[0001] Die Erfindung betrifft eine Elementdicht- und - halteleiste aus elastischem Material
zum Dichten und Fixieren von Glasscheiben bzw. Füllelementen in Umfassungsrahmen,
die aus Holz, Metall oder Kunststoff bestehen, welche Leiste eine zum Anliegen an
die Scheibe bzw. das Füllelement 8 bestimmte Dichtlippe 1 mit einer verdickten, mit
einem Auflagebereich 102 auf die Scheibe bzw. das Füllelement 8 versehenen Spitze
101 sowie einen von einem an die Wurzel 103 der Dichtlippe 1 angrenzenden Übergangsbereich
11 sich im wesentlichen in entgegengesetzter Richtung zu dieser erstreckenden Fuss
2 aufweist, der wenigstens auf seiner einen Seite Verankerungslippen 5 trägt, deren
Längsmittelachsen 41 sich von ihm aus in einer gegen die Dichtlippe 1 geneigten Richtung
erstrecken, und mit einer Fläche versehen ist, die auf derselben Seite liegt wie die
dem Auflagebereich 102 abgewendete Rückseite der Dichtlippe 1 und die einen unmittelbar
an den Übergangsbereich 11 angrenzenden Anlagebereich 3 bildet, um den Druck der vom
Aufliegen auf die Scheibe bzw. das Füllelement 8 deformierten Dichtlippe 1 auf den
Umfassungsrahmen 7 zu leiten.
[0002] Glasscheiben oder andere Füllelemente zum Einsetzen in einen Umfassungsrahmen werden
in der Regel durch solche Halteleisten fixiert. Diese wurden früher auf der Innenseite,
also der dem Gebäudeinnern zugewendeten Seite, angeordnet. Weil sich jedoch die Dichthaltung
gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und auch von Zugluft nicht einwandfrei lösen
liess, kamen Elementdicht- und -halteleisten der eingangs erwähnten Art auf, die nun
auf der Aussenseite der Scheibe oder des Füllelementes angeordnet werden. Sie erfüllen
die an sie gestellten Forderungen an Dichtigkeit in zufriedenstellender Weise, nicht
zuletzt auch dank des elastischen Materials, durch welches ein ständiges Anliegen
der Leiste unter Druck an die Scheibe bzw. das Füllelement gewährleistet ist.
[0003] Diese Leisten werden in Nuten verankert, die im Umfassungsrahmen angeordnet sind,
der zu diesem Zweck erheblich dicker als die Scheibe ist. In diese Nut kann die Leiste
bei der Montage fortlaufend entlang des Umfanges der Scheibe eingedrückt werden. Das
erleichtert zwar diese Montage bzw. eine allfällige Demontage sehr, setzt aber andererseits
eine gute Halterung in der Nut voraus. Es ist nämlich zu beachten, dass die Scheibe
unter Winddruck namentlich von einer gewissen Ausdehnung an quer zu ihrer Ebene leicht
durchgebogen wird, was zu Bewegungen an ihren Rändern führt. Durch diese wird aber
die Leiste schrittweise aus der Nut herausbewegt; nach einiger Zeit kann sie durch
diese wechselnden Windbelastungen völlig aus der Nut herausgezogen werden. Eine geeignete
Formgebung des Leistenquerschnittes ist daher wesentlich, um dies zu verhindern bzw.
die Leiste in der Nut zu verankern.
[0004] Um dies zu erreichen, wird üblicherweise der in die Nut einzugreifende Teil der Elementdicht-
und - halteleiste, der Fuss, mit Lippen versehen, die quer von ihm abstehen, sich
beim Einsetzen gegen die Nutöffnung hin durchbiegen und sich daher an der Nutwand
verkeilen, wenn der Fuss aus der Nut gezogen wird. Beispiele hiefür finden sich in
den US-A 3 208 836, namentlich in Figur 6, und US-A 3 892 371. Der Fuss selber ist
dünner als die Nutbreite, mindestens über einen Teil seiner Länge, wie dies die erstgenannte
Druckschrift zeigt. Gemäss beiden Druckschriften liegt der Fuss jeweils über die volle
Tiefe der Nut an deren einen Seitenwand an.
