[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Umstellvorrichtung für um eine Schwenkachse schwenkbare
Schienen oder bewegliche Herzstücke im Kreuzungsbereich einer Weiche.
[0002] Im Kreuzungsbereich einer Weiche kann eine durchgehende Fahrkante in der jeweils
gewünschten Fahrtrichtung dadurch erzielt werden, daß beispielsweise Flügelschienen
an ein starres Herzstück in Anlage gebracht werden, wobei je nach Fahrtrichtung im
Kreuzungsbereich jeweils eine der beiden Flügelschienen an das Herzstück in Anlage
gebracht wird und die gegenüberliegende Flügelschiene an der gleichen Seite des Herzstückes
abgehoben wird. Prinzipiell ist es beispielsweise aus der europäischen Patentanmeldung
130 783 bereits bekanntgeworden, anstelle eines Herzstückes einen schwenkbaren Schienenabschnitt
einzusetzen, so daß je nach Schwenklage des Schienenabschnittes eine durchlaufende
Schienenoberkante für ein weitgehend stoßfreies Überfahren des Kreuzungsbereiches
zur Verfügung steht. Für die Verstellung derartiger Einrichtungen sind bisher konventionelle
Stellvorrichtungen vorgeschlagen worden, wie sie üblicherweise im Weichenbau Anwendung
finden. Derartige Stellvorrichtungen weisen Winkelhebel und Schubstangen auf und sind
relativ aufwendig in ihrem Aufbau. Bedingt durch die große Anzahl von Gelenken in
derartigen Stellvorrichtungen lassen sich derartige Stellvorrichtungen keinesfalls
unmittelbar zur Abstützung der korrekten Position von beweglichen Schienen im Kreuzungsbereich
einer Weiche heranziehen.
[0003] Insbesondere für mit hoher Geschwindigkeit durchfahrbare Weichen ist eine sichere
und korrekte Abstützung der jeweils gewählten Position von Schiene bzw. Herzstück
im Kreuzungsbereich der Weiche von wesentlicher Bedeutung. Im Zusammenhang mit Flügelschienen
wurden zur Einhaltung einer gewählten Position bereits Ausbildungen mit Abstützstangen
vorgeschlagen. Im besonderen zeigt die AT-PS 328 488 eine Vignolschienenweiche mit
einem Herzstück und beweglichen Flügelschienen. Die beweglichen Flügelschienen dienen
bei dieser Ausbildung dazu, im Bereich der Herzspitze eine Fahrkantenunterbrechung,
welche den Fahrkomfort beeinträchtigt, zu vermeiden. Eine Abstützung der Flügelschienen
in ihrer jeweiligen, am Herzstück anliegenden Position sichert aber bei dieser bekannten
Ausbildung in keiner Weise die Aufrechterhaltung eines geforderten Mindestabstandes
für den Durchgang des Radspurkranzes. Bei der bekannten Ausbildung war für die Abstützung
eine Abstützstange vorgesehen, welche sich über mehrere Schwellen erstrecken kann
und auf diese Weise auch eine Abstützung aufrechterhalten kann, wenn sich durch Temperaturschwankungen
Längenunterschiede ergeben. Die Weichenverstellung erfolgte bei dieser bekannten
Ausbildung nach der AT-PS 328 488 in bekannter und konventioneller Weise und analog
wurden auch die Flügelschienen verstellt.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Umstellvorrichtung für um eine Schwenkachse
schwenkbare Schienen oder bewegliche Herzstücke im Kreuzungsbereich einer Weiche zu
schaffen, mit welcher es möglich wird, nicht nur eine Umstellung der jeweils beweglichen
Teile vorzunehmen, sondern gleichzeitig auch eine wirksame Abstützung und exakte Überprüfbarkeit
der gewählten Schwenklage sicherzustellen. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung
im wesentlichen darin, daß die schwenkbaren Schienen bzw. beweglichen Herzstücke durch
in Schienenlängsrichtung verlaufende, an den Schwellen bzw. Unterlagsplatten in Längsrichtung
der Schienen bzw. Herzstücke verschiebbar geführte Abstützstangen in ihrer mit Flügelschienen
bzw. Anschlußschienen fluchtenden bzw. anliegenden Lage abgestützt sind, und daß
die Abstützstangen als Stellglied für die Umstellung ausgebildet sind und wenigstens
eine Schubstütze aufweisen, welche mit Schubstützen der schwenkbaren Schienen bzw.
