[0001] Die Erfindung betrifft einen Backenbrecher mit einer einendig schwenkbar gelagerten
Brechbacke, mit einem an der vom Brechraum abgewandten Rückseite der Brechbacke angreifenden
Brechhubantrieb und mit einem als Gegenlager für die Druckzerkleinerung des zu verarbeitenden
Gutes durch die Brechbacke dienenden Amboß, der mit der Brechbacke einen sich in
Gutflußrichtung verengenden Brechraum bildet.
[0002] Backenbrecher dieser Art sind bekannt. Es handelt sich um robuste Konstruktionen,
die insbesondere bei Ausbildung als Doppelkniehebel-Backenbrecher für die Verarbeitung
auch härtesten Gesteins geeignet sind. Die bekannten Backenbrecher werden von oben
beschickt und weisen eine vertikale Gutflußrichtung von oben nach unten auf. Der Brechraum
verengt sich dabei keilförmig nach unten. Das zugeführte Brechgut wird über die
eine, pendelnd angeordnete Brechbacke gegen die andere, fest angeordnete Brechbacke
gedrückt. Durch die Druckbeanspruchung wird das Gut in mehreren Schritten zerkleinert
und fällt schließlich unter Einwirkung der Schwerkraft aus dem Brechraum nach unten
aus.
[0003] Die bekannten Backenbrecher sind in der Herstellung aufwendig und teuer. Dennoch
sind sie nicht für alle Einsatzarten geeignet. So sind sie insbesondere für das Recycling
von armierten Betonteilen kaum geeignet. Sie neigen auch zu Betriebsstörungen durch
Verstopfen, Verklemmen und Verkeilen des zu zerkleinernden Gutes. Beim Recycling mitgeführte
Stahlteile müssen häufig durch Brennschneiden entfernt werden. Das Verstopfen und
das dadurch notwendige Ausräumen von Hand erhöht auch die Unfallgefahr.
[0004] Bekannt sind auch Schlagkopfbrecher, bei denen ein um eine horizontale Welle umlaufender
Schlagkopf mit an seinem Umfang angeordneten Schlagleisten im Gehäuse über einem Kettenförderer
angeordnet ist, auf dem ihm das zu zerkleinernde Gut zugeführt wird. Derartige Schlagkopfbrecher
sind nur zum Zerkleinern von höchstens mittelhartem Gestein geeignet. Wird ihnen Gestein
aller Art und beispielsweise armierter Beton für das Recycling zugeführt, so kommt
es zu einem zu raschen Verschleiß der Schlagwerkzeuge. Es kann deshalb mit solchen
Maschinen nicht die ganze Breite anfallenden Gutes wirtschaftlich zerkleinert werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, den bekannten Backenbrecher unter Beibehaltung seiner
Vorteile bezüglich der Unempfindlichkeit, Verschleißarmut und Verarbeitbarkeit auch
härtesten Gesteins so auszugestalten, daß er auch für das Recycling und das Brechen
von armiertem Beton vielseitig verwendbar und statt manuell bei Verstopfungen maschinell
ausräumbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
a) daß der Brechraum horizontal angeordnet ist,
b) daß der den Brechraum unten begrenzende Amboß aus einem zumindest nahezu horizontalen
Kettenförderer mit quer zur Förderrichtung verlaufenden, in den Brechraum vorstehenden
Brechleisten besteht, die als Gegenlager auf ihrer Unterseite massiv abgestützt sind,
und
c) daß die den Brechraum oben begrenzende Brechbacke als Schwinge ausgebildet ist,
deren Schwenkwelle über und in Förderrichtung vor dem Einlaufmaul des Brechraumes
liegt.
