(19)
(11) EP 0 298 283 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.1989  Patentblatt  1989/02

(21) Anmeldenummer: 88109594.7

(22) Anmeldetag:  16.06.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 19/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 20.06.1987 DE 3720519

(71) Anmelder:
  • Philipp Holzmann AG
    D-60329 Frankfurt (DE)
  • FLACHGLAS CONSULT GMBH
    D-45884 Gelsenkirchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Kallinich, Dietmar, Dipl.-Ing.
    D-4650 Gelsenkirchen (DE)
  • Kahlert, Wolfgang, Dipl.-Ing.
    D-4620 Castrop-Rauxel (DE)

(74) Vertreter: Andrejewski, Walter, Dr. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Partner Postfach 10 02 54
45002 Essen
45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Abdichtungsbauwerk aus einer vertikalen Schlitzwand und einer darin angeordneten Dichtwand


    (57) In einen geologischen Untergrund eingebrachtes Abdichtungs­bauwerk aus einer vertikalen Schlitzwand (2) und einer darin an­geordneten Dichtwand (3). Die Schlitzwand ist mit einer Schlitz­wandmasse ausgefüllt. Die Dichtwand ist in die Schlitzwand­masse eingebaut. Die Dichtwand ist aus Glasscheiben (6) aufge­baut, die unter Zwischenschaltung von Abstandshaltern mit Ab­standszwischenraum angeordnet sind. Auch der Abstandszwischen­raum bzw. die Abstandszwischenräume sind mit der Schlitzwand­masse ausgefüllt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein in einen geo­logischen Untergrund eingebrachtes Abdichtungsbauwerk aus einer vertikalen Schlitzwand und einer darin angeordneten Dichtwand, wobei die Schlitzwand mit einer Schlitzwandmasse ausgefüllt und die Dichtwand in die Schlitzwandmasse einge­baut ist.

    [0002] Abdichtungsbauwerke des beschriebenen Aufbaus dienen als ver­tikale Abdichtung durchlässiger Bodenschichten und sind eine spezielle Form von Schlitzwänden. Es versteht sich, daß sie in tieferliegende, horizontal undurchlässige Schichten ein­gebunden sind. Die Abdichtungsbauwerke dieser Art werden ab­schnittweise hergestellt. Die einzelnen Abschnitte werden als Lamellen bezeichnet und sind aneinander angeschlossen. Die Lamellen können eine Dicke von beispielsweise 40 bis 100 cm aufweisen und haben eine Lamellenbreite von 2 m oder mehr. Die Tiefe des Abdichtungsbauwerkes kann bis zu 50 m und mehr betragen. Die Schlitzwandmasse ist im allgemeinen ein Gemisch aus Bentonit, Zement und Wasser. Die Mischung hält zunächst den Schlitz auf und wirkt insoweit als Stützflüssigkeit, sie erhärtet danach. Aufgaben mit erhöhten Anforderungen an die Dichtigkeit, wie sie der Umweltschutz beispielsweise bei Müll­deponien oder Dichtungsbauwerken in Bergsenkungsgebieten stellt, können mit konventionellen Abdichtungsbauwerken nicht erfüllt werden. Die gattungsgemäßen Abdichtungsbauwerke mit besonderer Dichtwand sind für solche erhöhten Anforderungen an die Dich­tigkeit bestimmt.