des Herzstückes zusammenwirken, wobei wenigstens eine der miteinander zusammenwirkenden
Flächen der Schubstützen von Schiene bzw. Herzstück und/oder Abstützstange von einer
Keilfläche gebildet ist, welche in eine zur Längsrichtung der Abstützstange im wesentlichen
parallele Stützfläche übergeht, welche Stützfläche in der jeweils fluchtenden Lage
bzw. in der anliegenden Stellung der Schiene bzw. des Herzstückes mit der Schubstütze
der Schiene bzw. des Herzstückes zusammenwirkt. Dadurch, daß eine Abstützstange mit
Schubstützen Verwendung findet, läßt sich auch bei komplizierten und langbauenden,
schwenkbaren Bauteilen ein einfacher Antrieb für die Umstellvorrichtung erzielen,
welche dem jeweils gewünschten Verlauf des Gleises über die gesamte Länge des jeweils
umstellbaren Bereiches angepaßt werden kann. Insbesondere erlaubt die Verwendung von
Abstützstangen mit Schubstützen nicht nur die Umstellung sondern auch die Abstützung
der jeweiligen Endlage der Bewegung der beweglichen Schienenteile im Kreuzungsbereich
und es ermöglicht eine derartige Ausbildung eine deutliche Verbesserung der Lagerung
von schwenkbaren Teilen im Kreuzungsbereich einer Weiche. Insbesondere kann mit derartigen
Abstützstangen und Schubstützen eine Abstützung bzw. Verstellbewegung zu beiden Seiten
von schwenkbaren oder beweglichen Teilen im Kreuzungsbereich erzielt werden, so daß
es unter anderem möglich wird, anstelle konventioneller Herzstücke einfache Schienenstücke
als schwenkbare Teile und als Ersatz für kompliziert geformte Herzstücke einzusetzen
und derartige Strecken dennoch mit großer Geschwindigkeit zu durchfahren. Herzstücke
können prinzipiell in verschiedenster Ausbildung im Eisenbahnoberbau Verwendung finden.
So sind beispielsweise Blockgußherzstücke bekannt, welche in einfacher Weise schwenkbar
festgelegt sein können und mit einer derartigen Umstellvorrichtung in der jeweiligen
Schwenklage in beide Richtungen abgestützt werden können. Bei Ausbildungen von Herzstücken
mit Hauptspitze und Beispitze kann hiebei zusätzlich der Vorteil erzielt werden, daß
eine der beiden Anschlußschienen an das Herzstück mit dem Herzstück, nämlich der Hauptspitze,
verschweißt sein kann, wodurch eine zusätzliche Fahrkantenunterbrechung vermieden
wird. Die exakte Verstellung, wie sie durch Schubstützen möglich wird, ermöglicht
es bei einem Verschwenken derartiger Herzstücke, den notwendigen Abstand für den Durchtritt
des Radspurkranzes sicher aufrechtzuerhalten. Zum Unterschied von konventionellen
Umstellvorrichtungen, welche notwendigerweise durch das Gleisbett seitlich herausgeführt
werden, sind Temperaturschwankungen ohne nennenswerten Einfluß auf die Exaktheit
der gewählten Einstellung, da lange Stangen bei Temperaturschwankungen naturgemäß
einer größeren Längenänderung unterliegen als kleinbauende Schubstützen. Durch die
Ausbildung eines zur jeweiligen Fahrtrichtung im wesentlichen parallelen Bereiches
wird eine wirksame Verriegelung der jeweils gewählten Umstellposition sichergestellt.
[0005] In besonders vorteilhafter Weise läßt sich die erfindungsgemäße Umstellvorrichtung
im Zusammenhang mit beweglichen Schienen im Kreuzungsbereich verwenden, wofür die
Ausbildung mit Vorzug so getroffen ist, daß die bewegliche Schiene im Kreuzungsbereich
von einem schwenkbar gelagerten Schienenstück gebildet ist, dessen zur Schienenlängsachse
im wesentlichen normale Schwenkachse zwischen den freien Enden des Schienenstückes
angeordnet ist, wobei zu beiden Seiten der Schwenkachse und des Schienenstückes Schubstützen
zur Verschwenkung und Sicherung der Endlage des Schienenstückes angeordnet sind.
