(19)
(11) EP 0 345 484 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.1989  Patentblatt  1989/50

(21) Anmeldenummer: 89108575.5

(22) Anmeldetag:  12.05.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 88/70, B06B 1/18, B65D 88/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 04.06.1988 DE 3819112

(71) Anmelder: NETTER GMBH
D-55252 Mainz-Kastel (DE)

(72) Erfinder:
  • Kröger, Dietrich
    D-6200 Wiesbaden (DE)

(74) Vertreter: Fuchs, Luderschmidt & Partner Patentanwälte 
Postfach 46 60
65036 Wiesbaden
65036 Wiesbaden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Klopfer mit Selbststeuerung


    (57) Beschrieben wird ein pneumatischer Klopfer für das Abklopfen von Staub von Bunkerwandungen, mit einem einen länglichen, eine Entlüftungsbohrung (7) aufweisenden Federraum (13) mit Feder (9) umschließenden und einseitig durch eine Oberwand (20) mit Loch (10) verschlossenen Gehäuse (1), einer Ventilwand (3) mit Anschlußloch (8), mit einem gegen den Druck der Feder (9) mittels Druckluft zu Oberwand (20) hin bewegbaren Kolben (2) und mit einem im Bereich der Ventilwand (3) befindlichen Schnellentlüftungsventil (3, 8, 10, 11, 14a, 15), welches den Raum (22) unter dem Kolben (2) mittels einer Luftleitung (14) in den Federraum (13) entlüftet.
    Für die Erweiterung der Steuerungsmöglichkeiten insofern, als automatische Taktsteuerungen verbessert werden, wird erfin­dungsgemäß vorgeschlagen, daß eine Steuerbohrung (17) in der Gehäuseseitenwandung (1a) radial verlaufend im montageseiti­gen Drittel der Höhe (H) des Gehäuses (1) angeordnet ist und über eine Steuerleitung (18) mit einem 3/2-Wegeluftventil (16) in der Druckluftzuleitung (19) in Verbindung steht und daß das 3/2-Wegeluftventil (16) mit dem Anschlußloch (8) in der Ventilwand (3) verbunden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen pneumatisch arbeitenden Klopfer, insbesondere für das Abklopfen von staubförmigem Material von Behälterwandungen, beispielsweise Bunkerwandungen, mit einem einen länglichen, eine Entlüftungsbohrung aufweisenden Feder­raum mit Feder umschließenden und einseitig durch eine Ober­wand mit Loch verschlossenen Gehäuse,einer Ventilwand mit An­schlußloch, mit einem gegen den Druck der Feder mittels Druck­luft zur Oberwand hin bewegbaren Kolben und mit einem im Be­reich der Ventilwand befindlichen Schnellentlüftungsventil, wel­ches den Raum unter dem Kolben mittels einer Luftleitung in den Federraum entlüftet.

    [0002] Mit pneumatischen Klopfern der vorstehend bezeichneten Art werden staubförmige Materialien in Silos oder anderen Spei­cherbehältern von den Wandungen abgelöst, wenn die gespei­cherten Materialien anhaften oder zur Brücken­bildung neigen. Durch einen kräftigen Schlag gegen die Außen­wandung des Speicherbehälters kann das staubförmige Material gelockert, die Brücke zerstört und das Material zum Ausflie­ßen gebracht werden.

    [0003] Derzeit auf dem Markt befindliche Druckluft-Intervallklopfer bestehen aus einem unten behälterseitig mit Prallplatte und oben mit einem Deckel verschlossenen Zylinderrohr, bei wel­chem Prallplatte und Deckel einen größeren Durchmesser als der Außendurchmesser des Zylinderrohres haben und am Umfang mit vier Bohrungen versehen sind, durch welche Ankerschrauben gesteckt sind. Auf dem Deckel des Intervallklopfers ist ein Umsteuerventil aufgeschraubt, zu welchem eingangsseitig die Druckluftzuleitung führt und von welchem ausgangsseitig ein Anschlußnippel abgezweigt ist. Auch in das Zylinderrohr über der Prallplatte ist ein Anschlußnippel eingelassen, und ein Schlauch verbindet die beiden Anschlußnippel miteinander. Die Steuerung des bekannten Intervallklopfers konnte zwar in gewissem Umfang automatisiert werden, die Ansteuerung erfolg­ te mit Nachteil aber durch eine Stange oder einen Steuerstift am Kolben, wodurch eine komplizierte Montage und unzuverläs­sige Einzelteile erforderlich wurden. Außerdem war es nicht möglich, das Schlagintervall oder die Pausen zwischen jeweils einem oder zwischen jeweils einer Gruppe von Schlägen mit einfachen Mitteln zu steuern, schon gar nicht in explosions­gesicherten Räumen. Der Aufwand der Ansteuerung ist besonders hoch, wenn man pneumatische Steuerungen voraussetzt, da im allgemeinen zwei Zeitrelais erforderlich sind, für die Lade­zeit und für die Pausezeit.

    [0004] Es sind bereits Klopfer auf dem Markt, bei denen die Ansteue­rung durch eine interne Umsteuerung, nämlich durch ein im Ge­rät eingebautes Nadelventil, über gebohrte Steuerleitungen auf kompliziertem Wege erreicht wird. Durch die Erschütte­rungen im Betrieb beim Klopfen verstellen sich diese Nadel­ventile leicht. Eine Regelung bzw. Nachjustierung ist sehr aufwendig, da die Klopfer oft bei einem Bunker an einer unzu­gänglichen Stelle montiert sind. Außerdem ist mit weiterem Nachteil eine Fernsteuerung, z.B. eine Intervallsteuerung aus der Ferne, nicht möglich.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen pneuma­tisch arbeitenden Klopfer der eingangs bezeichneten Art so zu verbessern, daß die Steuerungsmöglichkeiten ohne negative Beeinflussung der Strömungsverhältnisse insofern erweitert werden können, als automatische Taktsteuerungen der Kolben­schläge ohne mechanische, mit dem Kolben zusammenwirkende Teile möglich werden.

    [0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Steuerbohrung in der Gehäuseseitenwandung radial verlaufend im montageseitigen Drittel der Höhe des Gehäuses angeordnet ist und über eine Steuerleitung mit einem 3/2-Wegeluftventil in der Druckluftzuleitung in Verbindung steht und daß das 3/2-Wegeluftventil mit dem Anschlußloch in der Ventilwand verbunden ist.

    [0007] Wenn hier von Luft, Druckluft, Luftventil oder dergleichen die Rede ist, versteht es sich für den Fachmann, daß selbst­verständlich auch andere Gase, insbesondere Stickstoff, oder auch Fließmittel allgemein im Sinne der Erfindung verwendet werden können.

    [0008] Es wurde eingangs erläutert, daß mit den Klopfern gemäß der Erfindung staubförmige Materialien von Wandungen abgelöst und zum Ausfließen gebracht werden können. Selbstverständlich müssen daher die Klopfer an den Wandungen der Behälter anmon­tiert sein, wobei im Sinne der hier gegebenen Beschreibung der sogenannte "untere" Teil des Klopfers an der Wandung an­gebracht ist. Im allgemeinen hat der Klopfer längliche Ge­stalt, so daß im Sinne der hier gegebenen Beschreibung das Schnellentlüftungsventil "oben" angeordnet ist und der Kolben seine Schläge gegen die Unterseite ausführt, nämlich gegen die dem Schnellentlüftungsventil gegenüberliegend angeordnete untere Fläche des Klopfers, welche an der Behälterwandung an­gebracht ist. Diese Unterfläche des Klopfers wird hier als montageseitig bezeichnet. Betrachtet man nun die Höhe des Ge­häuses und zerlegt man diese in Drittel, dann versteht es sich, daß das montageseitige Drittel der Höhe der untere Be­reich ist, mit welchem der Klopfer nämlich an der Wandung des Silos oder dergleichen anmontiert ist.

