[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen chemisch beständigen, flüssigkeitsdichten Belag
für Auffangwannen, Auffangräume oder dgl. aus Beton mit mindestens einer Dehnungsfuge,
bestehend aus einer vollflächigen, oberhalb der Betonoberfläche befindlichen Beschichtung
aus Kunststoff.
[0002] Zum Schutz der Umwelt, insbesondere von Boden und Grundwasser, ist für Anlagen, in
denen wassergefährdende Stoffe gelagert oder umgeschlagen werden, der Bau von Auffangwannen
bzw. Auffangräumen vorgeschrieben. Derartige Auffangwannen bzw. Auffangräume werden
normalerweise aus Beton hergestellt. Beton selbst ist nicht ausreichend flüssigkeitsdicht,
so daß die Betonoberfläche durch eine besondere Beschichtung abgedichtet werden muß.
Eine Beschichtung, die auch gegen organische Lösemittel, Öle, Chlorkohlenwasserstoffe
und andere organische Verbindungen beständig ist, besteht beispielsweise aus einem
mit einer Glasfasermatte laminierten Furanharz.
[0003] Die Bau- und Prüfgrundsätze für Beschichtungen von Beton-, Putz- und Estrichflächen
an Auffangwannen und Auffangräumen des Instituts für Bautechnik schreiben vor, daß
eine solche Beschichtung Risse bis 0,2 mm dauerhaft überbrücken muß. Um Spannungen
in Estrich- oder Betonflächen, die insbesondere beim Aushärten und bei thermischen
Einflüssen auftreten, zu vermeiden, müssen Estrich- oder Betonflächen ab einer gewissen
Größe eine Dehnungsfuge aufweisen, die sich über die gesamte Höhe bzw. Dicke des Estriches
bzw. des Betons erstreckt. Derartige Dehnungsfugen werden beispielsweise durch das
Einsetzen von Streifen aus geschäumtem Polystyrol gebildet und haben eine Breite von
etwa 2,0 - 5,0 cm. Derartige Dehnungsfugen lassen sich jedoch durch einen Kunststoff,
beispielsweise laminiertes Furanharz, dessen Elastizität im ausgehärteten Zustand
äußerst gering ist, nicht überbrücken. Aus diesem Grunde wurde bei derartig beschichteten
Auffangwannen bzw. Auffangräumen bisher davon abgesehen, eine Dehnungsfuge anzuordnen.
Dies führt ab einer gewissen. Grundfläche zu Spannungen im Beton, die ihrerseits
die Rißbildung in der Beschichtung nicht ausschließt. Damit wird eine solche Beschichtung
und damit die Auffangwanne bzw. der Auffangraum unbrauchbar.
[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen chemisch beständigen, flüssigkeitsdichten
Belag für Auffangwannen, Auffangräume oder dergleichen aus Beton, der aus einer Beschichtung
aus Kunststoff besteht, so auszugestalten, daß auch die Anordnung einer Dehnungsfuge
möglich und damit verbundene Risse in der Beschichtung ausgeschlossen sind.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem Belag gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß in einer beidseitig der Dehnungsfuge geformten, nach oben offenen Mulde eine Schicht
aus einem Kunststoff angeordnet ist, die über der Dehnungsfuge eine nach oben gerichtete
Wölbung aufweist und daß die Mulde unter Bildung einer Fuge bis oberhalb der Wölbung
mit einem aushärtbaren Werkstoff ausgefüllt und die sich annähernd bis zur Fuge erstreckende
Beschichtung im Randbereich der Mulde einstückig mit der Schicht verbunden ist. Durch
diese Ausbildung treten in der Schicht im Bereich der Wölbung keine Zugspannungen,
sondern nur geringfügige Biegespannungen auf, die zu keinerlei Beschädigungen der
Schicht und damit der Beschichtung führen.
[0006] Weitere Merkmale eines Belages gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 17
offenbart.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand in einer Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Belag gemäß der Erfindung und
Fig. 2 einen Schnitt durch eine weitere Ausbildung eines Belages.
