[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten
Art und ein Verfahren zu deren Herstellung.
[0002] Bei derartigen Faltschachteln grenzen immer die Vorderwand, eine Seitenwand, die
Rückwand sowie eine weitere Seitenwand in der aufgezeigten Folge aneinander; dementsprechend
besteht der noch nicht bearbeitete Schachtelzuschnitt aus vier in dieser Folge über
Faltkanten miteinander verbundenen Umfangswänden, wobei diese Folge mit einer beliebigen
der genannten vier Umfangswände beginnen kann. An der freien Längskante einer der
beiden äußeren Umfangswände ist im allgemeinen eine Überlappungsklebelasche angeordnet.
Zur Bildung der Faltschachtel wird dann beispielsweise zuerst die mit der Überlappungsklebelasche
versehene Umfangswand und danach die andere äußere Umfangswand flach auf den Schachtelzuschnitt
gefaltet, wobei die Außenkante der letzteren mit der zuvor beleimten Überlappungsklebelasche
verklebt wird. Aus diesem flach gefalteten Zustand kann die Faltschachtel in bekannter
Weise aufgefaltet werden, wobei sie aus der flachen, für den Versand geeigneten Form
über eine Form mit rautenförmigem Grundriß in die endgültige Form mit rechteckigem
Grundriß übergeht.
[0003] An den oberen und unteren Kanten der Umfangswände sind Boden- und Deckellaschen
über Faltkanten angeordnet. Für den Boden wird zwischen einem Steckboden und einem
Faltklebeboden unterschieden. Der Steckboden wird im allgemeinen nach dem Auffalten
der Faltschachtel durch Ineinanderstecken der Bodenlaschen gebildet, wobei dieser
Vorgang kaum automatisierbar ist. Zur Bildung des Faltklebebodens werden die Bodenlaschen
in besonderer, anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschriebener Weise gefaltet
und verklebt, so daß sich ein in sich gefalteter, in der Ebene der flachen Faltschachtel
liegender Boden ergibt, welcher beim Auffalten der Faltschachtel gestreckt wird. Die
Bildung des Faltklebebodens erfolgt im allgemeinen gleichzeitig mit der Bildung der
Faltschachtel und ist gut automatisierbar.
[0004] Die an der vorderen Umfangswand angeordnete Entnahmeklappe läßt sich nach Art einer
Schüttklappe öffnen, wobei die beiden Öffnungsbegrenzungslaschen einerseits die Seitenwände
dieser Schüttklappe bilden, andererseits zur Führungs- und Öffnungsbegrenzung dieser
Schüttklappe ausgebildet sind, wie noch genauer dargelegt wird.
[0005] Um dem Abnehmer der flach gefalteten Faltschachteln deren Verwendung soweit wie möglich
zu erleichteren, ist man bestrebt, diese in einem weitgehend fertiggestellten Zustand
anzubieten, so daß der Abnehmer selbst möglichst wenige Handgriffe bis zur Erstellung
der gebrauchsfertigen Schachtel leisten muß. Ein anderes Ziel ist, bei gegebener Schachtelgröße
das versandfertige, flach gefaltete Faltschachtelformat möglichst klein und damit
den Verpackungsaufwand möglichst gering zu halten.
[0006] Es ist bereits eine Faltschachtel der im Obergriff des Anspruches 1 genannten Art
bekannt, bei der die Entnahmeklappe mit den Öffnungsbegrenzungslaschen einstückig
ausgebildet und mit einer Bodenlasche verbunden ist (Faltschachtel der EFKA-DRUCK,
Version 1). Bei dieser Faltschachtel kann die Entnahmeklappe, die in Größe und Form
im wesentlichen der zu verschließenden Öffnung in der vorderen Umfangswand entspricht,
nicht aus dieser ausgestanzt werden, da die mit der Entnahmeklappe verbundenen Öffnungsbegrenzungslaschen
dann notwendigerweise aus den seitlichen Umfangswänden ausgeschnitten werden müßten.
Für die gesamte, aus Entnahmeklappe und anhängenden Öffnungsbegrenzungslaschen bestehende
Schütt klappe muß deshalb eine gesonderte Zuschnittfläche vorgesehen werden; dementsprechend
muß an der vorderen Umfangswand eine Schüttöffnung ausgeschnitten werden. Insgesamt
ergibt sich dadurch ein verhältnismäßig großes, ungünstig gegliedertes Zuschnitts-
oder Nutzenformat.
