[0001] Die Erfindung betrifft eine Lagesicherung für eine Stahlschwelle eines Gleises im
Schotterbett gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Lagesicherungen dieser Art erhöhen in Schotterbetten den Querverschiebewiderstand
der Schwellen und der Gleisanlage insgesamt. Insbesondere in überhöhten Kurven eines
Schienenstranges haltende Züge erzeugen im Gleiskörper erhebliche Querkräfte. Stahlschwellen
mit ebener Sohle, also glatter Auflagefläche zum Schotterunterbau, bedürfen einer
Lagesicherung.
[0003] Es ist bekannt ("Die Y-Stahlschwelle im Schotteroberbau", Der Eisenbahningenieur,
38 (1986) 3, S. 128/129), an aus H-Profilen zusammengesetzten Y-Stahlschwellen den
Querverschiebewiderstand durch unter jedes der drei Schwellenenden geschweißte Vierkantstähle
noch weiter zu erhöhen, als er schon durch die Gabelform der Y-Schwelle von Natur
aus ist. Derartige Knüppel treiben allerdings das Gewicht und damit die Kosten der
Schwelle, ohne den Widerstand gegen Querverschiebung entscheidend zu erhöhen. Außerdem
liegen die beiden Schweißnähte des Querriegels sehr eng zusammen, so daß bei der Fertigung
Maßnahmen gegen Verzug der Stahlschwellen aufgrund großen Wärmeeinbringens getroffen
werden müssen.
[0004] Stabförmige Holzschwellen mit ebener Sohle wurden schon mit Klemmbacken gegen Querverschiebung
gesichert (DE-OS 31 07 990, 34 11 277). Nachteilig ist dabei, daß kein dauerhafter
Sitz dieser Zusatzteile, insbesondere bei Beanspruchung während des maschinellen Schotter-Stopfvorganges,
gewährleistet ist. Außerdem wird das Stopfen noch behindert.
[0005] Von daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine dauerhafte und hochwirksame
Lagesicherung gegen Querverschiebung der Schwelle und des Schienenstranges mit wirtschaftlicher
fabrikseitiger Fertigungsmöglichkeit vorzuschlagen.
[0006] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfaßt.
[0007] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Querriegel für den erhöhten Verschiebewiderstand
der Schwellen als gewinkelte Profile hat eine ganze Reihe von Vorteilen. Erstens ist
der Widerstand überproportional größer als die Gewichtszunahme der Schwelle, zweitens
liegen die Schweißnähte unter der Sohle weiter auseinander, und somit ist kein Wärmeverzug
der Schwelle zu erwarten, drittens ist eine Stützwirkung gegen Verbiegen des senkrechten
Flanschabschnittes durch den verscheißten Flansch gegeben, viertens ergibt sich eine
längere und damit sicherere Schweißnaht, wenn der Flansch an mindestens zwei Seiten
mit der Sohle der Schwelle verschweißt wird, und fünftens ist der senkrechte Steg,
d. h. der zweite Flansch, kein Hindernis beim Stopfen der Schwelle.
[0008] Eine optimale Ausnutzung der Erfindung ist gegeben, wenn für die Lagesicherung ein
gewinkeltes Profil in T-Form gewählt wird, das handelsüblich erhältlich ist oder aus
einem Mitte Steg quer getrennten H-Normalträger erzeugt werden kann. Die Stützwirkung
des Steges durch den verschweißten Flansch wirkt bei Querverschiekräften aus beiden
Seitenrichtungen.
[0009] Ähnliche Vorteile hat ein Querriegel in L-Form. Die volle Wirkung, insbesondere gegen
das am senkrechten Flansch angreifende Kippmoment bei Seitenkräften, wird erreicht,
wenn diese Querriegel spiegelbildlich zur Gleismitte angeordnet sind. Je nach Kraftrichtung
kann einer der Querriegel jeweils die volle Stützwirkung des verscheißten Flansches
einbringen.
Im übrigen ergibt sich für L-Profile und T-Profile als Querriegel ein weiterer vorteilhafter
Wirkmechanismus:
genau die Schottersteine, die bei Querverschiebung der Schwelle durch den sinusförmigen
Zuglauf auf den Schienen und damit einer Querverschiebung des senkrechten Flansches,
Seitenkräften durch den senkrechten Flansch ausgesetzt sind, werden gleichzeitig,
durch die Gewichtseinleitung vom Zug über Schiene, Schwelle und den an der Sohle der
Schwelle verschweißten Flansch, einer erheblich senkrechten Pressung unterworfen,
wodurch wiederum die Reibkräfte einer Relativbewegung zwischen Schotter und verschweißtem
Flansch entgegenwirken.
