[0001] Die Erfindung betrifft ein Silo für Schüttgut entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Ein Schüttgutsilo entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 ist beispielsweise
durch die AT-C-303 625 bekannt. Die an die zentrale Abzugskammer angeschlossene Entlüftungseinrichtung
wird hierbei durch eine von der Spitze der kegelförmigen Abzugskammer zentral durch
den Innenraum des Silos zur Silodecke geführte Rohrleitung gebildet.
[0003] Nachteilig ist bei einer derartigen Ausführung die erhebliche mechanische Beanspruchung,
der diese Entlüftungsleitung durch das Gut im Silo ausgesetzt ist.
[0004] Zum Stand der Technik gehören weiterhin Silos (DE-B-25 39 753 und DE-A-27 27 499),
bei denen der Austrag des Gutes aus der zentralen Abzugskammer über eine radial von
der Abzugskammer zur Umfangswand des Silos führende Entleerungskammer erfolgt, über
die zugleich die Entlüftung der Abzugskammer vorgenommen wird. Von dieser Entleerungskammer
führt an der Umfangswand des Silos eine Entlüftungsleitung zu einer Entstaubungseinrichtung
oder zum oberen Teil des Siloinnenraumes. Nachteilig ist bei einer derartigen Ausführung,
daß eine solche, gegen den Innenraum des Silos abgeschlossene Entleerungs- und Entlüftungskammer
erheblich die Geometrie des Silos stört und ein über den gesamten Umfang gleichmäßiges
Zuströmen des Gutes aus dem Siloinnenraum in die zentrale Abzugskammer beeinträchtigt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung dieser Nachteile
der bekannten Ausführungen ein Silo entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1
so auszubilden, daß trotz einfacher Bauweise und Vermeidung unerwünschter mechanischer
Beanspruchungen der Entlüftungseinrichtung ein allseitig über den gesamten Umfang
gleichmäßiges Zuströmen des Gutes aus dem Siloinnenraum zur zentralen Abzugskammer
gewährleistet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches
1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Silo enthält die Entlüftungseinrichtung einen an sich
bekannten, von der Abzugskammer zur Umfangswand des Silos führenden, an eine Entlüftungsleitung
angeschlossenen Entlüftungskanal. Erfindungsgemäß weisen die Seitenwände dieses Entlüftungskanales
Öffnungen auf, durch die Gut aus dem Siloinnenraum dem Entlüftungskanal und durch
diesen der zentralen Ab zugskammer zuströmt. Der Entlüftungskanal ermöglicht damit
zugleich einen Guttransport zur zentralen Abzugskammer und gewährleistet auf diese
Weise eine gleichmäßige, rotationssymmetrische Beschickung der zentralen Abzugskammer.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen
Fig.1 einen Vertikalschnitt durch ein erfindungsgemäßes Silo,
Fig.2 einen Schnitt längs der Linie II-II in der Fig.1.
[0009] Das in der Zeichnung veranschaulichte Schüttgutsilo enthält einen zur Aufnahme des
Schüttgutes dienenden Siloraum 1 und einen zur Aufnahme von weiterfördernden Einrichtungen
dienenden Raum 2.
[0010] Der Boden 3 des Siloraumes 1 ist in bekannter Weise zur Mitte hin geneigt angeordnet
und mit pneumatischen Belüftungseinrichtungen 4 versehen.
[0011] Zentral über dem Boden 3 ist eine Abzugskammer 5 angeordnet, die von einer kegelförmigen
Haube 6 umschlossen wird. Am unteren Rand der Haube 6 sind Öffnungen 7 vorgesehen,
durch die Gut aus dem Siloraum 1 in die zentrale Abzugskammer 5 eintritt. Die Abzugskammer
5 erstreckt sich durch den Boden 3 hindurch und ist in ihrem unteren Bereich mit Gutaustrittsöffnungen
8 versehen.
[0012] An die Abzugskammer 5 ist eine Entlüftungseinrichtung angeschlossen, die einen von
der Abzugskammer 5 zur Umfangswand 9 des Silos führenden Entlüftungskanal 10 enthält,
an den eine Entlüftungsleitung 11 angeschlossen ist, die zum oberen Teil des Siloraumes
1 führt.
[0013] Der mit einer reiterartigen Abdeckung 12 versehene Entlüftungskanal 10 weist in
seinen Seitenwänden Öffnungen 13 auf, durch die Gut aus dem Siloraum 1 in den Entlüftungskanal
10 eintritt und durch diesen Entlüftungskanal der Abzugskammer 5 zuströmt.
[0014] Der Entlüftungskanal 10 ist mit der Abzugskammer 5 einerseits über eine im oberen
Bereich der Abzugskammer befindliche Entlüftungsöffnung 14 verbunden und steht andererseits
mit der Abzugskammer 5 über eine Gutaustrittsöffnung 15 in Verbindung, die unmittelbar
über dem Boden 3 des Silos liegt.
[0015] Der Boden des Entlüftungskanales 10 ist mit pneumatischen Belüftungseinrichtungen
16 versehen, die dazu dienen, das durch die Öffnungen 13 aus dem Siloraum 1 in den
Entlüftungskanal 10 gelangende Gut der Abzugskammer 5 zuzuführen. Zur Unter stützung
dieser Gutbewegung ist ferner der Boden 3 des Siloraumes auch unmittelbar vor den
Öffnungen 13 des Entlüftungskanales 10 mit pneumatischen Belüftungseinrichtungen 17a,
17b versehen.
[0016] Außer den etwa mittig im Entlüftungskanal 10 angeordneten Belüftungseinrichtungen
16 sind im Boden des Entlüftungskanales 10 noch seitliche Belüftungseinrichtungen
16a, 16b vorgesehen, die im Bereich der Öffnungen 13 angeordnet sind.
[0017] Der Betrieb des Silos geschieht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zweckmäßig
wie folgt:
[0018] Es finden zwei getrennte Gebläse Verwendung, von denen das erste Gebläse zur Belüftung
der zentralen Abzugskammer 5 und das zweite Gebläse zur Belüftung des Silobodens 3
und des Entlüftungskanales 10 dient.
[0019] Während des Silobetriebes sind beide Gebläse ständig eingeschaltet. Das erste Gebläse
belüftet dauernd die zentrale Abzugskammer 5 und das zweite Gebläse abwechselnd entweder
den Siloboden 3 oder den Entlüftungskanal 10. Im einzelnen geschieht dies wie folgt:
[0020] Ist der Füllstand in der zentralen Abzugskammer 5 auf einen Mindestwert gesunken,
so daß der Belüftungsdruck der zentralen Abzugskammer 5 einen ein gestellten Mindestwert
erreicht, so wird die Belüftung der Belüftungseinrichtungen 16 des Entlüfungskanales
10 abgeschaltet und die Belüftung des Silobodens 3 eingeschaltet. Zu diesem Zweck
können beispielsweise zwei einander gegenüberliegende Rinnen mit ihren Belüftungseinrichtungen
4 belüftet werden. Während der nun folgenden Füllung der zentralen Abzugskammer 5
wird die Luft aus der Belüftung der zentralen Abzugskammer und die Luft aus der Silobelüftung
sowie die aus der zentralen Abzugskammer durch den steigenden Füllstand verdrängte
Luft über den Entlüftungskanal 10 abgeführt.
[0021] Erreicht der Füllstand in der zentralen Abzugskammer 5 einen Maximalwert, was von
einem Füllstandsmelder angezeigt oder durch einen Höchstwert des Belüftungsdruckes
signalisiert wird, oder ist eine einstellbare Zeit der Befüllung abgelaufen,so wird
die Belüftung des Silobodens abgeschaltet, und es werden stattdessen die Belüftungseinrichtungen
16 des Entlüftungskanales 10 eingeschaltet. Dadurch wird das Gut, das während der
Füllung der zentralen Abzugskammer 5 in den Entlüftungskanal 10 gelangt ist, sicher
in die zentrale Abzugskammer geführt bzw. zurückgeführt.