[0007] Die Schüttklappe ist bei der bekannten Faltschachtel an einer mit der hinteren Umfangswand
verbundenen Bodenlasche angeordnet. Der Boden der bekannten Faltschachtel ist als
Steckboden ausgebildet. Da der Steckboden erst beim Abnehmer nach Auffalten der Faltschachtel
gebildet werden kann, muß auch die Schüttklappe vom Verwender in umständlicher Weise
in ihre Gebrauchsform und -stellung gebracht werden. Dieser Vorgang läßt sich ebensowenig
wie das Stecken des Bodens automatisieren. Die bekannte Faltschachtel hat deshalb
im versandfertigen Zustand einen äußerest geringen Fertigungsgrad und ein unerwünscht
großes Zuschnittsformat.
[0008] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Faltschachtel der im Oberbegriff
des Anspruches 1 genannten Art zu schaffen, welche bei gegebener Schachtelgröße ein
möglichst kleines und geschlossenes, mit geringem Verschnitt herstellbares Zuschnittsformat
aufweist und welche im versandfertigen Zustand einen möglichst weitgehenden, eine
Verwendung für den Abnehmer erleichternden Fertigungsgrad besitzt; eine weitere
Aufgabe besteht darin, ein einfaches, rationelles Fertigungsverfahren für die Herstellung
einer erfindungsgemäßen Faltschachtel anzugeben.
[0009] Die erste Teilaufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0010] Die Entnahmeklappe ist unmittelbar aus der vorderen Umfangswand ausgestanzt, so
daß die Entnahmeklappe und die Entnahmeöffnung in einem Arbeitsgang mit einem Werkzeug
hergestellt werden. Außerdem liegt die Entnahmeklappe inner halb des Umrisses der
vorderen Umfangswand, so daß kein gesonderter, das Nutzenformat vergrößernder Anhang
vorgesehen sein muß. Durch Aufkleben des Materialstreifens mit den daran beispielsweise
über Faltkanten anhängenden Öffnungsbegrenzungslaschen wird die Schüttklappe fertiggestellt.
Sie befindet sich nach dem Aufkleben des Materialstreifens von selbst in der vorgesehenen
Gebrauchsstellung, so daß insofern ein sehr weitgehender Fertigungsgrad erreicht
wird und die vom Verwender noch aufzubringenden Fertigstellungsarbeiten gering sind.
[0011] Beim Falten des Schachtelzuschnittes zur flach liegenden Faltschachtel in der weiter
vorne geschilderten Art und Weise wird wenigstens eine der beiden Öffnungsbegrenzungslaschen
mit einer seitlichen Umfangswand zusammen um 180° flach auf die vordere Umfangswand
gefaltet. Beim Auffalten der Schachtel muß diese Öffnungsbegrenzungslasche zusammen
mit der seitlichen Umfangswand, an der sie anliegt, um 90° aufgerichtet werden. Um
zu verhindern, daß diese Öffnungsbegrenzungslasche in einer nur teilweise aufgerichteten
Stellung verbleibt und in den Innenraum der aufgefalteten Schachtel hineinragt, ist
in einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das bei geschlossener Entnahmeklappe
innenliegende Ende dieser Öffnungsbegrenzungslasche gegen ein Abheben von dieser Umfangswand
durch eine Sicherung gesichert ist; diese Sicherung ist so ausgebildet, daß sie sich
beim erstmaligen Öffnen der Entnahmeklappe selbsttätig lösen kann. Durch diese Sicherung
wird beim Auffalten der Faltschachtel die Öffnungsbegrenzungslasche von der zugeordneten
Umfangswand mitgenommen.
[0012] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die gesicherte Öffnungsbegrenzungslasche
durch Eingriff zwischen die zugehörige benachbarte Umfangswand und eine an dieser
angeklebte Überlappungsklebelasche der rückwärtigen Umfangswand gehalten ist. Der
Beleimungsbereich zwischen Überlappungsklebelasche und Umfangswand kann im Bereich
des Eingriffes der Öffnungsbegrenzungslasche unterbrochen sein, so daß diese nur formschlüssig
gehalten wird. Beim Öffnen der Entnahmeklappe wird das innere Ende der Öffnungsbegrenzungslasche
unter der Überlappungsklebelasche herausgezogen, wodurch die Sicherung gelöst wird.
