[0001] Die Erfindung betrifft einen Dreh-Schiebetürbeschlag nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bekannt sind Dreh-Schiebetüren für Möbel, bei denen das Türblatt im geöffneten Zustand
in den Möbelkorpus hineingeschoben werden kann, damit die geöffnete Tür nicht störend
aus dem Möbel heraussteht. Solche Dreh-Schiebetüren werden vornehmlich für Fernsehschränke
benutzt, können aber auch für andere Schrankfächer Verwendung finden. Bei den bekannten
Dreh-Schiebetüren ist das Türblatt über Scharniere mit einer Schiebeplatte verbunden,
an der Laufwagen befestigt sind. Die Laufwagen tragen Rollen, die in möbelseitig befestigten
C-förmigen Führungsschienen rollen. Jeder Laufwagen hat drei hintereinander angeordnete
Rollen, wobei die mittlere Rolle in der Höhe ihrer Drehachse gegenüber den äußeren
Rollen versetzt ist. Die äußeren Rollen laufen beispielsweise auf der unteren Biegung
der C-förmigen Führungsschiene, während die mittlere Rolle an der oberen Biegung dieser
Führungsschienen abrollt. Obwohl durch diese Anordnung der Rollen eine gewisse Parallelführung
der Laufwagen an den Führungsschienen gegeben ist, kommt es wegen des erforderlichen
Spiels und der Flexibilität des Rollenmaterials vor, daß die Tür, d.h. das Türblatt
mit der Schiebeplatte, Kippbewegungen um eine horizontale Achse ausführt, so daß das
Türblatt infolge seines Gewichts herabhängt und auf dem Boden des Möbelfachs schleift.
Hierdurch können Beschädigungen am Türblatt und am Boden des Möbelfachs auftreten.
Außerdem steht bei mangelhafter Parallelführung der beiden Laufwagen ein erhöhter
Verschleiß an den Rollen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dreh-Schiebetürbeschlag der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 Angegebenen Art zu schaffen, bei dem Kippbewegungen der Laufwagen
vermieden werden, so daß eine exakte Parallelführung der Schiebetür gewährleistet
ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit dem im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmal.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Dreh-Schiebetürbeschlag erfolgt die Führung der Laufwagen
nicht ausschließlich durch die Rollen, sondern die Laufwagen weisen außerdem Führungsstücke
auf, die an der Außenseite der Führungsschiene angreifen, d.h. an der Oberseite bzw.
der Unter seite. Während die Rollen im Innern der Führungsschiene laufen, greift
das Führungsstück von außen an der Führungsschiene an und sorgt dadurch für eine
bessere Stabiliät und einen exakten Parallellauf auch dann, wenn das Türblatt ein
erhebliches Gewicht hat. Dadurch werden Schleifspuren an dem Fachboden des Möbels
vermieden und die Lebensdauer der Rollen wird verlängert.
[0006] Vorzugsweise hat das Führungsstück eine sich über alle Rollen erstreckende Führungsleiste
aus Kunststoff. Diese Führungsleiste liegt im wesentlichen über die gesamte Länge
des Laufwagens an der Oberseite bzw. der Unterseite der Führungsschiene an.
[0007] Mit den Merkmalen der Ansprüche 3 und 4 wird das Laufverhalten der Laufwagen und
die Parallelführung verbessert. Außerdem wird erreicht, daß derselbe Laufwagen sowohl
in Verbindung mit der oberen Führungsschiene als auch mit der unteren Führungsschiene
sowie für rechts und links angeschlagene Türen gleichermaßen verwendet werden kann.
Es ist also nur ein einziger Typ von Laufwagen erforderlich.
[0008] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Dreh-Schiebetür, teilweise geschnitten,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II von Fig. 1,
Fig. 3 in gleicher Darstellung wie Fig. 2 den Zustand bei geschlossener Tür,
Fig. 4 einen Horizontalschnitt entlang der Linie IV-IV von Fig. 3, und
Fig. 5 eine Ansicht aus Richtung V-V von Fig. 4.
[0010] In Figur 1 ist das Möbel 10 dargestellt, in welchem die Dreh-Schiebetür 11 angebracht
ist. An der Seitenwand 12 des mit der Tür zu schließenden Möbelfachs sind eine horizontale
obere Führungsschiene 13 und eine hierzu parallel verlaufende untere Führungsschiene
14 befestigt. In jeder dieser Führungsschienen 13, 14 läuft ein Laufwagen 15. Beide
Laufwagen 15 sind an der Außenseite einer Schiebeplatte 16 befestigt, welche längs
der Führungsschienen 13, 14 verschoben werden kann. An der Vorderkante der Schiebeplatte
16 sind Scharniere 17 angebracht, an denen das Türblatt 18 befestigt ist. Wenn das
Türblatt 18 aufgeschwenkt ist, befindet es sich in einer gemeinsamen Ebene mit der
Schiebeplatte 16 und kann dann in Richtung der Pfeile 19 in das Möbel 10 hineingeschoben
werden. An der Seitenwand 12 befindet sich ein Anschlag 20, der die Öffnungsstellung
des Türblatts 18 begrenzt, und am Fachboden befindet sich ein weiterer Anschlag 21,
der das Türblatt 18 in geöffnetem Zustand hält und ein Verschwenken des Türblatts
18 um die Scharniere 17 nur ermöglicht, wenn die Schiebeplatte 16 sich am vorderen
Ende des Verschiebewegs befindet, in dem der untere Laufwagen 15 gegen den Anschlag
20 stößt.
