[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zumischen eines Schaum- oder Netzmittels
in eine Druckwasserleitung zum Erzeugen eines Wasser-Schaummittel-Gemisches für Feuerlöschzwecke,
wobei das Löschwasser über eine eine Treib- und eine Fangdüse aufweisende Saugstrahlpumpe
zugeführt wird, die das Schaummittel- oder Netzmittel ansaugt und dem Wasser zuführt.
Die Erfindung betrifft fernerhin eine Einrichtung zum Erzeugen eines Wasser-Schaummittel-Gemisches
für Feuerlöschzwecke, bei der in einer Löschwasserleitung hinter einer Löschwasserpumpe
ein Zumischer eingebaut ist, der eine Treibdüse und eine dahinter angeordnete Fangdüse
mit nachgeschaltetem Diffusor aufweist, wobei die Schaum- oder Netzmittel-Zuführung
quer zur Löschwasserleitung im Bereich zwischen den Treib und Fangdüsen vorgesehen
ist.
[0002] Verfahren oder Vorrichtungen zum Zumischen eines Schaum- oder Netzmittels in ein
Löschwasser werden zur Verwendung eines Feuerlöschschaumes eingesetzt. Löschschaum
eignet sich insbesondere als Löschmittel für brennbare Flüssigkeiten, da die spezifisch
leichtere Schaumdecke auf der Oberfläche schwimmt. Die Konsistenz, die Stabilität
und die Fließ- und Haftfähigkeit des Schaumes hängt ganz wesentlich von der exakt
dosierten Zumischung des Schaummitels zum Wasser ab. Es sind unterschiedliche Zumischtechniken
bekannt. Insbesondere hat sich der Injektor-Zumischer in der Druckleitung durchgesetzt.
Dies sind einfache Zumischeinrichtungen, die nach dem Injektorprinzip (Strahlpumpenprinzip)
arbeiten. Über eine Treibdüse wird ein Teilwasserstrom gefördert, der in einer Kammer
Unterdruck erzeugt und somit das Schaummittel ansaugt. Derartige Zumischeinrichtungen
haben jedoch den Nachteil, daß sie nur Verbraucher versorgen können, die für einen
bestimmten Durchfluß bei einem bestimmten Druck ausgelegt sind, wobei für jede Durchflußgröße
ein entsprechend dimensionierter und gekennzeichneter Zumischer einzusetzen ist.
So werden Verbraucher (Schaumrohre oder dergleichen) eingesetzt, die eine Leistung
von 200, 400 oder 800 Liter pro Minute bei etwa 5 bar Betriebsdruck aufweisen.
[0003] Die bekannten Saugstrahlpumpen sind für einen bestimmten Druck und eine bestimmte
Menge ausgelegt. Ändert sich einer der Parameter, kann die Pumpe nicht mehr optimal
arbeiten. Die Leistung kann soweit abfallen, daß keine Saugkraft zum Ansaugen des
Schaummittels gegeben ist. Die Saugkraft ist nur bei einem ausreichenden Druckgefälle
zwischen Eingangsdruck und Ausgangsdruck vorhanden. Da jedem unterschiedlichen Verbraucher
ein gesonderter Strahlpumpen-Zumischer zugeordnet werden muß, sind keine Änderungen
der Leistungen am Verbraucher während eines Löschvorganges möglich.
[0004] Es sind auch Pumpen-Vormischer als Saugzumischer bekannt, die im Bypass zur Pumpe
als Strahlpumpe ausgebildet sind. Diese haben jedoch den Nachteil, daß immer eine
Teilmenge im Bypass umläuft, die somit zur Löschung nicht genutzt werden kann. Die
Pumpe kann nur mit geringem Eingangsdruck gefahren werden, wodurch Hydrantenbetrieb
in der Regel nicht möglich ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Saugzumischer zu schaffen, der sich
bei unterschiedlichen Durchsätzen und Drükken am Verbraucher selbsttätig den veränderten
Gegebenheiten innerhalb eines vorgegebenen Bereiches und automatisch an die Verbraucherleistung
anpaßt.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Querschnitte der Treib- und der Fangdüse
entsprechend einer bestimmten Durchflußmenge an Wasser-Schaummittel-Gemisch durch
einen Vergleich der Ein- und Ausgangsdrücke während der Zumischung verändert wird.
Dabei kann die Veränderung der Querschnitte der Treib- und der Fangdüse mittels eines
Differentialkolbens selbsttätig eingeregelt werden, wobei der Differentialkolben auf
einen bestimmten Druckverlust der Saugstrahlpumpe dimensioniert ist.
[0007] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin gesehen
werden, daß die Treib- und die Fangdüse jeweils einen verschieb- oder verdrehbaren
Wandteil aufweisen, die über ein Gestänge oder dergl. mit einem Differentialkolben
verbunden sind, wobei die größere Kolbenfläche mit dem Druck des Wasser-Schaummittel-Gemisches
und die Kleinere Kolbenfläche mit dem Druck des Löschwassers beaufschlagt ist.
[0008] Ändert sich die Menge oder der Druck am Verbraucher, wird automatisch der Querschnitt
der Treibdüse geändert, so daß die Verhältnisse zum Ansaugen des Schaummittel konstant
bleiben. Vorteilhaft ist, wenn die Treib- und die Fangdüse synchron verändert werden.
Die Zumischung bewirkt einen Druckverlust im Löschwasser. Wird der Differentialkolben
entsprechend diesem Druckverlust dimensioniert, kann sich das erfindungsgemäße System
auf diesen Druckverlust selbsttätig einregeln und somit jederzeit ein Ansaugen des
Schaummittels sicherstellen.
[0009] Derartige Saugstrahlpumpen haben einen Druckverlust von etwa 30 bis 35 %. Der Differenzialkolben
wird zweckmäßigerweise so dimensioniert, daß der infolge der Zumischung auftretende
Druckverlust auf 30 oder 35 % festgelegt ist. Wird darüber hinaus dem Zumischer noch
ein Venturirohr vorgeschaltet und mittels dessen Wirkdruck der Querschnitt der Schaummitteleintrittsöffnung
geregelt, so ist damit ein Zumischer geschaffen, der in einem Leistungsbereich von
z.B. 1 : 4 automatisch die Zumischung konstant hält.
[0010] Der erfindungsgemäße Zumischer ist insbesondere für den Einsatz auf Feuerlöschfahrzeugen
oder im Stationärbereich einsetzbar. Auf Fahrzeugen läßt sich in Kombination mit
einem selbstsaugenden Werferrohr ein einfaches und kostengünstiges Zumischsystem realisieren.
Im Stationärbereich können unter Berücksichtigung des Arbeitsbereiches beliebig viele
Schaumdüsen versorgt werden, wobei der Betriebsdruck der Verbraucher vom üblichen
Druck abweichen kann.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt
und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Zumischer,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie A - B in Fig. 1,
Fig. 3 einen Zumischer in Kombination mit einem vorgeschalteten Venturirohr,
Fig. 4 eine weitere Ausgestaltung der Erfindung mit einem Bündel von Saugstrahlpumpen.
[0012] Zwischen einer Löschwasserleitung 1 mit nicht dargestellter Feuerlöschpumpe und einer
Verbraucherleitung 2, z.B. einem Schaumrohr, ist ein Zumischer 3 eingeschaltet. In
einem Gehäuse 4 befindet sich eine Treibdüse 5, mit einem Querschnitt 64 und eine
Fangdüse 6, mit einem Querschnitt 65, an die sich ein Diffusor 7 anschließt. In einer
Kammer 4a des Gehäuses 4 ist quer zur Fließrichtung des Löschwassers ein Stutzen 34
vorgesehen, an den sich die Schaummittelzufuhrleitung 8 mit einem Rückschlagventil
9 und einem Dosierventil 10 anschließt. Dem Zumischer 3 ist ein Differentialkolben
11 zugeordnet, der aus einem Gehäuse 12 mit einem Stufenkolben 13 gebildet ist, wodurch
eine größere Kolbenfläche 14 und eine kleinere Kolbenfläche 15 gebildet sind. Erfindungsgemäß
sind die beiden Düsen 5 und 6 jeweils mit einer verstellbaren Wand 19 bzw. 20 ausgerüstet,
die über ein Mechanik, im Ausführungsbeispiel z.B. ein Gestänge 17 und 18 und einer
Kolbenstange 16 von dem Kolben 13 auf- und abbewegt werden. Damit können sich die
Querschnitte 64 und 65 während des Betriebes selbsttätig einstellen. An den der Kolbenfläche
14 zugeordneten Kolbenraum ist eine Druckleitung 22 und an den der Kolbenfläche 15
zugeordneten Kolbenraum ist eine Druckleitung 21 angeschlossen. Der größere Kolbenraum
wird mit dem Druck p2 des Wasser-Schaummittel-Gemisches und der kleinere Kolbenraum
mit dem Druck p1 des Löschwassers beaufschlagt. Die Löschwassermenge ist mit Q1 und
die Schaummittelmenge mit Q3 bezeichnet. Die am Verbraucher anstehende Menge Q2 ist
gleich Q1 plus Q3. Je nach anstehender Verbrauchermenge Q2 stellen sich die Querschnitte
64 und 65 so ein, daß die Saugstrahlpumpe in saugfähigem Zustand bleibt.