[0013] Um den Schachtelzuschnitt einstückig herstellen zu können, ist der Materialstreifen
vorzugsweise einstückig mit diesem Zuschnitt verbunden und hängt mit diesem über eine
Reißkante zusammen. Er kann dann bei Bedarf abgetrennt und in die vorgesehene Position
überführt werden. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindungwird der Schachtelzuschnitt
einstückig mit einer Bodenlasche der Vorderwand herstellt und hängt mit dieser über
eine Reißkante zusammen. Die Anordnung kann so getroffen sein, daß nach einer Faltung
der Bodenlasche um ihre Faltkante auf die Innenseite der vorderen Umfangswand der
Materialstreifen automatisch in seine exakte Soll-Lage gelangt, in welcher er verklebt
werden soll. Auf diese Weise ist eine genaue Positionierung mit einfachen, bekannten
Falteinrichtungen möglich, so daß dieser Vorgang ohne Schwierigkeiten automatisierbar
ist.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß bei Ausbiidung
des Bodens als Faltklebeboden mit in sich gelenkigen und miteinander verklebten Bodenlaschen
der Umfangswände, welche sich beim Entfalten des Mantels zum Boden strecken, der Materialstreifen
zusammenhängend mit der Bodenlasche der vorderen Umfangswand hergestellt ist und von
dieser durch eine bei erstmaliger Auffaltung des Mantels selbsttätig abreißbar ist.
Der Materialstreifen wird zusammen mit der Bodenlasche der vorderen Umfangswand,
die zum Zwecke der Bildung eines Faltklebebodens ohnehin gefaltet werden muß, in ihre
Soll-Position gebracht und verklebt. Sie bleibt mit dieser Bodenlasche verbunden,
solange die Faltschachtel ihrenflach gefalteten Zustand beibehält. Die Reißkante ist
so ausgebildet, daß beim Auffalten der Faltschachtel, d.h. dann, wenn die Bodenlasche
aus ihrer zur vorderen Umfangswand parallelen Stellung in die Bodenebene verschwenkt
wird, der Materialstreifen von dieser Bodenlasche getrennt wird.
[0015] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren der im Oberbegriff des
Anspruches 7 genannten Art. Wie daraus hervorgeht, werden nach Bereitstellung eines
geeigneten, alle oder alle wesentlichen Teile der Faltschachtel aufweisenden Zuschnittes
einzelne Laschen beleimt und der Zuschnitt in die flach gefaltete, versandfertige
Form gefaltet, wobei die beleimten Laschen mit den entsprechenden Gegenflächen verkleben.
Bei der bekannten Faltschachtel wird die Entnahmeklappe mit den daran über Faltkanten
anhängenden Öffnungsbegrenzungslaschen als gesonderter, an einer Bodenlasche anhängender
Zuschnitteil ausgeschnitten. Aus dieser Anordnung ergibt sich, daß die Entnahmeklappe
erst beim Auffalten der Faltschachtel in der Regel manuell in mehreren Verfahrensschritten
in ihre Gebrauchslage gebracht wird, so daß ein wesentlicher Teil aller bis zur Bereitstellung
der fertigen, gebrauchsfähigen Faltschachtel erforderlichen Operationen sehr unrationell
und zudem vom Verwender ausgeführt werden. Außerdem ergibt sich bei dem bekannten
Verfahren eine ungünstige, einen verhältnismäßig hohen Verschnittanteil bedingende
Nutzenform, wie bereits ausgeführt wurde.
[0016] Es ist weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
einer Faltschachtel anzugeben, bei welchem der Fertigungsgrad der flach gefalteten
Faltschachtel möglichst hoch ist und bei welchem eine günstige, verschnittarme Nutzenform
erzielt wird.
[0017] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 7 enthaltenen
Merkmale gelöst.
[0018] Die eigentliche Entnahmeklappe wird in einem mit dem Zuschneiden des Nutzens zusammenfallenden
oder einem getrennten Arbeitsgang aus der Fläche der vorderen Umfangswand ausgestanzt
derart, daß sie über eine Faltkante mit dieser in Verbindung bleibt. Es wird darauf
verzichtet, die Öffnungsbegrenzungslaschen einstückig mit der Entnahmeklappe auszubilden;
stattdessen wird in einem gesonderten Verfahrensschritt auf die Innenseite der Entnahmeklappe
ein Materialstreifen mit seitlich anhängenden Öffnungsbegrenzungslaschen aufgeklebt.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich eine Faltschachtel, bei der
im flach gefalteten Zustand der Faltschachtel die Entnahmeklappe bereits ihre Gebrauchsstellung
inne hat. Beim Auffalten der Faltschachtel gelangen die Öffnungsbegrenzungslaschen
zusammen mit den zugeordneten seitlichen Umfangswänden automatisch in ihre Gebrauchslage,
so daß keinerlei gesonderte, die Entnahmeklappe betreffende Operationen erforderlich
sind.