    [0003] Bei den bekannten gattungsgemäßen Abdichtungsbauwerken besteht die Dichtwand aus Dichtungsbahnen aus Polyethylen. Solche Dichtungsbauwerke werden als Mehrschichtsysteme bezeichnet. Die einzelnen Bahnen der Dichtwand werden in verbindende Schlösser eingefädelt und sind kraftschlüssig miteinander ver­bunden. Im Schloß sind zusätzliche Dichtungen erforderlich. Die Diffusionsgeschwindigkeit für die in Betracht kommenden Schadstoffe, z. B. chlorierte Kohlenwasserstoffe, ist im Fall Glas um etwa 1000 mal niedriger als im Falle Polyethylen. Im übrigen sind Dichtungsbahnen aus Polyethylen im physikalischen Sinne Membranen und in Abhängigkeit von den Partialdrücken beidseits der Dichtwand nicht gegen alle Schadstoffe aus­reichend diffusionsdicht.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Abdichtungsbau­werk des beschriebenen Aufbaus und der beschriebenen Zweck­bestimmung zu schaffen, dessen Dichtwand allen Anforderungen genügt und praktisch vollständig dicht sowie insbesondere diffusionsdicht gegen alle vorkommenden Schadstoffe ist.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Dicht­wand aus Glasscheiben aufgebaut ist, die unter Zwischenschal­tung von Abstandshaltern mit Abstandszwischenraum angeordnet sind, und daß auch der Abstandszwischenraum bzw. die Abstands­zwischenräume mit der Schlitzwandmasse ausgefüllt sind. - Die Lehre der Erfindung kann im einzelnen auf verschiedene Weise verwirklicht werden.

    [0006] Eine Ausführungsform ist, daß die Glasscheiben mit Hilfe der Abstandshalter zu Mehrscheiben-Glaseinheiten zusammengefaßt sind und diese unter Zwischenschaltung von vertikalen und horizontalen Fugenkonstruktionen zur Dichtwand zusammengesetzt sind. Im allgemeinen ist es ausreichend, die Mehrscheiben-­Glaseinheiten als Zweischeiben-Glaseinheiten auszuführen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Mehrscheiben-Glaseinheiten Einzelglasscheiben aus in sich, nach Art des Einscheibensicherheitsglas, vorgespanntem Glas auf. Tatsächlich sind Mehrscheiben-Glaseinheiten und daraus aufgebaute Dichtwände, bei denen die Einzelglasscheiben aus in sich vorgespanntem Glas bestehen, allen im Rahmen der Er­findung auftretenden mechanischen Beanspruchungen in besonderem Maße gewachsen, und zwar wegen der beschriebenen Vorspannung, die eine Druckvorspannung ist. Sie nehmen auch die in Berg­senkungsgebieten auftretenden Beanspruchungen ohne Schwierig­keiten auf. Es versteht sich, daß bei dem erfindungsgemäßen Abdichtungsbauwerk die Fugenkonstruktionen ausreichend nach­giebig, vorzugsweise elastisch nachgiebig eingestellt sind. Im Rahmen der Erfindung kann unter Berücksichtigung der vor­stehend angegebenen Grundforderungen mit den verschiedensten Fugenkonstruktionen gearbeitet werden, die so einzurichten sind, daß sie langfristig ausreichend dicht sind und alle mechanischen Beanspruchungen aufnehmen. In baulicher Hinsicht bestehen insoweit mehrere Möglichkeiten. Eine ist dadurch ge­kennzeichnet, daß die Einzelglasscheiben der Mehrscheiben-­Glaseinheiten an den vertikalen Fugen unter Zwischenschaltung eines Dichtungsmittels aus Gummi oder Kunststoff gestoßen und der dadurch gebildete Fugenhohlraum mit einer bituminösen Ver­gußmasse ausgegossen ist. In bezug auf die horizontalen Fugen ist eine Ausführungsform der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelglasscheiben der Mehrscheiben-Glaseinheiten an den horizontalen Fugen unter Zwischenlage eines Dichtungs­bandes aus Gummi oder Kunststoff, welches die Breite der Mehr­ scheiben-Glaseinheiten aufweist, aufeinandergesetzt sind. Bei dem erfindungsgemäßen Abdichtungsbauwerk wird die Schlitzwand im allgemeinen in mehreren Abschnitten errichtet und insoweit aus Lamellen aufgebaut. Dabei wird man die Mehrscheiben-Glas­einheiten an die Lamellenbreite anpassen. Die Erfindung lehrt dazu, daß die Mehrscheiben-Glaseinheiten eine Breite aufweisen, die der Breite der Schlitzwandlamellen oder einem ganzzahligen Bruchteil davon entspricht. Die Breite der Schlitzwandlamellen erstreckt sich dabei in Schlitzwandlängsrichtung. Um im Zuge der Errichtung eines erfindungsgemäßen Abdichtungsbauwerkes die Dichtwand einzubringen, empfiehlt die Erfindung einen be­sonderen Aufbau. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrscheiben-Glaseinheiten zwischen zwei vertikalen Fugen über die Höhe des Abdichtungsbauwerkes durch Zugmittel vereinigt und als Einheit in die Schlitzwand eingehängt sind. Bei einer solchen Ausführungsform können die Verhältnisse in bezug auf die Aufnahme mechanischer Beanspruchungen weiter verbessert werden, indem man die Mehrscheiben-Glaseinheiten zwischen zwei vertikalen Fugen über die Höhe des Abdichtungsbauwerkes durch Zugmittel gegeneinander verspannt. Die Verspannung kann so ein­gerichtet werden, daß selbst in Bergsenkungsgebieten mit erheb­lichen Bergsenkungen Zerstörungen der Glasscheiben in den Mehr­scheiben-Glaseinheiten nicht auftreten. Im allgemeinen wird man die Mehrscheiben-Glaseinheiten zwischen zwei vertikalen Fugen mit Hilfe eines Aufstandprofils auf den Schlitzwandgrund auf­setzen, der zumeist aus Beton besteht und eine entsprechende Ar­mierung aufweist. Im Rahmen der Erfindung liegt es, in den ver­tikalen Fugenkonstruktionen Sonden anzuordnen, die eine Kon­trolle der Dichtigkeit der Fugen zulassen. Auch Schlauchlei­tungen können eingebracht werden, mit denen die Fugen nachver­füllt werden.

