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EP 0 185 951 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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07.02.1990 Patentblatt 1990/06 |
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Anmeldetag: 27.11.1985 |
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Konsolidierungswerkzeug zum Kompaktieren von Metallpulver
Consolidating tool for compressing metal powders
Presse pour compacter de la poudre métallique
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
22.12.1984 DE 3447134
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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02.07.1986 Patentblatt 1986/27 |
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Patentinhaber: VEREINIGTE ALUMINIUM-WERKE AKTIENGESELLSCHAFT |
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D-53117 Bonn (DE) |
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Erfinder: |
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- Mathy, Ignaz, Dipl.-Ing.
D-5401 Waldesch (DE)
- Koop, Heinrich
D-5308 Rheinbach 1 (DE)
- Scharf, Günther, Dr.-Ing.
D-5300 Bonn 1 (DE)
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Vertreter: Müller-Wolff, Thomas, Dipl.-Ing. |
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VAW aluminium AG
Georg-von-Boeselager-Strasse 25
Postfach 2468 53014 Bonn 53014 Bonn (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 501 613 US-A- 2 253 003
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DE-C- 2 224 592
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Konsolidierungswerkzeug zum Kompaktieren von Metallpulvern,
bestehend aus Matrize, Unter- und Oberstempel sowie seitlichen Führungen und einem
Pressentisch.
[0002] Derartige Werkzeuge sind aus der DE-PS-2 224 592 bekannt. Dabei wird mit einer einseitig
wirkenden Presse eine beidseitig wirkende Preßkraft aufgebracht. Über eine bewegliche
Zwischentraverse ist die Matrize schwebend gelagert, wobei zum Ausformen die Matrize
über den unteren Stempel gefahren wird und dabei der Pulverbarren ausgestoßen wird.
[0003] Bei der Herstellung von schlanken Pulverbarren, bei denen die Höhe der hergestellten
Grünlinge wesentlich größer ist als ihre Breite bzw. Durchmesser, kommt es häufig
zu Anklebungen bzw. Rissen an der Außenhaut des kompaktierten Barrens. Nach US 2 253
003 wird die Matrize mit einem Außenkonus in den Außenring eingesetzt und bleibt auch
nach dem Preßvorgang in der ummantelten Stellung. Der Preßling wird dann mit Kolben
aus der Matrize ausgeworfen, wobei es insbesondere bei schlanken Barren und bei Pulverlegierungen
auf Aluminiumbasis zu Rißbildungen im Preßling kommen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Konsolidierungswerkzeug der eingangs genannten
Art zu entwickeln, das die Kompaktierung von Metallpulvern insbesondere in Form schlanker
Pulverbarren mit einem Durchmesser zu Höhenverhältnis von 0,0125 bis 0,21 ohne Rißbildung
in einfacher Weise ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale
gelöst. Zwar war die Verwendung von Segmentmatrizen aus der DE-OS-2 501 613 bekannt,
jedoch sind diese technisch so aufwendig konstruiert, daß die Bedienung und Handhabung
in der Praxis auf Schwierigkeiten stößt.
[0006] Durch die schwebende Anordnung des erfindungsgemäßen Konsolidierungswerkzeuges mittels
Federkraft, hydraulischer und/oder pneumatischer Zylinder kann eine sichere Positionierung
der Anfangsstellung der Matrize gewährleistet werden. Ferner ist es möglich die Matrizengeschwindigkeit
während des Stauchvorganges gegenüber dem beweglichen Stempel zu steuern derart, daß
bei besonders schlanken Pulverbarren die Matrize mit vorgegebener Geschwindigkeit
beim Niedergehen des oberen Stempels mitfährt.
[0007] Die bevorzugten Preßkräfte liegen zwischen 200 und 800 N/mm
2 Bei einer Körnung des Metallpulvers < 160 µm liegt der Winkel der Konuswand zur Axialen
zwischen 0,3 bis 10°. Innerhalb dieser Grenzen kann der Winkel in Abhängigkeit von
den Preßkräften so gewählt werden, daß kaum Sicherungskräfte gegen das Austreten der
Matrize aus dem Außenring während des Preßvorganges notwendig sind. Ferner wird durch
die Keilform die Preßkraft zum Lösen der Matrize aus dem Innenring nach dem Konsolidierungsvorgang
beeinflußt.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
Abb. 1 Querschnitt durch das erfindungsgemäße Konsolidierungswerkzeug;
Abb. 2 Aufsicht auf einesymmetrisch geteilte Matrize;
Abb. 3 Aufsicht auf eine asymmetrisch geteilte Matrize.
[0010] In Abb. 1 ist die Matrize mit 1, die Feder, Hydraulik- und/oder Pneumatikzylinder
mit 2, 3 und der Pressentisch mit 4 bezeichnet. In die Matrize ragen Ober- und Unterstempel
5, 6 hinein, zwischen denen die Pulvermischung 7 angeordnet ist. Die Preßkraft ist
symbolisch mit Pfeil 8 dargestellt.
[0011] Nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Matrize 1 mit einem Außenkonus versehen
und in einem Außenring 9 gehalten, der einen entsprechend ausgebildeten Innenkonus
aufweist. Über Traversen 10, 11 wird der Außenring 9 an den Ständern 12, 13 geführt.
Zwischen Außenkonus und Innenkonus können Klemmleisten 14 angeordnet sein, die zur
Sicherung der Lage der Einzelteile des Konsolidierungswerkzeuges dienen.
[0012] In Abb. 2 ist eine viergeteilte Matrize dargestellt, bestehend aus den Einzelsegmenten
21 - 24. Abb. 3 zeigt eine asymmetrisch geteilte Matrize mit den Segmenten 31 - 34.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß sie fertigungstechnisch leichter herstellbar
ist und daher in der Massenfabrikation bevorzugt verwendet wird.
[0013] Im folgenden wird eine Verfahrensbeschreibung für das erfindungsgemäße Konsolidierungswerkzeug
gegeben. Als Pulver werden Legierungen von AICuMg2 und AIZnMgCu1,5 verwendet. Im ersten
Falle lag die Körnung unterhalb von 160 pm, im zweiten Falle waren die Pulverteilchen
alle < 45 pm.
[0014] Mit dem Pulver aus AICuMg2 wurde ein Zylinder von 90 mm Durchmesser und 250 mm Höhe
hergestellt, wobei eine Preßkraft von 650 N/mm
2 für 2 min.aufgebracht wurde.
[0015] Aus der AIZnMgCu1,5 Legierung wurde ein Pulverrohling mit dem Durchmesser von 80
mm und einer Höhe von 200 mm hergestellt, wobei 800 N/mm
2 für 10 min auf das Pulver einwirkten.
[0016] Zum Auspressen der Matrize wurden Druckringe verwendet, die eine getrennte Verschiebung
von Matrize und Außenring mittels Oberstempel ermöglichen.
[0017] Beide Pulverrohlinge ließen sich leicht aus der Matrize entfernen, ohne daß Risse
oder Abbröckelungen auftraten. Der Arbeitstakt verlief im einzelnen wie folgt:
Arbeitstakt
[0018] Ausgangsstellung: Füllbereites Werkzeug
1. Pulver einfüllen
2. Oberstempel zurückstellen - bis zum Anschlag
3. Pressen
4. Stempel hochfahren
5. Oberstempel vorziehen - bis zum Anschlag
6. Druckplatte auflegen
7. Druckringe unterlegen
8. Auspressen der geteilten Matrize
9. Stempel hochfahren
10. Druckplatte und Druckringe entfernen
11. Geteilte Form mit Pressling entnehmen
12. Pressling entnehmen
1. Konsolidierungswerkzeug zum Kompaktieren von Metallpulver, bestehend aus einer
Matrize (1) mit einem Außenkonus (16), Ober- und Unterstempel (5, 6) sowie seitlichen
Führungen (10 - 13) und einem Pressentisch (4), wobei die Matrize (1) in mindestens
drei Segmenten geteilt ist und über Federn, Hydraulik- und/oder Pneumatikzylindern
(2, 3) gegen den Pressentisch (4) abgestützt ist, wobei die Matrize (1) in einem mit
einem Innenkonus (15) versehenen Außenring (9) gehalten wird und wobei Mittel zum
Auspressen der Matrize (1) nach jedem Preßvorgang vorgesehen sind.
2. Konsolidierungswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring
an mindestens zwei Vertikalstangen (12, 13) geführt ist und über Federn, Hydraulik-
und/oder Pneumatikzylinder (2, 3) gegen den Pressentisch (4) abgestützt ist, wobei
die Federkraft bzw. Dämpfung dem Eigengewicht von Matrize (1) und Außenring (9) entspricht.
3. Konsolidierungswerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenring (9) einen Innenkonus (14) mit einer zwischen 0,3 bis 10° zur Axialachse
geneigten Wandung aufweist.
4. Konsolidierungswerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrize (1) einen Außenkonus (16) aufweist und in dem Außenring (9) durch
Klemmleisten (14) gesichert ist.
1. A consolidating tool for compacting metal powder, comprising a mould (1) having
an outer cone (16), upper and lower dies (5, 6) and lateral guides (10 to 13) and
a press bed (4), wherein the mould (1) is divided into at least three segments and
is supported relative to the press bed (5) by way of springs, hydraulic and/or pneumatic
cylinders (2, 3), the mould (1) being held in an outer ring (9) provided with an inner
cone (15), and means being provided for pressing out the mould (1) after each pressing
operation.
2. A consolidating tool as claimed in claim 1, characterized in that the outer ring
is guided on at least two vertical bars (12, 13) and is supported relative to the
press bed (4) by way of springs, hydraulic and/or pneumatic cylinders (2, 3), wherein
the spring force or damping corresponds to the dead weight of the mould (1) and outer
ring (9).
3. A consolidating tool as claimed in any of the preceding claims, characterized in
that the outer ring (9) has an inner cone (14) having a wall inclined between 0,3
to 10° relative to the axial axis.
4. A consolidating tool as claimed in any of the preceding claims, characterized in
that the mould (1) has an outer cone (16) and is secured in the outer ring (9) by
clamping strips (14).
1. Outillage de consolidetion pour le compactage de poudres métalliques, constitué
d'une matrice (1) comportant un cône extérieur (16) de poinçons supérieur et inférieur
(5, 6) ainsi que de guides latéraux (10 à 13) et d'une table de compression (4), le
matrice (1) étant divisée eu moins en trois segments et étant en appui par l'action
de ressorts et/ou de verins hydrauliques et/ou pneumatiques (2, 3), contre le table
de compression, le matrice (1) étant maintenue dans un anneau extérieur (9) comportent
un cône intérieur, et des moyens étant prévus pour éjecter le matrice (1) après chaque
processus de compression.
2. Outillage de consolidetion selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'anneau
extérieur est guidé sur au moins deux tiges verticales (12, 13) et est appuyé par
des ressorts, et/ou un vérin hydraulique et/ou pneumatique (2, 3) contre le table
de compression (4), la force élastique ou l'amortissement correspondant au poids propre
de la matrice (1) et de l'anneau extérieur (9).
3. Outillage de consolidation selon l'une des revendications précédentes, caractérisé
en ce que l'anneau extérieur (9) présente un cône intérieur (14) comportant une paroi
inclinée de 0,3 à 10° par rapport à l'axe central.
4. Outillage de consolidation selon l'une des revendications précédentes, caractérisé
en ce que la matrice (1) présente un cône extérieur (16) et qu'elle est bloquée dans
l'anneau extérieur (9) par des barres de serrage (14).