(19)
(11) EP 0 315 923 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.05.1989  Patentblatt  1989/20

(21) Anmeldenummer: 88118490.7

(22) Anmeldetag:  05.11.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A41D 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 09.11.1987 DE 3738005

(71) Anmelder: Plätke, Ulrich
D-7460 Balingen 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Plätke, Ulrich
    D-7460 Balingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Wolf, Eckhard, Dr.-Ing. 
Patentanwälte Wolf & Lutz Hauptmannsreute 93
70193 Stuttgart
70193 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Torwarthandschuh


    (57) Bei dem Torwarthandschuh mit kammartig eingeschnittener Oberhand (10) und über Seitenschichtel (14,15) sowie Finger­schichtel (18) mit der Oberhand (10) verbundenen Innenhand (20) bildet die Innenhand (20) eine bis zu den Fingerkuppen (30) reichende geschlossene Außenfläche. Die Fingerschichtel (18) sind an ihrer der Innenhand zugewandten Kante mitein­ander und an den Nähten (32) mit der Innenhand (20) vernäht, so daß voneinander getrennte Fingertaschen (34) gebildet werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Torwarthandschuh mit einer im Bereich der Finger 2 bis 5 (Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger, Kleinfinger) kammartig eingeschnittenen und vorzugsweise mit einem Besatz aus elastischem Latex­material versehenen Oberhand, einem mit der Oberhand vorzugsweise über einen Seitenschichtel verbundenen Daumenzuschnitt und einer gegebenenfalls über Schichtel unter Bildung von Fingertaschen mit der Oberhand sowie mit dem Daumenzuschnitt verbundenen Innenhand aus weichem, an seiner Außenfläche griffigen Material.

    [0002] Es sind Torwarthandschuhe dieser Art bekannt, die als Fingerhandschuhe ausgebildet sind, deren Innenhand fingerlange Einschnitte aufweisen und somit völlig von­einander getrennte Fingertaschen bilden. Demgemäß wird die Angriffsfläche der Innenhand bei gespreizten Fingern im Zwischenbereich zwischen den Fingern unterbrochen, so daß dort kein Ballkontakt besteht und die Haftung entsprechend reduziert ist. Dies gilt umso mehr, als beim Vernähen der Einzelfinger die Kanten der Innenhand eine zur Oberhand weisende, durch die eingesteckten Finger noch verstärkte Wölbung erhalten, durch die die Kontaktfläche zum Ball weiter vermindert wird. Hinzu kommt, daß beim Ballkontakt im oberen Fingerkuppenbereich die Finger einzeln auslenken können, was zu einer Ver­schlechterung des Fangvermögens führt. Da der Torwart beim Fingerhandschuh außerdem die Möglichkeit hat, die einzelnen Finger getrennt abzubiegen, steht ihm im Über­raschungsfall mit abgebogenem Finger nicht die ganze Handfläche als Fangfläche zur Verfügung. Auch die Ver­letzungsgefahr ist bei Fingerhandschuhen recht groß, da die Finger beim Auftreffen auf einen festen Wider­stand, beispielsweise beim Kontakt mit dem Gegner oder beim Abstützen auf dem Boden leicht einzeln abgebogen und dabei gestaucht, ausgerenkt oder gar gebrochen werden können.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Torwart­handschuh für Großbälle, wie Fußbälle oder Handbälle zu schaffen, der eine große effektive Fangfläche im Innenhandbereich aufweist und bei welchem die einzelnen Finger bei lokalen Belastungen gegen ein ungewolltes Abbiegen oder Auslenken gesichert sind.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe werden die im Kennzeichenteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0005] Die Vergrößerung der Angriffs- und Fangfläche des Tor­warthandschuhs wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Innenhand im Bereich zwischen den Fingern 2 bis 5 eine zumindest teilweise geschlossene Außenfläche bildet.

    [0006] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bildet die Innenhand bis zu den Fingerkuppen hin eine geschlossene Außenfläche, so daß die Finger nur in ihrer Gesamtheit und nicht mehr einzeln abgebogen werden kön­nen. Die geschlossene Innenhand kann dabei im Bereich der einzelnen Fingerkuppen bogenförmig zugeschitten sein.

    [0007] Nach einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Er­findung sind die im Bereich der Finger 2 bis 5 einander benachbarten Schichtel an ihrer der Innenhand zugewandten Kante miteinander verbunden, beispielsweise miteinander vernäht. Bei entsprechendem Zuschnitt können sie an dieser Stelle auch einstückig zusammenhängen. Im Bereich ihrer miteinander verbundenen Kanten sind die Schichtel so an der Innenhand angenäht, daß sie die Seitenwände der Fingertaschen bilden. Um eine ausreichende Finger­freiheit innerhalb der Fingertaschen zu gewährleisten, sind die durch die zwischen den Fingern 2 bis 5 ange­ordneten Schichtel gebildeten Taschenwände an ihrer oberhandseitigen Naht länger als an ihrer innenhand­seitigen Naht. Aus dem gleichen Grund sollten die Innen­hand einerseits und die Oberhand in Verbindung mit den Schichteln andererseits eine das vollständige Aufspreizen der Finger 2 bis 5 ermöglichende Breite aufweisen.

    [0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand des in der Zeich­nung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbei­spiels näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 eine Draufsicht auf die Innenhand eines Torwart­handschuhs;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Oberhand des Torwart­handschuhs nach Fig. 1;

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die Innenhand mit zur Hand­fläche eingeklapptem Daumen;

    Fig. 4 einen Schnitt entlang der Schnittlinie 4-4 der Fig. 1;

    Fig. 5 einen Schnitt entlang der Schittlinie 5-5 der Fig. 1.



    [0009] Der Torwarthandschuh besteht im wesentlichen aus einer mit fingerlangen Einschnitten 12 versehenen Oberhand 10, einem durch einen Seitenschichtel 14 mit der Ober­hand 10 verbundenen Daumenzuschnitt und einer über Seitenschichtel 14,15 und über Fingerschichtel 18 mit der Oberhand 10 sowie unmittelbar mit dem Daumenzuschnitt verbundenen Innenhand 20. Im unteren Bereich der Innen­hand 20 schließt sich eine Stulpe 22 an, die eine Durch­zugslasche 24 für ein im unteren Bereich der Oberhand angenähtes Spannband trägt. Das Spannband 26 kann mit seiner nicht dargestellten, als Hakenteil ausgebildeten Flächenreißverschlußhälfte am Schlaufenteil 28 des Flächenreißverschlusses festgelegt werden.

    [0010] Die Innenhand weist eine bis zu den bogenförmig zuge­schnittenen Fingerkuppen reichende geschlossene Außen­fläche auf, die an den Nähten 32 unter Bildung einzelner Fingertaschen 34 für die Finger 2 bis 5 mit den innen­handseitigen Kanten der Fingerschichtel 18 verbunden sind. Die Nähte 32 sind dabei etwas kürzer als die Fingereinschnitte 12 in der Oberhand, so daß eine aus­reichende Bewegungsfreiheit der Finger in den Finger­taschen 34 gewährleistet ist.

    [0011] Die Innenhand besteht aus einer griffigen Latexschicht mit einer strukturierten Oberfläche, die auf ein nach der Innenseite weisendes Baumwollgewirk auflaminiert ist. Die Oberhand besteht zweckmäßig aus einem mit PVC und einer sehr dünnen PUR-Schicht beschichteten Kunst­faser- oder Baumwollgewebe. Auf der Oberhand können ferner verschiedene Besätze 36,38 aus Schaumgummi auf­laminiert sein, von denen der kammartige Besatz 36 sich in den Fingerbereich hinein erstreckt und dadurch das Fausten erleichtern und die Fingergelenke gegen Ver­letzungen schützen soll. Für den Daumenzuschnitt und die Stulpe mit Durchzugslasche kann das gleiche Material wie für die Oberhand 10 verwendet werden, während die Schichtel aus einem etwas dünneren, PVC-beschichteten Kunstfaserstoff bestehen.


    Ansprüche

    1. Torwarthandschuh mit einer im Bereich der Finger 2 bis 5 (Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger, Kleinfinger) kammartig eingeschnittenen, vorzugsweise mit mindestens einem elastisch nachgiebigen Besatz versehenen Ober­hand und einer gegebenenfalls über Schichtel im Bereich der Finger 2 bis 5 unter Bildung von Fingertaschen mit der Oberhand verbundenen Innenhand aus weichem, an seiner Außenfläche griffigen Material, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenhand (20) im Bereich zwischen den Fingern 2 bis 5 eine zumindest teilweise geschlossene Außenfläche bildet.
     
    2. Torwarthandschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenhand (20) bis zu den Fingerkuppen (30) geschlossen ist.
     
    3. Torwarthandschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die geschlossene Innenhand (20) im Bereich der einzelnen Fingerkuppen (30) bogenförmig zugeschnitten ist.
     
    4. Torwarthandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die im Bereich der Finger 2 bis 5 einander benachbarten Fingerschichtel (18) an ihrer der Innenhand (20) zugewandten Kante miteinander verbunden sind.
     
    5. Torwarthandschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einander benachbarten Fingerschichtel im Kanten­bereich miteinander vernäht sind.
     
    6. Torwarthandschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einander benachbarten Fingerschichtel im Kanten­bereich einstückig zusammenhängen.
     
    7. Torwarthandschuh nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß die Fingerschichtel (18) im Bereich ihrer miteinander verbundenen Kanten an der Innenhand (20) angenäht sind.
     
    8. Torwarthandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, daß die Innenhand (20) einerseits und die Oberhand (10) in Verbindung mit den Finger­schichteln (18) andererseits eine das vollständige Auf­spreizen der Finger 2 bis 5 ermöglichende Breite auf­weisen.
     
    9. Torwarthandschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­durch gekennzeichnet, daß die durch die Fingerschichtel (18) gebildeten Seitenwände der Fingertaschen (34) an ihrer oberhandseitigen Naht länger sind als an ihrer innenhandseitigen Naht (32).
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht