(19)
(11) EP 0 316 553 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.05.1989  Patentblatt  1989/21

(21) Anmeldenummer: 88116243.2

(22) Anmeldetag:  30.09.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65C 9/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR IT

(30) Priorität: 23.10.1987 DE 3735882

(71) Anmelder: ETI-TEC MASCHINENBAU GMBH
D-40699 Erkrath (DE)

(72) Erfinder:
  • Rogall, Wolfgang
    D-5600 Wuppertal-Vohwinkel (DE)
  • Rübel, Wilfried
    D-5657 Haan (DE)
  • Thiel, Dieter
    D-4600 Dortmund (DE)
  • Zodrow, Rudolf
    D-4000 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Antrieb für einen Drehteller in einer Etikettiermaschine für Flaschen


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehteller 7 für Flaschen, der im Drehtisch 1 einer Etikettiermaschine gelagert ist und mittels einer in einer Nutkurve 21 geführten Kurbel 18 verdrehbar ist. Zum Zwecke der leichteren Montage ist der Drehteller 7 in einer auf dem Drehtisch 1 gelagerten Lagerplatte 3 gelagert, während die Kurbel 18 mit ihrer mit dem Drehteller gekuppelten Antriebswelle 14 im Drehtisch 1 gelagert und nach unten durch die an einer Stelle 22 unten offene Nutkurve 21 demontierbar ist.
    Für die Zusammenfassung ist die einzige Figur bestimmt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen in einem Drehtisch einer Etikettiermaschine für Flaschen oder dergleichen gelagerten Drehteller, der mit einer im Drehtisch gelagerten Antriebswelle gekuppelt ist und von einer von der Antriebswelle in einer unter dem Drehtisch angeordneten Nutkurve geführten Kurbel bei Drehung des Drehtisches verdrehbar ist.

    [0002] Bei einem bekannten Drehteller dieser Art (DE 28 32 778 C2) sind der Drehteller, die Antriebswelle mit der Kurbel und ein zwischen der Antriebswelle und dem Drehteller angeordnetes Zahnradgetriebe in einem topfförmigen Gehäuseblock angeordnet, der von der Oberseite des Drehtisches aus montierbar ist. Um andere Drehprogramme fahren zu können, wird entweder der Gehäuseblock gegen einen anderen Gehäuseblock mit einem anderen Übersetzungsgetriebe ausgetauscht oder der Gehäuseblock um 180° im Drehtisch verdreht eingebaut, wobei die Nutkurve für Rechtslauf durch eine spiegelbildliche Kurve für Linkslauf ersetzt wird. In jedem Fall ist gewährleistet, daß der Hebelarm schleppend geführt ist. Diesen Vorteilen der leichten Umrüstung steht der Nachteil gegenüber, daß der topfförmige Gehäuseblock mit Getriebe einen verhältnismäßig großen Herstellungsaufwand erfordert.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Antrieb bei einem in einem Drehtisch einer Etikettiermaschine für Flaschen oder dergleichen gelagerten, durch eine Kurbel angetriebenen Drehteller bei leichter Montagemöglichkeit zu vereinfachen.

    [0004] Diese Aufgabe wird bei einem Drehteller der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Kurbel mit ihrer Antriebswelle an mindestens einer Stelle der Nutkurve, an der diese nach unten offen ist, fluchtet, und die Kurbel mit ihrer Antriebswelle in der Breite der lichten Weite der Nutkurve an dieser Stelle entspricht und daß die Kurbel mit ihrer Antriebswelle zur Drehtischunterseite hin durch die offene Nutkurve hindurch demontierbar ist.

    [0005] Die Lagerung des Drehtellers und der Antriebswelle jeweils unmittelbar im Drehtisch erfordert einen nicht so großen konstruktiven Aufwand wie die Lagerung in einem topfförmigen Gehäuseblock. Gleichwohl ist eine einfache Montagemöglichkeit auch für die Antriebswelle durch die unten offene Nutkurve gegeben. Wie beim Stand der Technik ist eine Umstellung auf verschiedene Drehprogramme möglich. Allein durch Umsetzen der Kurbel um 180° und Auswechseln der Nutkurve von Rechtslauf auf Linkslauf ist die Umstellung durchführbar.

