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(11) |
EP 0 289 489 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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07.02.1990 Patentblatt 1990/06 |
(22) |
Anmeldetag: 11.11.1986 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: A46B 3/06 |
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Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP8600/651 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 8803/376 (19.05.1988 Gazette 1988/11) |
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VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON BORSTENWAREN UND DANACH HERGESTELLTE BORSTENWAREN
PROCESS FOR THE MANUFACTURE OF BRISTLED ARTICLES AND BRISTLED ARTICLES PRODUCED BY
SAID PROCESS
PROCEDE POUR LA FABRICATION D'ARTICLES A SOIES
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE DE ES FR GB IT |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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09.11.1988 Patentblatt 1988/45 |
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Patentinhaber: CORONET-WERKE Heinrich Schlerf GmbH |
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D-69483 Wald-Michelbach (DE) |
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Erfinder: |
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- WEIHRAUCH, Georg
D-6948 Waldmichelbach (DE)
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(74) |
Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti
Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert
Dipl.-Ing. Hartmut Lasch |
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Postfach 41 07 60 76207 Karlsruhe 76207 Karlsruhe (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 335 468 GB-A- 1 221 793
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DE-C- 730 159
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Bemerkungen: |
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Verbunden mit 86202194.6/0267329 (europäische Anmeldenummer/Veröffentlichungsnummer)
durch Entscheidung vom 13.03.89. |
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Borstenwaren mit einem Borstenträger,
der auf gegenüberliegenden Seiten wenigstens je ein Loch zur Aufnahme von einzelnen
oder bündelweise zusammengefaßten Kunststoff-Borsten zur Bildung eines Borstenbesatzes
an den gegenüberliegenden Seiten aufweist, sowie nach diesem Verfahren hergestellte
Borstenwaren.
[0002] Typische Beispiele für Borstenwaren der vorgenannten Art sind beidseitig besetzte
Handwaschbürsten oder Zahnbürsten, beidseitig mit Borsten besetzte Gurte, Bänder oder
Scheiben für technische Zwecke, insbesondere für Bürstmaschinen oder auch beidseitig
mit Borsten versehene Matten, z. B. Fußabtrittmatten. Solche Borstenwaren werden bisher
derart hergestellt, daß bei starren Borstenträgern, auf dessen beiden Seiten Sacklöcher
- zumeist in gegenseitigem Versatz - eingebracht und in diese Löcher die Borsten eingebracht
werden, die dann in den Löchern verankert werden. Bei dünnen, flexiblen Borstenträgern
wird hingegen eine perforierte oder gewebeartige Struktur verwendet und es werden
Borsten durch die offene Struktur gefädelt und mechanisch am Borstenträger befestigt.
Die Verfahren sind fertigungstechnisch aufwendig und teuer.
[0003] Aufgrund der zunehmenden Verwendung von Kunststoff-Borsten und Borstenträgern aus
Kunststoffen gehen seit vielen Jahren die Bemühungen dahin, bei einseitig mit Borsten
besetzten Borstenwaren Borstenträger und Borsten durch Schweißen miteinander zu verbinden.
Hierbei werden die Enden stumpf auf die gleichfalls aufgeschmolzene Oberfläche des
Borstenträgers aufgedrückt. Nach dem Erstarren der Schmelze ist die Verbindung hergestellt.
[0004] Beim Stumpfschweißen ergeben sich Probleme in der Auswahl der Kunststoffe. Sie gelingt
in einem für Dauerbeanspruchung befriedigendem Maß im wesentlichen nur bei gleichen
Werkstoffen von Borsten und Borstenträger. Da die Borsten wegen ihrer Beanspruchung
aus relativ hochwertigen Kunststoffen bestehen müssen, erfordert dies die Verwendung
gleichermaßen hochwertiger Kunststoffe für den Borstenträger, was aus rein fertigkeitstechnischen
Gründen an sich nicht notwendig wäre. Dies verteuert also das Produkt unnötig.
[0005] Ungleiche Werkstoffpaarungen lassen sich dann verwenden, wenn die Borsten in Sacklöcher
eingesetzt werden und diese Hinterschnitte aufweisen, hinter die die Schmelze fließen
kann, um eine einwandfreie Verankerung zu erhalten. Die Herstellung solcher Hinterschnitte
in Sacklöchern ist nur mit aufwendigen Werkzeugen möglich.
