(19)
(11) EP 0 321 635 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.06.1989  Patentblatt  1989/26

(21) Anmeldenummer: 88105224.5

(22) Anmeldetag:  31.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.12.1987 DE 3743572

(71) Anmelder: HERMANN GUTMANN WERKE GMBH
D-8832 Weissenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Janz, Albert
    F-7900 Ulm (DE)

(74) Vertreter: Matschkur, Götz, Lindner Patent- und Rechtsanwälte 
Postfach 11 91 09
90101 Nürnberg
90101 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fenster, Tür od. dgl.


    (57) Fenster, Tür od. dgl. mit einer Belüftungseinrichtung und einer am unteren Blendrahmen angeordneten Regen­schutzschiene (8), deren Boden sich mit Tragstegen (15, 16, 17) auf dem Blendrahmen (1) abstützt, wobei in den Tragstegen (15, 16, 17) von außen nach innen durchgehende Belüftungsöffnungen (19, 20, 21) angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Fenseter, eine Tür od. dgl. mit einer Belüftungseinrichtung und einer am unteren Blendrahmen angeordneten Regenschutzschiene, deren Boden sich mit Stegen auf dem Blendrahmen ab­stützt.

    [0002] Bei früheren Holzfensterkonstruktionen ergaben sich - teils herstellungsbedingt, teils durch Verzug der Holzprofile - hinreichend viele Undichtigkeiten, um eine zur Belüftung ausreichende Verbindung zwischen Innenraum und Außenatmosphäre zu gewährleisten. Mit zunehmender Präzision der Abdichtsysteme ist diese natürliche Belüftungseinrichtung nicht mehr gewährlei­stet. Moderne Holzfenster schließen derart dicht, daß bei Verwendung offener Feuerstellen im Rauminneren Gefahr einer mangelnden Luft-, insbes. Sauerstoff-­Nachführung besteht. Deshalb werden bei gewissen Fen­sterkonstruktionen im oberen Blendrahmen Belüftungs­schlitze vorgsehen, die im allgemeinen auch stufenlos verschließbar sind. Dadurch ist die Sauerstoffzufuhr in die Innenräume in ausreichendem Maße gewährleistet. Eine solche Einrichtung hat jedoch einen entsprechen­den Platzbedarf im Blendrahmen, der infolgedessen höher ausgeführt werden muß als andernfalls notwendig. Außerdem erhöht eine solche Einrichtung die Material- und Herstellungskosten eines derartigen Fensters nicht unbeträchtlich. Man ist deshalb bemüht, Mittel und Wege zu finden, diesen Mängeln abzuhelfen, die eine gleich wirksame Innenraumbelüftung gewährleistet, jedoch weniger materiellen Aufwand erfordert und sich platzsparend in den ohnehin vorhandenen Bauelementen eines Holzfensters unterbringen läßt.

    [0003] Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem Fenster der eingangs bezeichneten Gattung dadurch, daß in den unter dem Boden der Regenschutzrinne angeordneten Tragstegen von außen nach innen durchgehende Belüf­tungsöffnungen angeordnet sind. Diese Anordnung ist ebenso sinnvoll wie einfach, da die Erfindung auf die bei derartigen Fenstern ohnehin vorhandene Regenschutz­rinne zurückgreift und hier die erforderlichen Durch­brüche in Form von Belüftungsöffnungen anbringt, die die Luftzufuhr von außen nach innen einwandfrei gewähr­leisten. Unterhalb des Bodens der Regenschutzrinne ist eine solche Belüftungseinrichtung geschützt, so daß das Eindringen von Feuchtigkeit praktisch ausgeschlos­sen ist, insbesondere dann, wenn der untere Ablauf­schenkel einer solchen Regenschutzrinne mehr oder weniger weit nach außen überkragt.

    [0004] In weiterer Ausgestaltung dieses Erfindungsgedankens ist in einem Hohlraum zwischen zwei Stegen ein Ver­schlußelement zum Verschließen der Belüftungsöffnungen angeordnet. Man braucht also bei einer solchen überaus einfachen Vorrichtung nicht auf eine wirksame Regelung des Öffnungsquerschnitts zu verzichten, sondern kann dieses Verschlußelement ohne Schwierigkeiten integrie­ren.