    [0006] Im Unterschied zum Stand der Technik sind Drehteller und Antriebswelle mit Kurbel unabhängig voneinander gelagert. Vorzugsweise ist der Drehteller in einer auf der Oberseite des Drehtisches montierten Lagerplatte gelagert.

    [0007] Im Falle der Lagerung des Drehtellers in einer Lagerplatte ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Lagerplatte zwei definierte, um 180° gegeneinander versetzte Montagepositionen aufweist, in deren einer Position der Drehteller über ein Zahnradgetriebe und in deren anderer Position der Drehteller direkt mit der Antriebswelle gekuppelt ist. Es versteht sich, daß in einem solchen Fall, wie beim Stand der Technik, eine Anpassung des Verlaufes der Nutkurven für die verschiedenen Drehprogramme notwendig ist. Dabei braucht nicht die komplette Nutkurve ausgewechselt zu werden, es reicht aus, wenn einzelne Stücke im Bereich der Bearbeitungsstationen ausgewechselt werden.

    [0008] Alternativ zu der nach unten offenen Nutkurve und der Anpassung der Breite der Kurbel und des Hebelarms an die lichte Weite im Bereich der offenen Nutkurve ist es auch möglich, ein Stück der Nutkurve ausbaubar auszugestalten, damit die Kurbel mit dem Hebelarm nach unten ausbaubar ist.

    [0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung, die einen Axialschnitt durch einen in einem Drehtisch einer Etikettiermaschine für Flaschen gelagerten Drehteller mit Antrieb zeigt, näher erläutert.

    [0010] In einem Drehtisch 1 sind auf einem konzentrisch zur Drehachse angeordneten Kreis zur Oberseite hin offene Aufnahmeräume 2 vorgesehen. In einem solchen Aufnahmeraum 2 ist eine Lagerplatte 3 montiert. Die Lagerplatte 3 ist mit Schraubenbolzen 4 gehalten und läßt sich in zwei um 180° verdrehten Positionen montieren. In der Lagerplatte 3 ist mittels eines Kugellagers 5 ein auf einer Lagerachse 6 sitzender Drehteller 7 gelagert. Die Lagerachse 6 ist darüber hinaus mit ihrem unteren Ende über ein Gleitlager 8 in einem Sackloch des Drehtisches 1 gelagert.

    [0011] Die Lagerachse 6 trägt zwischen ihren beiden Lagerstellen im Bereich des Aufnahmeraumes 2 eine Verzahnung 10, in die ein Ritzel 11 eingreift. Das Ritzel 11 sitzt auf einer mit zwei Gleitlagern 12,13 im Drehtisch 1 gelagerten Antriebswelle 14. Über eine Keilverzahnung 15 ist es drehfest mit der Antriebswelle 14 gekuppelt und wird auf der Keilverzahnung 15 mittels eines axialen Schraubenbolzens 16 gehalten. Durch eine auf der Antriebswelle 14 sitzende, den unteren Bereich der Keilverzahnung 15 überdeckenden Stahlhülse 17 ist der wirksame Abstützbereich im Bereich des oberen Gleitlagers 12 verlängert.

    [0012] Mit der Antriebswelle 14 ist eine unter dem Drehtisch 1 angeordnete Kurbel 18 einstückig verbunden, die an ihrem freien Ende ein gleitgelagertes Fühlerrollenpaar 19,20 trägt. Die beiden Fühlerrollen 19,20 wirken jeweils mit einer der gegenüberliegenden, höhenversetzten Seiten einer Nutkurve 21 zusammen. Auf diese Art und Weise ergeben sich eindeutige Drehverhältnisse an den Fühlerrollen 19,20. Die Nutkurve 21 ist im Bereich 22 nach unten offen. Die Länge dieses offenen Bereichs 22 ist größer als die Länge der Kurbel 18. Die lichte Weite der Öffnung entspricht mindestens der Breite der Kurbel 18 mit der Antriebswelle 14 und dem Durchmesser der Fühlerrollen 19,20.