[0006] Es ist auch bekannt, daß zur Herstellung einer ringförmigen oder zylindrischen Borstenware
die offene ebene Struktur mit ihren Rändern unter Überlappen derselben zu einem Ring
geformt und das aufgeschmolzene Ende von Borstenbündeln durch den Überlappungsbereich
durchgedrückt wird. Nach dem Erstarren sind nicht nur die Borsten verankert, sondern
ist zugleich auch der Ring geschlossen.
[0007] Der vorgenannte Stand der Technik ist umfassend in der DE-OS-2 335 468 beschrieben,
weshalb diese Druckschrift als exemplarisch für das gesamte Gebiet der Schweiß- bzw.
Schmelzverbindung von Borsten und Borstenträger gelten kann.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Borstenwaren
mit beidseitigem Borstenbesatz bzw. Borstenwaren dieser Art zu schaffen, die eine
einfache und kostengünstige Herstellung, eine sichere Verankerung der Borsten im Borstenträger
bei einer beliebigen Auswahl des Werkstoffs für den Borstenträger gestattet.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Löcher an den gegenüberliegenden
Seiten derart in den Borstenträger eingebracht werden, daß sie miteinander in Verbindung
stehen, daß die von beiden Seiten dem Borstenträger zugeführten Borsten an ihren dem
Borstenträger zugekehrten Enden aufgeschmolzen und in die gegenüberliegenden Löcher
bis zum Zusammenstoßen der aufgeschmolzenen Enden innerhalb der Löcher und Verpressen
gegen die Lochwand eingeführt werden.
[0010] In Abkehr von der bisherigen Technologie, bei der die Borsten oder Borstenbündel
jeweils nur mit dem Borstenträger verbunden werden, geht die Erfindung den Weg, die
Borsten an der einen Seite des Borstenträgers unmittelbar mit den Borsten an der anderen
Seite zusammenstoßen, wodurch die aufgeschmolzenen Enden sich bei verschweißbaren
Kunststoffen untereinander verbinden oder bei nicht verschweißbaren Kunststoffen gegen
die Lochwand pressen und so ein Kraftschluß entsteht. Es ist ohne weiteres ersichtlich,
daß bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens der Borstenträger, der an der Schmelzverbindung
selbst nicht teilzunehmen braucht, im Bedarfsfall jedoch teilnehmen kann, aus jedem
beliebigen Werkstoff, z. B. Kunststoff, Holz, Metall oder dergleichen bestehen kann,
ohne daß hierdurch die Verbindung der Borsten untereinander und mit dem Borstenträger
ungünstig beeinflußt werden könnte.
[0011] In bevorzugter Ausführung des Verfahrens ist vorgesehen, daß am Borstenträger im
Bereich der Löcher Vorsprünge und/oder Hinterschnitte und/oder Rauhigkeiten zur Verankerung
der Borsten im aufgeschmolzenen Bereich angebracht werden, z. B. anläßlich dessen
Herstellung oder nachträglich durch Warmeinformung erzeugt werden. Die Anbringung
von Vorsprüngen, Hinterschnitten oder auch nur von Rauhigkeiten an den durchgehenden
Löchern des Borstenträgers sorgen für eine Verbesserung der Verankerung der Borsten,
wobei diese Maßnahmen gegen Auszugskräfte in beiden Richtungen wirksam sind. Die fertigungstechnische
Erzeugung solcher Hinterschnitte oder Vorsprünge ist sowohl bei mechanischer oder
termischer Herstellung der Löcher, wie auch beim Herstellen des Borstenträgers und
der Löcher durch Gießen, z. B. Spritzgießen, ohne Schwierigkeiten möglich, da jeder
in die lichte Weite der Löcher hineinragende Vorsprung zu seinen beiden Seiten einen
Hinterschnitt für die jeweils abgewandten Borsten bildet, so daß faktisch nur Vorsprünge
oder Rauhigkeiten notwendig sind, um eine verbesserte auszugsfeste Verankerung zu
erreichen. Bei dünnen Borstenträgern und/oder tiefer Aufschmelzung der Borstenenden
verbleibt die Schmelze auf der Außenseite des Borstenträgers unter Bildung eines abstützenden
Wulstes.