[0019] Wenn der Boden der Faltschachtel als sogenannter Faltklebeboden ausgebildet ist,
welcher sich beim Auffalten der Faltschachtel streckt, ist in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß der Materialstreifen über eine Abreißkante mit der
Bodenlasche der vorderen Umfangswand zusammenhängend hergestellt wird, daß der Materialstreifen
beleimt wird und daß er gleichzeitig mit der Bodenlasche der vorderen Umfangswand
auf diese gefaltet und mit der Entnahmeklappe verklebt wird. Wie bereits ausgeführt
wurde, führt dieses Herstellungsverfahren zu einer Faltschachtel,die nur noch aus
dem flach gefalteten Zustand aufgefaltet werden muß, wobei der Materialstreifen automatisch
von der Bodenlasche abreißt, so daß sich diese in die Bodenebene strecken kann. Eine
nach diesem Verfahren hergestellte Faltschachtel kann deshalb ohne weiteres maschinell
aufgefaltet werden, da außer evtl. der Verschließung des Deckels keinerlei Operationen
erforderlich sind, welche einen manuellen Eingriff erforderlich machen.
[0020] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine Faltschachtel in aufgefaltetem Zustand
mit geöffneter Entnahmeklappe;
Fig. 2 einen Schachtelzuschnitt zur Herstellung einer Faltschachtel gemäß Fig. 1 mit
Blick auf die Wandinnenseiten;
Fig. 3 den Schachtelzuschnitt gemäß Fig. 2 nach Beleimung der zu verklebenden Teile
und nach einem ersten Faltvorgang;
Fig. 4 eine Faltschachtel gemäß Fig. 1 während des Auffaltens in einer Ansicht von
schräg unten;
Fig. 5 eine Ansicht in die oben offene Faltschachtel gemäß Fig. 1 in Richtung des
Pfeiles IV, wobei die einzelnen Umfangswände mit den anhängenden Bodenlaschen auseinandergezogen
sind.
[0021] Die in Fig. 1 dargestellte Faltschachtel 2 weist einen Mantel auf, welcher aus der
vorderen Umfangswand 4, der seitlichen Umfangswand 6, der hinteren Umfangswand 8 und
der weiteren seitlichen Umfangswand 10 gebildet ist. Ein Boden 12 verschließt die
untere Stirnseite, ein Deckel 14 die obere Stirnseite der Faltschachtel 2. Der Boden
12 kann in bekannter Weise als Steckboden oder als Faltklebeboden ausgebildet sein;
der Deckel 14 ist im allgemeinen ein Steckdeckel mit inneren Deckellaschen 16 und
einer äußeren, mit einer Stecklasche 20 versehenen Deckellasche 18.
[0022] In der vorderen Umfangswand 4 ist eine Entnahmeöffnung 22 ausgebildet, die durch
eine in Form und Abmessung gleiche Entnahmeklappe 24 verschließbar ist. Die Entnahmeklappe
24 ist um eine bodennahe Klappkante 26 zwischen der dargestellten Öffnungsstellung
und einer in der Ebene der vorderen Umfangswand 4 liegenden Stellung verschwenkbar.
[0023] An den Seitenkanten der Entnahmeklappe 24 sind Öffnungsbegrenzungslaschen 28, 30
angeordnet, welche an den Innenseiten der jeweils zugeordneten seitlichen Umfangswände
6 bzw. 10 gleitend anliegen. Die Öffnungsbegrenzungslaschen 28, 30 bilden mit der
Entnahmeklappe 24 zusammen eine Schüttklappe 32 und bilden deren Seitenwände.
[0024] An den inneren Enden der Öffnungsbegrenzungslaschen 28, 30 sind Anschlagnasen 34,
36 ausgebildet, welche sich in der in Fig. 1 dargestellten Öffnungsstellung der Schüttklappe
32 innen gegen die vordere Umfangswand 4 anlegen und damit den Öffnungsweg der Schüttklappe
32 begrenzen.