    [0009] Nach der Lehre der Erfindung wird in der Gehäuseseitenwandung, radial durch diese hindurchlaufend, eine Steuerbohrung in dem besagten montageseitigen Drittel der Höhe des Gehäuses vorge­sehen.

    [0010] Selbstverständlich kann man der Klopfer in beliebiger Stel­lung an der Wandung eines Lagerbehälters befestigen, und die gewählten Erläuterungen mit "oben" oder "unter" sollen weder die Anordnung noch Lage des erfindungsgemäßen Klopfers be­schränken.

    [0011] Der längliche Raum, in welchem sich der Kolben hin- und her­bewegt, kann zwar vieleckigen, ovalen oder vielseitigen Quer­ schnitt mit abgerundeten Ecken haben, bevorzugt ist dieser Raum aber zylindrisch, denn zylindrische Kolben lassen sich erfahrungsgemäß leichter herstellen. In den deckelseitigen 1 1/2 Dritteln dieses Innenraumes befindet sich der vorste­hend erwähnte Federraum, in welchem sich die Kompressions- oder Druckfeder befindet, und im unteren Drittel dieses Hohl­raumes im Gehäuse befindet sich ein sogenannter "Raum unter dem Kolben". Dabei versteht es sich, daß bei Betätigung des Klopfers der Raum unter dem Kolben bei einer speziellen Aus­führungsform durch den Kolben sogar vollständig ausgefüllt werden kann.

    [0012] Die erwähnte Steuerbohrung in der Gehäuseseitenwandung befin­det sich also im unteren Bereich des Gehäuses. Im Gegensatz zu oszillierenden Kolbenvibratoren bewirkt der erfindungsge­mäße Klopfer Einzelschläge in regelbaren Intervallen. Mit Vorteil können starke Schläge mit geringem Luftverbrauch be­wirkt werden. Verwendet man nun die vorstehend genannten Maß­nahmen, dann erlaubt der erfindungsgemäße Klopfer eine einfa­che Fernsteuerung auf sehr preiswerte und betriebssichere Weise. Durch die erwähnte untere Steuerbohrung im Klopferge­häuse kann nämlich eine Regelung zum Auslösen eines Klopf­schlages dann erfolgen, wenn sich der Kolben kurz vor der beim Laden erreichten Endposition befindet. Dann liegt die Steuerbohrung nämlich unter dem Kolben frei außerhalb des Kolbens, und der unter dem Kolben anstehende Luftdruck betä­tigt das 3/2-Wegeluftventil im Sinne des Entlüftens des An­schlußloches und damit Auslösen des Schlages des Klopfers.

    [0013] Allein durch Schaffung dieser Steuerbohrung wird ohne Ge­stänge, ohne elektrische Antriebe, Felder oder dergleichen erfindungsgemäß eine Regelungsmöglichkeit geschaffen dahinge­hend, daß der Klopfer auch intervallmäßig arbeitet. Man braucht nur über eine preiswerte, gegebenenfalls entfernt in der Druckluftzuleitung angeordnete Steuerung die zugeführte Druckluft abzuschalten, und schon hält der Klopfer seinen Be­trieb an.

    [0014] Weiterhin ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn in der Seitenwandung des hohlen Teils des Kolbens eine radial ver­laufende Kolbenbohrung angeordnet ist. Die Steuerbohrung im unteren Bereich des Gehäuses und die Kolbenbohrung liegen nach erfolgtem Schlag des Klopfers und im Endzustand unten befindlichen Kolbens etwa in gleicher Höhe. Dadurch wird ein Luftdurchgang in den Federraum erleichtert. Dieser ist zwar auch vorhanden, wenn im oberen, hohlen Teil des Kolbens keine sehr gut abdichtende Dichtung vorgesehen ist sondern bei­spielsweise nur ein Führungsring, die Drosselwirkung zwischen Gehäuseinnenwand und Seitenwandung des hohlen Teils des Kol­bens wird aber ersichtlich umgangen, wenn diese Kolbenboh­rung in der Seitenwandung des Kolbens angeordnet ist.

    [0015] Auch in explosionsgesicherten Räumen kann die Intervallsteue­rung gemäß der Erfindung gefahrlos und preiswert eingesetzt werden. Beispielsweise ist es zweckmäßig, wenn erfindungsge­mäß in der Druckluftzuleitung zwischen dem Luftversorgungsan­schluß und dem 3/2-Wegeluftventil eine Drossel angeordnet ist. Da es sehr genau einstellbare Drosseln gibt, die sehr preiswert sind, läßt sich auch die Zeit zum Heben des Kolbens beim Ladevorgang recht genau einstellen, indem die Drossel reguliert wird. Die Kolbengeschwindigkeit in Richtung Feder und damit das Schlagintervall werden also durch die Drossel regulierbar. Besonders vorteilhaft wird diese Anlage, wenn man zwischen dem Luftversorgungsanschluß und der Drossel ein Ventil für die Druckluftzufuhr einbaut, um die Schlaginter­valle zu beginnen oder enden zu lassen.

    [0016] Die vorstehend beschriebene Steuermöglichkeit ist gegenüber den bekannten Klopfern erheblich verbessert. Die neue und preiswert erstellbare Ansteuerung ist besonders von großem Vorteil, wenn jeweils nur ein Klopfer betätigt werden soll.

    [0017] Bei Verwendung der im Handel erhältlichen Arbeitszeit-Pausen­steuerung, durch welche ein zwischen Luftversorgungsanschluß und Drossel befindliches Ventil angesteuert wird, kann die Selbststeuerfunktion auch dazu verwendet werden, den Klopfer während eines Zeitablaufes, der sonst nur einen Schlag aus­löst, mehrfach schlagen zu lassen. Hierzu sind also sehr ge­ringe Mittel ausreichend, während bei den bisher bekannten Klopfern für eine solche Steuerung ein sehr großer Aufwand erforderlich war.

    [0018] Mittels Druckregler in der Druckluftzuleitung ist außerdem die Regelung der Schlagstärke möglich.

    [0019] Die Steuerung gemäß der Erfindung kann man bei verschiedenen Klopferaufbauten verwenden. Es gibt beispielsweise Klopfer, deren Gehäuse aus einem mit Prallplatte unten und Oberwand oben verschlossenen Zylinderrohr besteht, wobei das Schnell­entlüftungsventil oben auf der Oberwand aufgeschraubt ist. Bei einem solchen Klopfer sind Entlüftungsbohrungen in der Oberwand axial angeordnet, weil hier Platz genug neben dem im Deckelbereich untergebrachten Schnellentlüftungsventil vor­handen ist.

    [0020] Bei dieser Ausführungsform mit unten angeordneter Prallplatte kann man eine optimale Wirkung des Schlages erreichen, wobei der Kolben über die Prallplatte wie ein Stahlhammer gegen die Wand schlägt.

    [0021] Es kann aber bisweilen bevorzugt sein, eine Schalldämmung des pneumatischen Klopfers vorzusehen, bei welcher seine Wirkung zwar geringfügig schwächer ist, der Schlag aber lärmgedämpft ist wie bei einem Gummihammer. Eine solche zweite Ausführungs­form weist die Prallplatte montageseitig nicht auf, vielmehr ist das Gehäuse montageseitig offen.

    [0022] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Be­schreibung bevorzugter Ausführungsformen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:

    Figur 1 einen vertikalen Längsschnitt durch eine erste Aus­führungsform eines Kopfers mit der erfindungsgemäßen Steuerung und

    Figur 2 eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, wobei jedoch eine zweite Ausführungsform eines Klopfers mit integrier­tem Gehäuse gezeigt ist, die Steueranlage jedoch in gleicher Weise vorgesehen wird.



    [0023] Die in Figur 1 dargestellte erste Ausführungsform der Erfin­dung zeigt einen Klopfer mit einem Gehäuse 1 mit einem Zylinderrohr 1b, in welchem ein Kolben 2 bewegbar gelagert ist. In der Ruhestellung wird der Kolben 2 durch gegen den Kolbenboden wirkende, in den Raum 22 unter dem Kolben 2 ein­tretende Druckluft in Richtung des Doppelpfeiles nach oben entgegen der Kraft der Feder 9 gedrückt, so daß die Seiten­wandungen 2a des hohlen Teils 2b des Kolbens 2 den Federraum 13 verkleinern. Die Feder 9 wird dadurch gespannt. Der Klop­fer ist "geladen".

    [0024] Die Feder ist an der Oberwand 20 mit Loch 10 angebracht, wel­che oben mit einer hülsenförmigen Ventilwand 3 mit Anschlußloch 8 verbunden ist. In dieser Wand 3 ist das Schnellentlüftungsventil mit Steuermembran 11 und Ventil­raum 15 angeordnet. Die Druckluftzufuhr zum Anschlußloch 8 erfolgt über die Leitung 29, welche die Verbindung zwischen dem genannten Anschlußloch 8 und einem 3/2-Wegeventil 16 schafft. In der in den Figuren dargestellten Position des Ventils 16 wird Druckluft über die Druckluftzuleitung 19 zu­geführt.

    [0025] An dem der Oberwand 20 entgegengesetzten Ende des Zylinder­rohres 1 befindet sich die Prallplatte 1d, die mittels der Ab­dichtung 4 in gewissen Grenzen gleitbar in der Innenwandung des Zylinderrohres eingesetzt ist.

    [0026] Die Oberwand 20 und die Prallplatte 1d werden durch Anker­ schrauben 21 zusammengehalten. Zwischen den auf die Enden der Ankerschrauben 21 aufgesetzten Muttern und der Oberwand 20 befinden sich Federn 23, die bei Betätigung den Schlag auf­fangen. Die Prallplatte 1d ist mit der Wandung des Lagerbe­hälters oder dergleichen entweder unmittelbar oder über ein dämpfendes Material verbunden. Zur Befestigung dienen die zum Einsetzen von Schrauben bestimmten Öffnungen 27. Der Raum über der Prallplatte 1d bzw. unter dem Kolben ist mit 22 be­zeichnet und steht über einen Stutzen und eine Rohrleitung 14 mit dem Schnellentlüftungsventil in der Wand 3 in Verbin­dung.

    [0027] Am Kolben sind radial unten Dichtungen 6 und oben eine Füh­rung 12 vorgesehen. Außerdem erkennt man die Entlüftungsboh­rung 7, mit welcher der Federraum 13 mit der Umgebund in Ver­bindung steht.

    [0028] Im montageseitigen Drittel der Höhe H des Gehäuses 1 ist ge­mäß Figur 1 auf der rechten Seite eine Steuerbohrung 17 ange­ordnet, welche über eine Steuerleitung 18 mit dem 3/2-Wege­luftventil 16 in der Druckluftzuleitung 19 verbunden ist. Da­bei steht das 3/2-Wegeluftventil 16 über die erwähnte Leitung 29 mit dem Anschlußloch 8 in der Wand 3 in Verbindung.

    [0029] Bei der anderen Ausführungsform gemäß Figur 2 ist das Gehäu­se mit integrierten Bauteilen aufgebaut, und der dort ge­zeigte Klopfer unterscheidet sich auch von der Ausführungs­form der Figur 1 dadurch, daß das Gehäuse montageseitig offen ist und die Prallplatte 1d entfallen ist.

    [0030] Gleiche Teile weisen wieder gleiche Bezugszahlen auf. Bei beiden Figuren befindet sich der Kolben 2 gerade in einem Zu­stand, kurz bevor er unten auf die Montageebene 24 aufschlägt bzw. auf die Prallplatte 1d (Figur 1) aufschlägt oder nachdem er diese beim Aufwärtshub wieder verlassen hat. Die Feder 9 befindet sich im hohlen Teil 2b des Kolbens 2 innerhalb der Seitenwandungen 1a und stützt sich gegen das massive Teil des Kolbens 2 auf der einen Seite ab, während sie sich auf der gegenüberliegenden Seite gegen die Oberwand 20 des Gehäuses abstützt, in welcher ein Loch 10 vorgesehen ist, welches nach oben hin von einem zylindermantelförmigen Bund 25 umgeben ist.

