[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Räumen eines mit Sprengmitteln versehenen
Gebietes, insbesondere eines Minenfeldes, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des
weiteren betrifft die Erfindung eine vorzugweise zur Durchführung des Verfahrens dienende
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6. Schließlich bezieht sich die Erfindung
auf eine sich besonders zur Durchführung des Verfahrens und zur Verwendung für die
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 15 geeignete Räumleiter.
[0002] Zum Räumen eines mit Sprengmitteln, insbesondere mit Landminen versehenen Gebietes,
sind eine Vielzahl unterschiedlicher Räumverfahren und -vorrichtungen bekannt. Bei
der Erfindung geht es um ein pyrotechnisches Minenräumen, bei dem ein Räummittel mittelbar
oder unmittelbar durch ein Flugobjekt oder dergleichen über das zu räumende Gebiet
herübergezogen wird. Dadurch läßt sich das Räummittel über das gefährdete Gebiet bringen,
und zwar ohne ein Betreten desselben. Das eigentliche Räumen der Minen erfolgt durch
die Sprengung einer Vielzahl an dem Räummittel befestigter Sprengsätze, die durch
den bei der Sprengung auf den Untergrund (Boden) ausgeübten Flächendruck die im Bereich
des Räummittels verlegten Minen zur Detonation bringen bzw. zerstören. Dieses Gebiet
kann anschließend gefahrlos überquert werden.
[0003] Das pyrotechnische Minenräumen erfolgt bisher durch Räummittel, die entweder als
Räumschnüre oder als Räumleitern ausgebildet sind. Während die Räumschnüre den Nachteil
haben, daß diese nicht flächendeckend arbeiten, d.h., nach dem Sprengen der Sprengsätze
an der Räumschnur das gesprengte Gebiet nur durch Fortbewegung von Sprengkrater zu
Sprengkrater durchquert werden kann, haben die Sprengleitern den Nachteil eines relativ
hohen Transportgewichtes. Sprengleitern lassen sich daher nur sinnvoll dort einsetzen,
wo relativ schmale Minengürtel überspannt werden sollen. Vor allem ist mit bekannten
Räumvorrichtungen ein sogenanntes überschlagenes Räumen ohne zusätzliche Räumarbeiten
nicht möglich, da der bereits geräumte Pfad nicht ausreicht, um weitere Räumvorrichtungen
an das Ende dieses Pfades heranzubringen.
[0004] Hiervon ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, womit gefahrlos ein möglichst
langer Pfad sich in einem Minenfeld räumen läßt.
[0005] Die verfahrensmäßige Lösung dieser Aufgabe beruht auf den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1. Durch die Unterbringung des Räummittels in unterschiedlichen Transportbehältern
werden leicht transportable Gebinde geschaffen. Durch die Verbindung der Transportbehälter
und der sich darin befindenden Räummittelabschnitte vor dem Verlegen wird in einfacher
Weise die Zusammenstellung eines relativ langen Räummittels ermöglicht.
[0006] Verfahrensmäßig wird des weiteren vorgeschlagen, die Transportbehälter zur Bildung
einer Abschußrampe miteinan der zu verbinden. Dieses geschieht derart, daß in Transportstellung
durch entsprechende Behälterdeckel verschlossene Öffnungen der Transportbehälter
geöffnet und die Behälter mit etwa in einer gemeinsamen Ebene neben- bzw. übereinanderliegenden
Öffnungen miteinander verbunden werden. Es ist dann eine ganze Seite der verbundenen
Transportbehälter offen, wodurch nach einem anschließenden teilweisen Aufrichten
derselben die Öffnungen zur Abschußrichtung weisen und in einer etwa rechtwinklig
dazu verlaufenden Ebene liegen. Dieses Verfahren ermöglicht es, das Räummittel durch
die Transportbehälter rasch in die gewünschte Abschußposition zu bringen.
[0007] Das Flugobjekt, insbesondere eine entsprechende Rakete, wird durch das Öffnen eines
Behälterdeckels der Transportbehälter und das Aufrichten derselben gleichzeitig in
eine etwa der Abschußposition entsprechende Lage gebracht. Dazu ist das Flugobjekt
an der Innenseite des nach dem Aufrichten oben liegenden Behälterdeckels befestigt,
die nach dem vollständigen Öffnen des Behälterdeckels und Zurückklappen auf die ihm
zugeordnete Seitenwand des Transportbehälters außen zu liegen kommt, also über dem
oberen Transportbehälter. Es ist so gleichzeitig mit den Vorbereitungen für den Abschuß
des Räummittels auch die dazu erforderliche Rakete abschußbereit, d.h., Räummittel
und Rakete werden nahezu gleichzeitig in Abschußposition gebracht. Dieses ermöglicht
es, das Räummittel von der Hinterseite (in Ab schußrichtung gesehen) der Transportbehälter
in Bereitschaft zu bringen, wofür eine Voraussetzung für das "überschlagene" Räumen
erfüllt ist.
[0008] Des weiteren wird vorgeschlagen, das Räummittel unmittelbar nach dem Verlegen desselben
auf das zu räumende Gebiet zu zünden. Diese Zündung wird ausgelöst durch das mit dem
(unteren) Transportbehälter verbundene Ende des Räummittels, nämlich, wenn dieses
vollständig aus dem (unteren) Transportbehälter herausgezogen ist. Durch eine entsprechende
Zeitverzögerung wird sichergestellt, daß die Zündung des Räummittels dann erfolgt,
wenn dieses vollständig auf dem zu räumenden Gebiet aufliegt. Dieses Verfahren hat
den Vorteil, daß nur ein einziger Zündvorgang erforderlich ist, nämlich das anfängliche
Zünden der Rakete. Die übrigen Zündvorgänge werden dann rechtzeitig ausgelöst, ohne
daß dazu ein manueller Eingriff im Gefahrenbereich erforderlich ist.
[0009] Die als Abschußrampe dienenden Transportbehälter wirken durch ihr Eigengewicht als
Bremse nach dem vollständigen Herausziehen des Räummittels. Dadurch wird verhindert,
daß bei überschüssiger Kraft der Rakete, beispielsweise bei Rückenwind, das zu den
Transportbehältern gerichtete Ende des Räummittels auf das zu räumende Minenfeld gezogen
wird, also das zum Abschußpunkt weisende Ende des Räummittels in den Bereich des
zu räumenden Minenfeldes gelangt. Außerdem halten die zusammengekuppelten Transportbehälter
das Räummittel straff.
[0010] Eine insbesondere zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens dienende Vorrichtung
zur Lösung der Aufgabe weist die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 6 auf. Durch
die Aufteilung des Transportgebindes auf mehrere Transportbehälter wird erreicht,
daß zu Transportzwecken das Gesamtgewicht der Vorrichtung auf mehrere, einzeln handhabbare
Einheiten aus entsprechenden Transportbehältern mit darin untergebrachten Räummittelabschnitten
besteht.
[0011] Vorzugsweise setzt sich das Transportgebinde aus zwei kastenförmigen Transportbehältern
zusammen, die jeweils eine durch einen Behälterdeckel verschließbare (ganzseitige)
Öffnung aufweisen. Den Transportbehältern sind erfindungsgemäß mehrere Funktionen
zugeordnet. Zum einen dienen sie zum wirksamen Schutz des Inhalts, insbesondere der
jeweiligen Räummittelabschnitte und des vorzugsweise als Rakete ausgebildeten Flugobjekts.
Andererseits bildet zumindest einer der Behälterdeckel eine einfache Abschußhalterung
für die Rakete, die durch einfaches Verschwenken des ihr zugeordneten Behälterdeckels
von der Verpackungsstellung in eine Abschußstellung bringbar ist.