Bei derartigen beweglichen, insbesondere schwenkbar gelagerten Schienenstücken war
es bisher bekannt, die Schwenklagerung nahe einem Ende des schwenkbaren Schienenabschnittes
anzuordnen, wodurch die Lagerstelle im Bereich des Überlaufes auf die Fahrkante der
anschließenden Anschlußschienen in hohem Maße beansprucht war. Dadurch, daß erfindungsgemäß
bei den beweglichen Schienen nunmehr die Anlenkachse zwischen den beiden freien Enden
des beweglichen Schienenstückes angeordnet ist, ergibt sich bei der Verwendung von
zu beiden Seiten der Schwenkachse und des Schienenstückes angeordneten Schubstützen
die Möglichkeit, den Anschluß an beiden Seiten des beweglichen Schienenstückes exakt
zu positionieren, wodurch sich eine Erhöhung des Fahrkomforts ergibt. Dadurch, daß
diese Schubstützen wiederum neben den Keilflächen für die Verschwenkung des Schienenabschnittes
die im wesentlichen zur Schienenlängsrichtung parallelen Abstützflächen aufweisen,
lassen sich derartige Kreuzungsbereiche mit erhöhter Geschwindigkeit durchfahren,
ohne daß hiefür größere Bauteile im Kreuzungsbereich der Weiche erforderlich werden.
Die sichere Abstützung in der jeweiligen Schwenklage und die Möglichkeit den umzustellenden
bzw. zu verschwenkenden Schienenbereich den Erfordernissen entsprechend in der Länge
anzupassen, ermöglichen die Ausbildung von Schienenweichen für höchste Geschwindigkeiten.
Die Ausbildung kann hiebei mit Vorteil so getroffen sein, daß bei einem von einer
um eine Schwenkachse schwenkbaren Schienenstück gebildeten Kreuzungsbereich zu beiden
Seiten der Schwenkachse entgegengesetzt zueinander geneigte Schrägflächen der Schubstützen
angeordnet sind, so daß mit kleinbauenden Antrieben geringer Leistung eine sichere
Verstellung des Schienenstückes gewährleistet wird.
[0006] Die Umstellvorrichtung läßt sich aber auch in einfacher Weise für Herzstücke anwenden,
welche um eine Anlenkachse schwenkbar gelagert sind, da auch hier die Sicherung und
Abstützung der Herzstückspitze in beide Richtungen und damit die Aufrechterhaltung
der geforderten Mindestabstände der abgehobenen Schienenabschnitte in besonders einfacher
Weise gewährleistet wird.
[0007] Die Umstellvorrichtung mit Abstützstangen und Schubstützen ermöglicht aber auch andere,
neuartige Ausbildungen im Kreuzungsbereich einer Weiche, mit welchen auch bei beginnenden
Verschleißerscheinungen der Fahrkomfort und die Befahrbarkeit mit hoher Geschwindigkeit
sicher aufrechterhalten werden kann. Mit Vorteil ist die Ausbildung hiefür so getroffen,
daß die Herzstückspitze in Schienenlängsrichtung verschieblich gelagert ist und federnd
in Anlage an jeweils eine starre Flügelschiene oder Anschlußschiene gehalten ist,
und daß die Schubstützen für die Umstellung des Herzstückes quer zur Wirkungslinie
der Feder das der federnden Anlage gegenüberliegende Ende der Herzstückspitze in Anlage
an die jeweilige in Fahrtrichtung liegende Anschlußschiene bzw. Flügelschiene halten.
Insbesondere eine derartige federnde Anlage an Flügelschienen oder Anschlußschienen
wird erst durch die Verwendung einer Umstellvorrichtung mit Abstützstangen und Schubstützen
möglich, da nur eine solche Ausbildung die Möglichkeit bietet, das Herzstück in Längsrichtung
der Schiene in begrenztem Ausmaß verschieblich zu lagern. Bei konventioneller Verstellung
ohne eindeutige Definition der jeweiligen Verschiebelage in beide Richtungen und ohne
Abstützung der jeweils einzuhaltenden Endposition, läßt sich eine axial verschiebliche
Lagerung und federnde Lagerung eines Herzstückes nicht ohne weiteres kontrollieren.
[0008] Eine weitere Reduktion der für den Antrieb der Umstellvorrichtung erforderlichen
Bauteile, läßt sich dadurch verwirklichen, daß zu beiden Seiten einer Abstützstange
Schubstützen angeordnet sind, deren zur Längsrichtung der Abstützstange im wesentlichen
parallele Stützflächen in Längsrichtung der Abstützstange versetzt angeordnet sind.
