[0001] Die Erfindung betrifft eine Wendeeinrichtung zum Wenden und/oder Versetzen einer
Bedruckstoff- Bahn mit zwei Wendestangen, von denen wenigstens eine quer zur ankommenden
Bahn verschiebbar ist, und mit wenigstens einer zu einer Seite der Wendestangen parallel
zur ankommenden Bahn angeordneten Umlenkwalze.
[0002] Im Fachbuch von A. Braun, Atlas des Zeitungs- und Illustrationsdruckes, Frankfurt/Main
1970, Seite 63 ist eine solche Wendeeinrichtung als Anordnung mit kreuzweise angeordneten
Ponywendestangen gezeigt. Bei dieser wird die ankommende Bahn durch die erste Wendestange
um 90° abgelenkt, über eine Umlenkwalze um 180° umgelenkt und durch die zweite Wendestange
wiederum um 90° abgelenkt, so daß die ablaufende Bahn gegenüber der ankommenden seitlich
versetzt ist und Ober- und Unterseite vertauscht sind. Durch Verschieben einer der
beiden Wendestangen quer zur ankommenden Bahn ist der seitliche Versatz in gewissen
Grenzen einstellbar; für bestimmte Produktionsarten ist jedoch das Vertauschen der
Ober- und Unterseite unerwünscht.
[0003] Des weiteren ist aus demselben Fachbuch, Seite 62 eine Anordnung mit zwei parallelen
Wendestangen bekannt, die die ankommende Bahn zweimal um jeweils 90° ablenken, so
daß die ablaufende Bahn die gleiche Oberseite wie die ankommende zeigt. Durch eine
Verschiebung mindestens einer der beiden Wendestangen quer zur ankommenden Bahn ist
ein seitlicher Versatz zwischen ankommender und ablaufender Bahn in gewissen Grenzen
einstellbar.
[0004] Da der Umschlingungswinkel der Bahn um jede Wendestange exakt 180° betragen soll,
um eine genau definierte Ablenkung von 90° zu erhalten, ist mit der Parallel-Wendestangen-Anordnung
immer ein bestimmter Mindestversatz baulich bedingt, der nicht unterschritten werden
kann. Dieser Mindestversatz beträgt bei genau übereinander angeordneten Wendestangen
dem 0,5 -

-fachen des Wendestangendurchmessers.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wendeeinrichtung derart weiterzubilden,
daß die vorstehend aufgezeigten Einschränkungen beseitigt werden und die ablaufende
Bahn gegenüber der ankommenden eine gleiche oder vertauschte Oberseite und einen beliebigen
seitlichen Versatz aufweisen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs
1 gelöst.
[0007] Die auf den ersten Blick trivial erscheinende Anordnung einer zweiten, parallel zur
ankommenden Bahn zur anderen Seite der Wendestangen befindlichen Umlenkmöglichkeit
erweitert die Produktvielfalt in überraschender Weise.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen, die eine Bezeichnung des Erfindungsgegenstandes als
"Universal-Wendeeinrichtung" nahelegen, sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Nachfolgend sind mehrere Ausführungsbeispiele und Bahnführungsvarianten anhand der
Zeichnungen erklärt. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Erfindungsgegenstandes mit einer Bahnführung,
bei der die Oberseite der ablaufenden Bahn der der ankommenden Bahn entspricht und
ein beliebiger seitlicher Versatz einstellbar ist,
Fig. 2 eine Draufsicht mit einer Bahnführung gemäß Fig. 1, bei der die ablaufende
Bahn gegenüber der ankommenden Bahn um einen Betrag X1 nach links versetzt ist,
Fig. 3 eine Draufsicht mit einer Bahnführung gemäß Fig. 1, bei der der Versatz der
ablaufenden gegenüber der ankommenden Bahn X2 = 0 ist,
