[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen in einem Drehtisch einer Etikettiermaschine
für Flaschen oder dergleichen gelagerten Drehteller, der mit einer im Drehtisch gelagerten
Antriebswelle gekuppelt ist und von einer von der Antriebswelle in einer unter dem
Drehtisch angeordneten Nutkurve geführten Kurbel bei Drehung des Drehtisches verdrehbar
ist.
[0002] Bei einem bekannten Drehteller dieser Art (DE 28 32 778 C2) sind der Drehteller,
die Antriebswelle mit der Kurbel und ein zwischen der Antriebswelle und dem Drehteller
angeordnetes Zahnradgetriebe in einem topfförmigen Gehäuseblock angeordnet, der von
der Oberseite des Drehtisches aus montierbar ist. Um andere Drehprogramme fahren zu
können, wird entweder der Gehäuseblock gegen einen anderen Gehäuseblock mit einem
anderen Übersetzungsgetriebe ausgetauscht oder der Gehäuseblock um 180° im Drehtisch
verdreht eingebaut, wobei die Nutkurve für Rechtslauf durch eine spiegelbildliche
Kurve für Linkslauf ersetzt wird. In jedem Fall ist gewährleistet, daß der Hebelarm
schleppend geführt ist. Diesen Vorteilen der leichten Umrüstung steht der Nachteil
gegenüber, daß der topfförmige Gehäuseblock mit Getriebe einen verhältnismäßig großen
Herstellungsaufwand erfordert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Antrieb bei einem in einem Drehtisch
einer Etikettiermaschine für Flaschen oder dergleichen gelagerten, durch eine Kurbel
angetriebenen Drehteller bei leichter Montagemöglichkeit zu vereinfachen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Drehteller der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Kurbel mit ihrer Antriebswelle an mindestens einer Stelle der Nutkurve, an
der diese nach unten offen ist, fluchtet, und die Kurbel mit ihrer Antriebswelle in
der Breite der lichten Weite der Nutkurve an dieser Stelle entspricht und daß die
Kurbel mit ihrer Antriebswelle zur Drehtischunterseite hin durch die offene Nutkurve
hindurch demontierbar ist.
[0005] Die Lagerung des Drehtellers und der Antriebswelle jeweils unmittelbar im Drehtisch
erfordert einen nicht so großen konstruktiven Aufwand wie die Lagerung in einem topfförmigen
Gehäuseblock. Gleichwohl ist eine einfache Montagemöglichkeit auch für die Antriebswelle
durch die unten offene Nutkurve gegeben. Wie beim Stand der Technik ist eine Umstellung
auf verschiedene Drehprogramme möglich. Allein durch Umsetzen der Kurbel um 180° und
Auswechseln der Nutkurve von Rechtslauf auf Linkslauf ist die Umstellung durchführbar.
[0006] Im Unterschied zum Stand der Technik sind Drehteller und Antriebswelle mit Kurbel
unabhängig voneinander gelagert. Vorzugsweise ist der Drehteller in einer auf der
Oberseite des Drehtisches montierten Lagerplatte gelagert.
[0007] Im Falle der Lagerung des Drehtellers in einer Lagerplatte ist nach einer Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß die Lagerplatte zwei definierte, um 180° gegeneinander
versetzte Montagepositionen aufweist, in deren einer Position der Drehteller über
ein Zahnradgetriebe und in deren anderer Position der Drehteller direkt mit der Antriebswelle
gekuppelt ist. Es versteht sich, daß in einem solchen Fall, wie beim Stand der Technik,
eine Anpassung des Verlaufes der Nutkurven für die verschiedenen Drehprogramme notwendig
ist. Dabei braucht nicht die komplette Nutkurve ausgewechselt zu werden, es reicht
aus, wenn einzelne Stücke im Bereich der Bearbeitungsstationen ausgewechselt werden.
[0008] Alternativ zu der nach unten offenen Nutkurve und der Anpassung der Breite der Kurbel
und des Hebelarms an die lichte Weite im Bereich der offenen Nutkurve ist es auch
möglich, ein Stück der Nutkurve ausbaubar auszugestalten, damit die Kurbel mit dem
Hebelarm nach unten ausbaubar ist.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung, die einen Axialschnitt durch
einen in einem Drehtisch einer Etikettiermaschine für Flaschen gelagerten Drehteller
mit Antrieb zeigt, näher erläutert.
[0010] In einem Drehtisch 1 sind auf einem konzentrisch zur Drehachse angeordneten Kreis
zur Oberseite hin offene Aufnahmeräume 2 vorgesehen. In einem solchen Aufnahmeraum
2 ist eine Lagerplatte 3 montiert. Die Lagerplatte 3 ist mit Schraubenbolzen 4 gehalten
und läßt sich in zwei um 180° verdrehten Positionen montieren. In der Lagerplatte
3 ist mittels eines Kugellagers 5 ein auf einer Lagerachse 6 sitzender Drehteller
7 gelagert. Die Lagerachse 6 ist darüber hinaus mit ihrem unteren Ende über ein Gleitlager
8 in einem Sackloch des Drehtisches 1 gelagert.