    [0007] Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn­zeichnet, daß die Glasscheiben angeformte Abstandshalter auf­weisen und dadurch zu U-förmigen Profilglaselementen mit langem U-Steg und entsprechend langen Profilkammern sowie demgegenüber kurzen U-Flanschen als Abstandshaltern ausge­bildet sind, daß die Profilglaselemente vertikal aufgestellt sind, und daß die Profilglaselemente in zumindest doppelter Reihung angeordnet sind, wobei die Abstandshalter der Profil­glaselemente in die Profilkammern der jeweils gegenüberlie­genden Profilglaselemente einfassen. - Nach bevorzugter Aus­führungsform der Erfindung sind drei Reihen von Profilglas­elementen angeordnet, und zwar zwei äußere Reihen, bei denen die Abstandshalter der Profilglaselemente in die Profilkammern der jeweils gegenüberliegenden Profilglaselemente einfassen, und daß zwischen den äußeren Reihen der Profilglaselemente eine Zwischenreihe von weniger breiten Profilglaselementen in u/n-Form angeordnet ist, die die Abstandshalter der Profilglas­elemente der äußeren Reihen überfassen. Stets können die Ab­standshalter der Profilglaselemente in Reihungsrichtung unter Zwischenschaltung von Fugenbaustoffen oder Fugenbauelementen gegeneinander gesetzt sein. Man kann aber auch die Abstands­halter der Profilglaselemente in Reihungsrichtung stoßen. In diesem Falle dichtet die Schlitzwandmasse die Fugen.

    [0008] Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei dem er­findungsgemäßen Abdichtungsbauwerk die Dichtwand allen An­forderungen genügt und insbesondere gegen alle vorkommenden Schadstoffe diffusionsdicht ist. Sie nimmt ohne weiteres auch alle mechanischen Beanspruchungen auf, und zwar weil die Ab­standszwischenräume zwischen den einzelnen Glasscheiben mit der Schlitzwandmasse ausgefüllt sind und die Fugenkonstruktionen ausreichend verformbar sind.

    [0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

    Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein erfindungsgemäßes Abdichtungsbauwerk,

    Fig. 2 eine Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 1 in gegenüber der Fig. 1 verkleinertem Maßstab bei ent­ferntem geologischen Untergrund,

    Fig. 3 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 2,

    Fig. 4 einen Schnitt in Richtung AA durch den Gegenstand nach Fig. 2,

    Fig. 5 einen Schnitt in Richtung BB durch den Gegenstand nach Fig. 2,

    Fig. 6 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abdichtungsbauwerkes und

    Fig. 7 den vergrößerten Ausschnitt C aus dem Gegenstand der Fig. 6.