[0005] Dies ist jedoch, wie noch gezeigt wird, nicht unbedingt von Vorteil. Durch die grosse
Auflagefläche wird nämlich die spezifische Flächenpressung des Fusses an der Nutwand
herabgesetzt, so dass die Wirkung der an ihm angebrachten Lippen nicht ausreicht,
um das Herausziehen zu vermeiden, denn diese werden durch die quer zur Scheibe und
damit zur Leiste wirkenden Kräfte nur unwesentlich mehr belastet.
[0006] Die Erfindung bezweckt daher, die Elementdicht-und -halteleiste so auszugestalten,
dass innerhalb der Nut eine hohe Flächenpressung durch Reduzierung des an der Wand
anliegenden Auflagebereiches erzielt wird, und dass über die nicht mehr an dieser
Wand anliegenden Teile des Fusses das von den Windkräften gebildete Drehmoment um
den Auflagebereich einwandfrei auf die genannten Lippen übertragen wird, um deren
Auflagedruck auf die gegenüberliegende Wand zu verstärken.
[0007] Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Anlagebereich 3 sich nur über
einen geringen Teil der Höhe des Fusses erstreckt und die an ihn angrenzende Seite
des Fusses 2 entweder zurückgesetzt ist oder dann von ihm 3 aus in Richtung zum freien
Ende des Fusses 2 hin der Längsmittellinie 21 des Fusses 2 annähert, um den Anlagebereich
als Vorsprung zur alleinigen Übertragung des genannten Druckes auszubilden.
[0008] Mit dieser Ausgestaltung der erfindungsgemässen Elementdicht- und -halteleiste kann
darauf verzichtet werden, die genannten Lippen sowie die an der Scheibe anliegende
Dichtlippe aus weicherem Material als der übrige Teil der Leiste zu machen oder eine
die Scheibe an ihrem Rand umgreifende U-förmige Einfassung mit einer Verzahnung vorzusehen,
in welche die Dichtlippe der Leiste eingreift, wie dies der genannte Stand der Technik
zeigt; beide Massnahmen verteuern nur die Herstellung und erschweren auch die Montage.
Im weiteren kann die erfindungsgemässe Leiste dank ihrer guten Verankerung auch in
Nuten Verwendung finden, die wegen mässiger Festigkeit des Rahmenmaterials (z.B. Holz)
nur eine beschränkte Tiefe aufweisen.
[0009] Ausführungsbeispiele dieser erfindungsgemässen Leiste sind in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellt, es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste, einfache Ausführungsform, unter Andeutung
des Rahmens und der Glasscheibe bzw. des Füllelementes, und
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine zweite, erweiterte Ausfühungsform.
[0010] Bevor auf Einzelheiten eingegangen wird, sollen zuerst die einzelnen Teile der Leiste
beschrieben werden, um das Verständnis für die nachfolgenden Ausführungen zu erleichtern.
So weist die Leiste in ihrer einfachsten Ausführungsform nach Fig. 1 eine lange, gebogene
Dichtlippe 1 mit einer Spitze 101 auf, die einen als Auflagefläche ausgebildeten Bereich
102 enthält, sowie eine Wurzel 103 am anderen, wesentlich dickeren und daher gegen
Durchbiegungen weniger nachgiebigen Ende. Ferner umfasst die Leiste einen Fuss 2.
Dieser weist auf seiner einen Seite einen Anlagebereich 3 auf, der etwa parallel zur
Längsmittellinie 21 des Fusses 2 verläuft, sich aber über nur einen kurzen Bereich
erstreckt. Beidseitig ist der Fuss 2 mit Verankerungslippen 4, 5 versehen, die vorerst
zur Ueberbrückung der Toleranz zwischen der Breite einer ihn aufnehmenden Nut 6 und
der Fussdicke dienen. Die Verankerungslippen 5 üben hierbei die Hauptfunktion aus,
während die Verankerungslippen 4 diese nur unterstützen. Sie könnten sogar weggelassen
werden, in der Regel werden sie aber ebenfalls vorgesehen. Ueblich sind je zwei Verankerungslippen
4 und zwei Verankerungslippen 5. Die Nut 6 ist in einen Rahmen 7 eingelassen.
[0011] Nunmehr sollen diese Bestandteile der Elementdicht- und -halteleiste im Zusammenhang
mit ihrer jeweiligen Funktion näher betrachtet werden.
[0012] Die Abdichtung, welche die Elementdicht- und - halteleiste ausüben soll, ist eine
Druckdichtung, d.h. die Leiste muss ständig unter Druck an die Scheibe bzw. das Füllelement
8 anliegen, um diese bzw. dieses gegen den auf der Gebäudeinnenseite angeordneten
Rahmenrand (nicht dargestellt) anzudrücken, insbesondere auch dann, wenn im Intervall
zwischen zwei Windböen auf der Gebäudeaussenseite, in den Figuren also rechts, kurzfristig
ein wesentlich geringerer Druck als im Gebäudeinneren herrscht, sodass die Scheibe
8 von Rahmenrand weggedrückt werden könnte. Dies bedingt eine gute Verankerung in
der Nut 6. Die letztere weist aber nur parallele Wände auf, um sie bei Verwendung
entsprechender Rahmenmaterialien spanabhebend und damit möglichst einfach herstellen
zu können. Schräggestellte Wände oder sogar sogenannte Hinterschneidungen, welche
die genannte Verankerung wirkungsvoll unterstützen würden, sind also zum vornherein
ausgeschlossen, und daher muss die einwandfreie Verankerung allein durch eine besondere
Formgebung der Elementdicht- und -halteleiste erreicht werden, was im folgenden erläutert
werden soll.
[0013] Zu diesem Zweck ist vorerst der Anlagebereich 3 zu betrachten. Ein solcher fehlte
bis jetzt; man kannte nur die Verankerungslippen, während der eigentliche Fuss schmäler
als die Nut war, um ihn mit möglichst geringem Aufwand an Kraft in diese eintreiben
zu können. Der Anlagebereich 3 ragt nun seitlich wie eine Art Schulter oder Vorsprung
aus dem Fuss 2 heraus und bildet eine Anliegefläche, die im wesentlichen parallel
zu der Längsmittellinie 21 des Fusses 2 verläuft. Der Anlagebereich 3 befindet sich
unmittelbar angrenzend an den Verbindungsbereich zwischen dem Fuss 2 und der Wurzel
103; dieser Bereich bildet eine Uebergangszone zwischen Fuss und Dichtlippe und ist
mit 11 bezeichnet. Die Aufgabe des Anlagebereiches 3 besteht nun darin, die durch
die Deformation der an die Scheibe 8 anliegenden Dichtlippe erzeugten Druckkräfte
in die an ihn angrenzende Wand 61 der Nut 6 abzuleiten. Sieht man vorerst von den
nicht unbedingt notwendigen Verankerungslippen 4 ab, erkennt man, dass der auf die
Spitze 101 einwirkende und dadurch die Dichtlippe 1 nach hinten biegende Druck im
Anlagebereich 3 eine Reaktion bewirkt. Dort entsteht also eine Gegenkraft D, die jedoch
erheblich grösser als A ist, was noch erläutert wird. Der sich hierbei ausbildende
hohe spezifische Druck (Druckkraft D dividiert durch die Höhe des Anlagebereiches
3) sowie die Haftreibung zwischen Leiste und Nutwand 61 bewirken bereits eine gute
Verankerung der ersteren.
[0014] Die Gegenkraft D ist deswegen grösser als die Druckkraft A, weil die beiden Kräfte
nicht in der gleichen Wirkungslinie liegen. Auf den Anlagebereich 3 wirkt daher noch
ein Drehmoment, gebildet aus der Kraft A und dem Abstand ihrer Wirkungslinie von der
Mitte des Anlagebereiches 3. Dieses Drehmoment versucht nun, die Leiste um den relativ
kleinen Anlagebereich 3 zu kippen. Dies hat zwei Auswirkungen. Erstens werden die
Verankerungslippen 5 an die entsprechende Wand der Nut 6 angedrückt; da ihr vertikaler
Abstand zum Anlagebereich 3 bzw. zu seiner Mitte kürzer als der vorhin genannte Abstand
ist, sind die auf die Verankerungslippen 5 wirkenden Kräfte in ihrer Gesamtheit grösser
als A. Sie wirken zudem in dreselben Richtung wie A; die Gegenkraft D ist also gleich
der Summe all dieser Kräfte und daher sehr viel grösser als A. Zwischen tritt nun
auf der konkaven oder Innenseite der Dichtlippe 1 infolge ihrer nun geringeren Krümmung
wegen Anlage an die Scheibe 8 eine Dehnung auf, was zu starken Zugkräften an ihrer
Oberfläche führt. Diese sind entsprechend dem konkaven Verlauf der Oberfläche nach
oben gerichtet und haben daher die Tendenz, den Fuss 2 mindestens an dieser Seite
aus der Nut 6 herauszuziehen. Zwar würden sie allein nicht ausreichen, wenn nur statische
Kräfte wirksam wären; bei Windböen wird aber die Scheibe noch dynamisch belastet,hierbei
jeweils kurzfristig nach rechts verschoben und damit Wechselwirkungen ausgesetzt,
die dann auch auf die Verankerungslippen 5 wirken. Aufgrund der soeben dargestellten
Kräfteverhältnisse besteht daher die Gefahr, dass sich der Fuss mit der Zeit soweit
aus der Nut 6 herausarbeiten könnte bis er schliesslich schlagartig vollends aus ihr
herausgerissen wird.
[0015] Daher stehen die Verankerungslippen nicht einfach rechtwinklig vom Fuss 2 ab, sondern
ihre Mittellinien 51 verlaufen von diesem aus gegen die Dichtlippe 1 hin. Damit werden
sie bei der kleinsten Bewegung des Fusses 2 an der Wand der Nut 6 gestaucht und verkeilen
sich an dieser, was den besten Schutz gegen das Herausarbeiten des Fusses 2 bietet.
Wären sie genau rechtwinklig angeordnet, würden sie sich beim Herausziehen lediglich
nach unten durchbiegen und daher nur einen wesentlich geringeren Widerstand bieten.
[0016] Aus dem obigen geht hervor, dass es hauptsächlich die Verankerungslippen 5 sind,
die den genannten Schutz bieten. Die Verankerungslippen 4 auf der anderen Seite sind
von geringerer Bedeutung, jedenfalls bei dieser Ausführungsform. Sie unterstützen
aber durch ihre zu den Lippen 5 symmetrische Anordnung deren Wirkung, weil jede Lippe
4 mit der entsprechenden Lippe 5 ein nach unten gerichtetes pfeilförmiges Lippenpaar
bildet, das gegen die Pfeilrichtung gezogen wird. Dadurch wird die Verkeilwirkung
der Verankerungslippen noch erhöht.
[0017] Die geschilderten Verhältnisse treffen im wesentlichen auch auf die Ausführungsform
nach Fig. 2 zu. Hier kommt nun noch eine Dichtlippe 10 hinzu. Sie steht annähernd
rechtwinklig von der ersten Dichtlippe 1 ab, ist gegenläufig zu dieser gekrümmt und
ragt von der Uebergangszone 11 weg. Ihr Zweck besteht vorab in einer zusätzlichen
Dichtungswirkung gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in die Nut 6, was durch Aufliegen
auf den Rahmen 7 herbeigeführt wird. Wegen der gegenläufigen Krümmung wird durch die
entstehende Deformation ein Gegendrehmoment auf den Fuss 2 ausgeübt, das die Wirkung
des Drehmomentes der Dichtlippe 1 verringert, somit die Verankerungslippen 5 entlastet
und die Verankerungslippen 4 stärker belastet. Die Bedeutung der letzteren ist also
hier grösser als bei Fig. 1. Die Abnahme des gesamten Drehmomentes ist allerdings
nur gering, denn die Dichtlippe 10 ist erstens kürzer als die Dichtlippe 1 und zweitens
auch weniger dick. Andererseits hat das Gegendrehmoment auch eine gewisse, erwünschte
Verstärkung des Anlagedruckes der Spitze 1 auf die Scheibe 8 zur Folge. Die Gefahr
des Eindringens von auf diese auftreffender Feuchtigkeit in den Raum zwischen Scheibenrand
und Rahmen, der durch einen Klotz 9 (Fig. 1) symbolisiert wird (Trennung der Scheibe
8 vom Rahmen 7) wird dadurch noch geringer.
