[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dipol-Antennen-Wand für die Ausstrahlung von
Kurzwellen, bei denen die Dipole in Spalten und Reihen angeordnet sind.
[0002] Derartige Dipol-Antennen-Wände sind bekannt. Sie bestehen aus horizontal polarisierten
Dipolen, die in einer senkrechten Ebene und zwar in Spalten und Reihen angeordnet
sind. Durch die Angabe der Anzahl der Dipole, die in einer Reihe angeordnet sind und
der Anzahl, die in einer Spalte angeordnet sind, werden diese Dipol-Antennen-Wände
gekennzeichnet. Beispielsweise bedeutet die Bezeichnung Dipol-Antennen-Wand 4/6, daß
4 Dipole jeweils in einer Reihe und 6 Dipole jeweils in einer Spalte angeordnet
sind. Der senkrechte Abstand zweier Dipole in einer Spalte und der Mittenabstand zweier
Dipole in einer Reihe entspricht lambda/2 bei der Mittenfrequenz. Diese Dipol-Antennen-Wände
werden zur Herstellung von Funkverbindungen über Kurzwelle mit Hilfe der Ionosphäre
eingesetzt. Die Kurzwellen werden mit einem Erhebungswinkel gegen die Ionosphäre
abgestrahlt, dort reflektiert und zum Boden zurückgeleitet. Die Entfernung des versorgten
Gebietes richtet sich nach dem Erhebungswinkel. Bei kleinen Erhebungswinkeln ist
die Entfernung am größten. Daneben bestimmen verschiedene Eigenschaften der Ionosphäre
die Qualität der Verbindung.
[0003] Meist besteht der Wunsch, verschiedene Zielgebiete mit einer Antenne zeitlich hintereinander
zu versorgen; es kann auch der Wunsch bestehen, bei unterschiedlich hoher Ionosphäre
das gleiche Zielgebiet zu erreichen. Dies macht eine Änderung des Vertikaldiagramms
notwendig. Die Anzahl der Dipole bestimmt die Art der Richtstrahlung. So erreicht
man niedrigere Abstrahlwinkel und damit größere Entfernungen, wenn man mehr Dipole
in der vertikalen Ebene betreibt.
[0004] Bei einer bereits bestehenden Antenne kann die Richtstrahlcharakteristik dadurch
geändert werden, daß z.B. höher gelegene Dipole abgeschaltet werden, um einen niedrigeren
Abstrahlwinkel zu erhalten. Wegen der gegenseitigen Beeinflußung der gespeisten und
der abgeschalteten Dipole infolge einer Strahlungskopplung untereinander treten jedoch
unangenehme Nebeneffekte auf, beispielsweise verändern die gespeisten Dipole stark
ihre Impedanz und die abgeschalteten Dipole führen einen noch merklich eingekoppelten
Strom; beides kann zu erheblichen Diagrammverzerrungen führen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dipol-Antennen-Wand (z.B. eine 4/6) mit einer
hohen Anzahl von Dipolen zu schaffen, bei der verschiedene Betriebszustände wie z.B.
2/2, 2/4 oder 4/4 möglich sein sollen, ohne daß Diagrammverzerrungen auftreten dürfen.
Die Umpolung einiger Dipole soll ebenfalls möglich sein.
[0006] Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die Dipolwand
aus einzelnen Dipolmodulen aufgebaut ist, wobei jedes Dipolmodul aus zwei horizontalen
und/oder zwei vertikalen Dipolen besteht und der vertikale Abstand jeweils benachbarte
Dipole innerhalb des Moduls kleiner als lambda/2 und außerhalb des Moduls größer als
lambda/2 ist und der horizontale Abstand von Dipolmitte zu Dipolmitte (Mittenabstand)
jeweils benachbarte Dipole innerhalb des Moduls = lambda/2 und außerhalb des Moduls
größer als lambda/2 ist.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der vertikale Abstand benachbarter
Dipole innerhalb des Moduls etwa 0,4 lambda und außerhalb des Moduls etwa 0,6 lambda
und der Mittenabstand benachbarter Dipole außerhalb des Moduls 1,2 lambda. Es ist
zweckmäßig die Moduleinheiten so auszulegen, daß jeweils 4 Dipole eine Moduleinheit
entsprechend dem Aufbau 2/2 bilden. Falls jedoch aus Symmetriegründen, z.B. bei Dipolwänden
entsprechend dem Aufbau 4/6 die kleinste abstrahlende Moduleinheit in der waagerechten
Mitte angeordnet sein soll, so können in den Seitenspalten Moduleinheiten entsprechend
dem Aufbau 1/2 vorgesehen werden.
