[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Aufzug mit einem Fahrkorb, den den Fahrkorb
in einem Schacht führenden Führungsschienen und mit einem seitlich neben dem Fahrkorb
angeordneten, einerends am Schachtgrund ortsfest gehalterten und anderenends mit dem
Oberteil eines Fahrkorbrahmens beweglich verbundenen Gleichlauf-Teleskopheber, wobei
mindestens ein Kopfstück eines Kolbens des Gleichlauf-Teleskophebers durch eine Kolbenführung
in einer Führungsschiene geführt ist.
[0002] Mit der DE-OS Nr. 2 029 367 ist ein hydraulischer Aufzug mit einem seitlich neben
dem Fahrkorb angeordneten Teleskopheber bekanntgeworden. Der Fahrkorb und die Kopfstücke
jedes einzelnen Kolbens des Teleskophebers sind in einer gemeinsamen Führungsschiene
mittels Rollen geführt. Die Führungsschiene weist ein I-förmiges Profil auf und ist
mit einem Flansch an einer Wand des Aufzugsschachtes befestigt. Im Inneren des Profiles
sind zwischen den beiden Flanschen auf einer Seite des Steges die Rollen des Fahrkorbes
und auf der anderen Seite des Steges die Rollen der Kolbenführung angeordnet.
[0003] Ein Nachteil dieses hydraulischen Aufzuges liegt darin, dass die gleiche Führungsschiene
zwei verschiedene Führungsaufgaben lösen muss. Sowohl der Fahrkorb wie auch die Führungseinrichtungen
für die Kopfstücke des Teleskophebers müssen mit der gleichen im Schacht befestigten
Schiene im Schacht einreguliert werden, so dass die Schiene nur entweder für die eine
oder für die andere Einrichtung optimal ausgerichtet werden kann.
[0004] Eine weitere Führungseinrichtung für langhubige Druckstangen, beispielsweise für
einen hydraulischen Aufzug, ist mit der AT-PS Nr. 272 010 bekanntgeworden. Anstelle
von fest mit dem Kopfstück eines Kolbens verbundenen Führungseinrichtungen sind hier
wahlweise längs des Kolbens gleitend verschiebbare, an flexiblen Zuggliedern mit dem
Fahrstuhl verbundene Führungseinrichtungen vorgesehen. Die Führungseinrichtungen sind
Joche mit einer in der Mitte angeordneten, beispielsweise parabolisch ausgebildeten
Kolbenführung und zwei seitlichen in den Führungsschienen für den Fahrstuhl gleitend
geführten Führungsschuhen. Diese für die Reduzierung der Knicklänge vorgesehene Einrichtung
ist nicht für Teleskopheber als vielmehr für lange und schlanke Zylinder-Kolben-Einheiten
vorgesehen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine äussere Führungseinrichtung für einen
Kolben eines mehrstufigen Gleichlauf-Teleskophebers vorzuschlagen, welche unabhängig
vom Liftschacht montierbar und regulierbar ist und welche gleichzeitig eine kleinere
Relativgeschwindigkeit zwischen den Führungsaggregaten aufweist als die Bewegungsgeschwindigkeit
der Kolbenführung ausmacht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass die Führungsschienen für die Kolbenführung unabhängig vom Schacht, direkt am
Fahrstuhl, bereits während der Werksmontage angebracht und zusammen mit den Führungsschuhen
für die Fahrstuhlführung ausgerichtet werden können, und dass die Relativgeschwindigkeit
zwischen den an einem Kolben angeordneten Führungsschuhen und der am Fahrstuhl festgemachten
Führungsschiene kleiner ist als die Bewegungsgeschwindigkeit der Kolbenführung.
[0008] Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass der Fahrstuhl, welcher normalerweise
durch zusätzliche Ballasteisen schwerer gebaut werden muss, bereits durch die Führungsschienen
der Kolbenführung schwerer wird, so dass kein oder dann weniger zusätzliches Balastgewicht
benötigt wird.
[0009] Auf beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
das im folgenden näher erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 einen Aufriss eines hydraulischen Aufzuges, schematisch dargestellt in der
obersten Stellung und strichpunktiert angedeutet in der untersten Stellung und
Fig. 2 einen Grundriss des hydraulischen Aufzuges gemäss Fig. 1.
[0010] In der Fig. 1 ist mit 1 ein Schacht und mit 2 ein Schachtgrund einer hydraulischen
Aufzugsanlage bezeichnet. Auf dem Schachtgrund 2 ist eine Heberkonsole 3 für die Halterung
eines Gleichlauf-Teleskophebers 4 der hydraulischen Aufzugsanlage festgemacht. Der
im Ausführungsbeispiel dargestellte Gleichlauf-Teleskopheber 4 besteht aus einem Zylinder
5 mit einem ersten Kolben 6, einem zweiten Kolben 7 und einem dritten Kolben 8. Der
Zylinder 5 ist mit einer Verankerung 9 an einer Rückwand 10 des Schachtes 1 fixiert.
Das Kopfstück 6.1 des ersten Kolbens 6 ist mit dem Oberteil 12.1 eines Fahrkorbrahmens
12 verbunden. Am Fahrkorbrahmen 12 ist der Fahrkorb 11 angeordnet. Zwischen dem Oberteil
12.1 und dem Unterteil 12.2 des Fahrkorbrahmens 12 ist eine Führungsschiene 13 vorgesehen,
welche mit einer am Kopfstück 7.1 des zweiten Kolbens 7 befestigten Kolbenführung
14 zusammenarbeitet.
[0011] In der Fig. 2 ist der Grundriss des Schachtes 1 im Schnitt dargestellt. Innerhalb
des Schachtes 1 ist der Fahrkorb 11 und neben dem Fahrkorb 11 der Teleskopheber 4
angeordnet. Der auf dem Schachtgrund 2 ortsfest gehalterte Teleskopheber 4 ist mit
der Verankerung 9 auch an der Rückwand 10 des Schachtes 1 fixiert. An der gleichen
Rückwand 10 sind auch Führungsschienen 15 für den Fahrkorb 11 mit Hilfe von Haltern
16 verankert. Am Oberteil 12.1 und am Unterteil 12.2 des Fahrkorbrahmens 12 angeordnete
Führungsschuhe 17 umgreifen die Führungsschiene 15 und führen den Fahrkorb 11. Diese
Führungsschuhe 17 können Gleitschuhe oder Rollenführungsschuhe sein. Die zusätzliche
am Fahrkorbrahmen 12 des Fahrkorbes 11 angeordnete Führungsschiene 13, welche zwei
Führungsschenkel 13.1, 13.2 aufweist, umgreifen zwei am Kopfteil 7.1 des zweiten Kolbens
7 befestigte Führungsschuhe 14. Diese, die Knicklänge des Teleskophebers 4 im ausgefahrenen
Zustand reduzierenden Führungsschuhe 14 können wiederum Gleitschuhe oder Rollenführungsschuhe
sein.
[0012] Die vorstehend beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt: Das als Gleichlauf-Teleskopheber
4 vorgesehene Huborgan wird durch ein nicht dargestelltes Hydraulik-Antriebsaggregat
aufwärts bewegt. Dieses Antriebsaggregat weist einen Elektromotor, eine Schraubenspindelpumpe,
einen Oelbehälter, die nötigen Armaturen und Leitungen auf. Für die Aufwärtsbewegung
gelangt Oel vom Antriebsaggregat unter Druck in den Zylinder 5 des Teleskophebers
4, wobei sich alle drei Kolben 6, 7, 8 gleichmässig heben. Dadurch wird einerseits
der Fahrkorb 11 durch den mit seinem Kopfstück 6.1 am Oberteil 12.1 des Fahrstuhlrahmens
12 angreifenden ersten Kolben 6 und anderseits die am Kopfstück 7.1 des zweiten Kolbens
7 angeordnete Kolbenführung 14 aufwärts bewegt. Da der Hubweg des Fahrkorbes 11 um
die Ausfahrhöhe des ersten Kolbens 6 grösser ist als der Hubweg der Kolbenführung
14, vollzieht die Kolbenführung 14 auf der Führungsschiene 13 eine Relativbewegung
und gleitet auf der Führungsschiene 13, um die Ausfahrhöhe des ersten Kolbens 6 aus
dem zweiten Kolben 7, nach unten. Hat der Fahrkorb 11 die oberste Stellung im Schacht
1 erreicht, nimmt die Kolbenführung 14 die unterste Lage auf der Führungsschiene 13
ein. Bei der Abwärtsfahrt, bei welcher ohne Beteiligung des Elektromotors und der
Oelpumpe lediglich ein Regelventil öffnet und das Oel vom Teleskopheber 4 zum Oelbehälter
zurückfliesst, bewegen sich die einzelnen Kolben 6, 7, 8, der Fahrkorb 11 und die
Kolbenführung 14 im umgekehrten Sinne wie oben erläutert, in der Abwärtsrichtung.
Durch die Relativbewegung zwischen der Kolbenführung 14 und der Führungsschiene 13
gleitet dabei die Kolbenführung 14 auf der Führungsschiene 13 nach oben und nimmt
bei der tiefsten Stellung des Fahrkorbes 11 die oberste Stellung an der Führungsschiene
13 ein.
1. Hydraulischer Aufzug mit einem Fahrkorb (11), den den Fahrkorb (11) in einem Schacht
(1) führenden Führungsschienen (15) und mit einem seitlich neben dem Fahrkorb (11)
angeordneten, einerends am Schachtgrund (2) ortsfest gehalterten und anderenends mit
dem Oberteil (12.1) eines Fahrkorbrahmens (12) beweglich verbundenen Gleichlauf-Teleskopheber
(4), wobei mindestens ein Kopfstück (7.1) eines Kolbens (7) des Gleichlauf-Teleskophebers
(4) durch eine Kolbenführung (14) in einer Führungsschiene geführt (13) ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Fahrkorb (11) mindestens eine parallel zur Bewegungsrichtung des Teleskophebers
(4) verlaufende Führungsschiene (13) und am Kopfstück (7.1) des zweiten Kolbens (7)
des Teleskophebers (4) eine in die Führungsschiene (13) eingreifende Kolbenführung
(14) angeordnet sind.
2. Hydraulischer Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der am Fahrkorb angeordneten Führungsschiene (13) grösser ist als
die Ausfahrlänge des mit dem Oberteil (12.1) des Fahrkorbrahmens (12) verbundenen
ersten Kolbens (6).
3. Hydraulischer Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die am Kopfstück (7.1) des zweiten Kolbens (7) des Teleskophebers (4) angeordnete
Kolbenführung (14) mindestens einen den Teleskopheber (4) in horizontaler Richtung
allseitig stützenden Führungsschuh aufweist.