[0001] Die Erfindung betrifft eine Greiferwebmaschine gemäss Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Greiferwebmaschinen der eingangs genannten Art sind beispielsweise aus der DE-OS
25 34 494 bekannt. Bei dieser Greiferwebmaschine ist es nachteilig, dass die obere
Scherenklinge als ein die untere Scherenklinge mit Abstand übergreifender Bügel ausgebildet
ist, wobei die am Rand des Gewebes festbleibenden Schussfäden durch die Oeffnung zwischen
den Schneidelementen hindurch geführt werden. Derjenige Schussfaden, der neu in das
Webfach eingeführt werden soll, wird von der Schussfadenzuführvorrichtung dem Greifer
vorgelegt. Dabei zieht der Greifer den noch am Geweberand befestigten Schussfaden
über die untere Scherenklinge in ein der Scherenklinge zugeordnetes Klemmglied ein,
worauf die Schere betätigt und der Schussfaden durchtrennt wird, sodass der neue
Schussfaden in das Webfach eingezogen werden kann. Der restliche Schussfaden bleibt
im Klemmglied eingeklemmt, um ein Verwirren mit den anderen, noch am Geweberand verbleibenden
Schussfäden zu verhindern. Abgesehen davon, dass die so ausgebildete Schere relativ
kompliziert ist, muss der in das Webfach eingeführte Schussfaden beim Anschlagen mittels
des Webeblattes zwischen die beiden Scherenklingen hindurchgeführt werden, wobei die
Gefahr besteht, dass ein solcher Schussfaden in dem Klemmglied eingeklemmt wird.
Auch das Einklemmen des neu einzutragenden Schussfadens in das Klemmglied bereitet
Schwierigkeiten, da hierfür relativ viel Kraft erforderlich ist, welche den Schusseintrag
beeinträchtigt derart, dass der Schussfaden eine zu hohe Spannung erhält.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Greiferwebmaschine der eingangs genannten Art
weiter zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 gelöst. Dadurch, dass die Schere während der Anschlagbewegung des Webeblattes geschlossen
ist, kann der eingetragene Schussfaden mit Sicherheit nicht zwischen die Scherenklingen
eindringen und wird sicher über die obere Scherenklinge in einen vorne liegenden Fanghaken
eingebracht. Dadurch ergibt sich einerseits eine Vereinfachung der Vorrichtung und
andererseits ein Gewinn an Betriebssicherheit, da ein ungewolltes Einbringen des
Schussfadens zwischen die Scherenklingen beim Anschlagen des Schussfadens mit Sicherheit
vermieden wird.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Greiferwebmaschine sind in den Ansprüchen 2 bis
13 beschrieben.
[0006] Insbesondere dann, wenn die Schussfadenzuführvorrichtung mit einem Schussfadenwechsler
gemäss Anspruch 11 ausgestaltet ist, empfiehlt sich eine Weiterbildung nach Anspruch
2, um die noch am Rand des Gewebes verbleibenden Schussfäden sicher bezüglich der
Schussfadenzuführvorrichtung auszurichten, sodass ein ebenso sicheres Vorlegen eines
Schussfadens in den Mitnahmebereich des Greifers gewährleistet ist. Insbesondere bei
der gabelförmigen Ausführung ist eine besonders gute Lagefixierung gegeben. Vorteilhaft
ist auch eine Ausgestaltung nach Anspruch 3, insbesondere dann, wenn nur eine Art
von Schussfäden in das Gewebe eingebracht werden soll.
[0007] Eine besonders einfache Anordnung und Ausbildung des Fanghakens beschreibt Anspruch
4 und 5. Das Ueberführen des Schussfadens über die Schere kann durch eine Ausgestaltung
nach Anspruch 6 verbessert werden.
[0008] Da die Schere nur noch zum Schneiden erforderlich ist und auf ein Durchführen eines
Schussfadens keine Rücksicht genommen werden muss, kann die Schere so ausgestaltet
sein, dass sie eine optimale Betriebsweise ermöglicht. Hierzu ist insbesondere eine
Ausgestaltung nach Anspruch 7 von Vorteil, da die Rückhaltenase verhindert, dass der
Schussfaden beim Schneiden aus der Schere herausrutscht. Zweckmässig ist es gemäss
den Ansprüchen 8, 9 und 10 weiter, wenn die obere und/oder die untere Scherenklinge
angetrieben sind/ist.
[0009] Die Greiferwebmaschine ist insbesondere auch gemäss Anspruch 11 für Schussfadenzuführvorrichtungen
mit Schussfadenwechsler geeignet. Eine besonders einfache Vorrichtung zum Ablenken
der abgeschnittenen Fadenenden und damit zur Verhinderung eines Verwirrens mit noch
am Rand des Gewebes verbleibenden Schussfäden ergibt sich durch eine Ausgestaltung
nach Anspruch 12. Die Saugdüse hat überdies den Vorteil, dass sie Staub und Flusen
entfernt und somit eine besonders saubere Arbeitsweise gestattet. Vorteilhafterweise
ist die Saugdüse gemäss Anspruch 13 angeordnet.
[0010] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Greiferwebmaschine werden nachfolgend
anhand schematischer Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:
Figur 1 eine Greiferwebmaschine in Ansicht auf die Schussfadeneintragseite im Ausschnitt
und in Draufsicht;
Figur 2 die Greiferwebmaschine gemäss Figur 1 in schaubildlicher Darstellung;
Figur 3 die Greiferwebmaschine der Figur 2 bei vollständig eingezogenem Schussfaden;
und
Figur 4 die Greiferwebmaschine der Figur 2 in der Anschlagbewegung des eingetragenen
Schussfadens.
[0011] Die Figuren 1 bis 4 zeigen die für die vorliegende Erfindung wesentlichen Teile einer
Greiferwebmaschine. Die übrigen Teile sind mehrfach bekannt, sodass auf deren Erläuterung
hier verzichtet werden kann.
[0012] Die Figuren zeigen die Eintragseite einer Greiferwebmaschine mit einer Schussfadenzuführvorrichtung,
welche im vorliegenden Fall als Schussfadenwechsler ausgebildet ist, d.h. verschiedene
Fadenführer 4 zum wechselweisen Vorlegen unterschiedlicher Schussfäden S₁, S₂, S₃,
S₄ über ein Stabilisierungselement 5 in den Mitnahmebereich eines Greifers 6 aufweist,
der sich in einer Greiferführung 7 befindet und von einem nicht dargestellten Eintragband
in das Webfach 8 eingeführt und wieder herausgezogen wird. Der Greifer 8 zieht den
Schussfaden S₁ durch ein Webfach 8, welches aus oben liegenden Kettfäden 10 und unten
liegenden Kettfäden 12 gebildet ist. Ein Webeblatt 14 dient zum Anschlagen des eingetragenen
Schussfadens an einer Anschlagkante 16 einer Gewebebahn 18.
[0013] An der Eintragseite liegt ausserhalb des Geweberandes 20 im Bereich der Anschlagkante
16 eine gegen das Webeblatt 14 offene Schere 22. Die Schere enthält eine untere maschinenfeste
Scherenklinge 26 und eine obere in nicht näher dargestellter Weise, beispielsweise
mittels bekannter Exzenter- oder Kurvengetriebe angetriebene Scherenklinge 24, die
an einer Achse 28 verschwenkbar gelagert ist. Die obere Scherenklinge 24 ist weiter
am freien Ende mit einer gegen die andere Scherenklinge 26 weisenden Rückhaltenase
30 für einen eingelegten Schussfaden S₁ oder S₂, S₃, S₄ ausgestattet. An der in Laufrichtung
der Gewebebahn 18 Liegenden Seite enthält die obere Scherenklinge 24 einen Fanghaken
32, der mindestens den Schussfaden S₁ bzw. S₂ eines zuletzt eingetragenen Schusses
34 bezüglich der Schussfadenzuführvorrichtung 2 ausrichtet und führt.
[0014] Dem Geweberand 20 ist weiter ein maschinenfestes Führungselement 36 zugeordnet,
welches eine gegen das Webeblatt 14 gerichtete offene Gabel 38 enthält und zum Ausrichten
der weiter vorne Liegenden, noch mit der Gewebebahn 18 verbundenen Schussfäden S₃,
S₄ dient. Zwischen dem Führungselement 36 und der Schere 22 ist im Bereich der Schere
22, der Gabel 38 des Führungselementes 36 und des Fanghakens 32 eine Saugdüse 40
angeordnet, um die aus der Gewebebahn ss herausragenden abgeschnittenen Schussfadenstücke
42 aus dem Bereich der noch mit der Schussfadenzuführvorrichtung verbundenen Schussfäden
S₁, S₂, S₃, S₄ abzulenken, um Verwicklungen zu vermeiden. Das Webeblatt 14 ist mit
einem Führungsglied 44 mit Haken ausgestattet, um den eingetragenen Schussfaden S₁
während des Anschlagvorganges über die obere Scherenklinge 24 hinwegzuführen.
[0015] Die Funktionsweise der Greiferwebmaschine wird anhand der Figuren 2 bis 4 näher beschrieben.
[0016] Die Figur 2 zeigt die Greiferwebmaschine in der Arbeitsphase, in der die Schussfadenzuführvorrichtung
2 mittels des Fadenführers 4 den Schussfaden S₁ in den Mitnahmebereich des Greifers
6 geführt hat und letzterer den Schussfaden S₁ bereits erfasst hat und sich auf dem
Wege in das Webfach 8 befindet. Der Schussfaden S₁ ist dabei auf seiner der Schussfadenzuführvorrichtung
2 abgewandten Seite mit der Gewebebahn 18 verbunden und wird um den Fanghaken 32 in
den Bereich der offenen Schere 22 geführt. Durch Betätigen der Schere 22 wird der
Schussfaden S₁ durchtrennt, wobei die Rückhaltenase 30 verhindert, dass der Schussfaden
aus der Schere 22 ausgleiten kann. Der Schussfaden wird nun, wie Figur 3 zeigt, vollständig
in das Webfach eingezogen. Sobald der Greifer 6 den Schussfaden S₁ abgegeben hat und
wieder in seine Ausgangsstellung gemäss Figur 4 zurückgekehrt ist, beginnt das Webeblatt
14 mit dem Anschlagen des eingetragenen Schussfadens S₁. Die Schere 22 ist in diesem
Stadium geschlossen und das Webeblatt 14 führt den eingetragenen Schussfaden S₁ mittels
des Fadenführungsgliedes 44 und des Hakens 46 über die obere Scherenklinge 24 hinter
den Fanghaken 32. Der Fanghaken 32 richtet den Schussfaden S₁ bezüglich der Schussfadenzuführvorrichtung
aus, sodass er mittels der Fadenführer 4 wieder genau definiert in den Mitnahmebereich
des Greifers 6 eingebracht werden kann. Wird der Schussfaden S₁ über mehrere Schüsse
nicht gebraucht, so wandert er mit der Gewebebahn 18 mit und wird vom Fanghaken 32
an die Gabel 38 des Führungselementes 36 abgegeben, wie dies für die Schussfäden S₃
und S₄ gezeigt ist.
Bezugszeichenliste
[0017]
S₁ Schussfaden
S₂ Schussfaden
S₃ Schussfaden
S₄ Schussfaden
2 Schussfadenzuführvorrichtung
4 Fadenführer
5 Stabilisierungselement
6 Greifer
7 Greiferführung
8 Webfach
10 Kettfaden oben
12 Kettfaden unten
14 Webeblatt
16 Anschlagkante
18 Gewebebahn
20 Geweberand
22 Schere
24 Scherenklinge
26 Scherenklinge
28 Achse
30 Rückhaltenase
32 Fanghaken
34 Schuss
36 Führungselement
38 Gabel
40 Saugdüse
42 Schussfadenstück
44 Führungsglied
36 Haken
1. Greiferwebmaschine, mit einer Schussfadenzuführvorrichtung es) zum Vorlegen mindestens
eines Schussfadens (S₁, S₂, S₃, S₄) in den Mitnahmebereich eines in ein Webfach (8)
ein- und ausfahrbaren Greifers (6), ferner mit einer an der Eintragseite ausserhalb
des Geweberandes (20) im Bereich der Anschlagkante (16) angeordneten, gegen das Webeblatt
(14) öffnenden Schere (22) zum Abschneiden eines vorgängig eingetragenen und angeschlagenen
Schussfadens (S₁, S₂, S₃, S₄) beim erneuten Eintragen in das Webfach (8), dadurch
gekennzeichnet, dass die Schere (22) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass während
der Anschlag bewegung des Webeblattes (14) einerseits die Schere (22) geschlossen
und andererseits der eingetragene Schussfaden (S₁) über die obere Scherenklinge (24)
in einen vorne liegenden Fanghaken (32) einbringbar ist.
2. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein dem Geweberand
(20) zugeordnetes maschinenfestes Führungselement (36) zum Ausrichten der eingetragenen
und angeschlagenen Schussfäden (S₁, S₂, S₃, S₄) bezüglich der Schussfadenzuführvorrichtung
(2) aufweist, wobei das Führungselement (36) vorzugsweise als eine gegen das Webeblatt
(14) offene Gabel (38) ausgebildet ist.
3. Greiferwebmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fanghaken
(32) derart ausgebildet ist, dass er mindestens den Schussfaden (S₁, S₂) eines zuletzt
eingetragenen Schusses (34) bezüglich der Schussfadenzuführvorrichtung (2) ausrichtet.
4. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Fanghaken (32) an der Vorderseite der oberen Scherenklinge (24) angeordnet ist.
5. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
der Fanghaken (32) an der Vorderseite der unteren Scherenklinge (26) angeordnet ist.
6. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
am Webeblatt (14) ein den eingetragenen Schussfaden (S₁) während des Anschlagvorganges
über die obere Scherenklinge (24) hinwegführendes Führungsglied (44) angeordnet ist.
7. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
eine der Scherenklingen (24, 26), vorzugsweise die obere (24) am freien Ende eine
gegen die andere Scherenklinge (26) weisende Rückhaltenase (30) für den eingelegten
Schussfaden (S₁) aufweist.
8. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Scherenklinge (26) angetrieben ist.
9. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Scherenklinge (24) angetrieben ist.
10. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die untere und die obere Scherenklinge (26, 24) angetrieben ist.
11. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schussfadenzuführvorrichtung (3) als Schussfadenwechsler zur Vorlage verschiedener
Schussfäden (S₁, S₂, S₃, S₄) für den Greifer (6) ausgebildet ist.
12. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens im Bereich der Schere (22) und des Fanghakens (32) eine unterhalb
des Verlaufes der Schussfäden (S₁, S₂, S₃, S₄) liegende, gegen die Schussfäden weisende
Saugdüse (40) angeordnet ist.
13. Greiferwebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Saugdüse (40) zwischen der Schere (22) und dem Führungselement (36) angeordnet
ist.