[0007] Man erkennt, daß hier erstmals der bekannte Backenbrecher unter Beibehaltung der
ihm eigenen Druckzerkleinerung zwischen beweglicher Brechbacke und Amboß um 90° gekippt
so angeordnet ist, daß der sich in Gutflußrichtung keilförmig verengende Brechraum
horizontal liegt. Hier kann nicht mehr die Schwerkraft zur Durchförderung des Brechgutes
durch den Brechraum benützt werden. Es wird deshalb ein Kettenförderer vorgesehen,
der das Brechgut auf dem Amboß in den Brechraum einzieht. Der Kettenförderer ist überdies
mit Brechleisten versehen, die quer zur Brechbackenverzahnung liegen und so zum Querbruch
der Gesteinsbrocken führen und die Zerkleinerung des Brechgutes unter der Wirkung
der beweglichen Brechbacke begünstigen. Die Brechleisten können überdies leicht ausgetauscht
werden und zwar nicht nur bei Verschleiß, sondern auch zur Umrüstung auf eine Brechleistenform,
die dem jeweiligen Brechgut am besten enspricht. Es liegt auf der Hand, daß nunmehr
bei Verstopfungen durch Umsteuerung des Kettenfördererantriebs das Brechgut maschinell
wieder im Brechraum zurück oder sogar aus dem Brechraum heraus gefördert werden kann,
so daß die bei Backenbrechern bisher häufigen Betriebsstörungen durch Verstopfen,
Verklemmen und Verkeilen des Brechgutes im Brechraum einfach maschinell beseitigt
werden können. Die Unfallgefahr ist entsprechend vermindert. Die Brechbacke ist als
Schwinge ausgebildet, deren Schwenkwelle über und in Förderrichtung vor dem Einlaufmaul
des Brechraumes liegt. Dies ist eine massive Ausbildung, die überdies keinerlei Behinderung
der Zufuhr des Brechgutes zum Brechraum darstellt. Durch die bloße Druckzerkleinerung
des Brechgutes unter Einwirkung der Brechbackenschwinge ist dabei nicht nur die Verarbeitung
von Hartgestein, wie bei herkömmlichen Backenbrechern, sondern überdies auch das
Brechen von armiertem Beton möglich, weil eisenarmierte Schwellen und Masten in jeder
Länge zugeführt und zerkleinert werden können, wobei die Eisenstangen meistens gerade
bleiben, was für die Wiederverwendung wichtig ist, und den Brechraum weder zerstören
noch verstopfen. Selbstverständlich erfolgt auch der Austrag des Materials aus dem
Brechraum durch den Kettenförderer.
[0008] Nur bei schwierigem Brechgut wird der Kettenförderer intermittierend betrieben. Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn der Antrieb des Kettenförderers und der Antrieb
der Brechbackenschwinge so aufeinander abgestimmt werden, daß bei Brechhub der Brechbackenschwinge
der Kettenförderer stillsteht, andererseits aber der Vorschubhub des Kettenförderers
während des Rückhubes der Brechbackenschwinge und der damit verbundenen Freigabe des
Brechgutes durch die Brechbackenschwinge erfolgt.
[0009] Selbstverständlich wird zweckmäßig auch bei diesem neuen Backenbrecher dafür gesorgt,
daß die Verschleißteile auswechselbar sind. So kann die Brechbackenschwinge aus einem
Schwingengrundkörper mit als Verschleißteil austauschbar gehaltener Brechbacke bestehen.
Auch am Amboß werden zweckmäßig Verschleißbleche verwendet, die ausgetauscht werden
können.
[0010] Von besonderer Bedeutung ist es, der oben erläuterten neuen Konzeption eines für
das Recycling geeigneten Backenbrechers einen Antrieb zu geben, der dem Doppelkniehebelantrieb
leistungsmäßig gleichkommt. Erfindungsgemäß wird eine übliche Antriebseinheit mit
Antriebsmotor, Exzenterwelle und außen liegenden Schwungrädern verwendet, die zweckmäßig
geschlossen auf der Rückseite der Brechbackenschwinge auf die hier oben liegende Rückwand
des Gehäuses als Einheit aufgebaut wird. Entscheidend ist nun, daß der Antrieb der
Brechbackenschwinge über einen Umlenkhebel erfolgt, der oben einendig an einem Querbalken
des Gehäuses über eine Abstützlagerschale abgestützt, oben anderendig mit einer Krafteinleitungslagerschale
zur Krafteinleitung ausgehend vom auf der Exzenterwelle laufenden Pleuel und unten
an einem Zwischenpunkt mit einer Abwälzlagerschale für ein Ende einer Druckplatte
versehen ist, deren anderes Ende zur Übertragung des Brechhubes an der Brechbackenschwinge
auf deren Rückseite angreift. Die Druckplatte ist dabei auf übliche Weise als Sicherheits-Druckplatte
mit einer Schwächungsstelle ausgebildet, die einen Überlastschutz darstellt.
[0011] Ein großer Vorteil liegt auch darin, daß der Zwischenpunkt des Angriffs des Umlenkhebels
am einen Ende der Druckplatte und der Angriffspunkt des anderen Endes der Druckplatte
an der Brechbackenschwinge zur Veränderung des Brechhubes parallel verschieblich
ausgebildet sind. Hierfür können entsprechende Führungen am Umlenkhebel bzw. an der
Rückseite der Brechbackenschwinge vorgesehen sein. Durch diese Parallelverschieblichkeit
wird der Abstand von der Schwenkwelle der Brechbackenschwinge und damit eben der Brechhub
einstellbar gemacht. Es kann damit bei leicht zu verarbeitendem Material durch größeren
Brechhub die Durchsatzleistung gesteigert, bei schwierigem und besonders hartem Material
durch Verminderung des Brechhubs eine Anpassung an dieses besonders schwer zu verarbeitende
Brechgut erfolgen.
[0012] Einstellbar ist auch der Abstand des Zwischenpunktes, also des Krafteinleitungspunktes
in die Druckplatte von deren Angriffspunkt an der Brechbackenschwinge. Dies kann durch
unterschiedlich lange Druckplatten geschehen. Besonders zweckmäßig ist aber die Möglichkeit
des Einlegens von Distanzplatten. Auf diese Weise kann der Umlenkpunkt variiert und
die Spaltweite im Brechraum verstellt werden.
[0013] Zweckmäßig greifen an der Brechbackenschwinge in Richtung ihres Rückhubes wirksame,
am Gehäuse abgestützte Federn an. Dadurch sind sämtliche Teile der Krafteinleitung
ständig unter Federkraft zusammengehalten, ohne daß sie mechanisch miteinander verbunden
sein müssen. Dies vereinfacht die Konstruktion.
[0014] Der Brechleisten-Kettenförderer ist über eine seine Umlenktrommeln elastisch in Förderrichtung
vorgespannt. Dies kann über Tellerfederpakete und Spindeln oder hydraulisch geschehen.
Hierdurch wird sichergestellt, daß der Kettenförderer durch die über die Brechleisten
auf ihn einwirkenden großen Kräfte beim Brechhub nicht beschädigt wird. Die Ketten
sollen im Amboß zweckmäßig in Profilschienen und damit geschützt verlaufen.
[0015] In den Zeichnungen wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert
und zwar zeigen:
Fig. 1 im Schnitt eine erste Ausführungsform
Fig. 2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform, und
Fig. 3-5 in größerem Maßstab Einzelheiten der Kinematik, ihrer Gehäuseabstützung
und der Kettenfördererspannung.
[0016] Der Backenbrecher besteht im wesentlichen aus einer Brechbackenschwinge 10 und einem
die feststehende Brechbacke darstellenden Amboß 12, die in einem Gehäuse 14 aus Stirnwand
(= Amboß 12), Rückwand 16 (hier obenliegend) und Seitenteilen 18 besteht.
[0017] Der Brechraum 20 zwischen Brechbackenschwinge 10 und Amboß 12 verjüngt sich in Förderrichtung
des Kettenförderers 22 ausgehend vom Einlaufmaul 24 bis zum Auslaufspalt keilförmig.
Hoch über dem Einlaufmaul 24 und in Förderrichtung vor diesem ist von dem Gehäuse
die quer zur Förderrichtung liegende Schwenkwelle 26 der Brechbackenschwinge 10 angeordnet.
Die Schwenkwellenlagerung der Brechbackenschwinge 10 am Gehäuse 14 ist eine wartungsfreie
Abwälzlagerung mit Begrenzungsplatten. Im Bereich der Schwenkwelle 26, also über
dem Einlaufmaul 24 sind überdies die Seitenteile 18 durch eine Querverstrebung 28
verbunden. Die Brechbackenschwinge 10 verläuft ausgehend von der Schwenkwelle 26
unter einem Winkel von etwa 30° gegenüber der Horizontalen schräg nach unten. Der
Schwingengrundkörper der Brechbackenschwinge 10 besteht aus einer verrippten Stahlplatte.
Die eigentliche Brechbacke 30 wird dem Brechraum 20 zugewandt auf dem Schwingengrundkörper
auswechselbar verklemmt.
[0018] Die Seitenteile 18 des Gehäuses 14 sind im Raum zwischen Rückwand 16 und Rückseite
der Brechbackenschwinge 10 noch verbunden durch eine flache Stützplatte 32, einen
im Querschnitt L-förmigen Stützwinkel 34, sowie einen massiven Querbalken 36. Die
Stützplatte 32 und der Stützwinkel 34 sind so angeordnet, daß ihre Stützflächen zur
Brechbackenschwinge 10 in etwa parallel liegen. Sie dienen der Abstützung von Schraubenfedern
38 am Gehäuse 14, die über Zugstangen 40 mit der Brechbackenschwinge 10 verbunden
sind. Auf diese Weise wird von den Schraubenfedern 38 über die Zugstangen 40 die Brechbackenschwinge
10 in Richtung auf die Rückwand 16 im Sinne einer Vergrößerung des Brechraums 20 beaufschlagt.
Der eigentliche Brechhub der Brechbacken schwinge 10 erfolgt also gegen die Wirkung
der Schraubenfedern 38, während der Rückhub von den Schraubenfedern unterstützt wird.
Die Schraubenfedern 38 dienen dazu, sämtliche Teile des Antriebs in ständigem Kontakt
zueinander zu halten.
[0019] Der Antrieb der Brechbackenschwinge 10 besteht auf herkömmliche Weise aus einem Antriebsmotor
42, außerhalb der Seitenteile angeordneten Schwungrädern 44 und einer Exzenterwelle
46. Die gesamte Antriebseinheit aus diesen Teilen ist fest auf die obenliegende Rückwand
16 des Backenbrechers aufgebaut. Für den Zweck der Montage oder der Reparatur kann
somit die komplette Antriebseinheit separat montiert bzw. gehandhabt werden. Mit der
Exzenterwelle 46 ist ein Pleuel 48 verbunden, das die exzentrische Umlaufbewegung
in eine hin- und hergehende Hubbewegung einer zur Exzenterwelle 46 parallelen (in
Fig. 1 geschnittenen) Pleuelstange 50 umsetzt. Die Exzenterwelle 46 und Pleuel 48
sind in Pendelrollen gelagert.
[0020] Für die Umsetzung der erläuterten Hin- und Herbewegung der Pleuelstange 50 in den
Brechhub der Brechbackenschwinge 10 ist ein Umlenkhebel 52 vorgesehen, der über eine
Druckstange 54 an der Druckseite der Brechbackenschwinge 10 angreift. Die Druckstange
54 bzw. ihre Wirklinie, die Verbindungslinie der geometrischen Achsen der Exzenterwelle
46 und der Pleuelstange 50, die Zugstangen 40, sowie die Achse des im Querschnitt
rechteckförmigen Querbalkens 36 sind sämtliche untereinander in etwa parallel und
senkrecht zur Berührungstangente der Brechbackenschwinge 10 am im Brechraum 20 strichpunktiert
angedeuteten Brechgut.
[0021] Der Umlenkhebel 52 ist an seinem in Fig. 1 linken oberen Ende über eine kleine Druckstange
56 und eine Gabel 58, die die großen Seitenflächen des Querbalkens 36 abstützend
umgreift, am Gehäuse 14 abgestützt. Hierfür ist der Umlenkhebel 52 an seinem oberen
linken Ende mit einer Abstützlagerschale 60 versehen, die das untere Ende der kleinen
Druckstange 56 umgreift. Zwar ist hier eine geringe Beweglichkeit gegeben, doch liegt
hier im wesentlichen der gehäusefeste und fixe Abstützpunkt des Umlenkhebels 52.
[0022] Im wesentlichen auf gleicher Höhe über der Brechbackenschwinge 10 aber am am weitesten
auskragenden rechten oberen Ende des Umlenkhebels 52 trägt dieser eine Krafteinleitungsschale
62, mit der er die Pleuelstange 50 untergreift. Dies ist also der Punkt der Krafteinleitung
von der Antriebseinheit in die Kinematik (Fig. 4).
[0023] Der Umlenkhebel 52, der im übrigen die in der Figur gezeigte besondere Gestalt hat,
weist weiter an einem bezüglich der oben erläuterten Wirkrichtung zwischen der Gehäuseabstützung
in der Abstützlagerschale 60 und der Antriebsverbindung in der Krafteinleitungsschale
62 liegenden Zwischenpunkt eine Führung 64 auf, der eine hierzu parallele Führung
66 auf der Rückseite der Brechbackenschwinge 10 entspricht. Die untereinander parallelen
Führungen 64 und 66 liegen selbstverständlich quer zur Wirkrichtung. In den Führungen
64 und 66 sind jeweils Abwälzlagerschalen 68, 69 vorgesehen, in die die Druckstange
54 eingestellt ist. Die Druckstange 54 ist als Überlastsicherung auf gezeigte Weise
mit einer Schwachstelle versehen. Durch Verschieben der Abwälzlagerschalen 68, 69
längs der Führungen 64 und 66 kann der Hebelarm und damit der Brechhub eingestellt
werden. Überdies kann durch die Länge der Sicherheits-Druckstange 54, zweckmäßig
aber durch unter die Abwälzlagerschalen 69 eingelegte Distanzplatten 67 (Fig. 3),
auch der Umlenkpunkt und damit die Spaltweite am Brechraum 20 einfach variiert werden.
[0024] Die Abwälzlager an der Abstützlagerschale 60, der Krafteinleitungsschale 62 bzw.
an den Abwälzlagerschalen 68, 69 sind wartungsfrei. Sämtliche Teile sind überdies
auf die oben erläuterte Weise durch die Zuganker verspannt, die durch die Schraubenfedern
38 und die an der Brechbackenschwinge 10 angreifenden Zugstangen 40 gebildet werden.
Es liegt auf der Hand, daß das Umlenkhebelsystem mit den vormontierten Lagerschalen
ebenfalls als Einheit eingebaut werden kann.
[0025] Der Unterbau des Backenbrechers (bei der herkömmlichen Bauweise der Stirnwand entsprechend)
weist als Brechwiderstandsplatte den Amboß 12 auf. Dieser ist in entsprechend stabiler
Konstruktion ausgeführt, wie das in der Figur zu erkennen ist. Der Amboß 12 ist dabei
auf seiner Oberseite mit Verschleißplatten belegt und weist überdies in Förderrichtung
des Kettenförderers 22 liegende Profilschienen 70 auf, in denen die eigentlichen Ketten
des Kettenförderers geschützt geführt sind.
[0026] Teil des Amboß 12 sind auch die Brechleisten 72, die jeweils an einem Ende mit einer
der beiden Ketten des Kettenförderers 22 verbunden sind. Die Brechleisten 72 sind
in Fig. 1 mit einem Querschnitt in Form eines gleichseitigen Dreiecks gezeigt. Es
liegt aber auf der Hand, daß die Querschnittsform der Brechleisten dem Brechgut angepaßt
werden kann. Gleiches gilt auch für die Anzahl der mit den Ketten verbundenen Brechleisten
72. Die Brechleisten 72 sind mit dem Kettenförderer 22 auf übliche Weise leicht austauschbar
verbunden und können in beliebiger Stückzahl angeordnet sein.
[0027] Dem Einlaufmaul 24 des Backenbrechers ist eine entsprechend lang erstreckte Aufgabemulde
74 vorgeschaltet, von der Fig. 2 nur das brechermaulseitige Ende zeigt. Es liegt auf
der Hand, daß der Brechleisten-Kettenförderer 22 auch über die gesamte Länge der Aufgabemulde
74 erstreckt ist und in dieser als eine Art Kratzboden für die Zuführung des Brechgutes
zum Backenbrecher dient.
[0028] Weiter ist es wichtig, daß der Kettenförderer nicht nur bis zum am weitesten von
der Schwenkwelle 26 entfernten Ende der Brechbackenschwinge 10 geführt ist. Denn in
Anbetracht der horizontalen Anordnung des Brechraumes 20 muß der Brechleisten-Kettenförderer
22 das Gut auch aus dem Brechraum 20 nach links austragen und bis zu einem Abwurf
transportieren. Der Kettenförderer 22 ist deshalb auch in Förderrichtung über dem
Brechraum 20 hinaus erstreckt und zwar bis zu seinem Abwurfende 76, wie das in Fig.
2 zu sehen ist.
[0029] Die seitlich liegenden beiden Ketten des Kettenförderers 22 sind an beiden Enden
jeweils über Umlenktrommeln 75 geführt. Die Umlenktrommeln 75 bestehen aus einer
Trommel mit seitlich an den beiden Trommelenden vorgesehenen Kettenrädern, über die
die Ketten geführt sind. Diese Kettenräder werden zweckmäßig in die Seitenteile verlagert.
[0030] Fig. 2 und 5 zeigen, daß die Umlenktrommel 75 am Abwurfende 76 in Förderrichtung,
also in Horizontalrichtung beweglich angeordnet und elastisch vorgespannt ist. Dies
stellt für den Materialabwurf am Abwurfende 76 ein Hindernis nicht dar, weil die entsprechenden
horizontal beweglichen Schiebelager 78 und die entsprechenden Federpakete 80 ebenfalls
in den Seitenteilen untergebracht werden können. Das Federpaket 80 kann ein Tellerfedernpaket
sein. Statt dessen ist selbstverständlich auch eine hydraulische Vorspannung möglich.
Entscheidend ist, daß aufgrund der Elastizität der Kettenförderer 22 einerseits ständig
gespannt gehalten wird, andererseits aber unter der Krafteinwirkung des Brechhubes
über das Brechgut und die Brechleisten 72 auf den Kettenförderer 22 bei Bedarf auch
ausweichen kann und damit immer unbeschädigt und funktionsbereit bleibt.
[0031] Der Antrieb des Kettenförderers 22 ist in der Figur nicht gezeigt. Er wird nämlich
aus Platzgründen zweckmäßig am anderen Ende der Aufgabemulde so angeordnet, daß er
an der dortigen Umlenktrommel angreift. Der Antrieb des Kettenförderers 22 erfolgt
zweckmäßig intermittierend, also mit schrittweiser Fortschaltung. Besonders zweckmäßig
ist es dabei so vorzugehen, daß der Kettenförderer 22 stillsteht, wenn die Brechbackenschwinge
10 die Brechkraft auf das im Brechraum 20 liegende Brechgut ausübt, die vom Amboß
12 aufgenommen werden muß und dabei natürlich auch auf die mit dem Kettenförderer
verbundenen Brechleisten 72 einwirkt. Anderer seits kann dann, wenn die Brechbackenschwinge
10 beim Rückhub vom Brechgut abhebt wiederum neues Brechgut vom Kettenförderer 22
in den Brechraum 20 eingetragen werden.
[0032] Von besonderer Bedeutung ist auch die Tatsache, daß aufgrund der gewählten Konzeption
des Backenbrechers mit horizontalem Brechraum das Brechgut auch entgegen der Förderrichtung
wieder aus dem Brechraum 20 in die Aufgabemulde 74 zurücktransportiert werden kann.
Hierzu bedarf es nur der Umsteuerung des für den Kettenfördererantrieb vorgesehenen
Elektromotors. Es können deshalb Verstopfungen, Verklemmungen und Verkeilungen des
Brechgutes im Brechraum 20 maschinell abgebaut und aufgelöst werden.
[0033] Statt dem elektromotorischen Antrieb des Kettenförderers kann dieser selbstverständlich
auch einen hydrostatischen oder hydrodynamischen Antrieben erhalten. Kupplungen und
Getriebe werden nach Bedarf vorgesehen.
[0034] Die den Amboß 12 bildende Stirnwand ist mit dem Gehäuse 14 lösbar verbunden und kann
bei Bedarf gegen die übliche feststehende Brechbacke ausgetauscht werden. Bei entsprechender
Gestaltung des Gehäuses 14 kann somit mit ein und derselben Konzeption sowohl ein
herkömmlicher Backenbrecher mit vertikalem Brechraum, wie der erfindungsgemäße Backenbrecher
mit horizontalem Brechraum realisiert werden.