Fig. 4 eine Draufsicht mit einer Bahnführung gemäß Fig. 1, bei der die ablaufende
gegenüber der ankommenden Bahn um einen Betrag X3 nach rechts versetzt ist,
Fig. 5 eine Ansicht gemäß dem Schnittverlauf der Linie V-V in Fig. 4, die die Führung
der Wendestangen und die bewegliche Lagerung der ersten Umlenkwalze im Rahmen verdeutlicht,
Fig. 6 eine Ansicht gemäß dem Schnittverlauf der Linie VI-VI in Fig. 4, die die Lagerung
der zweiten Umlenkwalze im Rahmen verdeutlicht,
Fig. 7 eine Einzelheit aus Fig. 6 entsprechend dem Schnittverlauf entlang der Linie
VII-VII,
Fig. 8 eine Variante mit kreuzweise angeordneten Wendestangen und einer Bahnführung,
bei der die ablaufende Bahn gegenüber der ankommenden gewendet und beliebig seitlich
versetzbar ist,
Fig. 9 eine Variante, bei der die ablaufende Bahn in die Richtung der ankommenden
Bahn mit vertauschter Oberseite und beliebigem seitlichen Versatz zurückgeführt werden
kann und
Fig.10 eine Variante, bei der die ablaufende Bahn in Richtung der ankommenden Bahn
mit gleicher Oberseite und beliebigem Versatz zurückgeführt werden kann.
Fig.11 zeigt eine Variante zur Fig. 1, bei der die zweite Umlenkwalze durch ein Paar
übereinander angeordneter Umlenkwalzen ersetzt ist.
Fig.12 zeigt eine Ansicht gemäß dem Schnittverlauf entlang der Linie XII-XII der Fig.
5.
[0010] In Fig. 1 ist schematisch die erfindungsgemäße Anordnung aus zwei Wendestangen und
zwei Umlenkwalzen perspektivisch dargestellt. Die Bahnführung entspricht dabei den
in den Fig. 2 bis 4 gezeigten Varianten. Eine Bedruckstoff- Bahn 1 wird um eine erste
Wendestange 2 von unten herumgeführt, die horizontal unter 45° zur ankommenden Bahn
angeordnet ist. Die von der ersten Wendestange 2 derart um 90° nach rechts abgelenkte
Bahn 1 wird sodann von oben her um eine erste Umlenkwalze 3 herumgeführt. Von dieser
derart um 180° gewendet läuft die Bahn 1 unter der ankommenden Bahn hindurch zu einer
auf der anderen Seite der beiden Wendestangen angeordneten zweiten Umlenkwalze 4.
Die Bahn 1 wird um die zweite Umlenkwalze 4 von unten her herumgeführt und läuft anschließend
zu einer zweiten Wendestange 5. Die zweite Wendestange 5 ist in den Fig. 1 bis 4 parallel
zur ersten Wendestange 2 angeordnet. Die Bahn 1 wird dabei jeweils von unten her um
die zweite Wendestange 5 herumgeführt und um 90° abgelenkt. Die ablaufende Bahn weist
dabei die gleiche Oberseite wie die ankommende Bahn auf und kann wie in den Beispielen
der Fig. 2 bis 4 gezeigt, dabei einen beliebigen seitlichen Versatz aufweisen.
[0011] In den Fig. 2 bis 12 sind gleiche Bauteile jeweils mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet.
Lediglich die Bedruckstoff- Bahn ist wegen eines geänderten Bahnlaufes in jeder der
Figuren mit einer anderen Bezugszahl versehen. Aus den Fig. 2 bis 4 und 8 bis 10 ist
ersichtlich, daß beide Wendestangen 2 und 5 und beide Umlenkwalzen 3 und 4 vorzugsweise
in einem gemeinsamen Rahmen angeordnet sind. Dieser Rahmen besteht aus horizontal
übereinander geordneten Querträgern 6, 7 und rechtwinklig dazu verlaufenden Längsträgern
8. Die Wendestangen 2 bzw. 5 sind, wie aus Fig. 5 ersichtlich, mit ihren Enden in
innerhalb der Querträger 6, 7 verfahrbaren Gleitstücken 12 bzw. 15 gelagert. Sie können
daher beinah über die volle Länge der Querträger parallel zueinander verschoben werden.
