[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern des Laststromes gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1 und eine zugehörige Anordnung.
[0002] Bei einer aus der US-PS 4 180 026 bekannten Anordnung dieser Art liegt im Lastkreis
ein Meßwiderstand, an dem ein dem Laststrom proportionaler Spannungsabfall entsteht,
der als Istwert für eine Steuereinrichtung zum Steuern oder Regeln des Laststromes
dient.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die mit einem solchen Widerstand verbundenen
Nachteile, wie Leistungsverluste und niedrigeren Spitzenstrom, zu vermeiden.
[0004] Erfindungsgemäß gelingt dies mittels eines Modells, das etwa dasselbe Zeitverhalten
und dieselbe Abhängigkeit von der Höhe der Spannung der den Lastkreis speisenden Spannungsquelle
hat wie der Lastkreis und das zu Beginn des Einschaltsignals gestartet wird und das
das Ende des Einschaltsignals bestimmt. Die Erfindung geht davon aus, daß die das
Zeitverhalten des Lastkreises bestimmenden Parameter - Widerstände, Induktivität -
im wesentlichen konstant sind und somit das Zeitverhalten nur von der Betriebsspannung
abhängig ist. Durch Nachbildung des Zeitverhaltens des Lastkreises mit Hilfe des Modelles
erhält man so ohne Meßwiderstand im Lastkreis ein dem Laststrom proportionales Signal,
das als Istwert zum Regeln, Steuern oder Begrenzen des Laststromes verwendet werden
kann.
[0005] Vorzugsweise wird man als Modell einen Ladekreis mit einem elektrischen Speicher
und einer Ladequelle (Spannungs- oder Stromquelle) verwenden und die Ladegröße (Spannung
oder Strom) an dem Speicher mit einem Grenzwert vergleichen. Dabei kann entweder die
von der Ladequelle gelieferte Quellgröße (Spannung oder Strom) bei konstantem Grenzwert
oder dieser Grenzwert bei konstanter Quellgröße von der Betriebsspannung der Spannungsquelle
abhängig sein. Vorzugsweise ist die Quellgröße eine von der Betriebsspannung abhängige
Spannung, mit der ein als Speicher dienender Kondensator aufgeladen wird. Grundsätzlich
kann aber als Quellgröße auch ein Strom dienen, mit dem eine Spule als Speicher aufgeladen
wird.
[0006] Das Zeitverhalten des Lastkreises läßt sich natürlich auch mit Hilfe eines Digitalrechners
nachbilden.
[0007] Die Erfindung ermöglicht es auch, den Strom während der Dauer eines Schließsignales
unterschiedlich einzustellen: Zum Beispiel kann man zu Beginn des Schließsignales
ein Startsignal mit einer bestimmten Startdauer und anschließend intermittierend
Taktsignale mit einer Taktdauer erzeugen, die kürzer als die Startdauer ist. Über
die Einstellung der Startdauer und der Taktdauer läßt sich die Höhe des maximalen
Einschaltstromes und eines niedrigeren Haltestromes bestimmen. Wenn mehrere induktive
Lasten, z.B. Einspritzventile, mit zeitlich versetztem Schließsignal angesteuert werden
sollen, kann man gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ein einziges Modell zur Bestimmung
der Startdauer und ein weiteres Modell zur Bestimmung der Taktdauer verwenden. Die
aus jeweils einem Startsignal und mehreren Taktsignalen zusammengesetzten Einschaltsignale
für jede Last werden mit Hilfe logischer Verknüpfungsglieder gebildet.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Die Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert; es zeigen:
FIG 1 ein Diagramm mit Signal- und Stromverläufen,
FIG 2 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zur Steuerung von zwei Lastkreisen,
FIG 3 den Aufbau des in FIG 2 mit 6 bezeichneten Startsignalgebers,
FIG 4 eine alternative Ausführungsform für den Startsignalgeber,
FIG 5 den Zusammenhang zwischen der Startdauer TES und der Betriebsspannung UB,
FIG 6 den Zusammenhang zwischen dem Tastverhältnis (Taktdauer TEn zu Taktperiodendauer
T) und der Betriebsspannung UB, und
FIG 7 ein Signaldiagramm für die in FIG 2 angegebenen Signale bei zwei unterschiedlichen
Betriebsspannungen UB.
[0010] FIG 1 zeigt in der ersten Zeile ein Schließsignal SS, dessen Dauer die Öffnungszeit
eines Einspritzventiles bestimmt und dementsprechend aus Betriebsparametern einer
Brennkraftmaschine berechnet ist. Um eine möglichst kleine Anzugzeit des Ventils zu
erreichen, soll der Laststrom i so schnell wie möglich auf einen vorgegebenen Sollwert
iS1 ansteigen; nach Anzug des Ventils soll der Strom durch einen Schaltbetrieb um
einen mittleren Haltestrom iH pendeln und dabei intermittierend auf einen niedrigeren
Sollwert iS2 ansteigen.
[0011] Das hierfür erforderliche Einschaltsignal SE für einen Schalter im Laststromkreis
des Einspritzventils ist in Zeile 2 dargestelle; es setzt sich zusammen aus einem
Startsignal SES mit der Startdauer TES und dann intermittierend anschließenden Taktsignalen
SET mit der Taktdauer TEn. Die Taktsignale sind durch Taktpausen TP getrennt. Der
Haltestrom iH hängt dabei vom Tastverhältnis, also dem Verhältnis der Taktdauer TEn
zur Taktperiodendauer T ab.
[0012] In FIG 2 sind zwei identische Lastkreise mit je einer induktiven Last 1, 1′ in Form
eines Einspritzventils und einem Schalter 2, 2′ dargestellt und an eine Spannungsquelle
4 angeschlossen.
[0013] Jeder Schalter 2, 2′ besteht im wesentlichen aus einem MOSFET 21, der mit Hilfe des
Spannungsabfalles an einem Widerstand 23 durchgesteuert wird. Dieser Spannungsabfall
entsteht jedesmal, wenn ein Transistor 22 durch das Einschaltsignal SE1,2 durchgesteuert
wird: Dann fließt über diesen Transistor 22 ein Strom von einer nicht dargestellten
Spannungsquelle mit der stabilisierten Spannung UBS über den Widerstand 23. Eine
Serienschaltung 24 aus einer Diode und einer Zenerdiode schützt den MOSFET 21 gegen
Abschaltüberspannung.
[0014] Jeder Last 1, 1′ ist ein Freilaufzweig 3, 3′ parallelgeschaltet, der im wesentlichen
aus einer Freilaufdiode 32 und einem Transistor 31 besteht. Letzterer wird über einen
Transistor 33 jeweils durch das Schließsignal SS während der Dauer dieses Schließsignals
durchgesteuert: Wenn daher der Schalter 2, 2′ in den Taktpausen TP offen ist, kann
der Laststrom über den Freilaufzweig weiterfließen.
[0015] Das Startsignal SES für beide Laststromkreise wird von dem Startsignalgeber 6 erzeugt,
der in FIG 3 detaillierter dargestellt ist. Er enthält ein monostabiles Kippglied
60, das im wesentlichen aus einem integrierten Kippkreis 600 (z.B. Type LM555 der
Firma National Semiconductor) und einem als Startmodell wirkenden Ladekreis mit einem
einstellbaren Widerstand 101 einer Entkopplungsdiode 602 und einem Kondensator 603
besteht. An dem Ladekreis liegt die - variable - Betriebsspannung UB. Der Kondensator
603 ist an den Schwelleneingang THR und den Entladeeingang DIS des Kippkreises 600
angeschlossen, dessen Eingänge NSN, RES einerseits und GRO andererseits an eine nicht
dargestellte Spannungsquelle mit der stabilisierten Spannung UBS angeschlossen sind.
Um den in FIG 5 dargestellten Kurvenverlauf zu erhalten wird der Kondensator 603
zusätzlich über einen Widerstand 604 und eine Entkopplungsdiode 605 abhängig von der
stabilisierten Spannung UBS aufgeladen.
[0016] Das Kippglied 60 ist triggerbar über einen Impuls am Triggereingang TRI: Dadurch
wird am Ausgang OUT das Startsignal SES gesetzt und der Kondensator 603 über den Eingang
DIS schnell entladen. Das Startsignal SES entfällt wieder, sobald die Spannung an
dem Kondensator 603 einen in dem Kippkreis 600 eingestellten festen Grenzwert G erreicht;
dies ist umso früher der Fall, je höher die Betriebsspannung UB ist (vgl. FIG 5).