Bezugszeichenliste:
[0035]
10 Brechbackenschwinge
12 Amboß
14 Gehäuse
16 Rückwand
18 Seitenteile
20 Brechraum
22 Kettenförderer
24 Einlaufmaul
26 Schwenkwelle
28 Querverstrebung
30 Brechbacke
32 Stützplatte
34 Stützwinkel
36 Querbalken
38 Schraubenfedern
40 Zugstangen
42 Antriebsmotor
44 Schwungräder
46 Exzenterwelle
48 Pleuel
50 Pleuelstange
52 Umlenkhebel
54 Sicherheits-Druckplatte
56 kleine Druckstange
58 Gabel
60 Abstützlagerschale
62 Krafteinleitungsschale
64 Führung (an 52)
66 Führung (an 10)
67 Distanzplatten
68 Abwälzlagerschale
70 Profilschienen
72 Brechleisten
74 Aufgabemulde
75 Umlenktrommeln
76 Abwurfende
78 Schiebelager
80 Federpakete
1. Backenbrecher mit einem Gehäuse bestehend aus zwei Seitenteilen und zwei diese
verbindenden Stirnwänden, mit einer einendig schwenkbar gelagerten Brechbacke, mit
einem an der vom Brechraum abgewandten Rückseite der Brechbacke angreifenden Bruchhubantrieb
und mit einer als Amboß für die Druckzerkleinerung des zu verarbeitenden Gutes durch
die Brechbacke dienenden, horizontal angeordneten Transporteinrichtung, die mit der
Brechbacke einen sich in Gutflußrichtung verengenden Brechraum bildet, dadurch gekennzeich
net, daß der Brecher wahlweise mit horizontalem Brechraum (20) mit Transporteinrichtung
und im Querschnitt dreieckigen Brechleisten (22) bzw. mit gegen Amboß (12) und Transporteinrichtung
(22) ausgewechselter feststehender Brechbacke und vertikalem Brechraum (20) betreibbar
ist, wofür die den Amboß (12) bildende Stirnwand lösbar mit dem Gehäuse verbunden
ist im Austausch gegen den Amboß (12) am Gehäuse (14) eine feststehende Brechbacke
befestigbar ist.
2. Backenbrecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettenförderer
(22) intermittierend betrieben ist.
3. Backenbrecher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Brechhub der Brechbackenschwinge
(10) bei stehendem Kettenförderer (22) und der Vorschubhub des Kettenförderers während
des Rückhubes der Brechbackenschwinge (10) erfolgt.
4. Backenbrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brechbackenschwinge (10) aus einem Schwingengrundkörper mit als Verschleißteil austauschbar
gehalterter Brechbacke (30) besteht.
5. Backenbrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb der Brechbackenschwinge (10) ausgehend von einer aus der obenliegenden Rückwand
(16) aufgebauten üblichen Antriebseinheit mit Antriebsmotor (42), Exzenterwelle (46)
und außenliegenden Schwungrädern (44) über einen Umlenkhebel (52) erfolgt, der oben
einendig an einem Querbalken (36) des Gehäuses (14) über eine Abstützlagerschale
(60) abgestützt, oben anderendig mit einer Krafteinleitungslagerschale (62) zur Krafteinleitung
ausgehend vom auf der Exzenterwelle (46) laufenden Pleuel (48) und unten an einem
Zwischenpunkt mit einer Abwälzlagerschale (68) für ein Ende einer Druckplatte (54)
versehen ist, deren anderes Ende zur Übertragung des Brechhubes an der Brechbackenschwinge
(10) angreift.
6. Backenbrecher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenpunkt des
Angriffs des Umlenkhebels (52) am einen Ende der Druckplatte (54) und der Angriffspunkt
von deren anderem Ende an der Brechbackenschwinge (10) zur Veränderung des Brechhubes
zumindest annähernd in Richtung der Schwenkwelle (26) der Brechbackenschwinge (10)
verschieblich sind.
7. Backenbrecher nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand vom
Zwischenpunkt am Umlenkhebel (52) und Angriffspunkt der Druckplatte (54) an der Brechbackenschwinge
(10) zur Wahl der Brechspaltweite durch eingelegte Distanzplatten (67) einstellbar
ist.
8. Backenbrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brechbackenschwinge (10) durch Federkraft (38) in Richtung ihres Rückhubes beaufschlagt
ist.
9. Backenbrecher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
endlose Kettenförderer (22) über eine Umlenktrommel elastisch in Förderrichtung vorgespannt
ist.
10. Backenbrecher nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ketten des Kettenförderers
(22) geschützt in Profilschienen (70) des Amboß (12) laufen.