[0012] In Fig. 2 ist die zweite Wendestange 5 um einen bestimmten Betrag gegenüber der ersten
Wendestange 2 nach links versetzt. Dadurch wird eine ankommende Bedruckstoff- Bahn
21 entsprechend der in Fig. 1 gezeigten Bannführung um einen Betrag X1 nach links
versetzt, der dem horizontalen Abstand zwischen beiden Wendestangen 2, 5 abzüglich
dem Durchmesser einer Wendestange entspricht.
[0013] In Fig. 3 sind die erste Wendestange 2 und die zweite Wendestange 5 so zueinander
angeordnet, daß die zweite Wendestange 5 in der vertikalen Projektion exakt neben
der ersten Wendestange 2 liegt. Bei dieser Anordnung beider Wendestangen ist der seitliche
Versatz X2 einer ankommenden Bedruckstoff- Bahn 31 gleich null.
[0014] In Fig. 4 ist die zweite Wendestange 5 gegenüber der ersten Wendestange 2 um einen
bestimmten Betrag nach rechts versetzt. Eine Bedruckstoff- Bahn 41 wird bei dieser
Anordnung und einer Papierbahnführung, die der Fig. 1 entspricht, um einen Betrag
X3 nach rechts versetzt, der dem horizontalen Abstand der beiden Wendestangen 2 und
5 abzüglich des Durchmessers einer Wendestange entspricht.
[0015] In Fig. 4 sind des weiteren zwei Schnittverlaufslinien V-V bzw. VI-VI eingezeichnet,
die zu den Fig. 5 und 6 korrespondieren. In Fig. 5 ist ein Ausschnitt der in Fig.
4 oben liegenden Querträger 6, 7 dargestellt. Dabei ist der obere Querträger mit 6
und der untere Querträger mit 7 bezeichnet. Beide Querträger 6 und 7 sind an ihren
beiden Enden an je einem Längsträger 8 befestigt und bilden gemeinsam mit diesen und
den in Fig. 4 unten angeordneten ebenso gestalteten Querträgern 6, 7 einen geschlossenen
Rahmen. Die Querträger 6 bzw. 7 werden, wie auch aus Fig. 7 ersichtlich, von im Querschnitt
U-förmigen Profilen gebildet, deren eine Nut aufweisende Innenseite die Innenseite
des Rahmens bildet. Im oberen Querträger 6 sind Gleitstücke 15 verschiebbar und arretierbar
gelagert, welche die Enden der zweiten Wendestange 5 aufnehmen. In den Nuten des unteren
Querträgers 7 sind Gleitstücke 12 verschiebbar und arretierbar gelagert, die die Enden
der ersten Wendestange 2 aufnehmen.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die erste Umlenkwalze 3 wie aus Fig. 5 und
12 ersichtlich, in einem Lagerbock 9 derart gelagert, daß sie sowohl vertikal als
auch horizontal verfahrbar ist. Dazu ist der Lagerbock 9 in einer Vertikalführung
10 verfahrbar und arretierbar und ein die Vertikalführung aufweisendes Führungsstück
11 in den Nuten des oberen und unteren Querträgers 6 bzw. 7 zusätzlich horizontal
verfahrbar und arretierbar. Die horizontale Verfahrbarkeit der ersten Umlenkwalze
3 ist deshalb von Vorteil, weil sich mit jeder Parallelverschiebung der Wendestangen
2 bzw. 5 eine Änderung der Bahnlänge innerhalb der gesamten Wendeeinrichtung ergibt,
die durch ein horizontales Verfahren einer der beiden Umlenkwalzen ausgeglichen werden
kann. Die vertikale Verfahrbarkeit der ersten Umlenkwalze 3 spielt im Zusammenhang
mit den in Fig. 8 und 9 dargestellten Bahnlaufvarianten eine Rolle und wird dort erläutert.
