[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablaufgarnitur für Waschbecken, Bidets, Spülen, Brausetassen,
Badewannen oder dgl. Aufnahmebehälter mit einem in deren Ablauföffnung dichtend einsetzbaren
und an den Geruchverschlußbogen Anschließbaren Ablaufrohr und mit einem im Ablaufrohr
angeordneten, durch ein Gestänge oder dgl. betätigbaren Ventilkörper, dessen im Inneren
des Ablaufrohres angeordneter Ventilsitz einen oberhalb des Ventilsitzes an das Ablaufrohr
angeschlossenen Steigkanal von einem unterhalb des Ventilsitzes an das Ablaufrohr
angeschlossenen Überlaufkanal trennt, wobei der Steigkanal und der Überlaufkanal seitlich
außerhalb des eigentlichen Aufnahmebehälters angeordnet und in einer über dem höchsten
Füllstand des Aufnahmebehälters liegenden Höhe miteinander verbunden sind und wobei
eine die beiden Kanäle voneinander trennende Wand den höchsten Füllstand im Aufnahmebehälter
bestimmt.
[0002] Eine Ablaufgarnitur der voranstehend beschriebenen Art ist aus der AT-PS 375 988
bekannt. Bei dieser bekannten Konstruktion besteht der Überlauf aus einer ein Steigrohr
und ein Fallrohr bildenden Rohrschlinge, deren beide Enden im Ablaufrohr münden,
wobei das eine Ende oberhalb und das andere Ende unterhalb des Ventilsitzes des im
Ablaufrohr angeordneten Abflußventils mündet. Durch dieses bekannte Überlauf- und
Abflußventil wird es möglich, den Aufnahmebehälter, beispielsweise in Form eines Waschbeckens,
ohne Überlauföffnung und Überlaufkanal herzustellen, da die Funktion dieser beiden
Teile durch das kombinierte Überlauf- und Abflußventil übernommen wird. Insbesondere
bei einer Herstellung der Aufnahmebehälter aus Keramik wird deren Fertigung vereinfacht;
außerdem wird das Aussehen der Aufnahmebehälter verbessert, weil die im Aufnahmebehälter
bisher notwendige Überlauföffnung entfällt, die nicht nur optisch un schön, sondern
darüber hinaus unhygienisch ist, da sie nur mit großen Aufwand saubergehalten und
darüber hinaus nicht abgeschlossen werden kann.
[0003] Bereits aus der FR-PS 735 186 und der deutschen Gebrauchsmusterschrift 1 840 394
waren Überlaufvorrichtungen für aus Sanitärkeramik hergestellte Aufnahmebehälter,
vorzugsweise Waschtische und Waschbecken bekannt, bei denen der mit einer Überlauföffnung
im Aufnahmebehälter mündende Überlaufkanal durch einen Steig- und einen Überlaufkanal
ersetzt worden war, die außerhalb des eigentlichen Aufnahmebehälters angeordnet waren.
Bei diesen beiden vorbekannten Konstruktionen wurden die durch eine Trennwand voneinander
getrennten Steig- und Überlaufkanäle jedoch bei der Herstellung des sanitärkeramischen
Gegenstandes aus einem Stück unterhalb der Hahnlochbank ausgebildet, wodurch sich
eine sehr komplizierte Herstellung ergab. Diese bekannten Konstruktionen haben deshalb
keinen Eingang in die Praxis gefunden.
[0004] Allen bekannten Konstruktionen der voranstehend beschriebenen Art haftet der Nachteil
an, daß nach einem Entleeren des Aufnahmebehälters im Ablaufrohr bzw. im Steig- und
Überlaufkanal verbleibende Schmutzreste bei einem erneuten Befüllen des Aufnahmebehälters
durch Wirbelbildung aus dem oberhalb des Ventilsitzes liegenden Teil des Ablaufrohres
aufsteigen können. Aus diesem Grunde war eine praktische Verwendung der bekannten
Konstruktionen ausgeschlossen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ablaufgarnitur der eingangs beschriebenen
Art derart weiterzubilden, daß das Austreten von Schmutzresten aus dem Ablaufrohr
bei einem erneuten Befüllen des Aufnahmebehälters ausgeschlossen ist.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Ablaufrohr im oberen, abgedichtet in die Ablauföffnung des Aufnahmebehälters
eingesetzten Ende mit einem Rückschlagventil versehen ist.