[0025] Die Öffnungsbegrenzungslaschen 28, 30 sind einstückig mit einem auf die Innenseite
der Entnahmeklappe 24 aufgeklebten Materialstreifen 38 ausgebildet und mit diesem
über Faltkanten 80, 82 verbunden, die ein Umfalten der Öffnungsbegrenzungslaschen
28, 30 um 90° aus der Ebene des Materialstreifens 38 erlauben.
[0026] Der Materialstreifen 38 mit den anhängenden Öffnungsbegrenzungslaschen 28, 30 kann
beispielsweise als gesondertes Teil hergestellt und auf den flach liegenden Zuschnittrohling
aufgeklebt werden. Anhand der Fig. 2 bis 5 werden jedoch eine Faltschachtel und ein
Verfahren zur Herstellung derselben beschrieben, die es ermöglichen, den Materialstreifen
38 und die anhängenden Öffnungsbegrenzungslaschen 28, 30 in besonders einfacher Weise
einstückig mit dem Faltschachtelzuschnitt herzustellen und weiter zu verarbeiten.
[0027] Der in Fig. 2 dargestellte Faltschachtelzuschnitt oder -nutzen 44 dient zur Herstellung
einer Faltschachtel gemäß Fig. 1. Alle in den beiden Figuren sich entsprechenden Teile
sind deshalb mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die seitliche Umfangswand 6, die
vordere Umfangswand 4, die seitliche Umfangswand 10 und die hintere Umfangswand 8
hängen über gemeinsame, als Faltkanten ausgebildete Längskanten 46, 48, 50 gelenkig
zusammen. Die inneren Deckellaschen 16 sind über Faltkanten 52 mit den seitlichen
Umfangswänden 6 bzw. 10 verbunden. Die äußere Deckellasche 18 ist über eine Faltkante
54 mit der vorderen Umfangswand 4 verbunden und trägt ihrerseits über eine Faltkante
56 die Stecklasche 20.
[0028] An der freien Seitenkante der hinteren Umfangswand 8 ist über eine Faltkante 58 eine
Überlappungsklebelasche 60 gelenkig angeordnet.
[0029] An den unteren Kanten der seitlichen Umfangswand 6, der vorderen Umfangswand 4, der
seitlichen Umfangswand 10 sowie der hinteren Umfangswand 8 sind über die gelenkigen
Faltkanten 62, 64, 66 bzw. 68 jeweils Bodenlaschen 70, 72, 74 bzw. 76 angeordnet.
Die Bodenlaschen 70, 72, 74, 76 sind so gestaltet, daß sie einen Faltklebeboden bilden
können, wie weiter hinten genauer beschrieben wird.
[0030] Mit der Bodenlasche 72 ist über eine Abreißkante 78 der Materialstreifen 38 verbunden,
an welchem über die gelenkigen Faltkanten 80 bzw. 82 die Öffnungsbegrenzungslaschen
28 bzw. 30 hängen.
[0031] Fig. 3 zeigt den Zuschnitt 44 gemäß Fig. 2, nachdem er eine Beleimungsstation und
eine erste Faltstation durchlaufen hat. Die miteinander zu verklebenden Flächen sind
jeweils schraffiert dargestellt, wobei es offen bleiben kann, welche Fläche jeder
Flächenpaarung den Leimauftrag erhält und wie der Leimauftrag aussieht, beispielsweise
punktförmig, streifenförmig oder dgl.. Die gestrichelte Schraffierung bedeutet, daß
die bezüglich der Zeichenebene untere Seite dieser Fläche mit der Gegenfläche verklebt
wird; die durchgehende Schraffierung bedeutet dementsprechend, daß die bezüglich
der Zeichenebene obere Seite der entsprechenden Fläche eine Klebefläche darstellt.
In Fig. 3 ist zu erkennen, daß die Unterseite der Überlappungsklebelasche 60 und
der linke Kantenbereich 61 der seitlichen Umfangswand 6 eine Klebeflächenpaarung
bilden. Weitere Klebeflächenpaarungen bilden jeweils Teile der Bodenlaschen 70 und
72 bzw. 74 und 76, wie im folgenden genauer beschrieben wird. Wie insbesondere Fig.
2 erkennen läßt, besteht die Bodenlasche 70 aus einem Hauptteil und einem daran über
eine Faltkante 71 anhängenden Lappen 70a. Die Bodenlaschen 76 besteht aus einem Hauptteil
und einem daran über eine Faltkante 77 anhängenden Lappen 76a.
[0032] Wie aus Fig. 3 erkennbar ist, werden die Bodenlaschen 70, 72, 74 bzw. 76 in einem
Arbeitsgang um die jeweiligen Faltkanten 62, 64, 66 bzw. 68 gefaltet und flach auf
die Umfangswände 6, 4, 10 bzw. 8 aufgelegt. G!eichzeitig wird der mit der Bodenlasche
70 zusammenhängende Lappen 70a um die Faltkante 71 zurückgefaltet, so daß die in Fig.
2 obenliegende Seite des Lappens 70a auch in der Anordnung gemäß Fig. 3 oben liegt.
In gleicher Weise wird der mit der Bodenlasche 76 zusammenhängende Lappen 76a um die
Faltkante 77 zurückgefaltet, so daß sich die in Fig. 3 dargestellte Konstellation
der Bodenlaschen 70 bzw. 76 mit den anhängenden Lappen 70a bzw. 76a ergibt.
[0033] Der Materialstreifen 38 wird gemeinsam mit der Bodenlasche 72 umgefaltet, so daß
er sich auf die Innenseite der Entnahmeklappe 24 auflegt. Die Öffnungsbegrenzungslaschen
28 bzw. 30 legen sich dabei auf die zugeordneten seitlichen Umfangswände 6 bzw. 10
auf. Die Faltkanten 80 bzw. 82 sind mit den Faltkanten 46 bzw. 48 bündig. Vor dem
Falten der Boden laschen 70, 72, 74, 76 ist beispielsweise die in Fig. 2 obenliegende
Seite des Materialstreifens 38 beleimt worden. Wenn sich der Materialstreifen 38 gemäß
Fig. 3 auf die Innenseite der Entnahmeklappe 24 auflegt, wird er mit dieser verklebt
(es versteht sich, daß auch die mit dem Materialstreifen 38 deckungsgleiche Fläche
der Entnahmeklappe 24 beleimt werden kann).
[0034] Vor dem weiteren Falten des den Zustand gemäß Fig. 3 einnehmenden Zuschnittes 44
wird jeweils wenigstens eine der beiden zugeordneten schraffierten Flächen des Lappens
70a bzw. der Bodenlasche 72 einerseits und des Lappens 76a bzw. der Bodenlasche 74
andererseits beleimt. In einem nächsten Verfahrensschritt wird die hintere Umfangswand
8 um die Faltkante 50 gefaltet, so daß sie sich auf die seitliche Umfangswand 10 und
auf einen Teil der vorderen Umfangswand 4 auflegt. Anschließend wird die seitliche
Umfangswand 6 um die Faltkante 46 gefaltet, so daß sie sich ebenfalls auf die vordere
Umfangswand 4 auflegt, wobei der Klebebereich 61 sich auf die Überlappungsklebelasche
60 auflegt und mit dieser verklebt wird. Gleichzeitig werden die einander zugeordneten
schraffierten Flächen des Lappens 70a und der Bodenlasche 72 einerseits sowie des
Lappens 76a und der Bodenlasche 74 andererseits miteinander verklebt. Der damit erreichte
Zustand des Zuschnittes 44 entspricht der flach gefalteten, versandfertigen Faltschachtel.
[0035] Wie sich bei einer Betrachtung der Fig. 3 ergibt, wird beim Umfalten der seitlichen
Umfangswand 6 auch die Öffnungsbegrenzungslasche 28 mitgenommen und flach auf den
Materialstreifen 38 aufgelegt. Da das als Anschlagnase 34 ausgebildete Ende der
Öffnungsbegrenzungslasche 28 in den Klebebereich 61 hineinragt, wird es zwischen
diesem Klebebereich 61 und die Überlappungsklebelasche 60 eingeklemmt. Damit die Anschlagnase
34 nicht mit der Umfangswand 6 oder der Überlappungsklebelasche 60 verklebt, ist
die Beleimung in dem Bereich, in dem die Anschlagnase eingeklemmt wird, unterbrochen,
wie Fig. 3 zeigt.
[0036] Fig. 4 zeigt eine Faltschachtel gemäß der Fig. 1 während des Auffaltens aus ihrem
flach gefaltetem Zustand in die Schachtelform. Wenn die Faltschachtel 2 beispielsweise
durch eine Auffalteinrichtung im Sinne der Pfeile P1 und P2 belastet wird, richten
sich die seitlichen Umfangswände 6 bzw. 10 aus ihrer flach liegenden Stellung auf,
so daß die Faltschachtel 2 über einen Zustand mit etwa rautenförmigem Grundriß in
die gewünschte Schachtelform mit rechteckigem Grundriß gelangt. Die miteinander verklebten
Bodenlaschen 70 und 72 einerseits sowie die Bodenlaschen 74 und 76 andererseits strecken
sich dabei in die Bodenebene und bilden dabei einen geschlossenen, teilweise mehrlagig
sich überlappenden Boden, wobei der Lappen 76a unter den diesem nahen Teil der Bodenlasche
72 greift, der Hauptteil der Bodenlasche 76 sich dagegen über den diesem nahen Teil
der Bodenlasche 72 legt, wobei zusätzlich durch an der Bodenlasche 72 einerseits
und an der Bodenlasche 76 andererseits ausgebildete, beim Auffalten ineinandergreifende
Rastvorsprünge 84 bzw. 86 eine zusätliche Verklammerung des Faltklebebodens erfolgt.
Wie insbesondere Fig. 4 erkennen läßt, wird die Bodenlasche 72 beim Auffalten der
Faltschachtel 2 von der vorderen Umfangswand 4, auf der sie bis dahin auflag, abgehoben.
Da der Materialstreifen 38 mit der vorderen Umfangswand verklebt ist, reißt die Abreißkante
78 ab, so daß das Auffalten der Bodenlasche 72 nicht behindert wird.
[0037] Da die Öffnungsbegrenzungslasche 28 in der anhand der Fig. 3 beschriebenen Weise
zwischen dem Klebebereich 61 der Umfangswand 6 und der Überlappungsklebelasche 60
eingeklemmt ist, ist sie gegen ein Abheben von der Umfangswand 6 gesichert und wird
demzufolge beim Auffalten der Faltschachtel 2 in die senkrecht zum Materialstreifen
38 stehende Stellung mitgenommen. Diese Maßnahme ist erforderlich, da durch das Umfalten
der Öffnungsbegrenzungslasche um 180° ihre Tendenz, sich von selbst aufzurichten,
möglicherweise verloren geht. Beim erstmaligen Öffnen der Entnahmeklappe 24 löst sich
das eingeklemmte Ende 34 selbsttätig aus der beschriebenen Sicherung, so daß das Öffnen
der Entnahmeklappe nicht behindert wird.
[0038] Fig. 5 zeigt eine Ansicht in die oben offene Faltschachtel entsprechend dem Pfeil
IV in Fig. 1. Der besseren Übersicht wegen sind die Umfangswände 4, 6, 8 und 10 jeweils
voneinander getrennt dargestellt, so daß auch die im aufgefalteten Zustand sich mehrfach
überlappenden Bodenlaschen 72, 70, 76 und 74 vollständig sichtbar sind. Entsprechend
der Erläuterung zu Fig. 3 bedeutet eine gestrichelte Schraffierung, daß die bezüglich
der Zeichenebene untere Seite eine Klebefläche darstellt, während die durchgehende
Schraffierung anzeigt, daß die bezüglich der Zeichenebene obere Seite eine Klebefläche
ist. Dementsprechend liegt der schraffierte Bereich der Bodenlasche 74 auf dem Lappen
76a der Bodenlasche 76 auf und überdeckt sich mit diesem in den kongruenten schraffierten
Bereichen. Der schraffierte Bereich der Bodenlasche 72 liegt auf dem schraffierten
Bereich des Lappens 70a auf und überdeckt sich mit diesem in den jeweils schraffierten
Bereichen. Wie anhand der Fig. 4 schon erläutert wurde, greifen im aufgefalteten
Zustand der Schachtel - bezogen auf Fig. 5 - der Lappen 76a und die mit diesem verklebte
Bodenlasche 74 untar den linken Teil der Bodenlasche 72, während der rechte Teil
der Bodenlasche 76 über den rechten Teil der Bodenlasche 72 und die damit verklebte
Bodenlasche 70, 70a greift. Dabei verklammern sich die Vorsprünge 84, 86. In Fig.
5 sind auch die Überlappungsklebelasche 60, der Materialstreifen 38 und die beiden
Öffnungsbegrenzungslaschen 28, 30 zu erkennen.
[0039] Es sei noch erwähnt, daß der Materialstreifen 38 nicht nur zum Halten der Öffnungsbegrenzungslaschen
28 und 30 dient, sondern gleichzeitig eine vorteilhafte Verstärkung der Entnahmeklappe
24 bildet.
