[0001] Die Erfindung betrifft einen zylindrischen Unterflur-Flüssiggastank für Ein- und
Mehrfamilienhäuser und kleinere Gewerbebetriebe.
[0002] Man unterscheidet prinzipiell zwischen Flüssiggastanks die überirdisch aufgestellt
werden und solchen, die im Erdreich vergraben werden. Letztere werden "Unterflurtanks"
genannt. Speziell diese Tanks unterliegen strengen behördlichen Auflagen und Kontrollen.
[0003] Solche Unterflurtanks bestehen aus waagrecht angeordneten zylindrischen Behältern
mit passenden Böden an den beiden Enden und einem am Mantel angeschweißten und im
eingegrabenen Zustand nach oben weisenden Stutzen, der mittels einer Armaturentragplatte,
die an einem Schweißflansch des Stutzens verschraubt ist, abgeschlossen ist.
[0004] Diesen bekannten Tanks haftet eine Reihe von Nachteilen an: Der Mantel wird im Bereich
des Stutzens geschwächt, die verbindende Schweißnaht ist dreidimensional gebogen
und entsprechend unangenehm zu schweißen und zu kontrollieren. Es muß dabei bedacht
werden, daß von der Behörde eine vollständige Schweißnahtprüfung durch Röntgenuntersuchung
vorgeschrieben ist. Da auch die Flüssiggasleitungen, die von der Armaturentragplatte
am oberen Ende des Stutzens ausgehen, eine bestimmte Eingrabtiefe besitzen müssen,
wird ein tiefes Eingraben des gesamten Tanks erforderlich. Dies ist doppelt unangenehm,
da der Flansch des Stutzens an diesen angeschweißt wird und daher einen vorgegebenen
Minimalabstand zur oben erwähnten Schweißnaht zwischen Tank und Stutzen aufweisen
muß. Aus Sicherheitsgründen ist es notwendig, den Tank bezüglich der vorgegebenen
Verlegerichtung der Leitungen in einer bestimmten Orientierung anzuordnen. Dies bringt
in kupiertem Gelände oftmals Schwierigkeiten mit sich. Schon bei der Herstellung
des Tanks ist die gegebenenfalls vorhandene Außenbeschichtung nur schwer aufzubringen,
da für den Tank spezielle Auflager während des Beschichtens geschaffen werden müssen.
[0005] Aus der US-PS 2,513,181 ist es bekannt, solche liegenden Tanks mit einem speziellen
Flansch, konzentrisch zur Tankachse, zu versehen. Dieser Flansch ist in der Technik
als Blockflansch, beispielsweise aus dem Ringbuch: "Schweißverbindungen im Kessel-,
Behälter- und Rohrleitungsbau", Blätter 1.14 und 1.15, bekannt.
[0006] Es ist Ziel der Erfindung, die erwähnten Nachteile zu vermeiden und einen Tank zu
schaffen, der leicht zu beschichten ist, der eine frei wählbare Orientierung bezüglich
der Leitungen erlaubt, den Mantel möglichst ungeschwächt läßt und die erforderliche
Einbautiefe reduziert oder zumindest für alle Anwendungsfälle vergleichbar groß macht.
[0007] Diese geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Armaturentragplatte mittels eines
Blockflansches im Deckel des Tanks angebracht ist; wobei der Flüsiggastank mit vertikal
verlaufender Achse vergraben wird,
[0008] Überraschenderweise bringt die vertikale Anordnung des Tanks zufolge Verzichts auf
den Stutzen, der durch die Anordnung der Armaturentragplatte mittels des Blockflansches
im Deckel ermöglicht wird, praktisch keine Vergrößerung der Einbautiefe mit sich.
[0009] Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt es auch, größere Zylinderdurchmesser für den
Tank zu wählen, da der Mantel durch keinen Stutzen geschwächt wird. Dadurch ist es
in einer Ausgestaltung, bei der der Tankdurchmesser zumindest annähernd gleich ist
der axialen Tanklänge, möglich, eine erhebliche Materialersparnis durch das optimale
Verhältnis zwischen Volumen und Oberfläche zu erzielen. Weiters erreicht man damit
eine Verringerung der Einbautiefe und somit verringerte Aufstellungskosten.
[0010] Darüberhinaus ist es erfindungsgemäß möglich, den Tank in beliebiger Orientierung
zu den Leitungen zu vergraben, da er bezüglich der Leitungen Drehsymmetrie auf weist.
Dies bewirkt, daß auch in schwierigen Montagesituationen, die Erdbewegungsarbeiten
ähnlich den bei Standardsituationen erfolgen. Dies ermöglich eine weitgehende Standardtisierung,
was eine leichtere Kalkultion und Planung mit sich bringt.
[0011] Unerwarteterweise ermöglicht die Erfindung auch eine Vereinfachung der Beschichtung:
Zu diesem Zweck wird der leere Tank auf den Blockflansch gestellt und entweder um
seine vertikale Achse an den Spritzdüsen der Beschichtungsanlage vorbeigedreht oder
diese umkreisen den feststehenden Tank. Insbesondere bei der Ausführungsform der
Erfindung, die einen zumindest in etwa quadratischen Querschnitt aufweist, bringt
dies eine bedeutende Erleichterung gegenüber der Beschichtung herkömmlicher Tanks,
da diese schwer zu handhaben sind, wobei insbesondere der Stutzen, der aus der Mantelfläche
ragt, stört und ein Beschichten in einem Arbeitsvorgang, wie es wünschenswert ist,
nahezu unmöglich macht.
[0012] Bei Heizöltanks ist es aus der AT-PS 348 933 und der CH-PS 549 515 bekannt, kugelige
Tanks und zylindrische Tanks mit vertikaler Achse aus Kunststoff mit oder ohne Betonaussentank
im Erdreich zu vergraben. Diese Tanks sind für Flüssiggas völlig unbrauchbar. Die
Armaturen solcher Tanks sind grundlegend verschieden von den Armaturen für Flüssiggas
und die Anforderungen an die Dichtheit und Korrosionsbeständigkeit sind um Größenordnungen
niedriger als bei den Tanks für Flüssiggas.
[0013] Kein Fachmann auf dem Gebiet der Flüssiggaslagerung wird bei der Lösung der der Erfindung
zugrundeliegenden Probleme bei Öltanks nach Lösungen Ausschau halten. Die genannten
Druckschriften geben daher dem Fachmann keine Anregung zur Lösung der Probleme.
[0014] Die Erfindung wird an Hand eines Beispiels und die darauf bezugnehmenden Zeichnungen
näher erläutert:
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Tank, einbaufertig vormontiert mit einer Abdeckung
für die Armaturen tragplatte,
Fig. 2 zeigt den Blockflansch vergrößert im Detail und
Fig. 3 zeigt ein Anschlußdetail der Abdeckung.
[0015] Ein erfindungsgemäßer Tank 1 besteht aus einem Mantelabschnitt 2, einem Boden 3
und einem Deckel 4. Dieser Deckel trägt, konzentrisch zur Tankachse xx′, einen Blockflansch
5, der mit dem Deckel verschweißt ist. An diesem Blockflansch ist flüssiggasdicht
eine Armaturentragplatte 6 aufgeschraubt, die die notwendigen Armaturen 7 trägt.
[0016] Zum Schutz gegen nachrutschendes Erdreich im eingegrabenen Zustand ist in einer
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß eine Abdeckung 8 in Form eines Zylindermantels
mit dem Blockflansch verbunden und durch ihn in ihrer Lage gehalten wird. Diese Halterung
besteht aus einer Art "Bajonettverschluß 9, 9′", die mit Vorsprüngen 10 der Abdeckung
8 zusammenwirkt.
[0017] Während des Betriebes ist die Abdeckung 8 durch einen Deckel 11 geschlossen.
[0018] Man erkennt, daß durch die Verwendung des Blockflansches 5 nur eine sehr geringe
Vergrößerung der Einbautiefe, praktisch nur um die Stärke des Flansches (und nicht
um die Höhe eines Stutzens), notwendig ist; darüberhinaus fällt gegenüber der Verwendung
eines Stutzens eine Schweißnaht weg, was die Herstellung und Kontrolle erleichtert
und verbilligt.
[0019] Man sieht weiters leicht, daß die Weiterführung der Leitungen von der Armaturentragplatte
6 zur Verbrauchs- bzw. Zuleitungsstelle für das Flüssiggas leicht durch die Abdeckung
8 hindurch und ohne Rücksichtnahme auf die Drehlage des Tanks 1 erfolgen kann.
1. Zylindrischer Flüssiggastank (1) für Ein- oder Mehrfamilienhäuser und gewerbliche
Kleinbetriebe zur Unterflurmontage mit Armaturen (7), die auf einer Tragplatte (6)
angeordnet sind, wobei die Armaturentragplatte (6) an einem Blockflansch (5), der
konzentrisch zur Achse xx′ des Tanks (1) am Deckel des Tanks angebracht ist, befestigt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse xx′ im eingegrabenen, betriebsbereiten
Zustand des Tanks zumindest annähernd vertikal verläuft.
2. Flüssiggastank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Länge des
Tanks zumindest ungefähr gleich ist dem Durchmesser des Tanks.
3. Flüssiggastank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Tank, wie
an sich bekannt, an seiner Außenfläche eine die Korrosion verhindernde Beschichtung
aufweist.
4. Flüssiggasstank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Blockflansch (5) an seiner Aussenseite eine Bajonettveriegelung (9,9′) aufweist,
die mit Vorsprüngen (10) einer Abdeckung (8) zusammenwirkt.