[0010] Der senkrechte Steg/Flansch des gewinkelten Profiles soll genau unter dem Auflagebereich
der Eisenbahnschiene liegen und dabei eine größere Höhe als die Schienenbefestigungselemente
wie Seitenführungsplatten, Schrauben und/oder Federn haben.
[0011] Unterstellt wird, daß die komplette Schwelle einschließlich Querriegel und Schienenauflager
sowie Befestigungsteile im Herstellerwerk so vormontiert werden, daß auf der Eisenbahntrasse
nur noch die Schienen auf den verlegten Schwellen justiert und geklemmt werden müssen.
Dazu bedurfte es bisher erheblicher Mengen von Verladehölzern zum Stapeln von Schwellen
auf den Transportwagen. Damit die Befestigungselemente nicht belastet werden. Die
vorliegende Erfindung ermöglicht jetzt ein Verladen ohne Zwischen hölzer. Dies ist
ein erheblicher wirtschaftlicher Vorteil. Die senkrechten Flansche der Querriegel
aufeinander gestapelter Schwellen liegen während des Transportes der Schwellen genau
an den Stellen, an denen später der Schienenfuß sich in der Schienenführung auf der
Schwelle seitlich abstützt.
[0012] Anhand schematischer Zeichnungen soll die Erfindung näher erläutert werden.
[0013] Es zeigen
Fig. 1 ein Schwellenende mit einem erfindungsgemäßen Querriegel vor dem Einbau, in
Frontansicht,
Fig. 2 ein Schwellenende gemäß Fig. 1 betriebsfertig im Schotterbett, in Seitenansicht,
Fig. 3 zwei gestapelte Schwellen in Seitenansicht mit einer zweiten erfindungsgemäßen
Querriegelausführung.
[0014] Auf einer aus zwei Doppel-T-Trägern 16, 17 gebildeten Stahlschwelle ist eine Schienenführung
15 durch Schweißnähte 7 fixiert (Fig. 1).
Die 140 mm breiten Flansche 18 bzw. 11 der 95 mm hohen Träger 16 bzw. 17 sind mit
40 mm Abstand zueinander angeordnet; sie bilden so in Verbindung mit der Schienenführung
15 ein Doppelauflager für eine Schiene 13 (Fig. 2), deren Schienenfuß 14 auf Plastikunterlage
5 elektrisch isolierend gelagert ist. Die Verspannung des Schienenfußes 14 erfolgt
durch einen Federbügel 4, der sich einerseits in Bohrung 21 und an Schulter 22 der
Schienenführung 15 und andererseits auf Isolierrippe 20, elektrisch isoliert zum Schienenfuß
14, federnd abstützt.
[0015] Fig. 1 zeigt ein unter den Sohlen der Flansche 19 bzw. 12 der Träger 16 bzw. 17 verschweißtes
T-Profil 23, dessen 95 mm hoher Steg 8 senkrecht nach unten gerichtet ist. Der 90
mm breite Flansch 9 des aus einem Mitte Steg geteilten H-Normalträger von 200 mm Höhe
gewonnenen T-Profils 23 ist durch Schweißnaht 10 an den Enden des Flansches 9 fest
mit der Stahlschwelle verbunden. Dieser Schwellentyp mit dem als Querriegel fungierenden
T-Profil 23 kann auch für eine nicht dargestellte alternative Schienenbefestigung
verwendet werden. Dabei kann eine Schwellenschraube durch die Lücke zwischen den Flanschen
18 bzw. 11 und 19 bzw. 12 hindurchgeführt werden und in ein in Flansch 9 des T-Profils
23 gebohrtes Gewindeloch oder eine aufgeschweißte Mutter geschraubt werden.