    [0010] Das in den Figuren 1 bis 5 dargestellte Abdichtungsbauwerk be­findet sich in einem geologischen Untergrund 1. Es handelt sich um ein Abdichtungsbauwerk, wie es beispielsweise aus Gründen des Umweltschutzes in der Umgebung von Mülldeponien eingerichtet wird. Das Abdichtungsbauwerk besteht aus einer vertikalen Schlitzwand 2 und einer darin angeordneten Dichtwand 3. Die Schlitzwand 2 ist mit einer Schlitzwandmasse 4 ausgefüllt. Die Dichtwand 3 ist in die Schlitzwandmasse 4 eingebaut. Insbe­sondere aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt man, daß die Dichtwand 3 aus Mehrscheiben-Glasein­heiten 5, deren Glasscheiben 6 unter Verwendung von Abstands­haltern 7 mit Abstandszwischenraum angeordnet sind, unter Zwischenschaltung von vertikalen und horizontalen Fugenkon­struktionen 8 aufgebaut ist. Auch die Abstandszwischenräume der Mehrscheiben-Glaseinheiten 5 sind mit der Schlitzwandmasse 4 ausgefüllt. Das kann beim Zusammenbau der Dichtwand 3 auf verschiedene Weise geschehen. Anstelle der Schlitzwandmasse 4 kann auch eine ähnliche Masse eingesetzt werden. - Im Aus­führungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die Mehrscheiben-Glaseinheiten 5 aus zwei einzelnen Glasscheiben 6 aufgebaut. Die im eingebauten Zustand vertikal angeordneten Abstandshalter 7 sind im Ausführungs­beispiel als Glaspakete ausgeführt, wozu auf die Fig. 4 ver­wiesen wird. Die Einzelglasscheiben bestehen aus in sich, nach Art von Einscheibensicherheitsglas, vorgespanntem Glas. Ins­besondere aus der Fig. 4 entnimmt man, daß die Einzelglas­scheiben 6 der Mehrscheiben-Glaseinheiten 5 an den vertikalen Fugen 9 unter Zwischenschaltung eines Dichtungsmittels 10 aus Gummi oder Kunststoff gestoßen und der dadurch gebildete Fugen­hohlraum mit einer bituminösen Vergußmasse 11 ausgegossen ist. Es versteht sich, daß eine Mehrzahl von nebeneinander ange­ordneten Mehrscheiben-Glaseinheiten 5 ebenfalls verspannt werden kann, und zwar mit geeigneten, beispielsweise durch im Abstandszwischenraum geführte Zugmittel 12. In der Fig. 5 er­kennt man, daß die Einzelglasscheiben 6 der Mehrscheiben-Glas­ einheiten 5 an den horizontalen Fugen 13 unter Zwischenlage eines Dichtungsbandes 14 aus Gummi oder Kunststoff, welches der Breite der Mehrscheiben-Glaseinheiten 5 entspricht, auf­einandergesetzt sind. Im Ausführungsbeispiel weisen die Mehr­scheiben-Glaseinheiten 5 eine Breite B auf, die der Breite B der Schlitzwandlamellen entspricht. Die Mehrscheiben-Glasein­heiten 5 zwischen zwei vertikalen Fugen 9 sind, wie es die Fig. 3 andeutet, über die Höhe des Abdichtungsbauwerkes durch Zugmittel 12 vereinigt und als Einheit in