[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schutzwall, insbesondere Lärmschutzwall, aus
nebeneinander und reihenweise übereinander angeordneten, ringförmigen Schüssen aus
in Radialebene aufgeschnittenen, mit der offenen Seite nach oben weisend aufgelegten
Altautoreifen, die mit Erdreich od. dgl. ausgefüllt sind.
[0002] Aus der AT-B-363 853 geht eine bekannte Ausbildung dieser Art hervor, bei welcher
bei den Autoreifen jeweils die obere Reifenschulter entlang eines kreisförmigen Schnittes
herausgeschnitten ist, wobei der herausgeschnittene Teil in dos Innere des Reifens
gewendet eingelegt ist. Eine solche Ausbildung hat den Nachteil, daß die verbleibenden
Reifenbereiche noch relativ hoch sind, wobei der offene Bereich aufgrund der kreisförmigen
Schnittführung geringer ist als der größte Innendurchmesser des Reifens. Dies hat
den Nachteil, daß einerseits die Wandung noch erhebliche Bereiche aus Gummi zeigt,
wobei das Wasserauffangvermögen aufgrund der nach innen gerichteten Oberkante des
Reifens geringer ist, da eben ein Teil des Erdreiches gegen das Wasser abgedeckt ist.
Die hohen verbleibenden Gummiflanken des Autoreifens haben auch noch den Nachteil,
daß bei einem automatischen Mähen die Pflanzen bis zum Gummi abgeschnitten werden,
wodurch der hohe Gummibereich wieder zum Vorschein kommt. Dieser bekannte Schutzwall
kann somit in den seltensten Fällen das Aussehen eines natürlichen Dammes erhalten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schutzwall der eingangs genannten
Art zu schaffen, der neben der umweltfreundlichen Verwertung von Altautoreifen optisch
etwa einem natürlichen bzw. geschütteten Damm entspricht, da natürlich aussehende
Dämme für den Straßenbenützer und auch für den Betrachter von außen geringe psychologische
Belastungen ergeben, wogegen platzsparende, bepflanzte Betonwände oder Schallschutzwände
aus Holz, Glas, Beton oder Blech dem Benützer der Straße bzw. dem Betrachter das Gefühl
vermitteln können, eingesperrt zu sein. Bepflanzte Betonwände haben außerdem noch
den Nachteil, daß sie einen hohen Wartungsaufwand haben, wobei durch das harte Material
bei Unfällen hohe Sach- und Personenschäden auftreten Können.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Altautoreifen entlang
der Radialmittelebene aufgeschnitten sind. Aufgrund der erfindungsgemäßen Schnittführung
ist der gesamte Bereich des Autoreifens nach oben offen, wobei der vertikale Bereich
des Autoreifens, also die Lauffläche, halbiert ist, so daß bei entsprechender Befüllung
der übereinandergeschichteten Autoreifen die Gummiteile nahezu nicht mehr sichtbar
sind. Bei entsprechender Bewachsung verschwinden dann diese Gummibereiche vollständig,
wobei auch bei automatischem Mähen dieser Eindruck nicht zerstört wird. Dies beruht
darauf, daß der Erdbereich, der im jeweils darunterliegenden Reifenbereich angesammelt
ist, einen Schüttkegel einnimmt, der den Höhenunterschied zwischen der Oberseite des
darunterliegenden Autoreifens und der Vorderkante des nächst darüberliegenden Autoreifens
überbrücken kann. Auch wird ein optimales Wasserauffangund Rückhaltevermögen erzielt,
da die Innenseite des Autoreifens schalenförmig nach außen ragt, wobei kein Bereich
des Erdreiches durch nach innen gerichtete Reifenteile abgedeckt ist, so daß auch
steile Böschungen ohne Beeinträchtigung der Bepflanzung und des Wasserauffangvermögens
erzielt werden können. Schließlich sind aufgrund der Halbierung der Autoreifen doppelt
so viele offene Schalen vorhanden als bei der eingangs beschriebenen Ausbildung,
wobei zusätzlich der einfallende Regen nur eine dünnere Erdreichschicht zu durchfeuchten
hat, so daß die Wurzeln der Pflanzen immer im feuchten Erdreich stehen.
[0005] Vorteilhafterweise kann die Basis des Schutzwalles durch zwei bis vier Lagen ungeschnittener
Altautoreifen gebildet sein. Dies hat den Zweck, daß die Basis entsprechend fester
ist und dadurch einen besseren Prallschutz bietet, da hier die höheren Autoreifen
eben als Prallflächen dienen, so daß sich dadurch Stahlleitschienen erübrigen können.
Auch dies führt zu einem besseren optischen Erscheinungsbild des Straßenrandes.
[0006] Weiters können einzelne Reifenhälften einander gegenüberliegender Reihen durch Zugglieder
gegen gegenseitiges Entfernen gesichert sein, wodurch, insbesondere in der Bauphase
und beim Auffüllen des Dammes, auch bei Schutzwällen mit geringerem Böschungswinkel
ein sicherer Schutz dagegen erreicht wird, daß durch das darüberliegende Gewicht die
unteren Wallflanken nach außen gedrückt werden.