[0007] Durch diese erfindungsgemäße Weiterbildung wird sichergestellt, daß bei einem erneuten
Befüllen des Aufnahmebehälters keine Schmutzreste aus dem oberen Teil des Ablaufrohres
und dem Steigkanal austreten und die neu eingelassene Flüssigkeit verunreinigen
können.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Rückschlagventil durch
eine flexible Membran gebildet, die dichtend an das Ablaufrohr oder an ein in der
Ablauföffnung angeordnetes Abflußsieb anlegbar ist. Selbstverständlich sind jedoch
auch andere Arten von Rückschlagventilen verwendbar.
[0009] Mit der Erfindung wird schließlich vorgeschlagen, das Ablaufrohr mit einem seitlichen
Anschlußstutzen zu versehen, an den ein den Steigkanal und den Überlaufkanal mittels
einer Trennwand bildendes Steigrohr lösbar angeschlossen ist. Hierdurch wird einerseits
die Herstellung und die Montage der erfindungsgemäßen Ablaufgarnitur vereinfacht
und verbilligt und andererseits eine Möglichkeit geschaffen, durch Demontage des
Steigrohres eine einfache Reinigung der erfindungsgemäßen Ablaufgarnitur durchführen
zu können.
[0010] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ablaufgarnitur
bei ihrer Verwendung an einem Waschtisch dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine in einem Waschtisch eingebaute Ablaufgarnitur
und
Fig. 2 eine Draufsicht auf den die Ablaufgarnitur enthaltenden Teil des Waschtisches.
[0011] Der in den Figuren 1 und 2 nur zum Teil dargestellte, aus keramischem Material hergestellte
Waschtisch 1 besitzt an der tiefsten Stelle seines Beckens 1a eine Ablauföffnung
1b. In diese Ablauföffnung 1b ist abgedichtet das obere Ende eines Ablaufrohres 2
eingesetzt.
[0012] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt dieses Ablaufrohr 2 ein mittels eines
Gewinderinges 3 angeschlossenes Oberteil 2a, das mit Außengewinde versehen ist und
mit Hilfe eines Flanschringes 4 unter Zwischenfügen eines Dichtringes 5 abgedichtet
in der Ablauföffnung 1b des Waschtisches 1 befestigt ist.
[0013] Im Inneren des Ablaufrohres 2 ist eine Wand 6 ausgebildet, die über den gesamten
Querschnitt des Ablaufrohres 2 verläuft und mit einem Ventilsitz 6a für einen Ventilkörper
7 versehen ist. Dieser mit dem Ventilsitz 6a der Wand 6 zusammenwirkende Ventilkörper
7 bildet das eigentliche Ablaufventil.
[0014] Die Wand 6 verläuft bis in einen seitlich am Ablaufrohr 2 ausgebildeten Anschlußstutzen
2b. An diesen Anschlußstutzen 2b ist ein Steigrohr 8 angeschlossen, das sich außerhalb
des Beckens 1a des Waschtisches 1 bis unter dessen Hahnlochplatte 1c erstreckt. Das
im oberen Teil senkrecht verlaufende Steigrohr 8 ist mittels einer auf ein Gewinde
des Anschlußstutzes 2b aufschraubbaren Überwurfmutter 9 lösbar am Anschlußstutzen
2b befestigt.