    [0031] Die in etwa zylindermantelförmigen Seitenwandungen 1a des Ge­häuses 1 enden gemäß Figur 2 nach oben hin in einem sich etwas erweiternden Kragen, der mit Innengewinde versehen ist. In dieses ist der Deckel 3 unter Belassung eines Ventilraumes 15 eingeschraubt. Der Deckel kann auch durch radiale Schrau­ben befestigt sein.

    [0032] Der kreisrunde Kragen 26 liegt koaxial zu dem weiter innen liegenden Bund 25 mit dem Loch 10. In der Oberwand 20 münden vier über den Kreisumfang beispielsweise gleichmäßig beab­standete Luftkanäle 14, die sich von dem Raum 22 unter dem Kolben 2 bis nahezu über die ganze Höhe H des Gehäuses 1 bis in den Ventilraum 15 erstrecken. Das Gehäuse 1 ist nach unten etwa rechteckig erweitert und hat vier Schraubenlöcher 27, über welche unter der Zwischenlegung der Dichtung 4 das Ge­häuse 1 an einer nicht dargestellten Wandung eines Lagerbe­hälters anschraubbar ist.

    [0033] Auch deckelseitig ist eine Dichtung 5 vorgesehen, ebenso wie am unteren offenseitigen Ende des Kolbens 2 eine Dichtung 6 und gegenüberliegend am deckelseitigen, hohlen Teil 2b des Kolbens 2 ein Führungsring 12 angeordnet ist.

    [0034] Die Entlüftungsbohrungen 7 sind im oberen Drittel (deckelsei­tig) der Höhe H des Gehäuses 1, die Seitenwandung 1a radial durchgreifend, so angeordnet, daß eine Verbindung des Feder­raumes 3 und bei abgehobener Steuermembran 11 auch der Luft­kanäle 14 mit der Außenluft gewährleistet ist. Der Durchmes­ser der Entlüftungsbohrung 7 ist dabei vorzugsweise erheblich kleiner als der der Luftkanäle 14.

    [0035] In Flucht zum Loch 10 und koaxial befindet sich im Deckel 3 eine Ventilbohrung, in welcher eine Steuermembran 11 aus Gum­mi, Kunststoff oder einem anderen Elastomer in axialer Rich­ tung nach oben und unten gleitbar aufgenommen ist. Die Steuer­membran 11 kann soweit nach unten gedrückt werden, daß sie sich auf die ringförmige Stirnfläche des Bundes 25 legt und bei entsprechendem Druck das Loch 10 abdichtet. Mittig im Deckel und koaxial zu diesem Loch 10 sowie zur Ventilbohrung ist das Anschlußloch 8 vorgesehen, an welches in nur schema­tisch dargestellter Weise die Leitung 29 anschließt, welche die Verbindung zwischen diesem Anschlußloch 8 und einem 3/2-­Wegeventil 16 schafft. Dieses wiederum liegt in der Leitung zwischen dem Anschlußloch 8 und der Druckluftzuleitung 19. In dieser sind ferner gemäß Darstellung in Figur 2 eine Dros­sel 20 und ein Luftversorgungsanschluß 30 angeordnet.

    [0036] Durch die Steuermembran 14 wird praktisch der Ventilraum 15 mehr oder weniger gegen der Raum 14a über der Membran 11 ab­gedichtet. Bei entsprechender Druckdifferenz zwischen den beiden Räumen 14a und 15 kann nämlich Luft an den Rändern der Steuermembran 11 vorbeiströmen. Dies ist erwünscht, wie in der Betriebsfunktion noch erläutert wird.

    [0037] In den Figuren ist auch noch die Ventilfeder 16a und die Steuerbohrung 17 gezeigt, mit welcher die Steuerleitung 18 beispielsweise durch Verschraubung verbunden ist.

    [0038] Im Betrieb arbeitet der Klopfer sowohl nach der einen als auch nach der anderen Ausführungsform (Figuren 1 und 2) wie folgt.

    [0039] Druckluft gelangt über die Zufuhrleitung 19 und das Ventil 16 durch das Anschlußloch 8 auf die flexible Steuermembran 11, die dadurch gegen das Loch 10 zum Federraum 13 gedrückt wird und auf der ringförmigen Stirnfläche des Bundes 25 unter Abdichtung des Federraumes 13 gegen den Ventilraum 15 ge­drückt wird. Da der Federraum 13 über die Entlüftungsbohrung 7 mit der Umgebund bzw. Außenluft in Verbindung steht, ist der Druck auf die Steuermembran 11 von der beaufschlagten Seite (von oben) her größer als der Druck (von unten) durch das Loch 10. Der sich hierdurch ergebende Differenzdruck be­sorgt den Andruck der Steuermembran 11 auf den Bund 25 und damit die Abdichtung des Loches 10. Die anstehende Druckluft gelangt an der flexiblen Außenkante der Steuermembran 11 vor­bei über die im Gehäuse 1 angebrachten Kanäle 11, die z.B. gebohrt oder eingegossen sind oder bei der Ausführungsform der Figur 1 als Schlauch angeflanscht sind, unter den Kolben 2 und drückt diesen gegen die Druckfeder 9.

    [0040] Wird das zur Betätigung des Klopfers verwendete 3/2-Wegeven­til 16 geschlossen, d.h. entgegen der Kraft der Feder 16a aus der in den Figuren gezeigten Stellung nach links verschoben, so wird das Anschlußloch 8 für die Druckluft entlüftet. Der über der Steuermembran 11 befindliche Raum 14a steht jetzt mit der Außenluft in Verbindung. Hierdurch wird der Druck un­ter der Steuermembran 11 stärker und hebt diese an. Die unter dem Kolben 2 befindliche Druckluft kann jetzt schlagartig durch die Luftkanäle 14 in den Federraum 13 entweichen und von dort über die Entlüftungsbohrung 7 ins Freie. Die Feder 9 kann jetzt den Kolben 2 gegen die Aufspannfläche oder Mon­tagefläche 24 schießen. Hierdurch erfolgt die stoßartige Be­schleunigung der Masse, z.B. der Wandung, an welcher der Klopfer angebracht ist.

    [0041] In der Nähe oder in beliebiger Entfernung vom Klopfer ist zwischen den Leitungen 29 und 19 das 3/2-Wegeluftventil 16 so angebracht, daß sein Luftausgang A mit dem Anschlußloch 8 für Druckluft verbunden ist. Das Ventil 16 ist in der gezeig­ten Stellung unbetätigt offen, d.h. der Luftausgang A ist mit P verbunden, und der Klopfer wird geladen, sobald der Luft­versorgungsanschluß 30 Luft zuführen kann.

    [0042] Mit einer nicht gezeigten Steuerung, z.B. mittels eines Ku­gelhahnes, der zwischen dem Luftversorgungsanschluß 30 und der verstellbaren Drossel 20 angeordnet sein kann, kann die Druckluftzuleitung 19 unter Betriebsdruck gesetzt werden.

    [0043] Kurz vor der beim Laden erreichten deckelseitigen, bzw. obe­ren Endposition des Kolbens 2 liegt dann die Steuerbohrung 17 unter der dann erreichten Position der Dichtung 6. Auf diese Weise ist über die Steuerleitung 18 eine Verbindung zwischen dem Raum 22 unter dem Kolben 2 mit dem Steueran­schluß Z des Ventiles 16 vorgesehen.

    [0044] Aus der in den Figuren gezeigten Position bewegt sich das Ventil 16 entgegen der Kraft der Feder 16a nach links (Figur 2) bzw. nach unten (Figur 1), so daß das Ventil die Leitung von P nach A schließt und die Verbindung von A nach R öffnet. Damit wird der Klopfer betätigt, denn das Anschlußloch 8 wird ja entlüftet.