    [0005] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, in dem Hohlraum eine Profilschiene anzuordnen, die mit einem Profilschenkel einem mit Belüftungsöffnungen vers­ehenen Steg anliegt, mit dessen Belüftungsöffnungen fluchtende Öffnungen aufweist und um mindestens eine Öffnungslänge längs verschiebbar in dem Hohlraum gela­gert ist. In Weiterbildung dieses Gedankens weist die Profilschiene ein U-Profil auf, dessen U-Steg die Öffnungen aufweist und dem mit den Belüftungsöffnungen versehenen Tragsteg der Regenschutzschiene anliegt sowie mit einem U-Schenkel auf dem Boden des Hohl­raums geführt ist. Zweckmäßig entspricht in einem solchen Fall die Höhe des U-Schenkels etwa der lich­ten Weite des Hohlraums, so daß die U-Profilschiene einwandfrei in dem Hohlraum geführt ist. Durch die Auflage der Profilschiene auf dem bearbeiteten Holz des Blendrahmens ergeben sich ausreichend günstige Reibungsverhältnisse, die eine auf Dauer einwandfreie Handhabung einer solchen Verschlußeinrichtung gestat­ten.

    [0006] Besonders vorteilhaft ist es, wenn an der Profilschie­ne eine Handhabe angeordnet ist, die eine schlitzförmi­ge Öffnung in dem Tragsteg durchsetzt, deren Schlitz­länge dem Maß der Verchiebbarkeit der Profilschiene entspricht. Auf diese Weise kann die Öffnungsweite der Belüftungsöffnungen ohne Schwierkeiten jederzeit den Erfordernissen angepaßt werden.

    [0007] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfin­dung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste Ausführungs­form;

    Fig. 2 einen analogen Schnitt durch eine andere Ausführungsform;

    Fig. 3 in perspektivischer Darstellung eine Ansicht der Ausführungsform nach Fig. 1 und

    Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV - IV in Fig. 3.



    [0008] In den Fig. 1 und 2 ist der untere Blendrahmen eines Holzfensters mit 1 bezeichnet. Der zugehörige Flügel 2 trägt in der Nut 3 eine im einzelnen nicht widergege­bene Verglasung, die mit der Glashalteleiste 4 fixiert ist. Die Oberfläche 5 des Blendrahmens 1 ist bei der wiedergegebenen Ausführungsform im wesentlichen eben. Die Nut 6 dient zur Aufnahme eines Federsteges 7, der an der Regenschutzschiene 8 angebracht ist und deren Fixierung dient.

    [0009] Die Regenschutzschiene 8 weist einen nach oben geführ­ten Anschlagschenkel 9 auf, de in eine Ausklinkung 10 des Flügelprofils eingreift und dem Flügel 2 als An­schlag dient. Der Innenschenkel 11 der Regenschutzrin­ne 8 liegt einem in einer Nut 12 des Flügelprofils mit einer Klemmbefestigung fixierten Dichtungprofil 13 an. Der Boden 14 der Regenschutzschiene 8 ist über Stege 15, 16 u. 17 auf der Oberfläche 5 des Blendrah­menschenkels 1 abestützt. Der Tragsteg 17 sitzt unter­halb des frei nach außen vorkragenden Ablaufschenkels 18. Der Tragsteg 16 trägt an seinem freien Ende den der Befestigung der Regenschutzschiene 8 dienenden Federsteg 7, und der Tragsteg 15 schließt nach innen ab. Er fluchtet mit dem Anschlagsteg 11 gegenüber dem Dichtungsprofil 13.

    [0010] In sämtlichen Tragstegen 15,16,17 sind der Belüftung dienende Schlitzförmige Öffnungen 19,20,21 vorgesehen, die bei der wiedergegebenen Ausführungsform miteinan­der fluchten, allerdings auch gegeninander versetzt angeordnet sein können. Ihr schlitzförmiger Öffnungs­querschnitt ist aus Fig. 3 ersichtlich. Sie widerho­len sich in regelmäßigen Abstanden entlang der Tragste­ge 15,16 u. 17.