[0015] Wie insbesondere die Fig. 1 erkennen läßt, ist das Steigrohr 8 mit einer Trennwand
8c versehen, die kurz vor dem Ende des Steigrohres 8 endet. Diese Trennwand 8c teilt
das Steigrohr 8 in einen Steigkanal 8a, der unabhängig von der Stellung des Ventilkörpers
7 ständig mit dem Oberteil des Ablaufrohres 2 verbunden ist, und in einen Überlaufkanal
8b, der ständig mit dem unteren Teil des Ablaufrohres 2 in Verbindung steht. An diesem
unteren Teil des Ablaufrohres 2 ist mittels einer weiteren Überwurfmutter 10 ein
Geruchverschlußbogen 11 angeschlossen. Das obere Ende der Trennwand 8c definiert den
in der Fig. 1 strichpunktiert eingezeichneten höchsten Füllstand im Becken 1a des
Waschtisches 1.
[0016] Der beim Ausführungsbeispiel tellerförmige und mit einer Führungsstange 7a versehene
Ventilkörper 7 kann in bekannter Weise durch ein Betätigungsgestänge vom Ventilsitz
6a abgehoben bzw. auf den Ventilsitz 6a zurückgeführt werden. Von diesem Betätigungsgestänge
ist in Fig. 1 lediglich der eigentliche Betätigungshebel 12 erkennbar, der um eine
waagerechte Achse verschwenkbar in einem weiteren Stutzen 2c des Ablaufrohres 2 gelagert
und abgedichtet aus dem Ablaufrohr 2 herausgeführt ist.
[0017] Im oberen Teil des Ablaufrohres 2 ist ein Rückschlagventil 13 angeordnet. Dieses
besteht bei der dargestellten Ausführungsform aus einer flexiblen Membran 13a in der
Art einer Kreisscheibe, die in der Mitte an der Unterseite eines Abflußsiebes 14 durch
eine Halteschraube 13b festgelegt ist, die sich ihrerseits an einem mittig im Oberteil
2a des Ablaufrohres 2 festgelegten Tragstern 13c abstützt. Die flexible Membran 13a
läßt aus dem Becken 1a des Waschtisches 1 ablaufendes Wasser in das Ablaufrohr 2
eintreten, verhindert jedoch, daß Wasser aus dem Ablaufrohr 2 nach oben in das Becken
1a des Waschtisches 1 aufsteigen kann, indem sie sich dichtend entweder mit ihrem
Rand an das Ablaufrohr 2 oder großflächig an die Unterseite des Abflußsiebes 14 anlegt.
[0018] Die Draufsicht in Fig. 2 läßt erkennen, daß das im oberen Teil senkrecht nach oben
geführte Steigrohr 8 seitlich neben einer hebelbetätigten Armatur 15 in demjenigen
Raum des Waschtisches 1 angeordnet ist, der von der Hahnlochplatte 1c abgedeckt wird.
[0019] Zum Füllen des Beckens 1a mit wasser wird der Ventilkörper 7 auf den Ventilsitz 6a
der Wand 6 mit Hilfe des Hebelgestänges abgesenkt. Das nach diesem Verschließen des
Ablaufventils eintretende Wasser füllt zuerst den oberhalf der Wand 6 liegenden Teil
des Ablaufrohres 2 und einen Teil des Steigkanals 8a im Steigrohr 8. Sobald diese
beiden Teile gefüllt sind, beginnt der Wasserstand im Becken 1a zu steigen. Sollte
der Wasserstand die in Fig. 1 strickpunktiert eingezeichnete Linie übersteigen, fließt
das überschüssige Wasser aus dem Steigkanal 8a des Steigrohres 8 über die Trennwand
8c hinweg in den Überlaufkanal 8b des Steigrohres 8 und von hier über den unteren
Teil des Ablaufrohres 2 und den Geruchverschlußbogen 11 in die Kanalisation. Auf diese
Weise ist ein Überfüllen des Beckens 1a ausgeschlossen.