[0012] Eine nach dem vorgenannten Verfahren hergestellte Borstenware mit einem Borstenträger
und an gegenüberliegenden Seiten in Löchern des Borstenträgers angeordneten Kunststoff-Borsten
zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß die an gegenüberliegenden Seiten angeordneten
Löcher miteinander in Verbindung stehen und die von gegenüberliegenden Seiten in die
Löcher wenigstens bis zur gegenseitigen Berührung eingeführten Borsten durch Verschmelzen
im Berührungsbereich miteinander verbunden sind. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen,
daß der Borstenträger im Bereich seiner Löcher Vorsprünge und/oder Hinterschnitte
und/oder Rauhigkeiten zum Verankern der Borsten aufweist.
[0013] In bevorzugter Ausführung weist der Borstenträger Durchgangslöcher und in diesen
nach innen ragende Vorsprünge auf, wobei die Vorsprünge als einzelne oder ringförmig
geschlossene Nasen, als Querstege oder als Einschnürung des Durchgangsloches ausgebildet
sein können.
[0014] Eine abgewandelte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die ineinander übergehenden
Löcher an den gegenüberliegenden Seiten des Borstenträgers so angeordnet sind, daß
sie im Übergangsbereich gegeneinander versetzt sind. Bei dieser Ausführungsform wird
durch den Versatz des einen Loches gegenüber dem anderen ein Hinterschnitt für die
Borsten an der jeweils gegenüberliegenden Seite geschaffen. Versetzte Löcher können
dann, wenn sie sich in der Tiefe überschneiden, bei nichtverschweißbarem Borstenmaterial
zur Bildung von Füßen zur Verankerung führen.
[0015] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Borstenträger am Öffnungsrand
der Löcher eine seine Oberfläche überragende, ringförmige Erhöhung auf. Durch diese
ringförmige Erhöhung wird die beim Einführen der aufgeschmolzenen Borstenenden verdrängte
Schmelze eingefaßt. Durch diese Maßnahme ist es ferner möglich, den Borstenträger
extrem dünnwandig, gegebenenfalls flexibel zu gestalten und gleichwohl eine ausreichend
große Tiefe der Löcher für das Befestigen und Führen (seitliches Abstützen) der Borsten
zu erhalten.
[0016] Weist die ringförmige Erhöhung innenseitig eine Einlaufschräge für das Einführen
der Borstenbündel auf, so ergibt sich der weitere fertigungstechnische Vorteil, daß
die beim Aufschmelzen der Borstenenden entstehende Schmelzperle leichter in das Loch
eingeführt werden kann. Dies kann noch dadurch unterstützt werden, daß die Löcher
im Borstenträger von ihrem Öffnungsrand nach innen verlaufende Einlaufschrägen aufweisen.
[0017] Bei erfindungsgemäß hergestellten Borstenwaren können nicht nur Borsten und Borstenträger
aus verschiedenen Werkstoffen bestehen, sondern auch die Borsten selbst können aus
unterschiedlichen Kunststoffen bestehen, da sie im Schmelzbereich durch Anpressen
an die Lochwand und/oder in Verbindung mit den Vorsprüngen oder Rauhigkeiten an den
Durchgangslöchern eine ausreichende Verankerung selbst dann erhalten, wenn die beiden
Werkstoffe nicht miteinander verschweißen. Selbstverständlich können an einem einzigen
Borstenträger auch bereichsweise Borsten aus unterschiedlichen Werkstoffen in unterschiedlicher
Konfiguration und Dichte angeordnet werden.
[0018] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger in der Zeichnung wiedergegebener Ausführungsformen. In der Zeichnung
zeigen:
- Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Verfahrens in einer
Verfahrensstufe;
- Fig. 2 einen Schnitt einer Ausführungsform einer Bürste;
- Fig. 3 - 9 je einen vergrößerten Teilschnitt verschiedener Ausführungsformen der
Verbindung der Borstenbündel untereinander und/oder mit dem Borstenträger;
- Fig. 10 - 11 eine Detail-Draufsicht auf einem Borstenträger mit verschiedenen Ausführungsformen
für die Verankerung der Borstenbündel;
- Fig. 12 - 13 je einen Detailschnitt eines Borstenträgers mit weiteren Ausführungsformen
für die Verankerung der Borstenbündel.
[0019] In Figur 1 ist ein Borstenträger (1) im längsschnitt erkennbar, wie er beispielsweise
für Handwaschbürsten mit beidseitigem Borstenbesatz bekannt ist. In Abweichung von
den bekannten Ausführungen weist der Borstenträger (1), der aus beliebigem Material
bestehen kann, durchgehende Löcher oder Bohrungen (2) auf, die anläßlich seiner Herstellung
(Spritzgießen, Schäumen oder dergleichen) oder danach durch Bohren, Wärmeinformen
oder dergleichen erzeugt werden können. In jedes Durchgangsloch (2) des Borstenträgers
(1) wird von jeder Seite ein Borstenbündel (3) eingeführt, das zuvor an seinem Ende
(4) aufgeschmolzen wird. Dabei sitzen die Borstenbündel (3) für jede Seite des Borstenträgers
(1) vorzugsweise in einem gemeinsamen Halter, so daß sie gleichzeitig in die Durchgangslöcher
(2) eingeführt werden können. Das Aufschmelzen der Enden (4) der Borstenbündel (3)
kann durch Kontaktwärme oder durch kontaktloses Erhitzen erfolgen. In Figur 1 ist
beispielhaft das sogenannte Heizspiegelverfahren wiedergegeben, bei dem zwischen dem
eingespannten Borstenträger (1) und den in den nicht gezeigten Haltern sitzenden Borstenbündeln
(3) ein Heizspiegel (5) eingefahren wird, bis die Enden (4) ausreichend erweicht sind.
Die Heizspiegel (5) werden dann entsprechend dem wiedergegebenen Doppelpfeil nach
außen gefahren und die Borstenbündel (3) in die Durchgangslöcher (2) eingeführt.
[0020] Wie aus Figur 2 ersichtlich, werden die Borstenbündel (3) soweit eingeführt, bis
sie an den aufgeschmolzenen Enden zusammenstoßen und sich die Schmelze im Durchgangsloch
ausbreitet. Die Art der Verankerung der Borstenbündel im Borstenträger (1) kann auf
verschiedene Art und Weise erfolgen, wie dies nachstehend anhand mehrerer Ausführungsformen
beschrieben ist.
[0021] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 ist das Durchgangsloch (2) im Borstenträger
(1) als durchgehende zylindrische Bohrung ausgebildet, ggf. mit einer gewissen Oberflächenrauhigkeit
versehen. Die von gegenüberliegenden Seiten in das Durchgangsloch (2) eingeführten
Borstenbündel (3), die an ihren vorlaufenden Enden aufgeschmolzen sind, bilden an
der Stoßstelle eine Verdickung (6). Diese Verdickung (6) liegt der Wandung des Durchgangslochs
(2) kraftschlüssig an, so daß die Borstenbündel (3) hier verankert sind.
[0022] In Figur 4 ist eine Ausführungsform wiedergegeben, bei der eine verbesserte Verankerung
dadurch erreicht wird, daß das Durchgangsloch (2) etwa in mittlerer Höhe nasenartige
Vorsprünge (7) aufweist, die ggf. auch zu einem einzigen ringförmigen Vorsprung zusammengefaßt
sein können. Dadurch ergibt sich im mittleren Bereich des Durchgangslochs (2) eine
Verengung. Die zusammenfließende Schmelze (8) beider Borstenbündel (3) hinterfließt
dabei auch jeweils die Vorsprünge (7), so daß die Borstenbündel (3) gegen Auszugskräfte
in beiden Richtungen gesichert sind.
[0023] Während bei den Ausführungsformen gemäß Figuren 3 und 4 die Borstenbündel (3) vorzugsweise
aus gleichem, miteinander verschweißbarem Material bestehen, zeigt Figur 5 eine Ausführungsform,
die auch für nicht verschweißbares Material geeignet ist. Hier sind im Durchgangsloch
(2) im mittleren Bereich, jedoch in unterschiedlicher Höhe Vorsprünge (9) vorgesehen.
Durch den Versatz der Vorsprünge (9) kann die Schmelze (10) jedes Borstenbündels hinter
einen oder einen Teil dieser Vorsprünge (9) fließen, so daß jedes Borstenbündel (3)
für sich im Borstenträger verankert ist. Dabei können, wie beispielsweise Figur 11
zeigt, am inneren Umfang des Durchgangslochs (2) mehrere solcher nasenartigen Vorsprünge
(9) angeordnet sein.
[0024] Figur 6 zeigt einen Borstenträger (1) in Form eines Röhrchens (11), in welchem die
Borstenbündel (3) nach Zusammenlaufen ihrer aufgeschmolzenen Enden wiederum unter
Bildung einer Verdickung (6) kraftschlüssig festgelegt sind.
[0025] Eine ähnliche Ausführungsform zeigt Figur 7 mit einem sehr dünnen Borstenträger (1)
mit an beiden Seiten überstehenden hülsenartigen Führungen (12), die wiederum ein
Durchgangsloch (2) bilden, in welchem die Borstenbündel (3) mit einer Verdickung (6)
kraftschlüssig verankert sind.
[0026] In Figur 8 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem der Borstenträger (1) 2 von
gegenüberliegenden Seiten eingebrachte bzw. erzeugte Löcher (2) aufweist, deren Achsen
gegeneinander versetzt sind, so daß je ein Hinterschnitt (13) entsteht. Beim Stoßen
der aufgeschmolzenen Enden der Borsten (3) fließt die Schmelze unter Bildung je einer
Verdickung (14) hinter die Hinterschnitte (13), so daß wiederum jedes Borstenbündel
für sich formschlüssig verankert ist. Auch diese Ausführungsform eignet sich für nicht
miteinander verschweißbares Borstenmaterial.
[0027] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 9 ist wiederum ein sehr dünnwandiger Borstenträger
(1) vorgesehen, der ggf. auch biegsam und flexibel ausgebildet sein kann. Die Borstenbündel
(3) sind an ihren Ende so weit aufgeschmolzen, daß beim Einführen der Borstenbündel
(3) in das Durchführungsloch (2) und beim Zusammenstoßen derselben eine geringe Menge
an Schmelze an den Außenseiten 15 des Borstenträgers (1) aufgestaut wird, die nach
dem Erkalten einen Wulst (16) ergibt. Dadurch daß die Schmelze im mittleren Bereich
(17) zusammenfließt, sind auch hier wiederum die Borstenbündel (3) gegen Auszugskräfte
in beiden Richtungen gesichert.
[0028] Figur 10 zeigt lediglich eine Detailansicht eines Borstenträgers (1) mit Durchgangsloch
(2), innerhalb dessen ein quer verlaufender Steg (18) angeordnet ist, der für die
im Bedarfsfall notwendige Verankerung der Borstenbündel sorgt.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 12 wird das Durchgangsloch (2) durch zwei
gegeneinander versetzte Löcher erzeugt, deren Boden (19) jeweils einen Hinterschnitt
für das von der gegenüberliegenden Seite eingeführte Borstenbündel bildet. Im Gegensatz
zu Figur 8 sind die beiden Löcher jedoch in der Tiefe nicht versetzt. Diese Ausführungsform
eignet sich deshalb vorzugsweise für Borstenmaterial, das miteinander verschweißbar
ist.
[0030] Schließlich ist in Figur 13 ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem das Durchgangsloch
(2) konische Wände (20) aufweist, die eine Art Einlaufschräge für die Schmelze der
Borstenbündel bildet. Ggf. kann die Einlaufschräge auch zu einem die Außenseiten des
Borstenträgers (1) überragenden Wulst (21) verlängert sein.
[0031] Die Schilderung der vorgenannten Ausführungsform zeigt, daß für die Borsten jeder
beliebige Kunststoff verwendet werden und daß - bei entsprechenden mechanischen Verankerungsmitteln
- für die beiden Seiten des Borstenträgers auch unterschiedliche Kunststoffe eingesetzt
werden können, um beispielsweise unterschiedliche Borstenhärten auf beiden Seiten
zu erzielen. Ebenso ist es möglich, an den beiden Seiten des Borstenträgers Borstenbündel
unterschiedlichen Durchmessers oder Querschnittes oder mit unterschiedlicher Borstenzahl
und/oder Borstenfarbe einzusetzen. Ferner kann der Borstenträger aus beliebigem Material
bestehen. Es können ferner fast beliebig dünne Borstenträger eingesetzt werden, da
für die kraft- oder formschlüssige Verankerung eine sehr geringe Höhe ausreicht, insbesondere
lassen sich auf diese Weise auch Bandbürsten oder dergleichen für industrielle Zwecke
herstellen. Vorstehend sind nur einige wenige Möglichkeiten, die die Erfindung bietet,
aufgezeigt.