[0012] Die Transportbehälter weisen etwa gleiche Abmessungen, vorzugsweise gleich große
Öffnungen auf. Durch entsprechende Befüllung derselben wird so sichergestellt, daß
jede Transporteinheit etwa gleich schwer ist.
[0013] Das Fortbewegen der Transportbehälter wird vereinfacht durch jeweils ein Paar nebeneinanderliegender
Tragstangen, die sowohl an der Vorderseite als auch an der Rückseite der Transportbehälter
vorstehende Enden als Griffe aufweisen. Dadurch läßt sich jeder Transportbehälter
durch zwei Personen tragen.
[0014] Zusätzlich sind am Boden oder im Bereich des Bodens Kufen oder gleichzeitig bzw.
alternativ Rollen angeordnet. Soweit es möglich ist, lassen sich hierdurch die Transportbehälter
gleitend oder rollend weiterbewegen. Der Abstand der Kufen ist erheblich geringer
als die Breite der jeweiligen Transportbehälter. Dadurch lassen sich die Transportbehälter
gefahrlos über einen bereits geräumten Pfad bewegen, ohne daß die Gefahr der Auslösung
von nicht geräumten Minen an den Rändern des Pfades besteht. Auch dies trägt zum
gefahrlosen "überschlagenen" Räumen bei.
[0015] Zum Aufrichten der miteinander verbundenen Transportbehälter verfügt der in aufgerichteter
Stellung sich unten befindende Transportbehälter über eine Abschrägung bzw. Abrundung
an der unteren, vorderen Kante, um die ein Verschwenken der Transportbehälter erfolgt.
Hierdurch wird in einfacher, aber wirkungsvoller Weise das Aufrichten erleichtert.
Die Abschrägungen bzw. Abrundungen verhindern ebenfalls ein Hineinragen in noch nicht
geräumte Bereiche des Minenfeldes.
[0016] Es wird weiterhin vorgeschlagen, an den Transportbehältern Stützorgane anzuordnen,
die diese in der aufgerichteten bzw. leicht geneigten Abschußposition ausreichend
stabil halten, und zwar insbesondere zur Aufnahme der auf die Transportbehälter ausgeübten
Reaktionskräfte beim Zünden der Rakete und beim Herausziehen des Räummittels. Zweckmäßigerweise
sind die Stützen den Behälterdeckeln zugeordnet, so daß sie gleichzeitig als Griff
zum Öffnen des Behälterdeckels dienen können. Im übrigen sind die Stützen auch schmaler
als die Transportbehälter ausgebildet, wodurch sie das "überschlagene" Räumen auch
ermöglichen.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, die Stützen verstellbar auszubilden, so daß diese an
unterschiedliche Neigungen der abschußbereiten Transportbehälter angepaßt werden können.
Dies ist vor allem für eine Stütze am oberen zur Aufnahme der Rakete dienenden Behälterdeckel
wichtig, da hiermit die Neigung des Behälterdeckels zu der ihm zugerichteten Transportbehälterwandung
verändert werden kann zur Ausrichtung der Rakete nach ballistischen Gesichtspunkten.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht
Maßnahmen vor, die das Räummittel bzw. die zusammengekuppelten Räummittelabschnitte
beim Anzug der Rakete vor Überbeanspruchungen schonen. Zu diesem Zweck ist zunächst
zwischen der Rakete und dem ihr zugeordneten Ende des vorderen Räummittelabschnitts
ein stabiler Querholm angeordnet. Dieser ist ausreichend biegesteif ausgebildet,
um die Kraft der Rakete, insbesondere beim Start, gleichmäßig auf das Räummittel zu
übertragen. Der Gefahr der Beschädigung des Räummitels beim Start der Rakete wird
hierdurch entgegengewirkt.
[0019] Ferner wird vorgeschlagen, zwischen der Rakete und dem Räummittel wenigstens ein
Dämpfungsorgan anzuordnen, welches die beim Start von der Rakete ausgeübte Anzugskraft
auf das noch in den Transportbehältern ruhende Räummittel derart mildert, daß dieses
behutsam von der Rakete angezogen wird. Auch hierdurch sollen Beschädigungen des
Räummittels durch die startende Rakete vermieden werden.
[0020] Des weiteren betrifft die Erfindung eine besonders für das Verfahren und die Vorrichtung
der Ansprüche 1 bis 14 geeignete Räumleiter. Diese ist dadurch gekennzeichnet, daß
die sprossenartigen Verbindungsorgane der Längsstränge als rohrförmige Stäbe aus metallischem
Material ausgebildet sind, die im Inneren mit jeweils einer Sprengladung versehen
sind. Durch die rohrförmige Ausbildung der Stäbe und die Herstellung derselben aus
einem metallischen Material, beispielsweise Aluminium, wird die Sprengwirkung vergrößert.
Insbesondere läßt sich in den Rohren ein ausreichender Sprengstoffvorrat unterbringen.
Durch die metallische Außenhaut der Stäbe wird darüber hinaus ein für die Sprengwirkung
vorteilhafter Verdämmungseffekt erzielt.
[0021] Durch die rohrförmigen Stäbe werden darüber hinaus die parallelen Längsstränge stets
im definierten Abstand gehalten. Dadurch wird sichergestellt, daß die ausgelegte
Räumleiter eine Gasse mit annähernd gleichbleibender Breite über ihre Länge bildet.
[0022] Durch die erfindungsgemäß mittels dreier Längsstränge erfolgende Verbindung der
rohrförmigen Sprossen untereinan der wird eine ausreichende Stabilität der erfindungsgemäßen
Räumleiter zum beschädigungslosen Verschießen derselben geschaffen. Dabei sind die
besonders hoch belasteten äußeren Längsstränge vorzugsweise aus Stahlseilen hergestellt,
können aber auch aus anderen Materialien, beispielsweise aus Kunststoff, bestehen.
[0023] Eine weitere erfindsgemäße Besonderheit besteht in der Verbindung der Stahlseile
für die Längsstränge mit den rohrförmigen Stäben, indem hierzu eine Rastverbindung
verwendet wird, die eine schnelle Montage ermöglicht, aber gleichwohl einen sicheren
Halt der Stäbe an den Stahlseilen gewährleistet.
[0024] Die pyrotechnische Verbindung der Stäbe zum Zünden der darin untergebrachten Sprengladungen
geschieht erfindungsgemäß durch durchgehende Sprengschnüre, die mit den äußeren
Stahlseilen verbunden sind. Zweckmäßigerweise ist die Verbindung der Sprengschnüre
mit den Stahlseilen derart ausgebildet, daß die Stahlseile als Zugentlastung für die
Sprengschnüre dienen, also auch bei maximalem Reck der Stahlseile die sich zwischen
zwei benachbarten Verbindungsstellen befindenden Abschnitte der Sprengschnüre nicht
mit Zug belastet werden.
[0025] Im Bereich der Stäbe sind die Sprengschnüre mit Abzweigungen versehen, die zu den
in den Stäben untergebrachten Sprengladungen führen. Vorteilhafterweise ist jede Sprengladung
von gegenüberliegenden Enden des zur Aufnahme derselben dienenden Stabes her über
eine entsprechende Abzweigung mit beiden gegenüberliegenden Sprengschnüren verbunden.
Es erfolgt daher ein Anzünden jedes Sprengsatzes von gegenüberliegenden Seiten. Hierdurch
wird sichergestellt, daß selbst beim Versagen einer Zündung der in dem entsprechenden
Stab untergebrachte Sprengsatz von der anderen (gegenüberliegenden) Zündung aktiviert
werden kann.
[0026] Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Räumleiter beziehen sich auf Schnellverschlüsse
für die mechanische und pyrotechnische Verbindung der einzelnen Räumleiterabschnitte.