[0017] In Fig. 6 ist ein anderer Teil der in Fig. 4 oben angeordneten beiden Querträger
6 bzw. 7 dargestellt. Aus dieser Ansicht ist die Lagerung der zweiten Umlenkwalze
4 ersichtlich. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist diese,
wie aus Fig. 6 und 7 ersichtlich, ebenfalls horizontal verschiebbar gelagert. Dazu
sind ihre Wellenenden in Lagerböcken 13 gelagert, die zumindest in der Nut des oberen
Querträgers 6 geführt werden. In der Nut des unteren Querträgers 7 ist ein Klemmstück
mit rechteckigem Querschnitt geführt, welches mit dem Lagerbock 13 über eine Verschraubung
befestigt ist und bei einem Festziehen der Schraube beide Teile gemeinsam in den Nuten
des oberen und unteren Querträgers festklemmt.
[0018] In Fig. 8 ist die zweite Wendestange 5 abweichend von den bisher beschriebenen Beispielen
unter einem Winkel von 90° zur ersten Wendestange 2 gekreuzt angeordnet. Außerdem
ist die erste Umlenkwalze 3 gegenüber ihrer Position in den Beispielen nach Fig. 1
bis 4 längs der Vertikalführung 10 um einen Betrag nach oben verfahren, der vorzugsweise
ihrem eigenen Durchmesser entspricht. Die ankommende Bedruckstoff- Bahn 81 wird um
die erste Wendestange von unten herumgeführt und um 90° nach rechts abgelenkt. Die
erste Umlenkwalze 3 wird von der Bahn 81 von unten her umschlungen und leitet die
Bahn 81 weiter zur zweiten Wendestange 5. Um diese ist die Bahn 81 ebenfalls von unten
her herumgeführt, wodurch die Bahn um 90° nach rechts abgelenkt wird und dadurch eine
zur ursprünglichen Bahnrichtung parallele Laufrichtung erhält. Die Oberseite der ablaufenden
Bahn entspricht dabei der Unterseite der ankommenden Bahn. Durch eine parallele Verschiebung
der zweiten Wendestange 5 und/oder der ersten Wendestange 2 kann ein beliebiger seitlicher
Versatz der ablaufenden Bahn gegenüber der ankommenden Bahn erzielt werden. Die zweite
Umlenkwalze 4 wird in diesem Ausführungsbeispiel nicht benutzt.
[0019] In Fig. 9 ist die zweite Wendestange 5 parallel zur ersten Wendestange 2 angeordnet.
Die erste Umlenkwalze 3 ist wie in Fig. 8 um einen Betrag nach oben verfahren, der
vorzugsweise ihrem eigenen Durchmesser entspricht. Die ankommende Bahn 91 umschlingt
die erste Wendestange 3 von unten her und wird durch sie um 90° nach rechts abgelenkt.
Die erste Umlenkwalze 3 wird ebenfalls von unten her umschlungen und die Bahn 91 dadurch
um einem Winkel von 180° umgelenkt. Die zweite Wendestange 5 ist parallel zur ersten
Wendestange 2 angeordnet, wird von der Bahn 91 von unten her umschlungen und lenkt
diese um 90° nach links ab. Dadurch läuft die Bahn entgegen der Richtung der ankommenden
Bahn mit gegenüber dieser vertauschter Oberseite zurück. Durch eine parallele Verschiebung
der ersten und/oder zweiten Wendestange kann darüberhinaus ein beliebiger seitlicher
Versatz der ablaufenden gegenüber der ankommenden Bahn erzielt werden.