1. Faltschachtel (2) mit einem aus vier Umfangswänden bestehenden Mantel, dessen
vier Umfangswände (4, 6, 8, 10) in vier Längskanten (46, 48, 50, 58) gelenkig verbunden
sind unter Verwendung einer Überlappungsklebung (60, 61) an einer (58) der Längskanten,
mit einem Boden und mit einem Deckel, wobei eine vordere Umfangswand (4) eine um
eine bodennahe Klappkante (26) schwenkbare Entnahmeklappe (24) mit an den benachbarten
Umfangswänden (6, 10) gleitend anliegenden Öffnungsbegrenzungslaschen (28, 30) aufweist,
dadurchgekennzeichnet , daß die Entnahmeklappe (24) aus der vorderen Umfangswand (4) ausgestanzt ist und
daß auf die Innenseite der Entnahmeklappe (24) ein Materialstreifen (38) geklebt ist,
dessen um 90° abgewinkelte Endteile die Öffnungsbegrenzungslaschen (28, 30) bilden.
2. Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bei geschlossener Entnahmeklappe (24) innenliegende Ende (34) mindestens
einer Öffnungsbegrenzungslasche (28) vor der erstmaligen Öffnung an der anliegenden
Umfangswand (6) gegen Abheben von dieser durch eine Sicherung (60) gesichert ist,
welche sich beim erstmaligen Öffnen selbsttätig löst.
3. Faltschachtel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß diejenige Öffnungsbegrenzungslasche (28) gesichert ist, die im flach gefalteten
Zustand des Mantels auf dem Materialstreifen (38) aufliegt.
4. Faltschachtel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gesicherte Öffnungsbegrenzungslasche (28) durch Eingriff zwischen die zugehörige
benachbarte Umfangswand (6) und eine an dieser angeklebte Überlappungsklebelasche
(60) der rückwärtigen Umfangswand (8) gehalten ist.
5. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstreifen (38) einstückig mit einer Bodenlasche (72) der vorderen
Umfangswand hergestellt ist und über eine Reißkante (78) mit dieser zusammenhängt.
6. Faltschachtel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung des Bodens als Faltklebeboden mit in sich gelenkigen und miteinander
verklebten Bodenlaschen (70, 72, 74, 76) der Umfangswände (6, 4, 10, 8), welche sich
beim Entfalten des Mantels zum Boden strecken, der Materialstreifen (38) zusammenhängend
mit der Bodenlasche (72) der vorderen Umfangswand (4) hergestellt ist und von dieser
bei erstmaliger Auffaltung des Mantels selbsttätig abreißbar ist.
7. Verfahren zur Herstellung einer Faltschachtel gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 mit den folgenden Verfahrensschritten:
a) Bereitstellung eines Zuschnittes (44) mit über Faltkanten zusammenhängenden Umfangswänden
(6, 4, 10, 8), Bodenlaschen (70, 72, 74, 76) und Deckellaschen (16, 18), einer Überlappungsklebelasche
(60) und einer Entnahmeklappe (24) mit Öffnungsbegrenzungslaschen (28, 30);
b) Beleimung einzelner Laschen (60; 70, 76);
c) Faltung des Zuschnittes (44) zu einer flach gefalteten Schachtel unter gleichzeitigem
Verkleben der beleimten Laschen (60; 70, 76);
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Entnahmeklappe (24) aus dem Umriß der vorderen Umfangswand (4) herausgestanzt
wird, und
- daß vor dem Verfahrensschritt c) auf der Innenseite der Entnahmeklappe (24)
ein Materialstreifen (38) mit seitlich über Faltkanten (80, 82) anhängenden Öffnungsbegrenzungslaschen
(38) so aufgeklebt wird, daß die Öffnungsbegrenzungslaschen (28, 30) auf den der vorderen
Umfangswand (4) benachbarten Umfangswänden (6,10) flach aufliegen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
- daß bei Ausbildung des Bodens als Faltklebeboden der Materialstreifen (38)
über eine Abreißkante (78) mit der Bodenlasche (72) der vorderen Umfangswand (4) zusammenhängend
hergestellt wird,
- daß der Materialstreifen (38) gleichzeitig mit der Bodenlasche (72) der vorderen
Umfangswand (4) auf diese gefaltet und mit der Entnahmeklappe (4) verklebt wird.