Diese sorgen dafür, daß eine mit der erfindungsgemäßen Räumleiter versehene Räumvorrichtung
rasch und zuverlässig in Abschußbereitschaft bringbar ist.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Räumleiter nach
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisch dargestellte Vorrichtung mit teilweise aus den Transportbehältern
herausgezogener Räumleiter,
Fig. 2 den (unteren) Transportbehälter in einer Draufsicht,
Fig. 3 den Transportbehälter gemäß Fig. 2 in einer Vorderansicht,
Fig. 4 den Transportbehälter der Fig. 2 und 3 in einer Seitenansicht,
Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch den Transportbehälter gemäß der Fig. 4 mit teilweise
geöffnetem Behälterdeckel,
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Transportbehälter gemäß Fig. 2 bei geöffnetem Behälterdeckel,
Fig. 7 eine Draufsicht auf den (oberen) Transportbehälter,
Fig. 8 eine Seitenansicht des Transportbehälters gemäß der Fig. 7,
Fig. 9 einen Vertikalschnitt durch den Transportbehälter der Fig. 8 bei geöffnetem
Behälterdeckel,
Fig. 10 eine Draufsicht auf den Transportbehälter der Fig. 7 bei geöffnetem Behälterdeckel,
Fig. 11 einen um 90 Grad versetzten Vertikalschnitt durch den Transportbehälter gemäß
der Fig. 8,
Fig. 12 einen vertikalen Querschnitt durch die in den Fig. 2 bis 11 dargestellten
Transportbehälter in einer Abschußposition,
Fig. 13 eine teilweise Grundrißdarstellung eines ausgezogenen Räumleiterabschnitts
aus dem (oberen) Transportbehälter,
Fig. 14 einen Räumleiterabschnitt des (unteren) Transportbehälters in einer Darstellung
gemäß der Fig. 13,
Fig. 15 eine vergrößerte Darstellung der Räumleiter im Bereich zweier Stäbe bei teilweisem
Schnitt eines Endbereichs eines Stabes,
Fig. 16 eine Ansicht eines Endbereichs eines (mittigen) Seiles,
Fig. 17 eine Ansicht eines Endbereichs eines (äußeren) Seiles,
Fig. 18 eine vergrößerte Darstellung eines Dämpfungsorgans,
Fig. 19 eine vergrößerte Darstellung eines Dehnungsorgans, und
Fig. 20 einen Stecker zur Verbindung der Sprengschnüre der einzelnen Räumleiterabschnitte.
[0028] Gemäß der Darstellung in der Fig. 1 besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus
zwei Transportbehältern, nämlich einem unteren Transportbehälter 30 und einem oberen
Transportbehälter 31. Diese dienen zur Aufnahme der sich hier aus zwei Räumleiterabschnitten
32 und 33 zusammensetzenden Räumleiter 34. Ein Flugobjekt, nämlich eine Rakete 35,
dient zum Herüberziehen der Räumleiter 34 über das zu räumende Minenfeld, indem die
Rakete 35 die in den Transportbehältern 30 und 31 untergebrachten Räumleiterabschnitte
32 und 33 nacheinander aus den Transportbehältern 30 bzw. 31 herauszieht.
[0029] Den Fig. 2 bis 6 kann die Ausbildung des unteren Transportbehälters 30 und die Unterbringung
des demselben zugeordneten Räumleiterabschnitts 32 entnommen werden. Demnach ist der
Transportbehälter 30 kastenförmig ausgebildet und verfügt über zwei gegenüberliegende
Seitenwände 36, eine vordere Stirnwand 37, eine hintere Stirnwand 38, einen Boden
39 und eine in Transportstellung obenliegende, vollflächige Öffnung 40. Letztere
ist durch einen Behälterdeckel 51 verschließbar, der hier durch zwei Scharniere 41
am oberen Rand der hinteren Stirnwand 38 schwenkbar angelenkt ist. Hergestellt ist
der Transportbehälter 30 im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem leicht sprengbaren
Werkstoff geringen Gewichts, insbesondere Holz bzw. Sperrholz. Der Transportbehälter
30 kann 80 aber auch aus Kunststoff oder Aluminium hergestellt sein.
[0030] Am Boden 39 des Transportbehälters 30 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei
mit Abstand voneinander angeordnete Gleitkufen 42 befestigt, deren Stirnseiten mit
ausgeprägten Rundungen versehen sind. Die Unterseite der Kufen kann mit einer abriebfesten
Schutzschicht, die gute Gleiteigenschaften aufweist, beispielsweise einer Kunststoff
platte 43, versehen sein (Fig. 3 und 4). Hierdurch läßt sich der Transportbehälter
30 mit einem geeigneten Zuggeschirr leicht über den Boden ziehen. Der Abstand der
Gleitkufen 42 ist derart gewählt, daß diese gegenüber den Seitenwänden 36 nach innen
versetzt sind.
[0031] Im Bereich der zu der Öffnung 40 gerichteten oberen Ränder der Seitenwände 36 ist
der Transportbehälter 30 mit jeweils einer Halterung 44 versehen. Diese Halterungen
44 verfügen über eine durchgehende, horizontale Aufnahme 45 etwa quadratischen Querschnitts,
durch die sich jeweils eine in der Fig. 2 gezeigte Tragstange 46 mit einem korrespondierenden
Querschnitt hindurchschieben läßt. Durch jeweils zwei Stifte 47 sind die Tragstangen
46 in den Aufnahmen 45 der Halterungen 44 arretierbar, und zwar derart, daß die gegenüberliegenden
Enden der Tragstangen 46 gegenüber der vorderen Stirnwand 37 und der hinteren Stirnwand
38 etwa gleich weit hervorstehen zur Bildung von Handgriffen 48 zum Tragen des Transportbehälters
30. Zur Verlustsicherung sind die Stifte 47 durch Sorgleinen 125 mit dem Transportbehälter
30 verbunden.
[0032] Im oberen Bereich ist an der vorderen Stirnwand 37 ein rahmenartig ausgebildetes
Auflager 49 angeordnet. Dieses dient im aufgerichteten Zustand des unteren Transportbehälters
30 zur geneigten Abstützung der vorderen Stirnwand 37 am Boden. Des weiteren ist
der untere Transportbehälter 30 mit einer Stütze 50 versehen. Diese ist im geschlossenen
Zustand des Behälterdeckels 51 außenliegend auf demselben angeordnet und hiermit durch
ein Filmscharnier 52 verbunden, und zwar an der den Scharnieren 41 gegenüberliegenden
(freien) Stirnkante des Behälterdeckels 51. Das freie Ende 53 der Stütze 50 ist bei
vollständig geöffnetem Behälterdeckel 51 (wenn dieser an der hinteren Stirnwand 38
anliegt) mit einem im Bereich der Kante zwischen der vorderen Stirnwand 37 und dem
Boden 39 befestigten Zugband 54 in Verbindung bringbar. Dazu kann das Zug band 54
über mehrere voneinander beabstandete Rastorgane 55 verfügen, wodurch sich unterschiedliche
Neigungen des Transportbehälters 30 einstellen lassen.
[0033] In der Fig. 5 ist die Füllung des unteren Transportbehälters 30 erkennbar. Demnach
ist hierin der (hintere) Räumleiterabschnitt 32 ziehharmonikaartig verlegt untergebracht.
