[0001] Die Erfindung betrifft eine Karte aus thermoplastischem Kunststoff mit bei geeignetem
Betrachtungswinkel visuell wahrnehmbaren Sicherheitszeichen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Eine derartige Karte ist aus der DE-A-2 659 639 bekannt.
[0002] In neuerer Zeit haben bedruckte Karten aus Kunststoff weite Verbreitung als Kredit-,
Geldsubstrat- und Ausweiskarten gefunden, welche eine Dienstleistung vermitteln, einen
Wert repräsentieren oder ein Zutrittsrecht beinhalten. Die den Träger identifizierende
Teilinformation sowie die Merkmale, welche die Karte einer bestimmten Organisation
oder einem System zuordnen, sind in Form von Aufdrucken, Prägungen, Stanzungen oder
Magnet-, Laser- oder holographischen Informationen auf der Karte angeordnet. Dabei
ist es nun relativ einfach, die äussere Erscheinung solcher Karten nachzubilden. Es
ist einleuchtend, dass damit die Möglichkeit des Missbrauches solcher Karten, welche
mehr und mehr den Bargeldverkehr ersetzen, besteht, ohne dass hierfür ein allzu grosser
Aufwand nötig ist. Dabei hat insbesondere das Publikum keine Möglichkeit, sich von
der Echtheit einer solchen Karte zu überzeugen.
[0003] Es sind deshalb bereits Karten bekannt, die als Verbundkarten ausgestaltet sind,
wobei eine Sicherheitspapierschicht zwischen zwei Kunststoffschichten eingeschlossen
ist (vgl. FR-A-2 176 463). Derartige Karten sind relativ teuer in der Herstellung
und bieten insbesondere deshalb keine Sicherheit, weil eine Auftrennung entlang der
Papierschicht leicht möglich ist.
[0004] Deshalb sind insbesondere mit erhöhten Bedruckungen bzw. Prägungen versehene Papiere,
wie sie zur Aufsichtskennzeichnung etwa aus FR-A-2 331 451 oder DE-A-1 771 453 an
sich bekannt sind, zur Einlagerung als Sicherheitsmerkmale in Kunststoffkarten nicht
geeignet. Es ist auch nicht erwünscht, solche Strukturen direkt auf die Kartenaussenflächen
aufzubringen, weil sie dann unerlaubten Manipulationen offen stehen und durch Abnutzung
sowie Verschmutzung ihre Wirkung einbüssen. Die Maschinenlesbarkeit erfordert ebenfalls
Karten mit im wesentlichen ebenen Oberflächen.
[0005] Es stellt sich damit die Aufgabe, eine Vollkunststoffkarte mit den eingangs genannten,
visuell wahrnehmbaren Sicherheitsmerkmalen zu schaffen, welche ebene Oberflächen und
keine Einlagerungen aus Papier oder anderen Fremdmaterialien aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0007] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mittels der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1 a und b den grundsätzlichen Aufbau der Karte aus zwei mit Reliefstrukturen
versehenen Halbteilen,
- Fig. 2 eine perspektivische vergrösserte Ansicht eines bedruckten Halbteils mit
wellenartiger Reliefstruktur,
- Fig. 3a und b je eine Draufsicht aus unterschiedlichen Richtungen auf eine Karte,
die aus Teilen gemäss Fig. 2 zusammengefügt ist,
- Fig. 4 eine vergrösserte schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung,
- Fig. 5a und b je eine vergrösserte Draufsicht aus unterschiedlichen Winkeln auf
eine besondere Variante der Ausführung nach Fig. 4, und
- Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel in schematischer vergrösserter Schnittansicht.
[0008] In Fig. 1 ist zunächst der grundsätzliche Aufbau der Kunststoffkarte aus zwei Halbteilen
2 und 3 gezeigt. In jeden dieser Halbteile wird vor dem Zusammenfügen eine Reliefstruktur
geprägt.
[0009] Die Prägung des Reliefs im Halbteil 3 erfolgt vorzugsweise derart, dass die gesamte
Materialmenge konstant bleibt und nur eine Materialmengenverschiebung aus den Bereichen
5 in die Bereiche 4 stattfindet. Dies bedeutet, dass die mittlere Dicke über die mit
einer Reliefstruktur versehenen Bereiche 4 und 5 gleich der Dicke der restlichen Karte
ist. Der andere Halbteil 2 wird mit einer entsprechenden, gegengleichen Prägung versehen,
wobei die hierzu verwendete Prägeform vorzugsweise von der ersten Prägeform elektrolytisch
abgeformt ist. Die beiden Halbteile werden dann durch Laminage untrennbar zu einem
einzigen Teil homogen zusammengeformt. Entlang der mit der Reliefstruktur versehenen
Grenzfläche der beiden Halbteile findet dabei mindestens in den unbedruckten Bereichen
eine Polymerisation der Kunststoffmoleküle statt, so dass eine molekulare Verbindung
entsteht, die ein Auftrennen verunmöglicht. Auf die inneren Grenzflächen sind nun
graphische Muster aufgedruckt, wie noch zu erläutern ist, die zusammen mit der Reliefstruktur
visuelle Sicherheftskennzeichen bilden. Die Oberflächen der zusammengefügten Karte
1 sind plan und können in herkömmlicher Weise bedruckt oder beschichtet werden. Das
charakteristische Kennzeichen ist dabei vollständig unzugänglich in der Karte eingeschlossen.
[0010] Die reliefartige Grenzfläche, welche mit Hilfe des erläuterten Vorgehens innerhalb
der Karte 1 entsteht, ist zur Kennzeichnung der Karte in Aufsicht ausgestattet. Soll
dies mit Durchsichtskennzeichnung in der Art eines Wasserzeichens verbunden sein,
so ist weiterhin der eine Halbteil aus transparentem, der andere aus opakem thermoplastischem
Kunststoff anzufertigen.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel, welches dies illustriert, ist in den Fig. 2 und 3 gezeigt.
In Fig. 2 ist eine linienartig aufgebaute Reliefstruktur an einem Halbteil 3 gezeigt.
Diese Struktur ist mit einem Farbstreifen 8 bedruckt, der in senkrechter Aufsicht
geradlinig verläuft. Der so ausgestaltete Halbteil 3 wird mit einem gegengleichen,
transparenten Halbteil (nicht dargestellt) zu einer Karte vereinigt, von welcher in
Fig. 3 schematisch ein Abschnitt dargestellt ist. In Fig. 3a ist die senkrechte Durchsicht
dargestellt. Erkennbar ist einerseits das gerade Linienraster 8. Da der Halbteil 3
aus einem thermoplastischen Kunststoff mit erhöhtem Lichtabsorptionskoeffizienten
im Vergleich zum anderen, gegengleichen Halbteil besteht, ist die Lichtabsorption
in der Durchsicht an den Stellen 4 grösserer (gemittelter) Dicke grösser bzw. an den
Stellen 5 kleinerer (gemittelter) Dicke kleiner als an den restlichen Stellen. Neben
dem Linienraster 8 ist damit in der Durchsicht eine verdunkelte Stelle 4, die von
helleren Stellen 5 umgeben ist, zu sehen. Wird die Karte nun in schräger Aufsicht
betrachtet, wie dies in Fig. 3b gezeigt ist, so erscheint das Linienmuster 8 leicht
gewellt und die verdunkelten bzw. aufgehelften Stellen 4 und 5 verschwinden. Damit
entsteht ein Doppeleffekt von Aufsichtskennzeichnung und Durchsichtskennzeichnung.
Diese Verbindung von Durchsichts- und Aufsichtskennzeichnung erhöht die Schwierigkeit
der Fälschung solcher Karten und vergrössert deshalb deren Sicherheit weiter.
[0012] Anhand der Figuren 4 und 5 sind andere, mögliche Ausgestaltungen der Erfindung gezeigt,
welche insbesondere in der Aufsicht eine Kennzeichnung erlauben. In Fig. 4 ist eine
Variante dieser Ausgestaltung im Schnitt gezeigt. Die Grenzfläche zwischen den beiden
Halbteilen 2 und 3 weist jeweils eine linienrasterförmige Reliefstruktur auf. Diese
wird auf einem der Halbteile mit einem Druckmuster versehen, dessen Erscheinung sich
in der Aufsicht und in der Durchsicht je nach dem Betrachtungswinkel ändert. Diese
Variante beruht auf einer Reliefstruktur, welche mindestens angenähert eine Rechteckform
9 aufweist. Die Seitenflanken sowie Talsohlen sind dabei mit einer Farbschicht 10
versehen, während die Kuppen frei von Farbe bleiben. In der senkrechten Aufsicht sind
die Farbflächen 10 im wesentlichen als Striche wahrnehmbar, während sie sich in schräger
Aufsicht zu einer durchgehenden Farbfläche zusammenschliessen. Werden Farben mit kleiner
Lichtdurchlässigkeit verwendet, so wird in der Durchsicht je nach Durchsichtswinkel
eine unterschiedliche Helligkeit festgestellt. Bei senkrechter Durchsicht wird demzufolge
eine grössere Belligkeit wahrgenommen als bei schräger Durchsicht.
[0013] In einer leicht abgewandelten Ausführung gemäss der Fig. 5a und b sind als zusätzliches
Sicherheitsmerkmal Lücken 13 in der eben erläuterten Bedruckung vorgesehen, welche
in bestimmten Richtungen in Linie angeordnet sind. In Aufsicht fällt dies nicht auf,
wenn diese Struktur genügend fein ausgestattet ist. Wird jedoch ein flacher Betrachtungswinkel
gewählt, so erscheinen deutlich helle Gassen in dunkler Umgebung. Dieser an sich von
Banknoten her bekannte Effekt, wo allerdings eine unebene Oberfläche vorausgesetzt
wird, lässt sich auf die erläuterte Weise ohne weiteres als zusätzliches Sicherheitsmerkmal
bei ebenen Vollkunststoffarten anwenden.
[0014] In Fig. 6 ist schliesslich eine Ausführung dargestellt, deren Reliefstruktur im Querschnitt
im wesentlichen eine Dreiecksform 11 besitzt. Die eine Flanke 12 ist mit einer Farbschicht
12 versehen, während die andere Flanke frei von Farbe ist. Wiederum wird je nach Aufsichtswinkel
ein verändertes Erscheinungsbild des Druckmusters sichtbar, und zwar ändernd zwischen
blossem Strichmuster (Pfeil links in Fig. 6) bis zu einer durchgehenden Farbfläche
(Pfeil rechts in Fig. 6). In der Durchsicht verhält sich die wahrnehmbare Helligkeit
asymmetrisch, falls eine Farbe mit geringer Lichtdurchlässigkeit verwendet wird. Wird
die Karte ausgehend von der senkrechten Durchsicht auf die eine Seite geneigt, so
nimmt die Helligkeit zu, bei Neigung auf die andere Seite nimmt sie dagegen ab. Dieses
einfach feststellbare Sicherheitsmerkmal ist mittels äusserer Fälschungsmassnahmen,
wie äusseren Aufdrucken, etc. nicht zu imitieren und ist andererseits, da im Innern
der Karte befindlich, Manipulationen unzugänglich.
[0015] Es versteht sich von selbst, dass die ebenen Oberflächen derart gebildeter Kunststoffkarten
in der bekannten Weise bedruckt sein können. Für die Kennzeichnung nach der beschriebenen
Art sind dann an den entsprechenden Stellen Fenster im Aufdruck vorzusehen. Ferner
können Teile der Karteninformation auch im Druckmuster an der Grenzfläche vorhanden
sein.
[0016] Die beschriebene Anordnung mit einer reliefartig ausgebildeten, mit einem Druckmuster
versehenen Grenzfläche zwischen zwei Kartenteilen, welche untrennbar verbunden werden,
ergibt, wie oben dargestellt, mannigfache vorteilhafte Möglichkeiten der visuellen
Sicherung derartiger Karten, welche bisher nicht gegeben waren. Dabei bleiben absolut
plane Oberflächen erhalten. Prägungen in der Karte führen nicht zu einer Wölbung,
wie dies bei den bisher bekannten Verbundkarten der Fall war. Die Sicherheilsmerkmale
sind Manipulationen unzugänglich.
1. Karte aus thermoplastischem Kunststoff mit bei geeignetem Betrachtungswinkel visuell
wahrnehmbaren Sicherheitszeichen, wobei die Karte mindestens aus zwei Halbteilen aus
thermoplastischem Kunststoff und ebenen Aussenflächen besteht, die aus transparentem
Kunststoff ausgebildet sind, wobei je in die Innenfläche jedes Halbteils eine positive
bzw. eine gegengleich negative Reliefstruktur eingeprägt sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Reliefstruktur als Muster aus im wesentlichen parallel verlaufenden, linienförmigen
Erhebungen und Vertiefungen ausgebildet ist, wobei die Flanken jeder Erhebung mindestens
teilweise mit einer Farbschicht versehen sind und wobei mindestens ein anderer Teil
jeder Erhebung frei von Farbe verbleibt, derart, dass unter einem ersten Betrachtungswinkel
die visuell wahrnehmbare Flächenbedeckung der Farbschicht in Aufsicht und Durchsicht
wesentlich grösser ist, als unter einem zweiten Betrachtungswinkel.
2. Karte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmuster Unterbrechungen
(13) aufweist, wobei die einzelnen Unterbrechungen an verschiedenen Wellen geradlinig
aufeinander ausgerichtet sind, derart, dass die so gebildeten Gassen quer zur Ausdehnungsrichtung
der Erhebungen verlaufen.
3. Karte nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur
zusätzlichen visuellen Durchsichtskennzeichnung einer der Halbteile (2, 3) aus thermoplastischem
Kunststoff mit gegenüber dem ersten Halbteil erhöhtem Lichtabsorptionskoeffizienten
besteht, derart, dass durch die Reliefstruktur mindestens bereichsweise eine örtlich
variierende Lichtabsorption des durchtretenden Lichts verursacht wird, so dass entsprechende
Helligkeitsunterschiede in der Durchsicht von Auge wahrnehmbar sind.
1. A card of thermoplastics material with security marks visually recognizable at
a suitable viewing angle, which card consists at least of two half portions of thermoplastics
material and planar outer surfaces formed of thermoplastics material. whereby a positive
and a complementary, respectively, relief structure are embossed in the respective
inner surfaces of the respective half portions, characterized in that the relief structure
is formed as a pattern of line shaped projections and recesses extending substantially
parallel to each other, whereby the flanks of each projection are at least partially
provided with a layer of color, and whereby at least a further portion of each projection
remains free of color, such that at a first viewing angle the visually discernable
surface covering of the color layer is substantially larger in top view of and in
view through the card than at a second viewing angle.
2. Card according to claim 1, characterized 20 in that the printed pattern includes
discontinuities (13), whereby the individual discontinuities at various waves are
rectilinearly aligned relative to each other, such that the accordingly formed alleys
extend laterally of the direction of extent of the projections.
3. Card according to one of the preceding claims, characterized in that for an additional
visual recognizing when viewing through the card one of the half portions (2, 3) of
thermoplastics material consists of a light absorbing coefficient which is increased
relative to the first half portion, such that at least area-wise a local varying light
absorption of the penetrating light is caused, such that the corresponding differences
of brightness are visually recognizable in through view.
1. Carte en un matériau synthétique thermoplastique avec des symboles de sécurité
visibles sous un angle d'observation approprié, la carte étant composée d'au moins
deux moitiés en matériau synthétique thermoplastique et possédant des surfaces extérieures
planes, formées en un matériau synthétique transparent, les surfaces intérieures de
chaque moité présentant une structure en relief positif respectivement une structure
en relief négatif complémentaire, caractérisée en ce que la structure en relief forme
un dessin composé de vallons et de collines essentiellement linéaires et parallèles,
les flancs de chaque colline étant au moins partiellement recouverts d'une couche
colorée et au moins une autre partie de chaque colline ne portant pas de couleur,
de manière à ce que la surface colorée visible sous un premier angle d'observation,
tant par transparence qu'en réflexion, soit nettement plus grande que sous un second
angle d'observation.
2. Carte selon la revendication 1, caractérisée en ce que le dessin comporte des hiatus
(13), les hiatus de différentes vallonnements étant alignés en ligne droite de manière
à former des travées qui s'étendent perpendiculairement à l'orientation des collines.
3. Carte selon une des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'une des moitiés
(2, 3) est composée d'un matériau synthétique thermoplastique ayant un coefficient
d'absorption de la lumière supérieur à celui de l'autre moité pour obtenir une caractéristique
visuelle supplémentaire par transparence, de manière à ce que les structures en relief
produisent au moins localement une variation de l'absorption de la lumière traversant
la carte, de façon à ce que des variations correspondantes d'intensitié lumineuse
soient visible en transparence à l'oeil nu.