[0013] Die aus den Teilen 4 bis 7 bestehende Strahlpumpe kann beispielsweise für ein Druckverhältnis
p1 : p2 gleich 3 : 2 ausgelegt sein. Ist darüber hinaus das Verhältnis der Kolbenflächen
15 : 14 gleich 2 : 3, dann ist die Reaktionskraft p1 x 15 minus p2 x 14 = 0. Verändert
sich nun p2 durch eine Änderung des Verbrauchers, wird durch Veränderung des Querschnittes
64, p2 so geregelt, daß p1 : p2 gleich 3 : 2 ist.
[0014] Der Querschnitt 65 ist mit dem Querschnitt 64 synchronisiert, so daß hierdurch die
Verhältnismäßigkeit gegeben ist. Wie vorstehend dargelegt, ergibt sich die Änderung
der Querschnitte 64 und 65 dadurch, daß die die Querschnitte verändernden Wandteile
20 und 19 in die strichpunktierte Lage abgesenkt oder aus dieser angehoben wird.
[0015] Nach Fig. 3 ist der erfindungsgemäße Zumischer 3 zusätzlich mit einem vor der Treibdüse
5 placierten Venturirohr 23 und einer durchflußabhängigen Dosiereinrichtung 25 kombiniert.
Der durch das Venturirohr erzeugte Wirkdruck (p4 - p5) ist proportional (Q1). Die
Dosiereinrichtung 25 besteht aus einem Kolben 26 in einem Gehäuse 27 und einem Schieber
32, mit dem eine Schaummitteleintrittsöffnung 35 in dem Schaummitteleintrittsstutzen
34 veränderbar ist. Abgehend von der Löschwasserleitung 1 ist eine Druckleitung 28
in den Kolbenraum 30 und ausgehend von der Einziehung 24 des Venturis 23 ist eine
Druckleitung 29 zum Kolbenraum 31 geführt. Damit wird der Kolben 26 einerseits mit
dem Druck des Löschwassers p4 und zum anderen mit dem Druck in der Venturieinziehung
24 beaufschlagt. Je nach Stellung des Kolbens 26 wird der Schieber 32 mittels der
Kolbenstange 33 verschoben, so daß sich damit die Öffnung 35 verändert.
[0016] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung. Als Zumischer ist hier zwischen
der Löschwasserleitung 1 und der Verbraucherleitung 2 eine Vielzahl von Saugstrahlpumpen
36 bis 38 eingeschaltet, die Treibdüsen 39 bis 41 und Fangdüsen 42 bis 44 zeigen.
Jeder Treibdüse ist eine Löschwasserzufuhrleitung 45 bis 47 mit Absperrventilen 48
bis 50, sowie Schaummittel-Zufuhrleitungen 51 bis 53 mit Absperrventilen 54 bis 56
zugeordnet. Ein mit dem Differentialkolben 11 verbundener Regler 57 verändert über
Regelleitungen 58 bis 63 die Löschwassermenge durch Zu- oder Abschaltung einzelner
Saugstrahlpumpenelemente.
[0017] Da jeder Teilmenge Q1 n eine Teilmenge (Schaummittel) Q3 n zugeordnet ist, ergibt
sich auch das gemischte Zumischverhältnis Q3 : Q1.
