(19)
(11) EP 0 351 489 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.01.1990  Patentblatt  1990/04

(21) Anmeldenummer: 89104053.7

(22) Anmeldetag:  08.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B27F 7/21
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 20.07.1988 DE 3824501

(71) Anmelder: Wilhelm Bahmüller Maschinenbau Präzisionswerkzeuge GmbH
D-73655 Plüderhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bahmüller, Hans-Jürgen
    D-7073 Lorch/Württ (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Rudolf, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel Postfach 348
73704 Esslingen
73704 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Heftkopf für eine Drahtheftmaschine


    (57) Ein Heftkopf (10) für eine Drahtheftmaschine, insbe­sondere zum Heften von Pappeteilen mittels Drahtklam­mern, mit einem Kopfrahmen (11), mit einer in einem Bett (17) an dem Kopfrahmen (11) längsverschieblich geführten Klammerführung (48) zum Formen und Hal­ten einer Klammer vor dem Einschlagen in Heftgut, mit einem in der Klammerführung (48) parallel zur Be­wegungsrichtung der Klammerführung (48) längsverschieb­lich geführten Klammertreiber (53) zum Austreiben der Klammer aus der Klammerführung (48) und zum Ein­schlagen der Klammer in das Heftgut, mit einer Schneide­einrichtung (45) zum Konfektionieren von Heftdraht­abschnitten vorbestimmter Länge und einer Biegeeinrich­tung (50) zum Formen der Klammer, und mit einer An­triebseinrichtung.
    Die Anordnung ist dabei derart getroffen, daß zumin­dest die Klammerführung (48) und der Klammertreiber (53) von der Antriebseinrichtung abkoppelbar ist, daß das Bett von dem Kopfrahmen trennbar ist, und daß das Bett (17) und der Kopfrahmen (11) jeweils zu­einander korrespondierende sowie voneinander lösbare Haltemittel (18, 21, 29, 40, 27) für eine präzise Po­sitionierung des Bettes an dem Kopfrahmen (4) aufwei­sen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Heftkopf für eine Drahtheftmaschine, mit den Merkmalen des Oberbegrif­fes des Patentanspruches 1.

    [0002] Ein derartiger Heftkopf ist aus der DE-OS 36 40 529 bekannt. Um mit dieser Anordnung Klammern mit geän­derten Klammerabmessungen, also Schenkellänge und Rückenbreite sowie die Drahtstärke in Pappe ein­schlagen zu können, muß zum Auswechseln der Trenn­einrichtung, der Biegeeinrichtung, sowie der Klam­merführung und des Klammertreibers der Heftkopf sehr weitgehend demontiert werden. Dies ist recht zeit­aufwendig. Die daraus resultierenden langen Maschi­nenstillstandszeiten gestalten die Herstellung klei­ner Chargen unwirtschaftlich.

    [0003] Da die Führungsbahnen der Klammerführung und des Klammertreibers aus gehärtetem Stahl gefertigt sind, sind diese Teile gegen Beschädigungen bei Ausbau und beim Einbau gefährdet. Die hohe Betriebsgeschwindig­keit und die starke Belastung der bewegten Teile er­fordert relativ eng tolerierte Passungen, um ein Schlagen oder Flattern und damit einem erhöhten Ver­schleiß der Komponenten vorzubeugen. Dies wirkt sich jedoch nachteilig auf die Montagezeiten aus, da bei derartig spielarm passenden Teilen mit besonde­rer Sorgfalt vorzugehen ist,um Beschädigungen zu vermeiden.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Heftkopf für eine Drahtheftmaschine zu schaf­fen, der einfach und schnell an unterschiedliche Klammerabmessungen anpaßbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Heft­kopf mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 ge­löst.

    [0006] Bei diesem Heftkopf sind die schwierig zu montieren­den Baugruppen an dem Bett, das mit dem Kopfrahmen verbun­den ist, gehaltert, bzw. in ihm aufgenommen, so daß der ganze Werkzeugsatz im wesentlichen bestehend aus dem Bett, der Klammerführung und dem Klammertreiber als eine komplet­te Schnellwechseleinheit in kürzester Zeit aus- bzw. ein­gebaut werden kann. Die erfindungsgemäße Anordnung ermög­licht die Bereithaltung von unterschiedlichen vormontier­ten Schnellwechseleinheiten, die beim Wechsel von einer Heftgutqualität zu einer anderen sehr schnell ausgetauscht werden können, und zwar auch von ungelernten Hilfskräften.

    [0007] Auch die Wartungsarbeiten vereinfachen sich auf die­se Weise, da lediglich mit wenigen Handgriffen die zu wartende Schnellwechseleinheit gegen eine iden­tische ausgetauscht wird, so daß länger dauernde Wartungsarbeiten an einzelnen Komponenten des abmon­tierten Werkzeugsatzes durchgeführt werden können, während die Maschine nur für eine kurze Zeit still­gestanden hat.

    [0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung derart getroffen, daß die Halte­mittel formschlüssige Anschlagmittel und Klemmittel aufweisen. Dabei sind die formschlüssigen Anschlag­mittel durch eine Nut und wenigstens ein dazu kor­respondierendes Formstück gebildet. Dies ist eine sehr einfach herstellbare Anordnung, die eine hohe Genauigkeit bei der Montage sicherstellt.

    [0009] Wenn der Heftkopf für einen ruckfreien Bewegungsablauf dem Heftgut eine kurzes Wegstück in dessen Förder­richtung folgt,um die Klammer einzuschlagen, ist eine stabile Halterung des Kopfrahmens auch in der Förderrichtung des Heftgutes notwendig. Diese sta­bile Halterung ist mit Vorteil dadurch erzielt, daß die Nut hinterschnittene Flanken aufweist, die das Formstück wenigstens teilweise umgreifen.

    [0010] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Haltemittel eine Schwalbenschwanznut und das Formstück ein ihr entsprechender, in ihr geführter und gehaltener Schwalbenschwanz. Eine Schwalbenschwanzführung ge­stattet eine hohe Wiederholgenauigkeit bei der Mon­tage und läßt eine geringe Bauhöhe der Schnellwech­seleinheit zu. Darüber hinaus ist eine Schwalben­schwanzführung selbstjustierend und weitgehend un­empfindlich gegen Verkanten.

    [0011] Um den Werkzeugsatz auch in räumlich beengten Ver­hältnissen schnell und sicher wechseln zu können, ist erfindungsgemäß die Anordnung derart getroffen, daß die Schwalbenschwanznut eine erste und eine zweite Keilleiste aufweist, von denen eine lösbar und beweglich angeordnet ist. So ist sichergestellt, daß die Schnellwechseleinheit durch einfaches Aus­rücken der lösbaren und beweglichen Keilleiste aus ihrer Schwalbenschwanznut nach vorne wegnehmbar ist, ohne dabei mit den übrigen Maschinenteilen oberhalb oder unterhalb des Heftkopfes in Kollision zu gera­ten.

    [0012] Damit das Bett eine genau vorherbestimmte Seiten­stellung zu dem Kopfrahmen einnimmt, ist es vorteil­haft, wenn die Schwalbenschwanznut und das Formstück im wesentlichen parallel zu der Klammerführung aus­gerichtet sind.

    [0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung derart getroffen, daß die Querab­messung des Schwalbenschwanzes über dessen Längser­streckung im wesentlichen konstant ist.

    [0014] Um die Anordnung möglichst stabil und einfach zu ge­stalten, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform das Formstück an dem Bett einstückig angeformt.

    [0015] Damit das Gesamtgewicht der bewegten Teile nicht zu hoch wird, bzw. um Material zu sparen, ist der Schwalbenschwanz mit Vorteil in Längsrichtung in mehrere Abschnitte unterteilt. Diese Maßnahme redu­ziert die Masse der zu bewegenden Teile, ohne die Stabilität der Anordnung zu beeinträchtigen.

    [0016] Außerdem ist die beweglich und verschieblich an dem Kopfrahmen gehalterte Keilleiste durch eine mit ei­ner Zylinderschraube gegen den Schwalbenschwanz an dem Bett verspannbare Spannpratze gebildet. Dies stellt eine einfache Handhabung sicher, da das Bett längs der Schwalbenschwanznut in die gewünschte Stellung verschiebbar ist und dort sicher festge­setzt werden kann.

    [0017] Um zu verhindern, daß bei einem Lockern der Spann­pratze das Bett längs der Schwalbenschwanznut von dem Kopfrahmen gleitet, ist die Anordnung mit Vor­teil derart getroffen, daß zwischen dem Kopfrahmen und dem Bett eine Indexvorrichtung zur Festlegung der Position des Bettes an dem Kopfrahmen quer zur Längsrichtung der Haltemittel angeordnet ist.

    [0018] In einer bevorzugten Ausführungsform ist diese In­dexvorrichtung durch eine quer zur Längsrichtung der Schwalbenschwanznut angeordnete Passfeder gebildet.

    [0019] Für eine weitere Verbesserung der Handhabung ist das Bett zur Halterung einer Drahtzuführung, der Schnei­deeinrichtung und der Biegeeinrichtung eingerichtet. Damit sind alle, die Klammergeometrie beeinflussen­den Baugruppen in einer Schnellwechseleinheit zusam­mengefaßt und somit gemeinsam austauschbar.

    [0020] Zur Erzielung eines möglichst kompakten Aufbaus ist die Anordnung bei einer bevorzugten Ausführungsform derart getroffen, daß die Schneideinrichtung seit­lich an der Klammerführung einstückig angeformt ist.

    [0021] Außerdem ist bei einer Ausführungsform der Erfindung in dem Bett die Klammerführung mit dem Klammertrei­ber unverlierbar gehalten. Damit ist sichergestellt, daß sich diese schwierig montierbaren Komponenten des Heftkopfes nicht während des Betriebes oder durch falsches oder unbeabsichtigtes Ablegen der Schnellwechseleinheit voneinander lösen.

    [0022] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er­findung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 den erfindungsgemäßen Heftkopf in einer per­spektivischen Explosionsdarstellung,

    Fig. 2 eine von dem Kopfrahmen des Heftkopfes nach Fig. 1 abnehmbare Schnellwechseleinheit in einer schematischen Seitenansicht,

    Fig. 3 die Schnellwechseleinheit nach Fig. 2 in ei­ner schematischen Vorderansicht,

    Fig. 4 einen Heftkopf nach Fig. 1 in einer anderen Ausführungsform in einer schematischen Quer­schnittsdarstellung,

    Fig. 5 eine lösbare Verbindung zwischen der An­triebsvorrichtung und dem Klammertreiber bzw. der Klammerführung in einer schema­tischen Seitenansicht, und

    Fig. 6 die lösbare Verbindung zwischen der Antriebs­vorrichtung und dem Klammertreiber bzw. der Klammerführung nach Fig. 5 in einer sche­matischen Schnittdarstellung längs der Linien VI -- VI in der Fig. 5.



    [0023] In Fig. 1 ist stark schematisiert ein Teil eines Heft­kopfes 10 veranschaulicht. Es sind lediglich diejeni­gen Teile dargestellt, die zur Erläuterung der Erfin­dung notwendig sind. Die übrigen, an sich zu einem Heftkopf gehörenden Bauteile sind,für sich genommen, bekannt und der Übersichtlichkeit halber weggelassen.

    [0024] Der Heftkopf 10 weist einen Kopfrahmen 11 mit im we­sentlichen länglicher Gestalt als Aluminiumdruckguß auf, an dessen oberem Ende eine Gleitlagerbüchse 12 zur schwenkbaren Lagerung des Heftkopfes 10 sich quer über den Kopfrahmen erstreckt. Um eine gesteuerte Pen­delbewegung mit dem Heftkopf 10 um die Achse der Gleit­lagerbüchse 12 ausführen zu können, weist der Kopf­rahmen 11 an seiner einen Längsseite im unteren Drit­tel eine zweite Gleitlagerbüchse 14 auf, die paral­lel zu der Gleitlagerbüchse 12 orientiert ist und mit­tels eines Flansches 15 nach vorne von dem Kopfrahmen absteht. Die Schwenkbewegung wird durch eine nicht weitergehend beschriebene Antriebsvorrichtung be­wirkt und erfolgt um eine horizontale Achse.

    [0025] Zur Aufnahme eines Bettes 17 weist der Kopfrahmen 11 eine plangeschliffene rechteckige Aufnahmefläche 18 auf, an die sich seitlich auf der gleichen Seite des Kopfrahmens 11, auf der die Gleitlagerbüchse 14 an­geordnet ist, über die ganze Länge der Aufnahmeflä­che 18 eine Keilleiste 20 erstreckt. Die Keilleiste 20 weist an ihrer der Aufnahmefläche 18 zugewandten schmalen Längsseite eine Fase 21 auf, so daß zusam­men mit der Aufnahmefläche 18 ein spitzer Winkel entsteht (siehe Fig. 4).

    [0026] Im mittleren Bereich der Aufnahmefläche 18 ist eine quer zur Längserstreckung der Keilleiste 20 orientier­te Paßfeder 24 in die Aufnahmefläche 18 eingelassen, die als Indexvorrichtung zur Festlegung der Position des Bettes 17 an dem Kopfrahmen 11 in Längsrichtung dient.

    [0027] An der der Keilleiste 20 gegenüberliegenden und gegen­über der Aufnahmefläche 18 nach hinten springenden Längsseite 22 des Kopfrahmens 11 ist eine Spannpratze 25 mittels eines prismatischen Abstandshalters 26 und einer Inbusschraube 27 an dem Kopfrahmen 11 ange­ordnet. Die Spannpratze 25 weist eine im wesentlichen T-förmige Gestalt auf, wobei ihr Querbalken 28 im Be­reich der der Aufnahmefläche 18 zugewandten Seiten­fläche 19 plangeschliffen ist. Die Längsseite des Kopfrahmens 11 ist gegenüber der Aufnahmefläche eben­falls angefast, so daß die Seitenfläche 19 der Spann­pratze 25 mit der Aufnahmefläche 18 einen Winkel ein­schließt, der dem Winkel der Fase 21 mit der Aufnahme­fläche 18 entspricht. Die Anordnung ist im übrigen derart getroffen, daß mittels des Abstandshalters 26 bzw. des in diesem Bereich entsprechend abgewinkel­ten Kopfrahmens 11 die Spannpratze 25 mit ihrer der Aufnahmefläche 18 zugewandten Seite einen Winkel ein­schließt, der dem vorstehend erwähnten Winkel der Fase 21 an der Keilleiste entspricht. Somit ist durch die Fase 21, die Aufnahmefläche 18 und die Seitenflä­che 19 der Spannpratze 25 eine Schwalbenschwanznut 29 gebildet, die vertikal, d.h. quer zu der Achse der Gleitlagerbüchse 12 orientiert ist. Die Spannpratze 25 weist im Bereich ihres Mittelbalkens 26 ein Langloch 31 auf, mit dem sie durch die Schraube 27 an dem Kopf­rahmen 11 festgeschraubt wird. Durch das Langloch 31 ist es möglich, lediglich durch geringes Lösen der Schraube 27 die Spannpratze 25 schräg nach hinten zu verschieben, so daß die Schwalbenschwanznut 29 auf ihrer einen Längsseite offen ist.

    [0028] Das Bett 17 besteht aus zwei parallel zueinander im Abstand angeordneten Führungsbacken 33 und 34, deren einander zugewandte Flächen 35 und 36 plangeschliffen sind. Die beiden Backen 33 und 34 sind mittels dreier Querschenkel 38 unter Ausbildung eines U-Profiles miteinander verbunden. Die drei Querschenkel 38 sind alle gleich lang, an ihren Enden angefast und ragen seitlich über die beiden Backen 33 und 34 hinaus, so daß sich ein mit der Schwalbenschwanznut 29 korres­pondierender Schwalbenschwanz 40 ergibt.

    [0029] Der mittlere der drei Querschenkel 38 trägt auf seiner der Aufnahmefläche 18 zugewandten Seite eine Ausneh­mung 42, in die die Paßfeder 24 mit geringem Spiel ein­führbar ist.

    [0030] Die eine Backe 34 ist in ihrem unteren Bereich seitlich verbreitert und zur Aufnahme der Drahtzufüh­rung 43 eingerichtet. Die Drahtzuführung 43 ist im übrigen bekannt und wird daher nicht weiter detailliert beschrieben. Zum Verständnis der Funktion des Heft­kopfes 10 ist es lediglich notwendig, zu erläutern, daß die Drahtzuführung 43 den Draht seitlich in das Innere des durch die beiden Backen 33 und 34 sowie der Querschenkel 38 gebildeten U-Profils bringt, wo der Draht durch eine nachfolgend beschriebene Schneideeinrichtung 45 in entsprechend lange Draht­stücke konfektioniert wird.

    [0031] Eine Klammerführung 48 weist eine längliche Gestalt auf und hat ein im Querschnitt etwa U-förmiges Profil, des­sen Außenabmessungen mit den Innenabmessungen des Bet­tes 17 korrespondieren, so daß die Klammerführung 48 in dem Bett 17 längsverschieblich mit geringem Spiel vertikal geführt ist. Im unteren Bereich der dem Bett 17 abgewandten Seite der Klammerführung 48 ist ein Einsatz 50 vorgesehen, durch den sich die lichte Wei­te des U-Profils verengt; die Weite entspricht der Rückenbreite der Klammer. In diesem Einsatz 50, der zusammen mit der Drahthalterkral­le 65 als Biegeeinrichtung wirkt, ist das gehärtete untere Ende eines Klammertreibers 53 längsverschieb­lich geführt. Am oberen Ende des Klammertreibers 53 ist seitlich nach oben abgekröpft ein Gelenkkopf 55 angeflanscht, in dem eine Nadellagerbüchse 56 einge­paßt ist, deren Rotationsachse quer zur Längsrichtung der Klammerführung 48 verläuft.

    [0032] Der Gelenkkopf 55 dient, wie weiter untenstehend be­schrieben, der Verbindung des Klammertreibers 48 mit der Antriebsvorrichtung.

    [0033] Der in der Klammerführung 48 längsverschieblich geführ­te Klammertreiber 53 hat einen rechteckigen Querschnitt und eine längliche Gestalt. Das untere gehärtete Ende des Klammertreibers 53 ist je nach Breite des Quer­schenkels der Klammer bemessen und am oberen Teil des Klammertreibers 53 werksseitig austauschbar gehal­ten. Am oberen Ende des Klammeraustreibers 53 ist eben­falls ein Gelenkkopf 58 angeflanscht, in dem eine Na­dellagerbüchse 59 eingepaßt ist. Der Gelenkkopf 58 ist, ähnlich wie der Gelenkkopf 55, seitlich nach oben stehend von dem Klammertreiber 53 abgekröpft an­gesetzt, wobei die Anordnung derart getroffen ist, daß die beiden Gelenkköpfe 55 und 58 einander gegenüber­stehend an einer der beiden Längsseiten angebracht sind und sich bei der Auf- und Abbewegung der Klam­merführung 48 bzw. des Klammertreibers 53 nicht stören.

    [0034] Um die Klammerführung 48 und den Klammertreiber 53 in dem Bett 17 unverlierbar zu halten, ist mittels mehrerer Schrauben 61 eine Deckplatte 63 an den beiden Backen 34 und 35 festgeschraubt, so daß die Klammer­führung 48 in dem Bett 17 und der Klammertreiber 53 in der Klammerführung 48 vertikal beweglich angeord­net sind und die ganze Anordnung als Schnellwechsel­einheit von dem Kopfrahmen 11 abgenommen bzw. an die­sen angeflanscht werden kann.

    [0035] An der Deckplatte 63 ist eine Drahthalterkralle 65 gelenkig angeordnet, die parallel zur Längserstreckung des Klammertreibers 53 um eine Achse 66 im Mittelbe­reich der Abdeckplatte 63 schwenkbar gelagert ist und durch eine an der Unterkante der Abdeckplatte 63 of­fene Ausnehmung 67, diese überragend, in Richtung auf das untere Ende des Klammertreibers 53 hin schwenk­bar ist.

    [0036] Die Drahthalterkralle 65 ist in ihrem freien Ende mit einem Kopf 68 versehen, der an seiner Innenseite eine quer zur Längsrichtung des Klammertreibers 53 verlau­fende Quernut 71 aufweist, in die die Drahtzuführung 43 den zur Klammerbildung benötigten Draht zuführt. Mittels einer S-förmig geschwungenen Feder 67, die an ihrem oberen Ende an der Abdeckplatte 63 festgeschraubt ist und mit ihrem unteren Ende auf dem Kopf 68 der Drahthalterkralle 65 lastet, wird diese in Richtung auf den Klammertreiber 53 gedrückt (siehe auch Fig. 2).

    [0037] In Fig. 3 ist eine Schnellwechseleinheit veranschau­licht, bei der ein Draht 70 seitlich durch die Draht­zuführung 43 in dem Bereich der Klammerführung 48 bzw. des Klammertreibers 53 gebracht wird. Zur besseren Darstellung ist dabei die Abdeckplatte 63 weggelas­sen, so daß die Schneideeinrichtung 45 seitlich an der Klammerführung 48 sichtbar ist. Es handelt sich hierbei um eine scharfkantige, seitlich an die Klammerführung 48 angeformte Nase 72, die während der Abwärtsbewegung der Klammerführung 48 an der Kante der Drahtzuführung 43 entlang geführt ist und so von dem Draht jeweils ein den Klammerabmessungen entsprechendes Stück abschneidet. Da bei diesem Vor­gang das Drahtstück von der Kralle 68 gehalten ist, wird gleichzeitig das Drahtstück zur Klammer ge­bogen. Es liegt schließlich gebogen in dem Kanal der Klammerführung 48.

    [0038] Schematisch angedeutet sind an den beiden Gelenk­köpfen 55 und 58 jeweils zwei Verbindungsplatten 76 angeordnet, die die Verbindung zu einer nicht veranschaulichten Antriebsvorrichtung herstellen. Die lösbare Verbindung zwischen den beiden Gelenk­köpfen 55 und 58 und der Antriebsvorrichtung ist wei­ter untenstehend beschrieben.

    [0039] Fig. 4 veranschaulicht im Detail die Querschnitts­gestalt des in Fig. 1 lediglich im Überblick darge­stellten Heftkopfes 10. Dabei ist zu beachten, daß das Bett 17, in Fig. 1 aus mehreren Teilen zusammengesetzt in Fig. 4 als einstückiges Aluminiumdruckgußteil aus­geführt ist. Auch die Klammerführung 48 weist ersicht­lich aus Gewichtsersparnisgründen ein Doppel -T-förmiges Querschnittsprofil auf, wobei in einer von dem Bett 17 wegweisenden Ausnehmung 49 der Klammertreiber 53 aufgenommen ist.

    [0040] Wie in Fig. 4 deutlich zu sehen ist, weist der Kopfrahmen 11 zur Aufnahme der Schraube 27 einen abgewinkelten Flansch 77 auf, an dem sich auch der Abstandshalter 26 in einer rechtwinkligen Ausnehmung 78 verbindet. An seiner der Spann­pratze 25 zugewandten Seite weist der Abstandshalter 26 eine vorspringende Querkante 80 auf, so daß die Spann­pratze 25 beim Zuschrauben der Schraube 27 nur auf dieser Querkante 80 an dem Abstandshalter 26 aufliegt und so ohne zu verkanten mit dem Schwalbenschwanz 40 und dem Bett 17 in Eingriff kommen kann.

    [0041] In Fig. 5 und 6 ist veranschaulicht, wie mittels der beiden Verbindungsplatten 76 die Klammerführung 48 mit einem Schwenkarm 80 der nicht weiter veranschaulichten Antriebsvorrichtung verbunden ist. Der Schwenkarm 80 weist analog zu dem Gelenkkopf 55 der Klammerführung 48 ebenfalls eine Nadellagerbuchse 82 auf, durch die ein zylindrischer Bolzen 83 axial hindurch ragt. An seinem vorderen Ende sitzt in einer abgestochenen Nut 8 ein Sprengring 84. Die Verbindungsplatten 76 weisen eine längliche Gestalt auf und tragen an ihren beiden Enden zwei Bohrungen 86 und 87 gleichen Durchmessers, der so bemessen ist, daß der Zylinderbolzen 83 gerade durch das Loch 87 der Verbindungsplatten 76 hindurch paßt. Durch den Kopf 85 bzw. den Sprengring 84 sind die beiden Verbindungsplatten 76 auf beiden Seiten des Schwenkarmes 80 unverlierbar an diesem gehaltert. Die Nadellagerbüchse 56 des Gelenkkopfes 55 nimmt einen Lagerzapfen 88 auf, an dessen einen Ende ein Gewinde 89 angeformt ist, das durch die eine der Ver­bindungsplatten 76 hindurch ragt. Das Gewinde 89 weist einen geringeren Durchmesser auf als der Zapfen 88, so daß im Übergang von dem Lagerzapfen 81 zu dem Ge­winde 89 eine Schulter 91 entsteht, auf der die Ver­bindungsplatte mittels einer Mutter 92 angeschraubt, fest aufliegt. An seiner anderen Stirnseite ist der Zapfen 88 mit einer Stufenbohrung 93 versehen, die ein Innengewinde 94 aufweist. In dieses Innengewinde 94 ist durch das Loch 86 der Verbindungsplatte 76 hindurch eine Zylinderschraube 96 einschraubbar.

    [0042] Für die Verbindung des Gelenkkopfes 58 des Klammer­treibers 53 mit der Antriebsvorrichtung ist eine analoge Anordnung vorgesehen. Daher wird diese Ver­bindung nicht weiter beschrieben.

    [0043] Um die Schnellwechseleinheit von dem Kopfrahmen 11 zu entfernen, wird die Schraube 27 der Spannpratze 25 gelöst und die Schnellwechselheinheit geringfügig um die Gelenkköpfe 55 bzw. 58 geschwenkt. Sobald der Schwalbenschwanz 14 aus der Keilleiste 20 bzw. von der Spannpratze 25 freigekommen ist, werden die beiden Schrauben 96 aus den Lagerzapfen 88 heraus­geschraubt und die damit gelöste Verbindungsplatte 76 hochgeschwenkt. Jetzt ist es möglich, die Schnell­wechseleinheit seitlich wegzunehmen, wobei der Lager­zapfen 88 aus den Nadellagerbüchsen 56 bzw. 58 heraus­gleitet. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihen­folge.


    Ansprüche

    1. Heftkopf für eine Drahtheftmaschine, insbeson­dere zum Heften von Pappeteilen mittels Draht­klammern,
    - mit einem Kopfrahmen (11),
    - mit einer in einem Bett (17) an dem Kopfrahmen (11) längsverschieblich geführten Klammerführung (48) zum Formen und Halten einer Klammer vor dem Einschlagen in Heftgut,
    - mit einem in der Klammerführung (48) parallel zur Bewegungsrichtung der Klammerführung (48) längsverschieblich geführten Klammertreiber (53) zum Austreiben der Klammer aus der Klammerfüh­rung (48) und zum Einschlagen der Klammer in das Heftgut,
    - mit einer Schneideeinrichtung (45) zum Konfek­tionieren von Heftdrahtabschnitten vorbestimmter Länge und einer Biegeeinrichtung (50) zum Formen der Klammer, und
    - mit einer Antriebseinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
    - daß zumindest die Klammerführung (48) und der Klammertreiber (53) von der Antriebseinrichtung abkoppelbar ist,
    - daß das Bett (17) von dem Kopfrahmen (11) trennbar ist, und
    - daß das Bett (17) und der Kopfrahmen (11) je­weils zueinander korrespondierende sowie vonein­ander lösbare Haltemittel (18,21,29,40,27) für eine präzise Positionierung des Bettes (17) an dem Kopfrahmen (11) aufweisen.
     
    2. Heftkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Haltemittel (18,21,29,40,27) form­schlüssige Anschlagmittel (18,21,29,40) und Klemmittel (27) aufweisen.
     
    3. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß die formschlüssigen Anschlagmittel (18,21,29,40) durch eine Nut (18,21,29,) und we­nigstens ein dazu korrespondierendes Formstück (40) gebildet sind.
     
    4. Heftkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß die Nut (18,21,29) hinterschnittene Flanken (21,29) aufweist, die das Formstück (40) wenigstens teilweise umgreifen.
     
    5. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß die Haltemittel eine Schwalbenschwanz­nut (18,21,29) und das Formstück ein ihr ent­sprechender, in ihr geführter und gehaltener Schwalbenschwanz (40) sind.
     
    6. Heftkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß die Schwalbenschwanznut (18,21,29) eine erste (21) und eine zweite Keilleiste (29) auf­weist, von denen eine (29) lösbar und beweglich angeordnet ist.
     
    7. Heftkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß die Schwalbenschwanznut (18,21,29) und das Formstück (40) im wesentlichen parallel zu der Klammerführung (48) ausgerichtet sind.
     
    8. Heftkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß die Querabmessung des Schwalbenschwan­zes (40) über dessen Längserstreckung im wesent­lichen konstant ist.
     
    9. Heftkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß das Formstück (40) an dem Bett (17) einstückig angeformt ist.
     
    10. Heftkopf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß der Schwalbenschwanz (40) in Längsrich­tung in mehrere Abschnitte unterteilt ist.
     
    11. Heftkopf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­net, daß die beweglich und verschieblich an dem Kopfrahmen (11) gehalterte Keilleiste (28) durch eine mit einer Zylinderschraube (27) gegen den Schwalbenschwanz (40) an dem Bett (17) verspann­bare Spannpratze (25) gebildet ist.
     
    12. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß zwischen dem Kopfrahmen (11) und dem Bett (17) eine Indexvorrichtung (24) zur Festle­gung der Position des Bettes (17) an dem Kopf­rahmen (11) quer zur Längsrichtung der Halte­mittel (18,21,29,40,27) angeordnet ist.
     
    13. Heftkopf nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­net, daß die Indexvorrichtung durch eine quer zur Längsrichtung der Schwalbenschwanznut (40) angeordnete Passfeder (24) gebildet ist.
     
    14. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß das Bett (17) zur Aufnahme einer Draht­zuführung (43) eingerichtet ist.
     
    15. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß das Bett (17) zur Aufnahme der Schnei­deeinrichtung (45) eingerichtet ist.
     
    16. Heftkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Schneideeinrichtung (45) seitlich an der Klammerführung (48) einstückig angeformt ist.
     
    17. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß das Bett (17) zur Aufnahme der Biege­einrichtung (50) eingerichtet ist.
     
    18. Heftkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß die Klammerführung (48) mit dem Klam­mertreiber (53) in dem Bett (17) unverlierbar gehalten ist.
     




    Zeichnung