[0001] Die Erfindung betrifft eine Umspulvorrichtung für Kabel mit einer Einrichtung zur
drehbaren Lagerung einer Kabeltrommel und einer Einrichtung zur drehbaren Lagerung
und zum Drehantrieb einer weiteren Kabelaufnahme.
[0002] In Kabellagern sind meistens Umspulvorrichtungen für Kabel vorhanden, die es erlauben,
von einer der gelagerten Kabeltrommeln eine gewünschte Länge eines bestimmten Kabels
abzunehmen, aufzuspulen und abzugeben. Diese Umspulvorrichtungen sind stationär angeordnet.
Damit die gewünschte Kabellänge abgegeben werden kann, muß zunächst eine der Kabeltrommeln
aus dem Kabelvorrat an die Umspulvorrichtung herangeschafft und auf die ihr zugeordnete
Lagerung aufgesetzt werden. Nach dem Abmessen und Umspulen der gewünschten Kabellänge
muß die diese Kabellänge tragende Kabeltrommel von ihrer Lagerung bzw. die abgemessene
Kabellänge von dem sie aufnehmenden Kabelstern abgezogen und einem Transportfahrzeug
übergeben werden. Meist ist es dabei erforderlich, zwischen der Umspulvorrichtung
und einem Lastkraftwagen gegebenenfalls noch einen Hubstapler oder ein ähnliches,
im Lagerbereich einzusetzendes Hilfsfahrzeug einzusetzen.
[0003] Das Herausnehmen einer Kabeltrommel aus dem Kabeltrommelvorrat, das Überführen der
Kabeltrommel zur Umspulvorrichtung, das Aufsetzen der Kabeltrommel auf die Umspulvorrichtung,
der Umspulvorgang selbst, das Abnehmen der abgemessenen Kabellänge von der Umspulvorrichtung
und die Abgabe dieser Kabellänge an gegebenenfalls ein das Kabel abtransportierendes
Fahrzeug stellt einen insgesamt sehr umständlichen Arbeitsablauf dar, innerhalb dessen
gewisse Arbeitsschritte mindestens zwei Personen zu ihrer Durchführung erfordern.
Die bisher übliche Arbeitsweise ist deshalb zeitraubend und kostspielig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Um spulvorrichtung zu schaffen, welche
den Arbeitsablauf in einem Kabellager wesentlich vereinfacht und sowohl hinsichtlich
des erforderlichen Zeitaufwands als auch des Personalbedarfs eine Verbesserung mit
sich bringt. Insbesondere wird angestrebt, daß alle anfallenden Arbeitsschritte von
einer einzigen Person durchführbar sind.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindunggemäß darin, daß die Umspulvorrichtung
auf einem lenkbaren Fahrgestell angeordnet ist, dessen Räder auf mindestens zwei
Achsen verteilt sind und daß die Einrichtung zur drehbaren Lagerung einer Kabeltrommel
als Greifvorrichtung zum Aufnehmen und Anheben am Boden gelagerter Kabeltrommeln ausgebildet
ist.
[0006] Hierdurch wird es möglich, die Umspulvorrichtung an die aus dem Vorrat ausgewählte
Kabeltrommel heranzufahren, mittels der Greifvorrichtung die Kabeltrommel aufzunehmen,
anschließend die gewünschte Kabellänge umzuspulen und die Vorrichtung an den Abgabeort
für die abgenommene Kabellänge heranzufahren und unmittelbar auf das die Kabellänge
weitertransportierende Fahrzeug zu übergeben.
[0007] Vorzugsweise ist zumindest einem Rad des Fahrgestells ein Antrieb zugeordnet, so
daß die Umspulvorrichtung alle Fahrbewegungen aus eigener Kraft ausführen kann.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß der Einrichtung zum Drehantrieb
der weiteren Kabelaufnahme und dem Antrieb eines Rades des Fahrgestells ein gemeinsamer
Antriebsmotor zugeordnet ist, wodurch sich eine besonders einfache und kostengünstige
Konstruktion ergibt.
[0009] Eine andere sehr zweckmäßige Ausbildung besteht darin, daß am Fahrgestell mindestens
eine absenkbare Stütze derart angeordnet ist, daß in ihrem abgesenkten Zustand das
Rad bzw. die Räder einer Achse vom Boden abgehoben sind. Dadurch wird die Vorrichtung
zeitweilig unbeweglich, was während der Durchführung des Umspulvorganges von Vorteil
ist. Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung besteht in diesem Zusammenhang aber
darin, daß zumindest eines der vom Boden abhebbaren Räder durch den Antriebsmotor
antreibbar ist und in abgehobener Position mittelbar oder unmittelbar mit der weiteren
Kabelaufnahme in Antriebsverbindung steht, so daß der motorische Antrieb bei abgesenktem
Antriebsrad als Fahrantrieb und bei abgehobenem Antriebsrad als Drehantrieb für die
weitere Kabelaufnahme wirksam wird, ohne daß kostenintensive Umsteuerungseinrichtungen
oder Getriebe erforderlich sind.
[0010] Vorzugsweise umfaßt die Einrichtung zur drehbaren Lagerung der weiteren Kabelaufnahme
einen um eine etwa horizontale Achse verschwenkbar am Fahrgestell gelagerten Arm,
der an seinem freien Ende mit einer zu seiner Schwenkachse parallelen Lagerung für
eine Kabeltrommel bzw. einen Kabelstern versehen ist und der zwischen einer von der
Schwenkachse nach oben verlaufenden Transportstellung und einer abgesenkten Betriebsstellung
verstellbar ist. Dadurch kann in der Transportstellung eine relativ kurze Baulänge
der Umspulvorrichtung erreicht werden, welche die Manövrierbarkeit verbessert und
außerdem kann durch den heb- und senkbaren Arm die abgemessene Kabellänge beispielsweise
auf die Ladefläche eines Transportfahrzeuges gehoben werden.
[0011] Eine besonders vorteilhafte Ausbildung besteht darin, daß zwischen dem Fahrgestell
verschwenkbaren Arm und der absenkbaren Stütze eine Einrichtung zur Bewegungsübertragung
derart angeordnet ist, daß die Stütze ihre angehobene Stellung einnimmt, wenn sich
der Arm in seiner Transportstellung befindet und ihre abgesenkte Stützstellung, wenn
sich der Arm in seiner Betriebsstellung befindet. Dadurch wird automatisch der Arm
in die Transportstellung bewegt, wenn durch das Anheben der Stütze die Umspulvorrichtung
fahrbereit gemacht wird, während andererseits beim Absenken des Arms in die Betriebsstellung
durch das Abheben der Räder einer Achse vom Boden die Beweglichkeit der Umspulvorrichtung
unterbunden wird. Eine besonders zweckmäßige Ausbildung besteht in diesem Zusammenhang
aber noch darin, daß die Lagerung am freien Ende des am Fahrgestell verschwenkbaren
Arms mit einem Anschlag zur axialen Positionierung eines von der Lagerung aufzunehmenden,
als weitere Kabelaufnahme dienenden Kabelsterns oder einer Kabeltrommel versehen
ist, die geeignet ist, die diesem Arm benachbarte stirnseitige Begrenzung des Kabelsterns
bzw. der Kabeltrommel in der Radialebene des durch die Stütze abhebbaren Rades zu
positionieren, und daß der am Fahrgestell verschwenkbare Arm zumindest bis zu Anlage
des Umfangs dieser stirnseitigen Begrenzung am abgehobenen Rad verschwenkbar ist.
Dadurch wird die vom Motor auf das abgehobene Rad übertragene Antriebskraft beim Umspulvorgang
nach Art eines Reibradantriebs unmittelbar auf die Kabeltrommel bzw. den Kabelstern
übertragen.
[0012] Um eine sichere Anlage des abgehobenen Rades am Umfang des Kabelsterns bzw. der Kabeltrommel
zu erreichen, besteht eine weitere zweckmäßige Ausbildung darin, daß das abhebbare
Rad in einem Lagerstück gelagert ist, welches mit einer vertikalen Komponente gegenüber
dem Fahrgestell beweg lich gelagert ist und daß die Beweglichkeit des Lagerstücks
nach oben durch einen Anschlag begrenzt wird, an dem das Lagerstück unter der Wirkung
einer Rückholfeder anliegt. Wird der die Kabeltrommel bzw. den Kabelstern tragende
Arm aus seiner Transportstellung in die Betriebsstellung bewegt, wird sich vor dem
Erreichen der Betriebsstellung die stirnseitige Begrenzung des Kabelsterns bzw.
der Kabeltrommel gegen das zugleich vom Boden sich abhebende, angetriebene Rad legen
und dieses entgegen der Wirkung der Rückholfeder verschwenken, so daß die Rückholfeder
für eine zuverlässige Antriebsverbindung zwischen dem abgehobenen Rad und dem Kabelstern
bzw. der Kabeltrommel sorgt.
[0013] Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich weiterhin dadurch, daß nach einer
zweckmäßigen Ausbildung das abhebbare Rad bzw. die abhebbaren Räder gegenüber dem
Fahrgestell um eine vertikale Achse verschwenkbar ist bzw. sind, insbesondere, wenn
das abhebbare Rad bzw. die abhebbaren Räder und der am Fahrgestell verschwenkbare
Arm an einem gegenüber dem Fahrgestell um eine vertikale Achse verschwenkbaren Drehstück
angebracht sind. Dadurch wird die gegenseitige, den Drehantrieb gewährleistende Zuordnung
von anhebbarem Rad und Kabeltrommel bzw. Kabelstern auch dann erhalten, wenn das
abhebbare Rad bzw. die abhebbaren Räder zur Durchführung einer Lenkbewegung verschwenkt
worden sind, andererseits führt die Verschwenkbarkeit des die Kabeltrommel bzw.
den Kabelstern tragenden Arms um eine vertikale Achse dazu, daß die Umspulvorrichtung
bei in Transportstellung angehobenem Arm besonders günstig an ein Trans portfahrzeug
derart herangeführt werden kann, daß sich der Kabelstern bzw. die Kabeltrommel mit
der abgemessenen Kabellänge über der Ladefläche befindet und deshalb die Kabeltrommel
bzw. die Kabellänge leicht auf die Ladefläche abgelegt werden kann.
[0014] Vorzugsweise ist das abhebbare Rad bzw. sind die abhebbaren Räder gemeinsam mit einer
Deichsel oder einer Anhängekupplung um die vertikale Achse verschwenkbar.
[0015] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß mit dem am Fahrgestell
um eine vertikale Achse verschwenkbaren Drehstück eine Deichsel verbunden ist, die
im Bereich des freien Endes mit einer Bedienungseinheit zur Steuerung der Betätigungs-
und/ oder Antriebseinrichtungen der Umspulvorrichtung versehen ist. Dadurch kann einerseits
mittels der Deichsel eine genaue Lenkung der Umspulvorrichtung während des Ortswechsels
durchgeführt werden, andererseits können zugleich der Antriebsmotor und die übrigen
Betätigungseinrichtungen gesteuert werden, so daß die Umspulvorrichtung von einer
einzigen Person sicher bedient werden kann. Vorzugsweise ist die Deichsel gegenüber
dem Drehstück um eine vertikale Achse verstellbar. Dadurch wird es möglich, das freie
Ende der Deichsel mit der Bedienungseinheit in eine Lage zu überführen, in welcher
das bestmögliche Blickfeld für den auszuführenden Arbeitsschritt zur Verfügung steht.
[0016] Eine andere, sehr zweckmäßige Ausbildung besteht darin, daß die Einrichtung zur Lagerung
der Ka beltrommel zwei mit axialem Abstand voneinander angeordnete, durch eine Stellvorrichtung
eine gemeinsame, horizontale Schwenkachse gegenüber dem Fahrgestell verschwenkbare
und in einer gewählten Schwenkstellung feststellbare Hubarme umfaßt, die an ihren
freien Enden Lagerungsvorrichtungen in Form von in die Nabe der Kabeltrommel einschiebbaren
Elementen aufweisen, daß das Fahrgestell zwei jeweils einen der Hubarme und eine ihm
zugeordnete Stellvorrichtung tragende, längs einer achsparallel zur Schwenkachse der
Hubarme verlaufenden Führung in ihrem Abstand zueinander verstellbare und von dieser
Führung unter Bildung eines im Grundriß etwa U-förmigen Rahmens frei vorspringende
Schenkel aufweist, und daß die Schwenkachse der Hubarme parallel zur Schwenkachse
des die weitere Kabelaufnahme lagernden Arms verläuft.
[0017] Diese Ausbildung ist von besonderem Vorteil, weil Kabeltrommeln üblicherweise derart
gelagert werden, daß Kabeltrommeln unterschiedlicher Durchmesser mit ihrem Umfang
auf dem Boden aufliegend, achsparallel nebeneinander aufgestellt werden. Aus diesem
Kabelvorrat werden nicht nur Kabeltrommeln mit der gesamten aufgespulten Kabellänge
abgegeben, vielmehr werden häufig auch Teilmengen der Kabel benötigt, wobei zum Umspulen
der entsprechenden Kabelsorte die erfindungsgemäße Umspulvorrichtung eingesetzt werden
kann. Hierzu muß die ausgewählte Kabeltrommel aufgebockt werden. Wenn eine in der
ersten Reihe der gelagerten Kabeltrommeln befindliche Trommel mit der gewünschten
Kabelsorte keine ausreichende Kabellänge mehr aufweist, muß gegebenenfalls eine Trommel
aus der zweiten Reihe der gelagerten Kabeltrommeln hervorgeholt werden, wozu es zunächst
erforderlich ist, in der ersten Reihe der Kabeltrommeln eine entsprechende Lücke
durch Herausnahme einer Kabeltrommel zu schaffen. Außerdem müssen die aus den Reihen
entnommenen Kabeltrommeln anschließend wieder in den Reihen abgelegt werden.
[0018] Mit den bisher üblichen Einrichtungen ist dies nur schwer möglich, weil die Kabeltrommeln
mit Hilfe einer Welle aufgebockt werden, welche durch die Nabe der Kabeltrommel gesteckt
wird. Wenn die Kabeltrommeln eng benachbart angeordnet sind und sich wegen der unterschiedlichen
Kabeltrommeldurchmesser die Naben in unterschiedlicher Höhe über dem Boden befinden,
muß eine ausgewählte Trommel erst aus der Reihe herausgerollt werden, bevor die Welle
durch die Nabe gesteckt werden kann.
[0019] Aus der DE-OS 34 43 756 ist zwar bereits ein Kabeltransportwagen bekannt, der ein
flaches Fahrgestell mit zwei seitlichen Tragrahmen besitzt, an deren beiden Enden
Räder gelagert sind. Auf den Tragrahmen ist eine diesen überquerende, durch einen
Antrieb verstellbare Keilwelle gelagert, auf der verschiebbar aber drehfest zwei
Hubarme angeordnet sind, deren Abstand somit auf die Breite einer Kabeltrommel einstellbar
ist. An den freien Enden der Hubarme sind in die Nabe der Kabeltrommel einschiebbare
Pinolen zur Lagerung der Kabeltrommel vorgesehen. Mit diesem Kabeltransportwagen
kann eine in einer Reihe mit anderen Kabeltrommeln angeordnete Kabeltrommel dann
erfaßt werden, wenn der Abstand zwischen den beiden Tragrahmen mindestens gleich der
Breite der aufzunehmenden Kabeltrommel ist und zwischen dieser Kabeltrommel und den
benachbarten Kabeltrommeln ein ausreichender Abstand ist, der das Einschieben der
Tragrahmen in den Zwischenraum zwischen benachbarten Kabeltrommeln gestattet. Da Kabeltrommeln
mit recht unterschiedlicher Breite anzutreffen sind, müssen die Tragrahmen einen Abstand
aufweisen, der mindestens gleich der Breite der breitesten, anzutreffenden Kabeltrommel
ist und für jede Kabeltrommel muß innerhalb einer Reihe gelagerter Kabeltrommeln
unabhängig von ihrer tatsächlichen Breite jeweils eine Breite reserviert werden,
die mindestens der Breite der breitesten Kabeltrommel entspricht, zuzüglich der zu
den benachbarten Kabeltrommeln einzuhaltenden Abstände für das Einschieben der Tragrahmen.
Bei der Lagerung schmaler Kabeltrommeln geht somit wertvolle Lagerfläche verloren.
Außerdem ergeben sich bei einem derartigen Kabeltransportwagen Schwierigkeiten, wenn
der Boden des Kabellagers nicht vollständig eben ist, weil die beiden Hubarme auf
einer gemeinsamen Keilwelle oder einem ähnlichen, eine stets gemeinsame Bewegung
beider Hubarme erzwingenden Element angeordnet sind. Gerät eines der Räder des Kabeltransportwagens
in eine Bodenvertiefung, kann die gemeinsame Achse der beiden Pinolen derart gegenüber
der Achse der Kabeltrommel verkantet werden, daß die Pinolen nicht mehr in die Nabe
der Kabeltrommel eingeführt werden können.
[0020] Die vorstehend beschriebene, vorteilhafte Ausbildung der Umspulvorrichtung bietet
die Möglichkeit, den Abstand der beiden Schenkel des Fahrgestells der Breite einer
ausgewählten Kabeltrommel anzupassen. Die Umspulvorrichtung kann dann derart an die
Reihe der Kabeltrommeln herangefahren werden, daß die beiden Schenkel in den vergleichsweise
schmalen Zwischenraum zwischen der ausgewählten Kabeltrommel und den benachbarten
Kabeltrommeln eindringen. Anschließend werden die Hubarme bis auf die Nabenhöhe der
Kabeltrommel angehoben, wobei die Hubarme auch unabhängig voneinander verstellt werden
können, um die Lagerungsvorrichtungen genau gegenüber der Nabe der Kabeltrommel auszurichten,
bevor sie in die Nabe der Kabeltrommel eingeschoben werden, worauf durch weiteres
Anheben der Hubarme die Kabeltrommel vom Boden abgehoben und mittels der selbstfahrenden
Umspulvorichtung aus der Reihe der gelagerten Kabeltrommeln herausbewegt werden
kann. Insbesondere beim Einschieben der Schenkel des Fahrgestells in die Lücke zwischen
benachbarten Kabeltrommeln und beim Herausnehmen der dann aufgebockten Kabeltrommel
aus der Reihe der gelagerten Kabeltrommeln erweist es sich als vorteilhaft, daß durch
Ausschwenken der Deichsel und der daran angeordneten Bedienungseinheit das Einfahren
eines Schenkels in die Lücke der benachbarten Kabeltrommeln genau beobachtet werden
kann.