[0017] Jedem Lastkreis ist ein bistabiles Kippglied 631, 632 zugeordnet, das über je ein
Differenzierglied 61, 62 (RC-Glied) abhängig von dem zugehörigen Schließsignal SS1,2
ansteuerbar und mit der absteigenden Endflanke des Startsignals SES rücksetzbar ist.
[0018] Die Widerstände der Differenzierglieder 61, 62 liegen auch an zwei Eingängen eines
NOR-Gliedes 64, dessen Ausgang mit dem Triggereingang TRI verbunden ist: Daher wird
mit der Anstiegsflanke des Schließsignals SS1 sowohl das Kippglied 631 und damit
das Startsignal SES1 wie auch das Kippglied 60 gesetzt. Nach einer von UB abhängigen
Zeit kippt das Kippglied 60 zurück und setzt damit auch über das Signal SES das Kippglied
631 zurück. In derselben Weise löst das Schließsignal SS2 ein von der Betriebsspannung
UB abhängiges Startsignal SES2 aus.
[0019] Der Startsignalgeber kann auch die in FIG 4 dargestellte und mit 6′ bezeichnete Struktur
haben. Es ist hier für jeden Lastkreis ein Kippglied 60 vorgesehen, das den gleichen
Aufbau und dieselbe Funktion hat wie das Kippglied 60 in FIG 3. Jedes Kippglied liefert
unmittelbar an seinem Ausgang OUT das Startsignal SES und wird mit Hilfe des Schließsignals
SS über einen Inverter 641, 642 angesteuert.
[0020] Der Taktgeber 7 in FIG 2 besteht im wesentlichen aus einem astabilen Kippglied 71,
das ein Generatorsignal SG mit bestimmter Taktfrequenz liefert. Mit dem Generatorsignal
SG wird der Triggereingang eines monostabilen Kippgliedes 72 angesteuert, dessen
Aufbau wieder gleich ist dem des Kippgliedes 60 in FIG 3. Es unterscheidet sich lediglich
durch eine andere Bemessung des Ladekreises, so daß das Kippglied 72 an seinem Ausgang
ein Taktsignal SET mit einer Taktdauer TEn liefert, die kleiner als die Startdauer
TES ist, die aber ebenfalls von der Betriebsspannung UB abhängt (bei steigender Spannung
fällt). Die Abhängigkeit des Taktverhältnisses (TEn dividiert durch T) von der Betriebsspannung
UB ist in FIG 6 gezeigt.
[0021] Diese einfachste Ausführungsform hat eine Zunahme des Haltestromes iH mit abnehmender
Betriebsspannung UB zur Folge. Dies läßt sich vermeiden, wenn man mit einer konstanten,
auf die Zeitkonstante des Laststromkreises abgestimmten Taktpause TP, d.h. mit variabler
Frequenz des astabilen Kippgliedes 71 arbeitet: Die Frequenz dieses Kippgliedes muß
dann mit abnehmender Betriebsspannung fallen.
[0022] Aus dem Impulsdiagramm nach FIG 7 in Verbindung mit FIG 2 ist zu ersehen, daß mit
Beginn des Schließsignals SS1 der Freilaufzweig 3 unmittelbar und der Schalter 2
über das Einschaltsignal SE1 durchgeschaltet wird. SE1 besteht dabei zunächst aus
dem Startsignal SES1, das der Startsignalgeber 6, angestoßen durch das Schließsignal
SS1 über das ODER-Glied 51 liefert.
[0023] Nach dem Ende des Startsignals SES1 liefert der Taktgeber 7 Taktsignale SET1 über
UND-Glied 52 und ODER-Glied 51, bis das Schließsignal SS1 am UND-Glied 52 entfällt
und damit der Schalter 2 und der Freilaufkreis 3 wieder geöffnet werden.
[0024] Der zugehörige Verlauf des Laststromes i1 ist in der vorletzten Zeile der FIG 7 dargestellt.
[0025] An der rechten Hälfte der FIG 7 ist der Einfluß einer niedrigeren Betriebsspannung
UB auf die Einschaltsignale SE ersichtlich, deren Dauer größer ist als die der Einschaltsignale
in der linken Hälfte der FIG 7 (bei höherer UB).