1. Verfahren zur Herstellung von Borstenwaren mit einem Borstenträger, der auf gegenüberliegenden
Seiten wenigstens je ein Loch zur Aufnahme von einzelnen oder bündelweise zusammengefaßten
Kunststoff-Borsten zur Bildung eines Borstenbesatzes an den gegenüberliegenden Seiten
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Löcher an den gegenüberliegenden Seiten
derart in den Borstenträger eingebracht werden, daß sie miteinander in Verbindung
stehen, daß die von beiden Seiten dem Borstenträger zugeführten Borsten an ihren dem
Borstenträger zugekehrten Enden aufgeschmolzen und in die gegenüberliegenden Löcher
bis zum Zusammenstoßen der aufgeschmolzenen Enden innerhalb der Löcher und Verpressen
gegen die Lochwand eingeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Borstenträger im Bereich
der Löcher Vorsprünge und/oder Hinterschnitte und/oder Rauhigkeiten zur Verankerung
der Borsten im aufgeschmolzenen Bereich angebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge und/oder
Hinterschnitte im Bereich der Löcher des Borstenträgers anläßlich dessen Herstellung
erzeugt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten
an ihren Enden so weit aufgeschmolzen werden, daß nach ihrem Einführen in die Löcher
des Borstenträgers die Schmelze auf der Außenseite des Borstenträgers unter Bildung
eines Wulstes verbleibt.
5. Borstenware, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bestehend aus einem
Borstenträger und an gegenüberliegenden Seiten in Löchern des Borstenträgers angeordneten
Kunststoff-Borsten, dadurch gekennzeichnet, daß die an gegenüberliegenden Seiten angeordneten
Löcher miteinander in Verbindung stehen und die von gegenüberliegenden Seiten in die
Löcher wenigstens bis zur gegenseitigen Berührung eingeführten Borsten durch Verschmelzen
im Berührungsbereich miteinander verbunden sind.
6. Borstenware nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger im Bereich
seiner Löcher Vorsprünge und/oder Hinterschnitte und/oder Rauhigkeiten zum Verankern
der Borsten aufweist.
7. Borstenware nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten im
Bereich der Außenseiten des Borstenträgers an den Rand der Löcher im schmelzflüssigen
Zustand angeformte Wulste aufweisen.
8. Borstenware nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger
Durchgangslöcher und in diesen nach innen ragende Vorsprünge aufweist.
9. Borstenware nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge als einzele
oder ringförmig geschlossene Nasen, als Querstege oder als Einschnürung des Durchgangsloches
ausgebildet sind.
10. Borstenware nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
ineinander übergehenden Löcher an den gegenüberliegenden Seiten des Borstenträgers
so angeordnet sind, daß sie im Übergangsbereich gegeneinander versetzt sind.
11. Borstenware nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Borstenträger am Öffnungsrand der Löcher einen seine Oberfläche überragende ringförmige
Erhöhung aufweist.
12. Borstenware nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmige Erhöhung
innenseitig eine Einlaufschräge für das Einführen der Borstenbündel aufweist.
13. Borstenware nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Löcher im Borstenträger von ihrem Öffnungsrand nach innen verlaufende Einlaufschrägen
aufweisen.
1. Process for the production of bristle articles with a bristle carrier having on
opposite sides in each case at least one hole for receiving individual or bundlewise-combined
plastic bristles for providing a bristle coverage on the opposite sides, characterized
in that on the opposite sides, the holes are made in the bristle carrier in such a
way that they are interconnected, that the bristles supplied from the two sides to
the bristle carrier are melted at their ends facing the bristle carrier and are inserted
into the facing holes until abutment occurs of the melted ends within the holes and
then are pressed against the wall of the hole.
2. Process according to claim 1, characterized in that projections and/or undercuts
and/or roughnesses are provided in the vicinity of the holes on the bristle carrier
for anchoring the bristles in the melted area.
3. Process according to claims 1 or 2, characterized in that the projections and/or
undercuts in the vicinity of the holes of the bristle carrier are produced during
the manufacture thereof.
4. Process according to one of the claims 1 to 3, characterized in that the ends of
the bristles are melted to such an extent that after they have been inserted in the
holes of the bristle carrier, the melt is left on the outside of the bristle carrier,
accompanied by the formation of a bead.
5. Bristle article, produced according to one of the claims 1 to 4, comprising a bristle
carrier and plastic bristles arranged on opposite sides in holes of the bristle carrier,
characterized in that the holes on opposite sides are connected and the bristles inserted
from the opposite sides into the holes at least until they come into contact with
one another are interconnected in the contact area by fusion.
6. Bristle article according to claim 5, characterized in that in the vicinity of
its holes, the bristle carrier has projections and/or undercuts and/or roughnesses
for anchoring the bristles.
7. Bristle article according to claims 5 or 6, characterized in that in the vicinity
of the outsides of the bristle carrier, the bristles have on the edge of the holes
in the molted state shaped-on beads.
8. Bristle article according to one of the claims 5 to 7, characterized in that the
bristle carrier has through-holes and in the same inwardly projecting projections.
9. Bristle article according to claim 8, characterized in that the projections are
constructed as individual or annularly closed noses, crossbars or constrictions of
the through-hole.
10. Bristle article according to one of the claims 5 to 9, characterized in that the
holes passing into one another are so arranged on the opposite sides of the bristle
carrier, that they are recip- rocately displaced in the transition area.
11. Bristle article according to one of the claims 5 to 10, characterized in that
on the opening edge of the holes, the bristle carrier has an annular protuberance
projecting over its surface.
12. Bristle article according to claim 11, characterized in that on the inside, the
annular protuberance has a feed slope for inserting the bristle bundle.
13. Bristle article according to one of the claims 5 to 12, characterized in that
the holes in the bristle carrier have feed slopes passing from their opening edge
to the inside.
1. Procédé de fabrication de produits en soies comportant un porte-soies, qui présente
sur des côtés opposés, dans chacun d'eux, au moins un trou destiné à recevoir des
soies en matière plastique individuelles ou rassemblées en faisceaux pour créer une
garniture de soies sur les côtés opposé, caractérisé en ce que les trous sur les côtés
opposés sont ménagés dans le porte-soies de telle façon qu'ils soient en liaison entre
eux, que les soies introduites depuis les deux côtés du porte-soies sont fondues sur
leurs extrémités tournées vers le porte-soies et sont introduites dans les trous opposés
jusqu'à réaliser une butée réciproque de leurs extrémités fondues à l'intérieur des
trous et une compression sur la paroi de trou.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que des saillies, et/ou des
contre-dépouilles et rugosités sont réalisées sur le porte-soies dans la zone des
trous pour ancrer les soies dans la zone fondue.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les saillies et/ou
les contre-dépouilles dans la zone des trous du porte-soies sont réalisées lors de
la fabrication de ce dernier.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les soies sont
suffisamment fondues à leurs extrémités pour que la masse fondue se maintienne, après
leur introduction dans les trous du porte-soies, sur le côté extérieur du porte-soies
en réalisant un renflement.
5. Article en soies fabriqué selon l'une des revendications 1 à 4, constitué d'un
porte-soies et de soies en matière plastique, disposées sur des côtés opposés dans
des trous du porte-soies, caractérisé en ce que les trous ménagés sur les côtés opposés
sont en liaison l'un avec l'autre et en ce que les soies introduites depuis des côtés
opposés dans les trous au moins jusqu'au contact réciproque sont reliées entre elles
par fusion dans la zone de contact.
6. Article en soies selon la revendication 5, caractérisé en ce que le porte-soies
présente dans la zone de ses trous des saillies et/ou des contre- dépouilles et/ou
des rugosités pour l'ancrage des soies.
7. Article en soies selon la revendication 5 ou 6, caractérisé en ce que les soies
présentent un renflement, formé à l'état fluide dû à la fusion, dans la zone des côtés
extérieurs du porte-soies, sur le bord des trous.
8. Article en soies selon l'une des revendications à 5 à 7, caractérisé en que le
porte-soies présente des trous traversants et des saillies en protru- sion vers l'intérieur
de ceux-ci.
9. Article en soies selon la revendication 8, caractérisé en ce que les saillies sont
en forme de nez individuels ou fermés en anneaux, de barreaux transversaux ou d'un
rétrécissement du trou traversant.
10. Article en soies selon l'une des revendication 5 à 9, caractérisé en ce que les
trous communiquant sont disposés sur les côtés opposés du porte-soies de telle façon
qu'ils soient décalés l'un par rapport à l'autre dans la zone de communication.
11. Article en soies selon l'une des revendications 5 à 10, caractérisé en ce que
le porte-soies présente, dans le bord d'ouverture des trous, une surélévation annulaire
en saillie au-dessus de sa surface.
12. Article en soies selon la revendication 11, caractérisé en ce que la surélévation
annulaire présente à l'intérieur un surface conique d'introduction en vue de l'introduction
du faisceau de soies.
13. Article en soies selon l'une des revendications 5 à 12, caractérisé en ce que
les trous du porte-soies présentent des surfaces coniques d'introduction orientées
depuis leur bord d'ouverture vers l'intérieur.