1. Verfahren zum Zumischen eines Schaum- oder Netzmittels in eine Löschwasser-Druckleitung
zum Erzeugen eines Wasser-Schaummittel-Gemisches für Feuerlöschzwecke, wobei das
Löschwasser über eine eine Treib- und eine Fangdüse aufweisende Saugstrahlpumpe geführt
wird, die das Schaum- oder Netzmittel ansaugt und gemeinsam mit dem Wasser einem Gemischdiffusor
zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte der Treib- und der Fangdüse
entsprechend einer bestimmten Durchflußmenge an Wasser-Schaummittel-Gemisch durch
einen Vergleich der Ein- und Ausgangsdrücke während der Zumischung verändert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Querschnitte
der Treib- und der Fangdüse mittels eines Differentialkolbens selbsttätig eingeregelt
werden, wobei der Differentialkolben auf einen bestimmten Druckverlust der Zumischeinrichtung
dimensioniert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der infolge der Zumischung
auftretende Druckverlust auf 30 oder 35 % festgelegt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte
der Treib- und der Fangdüse synchron verstellt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Fließrichtung
des Löschwassers gesehen vor der Treibdüse das Löschwasser durch ein Venturirohr geführt
und mittels dessen Wirkdruck der Querschnitt des Schaummitteleinganges geregelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Löschwasser und das
Schaum-/Netzmittel auf ein Bündel von Treib- und Fangdüsen aufweisenden Saugstrahlpumpen
aufgeteilt wird, die zu und abschaltbar sind.
7. Einrichtung zum Erzeugen eines Wasser-Schaummittel-Gemisches für Feuerlöschzwecke,
bei der in einer Löschwasserleitung hinter einer Löschwasserpumpe ein Zumischer eingebaut
ist, der eine Treibdüse und eine dahinter angeordnete Fangdüse mit nachgeschaltetem
Diffusor aufweist, wobei die Schaum- oder Netzmittel-Zuführung quer zur Löschwasserleitung
im Bereich zwischen den Treib- und Fangdüsen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibdüse (5) und die Fangdüse (6) die Querschnitte veränderbare, verschiebbare
oder verdrehbar Wandteile (19,20) aufweisen, die über Mechaniken (16,17) mit einem
Differentialkolben (11) verbunden sind, wobei die größere Kolbenfläche (14) mit dem
Druck des Wasser-Schaummittel-Gemisches und die kleinere Kolbenfläche (15) mit dem
Druck des Löschwassers beaufschlagt ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibdüse (5) mit
dem verschiebbaren Wandteil (20) über ein Zusatzgestänge (18) mit dem Gestänge (17)
für die Treib- und Fangdüse (6) verbunden ist.
Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Löschwasserleitung
(1) vor der Treibdüse (5) ein Venturirohr (23) eingebaut ist, das mit einer den Querschnitt
der Schaummitteleintrittsöffnung (35) veränderbaren, durchflußabhängigen Dosiereinrichtung
(25) verbunden ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein von Wirkdruckleitungen
(28,29) beaufschlagbarer Kolben (26) mit einem Schieber (32) zur Veränderung der Schaummitteleintrittsöffnung
(35) verbunden ist.
11. Einrichtung zum Erzeugen eines Wasser-Schaummittel-Gemisches für Feuerlöschzwecke,
bei der in einer Löschwasserleitung hinter einer Löschwasserpumpe ein Zumischer eingebaut
ist, der aus mehreren Saugstrahlpumpen besteht, die jeweils Treib- und Fangdüsen sowie
einen Venturi aufweisen, wobei die Schaum- oder Netzmittel-Zuführung quer zur Löschwasserleitung
im Bereich zwischen den Treib- und Fangdüsen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere jeweils eine Treib- (39-41) und eine Fangdüse (42 bis 44) aufweisenden
Saugstrahlpumpen (36 bis 38) parallel angeordnet sind, die getrennte Löschwasser-
(45 bis 47) und Schaummittel-Zuführungen (51 bis 53 aufweisen, wobei in jede dieser
Zuführungen ein Absperrventil (48 bis 50, 54 bis 56) eingebaut ist, und daß die Ventile
über einen Differentialkolben (11) steuerbar sind, dessen große Kolbenfläche mi dem
Druck des Wasser-Schaummittel-Gemisches und dessen kleine Kolbenfläche mit dem Druck
des Löschwassers beaufschlagt ist.