[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkammer für atmosphärische stationäre Wirbelschichtfeuerung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Die bekannten technischen Konzepte für stationäre atmosphärische Wirbelschichtfeuerung
zeichnen sich durch eine kostengünstige Entschwefelung der Rauchgase durch Zugabe
basischer Sorbentien in das Wirbelbettmaterial aus. Weitgehend ungelöst ist bei der
bekannten Wirbelschichtfeuerung jedoch das NO
x -Problem. Nach der deutschen Patentanmeldung P 36 23 177.0 wurden die bekannten Lösungsansätze
für die Minderung der Stickoxidemission, wie Verbrennungsluftstufung, gezielte Beeinflußung
der Fluidisierung und interne Flugstaubrezirkulation wirkungsvoll miteinander kombiniert,
so daß alle zur emissionsarmen Verbrennung erforderlichen Reaktionen in der Wirbelschicht
ablaufen können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Erfindung nach der deutschen Patentanmeldung
P 36 23 177.0 weiter zu bilden. Nach der Erfindung wird das mit Merkmalen der Ansprüche
1 und 2 erreicht.
[0004] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0005] Die atmosphärische Wirbelschicht nach der Patentanmeldung P 36 23 177.0 besitzt
unterhalb eines zylindrischen Wassermantels einen wassergekühlten Düsenboden. Heißgas
zur Erwärmung des Bettmaterials der Wirbelschicht auf Zündtemperatur des Brennstoffes
bzw. die Erstluft gelangt über eine direkt unter dem mit Wasser gekühlten Düsenboden
angeordneten Erstluftkasten in die geweihartigen unteren Luftdüsen. Die Stufenluft
wird regelbar über einen unter dem Erstluftkasten angeordneten Stufenluftkasten in
geweihartige obere Luftdüsen geführt. Die Luftdüsen sind über eine Verstelleinrichtung
mit gemeinsamem Gestänge höhenverstellbar ausgeführt. Der Brennstoff wird beispielsweise
in einer Siebeinrichtung in eine grobe und eine feine Fraktion getrennt. Die groben
Teile werden von oben auf die Wirbelschicht gegeben, während die feinkörnigen Brennstoffe
in den Bereich der Ebene zwischen den Erstluftdüsen und den Stufenluftdüsen gefördert
werden. Die groben Partikel haben dadurch eine besonders lange Verweilzeit im Bett.
Beim Absinken im Bett vergasen die Partikel und brennen dann auf eine Feinkorngröße
ab. Danach bleiben die Partikel im Bett und fallen nicht durch.
[0006] Durch die Höhenverstellbarkeit der Stufenluftdüsen und die konische Erweiterung des
Wirbelbett-Querschnittes durch beispielsweise nach oben hin abnehmende Dicke der Ausmauerung
in der Ebene der Stufenluftdüsen kann die Luftstufung und die Fluidisierung des Wirbelbettes
je nach einzusetzendem Brennstoff gezielt im Sinne einer verzögerten Verbrennung mit
dem Effekt der verminderten Stickoxidbildung optimiert werden. Die konische Erweiterung
hat einen Winkel von 30 Grad zur Vertikalen.
[0007] In die expandierte Wirbelschicht ragen die Tauchheizflächen. Diese Heizflächen beginnen
am Ende der Erweiterung und sind so angeordnet, daß bei geringer Variation der Schichthöhe
des Wirbelbettes die Leistung des Wärmeerzeugers in einem begrenzten Bereich verändert
werden kann, wobei die Höhenverstellbarkeit der Stufenluftdüsen von Bedeutung ist.
[0008] Aus der Wirbelschicht ausgetragenes Material wird in dem nicht ausgemauerten Freiraum
von 1,3 m Höhe bis zu einer bestimmten Korngröße vom Rauchgasstrom getrennt und gelangt
mit Hilfe der Injektordüse über den Füllschacht und die Eintragöffnung und in den
Bereich der Ebene zwischen den Erstluftdüsen und den Stufenluftdüsen in die Wirbelschicht.
Das Rauchgas tritt im oberen Bereich des Freiraumes, nachdem es den Abscheider passiert
hat, aus der Brennkammer aus und kann beispielsweise in Nachschaltheizflächen weiter
abgekühlt werden. Um einen störungsfreien Abzug der Bettasche aus der Wirbelschichtfeuerung
zu ermöglichen, ist der Düsenboden mit einem bestimmten Winkel von 15 bis 45 Grad
zur Horizontalen, hier 30 Grad, konisch ausgeführt. Die Luftdüsen sind geweihartig
ausgebildet, so daß bei einer gleichmäßigen engen Verteilung von z.B. 100 Düsenaustrittsöffnungen
pro m² über dem horizontalen Querschnitt der Wirbelbettfläche eine Förderung der Bettasche
zur mittig unter dem Düsenboden angeordneten Bettascheabzugsöffnung nicht behindert
wird. Die Düsen haben in der alten Ausführungsform 6 Bohrungen von 4 mm Durchmesser,
jedes Geweih hat 4 Äste. Aus der Anzahl der Düsenaustrittsöffnungen pro m² und der
Bohrungszahl je Düsenast ergibt sich die Anzahl der Düsenäste pro m² . Aus der Anzahl
der Düsenäste und der Anzahl pro Geweih ergibt sich die Anzahl der Geweihe.