[0008] In den Figuren 1 und 2 der Zeichnung ist eine Betonplatte 1 ausschnittsweise dargestellt,
die im dargestellten Bereich mit einer Fuge 2 versehen ist. Über dieser Fuge 2 befindet
sich eine nach oben offene Mulde 3, die symmetrisch zur Dehnungsfuge 2 angeordnet
ist und beispielsweise einen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Nachdem die Betonoberfläche
zum Ausgleich von vorhandenen Unebenheiten abgespachtelt wurde, wird auf den Boden
4 der Mulde 3 eine Elastomerfolie 5, beispielsweise durch Klebung, befestigt. Bedarfsweise
kann vor dem Aufbringen des Klebers eine Grundierung aufgetragen werden. Sodann wird
auf diese Elastomerfolie 4 und mittig über der Dehnungsfuge 2 eine Schnur 6 aus beispielsweise
elastischem Schaumstoff gelegt, die in den dargestellten Ausführungsbeispielen elliptischen
Querschnitt besitzt. Bedarfsweise kann diese Schnur 6 auch einen anderen Querschnitt
aufweisen. Sodann wird die gesamte Mulde 3 sowie die übrige Oberfläche der Betonplatte
1 mit einer aufklebbaren Elastomerfolie 7 versehen, die über der Schnur 6 eine Wölbung
8 bildet.
[0009] Im Anschluß an diese Elastomerfolie 8 wird die Mulde 5 mit einer glasfaserverstärkten
Kunstharzbeschichtung 9 versehen, die sich gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig.
1 über die Mulde 3 hinaus um einen vorbestimmten Betrag auf die obere Fläche der
Betonplatte 1 erstreckt und die in gleicher Weise wie die Elastomerfolie 8 über der
Schnur 6 eine Wölbung 8 bildet. Im Anschluß daran wird die Mulde 3 unter Bildung einer
Fuge 10 mit einem Gemisch aus Furanharz und keramischen Zusätzen, beispielsweise
keramischen Platten, ausgefüllt, wobei sich die Oberfläche dieser Füllung annähernd
mit der durch die Elastomerfolie 7 bedeckten Oberfläche der Betonplatte 1 in einer
Ebene befindet. Sodann wird auf die gesamte Oberfläche der Betonplatte 1 eine Beschichtung
11 aus einem laminierten Furanharz aufgebracht, die sich mit den aus der Mulde 3 herausragenden
Endbereichen 12 der Schicht 9 einstückig verbindet und in diesem Ausführungsbeispiel
kurz vor der Fuge 10, beispielsweise in der Innenecke von Winkelprofilschienen 13
aus rostfreiem Stahl, endet. Jeweils ein Schenkel dieser Winkelprofilschienen 13 begrenzt
die Fuge 10. Auf den so ausgebildeten Belag können bedarfsweise keramische Platten
14 aufgebracht werden, die mittels eines Furanharzkittes 15 verlegt und ebenfalls
mittels Furanharz verfugt sind. Die Fuge 10 wird anschließend mit einer elastischen
Fugenmasse ausgefüllt. Bedarfsweise kann der Bereich der Schicht 9 über der Schnur
6 mittels eines Bandes 16 aus leicht verformbaren und weitgehend chemisch beständigem
Werkstoff, der keine Haftung mit der Schicht 9 eingeht, beispielsweise aus Kupfer,
abgedeckt sein, durch das die Wölbung 8 beim Ausfüllen der Mulde 3 geschützt wird.
Die Winkelprofilschienen 13 können über besondere Pratzen 17 in der Füllung der Mulde
3 verankert sein.
[0010] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 endet die Schicht 9 aus laminiertem Furanharz
an der Oberkante der Mulde 3. Nach dem Ausfüllen der Mulde 3 wird auch hier auf die
gesamte Oberfläche der Betonplatte 1 eine Beschichtung 11 aus laminiertem Furanharz
aufgebracht, die sich muldenförmig in die Mulde 3 erstreckt und ebenfalls an den Innenecken
von Winkelprofilschienen 13 anliegt. Hier verbindet sich die Beschichtung 11 im oberen
Bereich der Mulde 3 mit der Schicht 9, so daß ein geschlossener, flüssigkeitsdichter
und chemisch beständiger Belag entsteht. Bei diesem Ausführungsbeispiel werden mittels
eines Verlegekittes 15 keramische Platten 14 so innerhalb des oberen Bereiches der
Mulde 3 verlegt, daß dieselben mit der Oberfläche der Beschichtung 11 in einer Ebene
abschließen. Auf den übrigen Bereich der Beschichtung 11 werden hier keine keramischen
Platten 14 verlegt.