[0007] Schließlich können die die obersten Scharen des Dammes bildenden Autoreifen zusätzlich
auch in Axialrichtung, vorzugsweise mittig, aufgeschnitten sein, wodurch eine sehr
schmale Dammkrone erreichbar ist.
[0008] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 gibt eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispieles des Dammes wieder.
Fig. 2 veranschaulicht einen Vertikalschnitt durch den Damm gemäß Fig. 1.
Fig. 3 ist eine Detailansicht des Vertikalschnitttes.
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf einen Teil einer Dammbegrenzungswandung.
Fig. 5 veranschaulicht einen Vertikalschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes.
[0009] Mit 1 sind in der Radialmittelebene geteilte Autoreifenhälften bezeichnet, welche
reihenweise fug auf voll verlegt aufgeschichtet sind, und zwar derart, daß sich die
einzelnen Scharen nach oben zu stetig nähern, wobei Böschungswinkel bis zu 78°, also
Steilwälle, erzielbar sind. Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist die
Basis des Dammes durch zwei bzw. drei Lagen ungeschnittener Autoreifen 2 gebildet,
die in gleicher Weise wie die darüberliegenden, halbierten Autoreifen übereinandergeschichtet
sind. Einzelne Reifenhälften einander gegenüberliegender Reihen sind durch Zugglieder
gegen gegenseitiges Entfernen gesichert, so daß ein gegenseitiges Verankern der gegenüberliegenden
Dammwandungen erreicht ist. Dabei reicht es aus, wenn jeweils nur einige Scharen miteinander
gegenseitig verankert sind, wobei auch in Längsrichtung des Dammes nur vereinzelt
derartige, gegeneinander verlaufende Anker vorgesehen sind.
[0010] Zwischen den Dammwandungen wird Erdreich 4 eingefüllt, welches auch Abfallmaterial
sein kann, da dort kein Planzenbewuchs stattfindet. Die nach oben gerichteten Reifenhälften
1 werden mit für Bepflanzung geeignetem Erdreich 5 gefüllt, welches außen entsprechende
Schüttkegel, wie sie bei 6 angedeutet sind, ausbilden.
[0011] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist die Basis, welche durch nicht geschnittene
Autoreifen gebildet ist, weggelassen, und es wurde sogleich dar Damm mit halbierten
Autoreifen begonnen. Dies wird dann vorgenommen werden, wenn sich der Lärmschutzwall
nicht unmittelbar neben einer Straße befindet. Am obere Ende sind Scharen 7 vorgesehen,
bei welchen die Autoreifen noch in Axialrichtung durchtrennt sind. Dadurch wird, wie
schon angeführt, eine sehr schmale Dammkrone erreicht.
[0012] Für die Erstellung des erfindungsgemäßen Dammes braucht lediglich eine, für das Auflegen
der Autoreifen passende Fläche gebildet werden, welche dann direkt mit den Autoreifen
belegt wird. Aufgrund der Elastizität der Autoreifen können diese auch etwaigen Unebenheiten
oder Schrägverläufe ohne weiteres ausgleichen. Nach Auflegen einiger Scharen von Autoreifen
werden zwischendurch über die Zugglieder 3 gegeneinander verankerte Reifenhälften
1 aufgelegt, um so gegenseitige Anker zu bilden. Dann werden die einzelnen Zwischenräume
immer scharenweise ausgefüllt, und zwar entweder zur Gänze mit bepflanzbarem Erdreich
bzw. Humus, oder zwischen den Flanken mit Aushubmaterial, und nur die Autoreifen selbst
bzw, die Außenseite derselben mit bepflanzbarem Humus. Nach entsprechendem Befestigen
des Innenteiles des Dammes wird dann die Außenseite entsprechend besämt und gewässert,
um solcherart einen entsprechenden Bewuchs zu sichern. Etwa 4 Wochen nach der Besämung
ist die Dammwandung bereits begrünt, nach 8 Wochen bereits voll bewachsen und kann
gemäht werden.
1. Schutzwall, insbesondere Lärmschutzwall, aus nebeneinander und reihenweise übereinander
angeordneten, ringförmigen Schüssen aus in Radialebene aufgeschnittenen, mit der
offenen Seite nach oben weisend aufgelegten Altautoreifen, die mit Erdreich od. dgl.
ausgefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Altautoreifen (1) entlang der Radialmittelebene
aufgeschnitten sind.
2. Schutzwall nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis des Schutzwalles
durch zwei bis vier Lagen ungeschnittener Altautoreifen (2) gebildet ist.
3. Schutzwall nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Reifenhälften
einandern gegenüberliegender Reihen durch Zugglieder (3) gegen gegenseitiges Entfernen
gesichert sind.
4. Schutzwall nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die
obersten Scharen des Dammes bildenden Autoreifen (7) zusätzlich auch in Axialrichtung,
vorzugsweise mittig, aufgeschnitten sind.