[0011] Jeder Laufwagen 15 weist eine ebene Platte 22 auf, die an der Außenseite der Schiebeplatte
16 festgeschraubt ist. In der Nähe des unteren Endes der Platte 22 stehen von der
Platte drei Achsen 23, 23a nach außen horizontal ab. Auf den Achsen 23, 23a sind die
aus Kunststoff bestehenden Rollen 24, 24a gelagert, wobei die mittlere Achse 23a mit
der mittleren Rolle 24a etwas höher sitzt als die beiden äußeren Achsen 23 mit den
äußeren Rollen 24. Die Rollen 24, 24a, die in einer gemeinsamen Ebene verlaufen, laufen
in der C-förmigen Führungsschiene 14, wobei die äußeren Rollen 24 auf der unteren
Biegung 14a rollen, während die mittlere Rolle 24a in der oberen Biegung 14b der Führungsschiene
abrollt.
[0012] An der Platte 22 ist oberhalb der Rollen 24, 24a das Führungsstück 25 befestigt.
Dieses Führungsstück 25 weist eine langgestreckte Führungsleiste 26 auf, die von oben
bzw. außen auf der oberen Biegung 14b der Führungsschiene 14 aufliegt und längs der
Führungsschiene gleitet. Der geringste Abstand zwischen der Umfangsfläche der Rolle
24a und der Unterseite der Führungsleiste 26 ist gleich der Stärke des Materials der
Führungsschiene 14. Dieser Abstand kann auch geringfügig kleiner sein, so daß die
Führungsleiste 26 gegen die Oberseite der Führungsschiene 14 drückt. Die Führungsleiste
26 erstreckt sich über nahezu die gesamte Länge des Laufwagens 15, d.h. über diejenige
Länge, die von den Rollen 24, 24a eingenommen wird.
[0013] Wie aus den Figuren 4 und 5 hervorgeht, ist die Führungsschiene 14 in unmittelbarer
Nähe des Fachbodens 27 befestigt. Daher liegt das Führungsstück 25 von oben her an
der unteren Führungsschiene 14 an. Am oberen Ende der Schiebeplatte 16 ist der betreffende
Laufwagen 15 in umgekehrter Richtung montiert, d.h. die Rollen 24, 24a befinden sich
am oberen Ende des Laufwagens, während die Platte 22 sich nach unten erstreckt. Das
Führungsstück 25 greift bei der oberen Führungsschiene 13 an der Unterseite an. Bei
dem oberen Laufwagen 15 liegt die Achse 23a der mittleren Rolle 24a etwas tiefer als
die Achsen 23 der äußeren Rollen 24. Die Laufwagen 15, die mit der oberen Führungsschiene
13 und der unteren Führungsschiene 14 zusammenwirken, sind einander völlig gleich.
Es ist also lediglich ein einziger Laufwagentyp erforderlich. Derselbe Laufwagen kann
auch benutzt werden, wenn die Dreh-Schiebetür nicht am linken Ende des Möbelfachs
angeschlagen ist, wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel, sondern am rechten
Ende.
1. Dreh-Schiebetürbeschlag für ein Möbel, mit
mindestens zwei möbelseitig zu befestigenden C-förmigen Führungsschienen (13, 14)
und türseitig zu befestigenden, mit Rollen (24, 24a) in den Führungsschienen (13,
14) laufenden Laufwagen (15),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Laufwagen (15) über bzw. unter den Rollen (24, 24a) einen auf bzw. unter der
Laufschiene (13, 14) gleitendes, von außen gegen die Führungsschiene (14,15) drückendes
Führungsstück (25) aufweist.
2. Dreh-Schiebetürbeschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsstück (25) eine sich über alle Rollen (24, 24a) erstreckende Führungsleiste
(26) aus Kunststoff aufweist.
3. Dreh-Schiebetürbeschlag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Laufwagen (15) drei Rollen (24, 24a) gelagert sind, von denen die mittlere
(24a) in der Höhe zu den äußeren Rollen (24) versetzt ist, und daß das Führungsstück
(25) einen geringeren vertikalen Abstand von der mittleren Rolle (24a) hat als von
den äußeren Rollen (24).
4. Dreh-Schiebetürbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsstück (25) des unteren Laufwagens (15) an der Oberseite der unteren
Führungsschiene (14) und das Führungsstück (25) des oberen Laufwagens (15) an der
Unterseite der oberen Führungsschiene (13) gleitet.