[0001] Bei bestimmten Erkrankungen des menschlichen Darms oder dann, wenn größere Teile
des Darms durch eine Operation entfernt worden sind, müssen die Grundbestandteile
der vom Menschen benötigen Nahrungsmittel als Nährlösung intravenös verabreicht werden,
wobei man in diesem Fall von parenteraler Ernährung spricht. Die Nährlösung enthält
ein flüssiges Gemisch der Grundbestandteile aller zum Leben notwendigen Nahrungsmittel,
wobei ihre Menge und Zusammensetzung von den besonderen täglichen Bedürfnissen des
einzelnen abhängt. Diese Bedürfnisse können unter Berücksichtigung des Alters, des
Geschlechtes, des Körperbaus und des Ausmasses der körperlichen Betätigung abgeschätzt
werden. Die Reaktionen des so ernährten Körpers auf diese Nährlösung müssen immer
wieder unter sucht werden, so daß der behandelnde Arzt dann unter Umständen Änderungen
in der Zusammensetzung der Nährlösung durchführt.
[0002] Die parenterale Ernährung erfolgt nicht nur in der Klinik, sondern wird auch in zunehmendem
Maße vom Patienten selbst zu Hause durchgeführt, da der Aufenthalt in der gewohnten
Umgebung ein wesentlicher Faktor zum Wohlbefinden und damit zur Beschleunigung des
Heilungsprozesses ist.
[0003] Aufgrund der oben erwähnten, individuellen Gestaltung der Zusammensetzung von Nährlösung
für jeden Patienten ist der Mischvorgang relativ kompliziert. Es muß nämlich eine
Vielzahl von Einzelkomponenten zusammengemischt werden, wobei dieses Vermischen unter
absolut sterilen Bedingungen erfolgen muß. Die größte Gefahr bei der parenteralen
Ernährung geht nämlich von einer Infektion mit Mikroorganismen aus, gegenüber denen
zwar der Körper an sich durch die besondere Beschaffenheit der Darmwand teilweise
geschützt ist, bei der parenteralen Ernährung aber dieser Schutz nicht mehr vorliegt.
Die Zubereitung der Nährlösung in der Klinik durch geschultes Personal in sterilen
Räumen ist zwar kompliziert und zeitaufwendig, aber dennoch routinemäßig durchführbar.
Wenn die parenterale Ernährung nach Hause verlegt werden soll, so ist die Zubereitung
der Nährlösung durch den (zunächst noch) ungeschulten Patienten äußerst risikoreich
und enorm zeitaufwendig. Als Beispiel hierfür soll an dieser Stelle ein "Handbuch
für Patienten" angeführt werden, das die einzelnen Schritte beim Vermischen angibt
(J.M. Müller: Die parenterale Ernährung zu Hause, Travenol GmbH, 1982).
[0004] Es werden heute auch fertige, den Vorschriften des behandelnden Arztes entsprechend
zusammengemischte Nährlösungen angeboten, die dem Patienten jeden Tag ins Haus geliefert
werden. Dies ist nötig, da die fertig zusammengemischten Nährlösungen höchstens 24
Stunden und dann auch nur gekühlt aufgehoben werden können, da die einzelnen Bestandteile,
insbesondere Zucker und Aminosäuren miteinander reagieren und die Nährlösung nach
den 24 Stunden nicht mehr verwendbar ist. Somit wird der Vorteil der einfachen Handhabung
bei dieser Art der parenteralen Ernährung gegenüber der zuvor beschriebenen mit dem
Nachteil erkauft, daß der Patient von der täglichen Lieferung seiner speziellen Nährlösung
abhängig ist, während beim zuvor genannten System ein Vorrat an unvermischten Einzelbestandteilen
über längere Zeit hin gelagert werden kann.
[0005] Ausgehend vom oben genannten Stand der Technik, ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein System der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß das
individuelle Zusammenmischen von bevorrateten Nährlösungen erleichtert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß sterilisierbare Verbindungselemente zwischen
Anschlußstutzen von mindestens zwei Einzelbehältern vorgesehen sind und daß die Auslaßstutzen
der gefüllten Einzelbehälter mit Verschlußventilen dicht verschlossen ist, die zum
Zubereiten und Applizieren von Hand geöffnet werden können.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es nicht mehr notwendig, wie bisher die Lösungen
nacheinander entweder mittels einer Injektionsspritze vom einen in den anderen Behälter
zu übertragen oder mehrere Behälter nacheinander an einen, in einer Vakuumkammer gelagerten
Mischbeutel anzuschließen, um die Lösungen dort zu vermischen.
[0008] Die Verschlußventile sind vorzugsweise derart ausgestaltet, daß sie nach dem Öffnen
nicht mehr verschlossen werden können bzw. daß einmal geöffnete Ventile als solche
erkennbar sind.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen die Verbindungselemente
Schläuche, die über sterilisierbare Koppelstücke irreversibel in Strömungsrichtung
bringbar sind. Derartige Koppelstücke sind z.B. aus der DE-OS 28 45 602 bekannt. Mit
einem derartigen System ist es möglich, die Einzelbestandteile konfektioniert zu bevorraten
und das System dann nach Anweisung des behandelnden Arztes durch einfaches Verbinden
der sterilisierbaren Koppelstücke zusammenzustellen. Das Verbinden der Koppelstücke
erfolgt vorzugsweise beim Hersteller der Nährlösungen, so daß die Vereinfachung sowohl
bei diesem als auch später bei der Anwendung beim Patienten gegeben ist. Auch für
die parenterale Ernährung in der Klinik ist dieses System besonders vorteilhaft,
da dann die Zusammenstellung der Einzel-Lösungen vom Klinikpersonal schnell und ohne
Kontaminationsgefahr durchführbar ist.
[0010] Weitere erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung, die anhand
von Abbildungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematisierte Darstellung eines Gesamtsystems mit Mischbeutel;
Fig. 2 eine Teil-Darstellung mit Tropf anstelle des Mischbeutels;
Fig. 3 und 4 Einzeldarstellungen von Lösungs-Beuteln;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung des Bereiches V aus Fig 3; und
Fig. 6 und 7 Schnittdarstellungen eines Koppelstückes in noch geschlossenem und in
durchgängigem Zustand.
[0011] Das in Fig. 1 gezeigte System umfaßt eine Anzahl größerer Mischbehälter 10, 10′,
10˝ und mehrere kleine Mischbehälter 20, 20′, 20˝, die jeweils aus Kunststoff hergestellt
und verformbar sind. An Einlaßstutzen 12, 13 des Behälters 10 sind Auslaßstutzen 21,
21′ der kleineren Behälter 20, 20′ über Schlauchleitungen 14 angeschlossen, in denen
Verschlußventile 50 und Rückschlagventile 22 vorgesehen sind. Der Behälter 10′ steht
nur mit einem kleinen Behälter 20˝ in Verbindung, wobei in der Schlauchleitung 14
dieser Verbindung ein Injektionsstück 18 vorgesehen ist, um gegebenenfalls über
eine Injektionsspritze 19 eine weitere Zusatzlösung zuzuführen.
[0012] Die Behälter 10, 10′ und 10˝ stehen über Auslaßstutzen 11, 11′, 11˝ mit Eingangsenden
eines Verzweigungsstückes 15 in Verbindung, dessen Ausgang über eine gemeinsame Ausströmleitung
25 für die Behälter 10, 10′ und 10˝ mit einem Einlaßstutzen 32 eines Mischbeutels
30 in Verbindung stehen. In den Verbindungsleitungen zwischen den Behältern 10, 10′
und 10˝ zum Mischbeutel 30 sind ebenfalls Verschlußventile 50 und Rückschlagventile
22 vorgesehen.
[0013] Der Mischbeutel 30 weist an seinem Auslaßstutzen 31 eine Ausgangsleitung 26 auf,
die über eine Rollenklemme 25 geöffnet und gesperrt werden kann und (zunächst) über
eine Abschlußkappe 17 dicht verschlossen ist. Nach dem Öffnen der Abschlußkappe 17
kann diese mit dem Eingangsende eines Katheders 23 verbunden werden.
[0014] Wie in Fig. 1 gezeigt, sind die Schlauchleitungen hinsichtlich ihrer Länge so ausgebildet,
daß die kleineren Beutel 20, 20′, 20˝ oberhalb der größeren Beutel 10, 10′, 10˝ aufgehängt
werden können, so daß nach dem Öffnen der Verschlußventile 50 zwischen den kleinen
Beuteln 20 und den großen Beuteln 10 zunächst der Inhalt der kleinen Beutel in die
großen Beutel aufgrund der Schwerkraft strömen kann.
[0015] Das in Fig. 1 gezeigte System entspricht somit dem herkömmlichen Mischbeutelsystem,
bei welchem ein Mischbeutel 30 zunächst mit den Einzelflüssigkeiten gefüllt wird,
bevor die Nährlösung dem Patienten über das Katheter 23 zugeführt wird. Dieser Mischbeutel
30 kann entweder allein über Schwerkraft oder über eine an sich bekannte Vakuum-Füllvorrichtung
befüllt werden. Vorzugsweise ist bei dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
eine in der Abbildung nicht gezeigte Auftrennkupplung zwischen dem Verzweigungsstück
15 und dem Einlaßstutzen 32 des Mischbeutels 30 vorgesehen, die derart ausgebildet
ist, daß dann, wenn der Patient (oder das Klinikpersonal) den Mischbeutel 30 vollständig
befüllt hat, der Mischbeutel 30 von den nun leeren Beuteln abgetrennt und an seinem
Einlaßstutzen 32 versiegelt werden kann, so daß der Mischbeutel 30 dann an einem Gestell
aufgehängt und die in ihm enthaltene Flüssigkeit appliziert werden kann.
[0016] Das in Fig. 1 gezeigte Gesamtsystem besteht also aus den gefüllten Beuteln 10, 10′,
10˝, 20, 20′, 20˝, die über die gezeigten Leitungen miteinander und mit dem Mischbeutel
30 befüllt sind, dessen Ausgangsleitung 26 zunächst noch über die Abschlußkappe 17
verschlossen ist. Da die Ventile 50 und auch die Abschlußkappe 17 geschlossen sind,
die Flüssigkeiten also getrennt voneinander gelagert werden, kann die Gesamtanordnung
ohne weiteres lange Zeit auf Vorrat gelegt werden und bleibt dabei steril. Erst dann,
wenn eine "Tagesration" zubereitet wird, werden der Reihe nach (gegebenenfalls auch
gleichzeitig) die Ventile 50 geöffnet und der Mischbeutel 30 befüllt. Nach diesem
Befüllen wird der Mischbeutel 30 abgetrennt, die Abschlußkappe 17 entfernt und die
Ausgangsleitung 26 gegebenenfalls über eine Tropfeinrichtung oder eine Rollerpumpe
an das Katheter 23 angeschlossen und die Nährlösung appliziert.
[0017] Die in Fig. 2 gezeigte Variante unterscheidet sich von der nach Fig. 1 dadurch, daß
kein Mischbehälter 30 vorgesehen ist, sondern die Nährflüssigkeiten direkt über Verzweigungs
stücke 15 auf eine gemeinsame Ausströmleitung 25 geführt werden, die über einen Tropfbehälter
16 und eine Ausgangsleitung 26 an das Katheter 23 anschließbar ist. In der Ausströmleitung
25 ist eine Rollenklemme 24 zur Einstellung der Zufuhrgeschwindigkeit vorgesehen.
Diese Anordnung hat gegenüber der nach Fig. 1 den wesentlichen Vorteil, daß die einzelnen
Behälterinhalte in einer vom behandelnden Arzt vorgegebenen Reihenfolge applizierbar
sind. Wenn diese Anordnung mit der in Fig. 1 gezeigten Konfiguration von Behältern
10 und 20 verbunden ist, so kann der Patient zunächst die Verschlußventile 50 in den
Leitungen 14 der kleinen Behälter, 20, 20′, 20˝ öffnen, so daß deren Inhalte in die
daran angeschlossenen größeren Behälter 10, 10′ strömen. Daraufhin kann der Patient
der Reihe nach die Verschlußventile 50 der Behälter 10, 10′ und 10˝ öffnen und (unter
geeigneter Einstellung der Rollenklemme 24) die Teilmischungen bzw. reinen Flüssigkeiten
applizieren. z.B. ist es in diesem Falle möglich, als letzten Behälter einen mit Spülflüssigkeit
befüllten Behälter (z.B. zusammen mit Spurenelementen) zu applizieren. Eine derartige
Wahl der Reihenfolge war bislang nur in Kliniken möglich und ist nunmehr auch auf
ganz einfache Weise vom Patienten selbst zu bewerkstelligen, ohne daß eine erhöhte
Infektionsgefahr bestehen könnte.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, die in den Fig. 3 und 4 gezeigt
ist, sind die Einzelbehälter 10 und 20 mit Koppelstücken 40 am Ende der Schlauchleitungen
14 versehen. Diese Koppelstücke 40 sind vorzugsweise gemäß den in den Fig. 6 und 7
gezeigten Konstruktionen ausgeführt, wie sie an sich aus der DE-OS 28 45 602 bekannt
sind. Bei diesen Koppelstücken ist jede Schlauchleitung 14 auf ein entsprechend geformtes
Anschlußstück eines Gehäuses 43 aufgesteckt, dessen Innenraum 44 mit dem Inneren des
Schlauches 14 kommuniziert und über eine Verschlußplatte 45 abgedichtet ist. Das
Innere der Anordnung ist sterilisiert. Jedes der Gehäuse 43 weist einerseits eine
Öffnung 42, 42′, andererseits einen Haken 41, 41′ auf, die derart angeordnet sind,
daß beim Zu sammenstecken von zwei Gehäusen 43, 43′ die beiden Verschlußplatten
45, 45′ aufeinander zu liegen kommen und der Haken 41′ in die Öffnung 42, der Haken
41 in die Öffnung 42′ einhaken, so daß die Anordnung mechanisch fest verriegelt ist.
Bei diesem, in Fig. 6 gezeigten Zustand sind die Innenräume 44, 44′ der beiden Gehäuse
43 und damit die Schlauchabschnitte 14 und 14′ zunächst noch voneinander getrennt.
[0019] Die Gehäuse 43, 43′ sind aus optisch transparentem Material gefertigt, während die
Verschlußplatten 45 aus optisch dichtem und relativ leicht schmelzbarem Material
bestehen. Setzt man nun die so zusammengesteckte Anordnung einer Wärmestrahlungsquelle
aus, so durchdringt die Wärmestrahlung die Gehäuse 43, ohne diese zu schädigen, während
die Verschlußplatten 45 die Strahlung absorbieren und dabei zusammenschmelzen. Gleichzeitig
mit dem Zusammenschmelzen ergibt sich eine Verbindungsöffnung 46 zwischen den beiden
Innenräumen 44 und 44′ der Gehäuse 43 und 43′, die von einem Schmelzwulst 47 umgeben
ist. Der Schmelzwulst 47 verbindet gleichzeitig mit hoher mechanischer Festigkeit
die beiden Gehäuse 43, 43′. Durch diese Art der Verbindung ist es möglich, eine Verbindung
zwischen zwei Schläuchen 14 zu schaffen, ohne dabei die geringste Gefahr der Kontaminierung
mit Mikroorganismen entstehen zu lassen. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung
können also eine Vielzahl von vorkonfektionierten Behältern 10 und 20 gelagert werden,
um dann bei Bedarf durch einfaches Zusammenstecken und Bestrahlen zu einem, der ärztlichen
Anweisung entsprechenden System verbunden zu werden. Diese Verbindung geschieht vorzugsweise
beim Hersteller der Nährlösungen bzw. in der Klinik, es ist aber auch möglich, das
Zusammenstecken und Verschmelzen vom Patienten selbst durchführen zu lassen.
[0020] In Fig. 5 ist eine Möglichkeit eines Verschlußventiles 50 aufgezeigt, wobei dieses
entweder in einem gesonderten Gehäuse in einen Schlauch 14 eingesetzt sein kann (siehe
Fig. 1 und 4) oder aber das Verschlußventil 50 ist direkt in ei nen Auslaßstutzen
11 des dazugehörigen Behälters 10 (oder 20) eingebaut. Ein solches eingebautes Ventil
ist in Fig. 5 gezeigt und umfaßt eine Halterung 53, die ein an einer Kerbe abbrechbares
Rohr 51 unter Abdichtung in dem Auslaßstutzen 11 hält. Das Rohr 51 ist endseitig zugeschmolzen
und steht mit seinem anderen Ende mit dem Inhalt des Beutels 10 in Verbindung. Weiterhin
ist im Auslaßstutzen 11 ein Sieb 52 angeordnet, so daß dann, wenn das Brechrohr 51
an der dort vorgesehenen Kerbe abgebrochen wurde, was die Bedienungsperson durch
einfaches Abknicken des aus weichem Material geformten Auslaßstutzens 11 bewerkstelligen
kann, das Bruchstück am Sieb 52 zurückgehalten wird. Selbstverständlich kann anstelle
eines solchen Brech-Ventiles auch ein normales Ventil mit Kücken verwendet werden,
wobei dann vorzugsweise eine Versiegelungslasche über dem Absperrhahn vorgesehen
ist, so daß von außen schon erkennbar ist, ob das Ventil schon einmal geöffnet wurde
oder nicht.
[0021] Zusammenfassend ist somit festzustellen, daß ein wesentliches Kriterium der Erfindung
darin besteht, daß ein in seinen wesentlichen Bestandteilen vorkonfektioniertes System
von mit Einzelflüssigkeiten befüllten Behältern hergestellt werden kann, die samt
ihren Verbindungsleitungen steril sind und aufgrund der Endkappen 17 bleiben, so daß
die Bestandteile der Nährlösungen getrennt lagerbar sind. Erst dann, wenn die korrekt
gemischte Nährlösung appliziert werden soll bzw. dann, wenn die Nährlösungen nacheinander
appliziert werden sollen, werden die Verschlußventile (irreversibel) geöffnet, wozu
wiederum keine Werkzeuge nötig und damit keine Kontaminationsgefahr gegeben sind.
Die Rückschlagventile 22 in den Leitungen 14 (gegebenenfalls auch in der Leitung 26)
verhindern eine Flüssigkeitsströmung in der falschen Richtung, so daß eine Fehlbedienung
sicher vermieden werden kann. Die Behälter sind vorzugsweise als Kunststoffbeutel
ausgebildet, so daß beim Befüllen (Behälter 20 in Behälter 10) oder Entleeren keine
Öffnungen zum Druckausgleich über die Atmosphäre vorgesehen werden müssen, das System
in sich also dicht sein kann. Die Verbindungsschläuche sind vorzugsweise mit den
entsprechenden Stutzen, Ventilen usw. verschweißt.
1. System zur Aufbewahrung, Zubereitung und Applikation von Infusionslösungen für
die parenterale Ernährung mit Einzelbehältern für die Aufbewahrung von Einzelkomponenten
(-lösungen), dadurch gekennzeichnet, daß sterilisierbare Verbindungselement (14, 40) zwischen Anschlußstutzen (11 bis
13; 21) von mindestens zwei Einzelbehältern (10, 20, 30) vorgesehen sind, und daß
die Auslaßstutzen (11, 21) der gefüllten Einzelbehälter (10, 20) mit Verschlußventilen
(50) dicht verschlossen sind, die zum Zubereiten und Applizieren von Hand geöffnet
werden können.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußventile (50) ein irreversibel öffenbares Verschlußelement (51) umfassen.
3. System nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußelement ein abbrechbares, einseitig verschlossenes Rohr (51) umfassen.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die sterilisierbaren Verbindungselemente Verbindungsschläuche (14) umfassen,
deren Längen so gewählt sind, daß die Behälter (10, 20) übereinander aufgehängt werden
können.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Verbindungselementen (14) Rückschlagventile (22) vorgesehen sind.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente (14) über sterilisierbare Koppelstücke (40) irreversibel
in Strömungsverbindung bringbar sind.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (10) einen, den individuellen Bedürfnissen des zu versorgenden
Patienten angepaßten Satz von getrennten, großvolumigen Behältern (10) für die Nährlösungen,
wie Aminosäuren, Fett, Kohlehydrate und einen Satz von kleinvolumigen Behältern (20)
für angepaßte Zusatzlösungen bzw. Konzentrate, die Vitamine oder dergleichen umfassen.
8. System nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die kleinvolumigen Behälter (20) mit den Zusatzlösungen bzw. Konzentraten über
die Verbindungselemente (14) direkt mit den großvolumigen Behältern (10) und diese
über Verzweigungsstücke (15) miteinander und mit einer gemeinsamen Ausströmleitung
(25) in Verbindung stehen.
9. System nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Ausströmleitung (25) mit einem Misch- oder Vorratsbehälter (30)
verbunden ist, der eine Ausgangsleitung (26) zum Anschluß an einen Katheter (23)
aufweist.
10. System nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsame Verbindungsleitung an eine Tropfkammer (16) angeschlossen ist,
deren Ausgangsleitung (26) an einen Katheter (23) anschließbar ist.
11. System nach einem der Ansprüche 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsleitung (26) des Misch- oder Vorratsbehälters (30) bzw. der Tropfkammer
(16) durch ein abnehmbares Verschlußelement (17) verschlossen ist.
12. System nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (10) derart über die Verschlußelemente (50) mit der Tropfkammer
(16) verbunden sind, daß sie sukzessive bzw. einzeln applizierbar sind.
13. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter (10, 20, 30) verformbare Kunststoffbeutel umfassen.