[0020] In Fig. 10 ist die zweite Wendestange 5 um 90° gekreuzt zur ersten Wendestange 2
angeordnet. Die erste Umlenkwalze 3 ist wie bei den Varianten nach Fig. 1 und 4 in
ihrer Höhe so eingestellt, daß ihre Oberkante mit der Oberkante der ersten Wendestange
2 in einer horizontalen Ebene liegt. Die ankommende Bahn 101 wird zunächst analog
dem Bahnlauf in Fig. 1 bis 4 um die Wendestange 2, die erste Umlenkwalze 3 und die
zweite Umlenkwalze 4 herumgeführt. Durch die zweite Wendestange 5 wird die Bahn nun
abweichend von Fig. 1 bis 4 um 90° nach rechts abgelenkt. Die ablaufende Bahn läuft
dadurch entgegen der Richtung der ankommenden Bahn mit gleicher Oberseite wie diese
zurück. Durch Parallelverschiebung einer der beiden Wendestangen 2 oder 5 kann ein
beliebiger seitlicher Versatz erzielt werden.
[0021] Wenn vorstehend bei allen Beispielen von einem beliebigen seitlichen Versatz gesprochen
wurde, so ist klar, daß dieser selbstverständlich durch die Abmessungen des Rahmens,
der Lagerungen aller Umlenkwalzen und Wendestangen und durch die Breite der Bedruckstoff-
Bahn begrenzt ist. Prinzipiell ist jedoch bei der Auslegung der Wendeeinrichtung die
maximale Bahnbreite und der maximal erforderliche seitliche Versatz bekannt, so daß
der Rahmen und die Umlenkorgane mit den Lagerungen und Gleitstücken entsprechend dimensioniert
werden können.
[0022] Um alle vorstehend beschriebenen Bahnlaufvarianten realisieren zu können, sind folgende
Bedingungen bei der Festlegung der Durchmesser der Wendestangen und Umlenkwalzen zu
berücksichtigen: die Durchmesser d₂ und d₅ der Wendestangen 2 bzw. 5 sind zweckmäßigerweise
gleich groß, der Durchmesser d₃ der ersten Umlenkwalze 3 soll einerseits größer als
der Durchmesser d₂ der ersten Wendestange 2 sein und anderseits dem vertikalen Abstand
Y₂₋₅ der Oberkante der Wendestange 2 von der Unterkante der Wendestange 5 entsprechen.
[0023] Ferner soll der Durchmesser d₄ der zweiten Umlenkwalze 4 dem vertikalen Abstand von
der Unterkante der in unterer Stellung befindlichen ersten Umlenkwalze 3 zur Unterkante
der zweiten Wendestange 5 entsprechen. Als Beispiel für eine die vorstehenden Bedingungen
erfüllende Auslegung sei die folgende genannt:
d₂ = d₅ = 1; d₃ = Y₂₋₅ = 1,5; d₄ = 3.
Es können jedoch auch eine Reihe von anderen Durchmesserverhältnissen gewählt werden.
[0024] Wie aus Fig. 11 ersichtlich, kann die zweite Umlenkwalze 4 auch durch ein Paar parallel
übereinander angeordneter kleinerer Umlenkwalzen 16, 17 ersetzt sein. Diese sind bezüglich
ihres Durchmessers und ihres Abstandes zueinander so ausgelegt, daß die Summe der
Durchmesser plus dem Abstand der Unterkante der oberen Umlenkwalze 17 von der Oberkante
der unteren Umlenkwalze 16 dem Durchmesser der zweiten Umlenkwalze 4 entspricht. Diese
in Fig. 11 dargestellte Anordnung ermöglicht ebenfalls alle in den vorstehenden Beispielen
gezeigten Bahnführungen.