[0022] Ist dann der Füllstand der zentralen Abzugskammer 5 wieder auf den Mindestwert gesunken,
so wird die Belüftung des nächsten Rinnenpaares des Silobodens 3 eingeschaltet und
die Belüftung des Entlüftungskanales 10 abgeschaltet.
[0023] Die im Entlüftungskanal 10 im Bereich der Guteintrittsöffnungen 13 angeordneten
seitlichen Belüftungseinrichtungen 16a, 16b werden zusammen mit den außerhalb des
Entlüftungskanales 10 vor den Guteintrittsöffnungen 13 befindlichen pneumatischen
Belüftungseinrichtungen 17a, 17b belüftet. Diese Belüftungseinrichtungen 16a, 16b,
17a, 17b werden gleichzeitig mit den Belüftungseinrichtungen des gegenüberliegenden
Sektors des Silobodens 3 betrieben.
1. Silo für Schüttgut, enthaltend
a) einen mit pneumatischen Belüftungseinrichtungen (4) versehenen Siloboden (3),
b) eine zentral über dem Siloboden (3) angeordnete Abzugskammer (5), deren Umfangswand
mit Guteintrittsöffnungen (7) versehen ist,
c) eine zentral im Siloboden (3) angeordnete Gutaustragsöffnung,
d) eine an die Abzugskammer (5) angeschlossene Entlüftungseinrichtung (10, 11),
gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:
e) die Entlüftungseinrichtung enthält einen von der Abzugskammer (5) zur Umfangswand
(9) des Silos führenden, an eine Entlüftungsleitung (11) angeschlossenen Entlüftungskanal
(10), dessen Seitenwände Öffnungen (13) zum Guteintritt aufweisen.
2. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Entlüftungskanales
(10) mit pneumatischen Belüftungseinrichtungen (16) ver sehen ist.
3. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der außerhalb des Entlüftungskanales
(10) vor den Guteintrittsöffnungen (13) befindliche Siloboden (3) mit pneumatischen
Belüftungseinrichtungen (17a, 17b) versehen ist.
4. Silo nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer reiterartigen Abdeckung
(12) versehene Entlüftungskanal (10) mit der Abzugskammer (5) einerseits über eine
Entlüftungsöffnung (14) im oberen Bereich der Abzugskammer und andererseits über
eine dicht oberhalb des Silobodens (3) angeordnete Gutaustragsöffnung (15) in Verbindung
steht.
5. Silo nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Entlüftungskanales
(10) außer mittig angeordneten Belüftungseinrichtungen (16) noch seitliche Belüftungseinrichtungen
(16a, 16b) aufweist, die im Bereich der Öffnungen (13) angeordnet sind.
6. Verfahren zum Betrieb eines Silos nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
a) es finden zwei getrennte Gebläse Verwendung, von denen das erste Gebläse zur Belüftung
der zentralen Abzugskammer (5) und das zweite Gebläse zur Belüftung des Silobodens
(3) und des Entlüftungskanales (10) dient;
b) beide Gebläse sind während des Silobetriebes ständig eingeschaltet;
c) das zweite Gebläse belüftet abwechselnd den Siloboden (3) und den Entlüftungskanal
(10), wobei die Belüftung des Silobodens eingeschaltet wird, wenn der Füllstand in
der zentralen Abzugskammer (5) auf einen Mindestwert gesunken ist, während die Belüftung
des Silobodens abgeschaltet und die Belüftung des Entlüftungskanales (10) eingeschaltet
wird, wenn der Füllstand in der zentralen Abzugskammer (5) einen Maximalwert erreicht
hat.
7. Verfahren nach Anspruch 6 zum Betreib eines Silos nach den Ansprüchen 1, 2, 3
und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die im Entlüftungskanal (10) im Bereich der Guteintrittsöffnungen
(13) angeordneten seitlichen Belüftungseinrichtungen (16a, 16b) zusammen mit den
außerhalb des Entlüftungskanales (10) vor den Guteintrittsöffnungen (13) befindlichen
Belüftungseinrichtungen (17a,17b) des Silobodens (3) belüftet werden.