[0016] Fig. 2 zeigt in Seitenansicht eine Stahlschwelle 1 mit Träger 17, die mit der Sohle
des Flansches 12 auf dem Schotter 6 ruht. Unter der Sohle verbindet Schweißnaht 10
den ersten Flansch 9 des T-Profils mit dem Flansch 12 der Schwelle, während der zweite
Flansch des Profils - Steg 8 - tief in den Schotter 6 taucht. Während die durch einen
Zug entstehende Gewichtsbelastung c über das Rad 28, die Schiene 13 und die Stahlschwelle
1 auf Schotter 6 übertragen wird, versuchen die durch sinusförmiges seitliches Verlaufen
der Radsätze wahrend der Zugfahrt und dadurch von Radkranz 29 über den Kopf der Schiene
3 seitlich eingeleiteten Kräfte die Stahlschwelle 1 abwechselnd in die Pfeilrichtung
a bzw. b zu verschieben. Dies verhindert der Steg 8 des T-Profils durch seine Lage
in gepreßtem Schotter 6.
Die Fig. 2 zeigt weiterhin, daß die Schweißnähte 7 für die Befestigung der Schienenführung
15 auf dem Flansch 11 ziemlich genau über den Schweißnähten 10 des unter der Sohle
des Flansches 12 befestigten Flansches 9 des T-Profils liegen. Dadurch entsteht kein
Verzug des Trägers 17 durch Wärmeeinbringen beim Schweißen.
[0017] Fig. 3 zeigt als Querriegel unter den aufeinander gestapelten Schwellen 2, 3 ein
ungleichschenkliges L-Profilstück 24 mit den Abmessungen 200 x 100 x 10 von 300 mm
Länge, dessen breiter Flansch 25 am Ende und an der Winkelecke mit der Sohle der Schwellen
2,3 verschweißt ist. Dabei sind der Abstand "d" des kurzen zweiten Flansches 26 von
den Kopfseiten der Schwelle und die Größe des Profils so gewählt, daß
a) möglichst viel Schotter zwischen dem Kopf der Schwelle 2,3 und und dem Flansch
26 liegt,
b) die Schweißnähte an Flansch 25 etwa unterhalb der Schweißnähte an der Schienenführung
15 liegen,
c) die Flansche 26 des Querriegels 24 unter Schwelle 3 beim Stapeln zwischen den jeweils
zwei Schultern 22, 27 der Schienenführung 15 auf Schwelle 2, und zwar direkt neben
der jeweiligen zur Gleisachse gelegenen Schulter 27 lagern und
d) der Flansch 26 höher als die Schultern 22, 27 der Schienenführung 15 ist.
[0018] Dadurch wird eine optimale Vorteilskombination erreicht:
a) die die Querverschiebung der Schwelle 2, 3 hemmende Schottermenge wird so groß
wie möglich,
b) die Schwelle 2,3 verzieht sich beim Schweißen der Anbauteile nicht,
c) die gestapelten Schwellen 2, 3 können beim Transport nicht seitlich verrutschen
und
d) beim Stapeln werden keine Verladehölzer benötigt, und die Schienenführungen 15
werden nicht beschädigt.
[0019] Die erfindungsgemäßen Querriegel sind nicht auf die gezeigten T-Profile und L-Profile
beschränkt. Außerdem können beispielsweise Wulstwinkelstähle oder ähnliches verwendet
werden.
1. Lagesicherung für eine Stahlschwelle eines Bahngleises im Schotterbett, wobei die
Stahlschwelle Schwellenenden aus je zwei mit Abstand von einander angeordnete Doppel-T-Träger
aufweist, an deren ebenen Sohlen symmetrisch zur Gleismitte und parallel zu den Schienen
ein Profil als Querriegel befestigt ist, dessen eine Seite mit der Sohle verschweißt
ist und dessen zweite Seite sich etwa im Bereich unter der Schiene senkrecht von der
Sohle weg erstreckt und wobei die Schwellenenden verlegefertig vormontierbare Schienenführungen
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß
- das Profil ein Winkelprofil (23, 24)mit zwei Flanschen (8, 9, 25, 26) ist,
- der erste Flansch (9, 25) an mindestens zwei Flanschenden mit der Sohle verschweißt
ist,
- der zweite Flansch (8, 26) geringfügig höher als eine vormontierte Schienenführung
(15) ausgebildet ist und
- der Abstand zwischen den Außenseiten der zweiten Flansche (8, 26) einer Stahlschwelle
(1, 2, 3) dem Abstand zwischen den Führungsflächen der äußeren Schultern (22) der
Schienenführungen (15) oder der Abstand zwischen den zweiten Flanschen (8, 26) dem
Zwischenmaß der Führungsflächen der inneren Schultern (27) der Schienenführungen (15)
entspricht.
2. Lagesicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelprofil T-förmig
ausgebildet ist.
3. Lagesicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Winkelprofil L-förmig
ausgebildet ist.