[0001] Die Herstellung von Fettsäurestern, wie auch Trialkanolaminfettsäureestern, ist
wohlbekannt. Als Veresterungskatalysatoren werden i.a. Alkalihydroxide, Mineralsäuren,
Lewissäuren etc. eingesetzt.
[0002] Als Wäscheweichspülkomponenten werden die quaternierten Trialkanolamindifettsäureester
eingesetzt. Bei der Reaktion von ca. zwei Äquivalenten Fettsäure mit Trialkanolamin
erhält man neben diesem Trialkanolamindifettsäureester als Hauptkomponente aufgrund
des thermodynamischen Gleichgewichtes auch Anteile der entsprechenden Mono- und Triester.
Dieses thermodynamische Gemisch ist im weiteren unter der Bezeichnung Trialkanolamindifettsäureester
zu verstehen.
[0003] Führt man die Veresterung der Trialkanolamine mit ca. zwei Äquivalenten Fettsäure
in Gegenwart der oben genannten bekannten Veresterungskatalysatoren durch, so zeigen
die nach der üblichen Quarternisierung, z. B. mit Dimethylsulfat, erhaltenen quarternären
Ammoniumverbindungen, wie z. B. N-Methyl-triethanolammonium-ditalgfettsäureester-methylsulfat,
Eigenschaften, die bei einem Rohstoff für Wäscheweichspülmittel unerwünscht sind.
Die mit Wasser und niederen Alkoholen, wie Isopropylalkohol, auf einen Gehalt von
85 bis 90 Gewichtsprozent eingestellten Produkte sind nicht fließfähig, also zu fest,
und außerdem neigen sie zu starker Kristallbildung.
[0004] In der US-A-3 915 867 wird die Herstellung von Triethanolaminfettsäurediestern durch
Umsetzung von Triethanolamin mit Fettsäuremethylestern beschrieben. Die daraus durch
Quarternisierung hergestellten quarternären Ammoniumverbindungen zeigen zwar nach
der üblichen Einstellung mit Wasser und Isopropanol auf 85 bis 90 Gewichtsprozent
die gewünschte fließfähige Beschaffenheit, jedoch ergeben sich in diesem Falle andere
Probleme.
[0005] Das 85gewichtsprozentige Endprodukt besteht aus einer relativ dünnen Schmelze, in
der sich Kristallite befinden. Diese setzen sich beim Stehenlassen innerhalb recht
kurzer Zeit ab. Dadurch wird die Verarbeitbarkeit beeinträchtigt, und es können sogar
Qualitätsschwankungen bei den daraus hergestellten Wäscheweichspülmitteln auftreten.
[0006] Außerdem ist zu bedenken, daß die als Reaktanten eingesetzten Methylester gegenüber
den unveresterten Fettsäuren eine veredelte Verarbeitungsstufe darstellen und daß
deren Einsatz somit erheblich kostenaufwendiger ist.
[0007] Es ergibt sich somit die Aufgabenstellung, eine Methode der Herstellung von Trialkanolamindifettsäureestern
zu finden, welche mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand betrieben werden kann
und zu Produkten führt, die in hochkonzentrierter Einstellung (85 bis 90 Gewichtsprozent)
fließfähig sind und nicht zum Absetzen neigen.
[0008] Diese Aufgaben wurden gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Trialkanolamindifettsäureestern
durch Umsetzen von Trialkanolamin mit 1,5 bis 2,5, bevorzugt 1,8 bis 2,2, insbesondere
1,9 bis 2,1 Äquivalenten Fettsäure, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung
in Gegenwart von 0,05 bis 5,0, vorzugsweise 0,1 bis 2,0, insbesondere von 0,2 bis
1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, eines Fettsäureesters vornimmt.
[0009] Zweckmäßigerweise enthalten die Fettsäuren der Fettsäureester 4 bis 24, vorzugsweise
8 bis 22, insbesondere 10 bis 20 Kohlenstoffatome.
[0010] Die Alkohole der Fettsäureester enthalten zweckmäßigerweise 1 bis 8, vorzugsweise
1 bis 6, insbesondere 1 bis 3 Kohlenstoffatome.
[0011] Die Alkohole der Fettsäureester sollten 1- bis 6wertige Alkohole, vorzugsweise 1-
bis 3wertige Alkohole, sein.
[0012] Die gemäß dem Verfahren der Erfindung hergestellten Trialkanolaminfettsäurediester
sind - nach der üblichen Quarternisierung mit z. B. Dimethylsulfat - als Wäscheweichspülmittel
zu verwenden.
[0013] Als Trialkanolamine, welche erfindungsgemäß umzusetzen sind, kommen zweckmäßigerweise
solche infrage, die der Formel

genügen, in der R, R¹ und R² verschieden sein können und Wasserstoff oder Alkylreste
mit 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere mit einem Kohlenstoffatom(en) bedeuten.
In besonders bevorzugter Weise bedeuten R, R¹ und R² Wasserstoff.
[0014] Beispiele für Trialkanolamine sind Triethanolamin, Triisopropanolamin, Triisobutanolamin,
Triisopentanolamin, Triisohexanolamin, Diethanol-monoisopropanolamin, Monoethanol-diisopropanolamin,
Monoethanol-diisobutanolamin und Analoge.
[0015] Die Fettsäuren, welche mit den Trialkanolaminen zur Umsetzung kommen, sind zweckmäßigerweise
solche mit 8 bis 24, vorzugsweise 12 bis 22, insbesondere mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen
in der linearen oder verzweigten Alkylkette oder der Alkenkette.
[0016] Es kommen beispielsweise infrage: Carpylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure, Behensäure sowie deren verzweigte oder
deren ungesättigte Homologe, wie z. B. Ölsäure.
[0017] Die bei der Umsetzung der Fettsäuren mit den Trialkanolaminen anwesenden Fettsäureester
sind in Mengen von 0,05 bis 5,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 2,0 Gewichtsprozent,
insbesondere 0,2 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, einzusetzen.
[0018] Diese Fettsäureester leiten sich z. B. von Fettsäuren mit 4 bis 24 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 10 bis 20 Kohlenstoffatomen ab.
[0019] Es kommen z. B. infrage: Buttersäure, Valeriansäure, Capron-, Capryl-, Caprin-, Laurin-,
Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Arachin-, Behen- und Lignocerinsäure sowie deren verzweigte
Isomere, wie z. B. Isovaleriansäure, oder deren ungesättigte Isomere, wie z. B. Ölsäure.
[0020] Geeignete Alkohole, von denen sich die Fettsäureester ableiten können, haben 1 bis
8, vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 bis 3 Kohlenstoffatome. Sie können 1- bis
6wertig, vorzugsweise 1- bis 3wertig, sein.
[0021] Es lassen sich beispielsweise nennen: Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol,
Isobutanol, Pentanol, Isopentanol, Hexanol, Isohexanol, Heptanol, Octanol, 2-Ethylhexanol,
Ethylenglykol, Propandiol-1,2, Propandiol-1,3, Butylenglykol-1,2, Butandiol-1,4,
Pentandiole, Hexandiole, Heptandiole, Octandiole, Glycerin, Butantriol, Pentantriole,
Hexantriole, Octantriole, Erythrit, Pentaerythrit, Pentite, Hexite, wie Sorbit, Mannit,
Dulcit, vorzugsweise Methanol, Ethanol und Glycerin.
[0022] Als Fettsäureester lassen sich somit beispielsweise einsetzen: die Methyl-, Ethyl-,
Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexylester der o. a. Fettsäuren mit 4 bis 24
C-Atomen, mit Vorzug die Ester der natürlich vorkommenden Fettsäuregemische, wie
Talgfettsäuremethylester, -ethylester, Kokosfettsäuremethylester, -ethylester, Palmölfettsäuremethylester,
-ethylester, mit besonderem Vorzug die natürlich vorkommenden Glycerinester der Fettsäuren
bzw. Fettsäuregemische, wie z. B. Tripalmitin, Tristearin, Talgfett, Kokosfett, Palmölfett.
Auch der Einsatz von Teilestern mehrwertiger Alkohole ist möglich, also z. B. Glycerinmonostearat,
Glycerindistearat, Sorbitmonolaurat, Sorbitdistearat, etc.
[0023] Es ist nicht notwendig, daß die bei der Veresterungsreaktion eingesetzten Fettsäureester
im Acylteil dieselbe C-Zahl aufweisen wie die für die Veresterung bestimmten Fettsäuren.
[0024] Die Druck- und Temperaturbedingungen sind die gleichen, wie sie auch bei Einsatz
bekannter Veresterungskatalysatoren angewendet werden, nämlich z. B. 30 bis 300 °C,
vorzugsweise 170 bis 220 °C und 3 bis 3 000, vorzugsweise 700 bis 1 100 mbar. Es sind
auch höhere Temperaturen und Drücke möglich, aber i. a. nicht notwendig.
[0025] Die nun folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
[0026] 552 g (2 Mol) Talgfettsäure (z. B. EDENOR
(R) Ti der Fa. Henkel) werden aufgeschmolzen vorgelegt, auf 90 °C erwärmt und mit 4 g
(= 0,56 % des gesamten Veresterungsgemisches) Talgfettsäuremethylester (z. B. EDENOR
ME/Ti der Fa. Henkel) versetzt. Nachdem 15 Minuten gerührt wurde, werden 156 g (1,05
Mol) Triethanolamin hinzugegeben, das Reaktionsgemisch anschließend auf 195 °C erwärmt
und bei dieser Temperatur weitergerührt, bis eine Säurezahl von ≦ 1mg KOH/G erreicht
ist. Dies ist nach ca. 3 Stunden der Fall, wobei 36 g Wasser abdestillieren.
[0027] Anschließend wird auf 90 °C abgekühlt und mit 124,7 g (0,99 Mol) Dimethylsulfat
innerhalb 30 Minuten quarterniert. Danach wird das Produkt mit 140,6 g Isopropylalkohol
auf einen Feststoffgehalt von 85 % eingestellt und mit 20 g (2,5 %) 30 %iger Wasserstoffperoxidlösung
gebleicht.
[0028] Man erhält ein fast farbloses fließfähiges Produkt, das sich durch eine gute Verarbeitbarkeit
auszeichnet. Um diese helle Farbe zu erreichen, sollte während der gesamten Reaktionsdauer
Sauerstoff aus dem Reaktionsgefäß ausgeschlossen sein. Es bietet sich ein Durchleiten
von ca. 30 l/h Stickstoff an.
Nach sechsmonatigem Stehen bei Raumtemperatur konnten keine Separationserscheinungen
beobachtet werden. Das Produkt war gleichbleibend fließfähig.
Beispiel 2
[0029] Man verfährt wie unter Beispiel 1 beschrieben, nur werden anstelle des Talgfettsäuremethylesters
6 g Kokosfett (= Glycerintrikokosfettsäureester) eingesetzt. Das Produkt ist ebenso
fließfähig wie das nach Beispiel 1 hergestellte.
Beispiel 3
[0030] Man verfährt wie unter Beispiel 1 beschrieben. Anstelle des Talgfettsäuremethylesters
werden 5 g Ölsäureethylester eingesetzt. Man erhält ein Produkt, daß in seinen Eigenschaften
dem nach Beispiel 1 hergestellten vergleichbar ist.