Die Oberseite des Räumleiterabschnitts 32 ist durch ein geeignetes Füllmaterial, beispielsweise
einen Schaumkunststoffblock 56, abgedeckt zur Verhinderung von Lageveränderungen der
einzelnen Bahnen des Räumleiterabschnitts 32 beim Transport. Das zum Anschluß an
den ersten Räumleiterabschnitt 33 dienende freie Ende des im unteren Transportbehälter
30 untergebrachten Räumleiterabschnitts 32 liegt dabei frei zugänglich auf dem Schaumkunststoffblock
56 zur raschen Verbindung der Räumleiterabschnitte 32 und 33. Das untere Ende des
Räumleiterabschnittes 32 ist mit dem Boden 39 des Transportbehälters 30 durch geeignete
Verbindungsorgane fest verbunden, und zwar nicht unmittelbar, sondern über Dehnungsorgane
gemäß der Darstellung in der Fig. 19 zum Abstoppen der Rakete 35 bei voll ausgezogenem
Räumleiterabschnitt 32. Zugleich stehen die Dehnungsorgane mit einem in der Fig. 5
nicht näher dargestellten Zündauslöser in Verbindung, der bei vollständig ausgezogenem
Räumleiterabschnitt 32 die Räumleiter 34 zündet. Dies erfolgt zweckmäßigerweise zeitverzögert,
indem der Auslöser über ein entsprechendes Zeitverzögerungsglied verfügt. Schließlich
befinden sich im Transportbehälter 30 noch Sprengschnüre 57. Diese sind den Eckbereichen
der Stirnwände 37, Seitenwände 36 und des Bodens 39 im Transportbehälter 30 angeordnet.
Der Sprengsatz dient zum Sprengen der leeren Transportbehälter 30 und 31.
[0034] In den Fig. 8 bis 11 ist der obere Transportbehälter 31 dargestellt. Dieser ist in
analoger Weise zum unteren Transportbehälter 30 ausgebildet, nämlich ebenfalls kastenförmig.
Dementsprechend verfügt auch der obere Trans portbehälter 31 über zwei Seitenwände
59, eine vordere Stirnwand 60, eine hintere Stirnwand 61, einen Boden 62 und eine
demselben gegenüberliegende Öffnung 63. Diese ist auch hier von einem durch zwei Scharniere
64 mit der hinteren Stirnwand 61 klappbar verbundenen Behälterdeckel 65 verschließbar.
Am Boden 62 sind auch bei diesem Transportbehälter 31 zwei Gleitkufen 66 angeordnet,
die in analoger Weise zu denen des unteren Transportbehälters 30 ausgebildet sind.
Schließlich verfügt auch der Transportbehälter 31 im oberen Bereich der Seitenwände
59 über gegenüberliegende Halterungen 67 mit durchgehenden, rechteckigen Aufnahmen
68 für jeweils eine Tragstange 69. Diese sind im vorliegenden Falle durch jeweils
einen lösbaren Stift 70 in den entsprechenden Halterungen 44 arretierbar. Über eine
Sorgleine 71 ist jeder Stift 70 im Bereich der Halterungen 44 mit dem Transportbehälter
31 verbunden. Dadurch wird verhindert, daß die Stifte 70 bei nicht arretierten Tragstangen
69 verlorengehen können.
[0035] Auch dem Behälterdeckel 65 ist eine Stütze 72 zugeordnet. Diese ist bei geschlossenem
Behälterdeckel 65 außenliegend durch ein Filmscharnier 73 verbunden, das an der den
Scharnieren 64 gegenüberliegenden freien Stirnkante des Behälterdeckels 65 befestigt
ist. Korrespondierend zur Stütze 72 ist außenliegend unter dem Boden 62 des Transportbehälters
31, und zwar zwischen den Gleitkufen 66, wenigstens eine Hakenleiste 74 angeordnet.
Diese verfügt über eine Mehrzahl von in einer Reihe hintereinanderliegenden Aufnahmemulden
75 für das freie Ende 126 der Stütze 72. Dieses freie Ende 126 der Stütze 72 läßt
sich dadurch in Abhängigkeit von der einzustellenden Neigung des Behälterdeckels 65
in einer der Aufnahmemulden 75 der Hakenleiste 74 einrasten.
[0036] Die Fig. 9 bis 11 lassen deutlich das Innere des oberen Transportbehälters 31 erkennen.
In diesem ist wiederum ziehharmonikaförmig gefaltet der zweite Räumleiterab schnitt
33 untergebracht, und zwar ohne irgendeine Verbindung zum Transportbehälter 31. Dementsprechend
ist das untenliegende freie Ende 76 dieses Räumleiterabschnitts 33 entlang der vorderen
Stirnwand 60 zur Öffnung 63 geführt. Es kann dadurch leicht mit dem vorderen Ende
77 des Räumleiterabschnitts 32 im unteren Transportbehälter 30 zusammengekuppelt
werden.
[0037] An der Innenseite des Behälterdeckels 65 ist die ebenfalls im oberen Transportbehälter
31 angeordnete Rakete 35 befestigt. Diese wiederum steht mit dem vorderen Ende 78
des Räumleiterabschnittes 33 in mechanischer Verbindung. Die Befestigung der Rakete
35, die speziell auf die Räumleiter 34 abgestimmt ist, und deren Aufbau hier nicht
näher erläutert werden soll, erfolgt gemäß der Darstellung in der Fig. 11 an der
Innenseite des Behälterdeckels 65 durch einen in Abschußrichtung der Rakete 35 frei
bewegbaren Führungsschuh 79. Dadurch wird einerseits ein sicherer Halt der Rakete
35 während des Transports im Transportbehälter 31 gewährleistet, und andererseits
unterstützt der Führungsschuh 79 die Führung der Rakete 35 in der Startphase, da
diese dann aufgrund ihrer relativ geringen Anfangsgeschwindigkeit dynamisch noch
nicht genügend stabilisiert ist. Während des Transports erfolgt eine Sicherung der
Rakete 35 im Führungsschuh 79 durch einen quergerichteten, lösbaren Splint 80. Die
zum Zünden der Rakete 35 notwendigen Hilfsmittel, insbesondere ein Raketenzünder 81,
sind ebenfalls am Behälterdeckel 65 angeordnet.
[0038] Des weiteren sind im Bereich des Behälterdeckels 65 zwei Dämpfungsorgane, nämlich
Federn 82, die an gegenüberliegenden Seiten der Rakete 35 in entsprechenden Aufnahmen
83 untergebracht sind, die in Abschußrichtung der Rakete 35 offen sind. Die Federn
82, die in der Fig. 18 näher darge8o stellt sind, sind einerseits mit der Rakete
35 und andererseits mit dem vorderen Ende 78 des im oberen Transportbehälter 31
untergebrachten Räumleiterabschnittes 33 durch entsprechende Drahtseilabschnitte 84
verbunden.
[0039] Die Anlenkung der zur Rakete 35 gerichteten Drahtseilabschnitte 84 erfolgt über
zwei V-förmig in einer Ebene liegend angeordnete Flügelansätze 85, die im vorliegenden
Falle durch eine Schraubmutter 127 mit dem Brennkammerrohr 86 der Rakete 35 verbunden
sind.
[0040] Wie der Fig. 11 noch entnehmbar ist, sind links und rechts neben der Rakete 35 liegende
Füllstücke, nämlich passend ausgebildete Schaumkunststoffblöcke 87, zwischen dem Behälterdeckel
65 und dem Räumleiterabschnitt 33 angeordnet.
[0041] Die Fig. 11 zeigt weiter, daß die Packhöhe des im oberen Transportbehälter 31 untergebrachten
Räumleiterabschnitts 33 im Vergleich zum Räumleiterabschnitt 32 im unteren Transportbehälter
30 (siehe Fig. 5) geringer ist. Dementsprechend verfügen die Räumleiterabschnitte
32 bzw. 33 über unterschiedliche Längen. Dies ist erforderlich, da im oberen Transportbehälter
31 Platz für die Unterbringung der relativ großvolumigen Rakete 35 geschaffen werden
muß und ein Gewichtsausgleich infolge der Unterbringung der Rakete 35 in einem der
Transportbehälter (im oberen Transportbehälter 31) erforderlich ist, um annähernd
gleiche Gewichte der gefüllten Transportbehälter 30 und 31 zu erreichen.