    [0045] Nach erfolgtem Schlag, wenn also die Kraft in der Feder 9 den Kolben 2 nach unten bewegt hat, gelangt eine Kolbenbohrung 15a, die bei der Ausführungsform der Figur 2 in der Seiten­wandung 2a des hohlen Teils 2b des Kolbens 2 radial durchlau­fend gezeigt ist, in den Bereich der Steuerbohrung 17. Da­durch kann über die Steuerleitung 18 das Ventil 16 über den Federraum 13 und die Entlüftungsbohrung 7 entlüftet werden. Die Feder 16a stellt nun das Ventil 16 wieder in die gezeig­te Position zurück. Das Spiel kann erneut beginnen.

    [0046] Die in der Druckluftzuleitung 19 zwischen Luftversorgungsan­schluß 30 und Ventil 16 angeordnete Drossel 20 reguliert die Kolbengeschwindigkeit und damit auch das Schlagintervall.

    [0047] Es versteht sich, daß die in Figur 2 schematisch außen außer­halb des Gehäuses 1 verlaufende Steuerleitung 18 auch in den Gehäusemantel gelegt werden kann. Bei der Ausführungsform der Figur 2 ist das Schnellentlüftungsventil im deckelseitigen Ende des Gehäuses 1 integriert; bei der Ausführungsform der Figur 1 ist es auf die Oberwand 20 aufgeschraubt.

    [0048] Durch die neue Steuerung kann der Klopfer bei besonderen An­wendungen eingesetzt werden. Beispielsweise benötigen Bäcke­reibetriebe bisweilen kleinere Klopfer, bei denen außerdem erwünscht ist, daß der Behälter nahezu vollständig vom Füll­gut entleert ist, z.B. Mehl oder Backpulver, nämlich wenn nach dem Entleeren ein anderes Füllgut eingefüllt werden soll.

    [0049] Der Klopfer kann dann so eingestellt werden, daß er für die Restentleerung des Behälters gleichzeitig während der Behäl­terentleerung fünfmal klopft mit keiner weiteren Steuerung als einer Drossel. Öffnungszylinder und Klopfer würden über das gleiche Ventil versorgt werden können.


    Ansprüche

    1. Pneumatisch arbeitender Klopfer, insbesondere für das Ab­klopfen von staubförmigem Material von Behälterwandungen, beispielsweise Bunkerwandungen, mit einem einen längli­chen, eine Entlüftungsbohrung (7) aufweisenden Federraum (13) mit Feder (9) umschließenden und einseitig durch eine Oberwand (20) mit Loch (10) verschlossenen Gehäuse (1), einer Ventilwand (3) mit Anschlußloch (8), mit einem gegen den Druck der Feder (9) mittels Druckluft zur Oberwand (20) hin bewegbaren Kolben (2) und mit einem im Bereich der Ventilwand (3) befindlichen Schnellentlüftungsventil (3, 8, 10, 11, 14a, 15), welches den Raum (22) unter dem Kolben (2) mittels einer Luftleitung (14) in den Federraum (13) entlüftet, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerbohrung (17) in der Gehäuseseitenwandung (1a) radial verlaufend im montageseitigen Drittel der Höhe (H) des Gehäuses (1) angeordnet ist und über eine Steuerleitung (18) mit einem 3/2-Wegeluftventil (16) in der Druckluftzuleitung (19) in Verbindung steht und daß das 3/2-Wegeluftventil (16) mit dem Anschlußloch (8) in der Ventilwand (3) verbunden ist.
     
    2. Klopfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Seitenwandung (2a) des hohlen Teils (2b) des Kolbens (2) eine radial verlaufende Kolbenbohrung (15a) angeordnet ist.
     
    3. Klopfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckluftzuleitung (19) zwischen dem Luftver­sorgungsanschluß (30) und dem 3/2-Wegeluftventil (16) eine Drossel (20) angeordnet ist.
     




    Zeichnung