die Schlitzwand 2 eingehängt. Die Zugmittel 12 können dabei, wie sich aus einer vergleichenden Betrachtung der linken Hälfte und der rechten Hälfte der Fig. 3 ergibt, sehr unterschiedlich geführt sein. Die Mehrscheiben-Glaseinheiten 5 zwischen zwei vertikalen Fugen 9 können über die Höhe des Abdichtungsbauwerkes durch diese Zugmittel 12 auch gegeneinander verspannt sein, wobei die in Fig. 3 erkennbaren Umlenksättel 15 zur Einstellung der Verspannung eingerichtet sein können. Es versteht sich, daß unterhalb der Mehrscheiben-Glaseinheiten 5 zwischen zwei ver­tikalen Fugen 9 ein Aufstandprofil 16 angeordnet ist, an das die Zugmittel 12 angeschlossen sind. Gleichzeitig ist das Auf­standsprofil 16 auf den Grund 17 der Schlitzwand 2 aufgesetzt, der aus einer Betonkonstruktion bestehen kann. - In der Fig. 4 wurde angedeutet, daß in der vertikalen Fugenkonstruktion 8 Sonden 18 angeordnet sein können. Bei dem Abdichtungsbauwerk nach Fig. 6 und 7 erkennt man, daß die Glasscheiben 6 ange­formte Abstandshalter 7 aufweisen. Sie sind dadurch zu U-­förmigen Profilglaselementen mit langem U-Steg 19 und ent­sprechend langer Profilkammer 20 sowie demgegenuber kurzen U-Flanschen als Abstandshalter 7 ausgebildet. Die Profilglas­elemente 6, 7, 19 sind vertikal aufgestellt, und zwar in zu­mindest doppelter Reihung, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Abstandshalter 7 der Profilglaselemente 6, 7, 19 in die Profilkammern 20 der jeweils gegenüberliegenden Profil­glaselemente 6, 7, 19, einfassen. Das Ausführungsbeispiel zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, wobei drei Reihen von Profilglaselementen 6, 7, 19 angeordnet sind. Man erkennt zwei äußere Reihen, die durch Pfeile 21 angedeutet sind, bei denen die Abstandshalter 7 der Profilglaselemente 6, 7, 19 in die Profilkammern 20 der jeweils gegenüberliegenden äußeren Profilglaselemente 6, 7, 19 einfassen. Zwischen den äußeren Reihen 21 der Profilglaselemente 6, 7, 19 ist eine Zwischenreihe 22 von weniger breiten Profilglaselementen 6, 7, 19 angeordnet, und zwar in Reihungsrichtung um jeweils 180° gegeneinander umgesetzt, d. h. in u/n-Form angeordnet. Hier ist die Anordnung so getroffen, daß die Profilglaselemente 6, 7, 19 der Zwischenreihe 22 die Abstandshalter 7 der Profil­glaselemente der äußeren Reihe 21 überfassen. Im Ausführungs­beispiel stoßen die Abstandshalter der Profilglaselemente 6, 7, 19 in Reihungsrichtung gegeneinander. Man könnte auch Fugenbaustoffe oder Fugenbauelemente zwischenschalten, was nicht gezeichnet worden ist. - Im Ausführungsbeispiel sind die Profilglaselemente 6, 7, 19 so symmetrisch wie möglich ange­ordnet.


    Ansprüche

    1. In einen geologischen Untergrund eingebrachtes Abdichtungs­bauwerk aus
          einer vertikalen Schlitzwand und einer darin angeord­neten Dichtwand,
    wobei die Schlitzwand mit einer Schlitzwandmasse ausgefüllt und die Dichtwand in die Schlitzwandmasse eingebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicht­wand (3) aus Glasscheiben (6) aufgebaut ist,
          die unter Zwischenschaltung von Abstandshaltern (7) mit Abstandszwischenraum angeordnet sind,
    und daß auch der Abstandzwischenraum bzw. die Abstandzwischen­räume mit der Schlitzwandmasse (4) ausgefüllt sind.
     
    2. Abdichtungsbauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheiben (6) mit Hilfe der Abstandshalter (7) zu Mehrscheiben-Glaseinheiten (5) zusammengefaßt sind und diese unter Zwischenschaltung von vertikalen und horizontalen Fugen­konstruktionen (8) zur Dichtwand (3) zusammengesetzt sind (Fig. 1 bis 5).
     
    3. Abdichtungsbauwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrscheiben-Glaseinheiten (5) aus Zweischeiben-Glas­einheiten ausgeführt sind.
     
    4. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 2 oder 3, da­durch gekennzeichnet, daß die Mehrscheiben-Glaseinheiten (5) Einzelglasscheiben (6) aus in sich vorgespanntem Glas aufweisen.
     
    5. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß die Einzelglasscheiben (6) der Mehr­scheiben-Glaseinheiten (5) an den vertikalen Fugen (9) unter Zwischenschaltung eines Dichtungsmittels (10) aus Gummi oder Kunststoff gestoßen und der dadurch gebildete Fugenhohlraum mit einer bituminösen Vergußmasse (11) ausgegossen ist.
     
    6. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelglasscheiben (6) der Mehrscheiben-­Glaseinheiten (5) an den horizontalen Fugen (13) unter Zwischen­schaltung eines Dichtungsbandes (14) aus Gummi oder Kunst­stoff, welches die Breite der Mehrscheiben-Glaseinheiten (5) aufweist, aufeinandergesetzt sind.
     
    7. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei die Schlitzwand aus einzelnen, nacheinander gefertigten Schlitz­wandlamellen aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrscheiben-Glaseinheiten (5) eine Breite (B) aufweisen, die der Breite (B) der Schlitzwandlamellen oder einem ganzzahligen Bruchteil davon entspricht.
     
    8. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrscheiben-Glaseinheiten (5) zwischen zwei vertikalen Fugen (9) über die Höhe des Abdichtungsbau­werkes durch Zugmittel (12) vereinigt und als Einheit in die Schlitzwand (2) eingehängt sind.
     
    9. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrscheiben-Glaseinheiten (5) zwischen zwei vertikalen Fugen (9) über die Höhe des Abdichtungsbau­werkes durch Zugmittel (12) gegeneinander verspannt sind.
     
    10. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 9, da­durch gekennzeichnet, daß die Mehrscheiben-Glaseinheiten (5) zwischen zwei vertikalen Fugen (9) mit Hilfe eines Aufstand­profils (16) auf den Schlitzwandgrund (17) aufgestellt sind.
     
    11. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 10, da­durch gekennzeichnet, daß in den vertikalen Fugenkonstruktionen (8) Sonden (18) angeordnet sind.
     
    12. Abdichtungsbauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheiben (6) angeformte Abstandshalter (7) auf­weisen und dadurch zu U-förmigen Profilglaselementen mit langem U-Steg (19) und entsprechend langen Profilkammern (20) sowie demgegenüber kurzen U-Flanschen als Abstandshaltern (7) ausgebildet sind, daß die Profilglaselemente (6, 7, 19) ver­tikal aufgestellt sind, und daß die Profilglaselemente (6, 7, 19) in zumindest doppelter Reihung angeordnet sind, wobei die Abstandshalter (7) der Profilglaselemente (6, 7, 19) in die Profilkammern (20) der jeweils gegenüberliegenden Profilglas­elemente (6, 7, 19) einfassen.
     
    13. Abdichtungsbauwerk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß drei Reihen von Profilglaselementen (6, 7, 19) angeordnet sind, und zwar zwei äußere Reihen (21), bei denen die Abstands­halter (7) der Profilglaselemente (6, 7, 19) in die Profil­kammern (20) der jeweils gegenüberliegenden Profilglaselemente (6, 7, 19) einfassen, und daß zwischen den äußeren Reihen (21) der Profilglaselemente (6, 7, 19) eine Zwischenreihe (22) von weniger breiten Profilglaselementen (6, 7, 19) in u/n-Form angeordnet ist, die die Abstandshalter (7) der Profilglasele­mente (6, 7, 19) der äußeren Reihen (21) überfassen.
     
    14. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (7) der Profil­glaselemente (6, 7, 19) in Reihungsrichtung unter Zwischen­schaltung von Fugenbaustoffen oder Fugenbauelementen gegen­einander gesetzt sind.
     
    15. Abdichtungsbauwerk nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandshalter (7) der Profil­glaselemente (6, 7, 19) in Reihungsrichtung gestoßen sind.
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht