[0001] Die Erfindung betrifft eine Stahl-Fertigbauhalle, gebildet aus einem mit Trapezblech
oder Wellblech abgedeckten Tragwerk.
[0002] Derartige Stahl-Fertigbauhallen werden in größeren Stückzahlen, insbesondere als
Interimsbauten, benötigt. Durch die Verwendung hochwertiger, korrosionsgeschützter
Materialien, können jedoch derartige Stahl-Fertigbauhallen auch als Dauerbauwerke
aufgestellt und verwendet werden. Auch dann kommt der Vorteil, der diesen Hallen
zu eigen ist, zum Tragen, nämlich die schnelle Montagemöglichkeit. Erreicht wird diese
schnelle Montage durch die Bereitstellung verhältnismäßig weniger Bauteile, die je
nach der gewünschten Hallengröße hintereinander angeordnet beziehungsweise montiert
werden können. Der gleiche Vorteil ergibt sich bei Interimsbauten selbstverständlich
auch bei der Demontage einer derartigen Fertigbauhalle. Der weitere entscheidende
Vorteil für diese Hallen ist die Möglichkeit der Vorfabrikation, also das Herstellen
der oben angeführten einzelnen Bauelemente in einem entsprechenden Produktionsbetrieb.
Wichtig, gerade für solche Interimsbauten, ist auch, daß die Stahl-Fertigbauhallen
im allgemeinen kein Fundament, sondern lediglich eine vorbereitete Aufstellfläche
benötigen.
[0003] Lange Zeit waren für derartige Hallen Rundbogenhallen bestimmend, insbesondere deshalb,
weil sie kein schweres Tragwerk und in der Regel kein Betonfundament am Aufstellort
benötigen. Nachteilig bei derartigen Rundbogenhallen ist die aufwendige Herstellung
der entsprechend gebogenen Stahlbinder und Trapezbleche, die, durch die in diesen
Trapezblechen verbleibende Spannung, schwierige Montage, insbesondere aber auch der
durch diese sperrigen Teile bedingte schwierige Transport der einzelnen Bauelemente.
Als besonders nachteilig wird empfunden, daß diese Hallen sehr dunkel sind, beziehungsweise
stets künstlich beleuchtet werden müssen. Dies rührt daher, daß Fenster nur sehr
schwierig und, relativ zum gesamten Hallenpreis, wirtschaftlich kaum vertretbar anzubringen
sind und das Einfügen von transparenten Kunststoffplatten anstelle von abdeckenden
Trapezblechen auch auf Schwierigkeiten, insbesondere auf Dichtprobleme, stößt. Schließlich
ist auch noch festzustellen, daß derartige Rundbogenhallen ihres störenden Anblicks
wegen in manchen Gebieten überhaupt nicht aufgestellt werden dürfen.
[0004] Bei neueren Stahl-Fertigbauhallen geht man daher von derartigen Rundbogenhallen,
trotz ihrer statischen Vorteile, ab und kehrt zu Konstruktionen zurück, mit ebenen
Wänden und einem aufgesetzten Dach. Dies bedingt allerdings eine wesentlich schwerere
Tragwerkkonstruktion und, je nach der Größe der Halle, ein wenn auch nur roh vorbereitetes
Fundament.
[0005] Die Größe derartiger Stahl-Fertigbauhallen wird durch die mögliche Spannweite der
Tragkonstruktion und deren wirtschaftlichen Herstellbarkeit bestimmt. Die Spannweite
bei den bisher eingesetzten Rundbogenhallen liegt in aller Regel bei etwa 11 m. Bei
dieser Spannweite wird noch kein schweres Fundament benötigt und auch die Herstellung
des Tragwerks ist noch wirtschaftlich vertretbar. Außerdem können Hallen mit einer
derartigen Spannweite noch unschwer von Transportfahrzeugen befahren werden. Bei
den Hallenkonstruktionen mit aufgesetztem Dach sind zwar größere Spannweiten möglich,
jedoch wird dann auf jeden Fall ein schweres Fundament und ein entsprechend schweres
und damit teures Tragwerk benötigt. Als wirtschaftliches Optimum haben sich daher
Hallen ergeben mit Spannweiten, die bei etwa 10 m bis 15 m liegen.
[0006] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Stahl-Fertigbauhalle mit einer
in dieser Größenordnung liegenden Spannweite anzugeben, die wirtschaftlich herstellbar
und einfach montierbar und demontierbar ist, deren einzelnen Baueelemente unschwer
zu transportieren sind und die zudem ausreichend durch Tageslicht erhellt sind.
[0007] Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß das Tragwerk ein Portal-Rahmentragwerk
ist mit jeweils zwischen der Dach-Portalbrücke und den Stützen eingefügten Schrägpfosten.