[0025] Daß sich bei nur teilweiser Benutzung der bereits beschriebenen Bahnwege weitere
Ablenkungsmöglichkeiten ergeben, liegt auf der Hand. So kann die Bahn 21, 31, 41 bei
Anordnung der Umlenkelemente wie in Fig. 1 bis 4 beispielsweise mit der ersten Umlenkwalze
3 nur einen Umschlingungswinkel von 90° bilden und von dieser dadurch auf der rechten
Seite der Wendeeinrichtung nach unten abgelenkt werden. Oder die Bahn 1, 21, 31, 41
wird entsprechend Fig. 1 bis 4 bis zur zweiten Umlenkwalze 4 geführt, umschlingt diese
nur mit einem Winkel von 90° und wird dadurch auf der linken Seite der Wendeeinrichtung
nach oben weggeführt. Oder die Bahn 81, 91 wird bei einer entsprechend Fig. 8 und
9 in ihrer oberen Position befindlichen ersten Umlenkwalze 3 nur um 90° um diese herumgeführt
und dadurch auf der rechten Seite der Wendeeinrichtung nach oben weggeführt. Wenn
von dem Paar von Umlenkwalzen 16, 17 gemäß Fig. 11 wenigstens eine in vertikaler Richtung
verschiebbar und arretierbar gelagert ist, ergibt sich auch auf der linken Seite der
Wendeeinrichtung eine Ablenkmöglichkeit nach unten.
[0026] Selbstverständlich können bei allen vorstehenden Beispielen die Wendestangen als
luftumspülte Wendestangen ausgebildet und an einem Ende mit einem entsprechenden Luftanschluß
verbunden sein. Ebenso können bei Bedarf eine oder beide Umlenkwalzen angetrieben
sein.
1. Wendeeinrichtung zum Wenden und/oder Versetzen einer Bedruckstoff- Bahn mit zwei
Wendestangen, von denen wenigstens eine quer zur ankommenden Bahn verschiebbar ist
und mit wenigstens einer zu einer Seite der Wendestangen parallel zur ankommenden
Bahn angeordneten Umlenkwalze, dadurch gekennzeichnet, daß zur anderen Seite der Wendestangen
(2, 5) ebenfalls parallel zur ankommenden Bahn (1; 21; 31; 41; 81; 91; 101) wenigstens
eine zweite Umlenkwalze (4) angeordnet ist.
2. Wendeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Wendestangen
(5) gegenüber der anderen (2) um 90° versetzt angeordnet ist.
3. Wendeeinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der ersten Umlenkwalze (3) größer ist als der Durchmesser der
von der ankommenden Bahn zuerst umschlungenen Wendestange (2).
4. Wendeeinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der zweiten Umlenkwalze (4) größer ist als der der ersten Umlenkwalze
(3).
5. Wendeeinrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß
die zweite Umlenkwalze (4) von einem Paar parallel angeordneter Umlenkwalzen (16,
17) ersetzt ist.
6. Wendeeinrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe aus dem
Durchmesser beider Umlenkwalzen (16, 17) und dem kürzesten Abstand zwischen den Oberflächen
beider Umlenkwalzen (16, 17) größer ist als der Durchmesser der ersten Umlenkwalze
(3).
7. Wendeeinrichtung gemäß wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden beider Wendestangen (2 bzw. 5) in Gleitstücken (12 bzw. 15) gelagert
sind, die in je einer Nut eines Querträgers (7 bzw. 6) in zwei parallel zur ankommenden
Bahn liegenden Ebenen quer zu dieser verfahrbar sind.
8. Wendeeinrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei Querträger
(6, 7), in denen auch die Enden der Umlenkwalzen (3, 4) gelagert sind, gemeinsam mit
rechtwinkelig zu ihnen angeordneten Längsträgern (8) einen Rahmen bilden.
9. Wendeeinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Umlenkwalzen (3) in einer zur Ebene der ankommenden Bahn parallelen
Ebene verfahrbar ist.
10. Wendeeinrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Umlenkwalzen (3) in einer zur Ebene der ankommenden Bahn senkrechten
Ebene verfahrbar ist.