1. Verfahren zum Steuern des Laststromes (i) in einem Lastkreis mit einer Spannungsquelle
(4), einem Schalter (2, 2′) und einer induktiven Last (1, 1′), insbesondere einem
Kraftstoffeinspritzventil, wobei die Einschaltdauer (TE) des Laststromes (i) jeweils
durch die Länge eines Einschaltsignals (SE) bestimmt ist, das endet, wenn der Laststrom
einen Sollwert (iS) erreicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ende des Einschaltsignals (SE) durch ein Modell bestimmt ist, das mit Beginn
jedes Einschaltsignals (SE) gestartet wird und das etwa dasselbe Zeitverhalten und
dieselbe Abhängigkeit von der Höhe der Betriebsspannung (UB) der Spannungsquelle
(4) hat wie der Lastkreis.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Einschaltsignal (SE) aus einem Startsignal
(SES) und intermittierenden Taktsignalen (SET) besteht, die innerhalb eines Schließsignales
(SS) liegen, wobei Einschaltdauer der Taktsignale (SET), nämlich die Taktdauer (TEn),
kleiner als die Einschaltdauer des Startsignales (SES), nämlich die Startdauer (TES),
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß den unterschiedlich langen Einschaltsignalen (SES, SET) je ein entsprechend eingestelltes
Modell, nämlich ein Startmodell bzw. Taktmodell zugeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2 zur Steuerung von n Schaltern (1, 1′) in n Lastkreisen
abhängig von diesen Schaltern zugeordneten Schließsignalen (SSn),
dadurch gekennzeichnet,
daß dasselbe Startmodell von jedem Schließsignal (SSn) angestoßen wird und die Länge
aller Startsignale (SESn) bestimmt und daß dasselbe Taktmodell die Länge aller Taktsignale
(SETn) bestimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taktsignale (SET) von einem Taktgeber (7) mit einem astabilen (71) und einem
monostabilen (72) Kippglied geliefert werden, wobei das astabile Kippglied (71) die
Taktfrequenz und das monostabile Kippglied (72) die Taktdauer (TEn) der Taktsignale
(SET) abhängig von der Betriebsspannung (UB) bestimmt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Taktpause (TP) zwischen aufeinanderfolgenden Taktsignalen (SET) konstant
ist und die Taktfrequenz von der Betriebsspannung (UB) abhängt.
6. Anordnung zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Modell ein Ladekreis (601, 602, 603) mit einem elektrischen Speicher (603)
und einer Ladequelle (4) dient und die Aufladung des Speichers (603) mit Beginn jedes
Einschaltsignales (SE) startet, daß das Einschaltsignal (SE) endet, wenn die Ladegröße
an dem Speicher gleich einem Grenzwert ist, wobei entweder die von der Ladequelle
gelieferte Quellgröße bei konstantem Grenzwert oder der Grenzwert bei konstanter
Quellgröße von der Betriebsspannung (UB) der Spannungsquelle (4) abhängt.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ladekreis einen Widerstand (601) und einen Kondensator (603) enthält und an
die Spannungsquelle (4) angeschlossen ist, daß der Kondensator an den Entladeeingang
(DIS) und den Schwelleneingang (THR) eines Schaltkreises (600) angeschlossen ist,
der mit dem Ladekreis ein monostabiles Kippglied (60) bildet, das durch ein Triggersignal
setzbar ist, den Kondensator (603) entlädt und ein Einschaltsignal (SE) liefert, das
endet, wenn die Spannung an dem Kondensator (603) einen festeingestellten Grenzwert
erreicht.
8. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei monostabile Kippglieder (60, 72) vorgesehen sind, und zwar in einen Startsignalgeber
(6) und in einen Taktgeber (7), daß als Triggersignal für den Startsignalgeber (6)
das Schließsignal (SS) und für den Taktgeber (7) ein Generatorsignal (SG) von einem
astabilen Kippglied (71) dient, daß jedem Schalter (1, 1′) in einem Lastkreis ein
Verknüpfungsglied (5, 5′) vorgeschaltet ist, das während der Dauer des diesem Schalter
zugeordneten Schließsignals (SSn) ein Einschaltsignal (SEn) zusammensetzt, das aus
einem Startsignal (SESn) von dem einzigen Startsignalgeber (6) und nachfolgenden Taktsignalen
(SETn) von dem einzigen Taktgeber (7) besteht.
9. Anordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Last (1, 1′) ein Freilaufzweig (3, 3′) parallelgeschaltet ist, der während
der Dauer des Schließsignales (SSn) des zugehörigen Schalters ebenfalls durchgeschaltet
ist.