[0018] Auf diesen Anlagedruck soll noch im Zusammenhang mit der Ausbildung der Spitze 101
kurz eingegangen werden. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Spitze 101
einen im Querschnitt geradlinig ausgebildeten Bereich 102 aufweist. Dessen Neigung
ist derart, dass er bei erfolgtem Anliegen der Dichtlippe 1 parallel zur Scheibe 8
verläuft (siehe Fig. 1). Daher bildet sich wenn man die Längenausdehnung der Leiste
quer zur Ebene der Figuren mit einbezieht, ein flächenartiger Anlagebereich aus. Der
Vorteil gegenüber einer abgerundeten Spitze liegt in der besseren Abdichtung, denn
bei einer solchen Abrundung ist die Berührung mit der Scheibe 8 nur linienförmig oder
im Querschnitt gesehen nur punktförmig, sodass eine Unterwanderung durch Regen oder
Schnee nicht ausgeschlossen ist, auch wenn der Auflagedruck theoretisch höher als
beim flächigen Auflagebereich 102 ist. Da sich dieser Auflagebereich wie erwähnt an
der Spitze, also weit weg von der Wurzel 103 befindet, ist der durch die Deformation
der Dichtlippe hervorgerufene Auflagedruck auf die Scheibe 8 immer noch gross genug.
[0019] Wie aus den Figuren ersichtlich, ist die Spitze 101 kräftiger ausgeführt als der
angrenzende Teil der Dichtlippe 1. Dies ergibt sich aus der Montage der Leiste. Sie
wird nämlich für einen bestimmten Rahmen bzw. einer bestimmten Scheibe stets mit einem
wenn auch geringen Uebermass geschnitten, um allfällige Masstoleranzen sicher überbrücken
zu können. Damit besteht jedoch die Tendenz, dass die Leiste etwas länger wird als
die entsprechende Rahmen- oder Scheibenseite, wodurch sie bei der Montage in der Länge
etwas gestaucht wird. Wäre die Spitze nicht verdickt, könnte sie sich verwerfen, d.h.
den Längenunterschied durch einen wellenförmigen Verlauf auszugleichen versuchen.
Sie würde also nicht mehr überall unter Druck anliegen. Durch die etwas kräftigere
Ausführung der Spitze 101 wird dieses Abheben aber sicher vermieden. Dies ist auch
von Bedeutung bei der Ausbildung der Leiste 8 in den Rahmenecken; zweckmässig enden
die entlang zweier Seiten verlaufenden Leisten kurz vor der gemeinsamen Ecke, worauf
sie in einer besonderen Form unter Ausbildung eines Eckstückes zusammenvulkanisiert
werden. DieEckstücke weisen im Prinzip ähnliche Querschnittsformen auf, sind aber
wegen der erwähnten Verwerfung noch kräftiger ausgeführt als die Leisten selber.
[0020] Die beiden konvexen Aussenseiten der Dichtlippen 1 und 10 gehen unter Bildung einer
relativ grossen Abrundung 12 ineinander über. Diese Abrundung dient dazu, ein meisselartiges
Werkzeug 13 ansetzen zu können, mit welchem die Leiste bzw. ihr Fuss 2 durch Hammerschläge
auf dieses Werkzeug in die Nut 6 eingetrieben wird. Da bei Fig. 1 die zweite Dichtlippe
10 fehlt, muss dort für den gleichen Zweck eine besondere Schulter 14 ausgebildet
werden, die an den Verbindungsbereich 11 angrenzt. Ohne diese Schulter 14 wäre das
Einsetzen in die Nut 6 praktisch unmöglich.
