(19)
(11) EP 0 350 574 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.01.1990  Patentblatt  1990/03

(21) Anmeldenummer: 89106420.6

(22) Anmeldetag:  11.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D21F 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 13.07.1988 DE 3823715

(71) Anmelder: F. Oberdorfer Siebtechnik GmbH
D-89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Krenkel, Bernhard
    D-7920 Heidenheim (DE)
  • Joos, Heinz
    D-7920 Heidenheim (DE)

(74) Vertreter: Kern, Wolfgang, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Kern, Brehm & Partner Albert-Rosshaupter-Strasse 73
D-81369 München
D-81369 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Nahtungsmaschine zur Herstellung einer Stecknaht zum Endlosmachen eines Gewebebandes


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Ma­schine zur Herstellung einer Stecknaht zum Endlos­machen eines Gewebebandes, die nicht nur zeitauf­wendige Handarbeit mechanisiert und automatisiert, sondern letzteres auch auf eine Weise bewerkstel­ligt, die eine störungsfreie maschinelle Fertigung sicherstellt.
    Dies wird erfindungsmäßig dadurch erreicht, daß die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite in einem Magazinier­bund (13,13') aufgereiht, einzeln entsprechend der Webord­nung abgetrennt und abwechselnd um einen in der Mit­te des Hilfskettstreifens (15,15') angeordneten aus wenig­stens einem Draht bestehenden Zentraldraht (16) beliebi­ger Querschnittsfläche herum zurückgeführt und -ge­woben werden, so daß der Zentraldraht (16) entsprechend dem Arbeitsfortschritt abwechselnd von einem Kett­fadenende der rechten und linken Gewebeseite um­schlungen wird, während der jeweils gegenüberliegen­de Kettfaden ohne Umschlingung des Zentraldrahtes zurückgewoben wird, wobei die Kettfadenenden nach dem Eintrag in das der Webordnung entsprechende of­fene Fach parallel zur Webkante angeschlagen werden.
    Anstelle eines Zentraldrahtes können auch zwei par­allele, nicht miteinander verbundene Drahtspiralen verwendet werden, die das rechte und linke Gewebe­ende so festhalten, daß ein seitliches Verrutschen oder Verschieben verhindert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Stecknaht zum Endlosmachen eines Gewebebandes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und des Anspruchs 4. Sie betrifft ferner eine Nahtungsmaschine zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Zu den Gewebebändern der eingangs genannten Art gehören insbesondere Entwässerungs- oder Trockensiebe. Gegenüber endlos gewobenen oder durch eine Webnaht endlos gemachten Sieben haben Siebe mit Stecknaht den Vorteil, daß sie in der Entwässerungsmaschine oder im Trockenteil der Papiermaschine selbst durch Zusammenfügen der beiden vor­bereiteten Gewebeenden mit einem Steckdraht endlos gemacht werden können. Die Herstellung dieser Stecknähte ist bisher von Hand erfolgt, indem die Kettdrähte einer jeden Gewebeseite zweier zu vernahtender Gewebeenden zurückgewoben oder zurückgespleißt werden, so daß auf jeder Seite eine Reihe von Kettdrahtschlaufen entsteht, durch die dann der gemeinsame, verbindende Steckdraht geführt werden kann.

    [0003] Diese Art der Herstellung der Stecknaht, die in der EP 0043441 und dem DE-GM 81 22 451 in bezug auf das Endlos­machen von Entwässerungssieben mit einer Webnaht be­schrieben und dargestellt ist, ist sehr aufwendig, weil sie von Hand erfolgt.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren sowie eine Maschine zu schaffen, die es er­ möglichen, die umständliche und zeitaufwendige Hand­arbeit zu mechanisieren bzw. zu automatisieren und dadurch eine spürbare Entlastung des Arbeitspersonals und damit eine Steigerung der Produktivität sowie der Qualität der Stecknähte zu erreichen.

    [0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gemäß einem Vor­schlag dadurch gelöst, daß die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite in einem Magazinierbund aufgereiht, einzeln entsprechend der Webordnung abgetrennt und abwechselnd um einen in der Mitte des Hilfskettstreifens angeordneten, aus wenigstens einem Draht bestehenden Zentraldraht beliebiger Quer­schnittsfläche herum zurückgeführt und -gewoben werden, so daß der Zentraldraht entsprechend dem Arbeitsfort­schritt abwechselnd von einem Kettfadenende der rechten und linken Gewebeseite umschlungen wird, während der je­weils gegenüberliegende Kettfaden ohne Umschlingung des Zentraldrahtes zurückgewoben wird, wobei die Kettfaden­enden nach dem Eintrag in das der Webordnung entsprechende offene Fach parallel zur Webkante angeschlagen werden.

    [0006] Gemäß einem anderen Lösungsvorschlag besteht das er­findungsgemäße Verfahren darin, daß die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite in einem Magazinierbund aufgereiht, ent­sprechend der Webordnung abgetrennt und einzeln jeweils um eine Schlinge einer Drahtspirale zurückgewoben werden, wobei bei Verwendung von zwei Drahtspiralen diese parallel liegen und nicht miteinander verbunden sind, und wobei das linke und das rechte Gewebeende so festgehalten werden, daß ein seitliches Verrutschen oder Verschieben verhindert wird. Die Drahtspiralen werden danach mit einem gemeinsamen Steckdraht außerhalb der Nahtungsmaschine verbunden.

    [0007] Ein weiterer Lösungsvorschlag besteht darin, daß die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite in einem Magazinierbund aufge­reiht, entsprechend der Webordnung abgetrennt und einzeln jeweils um eine Schlinge einer Drahtspirale zurückgewoben werden, wobei bei Verwendung von zwei Drahtspiralen diese ineinandergeschoben parallel liegen und, indem mit dem Nahtfortschritt ein Zentraldraht durch beide Spiralen ge­schoben wird, diese und damit die beiden Gewebeenden mit­einander verbindet und sie gegenseitig und auf der Maschine gegen Verrutschen sichert.

    [0008] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient eine Nahtungsmaschine, die sich kennzeichnet durch beid­seitig der herzustellenden Stecknaht angeordnete Faden­trenner zur Abtrennung und Vereinzelung der Kettfaden­enden aus den in Magazinierbunden angeordneten Kettfäden jeder Gewebeseite, ein aus Übergabegreifern und Durchzieh­greifern bestehendes Greifersystem zum Eintragen der ausgelösten Einzelfäden in ein von Hilfskettfäden durch eine Fachbildungseinrichtung vorgebildetes Webfach, in dem die Einzelfäden durch eine angetriebene Weblade pro Nahthälfte an die jeweilige Gewebekante anschlagbar sind, wobei nach dem Anschlagen die Einzelfäden durch das Greifersystem entweder um einen oder mehrere Zentraldrähte bzw. Drahtspiralen herum oder unter Vermeidung des oder der Zentraldrähte bzw. Drahtspiralen in ihre eigene Gewebeseite zurückwebbar sind.

    [0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine schematische, perspektivische Draufsicht der erfindungsgemäßen Nahtungsmaschine von vorn,

    Fig. 2 eine Stirnansicht der Maschine von Fig. 1 in einem kleineren Maßstab, wobei die endlos zu machende Gewebebahn zeltartig über die Nahtungsmaschine hinweggeführt ist,

    Fig. 2a eine Detailansicht des Mechanismus zum In- und Außer-Eingriff-Bringen des Getriebemotors der Nahtungs­maschine,

    Fig. 3-5 schematische Darstellungen der Arbeitsschritte bei der Herstellung der Stecknaht für eine Gewebe­seite,

    Fig. 6 eine schematische Draufsicht der Naht der mittels eines Zentraldrahtes miteinander zu verbindenden rechten und linken Gewebeseite,

    Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Draufsicht, bei der jedoch anstelle eines Zentraldrahtes zwei parallele Steckdrähte Verwendung finden,

    Fig. 8 die Draufsicht eines Gewebeendes, in das eine Drahtspirale eingewoben ist, wobei jedes Kett­drahtende in die Spirale einbindet,

    Fig. 9 eine Querschnittsansicht zweier mit je einer Drahtspirale versehener Gewebeenden, die durch eine mit Führungsrollen versehene Vorrichtung positioniert werden,

    Fig.10 eine der Fig. 8 ähnliche Draufsicht eines Ge­webeendes, bei der die Drahtspirale zusammen mit einem in ihr liegenden Draht eingewoben ist,

    Fig.11 Spiralen mit nachgeschobenem Zentraldraht,

    Fig. 12 eine Schnittansicht in Längsrichtung der in Fig. 2 gezeigten Nahtungsmaschine längs der Symmetrielinie,

    Fig. 13 eine Schnittansicht in Querrichtung der in Fig. 1 gezeigten Nahtungsmaschine,

    Fig. 14 eine Gesamtansicht der Nahtungsmaschine mit Gestell und Einzelfädenaufhängung,

    Fig. 15 eine perspektivische Ansicht der Anordnung von Fadentrennern und Übergabegreifern und Niederhalter,

    Fig. 16 eine Darstellung der wesentlichen Teile der Baugruppe Fadentrenner,

    Fig. 17 eine Darstellung der Anordnung der Baugruppe Übergabegreifer,

    Fig. 17a einen Schnitt durch den Kopf des Übergabe­greifers,

    Fig. 18 eine Darstellung der Baugruppe Durchziehgreifer,

    Fig. 18a einen Schnitt durch den Kopf des Übergabegreifers,

    Fig. 19 eine Darstellung der beiden Webladen.

    Fig. 19a eine Seitenansicht der Weblade gemäß Pfeil A in Fig. 19.



    [0011] Wie aus den Fig. 1, 12 bis 14 ersichtlich, besteht die Nahtungsmaschine im wesentlichen aus einem Fahrgestell 1, einem Gestell 3, 4, 4′, einem Jacquardkopf 40, einem Harnisch 50, einer Einzelfadenaufhängung 60, einem Faden­trenner 7, 7′, einem übergabegreifer 8, 8′, einem Durch­ziehgreifer 9, 91, einer Weblade 10, 10′, einem Schaltpult 70, einem Elektrik-Schaltschrank 80 und einem Pneumatik-­Schaltschrank 90.

    [0012] Wie aus den Fig. 1, 12 und 13 ersichtlich, ist die Nahtungsmaschine auf dem Fahrgestell 1 montiert, das aus einem auf Rädern 30 beweglichen Rahmenkörper 31 besteht, der sich im Rhythmus des Webfortschrittes über einen ge­steuerten Antriebsmotor 2 fortbewegen läßt. Das Fahrge­stell ist eine Schweißkonstruktion und dient als Gerüst für den Maschinentisch 32, und die Konsolen 6, 41, 51, 61 der oben genannten Baugruppen sowie als Vorschubeinheit 35 beim Webvorgang. Das Fahrgestell kann über einen Ge­triebemotor 2, 37 und nachfolgender großer Untersetzung automatisch gefahren werden. Dabei kann ein Vorschub von beispielsweise 0,4 mm/sec erzielt werden. Der Vor­schub der Nahtungsmaschine wird abhängig von der Gewebe­dichte gesteuert, wobei die Dauer des Fahrimpulses je nach Kettfadenteilung über ein Zeitglied ins Programm einzugeben ist. Außerhalb des Programmes kann die Maschine durch mit dem Getriebebremsmotor geschaltete Tasten vor­wärts bzw. rückwärts gefahren werden, wobei vorwärts in Nahtungsrichtung bedeutet. Diese Betriebsart ist zum Fahren kurzer Wege vorgesehen, z.B. zum Anweben oder bei einer Störung. Soll die Nahtungsmaschine über größere Wege gefahren werden, wie dies beispielsweise nach fertiger Naht und ausgebautem Sieb der Fall ist, wenn die Maschine wieder in Anwebstellung gefahren werden muß, dann wird der Motor durch einen Mechanismus 36, der u.a. aus einer Sterngriffschraube 38 besteht, außer Eingriff gebracht. Die Nahtungsmaschine kann dann von Hand verschoben werden. Das Außer-Eingriff-Bringen des Getriebemotors 2, 37 erfolgt in der Weise, daß die Sterngriffschraube 38 ,(Fig.2a) gelöst wird, wobei der Motor festgehalten wird, bis diese Schraube 38 frei ist. Danach wird der Motor 2 gemäß Pfeil A nach unten geklappt,wodurch die Schnecke 36a außer Eingriff kommt. Für den Automatikbetrieb wird der Motor 2 nach oben ge­klappt und die Nahtungsmaschine geringfügig hin- und her­bewegt, bis die Schnecke 36a im Schneckenrad 36b ein­rastet, worauf die Sterngriffschraube 38 wieder angezogen wird.