[0009] Die in der Zeichnung dargestellte Wirbelschicht unterscheidet sich von der vorstehend
beschriebenen Wirbelschicht dadurch, daß im oberen Bereich der fluidisierten Wirbelschicht
ein Stufenluftring 15 angeordnet ist. Der Stufenluftring 15 ist höhenverstellbar.
Darüber hinaus ist der Stufenluftring in mehrere Kammern unterteilt. Für jede Luftkammer
ist ein eigenes Versorgungsrohr 17 vorgesehen. In jedem Versorgungsrohr 17 ist ein
Ventil 18 zur Luftdosierung angeordnet. Desweiteren unterscheidet sich die erfindungsgemäße
Wirbelschicht von der zuvor beschriebenen Wirbelschichtanlage durch eine Eintragstelle
für die Kohle anstelle verschiedener Eintragstellen sowie durch untere Luftdüsen
3 anstelle oberer und unterer Luftdüsen. Außerdem haben die mit 8 bezeichneten Tauchheizrohre
im Ausführungsbeispiel einen Austrittswinkel von ca. 7 Grad zur Horizontalen. Der
Neigungswinkel kann zwischen 5 und 8 Grad schwanken. Die Tauchheizflächen 8 sind mit
gleicher Neigung im Bettbereich zur Kesselinnenwand zurückgeführt. An den Tauchheizrohren
8 ist eine Führung bzw. Halterung 16 für den höhenverschiebbaren Stufenluftring 15
vorgesehen.
[0010] Die Düsen 3 haben Düsenöffnungen von 3 bis 4 mm und sind im Winkel von 30 bis 50
Grad nach unten gerichtet.
[0011] Durch die Kombination der oben beschriebenen Merkmale, insbesondere die Unterteilung
und die Höhenverschiebbarkeit des Stufenluftringes wird eine partielle, gezielte
Eindüsung von Luft zur Verbrennung des Kohlenmonoxides ermöglicht, das verstärkt über
der Brennstoffaufgabe auftritt.
[0012] Schließlich wird die Erweiterung der Wirbelschicht dadurch gebildet, daß im Bereich
der Tauchheizröhre 8 die Ausmauerung unterbrochen ist. Dort lagert sich Bettmaterial
ab, welches einen sehr vorteilhaften Übergang von der dickeren Ausmauerung (geringeren
Bettdurchmesser) zur dünneren Ausmauerung (größeren Bettdurchmesser) bildet. Dadurch
entsteht zwischen der unteren Ausmauerung und der oberen Ausmauerung ein ringförmiger
Spalt.
1. Brennkammer für stationäre atmosphärische Wirbelschichtfeuerung mit Verbrennungsluftstufung,
Aufgabe des grobkörnigen Brennstoffanteiles in die Wirbelschicht und interner Rezirkulation
eines Teiles der aus der Wirbelschicht ausgetragenen Feststoffpartikel in die Wirbelschicht,
wobei im Bereich der Wirbelschicht Luftdüsen höhenverstellbar angeordnet sind und
wobei sich die horizontale Querschnittsfläche des Wirbelbettes nach oben hin erweitert,
nach Patent (Patentanmeldung P 36 23 177.0), dadurch gekennzeichnet, daß im
oberen Bereich der fluidisierten Wirbelschicht ein Stufenluftring (15) höhenverschiebbar
eingesetzt ist und/oder Tauchheizrohre mit einer Neigung von 5 bis 8 Grad zur Horizontalen
in das Wirbelbett verlaufen bzw. aus dem Wirbelbett zur Ofenwandung zurückgeführt
sind und/oder zur Erweiterung des Wirbelbettes im Bereich der Tauchheizröhre zwischen
der darunter liegenden Ausmauerung und der darüber liegenden Ausmauerung ein ringförmiger
Spalt vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet, daß die Düsenöffnungen des Stufenluftringes
in einem Winkel von 30 bis 50 Grad zur Horizontalen nach unten gerichtet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tauchheizrohre mit
der gleichen Neigung im Bettbereich zur Kesselinnenwand zurückgeführt sind, mit der
sie in den Bettbereich verlaufen.