[0008] Im Prinzip ähnelt damit diese Konstruktion den altbewährten Rundbogenhallen, jedoch
wird der Rundbogen ersetzt durch ein Vieleck, dargestellt durch eine senkrechte Wand,
eine anschließende schrägliegende Fläche, die von den Schrägpfosten unterstützt wird
und einer weiteren Dachfläche, die auch leicht in einem spitzen Winkel zur horizontalen
Ebene liegen kann. Bei einer derartigen Halle kommen die Vorteile beider oben beschriebenen
Hallenkonstruktionen zum Tragen, also die einfache Aufstellmöglichkeit ohne schweres
Hebezeug, die Aufstellmöglichkeit ohne Fundament, die wirtschaftliche Herstellbarkeit
mit ebenen Bauelementen und letztlich auch die Möglichkeit, verhältnismäßig großflächige
Hallen zu bauen, die auch durch Tageslicht zu erhellen sind. Die letzte Möglichkeit
ergibt sich insbesondere dadurch, daß die schrägliegenden, durch die Schrägpfosten
unterstützten Flächen, nunmehr ohne weiteres mit transparenten Platten, in aller Regel
Kunststoffplatten, abgedeckt werden können, ohne daß sich irgendwelche Montage- oder
Abdichtprobleme ergeben würden. Festzustellen ist auch, daß das gesamte Bauwerk in
dieser Bauweise im Gegensatz zu den Rundbogenhallen praktisch spannungsfrei ist und
damit auch eindeutig bestimmbare statische Verhältnisse vorliegen. Die besondere Bauweise
läßt auch das Aufstellen der erfindungsgemäßen Stahl-Fertigbauhalle ohne Fundament,
lediglich auf eine vorbereitete Aufstellfläche, zu. Da auch diese Halle aus vorfabrizierten
Einzel-Bauteilen zusammenzufügen ist, ist damit auch die Möglichkeit gegeben, sie
als Interimsbau in Katastrophenfällen einzusetzen. Hervorzuheben ist die leichte
Transportierbarkeit der einzelnen Bauelemente, hervorgerufen durch das Fehlen gebogener
oder verwinkelter Bauteile.
[0009] Ein weiterer Vorteil ist der, daß nunmehr unschwer in die ebenen Wände auch Fenster
eingebaut werden können, ohne daß die Stabilität und Wirtschaftlichkeit gemindert
wird. Letztlich kann die Halle nach der Erfindung auch unschwer künstlich beleuchtet
werden, einfach durch Anordnung von Lichtbändern an den Stoßstellen zwischen den
Schrägpfosten und den Stützen beziehungsweise der Dach-Portalbrücke, wodurch sich
Lichtverhältnisse ergeben, die dem Tageslichteinfall entsprechen.
[0010] Insgesamt ist damit ein äußerst wirschaftlich herstellbarer und aufstellbarer Hallentyp
angegeben, der durch die Möglichkeit der Tageslicht-Erhellung in praktisch beliebiger
Länge aufgestellt werden kann.
[0011] Auf der Zeichnung ist der Querschnitt einer derartigen Halle dargestellt. An Stützen
(1), die ohne Fundament auf eine vorbereitete Aufstellfläche aufgesetzt sind, sind
in einem Winkel von etwa 45° abgehend Schrägpfosten (2) angebracht, an die sich eine
Dach-Portalbrücke (3) anschließt. Die Stützen sind mit Well- oder Trapezblechen (4)
abgedeckt. In diese ebenen Trapezbleche können ohne Schwierigkeiten, falls dies gewünscht
ist, Fenster eingesetzt werden. Auf die Schrägpfosten (2) sind transparente, selbsttragende
Platten (5) aufgelegt, so daß sich ein beidseitiges Lichtband ergibt, das für angenehme
Helligkeit im Inneren der Stahl-Fertigbauhalle sorgt. Die Dach-Portalbrücke (3) schließlich
ist ebenfalls von Trapezblechen (6), die auf Pfetten (7) liegen, abgedeckt. Diese
Trapezbleche (6) können, wie dargestellt, in einem spitzen Winkel zur horizontalen
Aufstellfläche liegen, um Regen und Schneewasser abzuführen. Hervorzuheben ist,
daß die Lichtbänder (5) stets durch Regen etc. gereinigt werden und sich auch kein
Schnee auf diese Lichtbänder auflegen kann, so daß die Lichtverhältnisse innerhalb
der Halle immer gleich gut bleiben. Eine Möglichkeit der künstlichen Beleuchtung ist
dadurch gegeben, daß in den Stoßlinien zwischen den Schrägpfosten (2) und der Dach-Portalbrücke
(3) und/oder den Schrägpfosten (2) und den Stützen (1) Leuchtstofflampen-Lichtbänder
(8, 9) angeordnet sind.
1. Stahl-Fertigbauhalle, gebildet aus einem mit Well- oder Trapezblech abgedeckten
Tragwerk,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragwerk ein Portal-Rahmentragwerk (1, 2, 3) ist mit jeweils zwischen der
Dach-Portalbrücke (3) und den Stützen (1) eingefügten Schrägpfosten (2).
2. Stahl-Fertigbauhalle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägpfosten (2) in einem zwischen 40° und 50° liegenden Winkel zu den Stützen
(1) verlaufen.
3. Stahl-Fertigbauhalle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im wesentlichen senkrecht verlaufenden Stützen (1) und die im wesentlichen
horizontal verlaufende Dach-Portalbrücke (3) mit Trapezblech (4, 6) abgedeckt und
die Schrägpfosten (2) mit transparenten, selbsttragenden Platten (5), vorzugsweise
Kunststoffplatten, belegt sind.
4. Stahl-Fertigbauhalle nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Stoßlinien entweder zwischen den Schrägpfosten (2) und der Dach-Portalbrücke
(3) und/oder den Schrägpfosten und den Stützen (1) Leuchtstofflampen-Lichtbänder
(8, 9) angebracht sind.