    [0011] In einem Hohlraum 23 unter dem Boden 14 und zwischen den Tragstegen 15 u. 16 der Regenschutzschiene 8 ist eine U-Profilschiene 24 auf ihrem unteren Schenkel 25 gelagert. Der U-Steg 26 liegt dem Tragsteg 15 der Regenschutzschiene 8 flächig an. Die Breite des U-­Schenkels 24 entspricht etwa der lichten Weite des Hohlraums 23 bzw. dem Abstand zwischen den Tragstegen 15 u. 16. Der U-Steg 26 weist mit den Belüftungsöff­nungen 19 des Tragstegs 15 korrespondierende fenster­artige Öffnungen 27 auf, deren Öffnungsquerschnitt im wesentlichen denen der Öffnung 19 entsprechen und die in gleichem Abstand wie diese angeordnet sind. Die U-Schiene 24 ist geringfügig kürzer als die Länge des Tragstegs 15 und des Hohlraums 23, so daß sie in diesem Hohlraum 23 längs verschiebbar ist. An dem U-Steg 26 ist eine Handhabe 28 befestigt, die ein Fenster 29 in dem Tragsteg 15 durchsetzt, dessen Länge etwa der Länge einer Belüftungsöffnung 19 entspricht, so daß durch die Handhabe 28 das U-Profil 24 in Längsrichtung verschoben werden kann und hierbei der U-Steg 26 die Belüftungsöffnungen 19 in dem Tragsteg 15 je nach dem Maß der Verschiebung mehr oder weniger weit verschließt.

    [0012] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist zwischen dem Anschlagfalz 29 des Flügels 2 und der Innenfläche 30 des Blendrahmens 1 eine weitere Dichtung 31 vorgese­hen, und an der oberen inneren Anlagekante des Blend­rahmens 1 in einer Nut 33 des Blendrahmens 1 eine Profilschiene 34 von etwa H-förmigem Profil eingelas­sen, die in dem H-Steg 35 und in dem nach innen weisenden H-Schenkel 36 fensterartige Öffnungen 37 und 38 aufweist, so daß der Innenraum 39 zwischen dem Blendrahmen 1 und dem Flügel 2 innerhalb des Flügelfal­zes 29 eine Belüftungsöffnung nach innen aufweist.


    Ansprüche

    1. Fenster, Tür od. dgl. mit einer Belüftungseinrich­tung und einer am unteren Blendrahmen angeordneten Regenschutzschiene, deren Boden sich mit Tragste­gen auf dem Blendrahmen abstützt, dadurch gekenn­zeichnet, daß in den Tragstegen (15,16,17) von außen nach innen durchgehende Belüftungsöffnungen (19,20,21) angeordnet sind.
     
    2. Fenster, Tür od. dgl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Hohlraum (23) zwi­schen zwei Tragstegen (15,16) ein Verschlußelement zum Verschließen der Belüftungsöffnungen (19) angeordnet ist.
     
    3. Fenster, Tür od. dgl. nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Hohlraum (23) eine Profilschiene (24) angeordnet ist, die mit einem Profilschenkel (26) einem mit Belüftungsöffnungen (19) versehenen Tragsteg (15) anliegt, mit die­sen Belüftungsöffnungen (19) fluchtende Öffnungen (27) aufweist und um mindestens eine Öffnungslänge längsverschiebbar in dem Hohlraum (23) gelagert ist.
     
    4. Fenster, Tür od. dgl. nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilschiene (24) ein U-Profil aufweist, dessen U-Steg (26) die Öffnungen (27) aufweist und dem mit den Belüftungs­öffnungen (19) versehenen Tragsteg 15 der Regen­schutzschiene (8) anliegt sowie mit einem U-Schen­ kel (25) auf dem Boden (5) des Hohlraums (23) geführt ist.
     
    5. Fenster, Tür od. dgl. nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Profilschiene (24) eine Handhabe (28) angeordnet ist, die eine schlitzför­mige Öffnung (29) in dem Tragsteg (15) der Regen­schutzschiene (8) durchsetzt, deren Schlitzlänge dem Maß der Verschiebbarkeit der Profilschiene (24) entspricht.
     
    6. Fenster, Tür od. dgl. nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nach außen ausmündenden Belüftsöffnungen (21) der Regen­schutzschiene (8) unter deren nach außen auskra­genden Ablaufschenkel (18) angeordnet sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht