[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verriegelungsvorrichtung an einer bzw. einer
wenigstens drei Flügel umfassenden Schiebe-Falttür bzw. Schiebe-Faltfenster mit einem
festen Rahmen. Letzterer sowie die Rahmen der einzelnen Flügel werden aus Rahmenholmen
aufgebaut. Hierzu kann man massive Holme oder auch profilierte Holme aus Kunststoff
oder Aluminium verwenden. Kunststoffprofile sind in der Regel mit einem Versteifungsprofil
versehen, welches dem betreffenden Holm die notwendige Festigkeit verleiht, die er
bei den üblichen Wandstärken ohne ein solches Versteifungsprofil nicht hätte. Die
Versteifungsprofile bestehen beispielsweise aus Stahl oder Aluminium. Die Holme werden
an den Rahmenecken miteinander verschweißt. Wegen dieses Arbeitsganges können die
Versteifungsprofile nicht bis in die Rahmenecke geführt werden. Dies hat zur Folge,
daß die Rahmen im wesentlichen nur Belastungen in der Scheibenebene aufnehmen können.
[0002] Bei Flügeln von Schiebe-Falttüren oder Schiebe-Faltfenstern treten jedoch auch quer
zur Rahmenebene verlaufende Belastungen auf. Wenn bei einer Schiebe-Falttür oder -fenster
der letzte Flügel der Anordnung frei drehbar ist und er beim Falten des Elements schräg
oder beispielsweise etwa senkrecht zum vorletzten Flügel steht, so versuchen die Gewichtskräfte
dieses ersten Flügels die anschließenden Rahmen zu verwinden. Die Glasscheibe selbst
kann den Flügel im wesentlichen nur in der Scheibenebene nicht jedoch senkrecht hierzu
versteifen. Die Ecken selbst sind, wie gesagt, nicht steif genug und verwinden sich
unter dieser Belastung etwas. Infolgedessen senkt sich der freie Flügel ab, und er
streift dann unten im Falz- bzw. Schienenbereich.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine Verriegelungsvorrichtung der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, mit welcher die Rahmen einer Schiebe-Falttür bzw.
eines Schiebe-Faltfensters, insbesondere bei Kunststoff- oder Aluminiumfertigung,
bei geöffnetem ersten Flügel gegen Verwinden beim Öffnen besser geschützt sind.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Verriegelungsvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses
Anspruchs ausgebildet ist. Mit Hilfe der ersten lösbaren Verrasteinrichtung läßt
sich der drehbar am zweiten Flügel angelenkte und im Normalfalle als erster zu öffnende
Flügel der Falttür oder des Faltfensters, welcher gegenüber dem zweiten Flügel um
etwa um 180 ° drehbar ist, etwa am Ende seiner 180°-Öffnungsbewegung am zweiten Flügel
festlegen. Damit befindet sich sein Schwerpunkt relativ nahe an der Ebene des zweiten
Flügels, wodurch das aus seinem Gewicht herrührende, an den Verbindungslagern der
benachbarten Türen wirkende Moment einen sehr geringen Hebelarm hat und infolgedessen
einen Minimalwert annimmt. Diese erste Verrasteinrichtung wird gemäß der Erfindung
etwa nach einem 180°-Öffnungsdrehwinkel in verrastendem Sinne gesteuert oder rastet
unmittelbar durch diese Bewegung ein. Das Ausrasten kann man durch eine Handbetätigung
oder unmittelbar durch den Beginn der Schließ-Drehbewegung des ersten Flügels erreichen.
[0005] Der zweite Flügel ist über die zweite Verrasteinrichtung gegenüber dem festen Rahmen
arretiert. Diese Arretierung kann durch die Öffnungsbewegung des ersten Flügels gelöst
werden, und zwar am Ende der 180 °-Öffnungsbewegung. Das bedeutet, daß die Drehöffnungs-Endbewegung
des ersten Flügels in doppelter Weise ausgenutzt werden kann, nämlich zum gegenseitigen
Verriegeln des ersten und zweiten Flügels einerseits und zum Entriegeln des zwei
ten Flügels vom festen Rahmen andererseits. Wenn nun auf diese Weise der erste und
zweite Flügel ein Paket bilden, das gegenüber dem festen Rahmen frei ist, so kann
man gegebenenfalls nach Entriegelung des dritten Flügels auch diesen zusammen mit
dem genannten Paket aus erstem und zweitem Flügel öffnen. Vorzugsweise sind die Verbindungs-Drehlager
zwischen benachbarten Flügeln abwechselnd an der Innenseite und der Außenseite der
Rahmen angebracht, wodurch die Tür gefaltet und als Paket zum wandseitigen Vertikalholm
des festen Rahmens verschoben werden kann.
[0006] Wenn man diese Schiebe-Falttür oder dieses Schiebe-Faltfenster wieder schließen möchte,
so bringt man zunächst den dritten Flügel und den zweiten Flügel in ihre Schließstellung
gegenüber dem festen Rahmen, in der sie in Verlängerung voneinander stehen, im Gegensatz
zur geöffneten Blocklage, wo sie, relativ gesehen, parallel zueinander angeordnet
sind. Wenn der dritte Flügel gegenüber dem festen Rahmen gesichert, beispielsweise
durch eine bekannte Einrichtung wie Schließstangen od. dgl. arretiert ist, erfolgt
die Verriegelung des zweiten Flügels mit Hilfe der zweiten Verrasteinrichtung gegenüber
dem festen Rahmen. Falls dies durch die Anfangs-Schließdrehbewegung des ersten Flügels
geschehen soll, so muß man bei in Schließstellung befindlichem zweiten Flügel den
ersten einfach in Schließrichtung drehen, was selbstverständlich nicht ohne Lösen
der ersten Verrasteinrichtung geschieht.
[0007] Zweifellos ist es vorteilhaft, wenn die Schließ-Drehbewegung des ersten Flügels die
Verrastung der zweiten Verrasteinrichtung be wirkt, jedoch ist dies nicht zwingend
notwendig. Man kann die Verrastung auch separat von Hand herbeiführen und/oder mit
einer Entrastung der ersten Verrasteinrichtung kuppeln.
[0008] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die zweite Verrasteinrichtung durch
den ersten Flügel in Ausrastrichtung betätigbar ist, wobei die Öffnungs-Endbewegung
der 180°-Öffnungsdrehbewegung zugleich eine Ausrast-Betätigungsbewegung der zweiten
Verrasteinrichtung ist. Solange also der erste Flügel geschlossen oder nut soweit
geöffnet und zurückgeschlagen ist, daß er im spitzen Winkel zum zweiten Flügel steht,
ist letzterer gegenüber dem festen Rahmen fixiert. Wenn aber der erste Flügel um ca.
180° geöffnet ist und damit etwa parallel zum zweiten Flügel steht, so führt dies
zu einer Betätigung der zweiten Verrasteinrichtung in ausrastendem Sinne. Dies bedeutet,
daß der zweite Flügel nur geöffnet werden kann, wenn der erste Flügel unmittelbar
vor ihm steht. Damit sind die auftretenden Verwindungskräfte auf ein Minimum reduziert
worden, weil jetzt der wirksame Hebelarm für das Gewicht des ersten Flügels seinen
kleinsten Wert erreicht hat. Beim Öffnen des zweiten und der weiteren Flügel muß der
erste, vielfach als freier Flügel bezeichnete Flügel diese Parallellage zum zweiten
Flügel beibehalten. Dies erreicht man mit Hilfe der ersten Verrasteinrichtung. Andererseits
muß aber bei dieser Ausgestaltung zwangsgesteuert die Verriegelung der zweiten Verrasteinrichtug
bewirkt sein bzw. werden, wenn sich der zweite Flügel (wieder) in seiner Schließlage
befindet und der erste Flügel in Schließrichtung gedreht wird.
[0009] Dies wird in vorteilhafter Weise dadurch erreicht, daß die zweite Verrasteinrichtung
einen in die Bewegungsbahn des ersten Flügels ragenden Betätiger aufweist, der mit
dem zweiten Verrastglied gekuppelt ist. In der Öffnungs-Endbewegung des ersten Flügels
wirkt dieser auf den Betätiger ein und entriegelt die zweite Verrasteinrichtung.
Umgekehrt gibt der erste Flügel zu Beginn seiner Schließ-Drehbewegung den Betätiger
wieder frei. Die zweite Verrasteinrichtung kann infolgedessen wieder in Verraststellung
gehen oder gebracht werden.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß das erste Rastglied in
der Art eines Schneppers ausgebildet ist. Schnepper treten automatisch in Sperrstellung,
wenn ihr federbelastetes Rastglied vor der Rastaufnahme steht. Das Ein- und Ausrasten
kann allein unter Ausnutzung der Drehbewegung des ersten Flügels gegenüber dem zweiten
erfolgen. Selbstverständlich kann die erste Rasteinrichtung aus mehreren Schneppern
od. dgl. bestehen.
[0011] Eine andere Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das erste Rastglied
schiebbar in einem Steuergehäuse des zweiten Flügels gelagert ist und sich die erste
Rastaufnahme am ersten Flügel befindet. Das erste Rastglied muß auch bei der Ausbildung
in der Art eines Schneppers nicht notwendigerweise eine Kugel sein, vielmehr ist auch
ein schiebbar gelagertes, federbelastetes Rastglied brauchbar. Des weiteren sollte
durch entsprechende Schrägen für ein Ein- und Ausrasten mit vernünftigem Kraftaufwand
gesorgt werden. Andererseits soll aber diese erste Rasteinrichtung die beiden Flügel
auch gut zusammenhalten. Die Ein- und Ausrastbewegung des ersten Rastglieds verläuft
zweckmäßigerweise etwa horizontal oder vertikal und parallel zur Flügelebene.
[0012] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist durch eine dritte aus
einem dritten Rastglied und einer dritten Rastaufnahme bestehende Verrasteinrichtung
zur Verbindung des um etwa 180° geöffneten ersten Flügels mit dem zweiten Flügel gekennzeichnet.
Hierbei kann es sich um eine zusätzliche, die erste Verrasteinrichtung unterstütztende
Verrasteinrichtung handeln. Im Falle von zwei Verrasteinrichtungen zur Festlegung
des um 180 ° geöffneten ersten Flügels gegenüber dem zweiten Flügel müssen nicht notwendigerweise
beider zur gleichen Zeit in Verraststellung gehen. Beim Ausführungsbeispiel ist dies
auch nicht vorgesehen.
[0013] Insofern kann man also beispielsweise mit der ersten Verrasteinrichtung das Zusammenhalten
des ersten und zweiten Flügels bewirken und erst zu einem späteren Zeitpunkt und
bei entsprechenden vorbestimmten Voraussetzung die zusätzliche Verrastung herbeiführen.
[0014] In diesem Zusammenhang sieht eine wichtige Variante der Erfindung vor, daß die dritte
Verrasteinrichtung durch eine Anfangs-Öffnungsbewegung des zweiten Flügels in einriegelnder
Richtung steuerbar und dem geschlossenen zweiten Flügel die entriegelte Stellung
der dritten Verrasteinrichtung zugeordnet ist. Die erwähnte Voraussetzung für das
Einrasten der dritten Verrasteinrichtung ist hier also eine verhältnismäßig geringfügige
Öffnungsbewegung des zweiten Flügels. Andererseits ist es so, daß gerade beim Öffnen
des zweiten Flüels der erste sicher daran fixiert sein muß und dies sichert die dritte
Verrasteinrichtung besser als eine schnepperartige erste Verrasteinrichtung. Andererseits
ist aber das Tätigwerden der dritten Verrasteinrichtung bei verriegeltem zweiten Flügel,
selbst bei einem Schnepper od. dgl., nicht dringend erforderlich.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die dritte Verrasteinrichtung
einen mit dem dritten Rastglied gekuppelten Betätiger aufweist, welcher den zweiten
Flügel gegen den festen Rahmen überragt und bei geschlossenem zweiten Flügel seine
Ausrast-Umschaltstellung einnimmt. Wenn man also den zweiten Flügel schließt, so hat
dies ein Auftreffen des dritten Rastglieds am festen Rahmen zur Folge, und beim Eindrücken
des Betätigers geht das dritte Verrastglied von seiner Verrast- in eine Ausrast-Umschaltstellung,
in welcher es den ersten Flügel freigibt, über.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Betätiger für das
zweite Rastglied und/oder der Betätiger für das dritte Rastglied ein bzw. je ein federbelasteter
Drücker ist, wobei jede Belastungsfeder das zugeordnete Rastglied, zumindest bei
eingedrücktem Drücker, in Verrastrichtung belastet. Das bedeutet, daß das zweite und/oder
dritte Rastglied nach dem Abheben seines Drückers von seiner anliegenden Fläche über
die Belastungsfeder in Verrastrichtung verstellt wird.
[0017] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausrastbewegung des zweiten Rastglieds und seines zugeordneten Drückers und/oder
des dritten Rastglieds und seines zugeordneten Drückers etwa senkrecht zueinander
gerichtet sind und jedes Rastglied mit seinem Drücker über eine Kupplungsvorrichtung
verbunden ist. Über letztere erfolgt beim Verstellen des Drückers die zugeordnete
Verstellbewegung des Rastglieds. Denkbar ist auch eine parallele Ausrastbewegung des
zweiten und dritten Rastglieds, insbesondere in vertikaler Richtung, wobei die Ausrastbewegungen
zweckmäßigerweise in entgegengesetzten Richtungen verlaufen würden.
[0018] Die bzw. jede Kupplungsvorrichtung besteht vorteilhafterweise aus einem Schrägschlitz
und einem darin eingreifenden Bolzen od. dgl., wobei sich insbesondere der Schrägschlitz
am zweiten bzw. dritten Rastglied und der Bolzen od. dgl. jeweils am zugeordneten
Drücker befindet. Hier wird über das Prinzip der schrägen Ebene eine Verschiebebewegung
in eine hierzu quer, vorzugsweise senkrecht verlaufende Verschiebebewegung umgesetzt.
Statt dessen ist auch die Anwendung anderer bekannter Einrichtungen für diese Bewegungsumkehr,
beispielsweise eine Steuerung über Laschen, möglich.
[0019] Die zweite und die dritte Verrasteinrichtung weisen in Weiterbildung der Erfindung
ein gemeinsames, mit dem zweiten Flügel verbundenes Steuergehäuse od. dgl. auf. Die
zweite Rastaufnahme ist zweckmäßigerweise am oberen Querholm des festen Rahmens und
das Steuergehäuse od. dgl. am oberen Querholm des zweiten Flügels, insbesondere im
Bereich der dem dritten Flügel zugeordneten oberen Ecke, angeordnet. Dadurch wird
dann bei zusammengefaltetem ersten und zweiten Flügel der erste im Bereich seiner
schließseitigen oberen Ecke festgehalten.
[0020] Eine weitere Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Rastaufnahme
durch eine obere Führungsschiene oder Laufschiene des festen Rahmens gebildet ist.
Statt dessen kann auch ein entsprechend vorstehender, nach unten weisender Profilsteg
des oberen Querholms des festen Rahmens zu Verriegelungszwecken ausgenutzt werden.
Im übrigen können die zu einem Paket zusammengeklappten Flügel über einen unteren
Laufwagen auf einer Laufschiene und einer Führungsrolle in der Führungsschiene am
Blendrahmen schiebbar geführt werden. Die Anordnung kann jedoch auch umgekehrt sein,
d. h., man kann die tragende Rolle oben und die Führungsrolle unten anbringen.
[0021] Das dritte Rastglied ist in vorteilhafter Weise etwa in horizontaler oder in vertikaler
Richtung verschiebbar und macht somit die gleiche Verschiebebewegung wie das erste
Rastglied. Hierdurch ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung möglich, die darin
besteht, daß die erste und dritte Rastaufnahme durch ein gemeinsames Bauteil gebildet
oder daran angebracht sind.
[0022] Eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung ergibt sich aus Anspruch 21. Durch
sie wird die gesamte Verriegelungsvorrichtung für Rechts- und Linksanschlag verwendbar.
[0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Hierbei stellen dar:
Fig. 1: eine Vorderansicht einer Schiebe-Falttür mit drei Flügeln,
Fig. 2: eine Draufsicht auf die Fig. 1 bei geschlossenen Flügeln,
Fig. 3: eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung mit geöffneten und zusammengefalteten
Flügeln,
Fig. 4: in vergrößertem Maßstab einen Schnitt an der Stelle IV-IV der Fig. 1 bei geschlossenem
zweiten Flügel,
Fig. 5: eine vergleichbare Darstellung bei um 180° geöffnetem ersten und geringfügig
geöffnetem zweiten Flügel,
Fig. 6: eine Draufsicht auf Fig. 4 ohne den festen Rahmen,
Fig. 7: eine dementsprechende Draufsicht auf Fig. 5.
[0024] Ein gemeinsamer fester Rahmen eines aus einem ersten Flügel 3, einem zweiten Flügel
4 sowie einem dritten Flügel 5 bestehenden Schiebe-Faltelements 2 ist mit 1 bezeichnet.
Dieses Schiebe-Faltelement ist mit Hilfe von beispielsweisen drei übereinander angeordneten
Drehbändern 6 am festen Rahmen 1 bzw. an dessen bandseitigem Verikalholm 7 angelenkt.
Des weitern ist der erste Flügel 3 mit dem zweiten Flügel 4 über mindestens zwei,
vorzugsweise aber ebenfalls drei Drehlager 8, schwenkbar verbunden, während der zweite
Flügel 4 und der dritte Flügel 5 über weitere Drehlager 9 drehbar verbunden sind.
Vorteilhafterweise sind die unmittelbar aufeinander folgenden Drehbändergruppen jeweils
abwechselnd an der Außen- und an der Innenseite des Schiebe-Faltelements 2 anmontiert.
Auf diese Weise ist ein Zurseiteschieben des zusammen gefalteten Pakets zum bandseitigen
Vertikalholm hin möglich, wie Fig. 3 der Zeichnung zeigt. Jede andere bekannte Anordnung
der einzelnen Flügel und auch eine andere Flügelzahl sind möglich.
[0025] Das Schiebeelement, beispielsweise eine Schiebe-Falttür, ist über einen unteren Laufwagen
10 auf einer unteren Laufschiene 11 im Sinne des Doppelpfeils 12 verschiebbar gelagert.
Außerdem ist noch eine Führungsrolle 13 od. dgl. am oberen Ende des Schiebe-Faltelements
2 vorgesehen, welche in einer Führungsschiene 14 geführt ist. Die Anordnung kann auch
umgekehrt sein, d.h. das Gewicht kann auch oben aufgenommen werden.
[0026] Über den am ersten Flügel 3 angebrachten Bedienungsgriff 15 kann ein nicht näher
dargestellter Verschluß dieses Flügels betätigt werden, mit dessen Hilfe er gegen
den festen Rahmen 1 hin verriegelt ist. Ein weitere, am dritten Rahmen 5 befindlicher
Bedienungsgriff 16 dient zur Betätigung eines nicht näher gezeigten Verschlusses,
über welchen die Flügel 4 und 5 gegen den festen Rahmen hin einzeln gepresst werden
können, wobei es sich zum Beispiel um Riegelstangen handelt, welche nach oben und
unten in den festen Rahmen 1 einriegeln.
[0027] Die Verriegelungsvorrichtung umfaßt wenigstens zwei, beim Ausführungsbeispiel in
bevorzugter Weise aber drei Verrasteinrichtungen 17, 18 und 19. Hierbei besteht die
erste Verrasteinrichtung 17 aus einem ersten Rastglied 20 und einer ersten Rastaufnahme
21. Die zweite Verrasteinrichtung 18 umfaßt ein zweites Rastglied 22 und eine zweite
Rastaufnahme 23. Die dritte Verrasteinrichtung 19 besteht aus dem dritten Rastglied
24 und der dritten Rastaufnahme 25. Gemäß Fig. 7 sind die erste Rastaufnahme 21 und
die dritte Rastaufnahme 25 als gemeinsame Rastaufnahme ausgebildet und infolgedessen
an einem gemeinsamen Bauteil 26 angebracht. Dieses ist am ersten Flügel 3 derart befestigt,
daß es bei zusammengefaltetem ersten und zweiten Flügel gegen letzteren hin weist.
Umgekehrt befindet sich am zweiten Flügel 4 ein Steuergehäuse 27, welches bei zusammengefaltetem
ersten und zweiten Flügel gegen den ersten Flügel vorsteht und dabei unmittelbar neben
dem gemeinsamen Bauteil 26 zu liegen kommt. Aus Fig. 1 ersieht man, daß das Steuergehäuse
27 vorzugsweise an der dem dritten Flügel 5 zugeordneten oberen Ecke des zweiten
Flügels 4 angebracht ist. Demzufolge liegt das gemeinsame Bauteil 26 nahe der schließseitigen
oberen Flügelecke des erste Flügels 3.
[0028] Die erste Verrasteinrichtung 17 ist in der Art eines Schneppers ausgebildet. Ihr
federbelastetes Rastglied 20 ist in horizontaler Richtung parallel zur Flügelebene
verschiebbar und mit entsprechender Einlauf- und Auslaufschräge versehen. Wenn man
den ersten Flügel 3 um annähernd 180 ° geöffnet hat, trifft die Außenschräge einer
Nase 28, welche die Rastaufnahme 21 und 25 an dieser Stelle begrenzt auf dem ersten
Rastglied 20 auf. Es tritt gegen den Widerstand einer Belastungsfeder ins Innere des
Steuergehäuses 27 und bei Parallellage der Flügel 3 und 4 in die erste Rast aufnahme
21 ein.
[0029] Die dritte Verrasteinrichtung 19 befindet sich bei geschlossenem zweiten Flügel 4
in einer ausgerasteten oder wirkungslosen Stellung. Aus Fig. 6 ersieht man, daß dabei
das dritte Rastglied 24 vollständig ins Innere des Steuergehäuses 27 zurückgezogen
ist. Das dritte Rastglied 24 kann über einen Drücker 29 im Sinne des Pfeils 30 nach
außen verschoben werden, wenn der Drücker 29 in Pfeilrichtung 31 verschoben wird.
Letzteres ist gemäß Fig. 5 dann der Fall, wenn der zweite Flügel 4 geöffnet wird.
Dabei kommt dann der gegen den Widerstand einer Belastungsfeder 33 bei geschlossenem
Flügel 4 ins Steuergehäuse 27 eingeschobene Drücker 29 frei, und er kann sich relativ
zum Steuergehäuse 27 in Pfeilrichtung 31 bewegen. Diese Verschiebebewegug wird über
eine Kupplungsvorrichtung 35 (Fig. 7) in dem Sinne übertragen, daß das dritte Rastglied
24 eine Verschiebebewegung in Pfeilrichtung 30 durchführt und dabei hinter die Rastaufnahme
25 des Bauteils 26 greift, wodurch die Flügel 3 und 4 miteinander gekuppelt werden.
[0030] Die Kupplungsvorrichtung besteht aus einem insbesondere unter 45° zur Flügelebene
verlaufenden Schrägschlitz 36 und einem darin verschiebbar geführten Bolzen 37. Der
Schrägschlitz befindet sich am dritten Rastglied 24 und demzufolge ist der Bolzen
37 am Drükker 29 gehalten. Bei geschlossenem zweiten Flügel 4 liegt der einwärts
geschobene Drücker 29 am oberen Querholm 34 des festen Rahmens 1 an, d. h. er wird
durch die Schließbewegung des zweiten Flügels 4 gedrückt, was zum Ausrasten der dritten
Verrasteinrichtung 19 führt. Beim Ausführungsbeispiel liegt der Drücker 29 an einem
Schenkel der Führungsschiene 14 direkt oder indirekt an.
[0031] Die zweite Verrasteinrichtung 18 ist gleichfalls mit einem Drücker ausgestattet,
der mit 38 bezeichnet ist. Er kann gegen den Widerstand einer Belastungsfeder 39 in
Pfeilrichtung 40 eingeschoben werden. Seine Verschiebebewegung wird über eine Kupplungsvorrichtung
41 auf das zweite Rastglied 22 übertragen. Die Kupplungsvorrichtung 41 besteht aus
einem Schrägschlitz 42, der sich vorzugsweise am zweiten Rastglied 22 befindet und
einem darin verschiebbaren Bolzen 43 des Drückers 38. Sowohl die Belastungsfeder
33 der dritten Verrasteinrichtung 19 als auch die Belastungsfeder 39 der zweiten
Verrasteinrichtung 18 hat jeweils das Bestreben, ihr Rastglied 24 bzw. 22 in die Verriegelungsstellung
zu verschieben. Aus Fig. 4 ersieht man, daß sich das zweite Rastglied 22 in seiner
Verriegelungsstellung befindet, wenn der Drücker 38 nicht belastet ist. Letzterer
wird durch den ersten Flügel 3 gedrückt, wenn sich dieser etwa in einer 180°-Öffnungsstellung
befindet (Fig. 7). Dabei trifft nämlich die Fläche 44 des ersten Flügels 3 auf dem
Drücker 38 auf. Das bedeutet, daß der zweite Flügel 4 nur dann geöffnet werden kann,
wenn der erste Flügel 3 annähernd eine parallele Lage zum zweiten Flügel 4 eingenommen
hat, wobei er mit Hilfe der ersten Verrasteinrichtung 17 gegenüber dem zweiten Flügel
4 fixiert ist.
[0032] Sowohl der feste Rahmen 1 als auch die Flügel 2, 4 und 5 bestehen beim Ausführungsbeispiel
aus Profilstäben, vorzugsweise Kunststoff-Profilstäben, deren Querschnittsformen
gemäß der Zeichnung ausgebildet sind. Daraus ersieht man auch, daß in eine Kammer
der Profilstäbe des festen Rahmens 1 ein Versteifungsprofil 45, beispielsweise in
Form eines Rechteckrohres, eingeschoben ist. In einer entsprechenden Kammer der Profilstäbe
der Flügel 3, 4 und 5 ist jeweils ein Verstärkungsprofil 46 eingeschoben. Die Versteifungsprofile
reichen aber, insbesondere bei Kunststoffprofilen, nicht bis in die Flügelecken, weil
sie dort das Verbinden, beispielsweise durch Ultraschallschweißung, behindern würden.
1. Verriegelungsvorrichtung an einer bzw. einem, wenigstens drei Flügel (3, 4, 5)
umfassenden Schiebe-Falttür (2) bzw. Schiebe-Faltfenster (2) mit einem festen Rahmen
(1), gekennzeichnet durch wenigstens eine, aus einem ersten Verrastglied (20) und
einer ersten Rastaufnahme (21) bestehende, erste lösbare Verrasteinrichtung (17),
wobei die erste Rastaufnahme (21) am ersten Flügel und das erste Rastglied (20) am
zweiten Flügel (4) angebracht ist oder umgekehrt und wobei die erste Verrasteinrichtung
(17) durch etwa die 180°-Endbewegung des ersten Flügels (3) verrast- oder steuerbar
ist, außerdem gekennzeichnet durch eine aus einem zweiten Rastglied (22) und einer
zweiten Rastaufnahme (23) bestehende zweite Verrasteinrichtung (18), wobei sich insbesondere
das zweite Rastglied (22) am zweiten Flügel (4) und die zweite Rastaufnahme (23) am
festen Rahmen (1) befindet, und daß die zweite Verrasteinrichtung (18) durch die Öffnungsbewegung
des ersten Flügels (3) steuerbar ist, wobei der wirkungslosen Stellung etwa die 180°-Öffnungsstellung
des ersten Flügels (3) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Verrasteinrichtung
(18) durch den ersten Flügel (3) in Ausrastrichtung betätigbar ist, wobei die Öffnungs-Endbewegung
der 180°-Öffnungsdrehbewegung zugleich eine Ausrast-Betätigungsbewegung der zweiten
Verrasteinrichtung (18) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Verrasteinrichtung
(18) einen in die Bewegungsbahn des ersten Flügels (3) ragenden Betätiger (38) aufweist,
der mit dem zweiten Rastglied (22) gekuppelt ist.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Rastglied (20) in der Art eines Schneppers ausgebildet und schiebbar
in einem Steuergehäuse (27) des zweiten Flügels (4) gelagert ist, wobei sich die
erste Rastaufnaahme (21) am ersten Flügel (3) befindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine horizontale oder vertikale,
etwa parallel zur Flügelebene verlaufende Ein- und Ausrastbewegung des ersten Rastglieds
(20).
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine dritte, aus einem dritten Rastglied (24) und einer dritten Rastaufnahme
(25) bestehende Verrasteinrichtung (19) zum rastendem Ankuppeln des um etwa 180°
ge öffneten ersten Flügels (3) an den zweiten Flügel (4).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Verrasteinrichtung
(19) durch eine Anfangs-Öffnungsbewegung des zweiten Flügels (4) in einriegelnder
Richtung steuerbar und dem geschlossenen zweiten Flügel (4) die entriegelte Stellung
der dritten Verrasteinrichtung (19) zugeordnet ist, und daß die dritte Verrasteinrichtung
(19) einen mit dem dritten Rastglied (24) gekuppelten Betätiger (29) aufweist, welcher
den zweiten Flügel (4) gegen den festen Rahmen (1) hin überragt und bei geschlossenem
zweiten Flügel (4) seine Ausrast-Umschaltstellung einnimmt.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätiger (38) für das zweite Rastglied (22) und/oder der Betätiger (29)
für das dritte Rastglied (24) ein bzw. je ein federbelasteter Drücker ist, wobei jede
Belastungsfeder (33, 39) das zugeordnete Rastglied (24, 22) zumindest bei eingdrücktem
Drücker in Verrastrichtung belastet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrastbewegung (38)
des zweiten Rastglied (22) und seines zugeordneten Drückers (38) und/oder des dritten
Rastglieds (24) und seines zugeordneten Drückers (29) etwa senkrecht zueinander gerichtet
sind und jedes Rastglied mit seinem Drücker über eine Kupplungsvorrichtung (35, 41)
verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die bzw. jede Kupplungsvorrichtung
(35, 41) aus einem Schrägschlitz (36, 42) und einem darin eingreifenden Bolzen (37,
43) od. dgl. besteht, wobei sich insbesondere der Schrägschlitz am zweiten bzw. dritten
Rastglied (22, 24) und der Bolzen od. dgl. jeweils am zugeordneten Drücker (29, 38)
befindet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Drücker (29, 38)
sowie das zweite und dritte Rastglied (22, 24) an einem oder je einem mit dem zweiten
Flügel (4) verbundenen Steuergehäuse (28) od. dgl. verschiebbar gelagert sind, und
daß die zweite und die dritte Verrasteinrichtung (18, 19) ein gemeinsames, mit dem
zweiten Flügel (4) verbundenes Steuergehäuse (27) od. dgl. aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Rastaufnahme
(23) am oberen Querholm (14) des festen Rahmens (1) und das Steuergehäuse (27) od.
dgl. am oberen Querholm des zweiten Flügels (4), insbesondere im Bereich der dem
dritten Flügel (5) zugeordneten oberen Ecke angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Rastaufnahme
(23) durch eine obere Führungsschiene (14) oder Laufschiene des festen Rahmens (1)
gebildet ist.
14. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das dritte Rastglied (24) etwa senkrecht zum zweiten Rastglied (22) parallel
zur Ebene des zweiten Flügels (4) verschiebbar ist, wobei das dritte Rastglied (24)
insbesondere etwa in horizontaler oder vertikaler Richtung verschiebbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich die dritte Rastaufnahme
(25) am ersten Flügel (3) befindet und sie eine vom dritten Rastglied (24) in der
Verraststellung hintergriffene Rastnase (28), -leiste od. dgl. aufweist, wobei die
erste und dritte Rastaufnahme (21, 25) durch ein gemeinsames Bauteil (26) gebildet
oder daran angebracht sind.
16. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Rastglieder (20, 22, 24) parallel zueinander in etwa vertikaler Richtung
ein- und ausriegelbar sind, wobei insbesondere bei eingerasteter erster und/oder dritter
Verrasteinrichtung (17, 18, 19) das gemeinsame Bauteil (26) das Steuergehäuse (27)
wenigstens teilweise untergreift.