[0008] In den Figuren sind schematische Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 Eine Dipol-Antennen-Wand 6/8;
Fig. 2 eine Dipol-Antennen-Wand 4/6;
Fig. 3 eine Dipol-Antennen-Wand 4/6, die sich von der in Fig. 2 dargestellten unterscheidet
und
Fig. 4 die HF-Speisung der Dipol-Antennen-Wand nach Figur 1.
[0010] Bei der in Figur 1 dargestellten Dipol-Antennen-Wand 6/8 sind jeweils 6 Dipole in
einer Reihe und jeweils 8 Dipole in einer Spalte angeordnet. Jeweils 4 Dipole sind
zu einem Dipolmodul DM zusammengefaßt. Das gestrichelt markierte Dipolmodul DM 11
besteht aus den einzelnen Dipolen a,b,c und d. In der mittleren Spalte der Dipolwand
sind die Dipolmodule DM 11 bis DM 14, in der rechten Spalte die Dipolmodule DM 21
bis 24 und in der linken Spalte die Dipolmodule DM 31 bis 34 angeordnet. Bei den bekannten
Dipolwänden sind die Dipole vertikal jeweils im Abstand lambda/2 voneinander angeordnet
und waagerecht beträgt der jeweilige Mittenabstand zweier benachbarter Dipole ebenfalls
lambda/2. Bei der in Figur 1 dargestellen Dipolwand nach der Erfindnung ist innerhalb
eines Moduls der gegenseitige senkrechte Abstand a2 kleiner als lambda/2 und außerhalb,
d.h. der gegenseitige Abstand a4 zweier benachbarter Dipole verschiedene Module ist
größer als lambda/2. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist a2 =0,4 lambda und
a4=0,6 lambda.
[0011] Der Mittenabstand, d.h. der waagerechte Abstand jeweils von Mitte zu Mitte zweier
benachbarter Dipole ist bei den bekannten Dipolwänden immer lambda/2. Bei der Anordnung
nach Figur 1 ist der Mittenabstand zweier Dipole innerhalb eines Moduls ebenfalls
lambda/2 und der Mittenabstand zweier benachbarter Dipole verschiedener Module ist
größer als lambda/2. Bei der in Figur 1 gewählten Darstellung beträgt der Mittenabstand
zweier benachbarter Pole verschiedene Module a5 = 0,7 lambda. Der gegenseitige Abstand
zweier benachbarter Dipole verschiedener Module entspricht a3 = 0,2 lambda.
[0012] In Figur 2 ist eine Dipol-Antennen-Wand 4/6 dargestellt, bei der in jeder Reihe 4
Dipole und in jeder Spalte 6 Dipole vorgesehen sind. Jeweils 4 benachbarte Dipole
sind zu einem Dipolmodul DM zusammengefaßt. Der Dipolmodul 11 ist besonder kennzeichnet
und enthält die Dipole a,b,c, und d. In der linken Hälfte der Antennenwand sind die
Dipolmodule DM 11 bis DM 13 und in der rechten Antennenwand die Dipolmodule DM 21
bis DM 23 angeordnet. Das Dipolmodule DM 11 ist immer eingeschaltet und je nach der
gewünschten Abstrahlcharakteristik werden die anderen Dipole zugeschaltet.
[0013] Für den senkrechten Abstand zweier Dipole innerhalb eines Moduls wurde wieder a2
= 0,4 lambda gewählt, während für den Abstand benachbarter Dipole außerhalb des Moduls
a4 = 0,6 lambda gilt. Der Mittenabstand zweier Dipole innerhalb eines Moduls beträgt
lambda, während der Mittenabstand zweier benachbarter Module a5 = 0,7 lambda beträgt.