[0021] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung besteht darin, daß an den freien Enden der
Schenkel jeweils ein Rad um eine zur Schwenkachse parallele Achse drehbar gelagert
ist und daß mindestens ein weiteres, lenkbares Rad an einem die Führung aufweisenden
Rahmenkopf des Fahrgestells durch die Stütze abhebbar angeordnet ist.
Vorzugsweise sind die beiden Schenkel führungssei tig jeweils mit parallel zur Schwenkachse
der Hubarme verlaufenden, gegeneinander gerichteten Führungsbalken versehen, welche
miteinander längsverschieblich in Eingriff stehen, wodurch sich eine besonders einfache
Konstruktion ergibt.
[0022] Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung ist der eine Schenkel mit einer als Führungsbalken
dienenden, etwa vertikal angeordneten Platte verbunden, deren obere und untere Kanten
als Führungsleisten dienen und in diese Platte oben und unten übergreifende Führungsrinnen
in dem als Rahmenkopf dienenden anderen Führungsbalken eingreifen.
[0023] Die Lagerungsvorrichtungen an den Hubarmen sind gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform als spannzangenartige Klemmvorichtungen ausgebildet, wobei vorzugsweise
die an jedem Hubarm angeordnete Klemmvorrichtung aus einer im Hubarm um eine zur
Schwenkachse des Hubarms parallele Achse drehbar gelagerten Hülse besteht, die mit
einem Abschnitt auf der dem anderen Hubarm zugewandten Seite aus dem Hubarm herausragt
und am Umfang dieses Abschnitts mit einem der Kabeltrommel zugeordneten Anschlag versehen
ist, wobei an dem anderen Hubarm zugewandten Ende der Hülse in Umfangsrichtung gleichmäßig
verteilte, unter dem Einfluß der Axialbewegung eines in der Hülse gelagerten Spreizdorns
radial verstellbare Klauen angebracht sind und der Spreizdorn durch eine Stellvorrichtung
axial beweglich ist.
[0024] Um ein Nachlaufen der Kabeltrommel zu verhindern, sind vorzugsweise am Hubarm und
an der Hülse ein ander zugeordnete Bremsflächen angeordnet, von denen zumindest eine
zur Einstellung der Bremskraft verstellbar ist.
[0025] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Untersansprüchen in Verbindung
mit der Beschreibung.
[0026] Anhand der nun folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung wird diese näher erläutert.
[0027] Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Umspulen von Kabeln
in Transportstellung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung in Umspulstellung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung und
Fig. 4 einen Axialschnitt durch die Kabeltrommellagerung in dem in Fig. 3 mit IV
gekennzeichneten Bereich in vergrößertem Maßstab.
[0028] Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
eignet sich zum Abtrennen einzelner Kabellängen von auf unterschiedlichen Kabeltrommeln
gelagerten Kabeln und zum Aufspulen dieser abgetrennten Kabellängen auf kleinere Kabeltrommeln
oder einen Kabelstern, zur Verladung der abgetrennten Kabellängen und zum Umsetzen
von Kabeltrommeln an der Lagerstelle. Die Vorrichtung besitzt ein rahmenartiges Fahrge
stell 10 aus zwei im Grundriß jeweils etwa L-förmigen Rahmenteilen 10a und 10b. Jeder
Rahmenteil 10a und 10b besitzt einen etwa in Fahrtrichtung der Vorrichtung verlaufenden
Schenkel 12a bzw. 12b, an dessen einem Ende sich rechtwinklig ein horizontaler Führungsbalken
14a bzw. 14b anschließt. Diese Führungsbalken 14a und 14b sind gegeneinander gerichtet
und der Führungsbalken 14a greift längsverschieblich in den Führungsbalken 14b ein,
so daß der Abstand der beiden Schenkel 12a und 12b einstellbar ist.
[0029] Zur Verstellung des Abstandes der beiden Schenkel 12a und 12b dient eine hydraulische
Zylinderanordnung 16, deren Kolbenstange 18 bei 20 am Rahmenteil 10a und deren Zylinder
22 bei 24 am Rahmenteil 10b angeschlossen ist. Die beiden Führungsbalken 14a und
14b befinden sich am vorderen Ende des im Grundriß etwa U-förmigen Fahrgestells 10,
wobei der zur Aufnahme von Zusatz- und Hilfseinrichtungen als Rahmenkopf dienende
Führungsbalken 14b an seiner Rückseite eine obere Führungsrinne 26 und eine untere
Führungsrinne 28 aufweist, in der der als vertikal angeordnete Platte ausgebildete
Führungsbalken 14a mit seinen Führungsleisten bildenden oberen bzw. unteren Kanten
27 bzw. 29 quer zur Fahrtrichtung verschieblich gelagert ist und zwischen denen der
Schenkel 12a nach hinten herausragt.
[0030] Die beiden Schenkel 12a und 12b sind ihrerseits im Grundriß etwa U-förmig dadurch
gestaltet, daß jeder Schenkel aus zwei sich vom Führungsbalken 14a bzw. 14b nach hinten
erstreckenden, zwischen sich einen Abstand einschließenden Wangen 30a und 32a bzw.
30b und 32b besteht. Jeder Schenkel 12a und 12b ist an seinem freien Ende mit einem
Laufrad 34a bzw. 34b versehen, wobei das Laufrad 34a am Schenkel 12a zwischen den
Wangen 30a und 32a und das Laufrad 34b am Schenkel 12b zwischen den Wangen 30b und
32b angeordnet ist.
[0031] Um koaxial verlaufende, sich zwischen den Wangen 30a und 32a bzw. 30b und 32b erstreckende
Schwenkachsen 36a und 36b sind an den Schenkel 12a und 12b Hubarme 38a bzw. 38b gelagert,
die durch jeweils zwischen den Wangen 30a und 32a bzw. 30b und 32b angeordnete hydraulische
Zylinder 40 heb- und senkbar sind, wie dies für den Hubarm 38a in den Fig. 1 und 2
dargestellt ist.
[0032] An der Vorderseite des Führungsbalkens 14b des Fahrgestells 10 ist ein oberer Lagerflansch
41 und ein unterer Lagerflansch 42 angebracht, zwischen welchen um eine vertikale
Achse verschwenkbar eine Säule 44 angeordnet ist. Nahe dem oberen Ende der Säule
44 ist um eine horizontale, die vertikale Schwenkachse der Säule 44 kreuzende Achse
verschwenkbar ein Arm 36 gelagert, der an seinem freien Ende um eine horizontale Achse
drehbar einen fliegend gelagerten Kabelstern 48 trägt. Die Anordnung ist dabei derart
getroffen, daß anstelle des Kabelsterns gegebenenfalls eine kleinere Kabeltrommel
am freien Ende des Arms 46 gelagert werden kann.
[0033] Ein geeigneter, nicht näher dargestellter Anschlag dient dazu, die dem Arm 46 benachbarte,
stirnseitige Begrenzung 49 des Kabelsterns 38 bzw. der an seiner Stelle angeordneten
Kabeltrommel aus dem nachfolgend noch erläuterten Grund in einer vorgegebenen Radialebene
anzuordnen.
[0034] Zum Heben und Senken des Armes 46 dient eine hydraulische Zylinderanordnung 50, deren
Zylinder 52 in nicht näher ersichtlicher Weise nahe dem unteren Ende der Säule 44
gelagert ist, während die Kolbenstange 54 bei 56 am Arm 46 angreift.
[0035] Im Inneren der Säule 44 ist eine Stütze 58 vertikal beweglich geführt. Nahe dem
oberen Ende der Säule 44 ist die Säule mit einem Längsschlitz 60 versehen, durch den
eine mit der Stütze 58 verbundene, horizontale Achse 62 nach außen ragt. Ein Lenker
64 erstreckt sich zwischen dieser Achse 62 und einer zu ihr parallelen Achse 66 am
Arm 46, so daß beim Anheben des Armes 46 durch die Betätigung der Zylinderan-ordnung
50 die Stütze 58 angehoben wird, während sie beim Absenken des Arms 46 wieder nach
unten bewegt wird.
[0036] An der Säule 44 ist außerdem ein schräg nach vorn unten vorspringender Stützarm 68
angebracht, der etwa tangential zum Umfang des Kabelsterns 48 verläuft. Der Stützarm
68 trägt an seinem vorderen, unteren Ende um eine horizontale Achse drehbar ein
Stützrad 70, das gegebenenfalls auch als Zwillingsrad ausgebildet sein kann, welches
aber auf jeden Fall in horizontaler Richtung derart angeordnet ist, daß es mit dem
Umfang der am Arm 46 benachbarten, stirnseitigen Begrenzung 49 des Kabelsterns 48
bzw. einer an seiner Stelle angeordneten Kabeltrommel in Kontakt gelangen kann, wenn
der Arm 46 so weit abgesenkt wird, daß die Stütze 58 das Stützrad 70 vom Boden abhebt.
Um in dieser, aus Fig. 2 ersichtlichen Stellung eine sichere Antriebsverbindung zwischen
dem Stützrad 70 und dem Kabelstern 48 bzw. der an seiner Stelle befindlichen Kabeltrommel
sicherzustellen, ist der Stützarm 68 geteilt, wobei der vordere, das Stützrad 70
tragende Abschnitt 68a mit dem hinteren Abschnitt 68b über eine Knickachse 72 verbunden
ist, die sich auf der vom Kabelstern 48 abgewandten Seite des Stützarms 68 befindet.
Durch die dem Abschnitt 68a zugewandte, als Anschlag 69 dienende Stirnseite des Abschnitts
68b wird beim Absenken des Stützrads 70 auf den Boden die Bewegung des Abschnitts
68a nach oben begrenzt, so daß das Rad 70 seine Stützfunktion ausüben kann. Außerdem
werden die beiden Abschnitte 68a und 68b durch eine Zugfeder 74 gegeneinander gezogen,
so daß bei abgesenkter Stütze 58 und angehobenem Stützrad 70 und bei ausreichend weit
abgesenktem Arm 46 das Stützrad 70 unter Wirkung der Zugfeder 74 sicher am Umfang
des Kabelsterns 48 bzw. der dort befindlichen Kabeltrommel anliegen wird.
[0037] Für den Antrieb des Stützrades 70 dient ein nicht näher gezeigter, batteriegetriebener
Elektromotor.
[0038] Eine Deichsel 76 ist ebenfalls an der Säule 44 angebracht, und zwar gegenüber der
Säule 44 um eine vertikale Achse verschwenkbar und in beliebiger Schwenkstellung
feststellbar, so daß die Deichsel 76 beispielsweise in die in Fig. 3 in unterbrochenen
Linien dargestellte Position verschwenkt werden kann.
[0039] Zum Verschwenken der Deichsel 76 ist an der Säule 44 eine horizontale Sektorplatte
78 angebracht, an welcher die Deichsel 76 verschwenkbar gelagert ist. Die Sektorplatte
78 ist in gleichmäßigen Winkelabständen mit Indexbohrungen 80 versehen, in welche
ein die Deichsel 76 durchquerender, in eine Entriegelungsstellung zurückziehbarer
Riegelbolzen 82 eingreifen kann.
[0040] Die Deichsel 76 trägt nahe ihrem freien Ende eine Steuerkonsole 84, mit welcher der
dem Stützrad 70 zugeordnete Elektromotor und die verschiedenen, beschriebenen hydraulischen
Zylinder betätigt werden können. Die in Fig. 3 in unterbrochenen Linien dargestellte
Deichselstellung bietet dabei die Möglichkeit, einerseits die Steuerung der Vorrichtung
mit Hilfe der Steuerkonsole 84 durchzuführen und andererseits die genaue Positionierung
des Schenkels 12a bzw. des Hubarms 38a beim Aufnehmen einer Kabeltrommel zu beobachten.
[0041] Zur Aufnahme und drehbaren Lagerung von Kabeltrommeln sind an den beiden freien
Enden des Hubarme 38a und 38b hydraulisch betätigbare, spannzangenartige Klemmvorrichtung
86a und 86b vorgesehen, von welchen die am Hubarm 38a angeordnete Klemmvorrichtung
86a in Fig. 4 näher dargestellt ist. Die Klemmvorrichtung 86a besteht aus einer über
Wälzlager 88 und 90 drehbar im Hubarm 38a gelagerten Hülse 92, die an ihrem dem gegenüberliegenden
Hubarm 38b zugewandten Ende mit einem Anschlagflansch 94 für die aufzunehmende Kabeltrommel
96 versehen ist. An ihrem der Kabeltrommel 96 bzw. dem gegenüberliegenden Hubarm 38b
zugewandten Ende sind an der Hülse 92 in radialer Richtung spreizbare Klauen 98 verschwenkbar
gelagert, wel che insgesamt von Federringen 100 und 102 umschlossen werden und so
radial einwärts in ihre Ruhestellung gezogen werden. In der Hülse 92 ist in axialer
Richtung verschiebbar ein Spreizdorn 104 gelagert, dessen sich konisch verjüngendes
Ende 106 mit entsprechenden Keilflächen 108 an der Innenseite der Klauen 98 zusammenwirkt.
Am anderen Ende ist der Spreizdorn 104 mit einer Ringnut 110 versehen, in welche das
eine Ende 112 eines doppelwandigen Winkelhebels 114 mit geeigneten Vorsprüngen gabelartig
eingreift. Das andere Ende des Winkelhebels 114 ist mit der Kolbenstange 116 einer
hydraulischen Zylinderanordnung 118 verbunden, deren Zylinder 120 bei 122 verschwenkbar
am Hubarm 38a gelagert ist.
[0042] Auf die Säule 44 ist ein Zählwerk 124 aufgesetzt, durch welches ein von der Kabeltrommel
96 abzuspulendes und auch auf den Kabelstern 48 aufzuwickelndes Kabel 126 geführt
werden kann, um die abgespulte Kabellänge auf einfache Weise messen zu können.
[0043] Die erfindungsgemäße Umspulvorrichtung stellt ein Spezialgerät dar, welches insbesondere
im Lagerbereich nicht nur zum Abmessen und Aufspulen einzelner Kabellängen für den
jeweiligen Verbrauch, sondern auch zum Umsetzen von Kabeltrommeln geeignet ist, wie
sich aus der nachfolgenden Erläuterung der Einsatzmöglichkeiten dieser Vorrichtung
ergibt.
[0044] Besondere Beachtung verdient die durch die erfindungsgemäße Vorrichtung geschaffene
Möglichkeit, daß alle üblicherweise im Lagerbereich von Kabel trommeln anfallenden
Arbeiten von einer einzigen Person bewältigt werden können.
[0045] In einem Kabellager sind Kabeltrommeln unterschiedlicher Größe, d.h. mit unterschiedlicher
axialer Ausdehnung und unterschiedlichem Durchmesser, in der Regel mit relativ geringen
Abständen in achsparalleler Anordnung abgestellt, um die Grundfläche des Lagerbereichs
möglichst gering halten zu können. Dabei sind üblicherweise mehrere Reihen von Kabeltrommeln
abgestellt, wobei sich in der vordersten, unmittelbar zugänglichen Reihe jene Kabeltrommeln
befinden, von denen bereits Kabellängen entnommen worden sind, während sich dahinter
Vorratsrollen befinden.
[0046] Soll von einer Trommel eine Teillänge des Kabels abgegeben werden, muß die entsprechende
Kabeltrommel drehbar aufgebockt werden. Nach dem Abziehen der gewünschten Kabellänge
muß die Trommel wieder in die Reihe der Kabeltrommeln zurückgesetzt werden. Ist die
auf der Kabeltrommel befindliche Kabellänge geringer als der gerade bestehende Bedarf,
muß die Kabeltrommel aus der ersten Reihe entfernt und eine dahinter befindlicher
Vorratstrommel aufgebockt werden. Entsprechend der Abgabe von Kabellängen unterschiedlicher
Durchmesser aus dem Kabelvorrat müssen die gelagerten Kabeltrommeln umgesetzt werden,
um jeweils mit möglichst geringem Zeitaufwand die angeforderte Kabellänge abgeben
zu können.
[0047] Um eine Kabeltrommel beliebigem Durchmessers aus einer Reihe abgestellter Kabeltrommeln
aufzunehmen, wird von der Bedienungsperson die vorstehend beschriebene Vorrichtung
an der Deichsel 76 erfaßt und es wird - soweit dies noch nicht geschehen ist - durch
Betätigung der hydraulischen Zylinderanordnung 50 der Arm 46 in seine angehobene,
aus Fig. 1 ersichtliche Stellung verschwenkt, wodurch zunächst das Stützrad 70 auf
den Boden abgesenkt und anschließend die Stütze 58 vom Boden abgehoben wird, so daß
die Vorrichtung fahrbereit ist. Es wird nun durch den nicht gezeigten Elektromotor
das Stützrad 70 angetrieben und die Vorrichtung mittels der Deichsel 76 vor die aufzubokkende
Kabeltrommel gefahren. Stellt sich heraus, daß der Abstand zwischen den beiden Schenkeln
12a und 12b der beiden Rahmenteile 10a und 10b nicht auf die Breite der zu ergreifenden
Kabeltrommel abgestimmt ist, kann dieser Abstand durch Betätigung der hydraulischen
Zylinderanordnung 16 verstellt werden, so daß die beiden Schenkel 12a und 12b beiderseits
der aufzubockenden Kabeltrommel in den Zwischenraum zwischen dieser Trommel und den
benachbarten Trommeln eingeführt werden können. Durch die Betätigung der hydraulischen
Zylinder 40 werden nun die Hubarme 38a und 38b so weit angehoben, daß die Klemmvorrichtungen
86a und 86b in die Höhe der Achse der aufzunehmenden Kabeltrommel 96 gelangen, wobei
von der Steuerkonsole 84 aus der Antrieb des Stützrades 70 betätigt werden kann, um
die Klemmvorrichtungen 86a und 86b auch in horizontaler Richtung genau gegenüber
der Achse der Kabeltrommel 96 auszurichten.
[0048] Anschließend wird der Abstand der beiden Schenkel 12a und 12b verringert, so daß
die Klemmvorrichtungen 86a und 86b in die Nabenbohrung der Kabeltrommel 96 eindringen,
bis die Anschlagflansche 94 an der Kabeltrommel 96 anliegen. Nun werden durch Betätigung
der Zylinderanordnungen 118 die Spreizdorne 104 axial verschoben und dadurch die Klauen
98 gespreizt, um die Kabeltrommel 96 sicher zu erfassen.
[0049] Durch weiteres Anheben der Hubarme 38a und 38b wird die Kabeltrommel 96 vom Boden
abgehoben und kann nun aus der Reihe der gelagerten Kabeltrommeln herausgefahren
werden.
[0050] Soll von der von der Vorrichtung aufgenommenen Kabeltrommel 96 eine vorgegebene Länge
des Kabels abgespult und an anderer Stelle, insbesondere auf der Ladefläche eines
Transportfahrzeuges, abgelegt werden, wird das freie Ende des auf der Kabeltrommel
96 befindlichen Kabels 126 durch ein Zählwerk 124 geführt und mit dem vom Arm 46 getragenen
Kabelstern 48 verbunden, nachdem durch Absenken des Armes 46 die Stütze 58 auf den
Boden aufgesetzt und das Stützrad 70 vom Boden abgehoben wurde. Der Arm 46 wird so
weit abgesenkt, daß der Umfang des Kabelsterns 48 oder gegebenenfalls der Umfang einer
anstelle des Kabelsterns 48 angebrachten Kabeltrommel am Stützrad 70 anliegt und
der Abschnitt 68a unter Spannung der Zugfeder 74 etwas um die Knickachse 72 gegenüber
dem Abschnitt 68b ausgeschwenkt ist. Dadurch wird eine Antriebsverbindung zwischen
dem Stützrad 70 und dem Kabelstern 48 bzw. der an seiner Stelle angeordneten Kabeltrommel
hergestellt. Durch Betätigung des nicht gezeigten Elektromotors kann der Kabelstern
48 solange gedreht werden, bis das Zählwerk 124 anzeigt, daß die gewünschte Kabellänge
von der Kabeltrommel 96 abgespult worden ist. Das Kabel 126 wird dann durchtrennt
und die von der Kabeltrommel 96 abgespulte Kabellänge kann vom Kabelstern 48 abgenommen
werden. Falls anstelle des Kabelsterns 48 eine Kabeltrommel verwendet wird, kann die
Kabeltrommel mit der abgespulten Kabellänge vom Arm 46 entfernt werden.
[0051] Um das abgespulte Kabel beispielsweise auf der Ladefläche eines Transportfahrzeuges
abzulegen, kann nach dem Absenken des Stützrades 70 in die Transportstellung die Vorrichtung
an das Transportfahrzeug herangefahren werden, wobei zugleich der Arm 46 so weit
nach oben verschwenkt wird, daß das abgespulte Kabel auf einfache Weise auf der Ladefläche
des Transportfahrzeuges abgelegt werden kann.
[0052] Um ein Nachlaufen der von den Hubarmen getragenen Kabeltrommel beim Abspulen zu vermeiden,
ist eine Bremseinrichtung vorgesehen. Diese besteht aus einer am freien Ende des Hubarms
achsparallel zu dessen Schwenkachse verstellbar angebrachten Schraube 128, die an
ihrem aus dem Hubarm herausragenden, dem anderen Hubarm zugewandten Ende mit einem
eine Reibfläche aufweisenden Druckstück 130 versehen ist, welches mit einstellbarer
Anpreßkraft an einer Gegenfläche 132 an dem mit der Hülse 92 verbundenen Anschlagflansch
94 zusammenwirkt.
[0053] Es ist offensichtlich, daß alle beschriebenen Arbeitsgänge und ähnliche Arbeitsgänge,
wie beispielsweise das Umgruppieren von gelagerten Kabeltrommeln, mühelos von einer
einzigen Bedienungsperson ausgeführt werden können.
1. Umspulvorrichtung für Kabel mit einer Einrichtung (38a, 38b) zur drehbaren Lagerung
einer Kabeltrommel (96) und einer Einrichtung (46, 68a, 74) zur drehbaren Lagerung
und zum Drehantrieb einer weiteren Kabelaufnahme (48), dadurch gekennzeichnet, daß die Umspulvorrichtung auf einem lenkbaren Fahrgestell (10) angeordnet ist, dessen
Räder (34a, 34b, 70) auf mindestens zwei Achsen verteilt sind und daß die Einrichtung
zur drehbaren Lagerung einer Kabeltrommel als Greifvorrichtung zum Aufnehmen und
Anheben am Boden gelagerter Kabeltrommeln ausgebildet ist.
2. Umspulvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einem Rad (70) des Fahrgestells (10) ein Antrieb zugeordnet ist.
3. Umspulvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einrichtung (68a, 74) zum Drehantrieb der weiteren Kabelaufnahme (48) und
dem Antrieb mindestens eines Rades (70) des Fahrgestells (10) ein gemeinsamer Antriebsmotor
zugeordnet ist.
4. Umspulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Fahrgestell (10) mindestens eine absenkbare Stütze (58) derart angeordnet
ist, daß in ihrem abgesenkten Zustand das Rad (70) bzw. die Räder einer Achse vom
Boden abgehoben sind.
5. Umspulvorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eines der vom Boden abhebbaren Räder (70) durch den Antriebsmotor
antreibbar ist und in abgehobener Position mittelbar oder unmittelbar mit der weiteren
Kabelaufnahme (48) in Antriebsverbindung steht.
6. Umspulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur drehbaren Lagerung der weiteren Kabelaufnahme (48) einen
um eine etwa horizontale Achse verschwenkbar am Fahrgestell (10) gelagerten Arm (46)
umfaßt, der an seinem freien Ende mit einer zu seiner Schwenkachse parallelen Lagerung
für eine Kabeltrommel bzw. einen Kabelstern (48) versehen ist und der zwischen einer
von der Schwenkachse aus nach oben verlaufenden Transportstellung und einer abgesenkten
Betriebsstellung verstellbar ist.
7. Umspulvorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem am Fahrgestell (10) verschwenkbaren Arm (46) und der absenkbaren
Stütze (58) eine Einrichtung (64) zur Bewegungsübertragung derart angeordnet ist,
daß die Stütze (58) ihre angehobene Stellung einnimmt, wenn sich der Arm (46) in seiner
Transportstellung befindet und ihre abgesenkte Stützstellung, wenn sich der Arm (46)
in seiner Betriebsstellung befindet.
8. Umspulvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung am freien Ende des am Fahrgestell (10) verschwenkbaren Arms (46)
mit einem Anschlag zur axialen Positionierung eines von der Lagerung aufzunehmenden,
als weite re Kabelaufnahme dienenden Kabelsterns (48) oder einer Kabeltrommel versehen
ist, die geeignet ist, die diesem Arm (46) benachbarte stirnseitige Begrenzung (49)
des Kabelsterns bzw. der Kabeltrommel in der Radialebene des durch die Stütze (58)
abhebbaren Rades (70) zu positionieren, und daß der am Fahrgestell (10) verschwenkbare
Arm (46) zumindest bis zur Anlage des Umfangs dieser stirnseitigen Begrenzung (49)
am abgehobenen Rad (70) verschwenkbar ist.
9. Umspulvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das abhebbare Rad (70) in einem Lagerstück (68a) gelagert ist, welches mit einer
vertikalen Komponente gegenüber dem Fahrgestell (10) beweglich gelagert ist und daß
die Beweglichkeit des Lagerstücks (68a) nach oben durch einen Anschlag (69) begrenzt
wird, an dem das Lagerstück (68a) unter der Wirkung einer Rückholfeder (74) anliegt.
10. Umspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das abhebbare Rad (70) bzw. die abhebbaren Räder gegenüber dem Fahrgestell (10)
um eine vertikale Achse verschwenkbar ist bzw. sind.
11. Umspulvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das abhebbare Rad (70) bzw. die abhebbaren Räder gemeinsam mit einer Deichsel
(76) oder einer Anhängskupplung um die vertikale Achse verschwenkbar ist bzw. sind.
12. Umspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das abhebbare Rad (70) bzw. die abhebbaren Räder und der am Fahrgestell (10)
verschwenkbare Arm (46) an einem gegenüber dem Fahrgestell (10) um eine vertikale
Achse verschwenkbaren Drehstück (44) angebracht sind.
13. Umspulvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem am Fahrgestell (10) um eine vertikale Achse verschwenkbaren Drehstück
(44) eine Deichsel (76) verbunden ist, die im Bereich des freien Endes mit einer Bedienungseinheit
(84) zur Steuerung der Betätigungs- und/oder Antriebseinrichtungen (16, 40, 50, 118)
der Umspulvorrichtung versehen ist.
14. Umspulvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Deichsel (76) gegenüber dem Drehstück (44) um eine vertikale Achse verstellbar
ist.
15. Umspulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Lagerung der Kabeltrommel (96) zwei mit axialem Abstand
voneinander angeordnete, durch eine Stellvorrichtung (40) um eine gemeinsame horizontale
Schwenkachse gegenüber dem Fahrgestell (10) verschwenkbare und in einer gewählten
Schwenkstellung feststellbare Hubarme (38a, 38b) umfaßt, die an ihren freien Enden
Lagerungsvorrichtungen (92) in Form von in die Nabe der Kabeltrommel (96) einschiebbaren
Elementen (86a, 86b) aufweisen, daß das Fahrgestell (10) zwei jeweils einen der Hubarme
(38a, 38b) und eine ihm zugeord nete Stellvorrichtung (16) tragende, längs einer
achsparallel zur Schwenkachse der Hubarme verlaufenden Führung (26, 28) in ihrem
Abstand zueinander verstellbare und von dieser Führung unter Bildung eines im Grundriß
etwa U-förmigen Rahmens frei vorspringende Schenkel (12a, 12b) aufweist, und daß die
Schwenkachse der Hubarme (38a, 38b) parallel zur Schwenkachse des die weitere Kabelaufnahme
(48) lagernden Arms (46) verläuft.
16. Umspulvorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 15, dadurch gekennzeichnet, daß an den freien Enden der Schenkel (12a, 12b) jeweils ein Rad (34a, 34b) um eine
zur Schwenkachse parallele Achse drehbar gelagert ist und daß mindestens ein weiteres,
lenkbares Rad (70) an einem die Führung (26, 28) aufweisenden Rahmenkopf (14b) des
Fahrgestells (10) durch die Stütze abhebbar angeordnet ist.
17. Umspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel (12a, 12b) führungsseitig jeweils mit parallel zur Schwenkachse
der Hubarme (38a, 38b) verlaufenden, gegeneinander gerichteten Führungsbalken (14a,
14b) versehen sind, welche miteinander längsverschieblich in Eingriff stehen.
18. Umspulvorrichtung nach Anpruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Schenkel (12a) mit einer als Führungsbalken dienenden, etwa vertikal
angeordneten Platte (14a) verbunden ist, deren obere und untere Kanten (27, 29) als
Führungsleisten dienen und in diese Platte oben und unten übergreifende Führungsrinnen
(26, 28) in dem als Rahmenkopf dienenden anderen Führungsbalken (14b) eingreifen.
19. Umspulvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Einrichtung (38a, 38b) zur drehbaren Lagerung einer Kabeltrommel
(96) und der Einrichtung (46) zur drehbaren Lagerung einer weiteren Kabelaufnahme
(48) am Fahrgestell (10) ein Zählwerk (124) für die Länge des das Zählwerk durchlaufenden
Kabels angeordnet ist.
20. Umspulvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die den Hubarmen (38a, 38b) zugeordnete Stellvorrichtung aus jeweils einer hydraulischen
Zylinderanordnung (40) besteht.
21. Umspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 15 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstellung des Abstands der Schenkel (12a, 12b) des Fahrgestells (10)
eine hydraulische Zylinderanordnung (16) vorgesehen ist.
22. Umspulvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerungsvorrichtungen an den Hubarmen (38a, 38b) als spannzangenartige
Klemmvorrichtungen (86a, 86b) ausgebildet sind.
23. Umspulvorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die an jedem Hubarm (38a, 38b) angeordnete Klemmvorrichtung aus einer im Hubarm
um eine zur Schwenkachse (36a, 36b) des Hubarms parallele Achse drehbar gelagerten
Hülse (92) besteht, die mit einem Abschnitt auf der dem anderen Hubarm zugewandten
Seite aus dem Hubarm herausragt und am Umfang dieses Abschnitts mit einem der Kabeltrommel
(96) zugeordneten Anschlag (94) versehen ist, daß an dem dem anderen Hubarm zugewandten
Ende der Hülse (92) in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilte, unter dem Einfluß der
Axialbewegung eines in der Hülse gelagerten Spreizdorns (104) radial verstellbare
Klauen (98) angebracht sind und daß der Spreizdorn (104) durch eine Stellvorrichtung
(118) axial beweglich ist.
24. Umspulvorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß diese Stellvorrichtung eine hydraulische Zylinderanordnung (118) ist.
25. Umspulvorrichtung nach einem der Ansprüche 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß am Hubarm (38a) und an der Hülse (92) einander zugeordnete Bremsflächen (130,
132) angeordnet sind, von denen zumindest eine (130) zur Einstellung der Bremskraft
verstellbar ist.