    [0013] Um die Kurbel 18 zu demontieren beziehungsweise um 180° schwenken zu können, wird zunächst die Lagerplatte 3 demontiert. Nach Lösen der Schraubenbolzen 4 kann sie nach oben abgenommen werden. Dann ist der auf der Antriebswelle 14 liegende Schraubenbolzen 16 zugänglich und kann gelöst werden. Nach Lösen des Schraubenbolzens 16 läßt sich in der in der Zeichnung dargestellten Stellung die Kurbel 18 mitsamt des Fühlerrollenpaars 19,20 und der Antriebswelle 14 nach unten durch die offene Nutkurve 22 herausziehen. Die Kurbel mit Antriebswelle 14 und Fühlerrollenpaar 19,20 läßt sich dann entweder um 180° verschwenken und wieder einbauen oder durch eine andere Kurbel mit Antriebswelle und Fühlerrollenpaar 19,20 ersetzen.

    [0014] Nach Demontage der Lagerplatte 3 ist es allerdings auch ohne Wechseln der Kurbel 18 möglich, ein anderes Übersetzungsverhältnis zu erhalten. In diesem Fall braucht lediglich das aus der Verzahnung 10 und dem Zahnrad 11 bestehende Zahnradgetriebe durch ein anderes Zahnradgetriebe ersetzt zu werden.

    [0015] Schließlich bietet die Erfindung die Möglichkeit, nach Umsetzen der Lagerplatte 3 um 180° den Drehteller 7 direkt mit der Antriebswelle 14 zu kuppeln. In diesem Fall wird anstelle des Zahnrades 11 eine Hülse mit innerer Keilverzahnung auf die Antriebswelle 14 gesteckt und diese Hülse über eine Keilverzahnung mit einer gegenüber der Lagerwelle abgewandelten Welle mit Keilverzahnung gekuppelt. In diesem Fall wird der Schraubenbolzen 16 durch einen durch die andere Lagerwelle hindurchgehenden Schraubenbolzen ersetzt, damit sich auch eine axiale Verspannung für die Welle 14 im Drehtisch 1 ergibt.


    Ansprüche

    1. In einem Drehtisch (1) einer Etikettiermaschine für Flaschen oder dergleichen gelagerter Drehteller (7), der mit einer im Drehtisch (1) gelagerten Antriebswelle (14) gekuppelt ist und von einer von der Antriebswelle (14) getragenen, in einer unter dem Drehtisch (1) angeordneten Nutkurve (21) geführten Kurbel (18) bei Drehung des Drehtisches (1) verdrehbar ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbel (18) mit ihrer Antriebswelle (14) an mindestens einer Stelle (22) der Nutkurve (21), an der diese nach unten offen ist, mit ihr fluchtet und die Kurbel (18) mit der Antriebswelle (14) in der Breite der lichten Weite der Nutkurve (21) an dieser Stelle (22) entsprechen, und daß die Kurbel (18) mit ihrer Antriebswelle (14) zur Unterseite des Drehtisches (1) hin durch die offene Nutkurve (21) hindurch demontierbar ist.
     
    2. Drehteller nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (7) in einer auf der Oberseite des Drehtisches (1) montierten Lagerplatte (3) gelagert ist.
     
    3. Drehteller nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (3) zwei definierte, um 180° gegeneinander versetzte Montagepositionen aufweist, in deren einer Position der Drehteller (3) über ein Zahnradgetriebe (10,11) und deren anderer Position der Drehteller (7) direkt mit der Antriebswelle (14) gekuppelt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht