(19)
(11) EP 0 293 959 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.12.1988  Patentblatt  1988/49

(21) Anmeldenummer: 88200889.9

(22) Anmeldetag:  05.05.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F21M 3/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH ES FR GB LI SE

(30) Priorität: 04.06.1987 DE 3718642

(71) Anmelder: FRIEMANN & WOLF GmbH
D-4100 Duisburg 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Müllejans, Robert
    D-4330 Mülheim/Ruhr (DE)

(74) Vertreter: Ackmann, Günther 
ACKMANN & MENGES Patentanwälte Postfach 10 01 01
47001 Duisburg
47001 Duisburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abgeblendeter Fahrzeugscheinwerfer, insbesondere für Grubenfahrzeuge


    (57) Ein abgeblendeter Fahrzeugscheinwerfer für Grubenfahr­zeuge besteht aus einem Gehäuse 1 mit einem ellipsoid­förmigen Reflektor (7), einer im ersten Brennpunkt des Reflektors (7) angeordneten Lichtquelle (3), einer Blende (10), deren die Hell-Dunkel-Grenze erzeugende Kante (11) im zweiten Brennpunkt des Reflektors liegt und einer der Blende nachgeschalteten Sammellinse (13), deren Brennpunkt im Bereich der Blendkante (11) liegt. Um den Fahrzeugscheinwerfer für den Grubenbetrieb ge­eignet zu machen und zwei oder mehrere Felder auszu­leuchten, weist die Blende (10) eine im Dunkelfeld einen Strahlengang erzeugende Öffnung (12) auf. Dieser zusätzliche Strahlengang erlaubt beispielsweise eine zusätzliche Ausleuchtung des Hangenden vor Hängebah­nen in Grubenstrecken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen abgeblendeten Fahrzeug­scheinwerfer, insbesondere für Grubenfahrzeuge, wie Hängebahnen u. dgl., der aus einem Gehäuse mit einem ellipsoidförmigen Reflektor, einer im ersten Brenn­punkt des Reflektors angeordneten Lichtquelle, einer Blende, deren die Hell-Dunkel-Grenze erzeugende Kante im zweiten Brennpunkt des Reflektors liegt und einer der Blende nachgeschalteten Sammellinse besteht, deren Brennpunkt im Bereich der Blendkante liegt.

    [0002] Abgeblendete Fahrzeugscheinwerfer sind für Straßenfahr­zeuge bekannt. Um die Fahrbahnränder besser ausleuchten zu können und auch den Bereich unmittelbar vor dem Fahr­zeug ausleuchten zu können, ist aus der DE-OS 32 18 703 eine Ausführung bekannt, bei der die Sammellinse von einer lichtdurchlässigen Scheibe umgeben ist, die die direkt aus der Lichtquelle austretenden Störstrahlen in die gewünschte Richtung lenkt. Um die die Hell-Dunkel-­Grenze erzeugende Blendenkante in einer genau definier­ten Lage zum zweiten Brennpunkt des Reflektors und ins­besondere zum Brennpunkt der Linse zu bringen, schlägt das DE-GM 84 30 630 vor, daß die Blende von einem starr mit dem Reflektor und der Linse verbundenen Teil getra­gen und auf diesem in Richtung der optischen Achse zum Einjustieren verstellbar ist.

    [0003] Die Erfindung geht weiterhin davon aus, daß abgeblen­dete Fahrzeugscheinwerfer für Grubenfahrzeuge, wie Hängebahnen u. dgl. verwendet werden. Hier ist der Fahrzeugscheinwerfer derart ausgebildet, daß er das Liegende vor dem Fahrzeug beleuchtet, ohne entgegen­kommende Personen zu blenden. Erreicht wird dies je­doch mit den herkömmlichen, umständlich gestalteten Scheinwerfergläsern. In zahlreichen Anwendungsfällen ist es außerdem erwünscht, nicht nur das Liegende, sondern auch das Hangende, bespielsweise die Schiene einer Hängebahn, vor dem Fahrzeug auszuleuchten, um rechtzeitig im Fahrweg liegende Hindernisse bemerken zu können, die beispielsweise durch hereinbrechendes Hangendes entstehen können.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen abgeblendeten Fahrzeugscheinwerfer der gattungsgemäßen Art derart auszubilden, daß er für den Grubenbetrieb unter Tage besonders geeignet ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Blende eine im Dunkelfeld einen Strahlengang erzeu­gende Öffnung aufweist.

    [0006] Diese Ausführung hat den wesentlichen Vorteil, daß durch eine einfache Öffnung in der Blende ein zusätzlicher Strahlengang erzeugt wird, der auf eine zweite auszu­leuchtende Stelle gerichtet ist. Hierdurch ist beispiels­weise möglich, bei Hängebahnen nicht nur das Liegende, sondern auch das Hangende, insbesondere die Fahrbahn­schiene vor der Fahrkabine auszuleuchten. Die Öffnung kann in der Blende so angeordnet sein, daß sie einen in der Richtung vorgegebenen Strahlengang erzeugt.

    [0007] Die Ausbildung der Öffnung kann beliebig sein. Sie kann einen rechteckigen, quadratischen oder kreisförmigen Querschnitt haben. Außerdem können der Blende bedarfs­ weise auch mehrere, jeweils einen Strahlengang im Dunkel­feld erzeugende Öffnungen zugeordnet sein. Dies kann beispielsweise dann von Nutzen sein, wenn drei und mehr Stellen ausgeleuchtet werden sollen. Soll der zusätzlich auszuleuchtende Bereich besonders breit sein, jedoch in Augenhöhe entgegenkommender Personen ein Dunkelfeld vor­handen sein, wird vorzugsweise eine schmale, streifen­förmige Blende zur Bildung eines schmalen Dunkelfeldes zwischen zwei Strahlengängen gewählt.

    [0008] Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung darge­stellt; es zeigt:

    Fig. 1 einen Fahrzeugscheinwerfer in einem Längs­schnitt,

    Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einem mittleren Querschnitt nach Linie I - I,

    Fig. 3 eine andere Ausführungsform der Blende mit zwei Öffnungen in einer Darstellung entspre­chend Fig. 2,

    Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Blende,

    Fig. 5 die vertikale Lichtverteilung eines Fahrzeug­scheinwerfers und

    Fig. 6 eine Strecke im Bergwerk mit einer Hängebahn, der ein erfindungsgemäß ausgebildeter Fahrzeug­scheinwerfer zugeordnet ist.



    [0009] Der in Fig. 1 dargestellte abgeblendete Fahzeugscheinwer­fer besteht aus einem Gehäuse 1 mit einem Sockel 2, an der eine Lichtquelle 3 angebracht ist. Der Fahrzeugscheinwer­fer ist weiterhin mit einem Flansch 4 versehen, welcher durch Schrauben 5 am Rand des Gehäuses 1 befestigt ist und ein Schutzglas 6 aufweist. An diesem Flansch 4, welcher mit einem rückenförmigen Teil in das Gehäuse 1 hineinragt, ist ein Reflektor 7 befestigt, der einen Ausschnitt 8 besitzt, durch den die Lichtquelle 3 der­art ragt, daß sie im ersten Brennpunkt des Reflektors 7 liegt. Der Flansch 4 ist weiterhin mit einem Träger­element 9 für eine Blende 10 und eine Sammellinse 13 versehen. Die Blende 10 besitzt eine obere Kante 11, welche das Hell-Dunkelfeld begrenzt. Diese Kante 11 liegt im zweiten Brennpunkt des Reflektors 7. Die Sam­mellinse 13 ist am vorderen Ende des Trägerelementes 9 derart angeordnet, daß deren Brennpunkt im Bereich der Kante 11 der Blende 10 liegt. In der Blende 10 ist eine Öffnung 12 vorgesehen, welche im Dunkelfeld einen zu­sätzlichen Strahlengang erzeugt.

    [0010] Wie die Fig. 2 bis 4 zeigen, kann die Öffnung in der Blende 10 verschiedenartig ausgebildet sein. Bei der Ausführung nach Fig. 2, die einen Schnitt entsprechend der Linie I - I der Fig. 1 darstellt, hat die Öffnung 12 die Form eines langen, schmalen Ausschnittes. Bei der Ausführung nach Fig. 3 sind statt dessen zwei kleinere Öffnungen 15 vorgesehen, wodurch zwei Strahlengänge er­zeugt werden. Bei der Ausführung nach Fig. 4 hingegen wird die Öffnung 17 durch den unteren Rand einer schma­len, streifenförmigen Blende gebildet. Hierdurch ent­steht ein schmales Dunkelfeld zwischen zwei Strahlen­gängen, nämlich dem Hauptstrahlengang und dem zusätz­lichen Strahlengang. In der Fig. 5 ist die vertikale Lichtverteilung dargestellt. Im unteren Teil befindet sich der Strahlengang 19, der durch die obere Kante 11 der Blende 10 begrenzt wird. Darüber befindet sich das von der Blende 10 erzeugte Dunkelfeld 20. Innerhalb dieses Dunkelfeldes wird durch die Öffnung 12 ein zu­sätzlicher Strahlengang 21 innerhalb des ursprünglich ausgeblendeten Dunkelfeldes 20 erzeugt.

    [0011] Fig. 6 zeigt eine Anwendungsmöglichkeit des abgeblende­ten Fahrzeugscheinwerfers für den Grubenbetrieb. Mit 22 ist eine Untertagestrecke im Bergwerk dargestellt. Ihr ist eine Hängebahn 23 zugeordnet, deren Fahrkabine 24 mit einem Fahrzeugscheinwerfer ausgerüstet ist, von dem das Gehäuse 1 kenntlich gemacht ist. Die Hängebahn 23 läuft auf Hängebahnschienen 27. Der Fahrzeugscheinwerfer erzeugt einen unteren Strahlengang 19, der das Liegende 25 vor dem Gefährt ausleuchtet, sowie einen oberen Strah­lengang 21, der die Hängebahnschiene und das Hangende 26 ausleuchtet. Im mittleren Bereich befindet sich das Dun­kelfeld 20, welches dafür Sorge trägt, daß entgegenkom­mende Personen von dem Fahrzeugscheinwerfer nicht unmit­telbar bestrahlt werden.


    Ansprüche

    1. Abgeblendeter Fahrzeugscheinwerfer, insbesondere für Grubenfahrzeuge, wie Hängebahnen u. dgl., be­stehend aus einem Gehäuse mit einem ellipsoidför­migen Reflektor, einer im ersten Brennpunkt des Reflektors angeordneten Lichtquelle, einer Blende, deren die Hell-Dunkel-Grenze erzeugende Kante im zweiten Brennpunkt des Reflektors liegt und einer der Blende nachgeschalteten Sammellinse, deren Brennpunkt im Bereich der Blendkante liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (10,16) eine im Dunkelfeld (20) einen Strahlengang (21) erzeugende Öffnung (12,15,17) aufweist.
     
    2. Abgeblendeter Fahrzeugscheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Blende (10) meh­rere, jeweils einen Strahlengang (21) im Dunkelfeld (20) erzeugende Öffnungen (15) vorgesehen sind.
     
    3. Abgeblendeter Fahrzeugscheinwerfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (12,15) einen rechteckigen, quadratischen oder kreisförmigen Querschnitt hat.
     
    4. Abgeblendeter Fahrzeugscheinwerfer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine schmale, streifenförmige Blende (16) zur Bildung eines schmalen Dunkelfeldes (20) zwischen zwei Strahlengängen (19,21).
     




    Zeichnung