Bei einer derartigen Ausbildung kann mit einer einzigen Abstützstange das Auslangen
gefunden werden, wobei diese Abstützstange die Lagesicherung in beide Richtungen
quer zur Schienenlängsachse übernehmen kann. Die Ausbildung kann alternativ zur Verringerung
des Antriebsaufwandes so getroffen sein, daß die mit einer Abstützstange verbundenen
Schubstützen gekröpfte, sich quer zur Längsachse der Abstützstange erstreckende Leisten
aufweisen, deren der Schubstütze zugewandte und abgewandte Flanken mit je wenigstens
einem Gegenanschlag, insbesondere Rolle, der Schubstütze der schwenkbaren Schiene
bzw. des beweglichen Herzstückes zusammenwirken.
[0009] Insbesondere beim Anschluß von beweglichen Anschlußstücken an starre Herzstücke oder
zur gleichzeitigen Betätigung von zwei Flügelschienen, kann die Ausbildung in an sich
bekannter Weise mit Vorteil so getroffen sein, daß die Schubstützen an Kopplungsgliedern
einander zugeordneter beweglicher Schienen angreifen. Insbesondere für komplexere
Ausbildungen mit starrem Herzstück kann die Ausbildung erfindungsgemäß so getroffen
sein, daß an ein ortsfest gelagertes, in der Draufsicht im wesentlichen parallelogrammförmiges
Herzstück bewegliche Flügelschienen und bewegliche Anschlußschienen angeschlossen
sind, deren dem Herzstück benachbarte Stirnflächen in der jeweiligen Anlagestellung
an das Herzstück im wesentlichen parallel zur benachbarten Kante des Herzstückes verlaufend
ausgebildet sind, wobei jeweils in Längsrichtung fluchtend eine Anschlußschiene und
Flügelschiene über Schubstützen wechselweise in Anlage an das Herzstück anpreßbar
und die jeweils andere Flügelschiene und die mit dieser im wesentlichen fluchtende
Anschlußschiene unter Einhaltung eines vorbestimmten Abstandes für den Durchtritt
des Radkranzes in der jeweiligen Lage durch Schubstützen gesichert sind.
[0010] Die Verwendung von Abstützstangen bietet hiebei gleichzeitig den Vorteil, daß eine
exakte Lageüberwachung vorgenommen werden kann, wofür in an sich bekannter und konventioneller
Weise mit derartigen Abstützstangen Endlagenschalter oder induktive oder kapazitive
Näherungsschalter verbunden werden können. Auf Grund des relativ großen Verschiebeweges
derartiger Abstützstangen relativ zu dem relativ kleinen Verstellweg, welcher mit
der Umstellvorrichtung bewirkt werden soll, ergibt sich auf diese Weise eine große
Präzision in der Erfassung der gewünschten Endlage, wobei mit Rücksicht auf die zur
Schienenlängsrichtung im wesentlichen parallelen Bereiche der Schubstützen eine derartige
Positionsmeldung gleichzeitig die Sicherheit der Abstützung signalisiert.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Umstellvorrichtung für eine um eine Achse schwenkbare Schiene im Kreuzungsbereich,
Fig.2 eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Umstellvorrichtung für
ein bewegliches Herzstück im Kreuzungsbereich, Fig.3 eine abgewandelte Ausführungsform
eines beweglichen Herzstückes im Kreuzungsbereich mit einer erfindungsgemäßen Umstellvorrichtung,
Fig.4 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Umstellvorrichtung für an einem Herzstück
wechselweise anliegende Anschlußschienen bzw. Flügelschienen, Fig.5 eine Ausführungsform
der Umstellvorrichtung mit zu beiden Seiten der Abstützstange angeordneten Schubstützen
in gegenüber den vorangehenden Darstellungen vergrößertem Maßstab, und Fig.6 analog
zu Fig.5 eine abgewandelte Ausführungsform einer Doppelschubstützenanordnung.