[0042] Schließlich befindet sich neben der Rakete 35 am Behälterdeckel 65 noch ein hochklappbarer
Peilstab 88. Dieser dient dazu, durch entsprechendes Anpeilen des Schußfeldes die
Neigung des Behälterdeckels 65 durch entsprechendes Verstellen der Stütze 72 in der
Hakenleiste 74 auf die erforderliche Abschußrichtung der Rakete 35 einzujustieren.
[0043] In den Fig. 13 bis 16 ist die erfindungsgemäße Räumleiter 34 näher dargestellt.
[0044] Der vordere, zur Rakete 35 gerichtete Räumleiterabschnitt 33 ist in der Fig. 13 dargestellt.
Demnach besteht dieser Räumleiterabschnitt 33 aus drei parallelen Verbindungssträngen,
nämlich zwei außenliegenden Seilen 89 aus vorzugsweise metallischem Werkstoff und
einem mittig dazwischenliegenden mittleren Seil 90 aus insbesondere Kunstfasern.
Verbunden sind die Seile 89 und 90 sprossenartig durch quergerichtete Stäbe 91 mit
rohrförmigem Querschnitt. In den Stäben 91 ist erfindungsgemäß jeweils eine Sprengladung
92 zur Aktivierung der zu räumenden Minen oder dergleichen untergebracht. Dazu füllt
die Sprengladung vorzugsweise den gesamten Innenraum der rohrförmigen Stäbe 91 mit
Ausnahme kurzer Endbereiche annähernd vollständig aus.
[0045] Die außenliegenden Seile 89 sind durch entsprechende Rastverbindungen 96 mit den
Endbereichen 95 der Stäbe 91 verbunden, derart, daß jeder Endbereich 95 eines Stabes
91 mit den außenliegenden Seilen 89 in Verbindung steht.
[0046] Die Steckverbindung 96 ist detailliert in der Fig. 15 dargestellt. Demnach ist der
Stab 91 im Endbereich 95 mit gegenüberliegenden Schlitzen 97 versehen, in die das
Seil 89 stirnseitig in den Stab 91 hineinschiebbar ist, also das Rohr des Stabs 91
kreuzt. Das Seil 89 verfügt in dem innerhalb des Stabes 91 liegenden Bereich über
eine axiale unverschiebliche Verdickung, nämlich eine Preßhülse 98. Diese stützt sich
in einer Ausnehmung 99 einer korrespondierend ausgebildeten Aufnahmescheibe 100 ab,
die auf der innenliegenden Seite des Seils 89 im Inneren des Stabes 91 angeordnet
ist. Auf der zur Stirnseite des Stabes 91 gerichteten Seite des Seiles 89 ist eine
korrespondierend zum Innendurchmesser des Stabs 91 ausgebildete Klemmscheibe 101
angeordnet, die die offene Stirnseite des Stabs 91 verschließt und dabei das Seil
89 in der Ausnehmung 99 der Aufnahmescheibe 100 festklemmt. Der in bezug auf das Seil
89 außenliegende Endbereich des Stabes 91 ist zusätzlich mit einer Abdeckscheibe 102
versehen, die den Außenmantel des Stabes 91 bei eingeschobener Klemmscheibe 101 unter
Spannung umgibt. Eine etwa dem Innendurchmesser des Stabes 91 entsprechende Durchgangsbohrung
103 in der Abdeckscheibe 102 ermöglicht ein nachträgliches Einsetzen der Klemmscheibe
101, also bei auf den Stab 91 aufgeschobener Abdeckscheibe 102.
[0047] Im Bereich der ersten vier Stäbe 91 verfügt das vordere Ende 78 des Räumleiterabschnittes
33 über zwei Doppelseilabschnitte 104 aus vorzugsweise Kunstfasern. Diese sind den
äußeren Seilen 89 zugeordnet und verstärken diese im besonders belasteten Bereich
des vorderen Endes 78 des Räumleiterabschnittes 33 infolge der soweit vorhandenen
hohen Beschleunigung der Rakete 35 während des Startes. Die Doppelseilabschnitte 104
sind mit den Stäben 91 in geeigneter Weise verbunden.
[0048] Parallel zu den äußeren Seilen 89 sind handelsübliche Sprengschnüre 107 geführt.
Diese sind im Bereich jedes Stabes 91 durch ein weiteres Klebeband 108 an die äußeren
Seile 89 angeklebt, und zwar derart, daß sie bei zugbelasteten Seilen 89 nicht oder
nur so weit unter Spannung stehen, daß ein Reißen derselben zuverlässig verhindert
wird.
[0049] Der Fig. 15 kann die Verbindung der Sprengschnüre 107 mit den Sprengladungen 92 in
den Stäben 91 entnommen werden. Demnach sind den Sprengschnüren 107 im Bereich der
Stäbe 91 Abzweigungen 109 ebenfalls aus Material der Sprengschnüre 107 zugeordnet.
Letzte stehen mit einem Ende mit den Sprengschnüren 107 in Verbindung. Diese Verbindung
erfolgt durch das Klebeband 108, das auch zur Verbindung der Sprengschnüre 107 mit
den Seilen 89 dient. An dem gegenüberliegenden Ende verfügt jede Abzweigung 109 über
einen Zündverstärker 93, mit dem diese Enden in der Sprengladung 92 im Stab 91 eingebettet
sind. Dazu gelangen die Abzweigungen 109 durch einen der Schlitze 97 in jedem Endbereich
95 der Stäbe 91 in das Innere des Rohres. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
das freie Ende der Abzweigung 109 durch eine Dichtscheibe 110 und ein in Richtung
auf den Endbereich 95 des Stabes 91 dahinterliegendes Zentrierstück 111 zentrisch
gehalten. Gleichzeitig dienen die Dichtscheibe 110 und das Zentrierstück 111 zur Sicherung
der Sprengladung 92 in dem jeweiligen rohrförmigen Stab 91. Eine in der Fig. 15 gezeigte
Abzweigung 109 ist jedem der gegenüberliegenden Endbereiche 95 der Stäbe 91 zugeordnet.
Dadurch kann ein Zünden den Sprengladung 92 von entgegengesetzten Enden der Stäbe
91 erfolgen, also doppelt.
[0050] Die freien Enden des mittigen Seils 90 sind gemäß der in der Fig. 16 gezeigten Weise
mit einem Ring 112 verknotet. Demgegenüber sind die freien Enden der äußeren Seile
89 sowie der beiden Doppelseilabschnitte 104 gemäß der Darstellung in der Fig. 17
mit einem Auge 113 versehen, das durch eine Preßhülsenverbindung 114 hergestellt ist.
Die freien Enden der Sprengschnüre 107 verfügen über je einen entsprechenden Stecker
115.
[0051] Der Fig. 13 kann noch entnommen werden, daß das vordere Ende 78 des Räumleiterabschnittes
33 mit einem Querholm 117 verbunden ist. Dieser weist etwa die Länge der Stäbe 91
auf und ist aus einem stabilen Rohr mit einem im Vergleich zu den Stäben 91 größeren
Durchmesser gebildet. In der Mitte verfügt das Rohr des Querholms 117 über eine Anschlagöse
118 für das freie Ende des mittigen Seils 90. Zur Verbindung des mittigen Seils 90
mit der Anschlagöse 118 dient hier ein lösbares Kettenglied 119.
[0052] An jedem der gegenüberliegenden Enden des Querholms 117 sind zwei entgegengesetzt
gerichtete Laschen 120 angeschweißt. Davon dienen die zum vorderen Ende 78 des Räumleiterabschnittes
33 gerichteten Laschen 120 zur Befesti gung der äußeren Seile 89 und der Doppelseilabschnitte
104 am Querholm 117. Hierzu dienen ebenfalls lösbare Kettenglieder 121, die zwischen
den Laschen 120 und den Augen 113 angeordnet sind.
[0053] Die beiden übrigen, an der entgegengesetzten Seite des Querholms 117 angeordneten
Laschen 120 sind durch weitere, nicht dargestellte Kettenglieder, Karabinerhaken oder
dergleichen mit dem vorderen Ende 77 des Räumleiterabschnitts 33 in Verbindung bringbar.
[0054] Der in der Fig. 14 dargestellte (zweite) Räumleiterabschnitt 32 verfügt ebenfalls
über mit Sprengladungen 92 versehene Stäbe 91, die durch zwei äußere Seile 89 und
ein mittiges Seil 90 miteinander verbunden sind. Auch hier ist jedem der beiden äußeren
Seile 89 eine Sprengschnur 107 mit entsprechenden Abzweigungen 109 zu den Sprengladungen
92 in den Stäben 91 zugeordnet. Der Räumleiterabschnitt 32 verfügt im Gegensatz zum
vorher beschriebenen Räumleiterabschnitt 33 hier aber über keine Doppelseilabschnitte
104 und keine Querholme 117.
[0055] Das vordere Ende 77 und auch das hintere (freie) Ende 76 des Räumleiterabschnittes
32 ist mit Augen 113 an den äußeren Seilen 89 und mit entsprechenden Steckern 115
an den Sprengschnüren 107 versehen. Hierdurch läßt sich einfach durch Zusammenkuppeln
der Stecker 115 und Verbinden der Augen 113 an den äußeren Seilen 89 durch Karabinerhaken
oder dergleichen der (hintere) Räumleiterabschnitt 32 an den (vorderen) Räumleiterabschnitt
33 ankuppeln. Die Augen 113 der äußeren Seile 89 am hinteren Ende des Räumleiterabschnittes
32 dienen zur Verbindung desselben mit dem unteren Transportbehälter 30 bzw. den Dehnungsorganen.
Die Stecker 115 der freien Enden der Sprengschnüre 107 sind im Bereich des unteren
Transportbehälters 30 mit der Zündautomatik für die Sprengladungen 92 in den Stäben
91 verbunden. Zu diesem Zweck sind die gegenüber dem letzten Stab 91 vorstehenden
freien Enden der Sprengschnüre 107 im Vergleich zu den vorderen Enden länger ausgebildet.
Die Verbindung des vorderen Endes des mittigen Seils 90 des hinteren Räumleiterabschnitts
32 mit dem entsprechenden hinteren Ende des mittigen Seils 90 am vorderen Räumleiterabschnitt
33 erfolgt an den Ringen 112 durch Karabinerhaken oder dergleichen. Das hintere freie
Ende des mittigen Seils 90 verfügt beim Räumleiterabschnitt 32 über keinerlei Verbindungsorgan,
da eine Verbindung desselben mit dem unteren Transportbehälter 30 nicht vorgesehen
ist.
[0056] Die Länge der aneinandergekuppelten Enden des (vorderen) Räumleiterabschnitts 33
und des (hinteren) Räumleiterabschnitts 32 sind derart gewählt, daß nach dem Verbinden
der Räumleiterabschnitte 32 und 33 die benachbarten Stäbe 91 unterschiedlicher Räumleiterabschnitte
32 und 33 etwa den gleichen Abstand zueinander aufweisen, über den die Stäbe 91 innerhalb
eines Räumleiterabschnitts 32 bzw. 33 verfügen.
[0057] Die Ausbildung der Stecker 115 kann der Fig. 20 entnommen werden. Demnach besteht
jeder Stecker aus einem hülsenförmigen Grundkörper 128, der von einem Ende her mit
vier um 90 Grad zueinander versetzten Längsschlitzen 129 versehen ist. Im Bereich
dieser Längsschlitze 129 ist der Grundkörper 128 in seinem Außenmantel leicht kegelförmig
in Richtung seines freien Endes ausgebildet. Auf dem Grundkörper 128 ist eine korrespondierend
ausgebildete Schiebehülse 130 angeordnet, die in geöffneter Stellung des Steckers
115 auf dem nicht geschlitzten, unteren Bereich des Grundkörpers 128 sich befindet
und dort durch einen Bund 131 an dem angrenzenden Ende gegen Herunterfallen vom Grundkörper
128 gesichert ist. Durch Längsbewegung der Schiebehülse 130 auf dem Grundkörper 128
in Richtung zum sich kegelförmig verdickenden freien, aufgeschlitzten Ende desselben
erfolgt ein Zusammenklemmen der zwischen den Längsschlitzen 129 gebildeten Klemmzungen
132 des Steckers 115.
[0058] Durch das Zusammenklemmen der Klemmzungen 132 erfolgt ein Aneinanderdrücken und ein
Arretieren der zu verbindenden Enden zweier Sprengschnüre 107. Zu diesem Zweck sind
im Inneren des Grundkörpers 128 zwei etwa parallel zueinander verlaufende Durchgangsbohrungen
133 mit korrespondierendem Durchmesser zu den Sprengschnüren 107 angeordnet, die sich
bereichsweise überlappen. In jede der Durchgangsbohrungen 133 ist ein Ende der zu
verbindenden Sprengschnüre 107 eingeschoben, und zwar mit bereichsweiser Überlappung.
In dem dadurch entstehenden Überlappungsbereich 134 erhalten die zu verbindenden Enden
der Sprengschnüre 107 Kontakt, und zwar nach dem Schließen des Steckers 115 durch
Hochbewegen der Schiebehülse 130 zum geschlitzten Ende des Grundkörpers 128 hin.
Diese Ausbildung der Stecker 115 ermöglicht ein rasches, zuverlässiges und dauerhaftes
Schließen der Stecker 115.
[0059] Schließlich ist in der Fig. 19 noch das Dehnungsorgan dargestellt, das im vorliegenden
Ausführungsbeispiel aus zwei zusammengekuppelten Zugfedern 122 und 123 unterschiedlicher
Federkonstanten besteht. Mit zwei derartigen Dehnungsorganen sind die Enden des (hinteren)
Räumleiterabschnitts 32 mit dem unteren Transportbehälter 30 verbunden, und zwar
vorzugsweise die außenliegenden Seile 89. Eine Verbindung der Zugfedern 122 untereinander
und mit den Seilen 89 kann wiederum durch entsprechende lösbare Kettenglieder 124
erfolgen.
[0060] Der Verfahrensablauf zum Startklarmachen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und zum
Verlegen der Räumleiter 34 ist besonders deutlich aus den Fig. 1 und 12 erkennbar.
Demnach werden zunächst durch Entfernen der zwei Stifte 47 die Tragstangen 46 aus
den Halterungen 44 des unteren Transportbehälters 30 herausgezogen, das in Transportstellung
unter dem Boden 39 des Transportbehälters 30 arretierte Zugband 54 gelöst und anschließend
der Transportbehälter 30 geöffnet durch Herumschwenken des Behälterdek kels 51 gegen
die hintere Stirnwand 38. Sodann wird der obere Transportbehälter 31 mit seiner vorderen
Stirnwand 60 gegen den Behälterdeckel 51 des unteren Transportbehälters 30 geschoben
und die Tragstangen 69 in die Halterungen 44 des unteren Transportbehälters 30 hineingeführt.
Die Tragstangen 69 des oberen Transportbehälters 30 dienen somit zur Aneinanderkupplung
beider Transportbehälter 30 und 31, wobei zur Arretierung der Tragstangen 69 zwei
nicht herausziehbare Sicherungsstifte durch die Halterungen 44 und die Tragstangen
69 gesteckt werden.
[0061] Anschließend wird der Behälterdeckel 65 des oberen Transportbehälters 31 mit der
daran befestigten Rakete 35 geöffnet. Dadurch sind beide Öffnungen 40 und 63 der
Transportbehälter 30 und 31 frei zugänglich, und zwar in einer etwa gemeinsamen Ebene
liegend. Hierdurch sind die Räumleiterabschnitte 32 und 33, und zwar insbesondere
die Enden derselben, frei zugänglich, so daß die außenliegenden Seile 89, das mittige
Seil 90 sowie die Sprengschnüre 107 der beiden Räumleiterabschnitte 32 und 33 zur
Herstellung der durchgehenden Räumleiter 34 miteinander verbunden werden können.
Des weiteren müssen noch die zum Sprengen beider Transportbehälter 30 und 31 nach
dem Verlegen der Räumleiter 34 dienenden Sprengschnüre 57 im unteren Transportbehälter
30 mit geeigneten Sprengmittelauslösern verbunden werden.
[0062] Nach all diesen Vorbereitungsmaßnahmen können die miteinander verbundenen Transportbehälter
30 und 31 aufgerichtet werden.
[0063] Bei der in Fig. 12 dargestellten aufgerichteten Stellung der Transportbehälter 30
und 31 erhält das an der vorderen Stirnwand 37 des unteren Transportbehälters 30 befestigte
Auflager 49 Kontakt mit dem Boden bzw. tritt mit einem freien, vorstehenden Ende in
den Boden hinein zur Abstützung der Transportbehälter 30 und 31. Auf der Rückseite
werden die aufgerichteten Transportbehälter 30 und 31 durch die am unteren Transportbehälter
30 angeordnete Stütze 50 gehalten, die je nach Neigung der Transportbehälter 30 und
31 in einem der Rastorgane 55 des nach hinten ausgelegten Zugbandes 54 am Boden 39
des unteren Transportbehälters 30 sich abstützt.
[0064] Nachdem die Transportbehälter 30 und 31 so weit aufgerichtet sind, erfolgt das Ausrichten
der Rakete 35, indem unter Zuhilfenahme des Peilstabes 88 die Rakete 35 durch eine
entsprechende Neigung des Behälterdeckels 65 am oberen Transportbehälter 31 nach
ballistischen Erfordernissen ausgerichtet wird. Eine Arretierung des Behälterdeckels
65 in der vorgesehenen Position erfolgt durch die darin angeordnete Stütze 72, indem
diese in eine entsprechende Aufnahmemulde 75 der Hakenleiste 74 eingerastet wird.
[0065] Nachdem so die Transportbehälter 30, 31 und die Rakete 35 ausgerichtet worden sind,
erfolgt das Startklarmachen der Rakete 35. Hierzu wird zunächst der Splint 80 aus
dem Führungsschuh 79 der Rakete entfernt, so daß diese sich frei in Abschußrichtung
im Führungsschuh 79 nach vorn bewegen kann. Gleichzeitig mit dem Entfernen des Splintes
80 wird ein Kunststoffbeutel geöffnet, in dem der Raketenzünder 81 feuchtigkeitsdicht
untergebracht ist. Der Raketenzünder 81 kann somit in üblicher Weise zum Scharfmachen
in die Rakete 35 geschoben werden. Auch ein Zünder für die Sprengladungen 92 der Räumleiter
34 sind in dem Kunststoffbeutel enthalten. Sie werden zum Scharfmachen der Räumleiter
34 im Bereich des Bodens 39 des unteren Transportbehälters 30 plaziert, von wo aus
eine Abreißleine vom Sprengmittelzünder zum Räumleiterabschnitt 32 führt.
[0066] Nach Abschluß all dieser Vorbereitungen kann die Rakete 35 gezündet werden, und zwar
vorzugsweise zeitverzögert nach dem Auslösen der Zündung, so daß der hierzu benötigten
Bedienungsperson ausreichende Zeit bleibt, um sich in Dek kung zu begeben.
[0067] Die startende Rakete 35 schleppt die Räumleiter 34 hinter sich her über das zu räumende
Minenfeld. Dabei wird zunächst der im oberen Transportbehälter 31 sich befindende
Räumleiterabschnitt 32 ausgezogen, wobei die als Dämpfungsorgane dienenden Federn
82 die auf den Räumleiterabschnitt 33 einwirkende Beschleunigungskraft der Rakete
35 abfangen und den Querholm 117 belasten, der gleichmäßig die Seile 89 und 90 aus
dem oberen Transportbehälter 31 herauszieht.
[0068] Nachdem der Räumleiterabschnitt 33 aus dem oberen Transportbehälter 31 herausgezogen
ist, erfolgt ein Verlegen des sich daran anschließenden Räumleiterabschnittes 32 im
unteren Transportbehälter 30.
[0069] Nachdem die gesamte Räumleiter 34 aus den Transportbehältern 30 und 31 herausgezogen
ist, wird die noch verbleibende dynamische Kraft von der Rakete 35 bzw. der sich
noch bewegenden Räumleiter 34 von den Zugfedern 122 und 123 der Dehnungsorgane und
vom Gewicht der zusammengekoppelten Transportbehälter 30 und 31 abgefangen. Hiermit
wird gleichzeitig sichergestellt, daß die Räumleiter 34 straffgezogen das zu räumende
Minengebiet überspannt. Sobald die letzten Stäbe 91 des Räumleiterabschnitts 32 den
unteren Transportbehälter 30 verlassen haben, wird durch die Abreißleine der Sprengmittelzünder
ausgelöst zur automatischen Einleitung der Sprengung. Dabei wird durch ein entsprechend
bemessenes Zeitverzögerungsglied sichergestellt, daß die Sprengladungen 92 in den
Stäben 91 erst dann gezündet werden, wenn die Räumleiter 34 sich vollständig auf
den Boden abgesenkt hat.
[0070] Durch die Verwendung von zwei parallelen Sprengschnüren 107 erfolgt eine doppelte
Zündung jeder Sprengladung 92, nämlich von den entgegengesetzten Endbereichen 95 der
Stäbe 91 her. Hierdurch wird auch eine Zündung der Sprengladungen 92 sichergestellt,
wenn die Zündung an einem Endbereich 95 des Stabes 91 einmal versagen sollte, beispielsweise
durch mangelnde Durchzündung einer der Abzweigungen 109 oder der Sprengschnüre 107
bzw. etwaigen Rissen in denselben.
[0071] Gleichzeitig mit dem Zünden der Räumleiter 34 werden schließlich noch die Sprengschnüre
57 im unteren Transportbehälter 30 gezündet, wodurch beide Transportbehälter 30
und 31 beseitigt werden. Nachdem auch dieser Zündvorgang abgeschlossen ist, kann
der von der Räumleiter 34 überspannte Pfad des Minenfeldes gefahrlos passiert werden.
[0072] Zur Verlängerung des so geräumten Pfades, nämlich zum "überschlagenen" Räumen, können
in analoger Weise ein oder mehrere weitere Systeme eingesetzt werden.
1. Verfahren zum Räumen eines mit Sprengmitteln versehenen Gebietes, insbesondere
eines Minenfeldes, wobei ein mit Sprengladungen versehenes, transportables Räummittel,
vorzugsweise eine Räumleiter, durch ein Flugobjekt (Rakete) über das zu räumende
Gebiet geschossen wird und anschließend die Sprengladungen des Räummittels gezündet
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß das Räummittel (Räumleiter 34) aus mehreren in unterschiedlichen Transportbehältern
(30, 31) untergebrachten Räummittelabschnitten (Räumleiterabschnitt 32, 33) zusammen
gekuppelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenzeichnet, daß die Räummittelabschnitte
(Räumleiterabschnitte 32, 33) zwei Transportbehältern (30, 31) zugeordnet werden,
wobei aus einem der Transportbehälter (31) eine Abschußrampe zum Start des Flugobjekts
(Rakete 35) gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportbehälter
(30, 31) zur Bildung der Abschußrampe aufgerichtet werden und anschließend der Behälterdeckel
(65) eines Transportbehälters (31) geöffnet wird, vorzugsweise durch Umklappen des
Behälterdeckels (65) des oberen Transportbehälters (31) auf eine obenliegende Stirnwand
(61) desselben.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verschwenken der (aufgerichteten)
Transportbehälter (30, 31) und/oder des Behälterdeckels (65) das daran angeordnete
Flugobjekt (Rakete 35) in eine nach ballistischen Gesichtspunkten ausgerichtete Abschußposition
gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Verbinden der Transportbehälter (30, 31) die darin untergebrachten
Räummittelabschnitte (Räumleiterabschnitte 32, 33) mechanisch und pyrotechnisch zusammengekoppelt
werden zur Herstellung des Räummittels (Räumleiter 34), dessen Räummittelabschnitte
(Räumleiterabschnitte 32, 33) nach dem Zünden des Flugobjekts (Rakete 35) durch dasselbe
aufeinanderfolgend aus den Transportbehältern (30, 31) herausgezogen werden, und nach
dem vollständigen Herausziehen des Räummittels (Räumleiter 34) aus den Transportbehältern
(30, 31) die Sprengladungen (92) selbsttätig gezündet werden, insbesondere zeitverzögert.
6. Vorrichtung zum Räumen eines mit Sprengmitteln versehenen Gebietes, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, mit einem in einem Transportgebinde
eingelegten Räummittel (Räumleiter) und einem Flugobjekt (Rakete) zum Herausziehen
des Räummittels (Räumleiter) aus dem Transportgebinde, dadurch gekennzeichnet, daß
das Transportgebinde aus mehreren Transportbehältern (30, 31) besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportgebinde aus
zwei kastenförmigen Transportbehältern (30, 31) mit jeweils einem um eine (hintere)
Stirnwand (38, 61) schwenkbaren Behälterdeckel (51, 65) zum Verschluß einer vollflächigen
Öffnung (40, 63) jedes Transportbehälters (30, 31) gebildet ist, die miteinander verbindbar
sind, insbesondere mit in einer gemeinsamen Ebene neben- bzw. übereinanderliegenden
Öffnungen (40, 63).
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß an gegenüberliegenden
Seitenwänden (36, 59) der zu den Öffnungen (40, 63) gerichteten Ränder der Transportbehälter
(30, 31) Halterungen (44, 67) zur Aufnahme von Tragstangen (46, 69) bzw. Verbindungsstangen
angeordnet sind, derart, daß zum Transport in die Halterungen (44, 67) jedes Transportbehälters
(30, 31) jeweils eine Tragstange (46, 69) einschiebbar ist, während zum Zusammenkoppeln
der beiden Transportbehälter (30, 31) die Tragstangen (69) eines Transportbehälters
(31) in die Halterungen (44) des zweiten Transportbehälters (30) schiebbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Transportbehälter (30, 31) mit Roll- und/oder Gleitorganen
versehen sind, insbesondere mit einem Paar am Boden (39, 62) der Transportbehälter
(30, 31) angeordneten Gleitkufen (42, 66), deren untere Querkanten abgerundet sind,
und daß der Abstand der Gleitkufen (42, 66) geringer als die Breite der Transportbehälter
(30, 31) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einem der Transportbehälter (30, 31) eine
Stütze (50, 72) zugeordnet ist zum Abstützen der Transportbehälter (30, 31) im hochgekippten
Zustand, wobei die Stütze (50) vorzugsweise am im aufgerichteten Zustand unteren Transportbehälter
(30) angeordnet ist, und zwar insbesondere verstellbar.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einem der Transportbehälter (30, 31) ein Sprengsatz
zugeordnet ist zum Sprengen beider Transportbehälter (30, 31) nach dem Zünden des
Räummittels (Räumleiter 34), insbesondere Sprengschnüre (57).
12. Vorrichtung nach Anspruch 6 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine als Flugobjekt dienende Rakete (35) mit der Innenseite
des Behälterdeckels (65) am oberen Transportbehälter (31) verbunden ist, insbesondere
in Abschußrichtung frei beweglich, derart, daß nach dem Öffnen des Behälterdeckels
(65) die Rakete (35) in einer abschußbereiten Stellung sich befindet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12 sowie einem oder mehreren der übrigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rakete (35) über mindestens ein Dämpfungsorgan, vorzugsweise
einem Paar nebeneinanderliegender Federn (82), mit dem Räummittel (Räumleiter 34)
verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (82) über
einen biegesteifen Querholm (117) mit dem Räummittel (Räumleiter 34) verbunden sind.
15. Räumleiter zum Sprengen eines Minengebietes, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5 und/oder zur Verwendung für eine Vorrichtung
nach den Ansprüchen 6 bis 14, mit wenigstens zwei durchgehenden parallelen Längssträngen
und einer Vielzahl von mit Abstand quergerichtet an denselben sprossenartig angeordneten
Verbindungsorganen, dadurch gekennzeichnet, daß die sprossenartigen Verbindungsorgane
als rohrförmige Stäbe (91) aus metallischem Material ausgebildet sind und daß das
Innere der Stäbe (91) mit einer Sprengladung (92) gefüllt ist.
16. Räumleiter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (91) mechanisch
durch drei parallele Verbindungsstränge aus Seilen (89, 90) miteinander verbunden
sind, derart, daß zwei außenliegende Seile (89) mit den gegenüberliegenden Endbereichen
(95) der Stäbe (91) verbunden sind und das dritte Seil (90) etwa mittig mit den Stäben
(91) verbunden ist.
17. Räumleiter nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren
Seile (89) vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff bestehen und formschlüssig
mit den Endbereichen (95) der Stäbe (91) verbunden sind, vorzugsweise durch Steckverbindungen
(96), wobei die Steckverbindungen (96) der äußeren Seile (89) insbesondere aus einer
unverschiebbar auf dem Seil angeordneten Verdickung, insbesondere einer Preßhülse
(98) und einer korrespondierend zur Verdickung ausgebildeten Aufnahmescheibe (100)
zur endseitigen Anordnung in den rohrförmigen Stäben (91) ausgebildet sind, die durch
eine außenliegende Klemmscheibe (101) und eine korrespondierende Abdeckscheibe (102)
gehalten sind.
18. Räumleiter nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Endbereiche (95)
der Stäbe (91) mit gegenüberliegenden Schlitzen (97) versehen sind zum Hindurchtritt
der der Verdickung (Preßhülse 98) gegenüberliegenden Bereiche der äußeren Seile (89)
durch die Mantelwandung der Stäbe (91).
19. Räumleiter nach Anspruch 16 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einem der Seile (89, 90), insbesondere den
beiden äußeren Seilen (89),je eine durchgehende Sprengschnur (107) zugeordnet ist,
die lose durch den jeweiligen endseitigen Schlitz (97) der Stäbe (91) hindurchgeführt
ist.
20. Räumleiter nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß in den Bereichen der
Stäbe (91) eine zu den darin angeordneten Sprengladungen (92) führende Abzweigung
(109) von den durchgehenden Sprengschnüren (107) angeordnet ist, wobei jeder Sprengladung
(92) zwei Abzweigungen (109) von den an gegenüberliegenden Endbereichen (95) der Stäbe
(91) entlanggeführten (gegenüberliegenden) Sprengschnüren (107) zugeordnet sind.
21. Räumleiter nach Anspruch 15 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß diese sich aus mehreren Räumleiterabschnitten (32, 33)
zusammensetzt, die einerseits an ihren Seilen (89, 90) miteinander verbunden sind
durch Schnellverschlüsse, insbesondere lösbare Kettenglieder (119) bzw. Karabinerhaken,
und andererseits die korrespondierenden Sprengschnüre (107) der Räumleiterabschnitte
(32, 33) in den Bereichen der Schnellverschlüsse für die äußeren Seile (90) zusammensteckbar
sind, insbesondere durch entsprechende Stecker (115).