[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Stecknaht zum Endlosmachen
eines Gewebebandes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und des Anspruchs 4. Sie
betrifft ferner eine Nahtungsmaschine zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Zu den Gewebebändern der eingangs genannten Art gehören insbesondere Entwässerungs-
oder Trockensiebe. Gegenüber endlos gewobenen oder durch eine Webnaht endlos gemachten
Sieben haben Siebe mit Stecknaht den Vorteil, daß sie in der Entwässerungsmaschine
oder im Trockenteil der Papiermaschine selbst durch Zusammenfügen der beiden vorbereiteten
Gewebeenden mit einem Steckdraht endlos gemacht werden können. Die Herstellung dieser
Stecknähte ist bisher von Hand erfolgt, indem die Kettdrähte einer jeden Gewebeseite
zweier zu vernahtender Gewebeenden zurückgewoben oder zurückgespleißt werden, so daß
auf jeder Seite eine Reihe von Kettdrahtschlaufen entsteht, durch die dann der gemeinsame,
verbindende Steckdraht geführt werden kann.
[0003] Diese Art der Herstellung der Stecknaht, die in der EP 0043441 und dem DE-GM 81 22
451 in bezug auf das Endlosmachen von Entwässerungssieben mit einer Webnaht beschrieben
und dargestellt ist, ist sehr aufwendig, weil sie von Hand erfolgt.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren sowie eine Maschine
zu schaffen, die es er möglichen, die umständliche und zeitaufwendige Handarbeit
zu mechanisieren bzw. zu automatisieren und dadurch eine spürbare Entlastung des Arbeitspersonals
und damit eine Steigerung der Produktivität sowie der Qualität der Stecknähte zu erreichen.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gemäß einem Vorschlag dadurch gelöst, daß
die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite
in einem Magazinierbund aufgereiht, einzeln entsprechend der Webordnung abgetrennt
und abwechselnd um einen in der Mitte des Hilfskettstreifens angeordneten, aus wenigstens
einem Draht bestehenden Zentraldraht beliebiger Querschnittsfläche herum zurückgeführt
und -gewoben werden, so daß der Zentraldraht entsprechend dem Arbeitsfortschritt
abwechselnd von einem Kettfadenende der rechten und linken Gewebeseite umschlungen
wird, während der jeweils gegenüberliegende Kettfaden ohne Umschlingung des Zentraldrahtes
zurückgewoben wird, wobei die Kettfadenenden nach dem Eintrag in das der Webordnung
entsprechende offene Fach parallel zur Webkante angeschlagen werden.
[0006] Gemäß einem anderen Lösungsvorschlag besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin,
daß die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite
in einem Magazinierbund aufgereiht, entsprechend der Webordnung abgetrennt und einzeln
jeweils um eine Schlinge einer Drahtspirale zurückgewoben werden, wobei bei Verwendung
von zwei Drahtspiralen diese parallel liegen und nicht miteinander verbunden sind,
und wobei das linke und das rechte Gewebeende so festgehalten werden, daß ein seitliches
Verrutschen oder Verschieben verhindert wird. Die Drahtspiralen werden danach mit
einem gemeinsamen Steckdraht außerhalb der Nahtungsmaschine verbunden.
[0007] Ein weiterer Lösungsvorschlag besteht darin, daß die Kettfadenenden maschinell nach
dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite in einem Magazinierbund aufgereiht,
entsprechend der Webordnung abgetrennt und einzeln jeweils um eine Schlinge einer
Drahtspirale zurückgewoben werden, wobei bei Verwendung von zwei Drahtspiralen diese
ineinandergeschoben parallel liegen und, indem mit dem Nahtfortschritt ein Zentraldraht
durch beide Spiralen geschoben wird, diese und damit die beiden Gewebeenden miteinander
verbindet und sie gegenseitig und auf der Maschine gegen Verrutschen sichert.
[0008] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient eine Nahtungsmaschine, die
sich kennzeichnet durch beidseitig der herzustellenden Stecknaht angeordnete Fadentrenner
zur Abtrennung und Vereinzelung der Kettfadenenden aus den in Magazinierbunden angeordneten
Kettfäden jeder Gewebeseite, ein aus Übergabegreifern und Durchziehgreifern bestehendes
Greifersystem zum Eintragen der ausgelösten Einzelfäden in ein von Hilfskettfäden
durch eine Fachbildungseinrichtung vorgebildetes Webfach, in dem die Einzelfäden durch
eine angetriebene Weblade pro Nahthälfte an die jeweilige Gewebekante anschlagbar
sind, wobei nach dem Anschlagen die Einzelfäden durch das Greifersystem entweder um
einen oder mehrere Zentraldrähte bzw. Drahtspiralen herum oder unter Vermeidung des
oder der Zentraldrähte bzw. Drahtspiralen in ihre eigene Gewebeseite zurückwebbar
sind.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Draufsicht der erfindungsgemäßen Nahtungsmaschine
von vorn,
Fig. 2 eine Stirnansicht der Maschine von Fig. 1 in einem kleineren Maßstab, wobei
die endlos zu machende Gewebebahn zeltartig über die Nahtungsmaschine hinweggeführt
ist,
Fig. 2a eine Detailansicht des Mechanismus zum In- und Außer-Eingriff-Bringen des
Getriebemotors der Nahtungsmaschine,
Fig. 3-5 schematische Darstellungen der Arbeitsschritte bei der Herstellung der Stecknaht
für eine Gewebeseite,
Fig. 6 eine schematische Draufsicht der Naht der mittels eines Zentraldrahtes miteinander
zu verbindenden rechten und linken Gewebeseite,
Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Draufsicht, bei der jedoch anstelle eines Zentraldrahtes
zwei parallele Steckdrähte Verwendung finden,
Fig. 8 die Draufsicht eines Gewebeendes, in das eine Drahtspirale eingewoben ist,
wobei jedes Kettdrahtende in die Spirale einbindet,
Fig. 9 eine Querschnittsansicht zweier mit je einer Drahtspirale versehener Gewebeenden,
die durch eine mit Führungsrollen versehene Vorrichtung positioniert werden,
Fig.10 eine der Fig. 8 ähnliche Draufsicht eines Gewebeendes, bei der die Drahtspirale
zusammen mit einem in ihr liegenden Draht eingewoben ist,
Fig.11 Spiralen mit nachgeschobenem Zentraldraht,
Fig. 12 eine Schnittansicht in Längsrichtung der in Fig. 2 gezeigten Nahtungsmaschine
längs der Symmetrielinie,
Fig. 13 eine Schnittansicht in Querrichtung der in Fig. 1 gezeigten Nahtungsmaschine,
Fig. 14 eine Gesamtansicht der Nahtungsmaschine mit Gestell und Einzelfädenaufhängung,
Fig. 15 eine perspektivische Ansicht der Anordnung von Fadentrennern und Übergabegreifern
und Niederhalter,
Fig. 16 eine Darstellung der wesentlichen Teile der Baugruppe Fadentrenner,
Fig. 17 eine Darstellung der Anordnung der Baugruppe Übergabegreifer,
Fig. 17a einen Schnitt durch den Kopf des Übergabegreifers,
Fig. 18 eine Darstellung der Baugruppe Durchziehgreifer,
Fig. 18a einen Schnitt durch den Kopf des Übergabegreifers,
Fig. 19 eine Darstellung der beiden Webladen.
Fig. 19a eine Seitenansicht der Weblade gemäß Pfeil A in Fig. 19.
[0011] Wie aus den Fig. 1, 12 bis 14 ersichtlich, besteht die Nahtungsmaschine im wesentlichen
aus einem Fahrgestell 1, einem Gestell 3, 4, 4′, einem Jacquardkopf 40, einem Harnisch
50, einer Einzelfadenaufhängung 60, einem Fadentrenner 7, 7′, einem übergabegreifer
8, 8′, einem Durchziehgreifer 9, 91, einer Weblade 10, 10′, einem Schaltpult 70,
einem Elektrik-Schaltschrank 80 und einem Pneumatik-Schaltschrank 90.
[0012] Wie aus den Fig. 1, 12 und 13 ersichtlich, ist die Nahtungsmaschine auf dem Fahrgestell
1 montiert, das aus einem auf Rädern 30 beweglichen Rahmenkörper 31 besteht, der sich
im Rhythmus des Webfortschrittes über einen gesteuerten Antriebsmotor 2 fortbewegen
läßt. Das Fahrgestell ist eine Schweißkonstruktion und dient als Gerüst für den Maschinentisch
32, und die Konsolen 6, 41, 51, 61 der oben genannten Baugruppen sowie als Vorschubeinheit
35 beim Webvorgang. Das Fahrgestell kann über einen Getriebemotor 2, 37 und nachfolgender
großer Untersetzung automatisch gefahren werden. Dabei kann ein Vorschub von beispielsweise
0,4 mm/sec erzielt werden. Der Vorschub der Nahtungsmaschine wird abhängig von der
Gewebedichte gesteuert, wobei die Dauer des Fahrimpulses je nach Kettfadenteilung
über ein Zeitglied ins Programm einzugeben ist. Außerhalb des Programmes kann die
Maschine durch mit dem Getriebebremsmotor geschaltete Tasten vorwärts bzw. rückwärts
gefahren werden, wobei vorwärts in Nahtungsrichtung bedeutet. Diese Betriebsart ist
zum Fahren kurzer Wege vorgesehen, z.B. zum Anweben oder bei einer Störung. Soll die
Nahtungsmaschine über größere Wege gefahren werden, wie dies beispielsweise nach fertiger
Naht und ausgebautem Sieb der Fall ist, wenn die Maschine wieder in Anwebstellung
gefahren werden muß, dann wird der Motor durch einen Mechanismus 36, der u.a. aus
einer Sterngriffschraube 38 besteht, außer Eingriff gebracht. Die Nahtungsmaschine
kann dann von Hand verschoben werden. Das Außer-Eingriff-Bringen des Getriebemotors
2, 37 erfolgt in der Weise, daß die Sterngriffschraube 38 ,(Fig.2a) gelöst wird, wobei
der Motor festgehalten wird, bis diese Schraube 38 frei ist. Danach wird der Motor
2 gemäß Pfeil A nach unten geklappt,wodurch die Schnecke 36a außer Eingriff kommt.
Für den Automatikbetrieb wird der Motor 2 nach oben geklappt und die Nahtungsmaschine
geringfügig hin- und herbewegt, bis die Schnecke 36a im Schneckenrad 36b einrastet,
worauf die Sterngriffschraube 38 wieder angezogen wird.
[0013] Das Gestell besteht im allgemeinen aus zwei Ständern 4, 4′ und zwei Trag- und Führungsrohre
3, sowie bei breiten und schweren Sieben noch aus einem oder zwei Zwischenständern
4a zur Unterstützung der Tragkörper 3. Der Rahmenkörper 31 wird unterhalb der Arbeitsebene
der Maschine auf beiden Seiten durch die beiden parallelen Trag- oder Führungsrohre
3 geführt, die wiederum an ihren Enden jeweils an einer waagrechten Traverse 32 der
Ständer 4 befestigt sind. In der Regel weist der Ständer 4 keine Räder auf und steht
an der Anwebseite der Nahtungsmaschine. Dieser Ständer hat die Funktion der Führung
und Klemmung der Tragrohre 3, sowie der Klemmung der Hilfskettfäden bzw. Streifen
15, 15′ und des Zentraldrahtes 16,und dient ferner zur Halterung der Umlenkrollen
13a zur Belastung des Magazinierbundes 13, 13′, zur Anordnung der Anschlußbuchse der
Stromzuführung, sowie zur Befestigung eines Druckluftwendelschlauches. In einer weiteren
Ausführungsform hat der Ständer 4′ vier Lenkrollen 4b und 4c, wobei die Lenkrollen
4b mit Bremsen versehen sind, die während des Betriebes der Nahtungsmaschine festzustellen
sind. Dieser Ständer hat die Funktion der Führung und Klemmung der Tragrohre 3 sowie
der Klemmung des Magazinierbundes 13, 13′.
[0014] Der aus dem Stand der Technik bekannte Jacquardkopf 40 ist mittig im Fahrgestell
1 angeordnet. Der Jacquardkopf ist beispielsweise für zweihundertsechszehn Fäden ausgelegt,
wobei einhundertachtundneunzig Fäden benutzt werden, wenn die ersten zwei und die
letzte Kartenreihe am Jacquardkopf freigelassen sind. Die beiden ersten Reihen der
Jacquardkarten 44 werden zur Steuerung einer Doppelnadel 7a des Fadentrenners 7,
7′ benötigt, auf die letzte Reihe wird verzichtet,um die Fachgeometrie zu verbessern.
Als Wechseleinrichtung 46 für den Zentraldraht 16 ist an den Konsolen 51 je ein Pneumatik-Zylinder45
angebaut. Die Zentraldrähte 16 werden durch im Webprogramm enthaltene Signale gesteuert.
Neben der automatischen Bedienung des Jacquardkopfes 40 kann der Jacquardkopf durch
entsprechende Schalter und Tasten manuell betätigt werden. Durch diese Schalter ist
ein manueller Fachwechsel möglich.
[0015] Der Harnisch 50 ist in dem oben angegebenen Beispiel mit 198 Fäden bestückt, d.h.,
es kann eine Naht mit maximal 198 Fäden gefertigt werden. Bei Nähten mit kleinerer
Anzahl von Hilfskettfäden 15, 15′ sind diese im Harnisch 50 mittig aufzuteilen. Gegebenenfalls
ist je nach Hilfskettfadenzahl jede dritte oder vierte Harnischöse 52 freizulassen.
Die Vorspannung der Harnischfedern 53 kann durch Heben oder Senken des Federbodens
54 verändert werden.
[0016] Die Einzelfadenaufhängung 60 geht im einzelnen aus der Fig. 14 hervor. Danach ist
jeder Hilfskettfaden 15, 15′ mit einem Gewicht 62 versehen. Dazu wird der Hilfskettfaden
15, 15′ nach dem Einfädeln in die Harnischöse 52 mit dem Verbindungsfaden 63 des Gewichts
über eine spezielle Kupplung 64 verbunden. Die Gewichte 62 bestehen in einer Ausführungsform
aus Messing. Bei einem Durchmesser von 4 mm ist ein Gewicht 62 600 mm lang und wiegt
ca. 65 g.
[0017] Die Fadentrenner 7, 7′ sind wie die oben genannte Fachbildungseinrichtung 5 bzw.
der Jacquardkopf 40 über eine Konsole 6 mit dem Fahrgestell 1 verbunden. Mit dem Fadentrenner
7, 7′ werden die einzuwebenden Kettfäden 12, 12′ einzeln aus dem Magazinierbund 13,
13′ gelöst und über den Übergabegreifer 8, 8′ positioniert. Die Kraft des Trennerkopfes
7b wird durch eine Feder 7c bestimmt, welche mit einem Pneumatik-Zylinder 7d gekoppelt
ist. Die Fadentrenner 7, 7′ können mit Rändelschrauben 7e horizontal und vertikal
verstellt werden. Der ganze Mechanismus 7 bis 7e und 8 bis 8g ist hochklappbar, wodurch
ein freier Zugang zum Nahtbereich geschaffen wird. Die Größe der Trennernadeln 7a,die
mit zwei Haken 7g, 7g′ für Fadenvereinzelung bei feinen,mehrlagigen Geweben ausgerüstet
sind, richtet sich nach dem Kettfadenprofil. Die Tiefe des Hakens 7a′ sollte bei runden
Kettfäden immer bis 30% unter dem Kettfadendurchmesser liegen. Ovale und rechteckige
Kettfäden erfordern speziell angepaßte Trennernadeln 7a. Der Fadentrenner kann sowohl
automatisch als auch manuell bedient werden. Das gleiche gilt für den Fadentrennerspanner
7f bzw. die Bewegung der Trennernadeln.
[0018] An der Konsole 6 sind Fadentrenner 7, 7′, ferner Übergabegreifer 8, 8′ befestigt.
Wie bei den Fadentrennern 7, 7′ ist jeweils ein Übergabegreifer 8 bzw. 8′ für eine
der beiden Gewebehälften vorgesehen, wobei die mit dem Strichindex versehenen Bezugszeichen
zu der einen Gewebehälfte und die keinen Strich aufweisenden Bezugszeichen zu der
gegenüberliegenden anderen Gewebehälfte gehören. Die Übergabegreifer 8, 8′ nehmen
dem Fadentrenner 7, 7′ den vereinzelten Faden 12a ab und übergeben ihn dem bereitstehenden
Durchziehgreifer 9, 9′. Die Übergabegreifer 8, 8′ werden mit pneumatischen Drehantrieben
8a (Fig. 15) angetrieben. Die Schwenkwinkel der Übergabegreifer 8, 8′ können über
Anschlagschrauben 8b stufenlos verstellt werden. Zur Quittierung der Endlagen sind
auf den Anschlagschrauben 8b elektronische Quittierelemente 8c montiert. Zur Endlagenverstellung
der Übergabegreifer 8, 8′ werden die Gewindestifte an den Quittierelementen 8c sowie
die Kontermuttern 8e an den Anschlagschrauben 8b gelöst, worauf mit den Anschlagschrauben
der Drehwinkel und somit die Position der Greifer justiert werden kann. Die Übergabegreiferspanner
8f sind mit elektrischen Kontakten 8g ausgerüstet. Beim Fehlen eines Fadens 12a schaltet
die Steuerung auf Störung, so daß die Maschine außer Betrieb gesetzt ist. Zum Einlegen
des fehlenden Fadens in den Übergabegreiferspanner 8f (Fig. 17a) wird der Spanner
durch einen Schalter solange geöffnet, bis der Faden von Hand eingelegt worden ist.
[0019] Um die Anschlaglinie und die Naht im Nahtungsbereich auf Gewebeniveau zu halten,
wurde ein Niederhalter 8d angebracht (Fig. 15).
[0020] Unterhalb der Arbeitsebene der Nahtungsmaschine sind die Durchziehgreifer 9, 9′ (Fig.
18) sowie die beiden Webladen 10, 10′ (Fig. 19) gelagert. Die Durchziehgreifer 9,
9′ haben im wesentlichen zwei Funktionen, nämlich das Abnehmen der Kettfadenenden
12, 12′ von den Übergabegreifern 8, 8′ und Eintrag dieser Hilfsschußfäden in die
wechselweise geöffneten Fächer 5a, 5b, 5c der Naht, ferner zur gegenseitigen Übergabe
bzw. Anahme der Kettfadenenden 12, 12′, die zurückgehoben werden. Der Antrieb der
Durchziehgreifer 9, 9′ erfolgt mit pneumatischen Drehantrieben 9a mit Endlagenquittierung
9b und angebauten Zylindern 9c für Zwischenpositionen 9d. Die Endlagen 9e der Durchziehgreifer
9, 9′ können mittels Anschlagschrauben 9f stufenlos verstellt werden. Die Quittierelemente
9b sind auf den Anschlagschrauben 9f befestigt und müssen vor dem Verstellen der Anschlagschrauben
9f abgenommen werden. Zur Quittierung der Zwischenpositionen 9d sind an den unteren
Wellenenden 9g der Durchziehgreifer 9, 9′ Nocken 9h angebracht. Bei Erreichen der
Zwischenposition 9d werden von diesen Nocken 9h Näherungsinitiatoren 9i geschaltet.
Zur Justierung der Zwischenpositionen 9d wird die Nahtungsmaschine mit dem Hauptschalter
ausgeschaltet. Danach werden die Druckluftanschlüsse 9j am Zylinderboden 9k und die
Kontermuttern 91 am Zylinderhals 9m gelöst. Durch Drehen des Zylinders 9c wird die
gewünschte Position 9d eingestellt. Danach werden die Luftanschlüsse 9j und die Kontermuttern
91 wieder festgezogen und anschließend die Nocken 9h für die Zwischenpositionsquittierung
nachgestellt. Die Greiferköpfe 9n (Fig. 18a) sind mit elektrischen Kontakten 9p ausgerüstet,
die bei einem fehlenden Faden ein Signal an die Maschinensteuerung geben, wodurch
die Maschine auf Störung schaltet.
[0021] In der Nahtungsmaschine sind zwei Webladen 10, 10′ (Fig. 19) montiert, wobei sich
eine auf der Bedienungsseite und die andere auf der hinteren Seite befindet. Die
Webladen 10, 10′ werden mit Pneumatikzylindern 10a angetrieben. Diese sind mit Drosselventilen
10b bestückt, mit welchen die Webladengeschwindigkeit regulierbar ist. Das Webblatt
10C wird für jedes Gewebe individuell aus entsprechenden Riten 10d und Distanzscheiben
10e zusammengestellt. Dabei kann es notwendig sein, daß mehr als ein Hilfskettfaden
15, 15′ pro Durchlaß 10f eingezogen werden muß.
[0022] An der Konsole 6 sind ferner die zur Bedienung der Nahtungsmaschine notwendigen Schalt-
und Überwachungseinrichtungen angebracht, die in einem Schaltpult angeordnet sind.
Die im Schaltpult 70 angeordneten Schaltelemente und Anzeigengeräte dienen zur Betätigung
und Überwachung des Fahrantriebes, der Fachbildungseinrichtung der Fadentrenner und
Fadentrennerspanner, der Durchziehgreifer und Durchziehgreiferspanner. Außerdem sind
dort der Wahlschalter für Automatik und Einzeltakt und der Taster "Not-Aus" installiert.
[0023] Im Elektrik-Schaltschrank 80 sind der Hauptschalter, die Leistungsschalter, die Schaltschütze
sowie die speicherprogrammierbare Steuerung angeordnet.
[0024] Der Pneumatik-Schaltschrank enthält die Ventile für sämtliche Greiforgane, Webladen,
Steckdraht und Fachbildungseinrichtung (Rückwärtslauf).
[0025] In Fig. 1 ist das mit einer Stecknaht zu versehende Siebgewebe 11 unter der Nahtungsmaschine
durchgeführt, d.h. die Maschine rollt auf dem mit einer Schutzschicht abgedeckten
Sieb. Eine andere Möglichkeit der Führung des Siebgewebes 11 zeigt Fig. 2. Danach
wird das Siebgewebe zeltartig über zwei Tragstangen 23, 24 über die Nahtmaschine
hinweggeführt.
[0026] Die beiden Enden 21, 22 des mit einer Stecknaht zu versehenden Siebgewebes 11 werden
vor dem Einlegen in die Nahtungsmaschine soweit vorbereitet, als in einem Bereich
von ca. 10 bis 20 cm Breite die Schußfäden entfernt und danach je nach Gewebebindung
10 bis 30 Schußfäden auf den Kettfadenenden 12, 12′ in ihrer genauen Webposition
zu einem Magazinierbund 13, 13′ zusammengefaßt werden. Die Magazinierbunde 13, 13′
sind an den endseitigen Ständern 4, 4′ des Gestells, von denen in Fig. 1 nur der eine
dargestellt ist, mittels einer Klemmvorrichtung 14 befestigt.
[0027] Vor Beginn der Nahtung liegt zwischen den beiden ausgefransten Enden des Siebgewebes
11, die von den Magazinierbunden 13, 13′ gehalten werden, zu beiden Seiten des Drahtes
16, der als Zentraldraht zu bezeichnen ist, ein Drahtbündel, das aus Originalschußfäden
des Gewebes bestehen kann oder ein aus Originalschußfäden des Gewebes bestehender
Streifen 15, 15′, auch Hilfskettstreifen genannt, der für den quer zur eigentlichen
Siebrichtung verlaufenden Nahtwebprozeß die Kette darstellt. Der Zentraldraht 16 befindet
sich genau in der Mitte zwischen den beiden Hilfskettstreifen 15, 15′. Die Hilfskettstreifen
und der Zentraldraht sind in einer weiteren Spanneinrichtung 17 der Maschine befestigt,
die ebenfalls von den Ständern 4, 4′ getragen wird.
[0028] Die Einzeldrähte der Hilfskette sowie der Zentraldraht werden in Ösen der Fachbildungseinrichtung
40, die sich oberhalb oder unterhalb der Webebene am Fahrgestell befindet, geführt.
Die Abtrennung und Vereinzelung der Kettfadenenden 12, 12′ (Fig. 1) mit Hilfe der
Fadentrenner 7, 7′ erfolgt in an sich bekannter Weise, wobei beidseitig der Naht gleichartige
Nahtbildungselemente, wie Fadentrenner 7, 7′, Obergabegreifer 8, 8′, Durchziehgreifer
9, 9′ und Webladen 10, 10′ vorgesehen sind. Dabei übernimmt zunächst der Übergabegreifer
8′ den vom Fadentrenner 7′ vereinzelten Kettfaden und schwingt ihn nach unten in die
Obergabeposition der Arbeitsebene, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Danach übernimmt der
Durchziehgreifer 9 das Kettfadenende und zieht den Kettfaden in das durch die Fachbildungseinrichtung
5 gebildete Vollfach. Daraufhin wird das so eingetragene Kettfadenende durch die Weblade
10′ an die Webkante angeschlagen. Nunmehr wird vom rechten Teil des Hilfskettstreifens
15′ ein Teilfach gebildet, wie aus Fig. 4 ersichtlich und dasselbe Kettfadenende vom
Durchziehgreifer 9 in die genannte Obergabeposition zurückgeschwenkt, wo es der
Durchziehgreifer 9′ übernimmt. Der Durchziehgreifer 9′ spannt danach das Kettfadenende
an, woraufhin wiederum die Weblade 10′ angeschlagen wird. Danach wird das Anschlußteilfach
in der Hilfskettfadenhälfte 15′ gebildet, der nächste Kettfaden vom Übergabegreifer
8′ in die Obergabeposition gebracht und vom Durchziehgreifer 9 in das nun außenliegende
Teilfach eingetragen, wie aus Fig. 5 ersichtlich, wonach mit der Weblade 10′ wiederum
der Kettfaden angeschlagen wird.
[0029] Da bei diesen Arbeitsgängen der Zentraldraht 16 am Fachwechsel nicht beteiligt ist,
wird er von den Kettdrahtenden auch nicht umschlungen. Dies wird in Fig. 6 durch
die Fäden oder Drähte a und b dargestellt. Danach wiederholen sich die im obigen beschriebenen
Arbeitsgänge in derselben Reihenfolge mit den Folgedrähten oder -fäden b und d, wobei
diesmal jedoch der Zentraldraht 16 in den Fachwechsel einbezogen und damit in die
Kettdrahtschlaufe eingebunden wird. Somit bindet nur jeder zweite Kettfaden eines
jeden Gewebeendes eine tragende Kettdrahtschlaufe 33, 33′, die Zugkräfte übertragen
kann.
[0030] Anschließend werden auf der anderen Hälfte 15 des Hilfs kettstreifens die entsprechenden
Arbeitsgänge wiederholt, wobei diesmal der Anschlag durch die Weblade 10 erfolgt,
und die Drähte oder Fäden e, f sowie g, h eingetragen werden, wie in Fig. 6 dargestellt.
Der Aufbau der beiden Webladen 10, 10′ ist an sich bekannt und wird daher hier nicht
näher erläutert.
[0031] Anstelle eines einzigen Zentraldrahtes 16 lassen sich auch mehrere parallel nebeneinanderliegende
Steckdrähte einweben, so beispielsweise zwei Steckdrähte 27, 27′, wie in Fig. 7 dargestellt,
wodurch die Nahtfestigkeit vergrößert wird, weil alle Kettfäden des Gewebes mittragen
im Gegensatz zu der in Fig. 6 dargestellten Naht. Die Verwendung von zwei Steckdrähten
trägt insbesondere der Tatsache Rechnung, daß bei einem häufig benutzten vierschäftigen,
sogenannten doppellagigen Gewebe die Schlaufen aufgrund der natürlichen Fadenkröpfung
abwechselnd lang und kurz ausfallen, wie in Fig. 7 schematisch für ein einfaches Gewebe
dargestellt. Die beiden Gewebeenden 15, 15′ sind dabei so gegeneinander versetzt angeordnet,
daß jeweils eine lange Schlaufe 28 des linken Siebgeweberandes um beide Steckdrähte
und eine kurze Schlaufe 29′ des rechten Siebgeweberandes um den rechten Steckdraht
27′ dann eine kurze Schlaufe 29 des linken Siebgeweberandes um den linken Steckdraht
und eine lange Schlaufe 28′ des rechten Siebgeweberandes um beide Steckdrähte 27,
27′ vereinigt werden.
[0032] Um den Vorteil der vollen Nahtfestigkeit auf andere Weise zu erreichen, kann gemäß
einer Verfahrensvariante so gearbeitet werden, daß die Kettfadenenden nach dem Ausfransen
der rechten und linken Gewebeseite und ihrer Aufreihung in dem Magazinierbund einzeln
jeweils in eine Schlinge 34 einer Drahtspirale 25 eingewoben werden, wobei jedes Kettdrahtende
in die Spirale einbindet, wie aus Fig. 8 ersichtlich. Dabei hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, die mit der eingewobenen Spirale 25 versehenen Siebgewebeenden 15, 15′ in
einer in Fig. 9 dargestellten Vorrichtung 18 zu führen, die im Fahrgestell 1 der Nahtungsmaschine
gelagert ist. Diese Vorrichtung wird insbesondere bei Verwendung von zwei parallelen
Drahtspiralen 25, 25′ benötigt, von denen jeweils eine einer Siebgewebeseite zugeordnet
ist. Diese beiden Drahtspiralen sind nicht miteinander verbunden. Das linke und das
rechte Gewebeende werden durch die Vorrichtung 18 mittels Führungsrollen 19, 20
so festgehalten, daß ein seitliches Verrutschen oder Verschieben verhindert wird.
Danach werden die Drahtspiralen mit einem gemeinsamen Steckdraht außerhalb der Nahtungsmaschine
verbunden.
[0033] Bei Verwendung eines gemeinsamen Steck- oder Zentraldrahtes ist eine Führungsvorrichtung
der in Fig. 9 gezeigten Art nicht erforderlich, da durch den gemeinsamen Zentraldraht
eine ausreichende Lagestabilität sichergestellt wird.
[0034] Die im obigen beschriebene Nahtungsmaschine ist steuerungsmäßig so ausgelegt, daß
sie auch in nur eine Gewebeseite eine Drahtspirale 25 der in Fig. 8 gezeigten Art
einweben kann. Schließlich ist auch die Möglichkeit gegeben, die Drahtspiralen, die
später beim Endlosmachen des Siebes mit einem gemeinsamen Steckdraht verbunden werden,
zusammen mit einem in den Spiralen liegenden Draht 26 (Fig. 10) in die Gewebeenden
einzuweben.
[0035] Eine Alternativlösung zu Fig. 9, bei der die dort gezeigten Führungsrollen 19, 20
durch einen kräftigen, verschiebbaren Zentraldraht ersetzt werden, wird in Fig. 11
dargestellt. Die Funktion der Führungsrollen 19, 20 wird durch den Zentraldraht 21
übernommen, indem er die beiden Siebenden 15, 15′ verbindet und auf der Maschine lagefixiert.
[0036] Der Zentraldraht ist an seinem vorderen Ende angespitzt, der Vorschub desselben erfolgt
entsprechend des Nahtungsfortschrittes.
[0037] Die Nahtungsmaschine ist geeignet, technische Gewebe, wie z.B. Trockensiebe für Entwässerungs-,
Papier- und Kartonmaschinen, unterschiedlichster Zusammensetzung in Kett- und Schußrichtung
(Mono- oder Multifil in Polyester oder Polyamid) und ein- oder mehrlagiger Konstruktion
mit Stecknähten auszurüsten. Ebenso können Basisgewebe für Naßfilze in ein- oder mehrlagiger
Ausführung mit Stecknähten versehen werden.
[0038] Aus Gründen der Permeabilitätsbeeinflussung kann es in einzelnen Fällen vorteilhaft
sein, wenn im Nahtbereich die Hilfskettfäden, also im Originalgewebe die Schußfäden,
aus einem anderen Material bestehen als die übrigen Schußfäden im Gewebe.
1. Verfahren zur Herstellung einer Stecknaht zum Endlosmachen eines Gewebebandes,
insbesondere eines Siebes, bei dem die Kettfadenenden einer jeden Gewebeseite mit
einem Hilfskettstreifen verwoben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite
in einem Magazinierbund aufgereiht, einzeln entsprechend der Webordnung abgetrennt
und abwechselnd um einen in der Mitte des Hilfskettstreifens angeordneten aus wenigstens
einem Draht bestehenden Zentraldraht beliebiger Querschnittsfläche herum zurückgeführt
und -gewoben werden, so daß der Zentraldraht entsprechend dem Arbeitsfortschritt abwechselnd
von einem Kettfadenende der rechten und linken Gewebeseite umschlungen wird, während
der jeweils gegenüberliegende Kettfaden ohne Umschlingung des Zentraldrahtes zurückgewoben
wird, wobei die Kettfadenenden nach dem Eintrag in das der Webordnung entsprechende
offene Fach parallel zur Webkante angeschlagen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von zwei parallelen Zentraldrähten jeweils eine lange Schlaufe
des linken Gewebeendes um beide Zentraldrähte und eine kurze Schlaufe des rechten
Gewebeendes um den rechten Zentraldraht dann eine kurze Schlaufe des linken Gewebeendes
um den linken Zentraldraht und eine lange Schlaufe des rechten Gewebeendes um beide
Zentraldrähte herumgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Zentraldrähte verschiedener Materialien eingewebt werden.
4. Verfahren zur Herstellung einer Stecknaht zum Endlosmachen eines Gewebebandes,
insbesondere eines Siebes, bei dem die Kettfadenenden einer jeden Gewebeseite mit
einem Hilfskettstreifen verwoben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite
in einem Magazinierbund aufgereiht, entsprechend der Webordnung abgetrennt und einzeln
jeweils um eine Schlinge einer Drahtspirale zurückgewoben werden, wobei bei Verwendung
von zwei Drahtspiralen diese parallel liegen und nicht miteinander verbunden sind,
und wobei das linke und das rechte Gewebeende so festgehalten werden, daß ein seitliches
Verrutschen oder Verschieben verhindert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit der Drahtspirale wenigstens ein in der Drahtspirale liegender Draht
eingewoben wird.
6. Verfahren zur Herstellung einer Stecknaht zum Endlosmachen eines Gewebebandes,
insbesondere eines Siebes,bei dem die Kettfadenenden einer jeden Gewebeseite mit einem
Hilfskettstreifen verwoben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite
in einem Magazinierbund aufgereiht, entsprechend der Webordnung abgetrennt und einzeln
jeweils um eine Schlinge einer Drahtspirale zurückgewoben werden, wobei bei Verwendung
von zwei Drahtspiralen diese ineinandergeschoben parallel liegen und, indem mit dem
Nahtfortschritt ein Zentraldraht durch beide Spiralen geschoben wird, diese und damit
die beiden Gewebeenden miteinander verbindet und sie gegenseitig und auf der Maschine
gegen Verrutschen sichert.
7. Nahtungsmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
6, gekennzeichnet durch beidseitig der herzustellenden Stecknaht angeordnete Fadentrenner (7, 7′) zur
Abtrennung und Vereinzelung der Kettfadenenden (12, 12′) aus den in Magazinierbunden
angeordneten Kettfäden jeder Gewebeseite, ein aus Übergabegreifern (8, 8′) und Durchziehgreifern
(9, 9′) bestehendes Greifersystem zum Eintragen der ausgelösten Einzelfäden in ein
von Hilfskettfäden durch eine Fachbildungseinrichtung (5) vorgebildetes Webfach,
in dem die Einzelfäden durch eine angetriebene Weblade (10, 10′) pro Nahtungshälfte
an die jeweilige Gewebekante anschlagbar sind, wobei nach dem Anschlagen die Einzelfäden
durch das Greifersystem (8, 8′; 9, 9′) entweder um einen oder mehrere Zentraldrähte
(16, 27, 27′) bzw. Drahtspiralen (25) herum oder unter Vermeidung des oder der Zentraldrähte
bzw. Drahtspiralen in ihre eigene Gewebeseite zurückwebbar sind.
8. Nahtungsmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelfäden um einen oder mehrere Zentraldrähte (16, 27, 27′) zurückwebbar
sind.
9. Nahtungsmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelfäden um eine oder mehrere Drahtspiralen (25) zurückwebbar sind.
10. Nahtungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallele Drahtspiralen (25, 25′), die die Siebgewebeenden (15, 15′) aufnehmen,
in einer Führungsvorrichtung (18) im Fahrgestell (1) der Nahtungsmaschine gelagert
sind, die mit Führungsrollen (19, 20) ausgestattet ist, welche das linke und das rechte
Gewebeende festhalten und ein seitliches Verrutschen oder Verschieben verhindern.
11. Nahtungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (19, 20) durch einen kräftigen, verschiebbaren Zentraldraht
(21) ersetzt sind, der die beiden Gewebeenden (15, 15′) verbindet und auf der Maschine
lagefixiert.
12. Nahtungsmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentraldraht (21) an seinem vorderen Ende zugespitzt ist und entsprechend
dem Nahtungsfortschritt vorgeschoben wird.
13. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine aus einem Fahrgestell (1), einem Gestell (3, 4, 4′), einem Jacquardkopf
(40) einem Harnisch (50) einer Einzelfadenaufhängung (60), wenigstens einem Fadentrenner
(7, 7′), wenigstens einem Übergabegreifer (8, 8′) wenigstens einem Durchziehgreifer
(9, 9′) wenigstens einer Weblade (10, 10′), einem Schaltpult (70) einem Elektrik-Schaltschrank
(80) und einem Pneumatik-Schaltschrank (90) besteht.
14. Nahtungsmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrgestell (1) mit einem auf Rädern (30) beweglichen Rahmenkörper (31) versehen
ist, der im Rhythmus des Webfortschrittes über einen gesteuerten Antriebsmotor (2)
fortbewegbar ist.
15. Nahtungsmaschine nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrgestell (1) eine Schweißkonstruktion bildet und als Gerüst für einen
Maschinentisch (32), Konsole (6, 41, 51, 61) für verschiedene Baugruppen sowie als
Vorschubeinheit (35) beim Webvorgang dient und über einen Getriebemotor (2, 37) mit
Untersetzung automatisch verfahrbar ist.
16. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschub der Nahtungsmaschine in Abhängigkeit von der Gewebedichte steuerbar
ist, wobei die Dauer des Fahrimpulses je nach Kettfadenteilung über ein Zeitglied
einer Programmschaltung steuerbar ist.
17. Nahtungsmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmschaltung der Maschine insbesondere zum Fahren kurzer Wege oder bei
Betriebsstörungen abschaltbar und die Maschine durch mit einem Getriebemotor (2,
37) geschaltete Tasten vorwärts und damit in Nahtungsrichtung und rückwärts verfahrbar
ist.
18. Nahtungsmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Außer-Eingriff-Bringen des Getriebemotors (2, 37) bei festgehaltenem Motor
mit Hilfe einer Sterngriffschraube (38) durchführbar ist, wodurch der Motor wegklappbar
und ein ihm zugeordnetes Schneckenrad (36b) mit einer Antriebsschnecke (36a) außer
Eingriff bringbar ist.
19. Nahtungsmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell aus zwei Ständern (4, 4′) und zwei Trag- und Führungsrohren (3) besteht
sowie wenigstens einem Zwischenständer (4a) zur Unterstützung der Trag- und Führungsrohre,
daß der Rahmenkörper (31) unterhalb der Arbeitsebene der Maschine auf beiden Seiten
durch die beiden Trag- oder Führungsrohre (3) geführt wird, die wiederum an ihren
Enden jeweils an einer waagrechten Traverse (32) der Ständer (4) befestigt sind.
20. Nahtungsmaschine nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Ständer (4, 4′) auf der Anwebseite der Nahtungsmaschine angeordnet
sind und die Funktion der Führung und Klemmung der Tragrohre (3) sowie der Klemmung
der Hilfskettfäden (15, 15′) und des Zentraldrahtes (16) haben sowie zur Halterung
der Umlenkrollen (13a) zur Belastung des Magazinierbundes (13, 13′) ferner zur Anordnung
der Anschlußbuchse der Stromzuführung sowie zur Befestigung eines Druckluftventilschlauches
dienen.
21. Nahtungsmaschine nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Ständer (4, 4′) Lenkrollen (4b, 4c) aufweisen, von denen wenigstens
eine mit einer Feststellbremse versehen ist.
22. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Jacquardkopf (40) mittig im Fahrgestell (1) angeordnet ist, und daß die
beiden ersten Reihen der Jacquard-Karten (44) zur Steuerung einer Doppelnadel (7a)
des Fadentrenners (7, 7′) dienen, wobei der Jacquardkopf sowohl automatisch als auch
maschinell durch entsprechende Schalter und Tasten zwecks Fachwechsels betätigbar
ist.
23. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadentrenner (7, 7′) über eine Konsole (6) mit dem Fahrgestell (1) verbunden
sind und die einzuwebenden Kettfäden (12, 12′) einzeln aus dem Magazinierbund (13,
13′) lösen und mittels Übergabegreifer (8, 8′) positionieren, wobei die Fadentrenner
(7, 7′) mit Rändelschrauben (7e) horizontal und vertikal verstellbar sind und mittels
pneumatischer Drehantriebe (8a) antreibbar sind.
24. Nahtungsmaschine nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkwinkel der Übergabegreifer (8, 8′) über Anschlagschrauben (8b) stufenlos
verstellbar sind und daß zur Quittierung der Endlagen an den Anschlagschrauben (8b)
elektronische Quittierelemente (8c) montiert sind, wobei zur Endlagenverstellung
der Übergabegreifer Gewindestifte an den Quittierelementen (8c) vorgesehen sind.
25. Nahtungsmaschine nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabegreifer (8, 8′) mit Übergabegreiferspannern (8f) zusammenwirken,
welche mit elektrischen Kontakten (8g) ausgerüstet sind, die beim Fehlen eines Fadens
über die Maschinensteuerung die Maschine außer Betrieb setzen.
26. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Arbeitsebene der Maschine Durchziehgreifer (9, 9′) sowie die beiden
Webladen (10, 10′) angeordnet sind, wobei die Durchziehgreifer das Abnehmen der Kettfadenenden
(12, 12′) von den Übergabegreifern (8, 8′) und den Eintrag der Hilfsschußfäden in
die wechselweise geöffneten Fächer (5a, 5b, 5c) der Naht besorgen.
27. Nahtungsmaschine nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchziehgreifer (9, 9′) durch pneumatische Drehantriebe (9a) mit Endlagen
quittierung (9b) und angebaute Zylinder (9c) für Zwischenpositionen (9d) antreibbar
sind, wobei die Endlagen (9e) der Durchziehgreifer mittels Anschlagschrauben (9f)
stufenlos verstellbar sind und zur Quittierung der Zwischenpositionen (9d) an den
unteren Wellenenden (9g) der Durchziehgreifer (9, 9′) Nocken (9h) angebracht sind,
die bei Erreichen der Zwischenpositionen (9d) Näherungsinitiatoren (9i) schalten.
28. Nahtungsmaschine nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchziehgreifer (9, 9′) mit Greiferköpfen (9n) ausgestattet sind, welche
mit elektrischen Kontakten (9p) versehen sind, die bei einem fehlenden Faden ein Signal
an die Maschinensteuerung abgeben.
29. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine mit zwei Webladen (10, 10′) versehen ist, von denen sich die eine
auf der Bedienungsseite und die andere auf der hinteren Seite befindet und die beide
mit Pneumatikzylindern (10a) angetrieben werden, welche mit Drosselventilen (10b)
bestückt sind, durch die die Webladengeschwindigkeit steuerbar ist.