[0020] Um das im Becken 1a befindliche Wasser abzulassen, wird der Ventilkörper 7 mit Hilfe
des Betätigungshebels 12 vom Ventilsitz 6a abgehoben. Das im Becken 1 befindliche
Wasser kann somit durch die Wand 6 hindurch in den Geruchverschlußbogen 11 und damit
in die Kanalisation gelangen. Auch das im Steigkanal 8a des Steigrohres 8 und im
oberen Teil des Ablaufrohres 2 befindliche Wasser fließt durch die vom Ventilsitz
6a gebildete Öffnung in der Wand 6 ab. Die flexible Membran 13a des Rückschlagventils
13 stellt hierbei keine Behinderung beim Auslaufen des Wassers aus dem Becken 1a dar,
da sie durch den Wasserdruck sowohl von der Unterseite des Abflußsiebes 14 als auch
mit ihren Rand von der Wand des Ablaufrohres 2 weggedrückt wird.
[0021] Sobald das Wasser jedoch vollständig abgelaufen ist, legt sich die Membran 13a aufgrund
der ihr innewohnenden Rückstellkraft mit ihrem Rand an der Wand des Ablaufrohres 2
und mit ihrer Fläche an die Unterseite des Abflußsiebes 14 an, so daß in jedem Fall,
insbesondere bei einem erneuten Befüllen des Beckens 1a keine ggf. im Ablaufrohr 2
verbliebenen Schmutzreste aus dem Ablaufrohr 2 in das Becken 1a aufsteigen können.
Bezugszeichenliste:
[0022] 1 Waschtisch
1a Becken
1b Ablauföffnung
1c Hahnlochplatte
2 Ablaufrohr
2a Oberteil
2b Anschlußstutzen
2c Stutzen
3 Gewindering
4 Flanschring
5 Dichtring
6 Wand
6a Ventilsitz
7 Ventilkörper
7a Führungsstange
8 Steigrohr
8a Steigkanal
8b Überlaufkanal
8c Trennwand
9 Überwurfmutter
10 Überwurfmutter
11 Geruchverschlußbogen
12 Betätigungshebel
13 Rückschlagventil
13a Membran
13b Halteschraube
13c Tragstern
14 Abflußsieb
15 Armatur
1. Ablaufgarnitur für Waschbecken, Bidets, Spülen, Brausetassen, Badewannen oder dgl.
Aufnahmebehälter (1) mit einem in deren Ablauföffnung (1b) dichtend einsetzbaren und
an den Geruchverschlußbogen (11) anschließbaren Ablaufrohr (2) und mit einem im Ablaufrohr
(2) angeordneten, durch ein Gestänge oder dgl. betätigbaren Ventilkörper (7), dessen
im Inneren des Ablaufrohres (2) angeordneter Ventilsitz (6a) einen oberhalb des Ventilsitzes
(6a) an das Ablaufrohr (2) angeschlossenen Steigkanal (8a) von einem unterhalb des
Ventilsitzes (6a) an das Ablaufrohr (2) angeschlossenen Überlaufkanal (8b) trennt,
wobei der Steigkanal (8a) und der Überlaufkanal (8b) seitlich außerhalb des eigentlichen
Aufnahmebehälters (1) angeordnet und in einer über dem höchsten Füllstand des Aufnahmebehälters
(1) liegenden Höhe miteinander verbunden sind und wobei eine die beiden Kanäle (8a
und 8b) voneinander trennende Wand (8c) den höchsten Füllstand im Aufnahmebehälter
(1) bestimmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ablaufrohr (2) im oberen, abgedichtet in die Ablauföffnung (1b) des Aufnahmebehälters
(1) eingesetzten Ende mit einem Rückschlagventil (13) versehen ist.
2. Ablaufgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil
(13) durch eine flexible Membran (13a) gebildet ist, die dichtend an das Ablaufrohr
(2) oder an ein in der Ablauföffnung (1b) angeordnetes Abflußsieb (14) anlegbar ist.
3. Ablaufgarnitur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablaufrohr
(2) mit einem seitlichen Anschlußstutzen (2b) versehen ist, an den ein den Steigkanal
(8a) und den Überlaufkanal (8b) mittels einer Trennwand (8c) bildendes Steigrohr (8)
lösbar angeschlossen ist.