[0001] Die Erfindung betrifft eine Balustrade einer Fahrtreppe oder eines Personenförderbandes,
welche aus einem Tragkörper, zwei seitlich einwärts vom Tragkörper angeordneten, als
Glasscheibe ausgebildeten Balustradenseiten mit je einem beweglichen Handlauf, einem
zwischen den Balustradenseiten endlos umlaufenden, angetriebenen Stufen- oder Trittplattenband,
einer Aussenverkleidung und mindestens einer äusseren auf beiden Seiten die Aussenverkleidung
und die Balustrade verbindenden Sockelabdeckung besteht.
[0002] Bei Fahrtreppen und Personenförderbändern sind zwei Haupttypen von Balustraden gebräuchlich.
Eine ältere Balustraden-Ausführungsvariante weist äussere und innere Verkleidungsteile
auf, welche bis knapp zur Höhe des beweglichen Handlaufes hochgezogen sind und durch
ein Handlauf-Deckprofil, in welchem auch das Führungsprofil für den Handlauf integriert
ist, miteinander verbunden sind. Die inneren auf der Stufenseite angeordneten Verkleidungsplatten
sind dabei im Bereich des Stufen- oder Förderbandes senkrecht angeordnet, während
die darüber liegenden an das Handlauf-Deckprofil anschliessenden Verbindungsplatten
eine leichte Neigung oder konkave oder konvexe Bögen aufweisen können. Eine weitere
neuere Balustraden-Ausführungsvariante weist je eine senkrechte in der Längsrichtung
auf beiden Seiten des Stufen- oder Förderbandes sich erstreckende Glas- oder Sandwichplatte
auf, welche auf der oberen Seite ein Handlauf-Führungsprofil trägt und auf der Unterseite
schraubstockartig eingespannt in einen auf beiden Seiten der Platten die Befestigungsteile
der Platten abdeckenden Balustradensockel mündet. Der Balustradensockel weist eine
äusere, im Querschnitt meist horizontal angeordnete Blech- oder Profilabdeckung und
eine innere im Bereich der Stufe oder des Förderbandes senkrecht und zwischen dem
Stufenband und den vertikalen Platten schräg gegen das Stufenband abfallende Blech-
oder Profilabdeckungen auf.
[0003] Eine Balustrade dieser letzteren Art geht aus der Fig. 1 der deutschen Offenlegungsschrift
DE 37 09 637 hervor, welche die Erfindung eines Mehrfunktions-Glasscheibenhalters
für eine Fahrtreppenbalustrade offenbart. Diese Fig. 1 zeigt den Querschnitt durch
eine Balustradenseite mit dem erfindungsgemässen Glashalter, mit einer auf der oberen
Seite die Handlaufführung und den Handlauf tragenden Glasscheibe. Auf der unteren
Seite der Glasscheibe decken aussen ein horizontales und innen, auf der Seite der
Stufen ein schräges Abdeckprofil den gegenüber der Stufen-Oberkante höher liegenden
Glashalter ab und bilden zusammen mit einer senkrechten, seitlich neben den Stufen
angeordneten Verkleidung einen auf beiden Seiten der Glasscheibe sich erstreckenden
Balustradensockel.
[0004] Ein Nachteil dieser Fahrtreppen-Balustrade liegt darin, dass sie auf beiden Seiten
je einen inneren Sockel und eine innere Sockelabdeckung benötigt, wodurch die Gesamtbreite
der Fahrtreppe bei gleichbleibender Stufenbreite und gleichbleibender Förderkapazität
verhältnismässig gross wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Balustrade für Fahrtreppen oder Personenförderbänder
vorzuschlagen, mittels welcher die Gesamtbreite der Fahrtreppe oder des Personenförderbandes
bei gleichbleibender Stufen- oder Förderbandbreite bzw. bei gleichbleibender Förderkapazität
verkleinert werden kann, welche eine Einsparung an Sockel-Abdeckteilen gestattet und
welche den optischen Gesamteindruck einer leichter wirkenden Fahrtreppe oder eines
leichter wirkenden Personenförderbandes ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im ersten Anspruch gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0007] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass durch die direkte Führung der Stufen oder der Trittplatten an den senkrechten
Balustradenplatten der innere Sockel auf beiden Seiten neben den Stufen oder den Trittplatten
entfällt und dadurch ein Teil der Gesamtbreite des Körpers der Fahrtreppe oder der
Personenförderbandes eingespart werden kann. Durch den Wegfall der inneren Verkleidungsteile
des Balustradensockels tritt gleichzeitig auch eine Verbilligung der Herstellungskosten
ein. Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass keine gefährlichen Übergänge zwischen
dem senkrechten Sockel und einer inneren, leicht geneigten Sockelabdeckung entstehen
können, wodurch eine mögliche Gefahrenquelle für Einklemmunfälle ausgeschaltet wird.
Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, dass durch den Wegfall der inneren Sockelabdeckung
bei den Fahrtreppen das betretbare schräge Stufenband gegenüber der äusseren Sockelabdeckung
höher angeordnet werden kann, wodurch bei Glasbalustraden ein Teil des bewegten Stufenbandes
auch von der Aussenseite der Fahrtreppe her sichtbar wird, nämlich jeweils die Nasenpartie
jeder einzelnen Stufe. Einerseits kann der potentielle Fahrgast dadurch bereits aus
der Ferne die im Betrieb stehende Fahrtreppe und vor allem deren Fahrtrichtung sehen;
anderseits entsteht durch die tiefer gesetzte äussere Balustrade bzw. durch die Verkleinerung
der Höhe des unteren Tragwerkes der optische Eindruck einer leichter wirkenden Fahrtreppe.
[0008] Auf beiliegender Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
das im folgenden näher erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer auf ein oberes und auf ein unteres Auflager aufgesetzten
Fahrtreppe,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Fahrtreppe gemäss Schnitt II-II in der Fig. 1
und
Fig. 3 eine Einzelheit des Balustradensockels gemäss Ausschnitt III in der Fig. 2,
in einem grösseren Massstab dargestellt.
[0009] In den Fig. 1, 2 und 3 ist mit 1 die Balustrade einer Fahrtreppe 20 bezeichnet, welche
auf ein oberes Auflager 21 und auf ein unteres Auflager 22 eines Gebäudes aufgesetzt
ist. Jede Balustrade 1 besteht aus einer neben einem umlaufenden Stufen- oder Trittplattenband
15 angeordneten linken Balustradenseite 1.1 und einer rechten Balustradenseite 1.2.
Im dargestellten Beispiel besteht jede Balustradenseit 1.1, 1.2 aus einer senkrecht
angeordneten Balustraden-Platte 2, z.B. in Sicherheitsglas mit einer genügenden Glasdicke,
einem Handlauf-Trägerprofil 3, einer Handlauf-Führung 4 und einem endlos umlaufenden
Handlauf 5. Die Balustraden-Platte 2 ist an einem durch ein Tragblech 8 mit einem
Tragkörper 6 verbundenen, stabilen Trägerprofil 7 durch Schrauben 9 und Muttern 10
festgemacht. Die Köpfe der Schrauben 9 sind in der Balustraden-Platte 2 versenkt angeordnet
und weisen ein der Versenkung angepasstes Unterlagsfutter 28 auf. Das Trägerprofil
7 dient zusätzlich zur Halterung der Handlaufführung 4 im Rücklaufbereich des Handlaufes
5, zur Aufnahme einer äusseren Sockelabdeckung 11, als Gegenführung 7.1 für die Kettenrollen
12 einer die einzelnen Stufen 13 miteinander verbindenden Stufenkette 14 und könnte
in einem vorgesehenen Längskanal 7.2 Leuchtkörper und durchscheinende Abdeckelemente
für die Beleuchtung der Balustraden-Platte 2 aufnehmen. Die einzelnen Stufen oder
Trittplatten 13 sind auf beiden Seiten durch eine Gleitführung 25 direkt an der Balustraden-Platte
2 zwischen der linken Balustradenseite 1.1 und der rechten Balustradenseite 1.2 geführt.