[0021] Weil die Leiste an der Aussenseite der Scheibe 8 liegt, könnte sie von Unbefugten,
die sich auskennen, entfernt werden, worauf die Scheibe 8 blossliegt und dann ebenfalls
weggenommen werden kann. Um dies zu verhindern, ist eine Nut 15 vorgesehen, durch
welche Fixierelemente, meist Stifte oder Nägel, schräg nach unten in den Rahmen 7
eingetrieben werden können. Diese lassen sich dann ohne Spezialwerkzeuge kaum mehr
oder höchstens mit einem sehr grossen Zeitaufwand entfernen. Weitere Mittel gegen
die Entfernung der Leiste sind aufgetragene Klebschichten, die jedoch vorzugsweise
an der nicht dargestellten Innenseite der Scheibe 8 zwischen dieser und einer weiteren
Dichtleiste oder auch nur einer gewöhnlichen Auflageleiste angebracht werden. Auch
die letztere kann noch verklebt werden, sodass die Wegnahme der Scheibe 8 verunmöglicht
wird.
[0022] Um alle die erwähnten Dichtfunktionen, unter Deformation der Dichtlippen 1, 10 und
der Verankerungslippen 4, 5 sowie die Festhalten der Scheibe bzw. des Füllelementes
8 einwandfrei ausüben zu können, muss der Wahl des richtigen Materials für die Leiste
besondere Beachtung geschenkt werden. Dieses darf nicht zu hart, aber auch nicht zu
weich sein, weil sonst im ersten Fall die Montage, im zweiten Fall die einwandfreie
Abdichtung in Frage gestellt wird. Zweckmässig ist Elastomer von einer Qualität mittlerer
Härte, mit einem Elastizitätsmodul von 30 - 60 N/mm
2. Diesen Grenzwerten ist eine Funktionsdehnung von 5 % zugrunde gelegt, d.h. sie gelten
bei Beanspruchung des Materials um diesen Wert aus dem nichtdeformierten Zustand heraus.
Um sich einen Begriff von dieser mittleren Härte machen zu können, sei erwähnt, dass
Elastomerdichtungen üblicher Art, die wie eine Art Feder zwischen der Scheibe und
dem Rahmen eingespannt sind, einen Elastizitätsmodul von nur 3 - 6 N/mm
2 aufweisen.
1. Elementdicht- und -halteleiste aus elastischem Material zum Dichten und Fixieren
von Glasscheiben bzw. Füllelementen in Umfassungsrahmen, die aus Holz, Metall oder
Kunststoff bestehen, welche Leiste eine zum Anliegen an die Scheibe bzw. das Füllelement
(8) bestimmte Dichtlippe (1) mit einer verdickten, mit einem Auflagebereich (102)
auf die Scheibe bzw. das Füllelement (8) versehenen Spitze (101) sowie einen von einem
an die Wurzel (103) der Dichtlippe (1) angrenzenden Übergangsbereich (11) sich im
wesentlichen in entgegengesetzter Richtung zu dieser erstreckenden Fuss (2) aufweist,
der wenigstens auf seiner einen Seite Verankerungslippen (5) trägt, deren Längsmittelachsen
(41) sich von ihm aus in einer gegen die Dichtlippe (1) geneigten Richtung erstrecken,
und mit einer Fläche versehen ist, die auf derselben Seite liegt wie die dem Auflagebereich
(102) abgewendete Rückseite der Dichtlippe (1) und die einen unmittelbar an den Übergangsbereich
(11) angrenzenden Anlagebereich (3) bildet, um den Druck der vom Aufliegen auf die
Scheibe bzw. das Füllelement (8) deformierten Dichtlippe (1) auf den Umfassungsrahmen
(7) zu leiten, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagebereich (3) sich auf über einen
geringen Teil der Höhe des Fusses erstreckt und die an ihn angrenzende Seite des Fusses
(2) entweder zurückgesetzt ist oder dann von ihm (3) aus in Richtung zum freien Ende
des Fusses (2) hin der Längsmittellinie (21) des Fusses (2) annähert, um den Anlagebereich
als Vorsprung zur alleinigen Übertragung des genannten Druckes auszubilden.
2. Leiste nach Anspruch 1, mit Verankerungslippen (4, 5) auf beiden Seiten des Fusses
(2), dadurch gekennzeichnet, dass die auf derselben Seite des Fusses (2) wie der Anlagebereich
(3) angeordneten Verankerungslippen (4) vom letzteren durch eine Einsenkung getrennt
sind.
3. Leiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material, aus
dem sie besteht, Elastomer mit einem Elastizitätsmodul von 30-60 N/mm2, bezogen auf eine Funktionsdehnung von 5%, ist.
1. Baguette d'étanchéité et de fixation en matière élastique pour la pose de vitre
ou similaires dans des cadres en bois, en métal ou en matière plastique, cette baguette
comportant une lèvre d'étanchéité (1) destinée à s'appliquer contre la vitre ou l'élément
similaire (8) au niveau d'une partie d'extrémité épaissie (101) comportant une zone
d'appui (102) contre la vitre ou l'élément similaire (8) et une base (2) qui part
d'une zone de transition (11) contiguë à la racine (103) de la lèvre d'étanchéité
(1) et s'étend essentiellement dans la direction opposée à cette lèvre et qui, sur
l'un au moins de ses côtés, comporte des lèvres d'ancrage (5) dont les axes médians
longitudinaux (41) s'étendent depuis la base en question dans une direction inclinée
par rapport à la lèvre d'étanchéité (1) et comporte une surface qui se trouve du même
côté que le côté arrière de la lèvre d'étanchéité (1) qui est à l'opposé de la zone
de contact (102) et qui constitue une zone de contact (3) située à proximité immédiate
de la zone de transition (11) pour transmettre au cadre (7) la pression de la lèvre
d'étanchéité (1) déformée du fait de l'appui sur la vitre ou sur l'élément similaire
(8), caractérisée en ce que la zone de contact et d'appui (3) ne s'étend que sur une
faible partie de la hauteur de la base et que le côté de la base (2) qui lui est contigu
est en retrait ou se rapproche, à partir de cette zone (3) en allant vers l'extrémité
libre de la base, 2), de la ligne médiane longitudinale (21) de la base (2), de manière
que la zone de contact soit en saillie pour être la seule à transmettre la pression
en question.
2. Baguette selon la revendication 1, qui comporte des lèvres d'ancrage (4, 5) des
deux côtés de la base (2), caractérisée en ce que les lèvres d'ancrage (4) situées
du même côté de la base (2) que la zone de contact (3) sont séparées de cette dernière
par une partie en retrait.
3. Baguette selon la revendication 1, caractérisée en ce que le matériau élastique
qui la constitue est un élastomère ayant un module d'élasticité de 30 à 60 N/mm2 rapporté à une extension de fonctionnement de 5%.
1. Sealing and fixing strip made of elastic material for mounting glass panes or the
like in frames which consist of wood, metal or plastics, said strip having a sealing
lip (1) intended for resting against the pane or the like (8), the sealing lip having
a thickened tip (101) with a supporting area (102) coming to rest against the pane
or the like (8) and a base (2) which extends from a transition area (11) adjacent
to the root (103) of the sealing lip (1) in a direction substantially opposite to
the latter and which is equipped on at least its one side with anchoring tips (5)
whose longitudinal center axis (41) extend from said base in a direction inclined
towards the sealing lip and further comprises a surface that lies on the same side
as the rear side of the sealing lip (1) opposite the supporting area (102) and constitutes
a contacting and supporting area (3) immediately adjoining the transition area (11)
in order to transmit to the frame (7) the pressure of the sealing lip (1) deformed
by its resting against the pane or the like (8), characterized in that the contacting
and supporting area (3) extends only over a small fraction of the height of the base
(2) and that the area of the base (2) adjacent to said area (3) either is withdrawn
or approaches, in the direction towards the free end of the base, the longitudinal
center line (21) of the base (2) so that the contacting and supporting area (3) forms
a protrusion for the sole transmission of said pressure.
2. Strip according to Claim 1, having anchoring tips (4, 5) on both sides of the base
(2),chracterized in that those tips (4) that are on the same side of the base (2)
as the contracting and supporting area (3) are separated from the latter by a recess.
3. Strip according to Claim 1, characterized in that the elastic material which the
strip is made of is an elastomeric material having a modulus of elasticity of 30 to
60 Wmm2, based on an operational tension of 5%.