[0011] Bedarfsweise können die zwischen den Elastomerfolien 7,8 und der Schnur 6 verbleibenden
Räume 18, die etwa dreieckigen Querschnitt aufweisen, mit einer elastischen Masse
ausgefüllt werden. Ferner ist es möglich, zwischen der Elastomerfolie 7 und der Beschichtung
11 bzw. der Schicht 9 aus laminiertem Furanharz eine elektrisch leitende Spachtelschicht
vorzusehen, die es ermöglicht, daß die Beschichtung 11 aus laminiertem Furanharz
mittels eines Funkenprüfgerätes auf Porenfreiheit überprüft werden kann. Für den
Fall, daß keine keramischen Platten 14 verwendet werden, kann die Beschichtung 11
mittels einer besonderen Spachtelmasse, die mineralische, schuppenförmige Füllstoffe
enthält, abgeschlossen werden. Dadurch wird der Diffusionswiderstand erheblich gesteigert.
[0012] In Abänderung der erläuterten Ausführungsbeispiele kann die Beschichtung 11 und die
Schicht 9 auch aus Polyesterharz, Vinylesterharz, Phenolharz oder Epoxidharz bestehen
und mit anderen Fasern, beispielsweise Kohlenstoffasern, laminiert bzw. verstärkt
sein.
1. Chemisch beständiger, flüssigkeitsdichter Belag für Auffangwannen, Auffangräume
oder dgl. aus Beton mit mindestens einer Dehnungsfuge, bestehend aus einer vollflächigen,
oberhalb der Betonoberfläche befindlichen Beschichtung aus Kunststoff,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer beidseitig der Dehnungsfuge (2) geformten, nach oben offenen Mulde (3)
eine Schicht (9) aus einem Kunststoff angeordnet ist, die über der Dehnungsfuge (2)
eine nach oben gerichtete Wölbung (8) aufweist und daß die Mulde (3) unter Bildung
einer Fuge (10) bis oberhalb der Wölbung (8) mit einem aushärtbarem Werkstoff ausgefüllt
und die sich annähernd bis zur Fuge (10) erstreckende Beschichtung (11) im Randbereich
der Mulde (3) einstückig mit der Schicht (9) verbunden ist.
2. Belag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wölbung (8) über einer Schnur (6) gebildet ist.
3. Belag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnur (6) kreis- oder halbkreisförmigen Querschnitt aufweist.
4. Belag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnur (6) elliptischen oder halbelliptischen Querschnitt aufweist.
5. Belag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnur (6) dreieckigen oder trapezförmigen Querschnitt aufweist.
6. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß über der Wölbung (8) ein Abdeckband (16) angeordnet ist.
7. Belag nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdeckband (16) aus einem leicht verformbaren, weitgehend chemisch beständigem
Werkstoff, z.B. Kupfer, gebildet ist.
8. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mulde (3) durch keramische Platten (14) abgedeckt ist.
9. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elastische Fuge (10) durch die Schenkel zweier Winkelprofilschienen (13) begrenzt
ist.
10. Belag nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkelprofilschienen (13) Ankerpratzen (17) aufweisen.
11. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Beschichtung (11) bis zur inneren Ecke der Winkelprofilschienen (13)
erstreckt.
12. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (11) und die Schicht (9) aus einem mit Fasern verstärkten Kunststoff
gebildet ist.
13. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mulde (3) mit einem mit insbesondere keramischen Füllstoffen abgemagerten
Kunstharz ausgefüllt ist.
14. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Betonoberfläche und der Beschichtung (11) bzw. der Schicht (9) eine
Elastomerfolie (7) angeordnet ist.
15. Belag nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Elastomerfolie (7) in die Wölbung (8) der Schicht (9) erstreckt.
16. Belag nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Grund der Mulde (3) eine zusätzliche Elastomerfolie (5) angeordnet ist.
17. Belag nach mindestens einem der Ansprüche 14 - 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Elastomerfolie (7) und der Schicht (9) bzw. Beschichtung (11) eine
elektrisch leitende Zwischenschicht angeordnet ist.