Sie sind durch die auf beiden Seiten angeordneten Stufen- oder Trittplattenketten
14 zu einem endlosen Stufen- oder Trittplattenband 15 zusammengefügt, welches um obere
Antriebsräder 16 und um untere Umlenkräder 17 umgelegt ist. Die Kettenrollen 12 der
Stufenkette 14 laufen auf Stützführungen 26, welche gleichzeitig auch Laufrollen 27
der einzelnen Stufen 13 aufnehmen. Im schrägen Teil des betretbaren Vorlaufes des
Stufen- oder Trittplattenbandes 15 sind äussere seitliche Balustradensockel 18 mit
den Sockelabdeckungen 11 gegenüber dem Stufen- oder Trittplattenband 15 tiefer angeordnet,
derart, dass die Stufennasen 19 der Stufen 13 oder die Oberteile der Trittplatte gegenüber
der Oberkante der äusseren Sockelabdeckungen 11 vorstehen und bei der dargestellten
Ausführungsvariante mit Glasbalustraden die Bewegung des Stufen- oder Plattenbandes
15 auch von der Aussenseite der Fahrtreppe 20 sichtbar wird. Je eine auf beiden Seiten
am Tragkörper 6 angebrachte Aussenverkleidung 23 und eine auf der Unterseite angebrachte
Untersichtverkleidung 24 decken den Tragkörper 6 vollständig ab.
[0010] Die Trägerprofile 7 sind durch die Tragbleche 8 am Tragkörper 6 einstellbar befestigt,
so dass sie lehrenhaltig die Balustraden-Platten 2 aufnehmen, welche gleichzeitig
das Stufen- oder Trittplattenband 15 seitlich führen. Die Balustraden-Platten 2 werden
durch Schrauben 9 und Muttern 10 an den Trägerprofilen 7 befestigt, wobei die in der
Balustraden-Platte 2 vorgesehenen Ansenkungen für die Aufnahme der Köpfe der Schrauben
9 durch angepasste Unterlagsfutter 28 beispielsweise in hartem Kunststoff geschützt
werden. Auf beiden Seiten der Stufen 13 oder Trittplatten angebrachte Gleitführungen
25 verhindern, dass die Stufen 13 oder Trittplatten an den Balustraden-Platten 2 streifen.
Der untere abgewinkelte Teil des Trägerprofiles 7 dient als Gegenführung 7.1 für die
Kettenrollen 12, welche die Stufenkette oder die Trittplattenkette 14 auf ihrer endlosen
Umlaufbahn tragen. Die Kettenrollen 12 wälzen sich auf der Stützführung 26 ab, auf
der auch die Laufrollen 27 der Stufen 13 laufen. Der obere abgewinkelte Teil des Trägerprofiles
7 trägt einerseits die äussere Sockelabdeckung 11 und anderseits die Handlaufführung
4 für den Rücklauf des Handlaufes 5 innerhalb des äusseren Balustradensockels 18.
[0011] Damit der Handlauf 5 im Rücklauf mit genügender Distanz parallel an der Basis der
Balustraden-Platte 2 und am Trägerprofil 7 vorbeigeführt werden kann, ist im Vorlauf
auf den Balustraden-Platten 2 ein von der Plattenachse abweichendes Handlauf-Trägerprofil
3 vorgesehen. Es ist aber ohne weiteres auch denkbar, anstelle der in den Fig. 2 und
3 dargestellten Balustraden 1 mit dem von der Plattenachse abweichenden Handlauf-Trägerprofil
3, den Handlauf 5 mit einem symmetrischen Handlauf-Trägerprofil 3 zentrisch auf der
Balustraden-Platte 2 zu führen und den Handlauf im Bereich des oberen und des unteren
Balustradenkopfes durch nach aussen gebogene Balustraden-Platten 2 oder Handlauf-Trägerprofile
so abzuleiten, dass der Rücklauf der Handläufe ausserhalb der Trägerprofile 7 und
innerhalb des äusseren Balustradensockels 18 möglich ist, wobei zur Verkleinerung
der Reibung eine der nötigen Handlaufableitung angepasste, nicht dargestellte, Umlenkrollenbatterie
erforderlich wäre. Im oberen abgewinkelten Teil des Trägerprofiles ist mit dem Längskanal
7.2 die Möglichkeit gegeben, die Balustrade vom äusseren Balustradensockel 18 her
zu beleuchten. Da das Stufenband 15 bei Fahrtreppen 20 bzw. das Trittplattenband bei
Personenförderbändern gegenüber dem äusseren Balustradensockel 18 versetzt angeordnet
ist, könnten bei Glasbalustraden die von aussen sichtbaren Stufennasen 19 bzw. die
Oberteile der Trittplatten zusätzlich angestrahlt und beleuchtet werden. Damit wird
dem möglichen Fahrgast noch deutlicher aus der Distanz angezeigt, in welcher Richtung
sich das Stufenband 15 oder das Plattenband bewegt und welche Richtung er zum Erreichen
eines tiefergelegenen oder eines höhergelegenen Stockwerkes einschlagen muss.
1. Balustrade (1) einer Fahrtreppe (20) oder eines Personenförderbandes, welche aus
einem Tragkörper (6), zwei seitlich einwärts vom Tragkörper (6) angeordneten, als
Glasscheibe ausgebildeten Balustradenseiten (1.1, 1.2) mit je einem beweglichen Handlauf
(5), einem zwischen den Balustradenseiten (1.1, 1.2) endlos umlaufenden, angetriebenen
Stufen- oder Trittplattenband (15), einer Aussenverkleidung (23) und mindestens einer
äusseren auf beiden Seiten die Aussenverkleidung (23) und die Balustrade (1) verbindenden
Sockelabdeckung (11) besteht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Balustradenseiten (1.1, 1.2) senkrecht angeordnete, das Stufen- oder Trittplattenband
(15) seitlich führende Balustraden-Platten (2) aufweist, und der Abstand zwischen
den Balustraden-Platten (2) nur geringfügig grösser ist als die Breite der Stufen
(13) oder der Trittplatten, und dass das Stufen- oder Trittplattenband (15) im betretbaren
Vorlauf gegenüber der äusseren Sockelbadeckung (11) vorstehend angeordnet ist.
2. Balustrade nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Balustraden-Platte (2) an einem am Tragkörper (6) angeordneten, die äussere
Sockelabdeckung (11) tragenden, im Rücklauf eine Handlauf-Führung (4) aufnehmenden
und eine obere Gegenführung (7.1) der Kettenrollen (12) des Stufen- oder Förderbandes
bildenden Trägerprofil (7) befestigt ist.
3. Balustrade nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trägerprofil (7) einen Berleuchtungskörper und durchscheinende Abdeckelemente
aufnehmenden Längskanal (7.2) aufweist.
4. Balustrade nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Balustraden-Platte (2) ein den Handlauf (5) seitlich aus der durch die
vertikale Mittelachse der Balustraden-Platten (2) bestimmten Ebene in eine zu dieser
parallelen Bewegungsebene verschiebendes, auskragendes Handlauf-Trägerprofil (3) angeordnet
ist.
5. Balustrade nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Balustraden-Platte (2) ein den Handlauf (5) im Vorlauf in der durch die
vertikale Mittelachse der Balustraden-Platten bestimmten Ebene tragendes Handlauf-Trägerprofil
(3) angeordnet ist, und dass an der oberen und an der unteren Handlauf-Umlenkstelle
ein den Handlauf in eine seitlich verschobene parallele Rücklaufebene bringbares Umlenkmittel
angeordnet ist.
6. Balustrade nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Umlenkmittel eine konvexe, nach aussen gebogene, eine Umlenkrundung und eine
Umlenkrollenbatterie aufweisende Balustraden-Platte 2 ist.
7. Balustrade nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Umlenkmittel ein eine Umlenkrollenbatterie aufweisendes Handlauf-Trägerprofil
ist.