[0012] In Fig.1 ist mit 1 ein schwenkbar gelagertes Schienenstück im Kreuzungsbereich einer
Weiche bezeichnet, welches an starre Flügelschienen 2 und starre Flügelschienen 3
jeweils wahlweise anschließt. Das schwenkbare Schienenstück 1 ist dabei um eine schematisch
mit 4 bezeichnete, im wesentlichen normal zur Schienenlängsachse verlaufende Achse
schwenkbar, wobei die Schwenkachse 4 in einem mittleren Bereich zwischen den freien
Enden des Schienenstückes 1 vorgesehen ist. Für eine exakte Positionierung des Schienenstückes
1 in den jeweiligen Endpositionen sind starre Abstützungen 5 vorgesehen, welche ebenso
wie die Lagerung des Schienenstückes 1 sowie des unmittelbar daran anschließenden
Bereiches der Flügelschienen 2 bzw. der Anschlußschienen 3 beispielsweise auf einer
gemeinsamen, nicht näher dargestellten Wanne bzw. Platte befestigt sind. Zur Umstellung
und Fixierung der Position des Schienenstückes 1 sind am Schienenstück Schubstützen
6 vorgesehen, welche mit Schubstützen 7 einer Abstützstange 8 zusammenwirken, deren
Antrieb mit 9 angedeutet ist. Die Abstützstange 8 ist dabei in schematisch mit 10
angedeuteten Führungen gelagert, welche wieder mit der Grundplatte bzw. Wanne der
Kreuzung verbunden sind. Die an der Abstützstange 8 angeordneten Schubstützen 7 weisen
dabei jeweils Keilflächen 11 auf, welche in jeweils eine zur Längsrichtung der Abstützstange
8 im wesentlichen parallele Stützfläche 12 übergehen, wobei durch die Anlage der im
wesentlichen zur Längsrichtung der Abstützstange parallelen Stützfläche 12 an der
mit dem Schienenstück 1 verbundenen Schubstütze 6 die Festlegung des Schienenstückes
in der gewählten Position sichergestellt wird. Die Schubstützen 7 weisen zu beiden
Seiten der Schwenkachse 4 entgegengesetzt geneigte Flächen 11 auf, so daß bei einer
Bewegung der Abstützstange 8 in Längsrichtung eine Umstellung des Schienenstückes
1 in beide Endlagen ermöglicht wird. In Fig.1 sind dabei zu beiden Seiten des beweglichen
Schienenstückes 1 Abstützstangen mit Schubstützen vorgesehen, um eine sichere Abstützung
der gesamten Länge des bewegbaren Schienenstückes zu erzielen. Für eine Umstellung
sind die Schubstützen derart angeordnet, daß zuerst die durch das Zusammenwirken der
parallelen Stützfläche 12 mit der Schubstütze 6 der Schiene erzielte Verriegelung
aufgehoben wird, bevor durch ein Auflaufen der entsprechenden Keilflächen 11 an den
auf der anderen Endseite des beweglichen Schienenstückes vorgesehenen Schubstützen
eine Umstellung bewirkt wird. Als Antriebe 9 für die Abstützstangen 8 können dabei
beispielsweise Elektrohubmotoren oder Hydraulikzylinder Verwendung finden.
[0013] In Fig.2 ist eine Umstellvorrichtung für ein bewegliches Herzstück im Kreuzungsbereich
dargestellt. Die starren Flügelschienen sind dabei wiederum mit 2 und die starren
Anschlußschienen mit 3 bezeichnet. Das Herzstück 13 wird über Abstützstangen 8, welche
Schubstützen 7 aufweisen, durch eine Bewegung der Abstützstangen 8 in Längsrichtung
derselben umgestellt, wobei die Festlegung einer Position wiederum durch ein Zusammenwirken
der im wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Abstützstange 8 verlaufenden Stützfläche
12 der Schubstütze 7 mit Schubstützen, 6 am Herzstück bewirkt wird. Bei einer Umstellung
muß wiederum dafür Sorge getragen werden, daß zuerst die durch die Anlage der Stützfläche
12 an der Schubstütze 6 der Herzspitze 13 bedingte Verriegelung gelöst wird, bevor
durch ein Zusammenwirken der Keilfläche 11 der auf der anderen Seite der Herzspitze
13 angeordneten Abstützstange 8 mit der entsprechenden Schubstütze 6 eine Umstellung
der Herzspitze in die zweite, an einer Flügelschiene 2 anliegende Position erfolgt.