    [0013] Das Gestell besteht im allgemeinen aus zwei Ständern 4, 4′ und zwei Trag- und Führungsrohre 3, sowie bei breiten und schweren Sieben noch aus einem oder zwei Zwischenständern 4a zur Unterstützung der Tragkörper 3. Der Rahmenkörper 31 wird unterhalb der Arbeitsebene der Maschine auf beiden Seiten durch die beiden parallelen Trag- oder Führungsrohre 3 geführt, die wiederum an ihren Enden jeweils an einer waagrechten Traverse 32 der Ständer 4 befestigt sind. In der Regel weist der Ständer 4 keine Räder auf und steht an der Anwebseite der Nahtungsmaschine. Dieser Ständer hat die Funktion der Führung und Klemmung der Tragrohre 3, sowie der Klemmung der Hilfskettfäden bzw. Streifen 15, 15′ und des Zentraldrahtes 16,und dient ferner zur Halterung der Umlenkrollen 13a zur Belastung des Magazinierbundes 13, 13′, zur Anordnung der Anschlußbuchse der Stromzuführung, sowie zur Befestigung eines Druck­luftwendelschlauches. In einer weiteren Ausführungsform hat der Ständer 4′ vier Lenkrollen 4b und 4c, wobei die Lenkrollen 4b mit Bremsen versehen sind, die während des Betriebes der Nahtungsmaschine festzustellen sind. Dieser Ständer hat die Funktion der Führung und Klemmung der Tragrohre 3 sowie der Klemmung des Magazinierbundes 13, 13′.

    [0014] Der aus dem Stand der Technik bekannte Jacquardkopf 40 ist mittig im Fahrgestell 1 angeordnet. Der Jacquardkopf ist beispielsweise für zweihundertsechszehn Fäden aus­gelegt, wobei einhundertachtundneunzig Fäden benutzt werden, wenn die ersten zwei und die letzte Kartenreihe am Jacquardkopf freigelassen sind. Die beiden ersten Reihen der Jacquard­karten 44 werden zur Steuerung einer Doppelnadel 7a des Fadentrenners 7, 7′ benötigt, auf die letzte Reihe wird verzichtet,um die Fachgeometrie zu verbessern. Als Wechseleinrichtung 46 für den Zentraldraht 16 ist an den Konsolen 51 je ein Pneumatik-Zylinder45 angebaut. Die Zentraldrähte 16 werden durch im Webprogramm ent­haltene Signale gesteuert. Neben der automatischen Bedienung des Jacquardkopfes 40 kann der Jacquardkopf durch ent­sprechende Schalter und Tasten manuell betätigt werden. Durch diese Schalter ist ein manueller Fachwechsel möglich.

    [0015] Der Harnisch 50 ist in dem oben angegebenen Beispiel mit 198 Fäden bestückt, d.h., es kann eine Naht mit maximal 198 Fäden gefertigt werden. Bei Nähten mit kleinerer An­zahl von Hilfskettfäden 15, 15′ sind diese im Harnisch 50 mittig aufzuteilen. Gegebenenfalls ist je nach Hilfskett­fadenzahl jede dritte oder vierte Harnischöse 52 frei­zulassen. Die Vorspannung der Harnischfedern 53 kann durch Heben oder Senken des Federbodens 54 verändert werden.

    [0016] Die Einzelfadenaufhängung 60 geht im einzelnen aus der Fig. 14 hervor. Danach ist jeder Hilfskettfaden 15, 15′ mit einem Gewicht 62 versehen. Dazu wird der Hilfskett­faden 15, 15′ nach dem Einfädeln in die Harnischöse 52 mit dem Verbindungsfaden 63 des Gewichts über eine spezielle Kupplung 64 verbunden. Die Gewichte 62 bestehen in einer Ausführungsform aus Messing. Bei einem Durch­messer von 4 mm ist ein Gewicht 62 600 mm lang und wiegt ca. 65 g.

    [0017] Die Fadentrenner 7, 7′ sind wie die oben genannte Fach­bildungseinrichtung 5 bzw. der Jacquardkopf 40 über eine Konsole 6 mit dem Fahrgestell 1 verbunden. Mit dem Fadentrenner 7, 7′ werden die einzuwebenden Kettfäden 12, 12′ einzeln aus dem Magazinierbund 13, 13′ gelöst und über den Übergabegreifer 8, 8′ positioniert. Die Kraft des Trennerkopfes 7b wird durch eine Feder 7c bestimmt, welche mit einem Pneumatik-Zylinder 7d gekoppelt ist. Die Fadentrenner 7, 7′ können mit Rändelschrauben 7e horizontal und vertikal verstellt werden. Der ganze Mechanismus 7 bis 7e und 8 bis 8g ist hochklappbar, wodurch ein freier Zugang zum Nahtbereich geschaffen wird. Die Größe der Trennernadeln 7a,die mit zwei Haken 7g, 7g′ für Fadenvereinzelung bei feinen,mehrlagigen Geweben ausge­rüstet sind, richtet sich nach dem Kettfadenprofil. Die Tiefe des Hakens 7a′ sollte bei runden Kettfäden immer bis 30% unter dem Kettfadendurchmesser liegen. Ovale und rechteckige Kettfäden erfordern speziell angepaßte Trennernadeln 7a. Der Fadentrenner kann sowohl automatisch als auch manuell bedient werden. Das gleiche gilt für den Fadentrennerspanner 7f bzw. die Bewegung der Trennernadeln.

    [0018] An der Konsole 6 sind Fadentrenner 7, 7′, ferner Übergabe­greifer 8, 8′ befestigt. Wie bei den Fadentrennern 7, 7′ ist jeweils ein Übergabegreifer 8 bzw. 8′ für eine der beiden Gewebehälften vorgesehen, wobei die mit dem Strich­index versehenen Bezugszeichen zu der einen Gewebehälfte und die keinen Strich aufweisenden Bezugszeichen zu der gegenüberliegenden anderen Gewebehälfte gehören. Die Übergabegreifer 8, 8′ nehmen dem Fadentrenner 7, 7′ den vereinzelten Faden 12a ab und übergeben ihn dem bereitstehenden Durchziehgreifer 9, 9′. Die Übergabegreifer 8, 8′ werden mit pneumatischen Drehantrieben 8a (Fig. 15) angetrieben. Die Schwenkwinkel der Übergabegreifer 8, 8′ können über Anschlagschrauben 8b stufenlos verstellt werden. Zur Quittierung der Endlagen sind auf den Anschlagschrauben 8b elektronische Quittierelemente 8c montiert. Zur Endlagen­verstellung der Übergabegreifer 8, 8′ werden die Gewinde­stifte an den Quittierelementen 8c sowie die Kontermuttern 8e an den Anschlagschrauben 8b gelöst, worauf mit den Anschlagschrauben der Drehwinkel und somit die Position der Greifer justiert werden kann. Die Übergabegreifer­spanner 8f sind mit elektrischen Kontakten 8g ausgerüstet. Beim Fehlen eines Fadens 12a schaltet die Steuerung auf Störung, so daß die Maschine außer Betrieb gesetzt ist. Zum Einlegen des fehlenden Fadens in den Übergabegreifer­spanner 8f (Fig. 17a) wird der Spanner durch einen Schalter solange geöffnet, bis der Faden von Hand eingelegt worden ist.

    [0019] Um die Anschlaglinie und die Naht im Nahtungsbereich auf Gewebeniveau zu halten, wurde ein Niederhalter 8d angebracht (Fig. 15).

    [0020] Unterhalb der Arbeitsebene der Nahtungsmaschine sind die Durchziehgreifer 9, 9′ (Fig. 18) sowie die beiden Web­laden 10, 10′ (Fig. 19) gelagert. Die Durchziehgreifer 9, 9′ haben im wesentlichen zwei Funktionen, nämlich das Abnehmen der Kettfadenenden 12, 12′ von den Übergabe­greifern 8, 8′ und Eintrag dieser Hilfsschußfäden in die wechselweise geöffneten Fächer 5a, 5b, 5c der Naht, ferner zur gegenseitigen Übergabe bzw. Anahme der Kettfaden­enden 12, 12′, die zurückgehoben werden. Der Antrieb der Durchziehgreifer 9, 9′ erfolgt mit pneumatischen Dreh­antrieben 9a mit Endlagenquittierung 9b und angebauten Zylindern 9c für Zwischenpositionen 9d. Die Endlagen 9e der Durchziehgreifer 9, 9′ können mittels Anschlag­schrauben 9f stufenlos verstellt werden. Die Quittier­elemente 9b sind auf den Anschlagschrauben 9f befestigt und müssen vor dem Verstellen der Anschlagschrauben 9f abgenommen werden. Zur Quittierung der Zwischenpositionen 9d sind an den unteren Wellenenden 9g der Durchzieh­greifer 9, 9′ Nocken 9h angebracht. Bei Erreichen der Zwischenposition 9d werden von diesen Nocken 9h Näherungs­initiatoren 9i geschaltet. Zur Justierung der Zwischen­positionen 9d wird die Nahtungsmaschine mit dem Haupt­schalter ausgeschaltet. Danach werden die Druckluftan­schlüsse 9j am Zylinderboden 9k und die Kontermuttern 91 am Zylinderhals 9m gelöst. Durch Drehen des Zylinders 9c wird die gewünschte Position 9d eingestellt. Danach werden die Luftanschlüsse 9j und die Kontermuttern 91 wieder festgezogen und anschließend die Nocken 9h für die Zwischenpositionsquittierung nachgestellt. Die Greifer­köpfe 9n (Fig. 18a) sind mit elektrischen Kontakten 9p ausgerüstet, die bei einem fehlenden Faden ein Signal an die Maschinensteuerung geben, wodurch die Maschine auf Störung schaltet.

    [0021] In der Nahtungsmaschine sind zwei Webladen 10, 10′ (Fig. 19) montiert, wobei sich eine auf der Bedienungs­seite und die andere auf der hinteren Seite befindet. Die Webladen 10, 10′ werden mit Pneumatikzylindern 10a angetrieben. Diese sind mit Drosselventilen 10b bestückt, mit welchen die Webladengeschwindigkeit regulierbar ist. Das Webblatt 10C wird für jedes Gewebe individuell aus entsprechenden Riten 10d und Distanzscheiben 10e zusammengestellt. Dabei kann es notwendig sein, daß mehr als ein Hilfskettfaden 15, 15′ pro Durchlaß 10f eingezogen werden muß.

    [0022] An der Konsole 6 sind ferner die zur Bedienung der Nahtungsmaschine notwendigen Schalt- und Überwachungsein­richtungen angebracht, die in einem Schaltpult angeordnet sind. Die im Schaltpult 70 angeordneten Schaltelemente und Anzeigengeräte dienen zur Betätigung und Überwachung des Fahrantriebes, der Fachbildungseinrichtung der Faden­trenner und Fadentrennerspanner, der Durchziehgreifer und Durchziehgreiferspanner. Außerdem sind dort der Wahl­schalter für Automatik und Einzeltakt und der Taster "Not-Aus" installiert.