Wenn nur ein Dipolmodul oder nur Dipolemodule einer Spalte gespeist werden, so ist
die Charakteristik unter Umständen unsymmetrisch. Um dies zu vermeiden, kann eine
Ausführungsform nach Figure 3 gewählt werden. Diese Figur zeigt ebenfalls eine Dipol-Antennen-Wand
4/6. Das Dipolmodul DM 11 befindet sich jetzt allerdings in der Mitte der Antennenwand.
Oberhalb des Moduls DM 11 sind die Module DM 12 und DM 13 angeordnet, die ebenfalls
aus jeweils 4 Dipole bestehen an der linken Seite ist eine Spalte von Modulen DM-A,
DM-C und DM-E angeordnet, die jeweils aus zwei übereinanderangeordneten Dipolen
entstehen und somit die Einheit 1/2 bilden. Eine ähnliche Anordnung ist auf der rechten
Seite der Antennenwand vorgesehen. Auch hier sind Dipolmodule übereinander angeordnet,
die jeweils aus nur 2 Dipolen bestehen. Eine Ausführung nach Figur 3 wird gewählt,
wenn überwiegend nur die Dipolmodule DM 11 bis DM13 gespeist werden und die Abstrahlcharakteristik
der Antennenwand durch nur auf einer Seite angeordnete Dipolmodule zu stark verzerrt
würde.
[0014] Figur 4 zeigt die Speisung einer Dipol-Antennen-Wand nach Figur 1, bei der mindestens
4 Dipolmodule DM 11 bis DM 14 übereinander angeordnet sind. Es werden jeweils die
Dipole eines Moduls gleichzeitig von einer Speiseleitung mit Antennenenergie versorgt.
Das Dipolmodul DM 11 wird über die Leitung L 11, das Dipolmodul DM 12 über die Leitung
L 12, das Dipolmodul DM 13 über die Leitung L13 und das Dipolmodul DM 14 über die
Leituung L 14 gespeist.
1. Dipol-Antennen-Wand für die Ausstrahlung von Kurzwellen, bei denen die Dipole in
Spalten und Reihen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Dipolwand aus einzelnen Dipolmodulen
(DM 11 bis DM 14, DM 21 bis DM 24 und DM 31 bis Dm 34) aufgebaut ist, wobei jedes
Dipolmodul aus zwei horizontalen und/oder zwei vertikalen Dipolen besteht, und wobei
der vertikale Abstand jeweils benachbarter Dipole innerhalb des Moduls kleiner als
lambda/2 und außerhalb des Moduls größer als lamba/2 ist und der horizontale Abstand
von Dipolmitte zu Dipolmitte jeweils benachbarter Dipole innerhalb des Moduls = lambda/2
und außerhalb des Moduls größer als lambda/2 ist.
2. Dipol-Antennen-Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vertikale
Abstand benachbarter Dipole innerhalb des Moduls etwa 0,4 lambda und außerhalb des
Moduls etewa 0,6 lambda und der Mittenabstand benachbarter Dipole außerhalb des Moduls
1,2 lambda beträgt.
3. Dipol-Antennen-Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kleinste Moduleinheit
1/2 ist, d.h. zwei übereinander angeordnete Dipole sind zu einem Modul zusammengefaßt.
4. Dipol-Antennen-Wand nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als normale
Moduleinheit ein Dipolsystem 2/2 verwendet wird, bei dem zwei nebeneinander- und zwei
übereinanderliegende Dipole zu einer Moduleinheit zusammengefaßt sind.
5. Dipol-Antennen-Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß,
ein oder mehrere Dipol-Module in Abhängigkeit von der gewünschten Abstrahlcharakteristik
an einen Sende-Verstärker (Antennen-Energie) angeschaltet sind.
6. Dipol-Antennen-Wand nach Anspruch 55, dadurch gekennzeichnet, daß nur untere Dipolmodule
(DM 11, DM 12; DM 21, DM 22; DM 31, DM 32) einer oder mehrerer Spalten an einem Sende-Verstärker
angeschaltet sind.
7. Dipol-Antennen-Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die kleinste abstrahlende Moduleinheit symmetrisch in der Gesamtdipolwand angeordnet
ist.