[0014] In Fig.3 ist eine zur Fig.2 abgewandelte Ausführungsform einer Herzspitze 14 dargestellt,
welche in Schienenlängsrichtung verschieblich gelagert ist und über eine Feder 15,
welche mit den Anschlußschienen 3 über eine Lagerung 16 in Verbindung steht, federnd
in Anlage an jeweils eine starre Flügelschiene 2 gehalten ist. Die Umstellung dieses
Herzstückes 14 erfolgt analog wie die Umstellung des Herzstückes der Fig.2 über Abstützstangen
8, welche Schubstützen 7 mit Keilflächen 11 und Stützflächen 12 aufweisen und welche
in den Endstellungen jeweils eine sichere Festlegung der Herzspitze 14 über das Zusammenwirken
der zur Längsrichtung der Abstützstange 8 parallelen Stützfläche 12 mit an der Herzstückspitze
14 angeordneten Schubstützen ergibt.
[0015] Anstelle der federnden Lagerung der Herzspitze 14 an den starren Anschlußschienen
3 kann auch eine federnde Lagerung der Herzspitze an den starren Flügelschienen 2
vorgesehen sein und über Umstellvorrichtungen mit Abstützstangen sowie Schubstützen
mit Keilflächen und parallel zur Längsrichtung der Abstützstangen verlaufenden Stützflächen
eine Umstellung und Verriegelung der Herzspitze in Anlage an die entsprechende Anschlußschiene
vorgesehen sein.
[0016] Bei der in Fig.4 dargestellten Ausführungsform ist ein starres Herzstück 17 vorgesehen,
welches in der Draufsicht im wesentlichen in Form eines Parallelogramms ausgebildet
ist, an welches bewegliche Flügelschienen 2 sowie bewegliche Anschlußschienen 3 anschließen.
Für eine Umstellung der anliegenden Flügelschienen 2 bzw. der anliegenden Anschlußschienen
3 sind wiederum Abstützstangen 8 mit Schubstützen 7 vorgesehen, welche Keilflächen
11 sowie im wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Abstützstangen verlaufende
Abstützflächen 12 aufweisen, welche mit Schubstützen 6 der Schienen 2 bzw. 3 zusammenwirken.
Damit gleichzeitig eine Umstellung von einander zugeordneten Flügelschienen und Anschlußschienen
erfolgen kann, sind die Keilflächen zu beiden Seiten des Mittenbereiches der Herzstückes
17 zueinander entgegengesetzt gerichtet ausgebildet. Für eine Kopplung der Flügelschienen
2 bzw. der Anschlußschienen 3 sind Verbindungsstangen 18 vorgesehen, so daß durch
die Umstellung einer Schiene zu einer Seite des Herzstückes durch die Mitnahme der
damit gekoppelten Schiene ein Abheben der entsprechenden Schiene von der anderen Anlagefläche
des Herzstückes erzielt wird.
[0017] Die Führung 10 der Abstützstangen kann dabei von Winkelprofilen gebildet werden,
welche mit der gemeinsamen Grundplatte bzw. Wanne des Kreuzungsbereiches verbunden
sind, wobei für eine Verminderung der Reibungskräfte während der Bewegung der Abstützstangen
eine Rollenlagerung in diesen Führungen vorgesehen sein kann. Für eine Verminderung
der Reibung der Schubstützen 6 der Schienen an den Keilflächen 11 bei der Umstellung
können im Bereich der Anlagefläche der Schubstützen 6 beispielsweise Rollen vorgesehen
sein, wobei weiters für ein leichtes Abrollen derartiger Rollen von einer geradlinig
verlaufenden Keilfläche 11 abweichende Keilflächenverläufe gewählt werden können.
Weiters können die Schubstützen 6 wenigstens über einen Teilbereich mit entsprechend
zu den Keilflächen 11 ausgebildeter Neigung abgeschrägt ausgebildet sein, wodurch
wiederum die Reibung bei der Umstellung herabgesetzt werden kann.
[0018] In Fig.5 ist in gegenüber den vorangehenden Figuren in vergrößerter Darstellung mit
19 ein Teilbereich eines beweglichen Herzstückes bezeichnet, welches an einer Flügelschiene
20 anliegt. Mit der Herzspitze 19 ist eine Schubstütze 21 verbunden, in welcher Rollen
22 gelagert sind, welche mit Schubstützen 23 einer nur in Längsrichtung der Schiene
beweglichen Abstützstange 24 zusammenwirken. Die Schubstützen 23 weisen wiederum geneigte
Keilflächen 25 sowie im wesentlichen zur Längsrichtung der Abstützstange 24 parallel
verlaufende Stützflächen 26 auf. Bei der in Fig.5 dargestellten Stellung erfolgt
die Verriegelung der Zungenschiene durch das Zusammenwirken der der Herzspitze 19
zugewandten Stützfläche 26 mit einer in der Ebene der entsprechenden Rolle 22 vorgesehenen
Anschlagfläche 27. Für eine Öffnung bzw. ein Umschalten der Herzspitze erfolgt bei
einer Bewegung der Abstützstange 24 in Richtung des Pfeiles 28 zuerst eine Entriegelung
der aneinander anliegenden Flächen 26 und 27, woran anschließend die der Herzspitze
19 entferntere Rolle 22 mit der außenliegenden Keilfläche 25 in Eingriff gelangt und
somit die Schiene bzw. die Herzspitze 19 von der Anlagestellung abzieht und in Anlage
an die zweite starre Schiene 20 bringt. Bei einer derartigen Ausführungsform einer
Doppelschubstützenanordnung kann eine Anordnung der Umstellvorrichtung zu beiden
Seiten einer beweglichen Herzspitze entfallen, da über die beidseitig der Abstützstange
24 angeordneten Schubstützen 23 eine Umstellung und Verriegelung in beiden Anlagestellungen
erfolgt.
[0019] Bei der Ausbildung gemäß Fig.6 ist die bewegliche Herzspitze 19 wiederum in Anlage
an eine Flügelschiene 20 dargestellt und mit einer Schubstütze 29 verbunden. Die Schubstütze
29 weist Rollen 30 und 31 auf, welche in einem Fortsatz 32 der Schubstütze 29 gelagert
sind und eine Leiste 33 umgreifen, welche mit einer mit der Abstützstange 24 verbundenen
Schubstütze 34 verbunden ist. Die beispielsweise außerhalb der Ebene der Abstützstange
24 verlaufende Leiste 33 weist dabei eine erste Keilfläche 35, welche in eine erste
zur Längsrichtung der Abstützstange 24 im wesentlichen parallel verlaufende Abstützfläche
36 übergeht und mit welcher die Rolle 30 zusammenwirkt, sowie eine zweite Keilfläche
bzw. geneigte Fläche 37 auf, welche in eine zweite Stützfläche 38 übergeht. Bei einer
Bewegung der Abstützstange 24 in Richtung des Pfeiles 28 für ein Öffnen bzw. Umschalten
der beweglichen Herzspitze 19 gelangt zuerst die Rolle 30 außer Eingriff mit der Stützfläche
36, worauf durch ein Zusammenwirken der Rolle 31 mit der zweiten Keilfläche 37 der
Leiste die Herzspitze 19 von der einen Schiene 20 abgehoben wird und in die Anlagestellung
an die zweite Schiene gebracht wird. Zur Führung der Abstützstange 24 ist eine mit
nicht näher dargestellten Schwellen verbundene Führung 39 angedeutet, welche Führungsrollen
40 für ein reibungsfreies Gleiten der Abstützstange 24 aufweist, wobei zur Verbesserung
der Führung weitere Führungsrollen 41 angedeutet sind. Es kann wiederum mit einer
einzigen derartigen Abstützstange zum Umschalten der Weiche das Auslangen gefunden
werden, da auch bei der in Fig.6 gezeigten Ausführungsform durch die Ausbildung und
Anordnung der Keilflächen und Stützflächen bei einer Verschiebung der Abstützstange
sowohl eine Umstellbewegung als auch eine gleichzeitige Verriegelungsbewegung in der
zweiten Endlage erzielt wird.
[0020] Anstelle der in den Fig.5 und 6 dargestellten, beweglichen Herzspitze 19 kann selbstverständlich
auch ein schwenkbares bzw. bewegliches Schienenstück mit nur einer derartigen Doppelschubstützenanordnung
umgestellt und in beiden Endpositionen verriegelt werden.
1. Umstellvorrichtung für um eine Schwenkachse schwenkbare Schienen (1,2,3) oder bewegliche
Herzstücke (13,14,19) im Kreuzungsbereich einer Weiche, dadurch gekennzeichnet, daß
die schwenkbaren Schienen (1,2,3) bzw. beweglichen Herzstücke (13,14,19) durch in
Schienenlängsrichtung verlaufende, an den Schwellen bzw. Unterlagsplatten in Längsrichtung
der Schienen bzw. Herzstücke verschiebbar geführte Abstützstangen (8,24) in ihrer
mit Flügelschienen bzw. Anschlußschienen (2,3,20) fluchtenden bzw. anliegenden Lage
abgestützt sind, und daß die Abstützstangen (8,24) als Stellglied für die Umstellung
ausgebildet sind und wenigstens eine Schubstütze (7,23,34) aufweisen, welche mit Schubstützen
(6,21,29) der schwenkbaren Schienen bzw. des Herzstückes zusammenwirken, wobei wenigstens
eine der miteinander zusammenwirkenden Flächen der Schubstützen von Schiene bzw. Herzstück
und/oder Abstützstange von einer Keilfläche (11,25,35,37) gebildet ist, welche in
eine zur Längsrichtung der Abstützstange (8) im wesentlichen parallele Stützfläche
(12,26,36,38) übergeht, welche Stützfläche (12,26,36,38) in der jeweils fluchtenden
Lage bzw. in der anliegenden Stellung der Schiene bzw. des Herzstückes mit der Schubstütze
(6,21,29) der Schiene bzw. des Herzstückes zusammenwirkt.
2. Umstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche
Schiene im Kreuzungsbereich von einem schwenkbar gelagerten Schienenstück (1) gebildet
ist, dessen zur Schienenlängsachse im wesentlichen normale Schwenkachse (4) zwischen
den freien Enden des Schienenstückes angeordnet ist, wobei zu beiden Seiten der Schwenkachse
(4) und des Schienenstückes (1) Schubstützen (6,7) zur Verschwenkung und Sicherung
der Endlage des Schienenstückes angeordnet sind.
3. Umstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem von
einer um eine Schwenkachse (4) schwenkbaren Schienenstück (1) gebildeten Kreuzungsbereich
zu beiden Seiten der Schwenkachse entgegengesetzt zueinander geneigte Schrägflächen
(11) der Schubstützen (6) angeordnet sind.
4. Umstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Herzstückspitze
(13) um eine Anlenkachse schwenkbar gelagert ist.
5. Umstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Herzstückspitze
(14) in Schienenlängsrichtung verschieblich gelagert ist und federnd in Anlage an
jeweils eine starre Flügelschiene (2) oder Anschlußschiene (3) gehalten ist, und daß
die Schubstützen (6,7) für die Umstellung des Herzstückes quer zur Wirkungslinie
der Feder (15) das der federnden Anlage gegenüberliegende Ende der Herzstückspitze
(14) in Anlage an die jeweilige in Fahrtrichtung liegende Anschlußschiene bzw. Flügelschiene
halten.
6. Umstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zu beiden Seiten einer Abstützstange (24) Schubstützen (23) angeordnet sind, deren
zur Längsrichtung der Abstützstange im wesentlichen parallele Stützflächen (26) in
Längsrichtung der Abstützstange versetzt angeordnet sind.
7. Umstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit einer Abstützstange (24) verbundenen Schubstützen (34) gekröpfte, sich quer
zur Längsachse der Abstützstange erstreckende Leisten (33) aufweisen, deren der Schubstütze
(34) zugewandte und abgewandte Flanken (35,37) mit je wenigstens einem Gegenanschlag,
insbesondere Rolle (30,31), der Schubstütze (29) der schwenkbaren Schiene bzw. des
beweglichen Herzstückes (19) zusammenwirken.
8. Umstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schubstützen (7,23,34) an Kopplungsgliedern einander zugeordneter beweglicher
Schienen angreifen.
9. Umstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß an ein ortsfest gelagertes, in der Draufsicht im wesentlichen parallelogrammförmiges
Herzstück (17) bewegliche Flügelschienen (2) und bewegliche Anschlußschienen (3)
angeschlossen sind, deren dem Herzstück benachbarte Stirnflächen in der jeweiligen
Anlagestellung an das Herzstück im wesentlichen parallel zur benachbarten Kante des
Herzstückes verlaufend ausgebildet sind, wobei jeweils in Längsrichtung fluchtend
eine Anschlußschiene (3) und Flügelschiene (2) über Schubstützen (6,7) wechselweise
in Anlage an das Herzstück anpreßbar und die jeweils andere Flügelschiene (2) und
die mit dieser im wesentlichen fluchtende Anschlußschiene (3) unter Einhaltung eines
vorbestimmten Abstandes für den Durchtritt des Radkranzes in der jeweiligen Lage durch
Schubstützen (6,7) gesichert sind.