    [0023] Im Elektrik-Schaltschrank 80 sind der Hauptschalter, die Leistungsschalter, die Schaltschütze sowie die speicher­programmierbare Steuerung angeordnet.

    [0024] Der Pneumatik-Schaltschrank enthält die Ventile für sämtliche Greiforgane, Webladen, Steckdraht und Fach­bildungseinrichtung (Rückwärtslauf).

    [0025] In Fig. 1 ist das mit einer Stecknaht zu versehende Siebgewebe 11 unter der Nahtungsmaschine durchgeführt, d.h. die Maschine rollt auf dem mit einer Schutzschicht abgedeckten Sieb. Eine andere Möglichkeit der Führung des Siebgewebes 11 zeigt Fig. 2. Danach wird das Sieb­gewebe zeltartig über zwei Tragstangen 23, 24 über die Nahtmaschine hinweggeführt.

    [0026] Die beiden Enden 21, 22 des mit einer Stecknaht zu versehenden Siebgewebes 11 werden vor dem Einlegen in die Nahtungsmaschine soweit vorbereitet, als in einem Bereich von ca. 10 bis 20 cm Breite die Schußfäden ent­fernt und danach je nach Gewebebindung 10 bis 30 Schuß­fäden auf den Kettfadenenden 12, 12′ in ihrer genauen Webposition zu einem Magazinierbund 13, 13′ zusammen­gefaßt werden. Die Magazinierbunde 13, 13′ sind an den endseitigen Ständern 4, 4′ des Gestells, von denen in Fig. 1 nur der eine dargestellt ist, mittels einer Klemm­vorrichtung 14 befestigt.

    [0027] Vor Beginn der Nahtung liegt zwischen den beiden aus­gefransten Enden des Siebgewebes 11, die von den Magazinierbunden 13, 13′ gehalten werden, zu beiden Seiten des Drahtes 16, der als Zentraldraht zu bezeichnen ist, ein Drahtbündel, das aus Originalschußfäden des Gewebes bestehen kann oder ein aus Originalschußfäden des Gewebes bestehender Streifen 15, 15′, auch Hilfskettstreifen genannt, der für den quer zur eigentlichen Siebrichtung verlaufenden Nahtwebprozeß die Kette darstellt. Der Zentraldraht 16 befindet sich genau in der Mitte zwischen den beiden Hilfskettstreifen 15, 15′. Die Hilfskett­streifen und der Zentraldraht sind in einer weiteren Spanneinrichtung 17 der Maschine befestigt, die ebenfalls von den Ständern 4, 4′ getragen wird.

    [0028] Die Einzeldrähte der Hilfskette sowie der Zentraldraht werden in Ösen der Fachbildungseinrichtung 40, die sich oberhalb oder unterhalb der Webebene am Fahrgestell be­findet, geführt. Die Abtrennung und Vereinzelung der Kett­fadenenden 12, 12′ (Fig. 1) mit Hilfe der Fadentrenner 7, 7′ erfolgt in an sich bekannter Weise, wobei beidseitig der Naht gleichartige Nahtbildungselemente, wie Fadentrenner 7, 7′, Obergabegreifer 8, 8′, Durchziehgreifer 9, 9′ und Webladen 10, 10′ vorgesehen sind. Dabei übernimmt zunächst der Übergabegreifer 8′ den vom Fadentrenner 7′ vereinzelten Kettfaden und schwingt ihn nach unten in die Obergabe­position der Arbeitsebene, wie aus Fig. 3 ersichtlich. Danach übernimmt der Durchziehgreifer 9 das Kettfadenende und zieht den Kettfaden in das durch die Fachbildungs­einrichtung 5 gebildete Vollfach. Daraufhin wird das so eingetragene Kettfadenende durch die Weblade 10′ an die Webkante angeschlagen. Nunmehr wird vom rechten Teil des Hilfskettstreifens 15′ ein Teilfach gebildet, wie aus Fig. 4 ersichtlich und dasselbe Kettfadenende vom Durch­ziehgreifer 9 in die genannte Obergabeposition zurückge­schwenkt, wo es der Durchziehgreifer 9′ übernimmt. Der Durchziehgreifer 9′ spannt danach das Kettfadenende an, woraufhin wiederum die Weblade 10′ angeschlagen wird. Danach wird das Anschlußteilfach in der Hilfskettfaden­hälfte 15′ gebildet, der nächste Kettfaden vom Übergabe­greifer 8′ in die Obergabeposition gebracht und vom Durch­ziehgreifer 9 in das nun außenliegende Teilfach einge­tragen, wie aus Fig. 5 ersichtlich, wonach mit der Weblade 10′ wiederum der Kettfaden angeschlagen wird.

    [0029] Da bei diesen Arbeitsgängen der Zentraldraht 16 am Fachwechsel nicht beteiligt ist, wird er von den Kett­drahtenden auch nicht umschlungen. Dies wird in Fig. 6 durch die Fäden oder Drähte a und b dargestellt. Danach wiederholen sich die im obigen beschriebenen Arbeits­gänge in derselben Reihenfolge mit den Folgedrähten oder -fäden b und d, wobei diesmal jedoch der Zentraldraht 16 in den Fachwechsel einbezogen und damit in die Kett­drahtschlaufe eingebunden wird. Somit bindet nur jeder zweite Kettfaden eines jeden Gewebeendes eine tragende Kettdrahtschlaufe 33, 33′, die Zugkräfte übertragen kann.

    [0030] Anschließend werden auf der anderen Hälfte 15 des Hilfs­ kettstreifens die entsprechenden Arbeitsgänge wiederholt, wobei diesmal der Anschlag durch die Weblade 10 erfolgt, und die Drähte oder Fäden e, f sowie g, h eingetragen werden, wie in Fig. 6 dargestellt. Der Aufbau der beiden Webladen 10, 10′ ist an sich bekannt und wird daher hier nicht näher erläutert.

    [0031] Anstelle eines einzigen Zentraldrahtes 16 lassen sich auch mehrere parallel nebeneinanderliegende Steckdrähte ein­weben, so beispielsweise zwei Steckdrähte 27, 27′, wie in Fig. 7 dargestellt, wodurch die Nahtfestigkeit vergrößert wird, weil alle Kettfäden des Gewebes mittragen im Gegensatz zu der in Fig. 6 dargestellten Naht. Die Ver­wendung von zwei Steckdrähten trägt insbesondere der Tat­sache Rechnung, daß bei einem häufig benutzten vier­schäftigen, sogenannten doppellagigen Gewebe die Schlaufen aufgrund der natürlichen Fadenkröpfung abwechselnd lang und kurz ausfallen, wie in Fig. 7 schematisch für ein einfaches Gewebe dargestellt. Die beiden Gewebeenden 15, 15′ sind dabei so gegeneinander versetzt angeordnet, daß jeweils eine lange Schlaufe 28 des linken Siebgeweberandes um beide Steckdrähte und eine kurze Schlaufe 29′ des rechten Siebgeweberandes um den rechten Steckdraht 27′ dann eine kurze Schlaufe 29 des linken Siebgeweberandes um den linken Steckdraht und eine lange Schlaufe 28′ des rechten Sieb­geweberandes um beide Steckdrähte 27, 27′ vereinigt werden.

    [0032] Um den Vorteil der vollen Nahtfestigkeit auf andere Weise zu erreichen, kann gemäß einer Verfahrensvariante so ge­arbeitet werden, daß die Kettfadenenden nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite und ihrer Aufreihung in dem Magazinierbund einzeln jeweils in eine Schlinge 34 einer Drahtspirale 25 eingewoben werden, wobei jedes Kett­drahtende in die Spirale einbindet, wie aus Fig. 8 er­sichtlich. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die mit der eingewobenen Spirale 25 versehenen Siebgewebeenden 15, 15′ in einer in Fig. 9 dargestellten Vorrichtung 18 zu führen, die im Fahrgestell 1 der Nahtungsmaschine gelagert ist. Diese Vorrichtung wird insbesondere bei Verwendung von zwei parallelen Drahtspiralen 25, 25′ be­nötigt, von denen jeweils eine einer Siebgewebeseite zugeordnet ist. Diese beiden Drahtspiralen sind nicht miteinander verbunden. Das linke und das rechte Gewebe­ende werden durch die Vorrichtung 18 mittels Führungs­rollen 19, 20 so festgehalten, daß ein seitliches Ver­rutschen oder Verschieben verhindert wird. Danach werden die Drahtspiralen mit einem gemeinsamen Steckdraht außer­halb der Nahtungsmaschine verbunden.

    [0033] Bei Verwendung eines gemeinsamen Steck- oder Zentraldrahtes ist eine Führungsvorrichtung der in Fig. 9 gezeigten Art nicht erforderlich, da durch den gemeinsamen Zentral­draht eine ausreichende Lagestabilität sichergestellt wird.

    [0034] Die im obigen beschriebene Nahtungsmaschine ist steuerungs­mäßig so ausgelegt, daß sie auch in nur eine Gewebeseite eine Drahtspirale 25 der in Fig. 8 gezeigten Art einweben kann. Schließlich ist auch die Möglichkeit gegeben, die Drahtspiralen, die später beim Endlosmachen des Siebes mit einem gemeinsamen Steckdraht verbunden werden, zu­sammen mit einem in den Spiralen liegenden Draht 26 (Fig. 10) in die Gewebeenden einzuweben.

    [0035] Eine Alternativlösung zu Fig. 9, bei der die dort ge­zeigten Führungsrollen 19, 20 durch einen kräftigen, verschiebbaren Zentraldraht ersetzt werden, wird in Fig. 11 dargestellt. Die Funktion der Führungsrollen 19, 20 wird durch den Zentraldraht 21 übernommen, indem er die beiden Siebenden 15, 15′ verbindet und auf der Maschine lage­fixiert.

    [0036] Der Zentraldraht ist an seinem vorderen Ende angespitzt, der Vorschub desselben erfolgt entsprechend des Nahtungs­fortschrittes.

    [0037] Die Nahtungsmaschine ist geeignet, technische Gewebe, wie z.B. Trockensiebe für Entwässerungs-, Papier- und Kartonmaschinen, unterschiedlichster Zusammensetzung in Kett- und Schußrichtung (Mono- oder Multifil in Polyester oder Polyamid) und ein- oder mehrlagiger Konstruktion mit Stecknähten auszurüsten. Ebenso können Basisgewebe für Naßfilze in ein- oder mehrlagiger Ausführung mit Steck­nähten versehen werden.

    [0038] Aus Gründen der Permeabilitätsbeeinflussung kann es in einzelnen Fällen vorteilhaft sein, wenn im Nahtbereich die Hilfskettfäden, also im Originalgewebe die Schußfäden, aus einem anderen Material bestehen als die übrigen Schuß­fäden im Gewebe.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung einer Stecknaht zum End­losmachen eines Gewebebandes, insbesondere eines Siebes, bei dem die Kettfadenenden einer jeden Gewebeseite mit einem Hilfskettstreifen verwoben werden, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Kettfadenenden ma­schinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Ge­webeseite in einem Magazinierbund aufgereiht, einzeln entsprechend der Webordnung abgetrennt und abwechselnd um einen in der Mitte des Hilfskettstreifens angeordne­ten aus wenigstens einem Draht bestehenden Zentraldraht beliebiger Querschnittsfläche herum zurückgeführt und -gewoben werden, so daß der Zentraldraht entsprechend dem Arbeitsfortschritt abwechselnd von einem Kettfaden­ende der rechten und linken Gewebeseite umschlungen wird, während der jeweils gegenüberliegende Kettfaden ohne Umschlingung des Zentraldrahtes zurückgewoben wird, wobei die Kettfadenenden nach dem Eintrag in das der Webordnung entsprechende offene Fach parallel zur Webkante angeschlagen werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß bei Verwendung von zwei paralle­len Zentraldrähten jeweils eine lange Schlaufe des lin­ken Gewebeendes um beide Zentraldrähte und eine kurze Schlaufe des rechten Gewebeendes um den rechten Zentral­draht dann eine kurze Schlaufe des linken Gewebeendes um den linken Zentraldraht und eine lange Schlaufe des rechten Gewebeendes um beide Zentraldrähte herumgeführt werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß Zentraldrähte verschiede­ner Materialien eingewebt werden.
     
    4. Verfahren zur Herstellung einer Stecknaht zum Endlos­machen eines Gewebebandes, insbesondere eines Siebes, bei dem die Kettfadenenden einer jeden Gewebeseite mit einem Hilfskettstreifen verwoben werden, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Kettfadenenden ma­schinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Ge­webeseite in einem Magazinierbund aufgereiht, entspre­chend der Webordnung abgetrennt und einzeln jeweils um eine Schlinge einer Drahtspirale zurückgewoben werden, wobei bei Verwendung von zwei Drahtspiralen diese parallel liegen und nicht miteinander verbunden sind, und wobei das linke und das rechte Gewebeende so festge­halten werden, daß ein seitliches Verrutschen oder Ver­schieben verhindert wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß zusammen mit der Drahtspirale wenigstens ein in der Drahtspirale liegender Draht ein­gewoben wird.
     
    6. Verfahren zur Herstellung einer Stecknaht zum Endlos­machen eines Gewebebandes, insbesondere eines Siebes,bei dem die Kettfadenenden einer jeden Gewebeseite mit einem Hilfskettstreifen verwoben werden, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Kettfadenenden maschinell nach dem Ausfransen der rechten und linken Gewebeseite in ei­nem Magazinierbund aufgereiht, entsprechend der Webord­nung abgetrennt und einzeln jeweils um eine Schlinge ei­ner Drahtspirale zurückgewoben werden, wobei bei Verwen­dung von zwei Drahtspiralen diese ineinandergeschoben parallel liegen und, indem mit dem Nahtfortschritt ein Zentraldraht durch beide Spiralen geschoben wird, diese und damit die beiden Gewebeenden miteinander verbindet und sie gegenseitig und auf der Maschine gegen Verrut­schen sichert.
     
    7. Nahtungsmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeich­net durch beidseitig der herzustellenden Stecknaht angeordnete Fadentrenner (7, 7′) zur Abtrennung und Ver­einzelung der Kettfadenenden (12, 12′) aus den in Maga­zinierbunden angeordneten Kettfäden jeder Gewebeseite, ein aus Übergabegreifern (8, 8′) und Durchziehgreifern (9, 9′) bestehendes Greifersystem zum Eintragen der aus­gelösten Einzelfäden in ein von Hilfskettfäden durch ei­ne Fachbildungseinrichtung (5) vorgebildetes Webfach, in dem die Einzelfäden durch eine angetriebene Weblade (10, 10′) pro Nahtungshälfte an die jeweilige Gewebekante an­schlagbar sind, wobei nach dem Anschlagen die Einzelfä­den durch das Greifersystem (8, 8′; 9, 9′) entweder um einen oder mehrere Zentraldrähte (16, 27, 27′) bzw. Drahtspiralen (25) herum oder unter Vermeidung des oder der Zentraldrähte bzw. Drahtspiralen in ihre eigene Ge­webeseite zurückwebbar sind.
     
    8. Nahtungsmaschine nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Einzelfäden um einen oder mehrere Zentraldrähte (16, 27, 27′) zurückwebbar sind.
     
    9. Nahtungsmaschine nach Anspruch 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Einzelfäden um eine oder mehrere Drahtspiralen (25) zurückwebbar sind.
     
    10. Nahtungsmaschine nach Anspruch 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß zwei parallele Drahtspira­len (25, 25′), die die Siebgewebeenden (15, 15′) aufnehmen, in einer Führungsvorrichtung (18) im Fahrgestell (1) der Nahtungsmaschine gelagert sind, die mit Führungsrollen (19, 20) ausgestattet ist, welche das linke und das rechte Gewebeende festhalten und ein seitliches Verrutschen oder Verschieben verhindern.
     
    11. Nahtungsmaschine nach Anspruch 10, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Führungsrollen (19, 20) durch einen kräftigen, verschiebbaren Zentraldraht (21) er­setzt sind, der die beiden Gewebeenden (15, 15′) verbindet und auf der Maschine lagefixiert.
     
    12. Nahtungsmaschine nach Anspruch 11, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Zentraldraht (21) an seinem vorderen Ende zugespitzt ist und entsprechend dem Nahtungsfortschritt vorgeschoben wird.
     
    13. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine aus einem Fahrgestell (1), einem Gestell (3, 4, 4′), einem Jacquardkopf (40) einem Harnisch (50) einer Einzelfaden­aufhängung (60), wenigstens einem Fadentrenner (7, 7′), wenigstens einem Übergabegreifer (8, 8′) wenigstens einem Durchziehgreifer (9, 9′) wenigstens einer Weblade (10, 10′), einem Schaltpult (70) einem Elektrik-Schaltschrank (80) und einem Pneumatik-Schaltschrank (90) besteht.
     
    14. Nahtungsmaschine nach Anspruch 13, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Fahrgestell (1) mit einem auf Rädern (30) beweglichen Rahmenkörper (31) ver­sehen ist, der im Rhythmus des Webfortschrittes über einen gesteuerten Antriebsmotor (2) fortbewegbar ist.
     
    15. Nahtungsmaschine nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrgestell (1) eine Schweißkonstruktion bildet und als Gerüst für einen Maschinentisch (32), Konsole (6, 41, 51, 61) für ver­schiedene Baugruppen sowie als Vorschubeinheit (35) beim Webvorgang dient und über einen Getriebemotor (2, 37) mit Untersetzung automatisch verfahrbar ist.
     
    16. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Vor­schub der Nahtungsmaschine in Abhängigkeit von der Gewebe­dichte steuerbar ist, wobei die Dauer des Fahrimpulses je nach Kettfadenteilung über ein Zeitglied einer Programm­schaltung steuerbar ist.
     
    17. Nahtungsmaschine nach Anspruch 16, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Programmschaltung der Maschine insbesondere zum Fahren kurzer Wege oder bei Be­triebsstörungen abschaltbar und die Maschine durch mit einem Getriebemotor (2, 37) geschaltete Tasten vorwärts und damit in Nahtungsrichtung und rückwärts verfahrbar ist.
     
    18. Nahtungsmaschine nach Anspruch 17, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Außer-Eingriff-Brin­gen des Getriebemotors (2, 37) bei festgehaltenem Motor mit Hilfe einer Sterngriffschraube (38) durchführbar ist, wodurch der Motor wegklappbar und ein ihm zugeordnetes Schneckenrad (36b) mit einer Antriebsschnecke (36a) außer Eingriff bringbar ist.
     
    19. Nahtungsmaschine nach Anspruch 13, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Gestell aus zwei Ständern (4, 4′) und zwei Trag- und Führungsrohren (3) be­steht sowie wenigstens einem Zwischenständer (4a) zur Un­terstützung der Trag- und Führungsrohre, daß der Rahmen­körper (31) unterhalb der Arbeitsebene der Maschine auf beiden Seiten durch die beiden Trag- oder Führungsrohre (3) geführt wird, die wiederum an ihren Enden jeweils an einer waagrechten Traverse (32) der Ständer (4) befestigt sind.
     
    20. Nahtungsmaschine nach Anspruch 19, dadurch ge­kennzeichnet, daß der oder die Ständer (4, 4′) auf der Anwebseite der Nahtungsmaschine angeordnet sind und die Funktion der Führung und Klemmung der Trag­rohre (3) sowie der Klemmung der Hilfskettfäden (15, 15′) und des Zentraldrahtes (16) haben sowie zur Halterung der Umlenkrollen (13a) zur Belastung des Magazinierbundes (13, 13′) ferner zur Anordnung der Anschlußbuchse der Stromzu­führung sowie zur Befestigung eines Druckluftventilschlau­ches dienen.
     
    21. Nahtungsmaschine nach Anspruch 20, dadurch ge­kennzeichnet, daß der oder die Ständer (4, 4′) Lenkrollen (4b, 4c) aufweisen, von denen wenigstens eine mit einer Feststellbremse versehen ist.
     
    22. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Jacquard­kopf (40) mittig im Fahrgestell (1) angeordnet ist, und daß die beiden ersten Reihen der Jacquard-Karten (44) zur Steuerung einer Doppelnadel (7a) des Fadentrenners (7, 7′) dienen, wobei der Jacquardkopf sowohl automatisch als auch maschinell durch entsprechende Schalter und Tasten zwecks Fachwechsels betätigbar ist.
     
    23. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Faden­trenner (7, 7′) über eine Konsole (6) mit dem Fahrgestell (1) verbunden sind und die einzuwebenden Kettfäden (12, 12′) einzeln aus dem Magazinierbund (13, 13′) lösen und mittels Übergabegreifer (8, 8′) positionieren, wobei die Fadentrenner (7, 7′) mit Rändelschrauben (7e) horizontal und vertikal verstellbar sind und mittels pneumatischer Drehantriebe (8a) antreibbar sind.
     
    24. Nahtungsmaschine nach Anspruch 23, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Schwenkwinkel der Übergabegreifer (8, 8′) über Anschlagschrauben (8b) stu­fenlos verstellbar sind und daß zur Quittierung der End­lagen an den Anschlagschrauben (8b) elektronische Quit­tierelemente (8c) montiert sind, wobei zur Endlagenver­stellung der Übergabegreifer Gewindestifte an den Quit­tierelementen (8c) vorgesehen sind.
     
    25. Nahtungsmaschine nach Anspruch 24, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Übergabegreifer (8, 8′) mit Übergabegreiferspannern (8f) zusammenwirken, wel­che mit elektrischen Kontakten (8g) ausgerüstet sind, die beim Fehlen eines Fadens über die Maschinensteuerung die Maschine außer Betrieb setzen.
     
    26. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Arbeitsebene der Maschine Durchziehgreifer (9, 9′) sowie die beiden Webladen (10, 10′) angeordnet sind, wo­bei die Durchziehgreifer das Abnehmen der Kettfadenenden (12, 12′) von den Übergabegreifern (8, 8′) und den Ein­trag der Hilfsschußfäden in die wechselweise geöffneten Fächer (5a, 5b, 5c) der Naht besorgen.
     
    27. Nahtungsmaschine nach Anspruch 26, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Durchziehgreifer (9, 9′) durch pneumatische Drehantriebe (9a) mit Endlagen­ quittierung (9b) und angebaute Zylinder (9c) für Zwischen­positionen (9d) antreibbar sind, wobei die Endlagen (9e) der Durchziehgreifer mittels Anschlagschrauben (9f) stu­fenlos verstellbar sind und zur Quittierung der Zwischen­positionen (9d) an den unteren Wellenenden (9g) der Durch­ziehgreifer (9, 9′) Nocken (9h) angebracht sind, die bei Erreichen der Zwischenpositionen (9d) Näherungsinitiato­ren (9i) schalten.
     
    28. Nahtungsmaschine nach Anspruch 27, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Durchziehgreifer (9, 9′) mit Greiferköpfen (9n) ausgestattet sind, welche mit elektrischen Kontakten (9p) versehen sind, die bei einem fehlenden Faden ein Signal an die Maschinensteuerung ab­geben.
     
    29. Nahtungsmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschi­ne mit zwei Webladen (10, 10′) versehen ist, von denen sich die eine auf der Bedienungsseite und die andere auf der hinteren Seite befindet und die beide mit Pneumatik­zylindern (10a) angetrieben werden, welche mit Drossel­ventilen (10b) bestückt sind, durch die die Webladenge­schwindigkeit steuerbar ist.
     




    Zeichnung





























































    Recherchenbericht