(19)
(11) EP 0 341 433 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.11.1989  Patentblatt  1989/46

(21) Anmeldenummer: 89106271.3

(22) Anmeldetag:  10.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B04B 1/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT

(30) Priorität: 11.05.1988 DE 3816210

(71) Anmelder: FLOTTWEG GMBH
D-84137 Vilsbiburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kreill, Walter, Dipl.-Ing. (FH)
    D-8313 Vilsbiburg (DE)

(74) Vertreter: Flügel, Otto, Dipl.-Ing. 
Lesser & Flügel, Postfach 81 05 06
D-81905 München
D-81905 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vollmantel-Schnecken-Zentrifuge


    (57) Vollmantel-Schneckenzentrifuge für die Trennung eines Suspension, für deren Zuführung von einer ortsfesten Eingabestelle außerhalb der Zentrifuge in den zwischen der Schnecke (2) und dem Mantel (1) gebildeten Trennraum (3) der Zentrifuge ein ortsfest gehaltenes Einlaufrohr (31) vorgesehen ist, das für eine Verhinderung flieh­kraftbedingeter Verstopfungen, radialschwingungsbedingter Störungen und wartungsarmer Betriebsweise derart ausge­staltet ist, daß sich dieses Einlaufrohr bis in einen Einlaufraum (32) der Schnecke (2) erstreckt und in seinem dortigen Endbereich (34) an einem schneckenfesten Teil (35, 36) über ein Gleitlager (12) abstützt, dessen beide Lagerschalen (14, 15) im Gleitangriffsbereich aus einem keramischen Werkstoff bestehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vollmantel-Schnecken­zentrifuge mit den Merkmalen des Anspruches 1.

    [0002] In solchen Zentrifugen werden unter Fliehkraft Suspen­sionen in eine feste und wenigstens eine flüssige Phase getrennt. Solche Suspensionen können aus vielerlei Zusammensetzungen bestehen; sie können chemisch agressive Stoffe enthalten und/oder hohen Abrieb verursachende Partikel, wie beispielsweise Sand, enthalten. Man ist daher bestrebt, im Rahmen der Zuführung solcher Suspensionen möglichst durchgehende Leitungen bis hin zum Trennraum der Zentrifuge bzw. einen in den Trennraum mündenden Verteilerraum innerhalb der Schneckennabe zu verwenden. Dabei treten vielfach große Rohrlängen auf, wie hinsichtlich ihrer Halterung bzw. ihrer Gefahr, starke radiale Schwingungen auszufüh­ren, Probleme bereiten. Dies ist vor allem bei Zentrifu­gen der hier in Rede stehenden Art der Fall, die im sogenannten Gegenstromprinzip arbeiten, d.h. bei denen der Suspensionseinlauf in den Trennraum weit im Inneren der Zentrifuge vorgesehen ist. Eine Lagerung eines solchen langen ortsfestes Einlaufrohres in dessen Endbereich innerhalb der Schneckennabe könnte zwar diese Problematik beseitigen, doch ist ein solches Lager innerhalb der Schneckennabe stärker der Verschmut­zung ausgesetzt und für Wartungsarbeiten nur sehr schwer zugänglich.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Suspension möglichst weitgehend bis zum Eintritt in den Trennraum der Zentrifuge über ein feststehendes Einlaufrohr zuzuführen, auch wenn sich der Zulauf in den Trennraum sehr weit von der Zuführstirnseite des Zentrifugenmantels aus gesehen im Längsmittelbereich und darüber der Zentrifuge befindet, wie dies bei Gegenstrom-Zentrifugen der Fall ist, ohne daß das derart lang ausgebildete, feststehende Einlaufrohr Betriebsstörungen durch ent­sprechend große radiale Schwingungen verursachen kann und ohne daß zeit- und kostenintensive Reparatur und/oder Wartungsarbeiten auftreten.

    [0004] Ausgehend von einer Vollmantel-Schneckenzentrifuge mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

    [0005] Dazu wird das bis in einen Einlaufraum der Schnecke, der durch radiale Öffnungen unmittelbar in den Trennraum der Zentrifuge mündet, vorstehende, entsprechend lang ausgebildete Einlaufrohr an seinem dem Einlaufraum zugewandten Endbereich mit Hilfe eines Gleitlagers an einem an dem Schneckenkörper fest bzw. mit diesem einstückig ausgebildeten Schneckenteil abgestützt, wodurch störende radiale Schwingungen des Einlaufrohres abgefangen werden. Dabei ist das entsprechend weit im Inneren der Schnecke der Zentrifuge angeordnete Gleitlager derart ausgebildet, daß die beiden Lagerscha­len im Gleitangriffsbereich aus einem keramischen Werkstoff bestehen. Im Gleitangriffsbereich werden die beiden keramischen Lagerschalen durch die Suspension beaufschlagt, was jedoch hinsichtlich des Verschleißes und/oder der Wartung keine Probleme bereitet, weil solche keramischen Werkstoffe äußerst widerstandsfähig gegen Abrasionen und Korrisionen sind, so daß sich ein solches mit im Gleitangriffsbereich keramisch ausgebildeten Gleitlager auch bei Suspensionen entspre­chender Abriebs- und Korrisionseigenschaften sicher und dauerhaft einsetzen läßt. Solche Gleitlager vertragen hohe Drehzahlen und halten auch einem Druckaufbau stand, wie er vom Trennraum her bei bestimmter Lageran­ordnung auftreten kann. Darüber hinaus sind solche keramischen Werkstoffe hoch hitzebeständig und vertragen starke Temperaturwechsel.

    [0006] Es kommt eine Reihe von Keramik-Materialien in Frage, wobei dieser oder jener Keramik-Werkstoff je nach Einsatzzweck bzw. Suspension zu bevorzugen sein wird, so beispielsweise auch Si₃N₄, Al₂O₃, MgO, ZrO₂; vorzugs­weise werden jedoch oxidfreie Keramiken verwendet und bevorzugt SiC, und zwar in gesinterter Form, so daß man reines Siliziumkarbit ohne freien Siliziumanteil enthält.

    [0007] Grundsätzlich ist es möglich, die radial außen angeord­nete Lagerschale des Gleitlagers an einer der Stirnbe­grenzungswandungen des Einlaufraumes der Schneckennabe festzulegen, während die radial innen angeordnete Lagerschale des Gleitlagers an der Außenwandung des feststehenden bzw. ortsfest gehaltenen Einlaufrohres festgelegt ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die radial innen angeordnete Lagerschale des Gleitlagers auf einem an der Stirnbegrenzungswandung des Einlauf­raumes festgelegten Bolzen, auch Hohlbolzen, zu halten und die radial außenliegende Lagerschale des Gleitlagers am Endrand des Endbereiches des ortsfesten Einlaufrohres oder einer Erweiterung dieses Endbereiches festzulegen. Der Endbereich des Einlaufrohres kann auch mittelbar, beispielsweise über ein weiteres konzentrisch innenlie­gendes Rohr an einer Trennwand des Schneckenkörpers abgestützt sein.

    [0008] In weiterhin bevorzugter Ausführung ist dafür Sorge getragen, daß sich zwischen den aneinander gleitenden Lagerschalenflächen des Gleitlagers durch Anwesenheit eines flüssigen Mediums ein hydrodynamischer Schmierfilm aufbaut. Dies kann insbesondere dadurch geschehen, daß das Gleitlager mit dem Innenraum des Einlaufrohres in Verbindung steht und durch das über das Einlaufrohr in den Trennraum der Zentrifuge eingeleitete Schleuder­medium geschmiert wird. Es kann aber auch eine Ersatz­flüssigkeit zur Schmierung des Gleitlagers vorgesehen sein, die bei Unterbrechung der Zugabe des Schleuderme­diums selbsttätig zugeführt wird. Insbesondere kann für die Zuführung der Schmierflüssigkeit zum Gleitlager eine separate Leitung vorgesehen werden. Weiterhin kann die Temperatur des Gleitlagers mit Hilfe von Temperaturfühlern abgetastet werden, so daß bei Anstieg der Temperatur des Gleitlagers über einen bestimmten Wert die Schmiermittelversorgung des Gleitlagers selbst­tätig eingeschaltet oder die Zentrifuge abgeschaltet wird.

    [0009] In einem konischen Bereich der Zentrifuge, der der Abführung des Feststoffes aus dem Sumpf des Trennraumes dient, kann im Schneckenkörper ein Hohlraum zur Einlei­tung von Waschflüssigkeit vorgesehen sein, wobei im Übertrittsbereich einer stationären Zuleitung für die Waschflüssigkeit auf den umlaufenden Schneckenkörper das Gleitlager zugleich als Dichtung eingesetzt ist. In einem solchen Falle, indem ein Waschflüssigkeitszu­führrohr über das Lager an dem Schneckennabenkörper abgestützt ist, kann das Einlaufrohr an dem Waschflüssig­keitszuführrohr abgestützt sein, so daß der Endbereich des Einlaufrohres mittelbar über das Gleitlager an der Schneckennabe abgestützt ist.

    [0010] In besonders bevorzugter Ausführung kann Sorge dafür getragen werden, daß eine Inspektion dieses im Inneren der Schnecke, d.h. im Bereich des Einlaufraumes der Schnecke, gelegenen keramischen Lagers in einfacher Weise ohne Demontage der Zentrifuge erfolgen kann.

    [0011] Wenn das keramische Gleitlager über einen von der aufgegebenen Suspension gespeisten Schmierfilm gleitet, wird in bevorzugter Ausführungsform dafür gesorgt, daß bei ausbleibender Suspensionszufuhr der hydrodynami­sche Schmierfilm durch ein anderes Schmiermittel auf­rechterhalten wird.

    [0012] Diese und weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, insbesondere im Zusammenhang mit den in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen der Erfindung, deren nachfolgende Beschreibung die Erfindung näher erläutert. Es zeigen

    Figur 1 einen schematischen Schnitt durch eine Vollmantel-Schneckenzentrifuge nach einem ersten Ausführungsbeispiel;

    Figur 2 eine vergrößerte Teilschnittdarstellung des Schneckenbereiches im Gebiet des Einlaufraumes nach einem weiteren Ausführungsbeispiel;

    Figur 3 einen der Darstellung gemäß Figur 2 vergleichbaren Schnitt eines dritten Ausführungsbeispieles;

    Figur 4 einen der Darstellung gemäß Figur 2 vergleichbaren Schnitt eines vierten Ausführungsbeispieles;

    Figur 5 einen der Darstellung gemäß Figur 2 vergleichbaren Schnitt eines letzten Ausführungsbeispieles.



    [0013] Die mit einem Mantel 1 und einer Schnecke 2 ausgerüstete Vollmantel-Schneckenzentrifuge gemäß Ausführungsbeispiel ist lediglich hinsichtlich der an der Zuführseite der Suspension befindlichen Stirnseite bzw. Lagerung und in dem Einlaufbereich in den zwischen dem Mantel 1 und der Schnecke 2 gebildeten Trennraum 3 wiedergegeben. Die Schnecke 2 ist bei 4 an dem Mantel gelagert, dieser wiederum bei 5 an einem ortsfesten Bauteil 6, das hier als Lagerbock angesehen wird. Diese in Figur 1 wiedergegebene Ausführung ist in den übrigen Figuren lediglich hinsichtlich des Einlaufraumbereiches innerhalb der Zentrifuge vergrößert wiedergegeben.

    [0014] Das Einlaufrohr 31 für die Zuführung der Suspension ist von der nicht dargestellten ortsfesten Eingabestelle der Suspension im rechten Anschlußbereich der Figur 1 als ortsfest stehendes Rohr bis in den Einlaufraum 32 der Schnecke 2 hineingeführt und mit seinem dortigen Endbereich 34 an einem Bolzen 35 abgestützt, der seiner­seits in eine in der der Einlaufseite abgewandten Stirnbegrenzungswandung 36 des Einlaufraumes 32 vorge­sehene Bohrung 37 eingreift. Radial zwischen dem Bolzen 35 und der inneren Endwandung des Endbereiches 34 des lang ausgebildeten ortsfesten Einlaufrohres 31 ist ein Gleitlager 12 mit den beiden Lagerschalen 14 und 15 angeordnet, so daß eine Abstützung zwischen dem Bolzen 35 und dem Endbereich 34 des Einlaufrohres 31 gegen radiale Schwingungsbewegungen gegeben ist. Die Suspension tritt in Richtung des Pfeiles rechts in das lang ausgebildete Einlaufrohr 31 ein und verläßt dieses durch die Austrittsöffnung 33, die in den Einlauf­raum 32 der Schnecke 2 führt, von wo aus die Suspension in üblicher Weise durch Öffnungen in der Schneckennabe in den Trennraum 3 gelangt. Aufgrund der durch das Einlaufrohr 31 aufgegebenen Suspension und deren Aufent­halt in dem Einlaufraum 32 der Schnecke 2 ist das Gleitlager 12 von beiden Stirnseiten her der Suspension ausgesetzt. Die Suspension dient der Bildung eines hydrodynamischen Schmierfilmes für das Gleitlager 12, andererseits sind dessen Laufflächen der von der Suspension ausgehenden Beanspruchung ausgesetzt. Die beiden aneinander gleitend angreifenden Lagerschalen 14 und 15 des Gleitlagers 12 sind aus einem keramischen Werkstoff, hier insbesondere Siliziumkarbit, hergestellt, so daß Abrasions- und Korrisionserscheinungen durch die schmiergelnde Wirkung der Suspensionsfeststoffe an den Gleitflächen nicht oder nur entsprechend gering­fügig auftritt.

    [0015] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 kann man davon ausgehen, daß das mit dem Gleitlager 12 und dem Bolzen 35 vormontierte Einlaufrohr 31 in die gezeigte Lage von außerhalb der insoweit vormontierten Maschine in Längsrichtung des Einlaufrohres 31 eingeführt wird, wobei der Bolzen 35 über eine beliebige Ausbildung verdrehfest in die Bohrung 37 eingreift. Durch den umgekehrten Montagevorgang läßt sich das Lager leicht inspizieren bzw. auswechseln, ohne daß die Zentrifuge als solche demontiert werden muß.

    [0016] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist die Halterung des Endbereiches 34 des Einlaufrohres 31 an einem Bolzen 35 in ähnlicher Weise getroffen wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1. Hier ist allerdings ein Sechskant vorgesehen, der es erlaubt, die Lagerschale 14 von dem Bolzen abzuziehen.

    [0017] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist nämlich eine besondere Schmiermittelzufuhr über eine Leitung 39 für den Fall vorgesehen, daß die Suspensionszufuhr unterbrochen wird. Während also die durch die Austritts­öffnung 33 in den Einlaufraum 32 eintretende Suspension die Bildung des hydrodynamischen Schmierfilmes zwischen den Lagerschalen 14 und 15 spätestens von der dem Einlauf abgewandten Stirnseite sicherstellt, wird bei Unterbrechung der Suspensionszufuhr durch die Leitung 39 ein wie auch immer geartetes Schmiermittel zugeführt, das den hydrodynamischen Schmierfilm zwischen den Lagerschalen 14 und 15 aufrechterhält.

    [0018] Im Bereich des Gleitlagers können dabei ein oder mehrere Temperaturfühler vorgesehen sein, durch welche bei Anstieg der Temperatur des Gleitlagers die besondere Schmiermittelzufuhr zu dem Gleitlager selbsttätig eingeschaltet wird. Natürlich kann man hier auch eine Notabschaltung der Zentrifuge vorsehen.

    [0019] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 ist die Abstützung des Endbereiches 34 des Einlaufrohres 31 über das Gleitlager 12 bzw. dessen Lagerschalen 14 und 15 in ähnlicher Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel in Figur 2 getroffen, jedoch ist der Bolzen, an dem die innere Lagerschale 14 beispielsweise über einen Ausgleichskörper 16 gehalten ist, als Hohlbolzen 38 ausgebildet, der eine axial durchgehende Bohrung auf­weist. Die der Einlaufseite zugewandte Öffnung dieser durchgehenden Bohrung ist auf einen Einlauf zu gerichtet, der ähnlich demjenigen der Notlaufschmierflüssigkeit gemäß Figur 2 ausgebildet ist, im vorliegenden Ausfüh­rungsbeispiel gemäß Figur 3 jedoch der Zuführung einer Waschflüssigkeit dient, die somit die Schmierung des Lagers 12 sicherstellt und gleichzeitig eine Waschflüs­sigkeit in den Innenraum der Schnecke zuführt, der sich an die dem Suspensionseinlauf abgewandte Wandung 36 des Einlaufraumes 32 anschließt. Dieser Raum weist in der Schneckennabe kleine Durchtrittsbohrungen auf, durch welche die Waschflüssigkeit in den Trennraum der Zentrifuge gelangt, und zwar in dessen konischen Mantelbereich, um Feststoffe abzuspülen.

    [0020] Der Ausgleichskörper 16 dient der Kompensation von temperaturbedingten Maßänderungen, er ist in radialer Richtung elastisch nachgiebig ausgebildet. Damit wird erreicht, daß bei Temperaturerhöhung der sich stärker dehnende Mantel des Endbereiches 34 des Einlaufrohres 31 bzw. - im Hinblick auf Figur 1 - die Durchmesserer­höhung des Bolzens 35 die sich bei dieser Temperatur weit weniger ausdehnende keramische Lagerschale auf Zug belastet, wogegen der keramische Werkstoff empfind­lich ist. Der rohrförmige Ausgleichskörper weist eine in sich wellige Mantelwandung auf, und zwar mit dem Wellenverlauf in Umfangsrichtung gesehen, oder auch mit dem Wellenverlauf in Achsrichtung gesehen, wie dies in der Zeichnung angedeutet ist. Die radial äußere Lagerschale ist - je nach Ausführungsbeispiel an der Innenmantelwandung des Endbereiches 34 des Einlaufrohres 31 oder der Wandung 36 bzw. 43 (Figur 5) des Schnecken­körpers - dadurch befestigt, daß dieser vor Einsetzen der Lagerschale 15 aufgeheizt wird. Bei Abkühlung führen die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizien­ten des Einlaufrohres bzw. der Schneckenkörperwandung - beispielsweise Stahl - einerseits und des Keramikörpers andererseits dazu, daß die Lagerschale durch Schrumpfen in ihrer Position festgelegt und somit zusammengedrückt wird, wogegen der Keramikwerkstoff unempfindlich ist.

    [0021] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ist die Zuführung von Waschflüssigkeit mit Hilfe eines Waschflüs­sigkeitszuführrohres 40 getroffen, das in sich starr ist und als Verbindung zwischen dem Gleitlager 12 und dem Endbereich 34 des Einlaufrohres 31 insoweit dient, als die Innenwandung des Endbereiches 34 des Einlaufrohres 31 über radiale Stege 42 an der Außenman­telwandung des Waschflüssigkeitszuführrohres 40 abge­stützt ist. Diese Abstützung erfolgt im Nahbereich des Gleitlagers 12, welches im Durchtrittsbereich des Waschflüssigkeitszuführrohres 40 durch die der Einlaufseite abgewandte stirnseitige Wandung 36 des Einlaufraumes 32 angeordnet ist. Dabei ist die äußere Lagerschale 15 an der Innenwandung einer entsprechenden Bohrung in der Trennwand abgestützt, während die innere Lagerschale 14 an der Außenmantelwandung des Waschflüs­sigkeitszuführrohres 40 abgestützt ist. Hier bildet demnach das Gleitlager 12 eine Dichtung zwischen dem Raum, in den die Waschflüssigkeit eingeleitet wird, und dem Einlaufraum 32, in den das Einlaufrohr 31 stirnseitig mündet.

    [0022] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 dagegen ist wieder ein sehr einfacher Fall der Suspensionszu­führung gezeigt, bei welchem Notlaufschmierung und Waschflüssigkeitszufuhr nicht vorgesehen sind. In diesem Falle ist das Gleitlager 12 im Durchtrittsbereich des Einlaufrohres 31 durch diejenige stirnseitige Trennwandung 43 des Einlaufraumes 32 der Schnecke 2 angeordnet, die dem Suspensionseinlauf zugewandt liegt. Die Außenschale des Gleitlagers 12 ist an der Innenwand einer entsprechenden Bohrung in der Stirn­trennwandung 43 abgestützt, während die innere Lager­schale 14 an der äußeren Mantelfläche des Einlaufrohres 31 angreift.


    Ansprüche

    1. Vollmantel-Schneckenzentrifuge, insbesondere Gegenstrom-Zentrifuge, für die Trennung einer Suspension, für deren Zuführung von einer ortsfesten Eingabe stelle außerhalb der Zentrifuge in den zwischen der Schnecke (2) und dem Mantel (1) gebildeten Trennraum (3) der Zentrifuge ein ortsfest gehaltenes Einlaufrohr (31) vorgesehen ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das sich bis in einen Einlaufraum (32) der Schnecke (2) erstreckende Einlaufrohr (31) in seinem dortigen Endbereich (34) an einem schneckenfesten Teil (36, 35; 36, 38; 36; 43) über ein Gleitlager (12) abgestützt ist, dessen beide Lagerschalen (14, 15) im Gleitangriffs­bereich aus einem keramischen Werkstoff bestehen.
     
    2. Zentrifuge nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der keramische Werkstoff des Gleitlagers (12) eine oxidfreie Keramik ist, insbesondere aus oder auf der Basis von reinem Siliziumkarbit gebildet ist.
     
    3. Zentrifuge nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die radial außen angeordnete Lagerschale (15) an ihrer Außenseite schrumpfdruckbelastet festgelegt ist.
     
    4. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die radial innen angeordnete Lagerschale (14) mit ihrer Innenmantelfläche über einen zwischengeschal­teten Temperaturspannungs-Ausgleichskörper (16) an einem Abschnitt der Außenwandung des die Lagerschale (15) haltenden Bauelementes festgelegt ist.
     
    5. Zentrifuge nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Temperatur-Ausgleichskörper (16) als radial nachgiebiger Ring oder Rohrabschnitt ausgebildet ist, insbesondere mit einer in sich gewellten Mantelwandung.
     
    6. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
    daß sich zwischen den aneinander gleitenden Lagerschalen­flächen des Gleitlagers (12) bei Anwesenheit eines flüssigen Mediums ein hydrodynamischer Schmierfilm aufbaut.
     
    7. Zentrifuge nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Gleitlager (12) mit dem Innenraum des Einlauf­rohres (31) in Verbindung steht und durch die über das Einlaufrohr (31) in den Trennraum (3) der Zentrifuge eingeleitete Suspension geschmiert wird.
     
    8. Zentrifuge nach Anspruch 6 oder 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Ersatzflüssigkeit zur Schmierung des Gleitlagers (12) vorgesehen ist, die bei Unterbrechung der Zugabe der Suspension selbsttätig zugeführt wird.
     
    9. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
    daß für die Schmierflüssigkeit zur Versorgung des Gleitlagers (12) eine separate Leitung (39; 40) vorge­sehen ist.
     
    10. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
    daß im Bereich des Gleitlagers (12) ein oder mehrere Temperaturfühler vorgesehen sind, die bei Anstieg der Temperatur des Gleitlagers über einen bestimmten Wert der Schmiermittelversorgung des Gleitlagers selbst­tätig einschalten oder die Zentrifuge abschalten.
     
    11. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schneckenkörper im konischen Bereich der Zentri­fuge mit einem Hohlraum zur Einleitung von Waschflüssig­keit versehen ist und daß im Übertrittsbereich der stationären Zuleitung für die Waschflüssigkeit auf den umlaufenden Schneckenkörper das Gleitlager (12) als Dichtung angeordnet ist.
     
    12. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Waschflüssigkeitszuführrohr (40) als stationäres Rohr über das Gleitlager (12) mit den keramischen Lagerschalen (14, 15) in der Schnecke gelagert ist und daß das für die Einleitung der Suspension dienende Einlaufrohr (31) sich auf dem Waschflüssigkeitszuführrohr (40) abstützt (42).
     
    13. Zentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Einlaufrohr (31) in der dem Suspensionseinlauf zugewandten Stirntrennwandung (43) des Einlaufraumes (32) der Zentrifuge über das Gleitlager (12) abgestützt ist.
     




    Zeichnung