[0001] Die Erfindung betrifft einen Heftkopf für eine Drahtheftmaschine, mit den Merkmalen
des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Ein derartiger Heftkopf ist aus der DE-OS 36 40 529 bekannt. Um mit dieser Anordnung
Klammern mit geänderten Klammerabmessungen, also Schenkellänge und Rückenbreite sowie
die Drahtstärke in Pappe einschlagen zu können, muß zum Auswechseln der Trenneinrichtung,
der Biegeeinrichtung, sowie der Klammerführung und des Klammertreibers der Heftkopf
sehr weitgehend demontiert werden. Dies ist recht zeitaufwendig. Die daraus resultierenden
langen Maschinenstillstandszeiten gestalten die Herstellung kleiner Chargen unwirtschaftlich.
[0003] Da die Führungsbahnen der Klammerführung und des Klammertreibers aus gehärtetem Stahl
gefertigt sind, sind diese Teile gegen Beschädigungen bei Ausbau und beim Einbau gefährdet.
Die hohe Betriebsgeschwindigkeit und die starke Belastung der bewegten Teile erfordert
relativ eng tolerierte Passungen, um ein Schlagen oder Flattern und damit einem erhöhten
Verschleiß der Komponenten vorzubeugen. Dies wirkt sich jedoch nachteilig auf die
Montagezeiten aus, da bei derartig spielarm passenden Teilen mit besonderer Sorgfalt
vorzugehen ist,um Beschädigungen zu vermeiden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Heftkopf für eine Drahtheftmaschine
zu schaffen, der einfach und schnell an unterschiedliche Klammerabmessungen anpaßbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Heftkopf mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
[0006] Bei diesem Heftkopf sind die schwierig zu montierenden Baugruppen an dem Bett, das
mit dem Kopfrahmen verbunden ist, gehaltert, bzw. in ihm aufgenommen, so daß der
ganze Werkzeugsatz im wesentlichen bestehend aus dem Bett, der Klammerführung und
dem Klammertreiber als eine komplette Schnellwechseleinheit in kürzester Zeit aus-
bzw. eingebaut werden kann. Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht die Bereithaltung
von unterschiedlichen vormontierten Schnellwechseleinheiten, die beim Wechsel von
einer Heftgutqualität zu einer anderen sehr schnell ausgetauscht werden können, und
zwar auch von ungelernten Hilfskräften.
[0007] Auch die Wartungsarbeiten vereinfachen sich auf diese Weise, da lediglich mit wenigen
Handgriffen die zu wartende Schnellwechseleinheit gegen eine identische ausgetauscht
wird, so daß länger dauernde Wartungsarbeiten an einzelnen Komponenten des abmontierten
Werkzeugsatzes durchgeführt werden können, während die Maschine nur für eine kurze
Zeit stillgestanden hat.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung derart getroffen,
daß die Haltemittel formschlüssige Anschlagmittel und Klemmittel aufweisen. Dabei
sind die formschlüssigen Anschlagmittel durch eine Nut und wenigstens ein dazu korrespondierendes
Formstück gebildet. Dies ist eine sehr einfach herstellbare Anordnung, die eine hohe
Genauigkeit bei der Montage sicherstellt.
[0009] Wenn der Heftkopf für einen ruckfreien Bewegungsablauf dem Heftgut eine kurzes Wegstück
in dessen Förderrichtung folgt,um die Klammer einzuschlagen, ist eine stabile Halterung
des Kopfrahmens auch in der Förderrichtung des Heftgutes notwendig. Diese stabile
Halterung ist mit Vorteil dadurch erzielt, daß die Nut hinterschnittene Flanken aufweist,
die das Formstück wenigstens teilweise umgreifen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Haltemittel eine Schwalbenschwanznut
und das Formstück ein ihr entsprechender, in ihr geführter und gehaltener Schwalbenschwanz.
Eine Schwalbenschwanzführung gestattet eine hohe Wiederholgenauigkeit bei der Montage
und läßt eine geringe Bauhöhe der Schnellwechseleinheit zu. Darüber hinaus ist eine
Schwalbenschwanzführung selbstjustierend und weitgehend unempfindlich gegen Verkanten.
[0011] Um den Werkzeugsatz auch in räumlich beengten Verhältnissen schnell und sicher wechseln
zu können, ist erfindungsgemäß die Anordnung derart getroffen, daß die Schwalbenschwanznut
eine erste und eine zweite Keilleiste aufweist, von denen eine lösbar und beweglich
angeordnet ist. So ist sichergestellt, daß die Schnellwechseleinheit durch einfaches
Ausrücken der lösbaren und beweglichen Keilleiste aus ihrer Schwalbenschwanznut nach
vorne wegnehmbar ist, ohne dabei mit den übrigen Maschinenteilen oberhalb oder unterhalb
des Heftkopfes in Kollision zu geraten.
[0012] Damit das Bett eine genau vorherbestimmte Seitenstellung zu dem Kopfrahmen einnimmt,
ist es vorteilhaft, wenn die Schwalbenschwanznut und das Formstück im wesentlichen
parallel zu der Klammerführung ausgerichtet sind.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung derart getroffen,
daß die Querabmessung des Schwalbenschwanzes über dessen Längserstreckung im wesentlichen
konstant ist.
[0014] Um die Anordnung möglichst stabil und einfach zu gestalten, ist bei einer bevorzugten
Ausführungsform das Formstück an dem Bett einstückig angeformt.
[0015] Damit das Gesamtgewicht der bewegten Teile nicht zu hoch wird, bzw. um Material zu
sparen, ist der Schwalbenschwanz mit Vorteil in Längsrichtung in mehrere Abschnitte
unterteilt. Diese Maßnahme reduziert die Masse der zu bewegenden Teile, ohne die
Stabilität der Anordnung zu beeinträchtigen.
[0016] Außerdem ist die beweglich und verschieblich an dem Kopfrahmen gehalterte Keilleiste
durch eine mit einer Zylinderschraube gegen den Schwalbenschwanz an dem Bett verspannbare
Spannpratze gebildet. Dies stellt eine einfache Handhabung sicher, da das Bett längs
der Schwalbenschwanznut in die gewünschte Stellung verschiebbar ist und dort sicher
festgesetzt werden kann.
[0017] Um zu verhindern, daß bei einem Lockern der Spannpratze das Bett längs der Schwalbenschwanznut
von dem Kopfrahmen gleitet, ist die Anordnung mit Vorteil derart getroffen, daß zwischen
dem Kopfrahmen und dem Bett eine Indexvorrichtung zur Festlegung der Position des
Bettes an dem Kopfrahmen quer zur Längsrichtung der Haltemittel angeordnet ist.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform ist diese Indexvorrichtung durch eine quer
zur Längsrichtung der Schwalbenschwanznut angeordnete Passfeder gebildet.
[0019] Für eine weitere Verbesserung der Handhabung ist das Bett zur Halterung einer Drahtzuführung,
der Schneideeinrichtung und der Biegeeinrichtung eingerichtet. Damit sind alle, die
Klammergeometrie beeinflussenden Baugruppen in einer Schnellwechseleinheit zusammengefaßt
und somit gemeinsam austauschbar.
[0020] Zur Erzielung eines möglichst kompakten Aufbaus ist die Anordnung bei einer bevorzugten
Ausführungsform derart getroffen, daß die Schneideinrichtung seitlich an der Klammerführung
einstückig angeformt ist.
[0021] Außerdem ist bei einer Ausführungsform der Erfindung in dem Bett die Klammerführung
mit dem Klammertreiber unverlierbar gehalten. Damit ist sichergestellt, daß sich
diese schwierig montierbaren Komponenten des Heftkopfes nicht während des Betriebes
oder durch falsches oder unbeabsichtigtes Ablegen der Schnellwechseleinheit voneinander
lösen.