[0011] Die Lagerachse 6 trägt zwischen ihren beiden Lagerstellen im Bereich des Aufnahmeraumes
2 eine Verzahnung 10, in die ein Ritzel 11 eingreift. Das Ritzel 11 sitzt auf einer
mit zwei Gleitlagern 12,13 im Drehtisch 1 gelagerten Antriebswelle 14. Über eine Keilverzahnung
15 ist es drehfest mit der Antriebswelle 14 gekuppelt und wird auf der Keilverzahnung
15 mittels eines axialen Schraubenbolzens 16 gehalten. Durch eine auf der Antriebswelle
14 sitzende, den unteren Bereich der Keilverzahnung 15 überdeckenden Stahlhülse 17
ist der wirksame Abstützbereich im Bereich des oberen Gleitlagers 12 verlängert.
[0012] Mit der Antriebswelle 14 ist eine unter dem Drehtisch 1 angeordnete Kurbel 18 einstückig
verbunden, die an ihrem freien Ende ein gleitgelagertes Fühlerrollenpaar 19,20 trägt.
Die beiden Fühlerrollen 19,20 wirken jeweils mit einer der gegenüberliegenden, höhenversetzten
Seiten einer Nutkurve 21 zusammen. Auf diese Art und Weise ergeben sich eindeutige
Drehverhältnisse an den Fühlerrollen 19,20. Die Nutkurve 21 ist im Bereich 22 nach
unten offen. Die Länge dieses offenen Bereichs 22 ist größer als die Länge der Kurbel
18. Die lichte Weite der Öffnung entspricht mindestens der Breite der Kurbel 18 mit
der Antriebswelle 14 und dem Durchmesser der Fühlerrollen 19,20.
[0013] Um die Kurbel 18 zu demontieren beziehungsweise um 180° schwenken zu können, wird
zunächst die Lagerplatte 3 demontiert. Nach Lösen der Schraubenbolzen 4 kann sie nach
oben abgenommen werden. Dann ist der auf der Antriebswelle 14 liegende Schraubenbolzen
16 zugänglich und kann gelöst werden. Nach Lösen des Schraubenbolzens 16 läßt sich
in der in der Zeichnung dargestellten Stellung die Kurbel 18 mitsamt des Fühlerrollenpaars
19,20 und der Antriebswelle 14 nach unten durch die offene Nutkurve 22 herausziehen.
Die Kurbel mit Antriebswelle 14 und Fühlerrollenpaar 19,20 läßt sich dann entweder
um 180° verschwenken und wieder einbauen oder durch eine andere Kurbel mit Antriebswelle
und Fühlerrollenpaar 19,20 ersetzen.
[0014] Nach Demontage der Lagerplatte 3 ist es allerdings auch ohne Wechseln der Kurbel
18 möglich, ein anderes Übersetzungsverhältnis zu erhalten. In diesem Fall braucht
lediglich das aus der Verzahnung 10 und dem Zahnrad 11 bestehende Zahnradgetriebe
durch ein anderes Zahnradgetriebe ersetzt zu werden.
[0015] Schließlich bietet die Erfindung die Möglichkeit, nach Umsetzen der Lagerplatte 3
um 180° den Drehteller 7 direkt mit der Antriebswelle 14 zu kuppeln. In diesem Fall
wird anstelle des Zahnrades 11 eine Hülse mit innerer Keilverzahnung auf die Antriebswelle
14 gesteckt und diese Hülse über eine Keilverzahnung mit einer gegenüber der Lagerwelle
abgewandelten Welle mit Keilverzahnung gekuppelt. In diesem Fall wird der Schraubenbolzen
16 durch einen durch die andere Lagerwelle hindurchgehenden Schraubenbolzen ersetzt,
damit sich auch eine axiale Verspannung für die Welle 14 im Drehtisch 1 ergibt.
1. In einem Drehtisch (1) einer Etikettiermaschine für Flaschen oder dergleichen gelagerter
Drehteller (7), der mit einer im Drehtisch (1) gelagerten Antriebswelle (14) gekuppelt
ist und von einer von der Antriebswelle (14) getragenen, in einer unter dem Drehtisch
(1) angeordneten Nutkurve (21) geführten Kurbel (18) bei Drehung des Drehtisches (1)
verdrehbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbel (18) mit ihrer Antriebswelle (14) an mindestens einer Stelle (22)
der Nutkurve (21), an der diese nach unten offen ist, mit ihr fluchtet und die Kurbel
(18) mit der Antriebswelle (14) in der Breite der lichten Weite der Nutkurve (21)
an dieser Stelle (22) entsprechen, und daß die Kurbel (18) mit ihrer Antriebswelle
(14) zur Unterseite des Drehtisches (1) hin durch die offene Nutkurve (21) hindurch
demontierbar ist.
2. Drehteller nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Drehteller (7) in einer auf der Oberseite des Drehtisches (1) montierten
Lagerplatte (3) gelagert ist.
3. Drehteller nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerplatte (3) zwei definierte, um 180° gegeneinander versetzte Montagepositionen
aufweist, in deren einer Position der Drehteller (3) über ein Zahnradgetriebe (10,11)
und deren anderer Position der Drehteller (7) direkt mit der Antriebswelle (14) gekuppelt
ist.