[0022] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Heftkopf in einer perspektivischen Explosionsdarstellung,
Fig. 2 eine von dem Kopfrahmen des Heftkopfes nach Fig. 1 abnehmbare Schnellwechseleinheit
in einer schematischen Seitenansicht,
Fig. 3 die Schnellwechseleinheit nach Fig. 2 in einer schematischen Vorderansicht,
Fig. 4 einen Heftkopf nach Fig. 1 in einer anderen Ausführungsform in einer schematischen
Querschnittsdarstellung,
Fig. 5 eine lösbare Verbindung zwischen der Antriebsvorrichtung und dem Klammertreiber
bzw. der Klammerführung in einer schematischen Seitenansicht, und
Fig. 6 die lösbare Verbindung zwischen der Antriebsvorrichtung und dem Klammertreiber
bzw. der Klammerführung nach Fig. 5 in einer schematischen Schnittdarstellung längs
der Linien VI -- VI in der Fig. 5.
[0023] In Fig. 1 ist stark schematisiert ein Teil eines Heftkopfes 10 veranschaulicht.
Es sind lediglich diejenigen Teile dargestellt, die zur Erläuterung der Erfindung
notwendig sind. Die übrigen, an sich zu einem Heftkopf gehörenden Bauteile sind,für
sich genommen, bekannt und der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
[0024] Der Heftkopf 10 weist einen Kopfrahmen 11 mit im wesentlichen länglicher Gestalt
als Aluminiumdruckguß auf, an dessen oberem Ende eine Gleitlagerbüchse 12 zur schwenkbaren
Lagerung des Heftkopfes 10 sich quer über den Kopfrahmen erstreckt. Um eine gesteuerte
Pendelbewegung mit dem Heftkopf 10 um die Achse der Gleitlagerbüchse 12 ausführen
zu können, weist der Kopfrahmen 11 an seiner einen Längsseite im unteren Drittel
eine zweite Gleitlagerbüchse 14 auf, die parallel zu der Gleitlagerbüchse 12 orientiert
ist und mittels eines Flansches 15 nach vorne von dem Kopfrahmen absteht. Die Schwenkbewegung
wird durch eine nicht weitergehend beschriebene Antriebsvorrichtung bewirkt und erfolgt
um eine horizontale Achse.
[0025] Zur Aufnahme eines Bettes 17 weist der Kopfrahmen 11 eine plangeschliffene rechteckige
Aufnahmefläche 18 auf, an die sich seitlich auf der gleichen Seite des Kopfrahmens
11, auf der die Gleitlagerbüchse 14 angeordnet ist, über die ganze Länge der Aufnahmefläche
18 eine Keilleiste 20 erstreckt. Die Keilleiste 20 weist an ihrer der Aufnahmefläche
18 zugewandten schmalen Längsseite eine Fase 21 auf, so daß zusammen mit der Aufnahmefläche
18 ein spitzer Winkel entsteht (siehe Fig. 4).
[0026] Im mittleren Bereich der Aufnahmefläche 18 ist eine quer zur Längserstreckung der
Keilleiste 20 orientierte Paßfeder 24 in die Aufnahmefläche 18 eingelassen, die als
Indexvorrichtung zur Festlegung der Position des Bettes 17 an dem Kopfrahmen 11 in
Längsrichtung dient.
[0027] An der der Keilleiste 20 gegenüberliegenden und gegenüber der Aufnahmefläche 18
nach hinten springenden Längsseite 22 des Kopfrahmens 11 ist eine Spannpratze 25 mittels
eines prismatischen Abstandshalters 26 und einer Inbusschraube 27 an dem Kopfrahmen
11 angeordnet. Die Spannpratze 25 weist eine im wesentlichen T-förmige Gestalt auf,
wobei ihr Querbalken 28 im Bereich der der Aufnahmefläche 18 zugewandten Seitenfläche
19 plangeschliffen ist. Die Längsseite des Kopfrahmens 11 ist gegenüber der Aufnahmefläche
ebenfalls angefast, so daß die Seitenfläche 19 der Spannpratze 25 mit der Aufnahmefläche
18 einen Winkel einschließt, der dem Winkel der Fase 21 mit der Aufnahmefläche 18
entspricht. Die Anordnung ist im übrigen derart getroffen, daß mittels des Abstandshalters
26 bzw. des in diesem Bereich entsprechend abgewinkelten Kopfrahmens 11 die Spannpratze
25 mit ihrer der Aufnahmefläche 18 zugewandten Seite einen Winkel einschließt, der
dem vorstehend erwähnten Winkel der Fase 21 an der Keilleiste entspricht. Somit ist
durch die Fase 21, die Aufnahmefläche 18 und die Seitenfläche 19 der Spannpratze
25 eine Schwalbenschwanznut 29 gebildet, die vertikal, d.h. quer zu der Achse der
Gleitlagerbüchse 12 orientiert ist. Die Spannpratze 25 weist im Bereich ihres Mittelbalkens
26 ein Langloch 31 auf, mit dem sie durch die Schraube 27 an dem Kopfrahmen 11 festgeschraubt
wird. Durch das Langloch 31 ist es möglich, lediglich durch geringes Lösen der Schraube
27 die Spannpratze 25 schräg nach hinten zu verschieben, so daß die Schwalbenschwanznut
29 auf ihrer einen Längsseite offen ist.
[0028] Das Bett 17 besteht aus zwei parallel zueinander im Abstand angeordneten Führungsbacken
33 und 34, deren einander zugewandte Flächen 35 und 36 plangeschliffen sind. Die beiden
Backen 33 und 34 sind mittels dreier Querschenkel 38 unter Ausbildung eines U-Profiles
miteinander verbunden. Die drei Querschenkel 38 sind alle gleich lang, an ihren Enden
angefast und ragen seitlich über die beiden Backen 33 und 34 hinaus, so daß sich ein
mit der Schwalbenschwanznut 29 korrespondierender Schwalbenschwanz 40 ergibt.
[0029] Der mittlere der drei Querschenkel 38 trägt auf seiner der Aufnahmefläche 18 zugewandten
Seite eine Ausnehmung 42, in die die Paßfeder 24 mit geringem Spiel einführbar ist.
[0030] Die eine Backe 34 ist in ihrem unteren Bereich seitlich verbreitert und zur Aufnahme
der Drahtzuführung 43 eingerichtet. Die Drahtzuführung 43 ist im übrigen bekannt
und wird daher nicht weiter detailliert beschrieben. Zum Verständnis der Funktion
des Heftkopfes 10 ist es lediglich notwendig, zu erläutern, daß die Drahtzuführung
43 den Draht seitlich in das Innere des durch die beiden Backen 33 und 34 sowie der
Querschenkel 38 gebildeten U-Profils bringt, wo der Draht durch eine nachfolgend beschriebene
Schneideeinrichtung 45 in entsprechend lange Drahtstücke konfektioniert wird.
[0031] Eine Klammerführung 48 weist eine längliche Gestalt auf und hat ein im Querschnitt
etwa U-förmiges Profil, dessen Außenabmessungen mit den Innenabmessungen des Bettes
17 korrespondieren, so daß die Klammerführung 48 in dem Bett 17 längsverschieblich
mit geringem Spiel vertikal geführt ist. Im unteren Bereich der dem Bett 17 abgewandten
Seite der Klammerführung 48 ist ein Einsatz 50 vorgesehen, durch den sich die lichte
Weite des U-Profils verengt; die Weite entspricht der Rückenbreite der Klammer. In
diesem Einsatz 50, der zusammen mit der Drahthalterkralle 65 als Biegeeinrichtung
wirkt, ist das gehärtete untere Ende eines Klammertreibers 53 längsverschieblich
geführt. Am oberen Ende des Klammertreibers 53 ist seitlich nach oben abgekröpft ein
Gelenkkopf 55 angeflanscht, in dem eine Nadellagerbüchse 56 eingepaßt ist, deren
Rotationsachse quer zur Längsrichtung der Klammerführung 48 verläuft.
[0032] Der Gelenkkopf 55 dient, wie weiter untenstehend beschrieben, der Verbindung des
Klammertreibers 48 mit der Antriebsvorrichtung.
[0033] Der in der Klammerführung 48 längsverschieblich geführte Klammertreiber 53 hat einen
rechteckigen Querschnitt und eine längliche Gestalt. Das untere gehärtete Ende des
Klammertreibers 53 ist je nach Breite des Querschenkels der Klammer bemessen und
am oberen Teil des Klammertreibers 53 werksseitig austauschbar gehalten. Am oberen
Ende des Klammeraustreibers 53 ist ebenfalls ein Gelenkkopf 58 angeflanscht, in dem
eine Nadellagerbüchse 59 eingepaßt ist. Der Gelenkkopf 58 ist, ähnlich wie der Gelenkkopf
55, seitlich nach oben stehend von dem Klammertreiber 53 abgekröpft angesetzt, wobei
die Anordnung derart getroffen ist, daß die beiden Gelenkköpfe 55 und 58 einander
gegenüberstehend an einer der beiden Längsseiten angebracht sind und sich bei der
Auf- und Abbewegung der Klammerführung 48 bzw. des Klammertreibers 53 nicht stören.
[0034] Um die Klammerführung 48 und den Klammertreiber 53 in dem Bett 17 unverlierbar zu
halten, ist mittels mehrerer Schrauben 61 eine Deckplatte 63 an den beiden Backen
34 und 35 festgeschraubt, so daß die Klammerführung 48 in dem Bett 17 und der Klammertreiber
53 in der Klammerführung 48 vertikal beweglich angeordnet sind und die ganze Anordnung
als Schnellwechseleinheit von dem Kopfrahmen 11 abgenommen bzw. an diesen angeflanscht
werden kann.
[0035] An der Deckplatte 63 ist eine Drahthalterkralle 65 gelenkig angeordnet, die parallel
zur Längserstreckung des Klammertreibers 53 um eine Achse 66 im Mittelbereich der
Abdeckplatte 63 schwenkbar gelagert ist und durch eine an der Unterkante der Abdeckplatte
63 offene Ausnehmung 67, diese überragend, in Richtung auf das untere Ende des Klammertreibers
53 hin schwenkbar ist.
[0036] Die Drahthalterkralle 65 ist in ihrem freien Ende mit einem Kopf 68 versehen, der
an seiner Innenseite eine quer zur Längsrichtung des Klammertreibers 53 verlaufende
Quernut 71 aufweist, in die die Drahtzuführung 43 den zur Klammerbildung benötigten
Draht zuführt. Mittels einer S-förmig geschwungenen Feder 67, die an ihrem oberen
Ende an der Abdeckplatte 63 festgeschraubt ist und mit ihrem unteren Ende auf dem
Kopf 68 der Drahthalterkralle 65 lastet, wird diese in Richtung auf den Klammertreiber
53 gedrückt (siehe auch Fig. 2).
[0037] In Fig. 3 ist eine Schnellwechseleinheit veranschaulicht, bei der ein Draht 70 seitlich
durch die Drahtzuführung 43 in dem Bereich der Klammerführung 48 bzw. des Klammertreibers
53 gebracht wird. Zur besseren Darstellung ist dabei die Abdeckplatte 63 weggelassen,
so daß die Schneideeinrichtung 45 seitlich an der Klammerführung 48 sichtbar ist.
Es handelt sich hierbei um eine scharfkantige, seitlich an die Klammerführung 48 angeformte
Nase 72, die während der Abwärtsbewegung der Klammerführung 48 an der Kante der Drahtzuführung
43 entlang geführt ist und so von dem Draht jeweils ein den Klammerabmessungen entsprechendes
Stück abschneidet. Da bei diesem Vorgang das Drahtstück von der Kralle 68 gehalten
ist, wird gleichzeitig das Drahtstück zur Klammer gebogen. Es liegt schließlich gebogen
in dem Kanal der Klammerführung 48.
[0038] Schematisch angedeutet sind an den beiden Gelenkköpfen 55 und 58 jeweils zwei Verbindungsplatten
76 angeordnet, die die Verbindung zu einer nicht veranschaulichten Antriebsvorrichtung
herstellen. Die lösbare Verbindung zwischen den beiden Gelenkköpfen 55 und 58 und
der Antriebsvorrichtung ist weiter untenstehend beschrieben.
[0039] Fig. 4 veranschaulicht im Detail die Querschnittsgestalt des in Fig. 1 lediglich
im Überblick dargestellten Heftkopfes 10. Dabei ist zu beachten, daß das Bett 17,
in Fig. 1 aus mehreren Teilen zusammengesetzt in Fig. 4 als einstückiges Aluminiumdruckgußteil
ausgeführt ist. Auch die Klammerführung 48 weist ersichtlich aus Gewichtsersparnisgründen
ein Doppel -T-förmiges Querschnittsprofil auf, wobei in einer von dem Bett 17 wegweisenden
Ausnehmung 49 der Klammertreiber 53 aufgenommen ist.
[0040] Wie in Fig. 4 deutlich zu sehen ist, weist der Kopfrahmen 11 zur Aufnahme der Schraube
27 einen abgewinkelten Flansch 77 auf, an dem sich auch der Abstandshalter 26 in einer
rechtwinkligen Ausnehmung 78 verbindet. An seiner der Spannpratze 25 zugewandten
Seite weist der Abstandshalter 26 eine vorspringende Querkante 80 auf, so daß die
Spannpratze 25 beim Zuschrauben der Schraube 27 nur auf dieser Querkante 80 an dem
Abstandshalter 26 aufliegt und so ohne zu verkanten mit dem Schwalbenschwanz 40 und
dem Bett 17 in Eingriff kommen kann.
[0041] In Fig. 5 und 6 ist veranschaulicht, wie mittels der beiden Verbindungsplatten 76
die Klammerführung 48 mit einem Schwenkarm 80 der nicht weiter veranschaulichten Antriebsvorrichtung
verbunden ist. Der Schwenkarm 80 weist analog zu dem Gelenkkopf 55 der Klammerführung
48 ebenfalls eine Nadellagerbuchse 82 auf, durch die ein zylindrischer Bolzen 83 axial
hindurch ragt. An seinem vorderen Ende sitzt in einer abgestochenen Nut 8 ein Sprengring
84. Die Verbindungsplatten 76 weisen eine längliche Gestalt auf und tragen an ihren
beiden Enden zwei Bohrungen 86 und 87 gleichen Durchmessers, der so bemessen ist,
daß der Zylinderbolzen 83 gerade durch das Loch 87 der Verbindungsplatten 76 hindurch
paßt. Durch den Kopf 85 bzw. den Sprengring 84 sind die beiden Verbindungsplatten
76 auf beiden Seiten des Schwenkarmes 80 unverlierbar an diesem gehaltert. Die Nadellagerbüchse
56 des Gelenkkopfes 55 nimmt einen Lagerzapfen 88 auf, an dessen einen Ende ein Gewinde
89 angeformt ist, das durch die eine der Verbindungsplatten 76 hindurch ragt. Das
Gewinde 89 weist einen geringeren Durchmesser auf als der Zapfen 88, so daß im Übergang
von dem Lagerzapfen 81 zu dem Gewinde 89 eine Schulter 91 entsteht, auf der die Verbindungsplatte
mittels einer Mutter 92 angeschraubt, fest aufliegt. An seiner anderen Stirnseite
ist der Zapfen 88 mit einer Stufenbohrung 93 versehen, die ein Innengewinde 94 aufweist.
In dieses Innengewinde 94 ist durch das Loch 86 der Verbindungsplatte 76 hindurch
eine Zylinderschraube 96 einschraubbar.
[0042] Für die Verbindung des Gelenkkopfes 58 des Klammertreibers 53 mit der Antriebsvorrichtung
ist eine analoge Anordnung vorgesehen. Daher wird diese Verbindung nicht weiter beschrieben.
[0043] Um die Schnellwechseleinheit von dem Kopfrahmen 11 zu entfernen, wird die Schraube
27 der Spannpratze 25 gelöst und die Schnellwechselheinheit geringfügig um die Gelenkköpfe
55 bzw. 58 geschwenkt. Sobald der Schwalbenschwanz 14 aus der Keilleiste 20 bzw. von
der Spannpratze 25 freigekommen ist, werden die beiden Schrauben 96 aus den Lagerzapfen
88 herausgeschraubt und die damit gelöste Verbindungsplatte 76 hochgeschwenkt. Jetzt
ist es möglich, die Schnellwechseleinheit seitlich wegzunehmen, wobei der Lagerzapfen
88 aus den Nadellagerbüchsen 56 bzw. 58 herausgleitet. Der Zusammenbau erfolgt in
umgekehrter Reihenfolge.
1. Heftkopf für eine Drahtheftmaschine, insbesondere zum Heften von Pappeteilen mittels
Drahtklammern,
- mit einem Kopfrahmen (11),
- mit einer in einem Bett (17) an dem Kopfrahmen (11) längsverschieblich geführten
Klammerführung (48) zum Formen und Halten einer Klammer vor dem Einschlagen in Heftgut,
- mit einem in der Klammerführung (48) parallel zur Bewegungsrichtung der Klammerführung
(48) längsverschieblich geführten Klammertreiber (53) zum Austreiben der Klammer aus
der Klammerführung (48) und zum Einschlagen der Klammer in das Heftgut,
- mit einer Schneideeinrichtung (45) zum Konfektionieren von Heftdrahtabschnitten
vorbestimmter Länge und einer Biegeeinrichtung (50) zum Formen der Klammer, und
- mit einer Antriebseinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
- daß zumindest die Klammerführung (48) und der Klammertreiber (53) von der Antriebseinrichtung
abkoppelbar ist,
- daß das Bett (17) von dem Kopfrahmen (11) trennbar ist, und
- daß das Bett (17) und der Kopfrahmen (11) jeweils zueinander korrespondierende
sowie voneinander lösbare Haltemittel (18,21,29,40,27) für eine präzise Positionierung
des Bettes (17) an dem Kopfrahmen (11) aufweisen.
2. Heftkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel (18,21,29,40,27)
formschlüssige Anschlagmittel (18,21,29,40) und Klemmittel (27) aufweisen.
3. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die formschlüssigen Anschlagmittel
(18,21,29,40) durch eine Nut (18,21,29,) und wenigstens ein dazu korrespondierendes
Formstück (40) gebildet sind.
4. Heftkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (18,21,29) hinterschnittene
Flanken (21,29) aufweist, die das Formstück (40) wenigstens teilweise umgreifen.
5. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel eine Schwalbenschwanznut
(18,21,29) und das Formstück ein ihr entsprechender, in ihr geführter und gehaltener
Schwalbenschwanz (40) sind.
6. Heftkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwalbenschwanznut
(18,21,29) eine erste (21) und eine zweite Keilleiste (29) aufweist, von denen eine
(29) lösbar und beweglich angeordnet ist.
7. Heftkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwalbenschwanznut
(18,21,29) und das Formstück (40) im wesentlichen parallel zu der Klammerführung (48)
ausgerichtet sind.
8. Heftkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querabmessung des Schwalbenschwanzes
(40) über dessen Längserstreckung im wesentlichen konstant ist.
9. Heftkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Formstück (40) an dem
Bett (17) einstückig angeformt ist.
10. Heftkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwalbenschwanz (40)
in Längsrichtung in mehrere Abschnitte unterteilt ist.
11. Heftkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglich und verschieblich
an dem Kopfrahmen (11) gehalterte Keilleiste (28) durch eine mit einer Zylinderschraube
(27) gegen den Schwalbenschwanz (40) an dem Bett (17) verspannbare Spannpratze (25)
gebildet ist.
12. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Kopfrahmen
(11) und dem Bett (17) eine Indexvorrichtung (24) zur Festlegung der Position des
Bettes (17) an dem Kopfrahmen (11) quer zur Längsrichtung der Haltemittel (18,21,29,40,27)
angeordnet ist.
13. Heftkopf nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Indexvorrichtung durch
eine quer zur Längsrichtung der Schwalbenschwanznut (40) angeordnete Passfeder (24)
gebildet ist.
14. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett (17) zur Aufnahme
einer Drahtzuführung (43) eingerichtet ist.
15. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett (17) zur Aufnahme
der Schneideeinrichtung (45) eingerichtet ist.
16. Heftkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneideeinrichtung
(45) seitlich an der Klammerführung (48) einstückig angeformt ist.
17. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett (17) zur Aufnahme
der Biegeeinrichtung (50) eingerichtet ist.
18. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammerführung (48)
mit dem Klammertreiber (53) in dem Bett (17) unverlierbar gehalten ist.