[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Geradeausziehen eines Rohres in mindestens
zwei Stufen über eine der Anzahl der Ziehstufen entsprechende Anzahl vom im Innern
des Rohres befindlicher Dorne, wobei jeder Dorn durch eine in Ziehrichtung vor der
nächsten Ziehdüse aber hinter dem dieser Ziehdüse zugeordneten Dorn in das Rohr eingebrachte
Eindellung in Ziehposition gebracht wird.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0003] Ein solches Verfahren und eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Einrichtung
ist bereits bekannt geworden aus der DE-OS 26 23 385. Zur Durchführung dieses bekannten
Verfahrens werden jedoch relativ kompliziert aufgebaute Dorne benötigt, die beispielsweise
über Steckverbindungen oder ähnlich wirkende Verbindungen untereinander in Verbindung
stehen müssen. Die Ausbildung dieser Verbindungsbereiche ist relativ kompliziert und
damit teuer.
Dadurch, daß der komplette Satz der zu verwendenden Dorne miteinander lösbar verbunden
ist, bleibt der jeweils nächst kleinere Dorn sowie alle folgenden kleineren Dorne
eines in einer Ziehdüse in Ziehstellung befindlichen Dorns bis zur nächsten Eindellung
im Bereich dieser Ziehdüse an Ort und Stelle. Dies bedeutet, daß der Abstand zwischen
den einzelnen Dornen und damit die Größe der dazwischen befindlichen Verbindungsteile
genügend groß sein muß, um den nächst kleineren Dorn durch eine jeweilige Ziehstation
so weit nach vorne zu transportieren, daß zwischen dem größeren und dem nächst kleineren
Dorn an der Ziehdüse eine Eindellung vorgenommen werden kann. Damit ist der Ort für
ein Eindellwerkzeug sehr begrenzt und des muß ein unnötig langer Hohlzug in Kauf genommen
werden, weil mit der Eindellung auf jeden Fall abgewartet werden muß, bis sich der
nächst kleinere Dorn im Bereich der von der vorangegangenen größeren Ziehdüse verminderten
Wandstärke des Rohres befindet.
[0004] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art vorzuschlagen, das einen einfacheren Dornaufbau ermöglicht, mehr Raum für die
Eindellvorrichtung schafft und dennoch einen kürzeren Hohlzug ermöglicht.
Weiterhin soll eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen werden.
[0005] Diese Aufgabe ist bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß vor Ziehbeginn in bekannter Reihenfolge die gewünschte Anzahl
Dorne unabhängig voneinander in den Anfangsbereich des Rohres eingebracht wird so,
daß sie mit Ziehbeginn zwischen einer Ziehangel und einer hinter dem letzten und größten
Dorn in das Rohr eingebrachten Eindellung angeordnet sind, worauf während des nachfolgenden
Ziehprozesses die jeweils restlichen Dorne mit dem gezogenen Teil weitertransportiert
werden und im Bereich der aus der jeweiligen Ziehdüse austretenden, in ihrer Dicke
verminderten Rohrwandstärke aber möglichst nahe hinter dem letzten Dorn, der die vorangegangene
Ziehdüse passiert hat, je eine weitere Eindellung vorgenommen wird.
[0006] Nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren werden also die Dorne nicht mehr lösbar miteinander
verbunden, sondern weisen überhaupt keine Verbindung untereinander auf. Sie liegen
lediglich lose im Rohr in der richtigen Reihenfolge hintereinander. Danach werden
in an sich bekannter Weise bis auf den letzten größten Dorn alle Dorne durch die größte
Ziehdüse hindurch transportiert, worauf der größte Dorn von der hinter ihm im Rohr
befindlichen Delle in Ziehposition gezogen und dabei in seiner Ziehposition die Rohrwandstärke
vermindert. Die dem größten Dorn vorangehenden Dorne bleiben aber nun nicht mehr relativ
zu diesem größten Dorn in unveränderter Position während des Ziehvorganges, sondern
wandern vielmehr mit dem Teil der zwar eine Durchmesserveränderung aber keine Wanddickenveränderung
erfahren hat, ungehindert mit. Hierdurch wird zwischen dem vorhergehenden Dorn und
einem nachfolgenden kleineren Dorn Platz für eine Eindellung geschaffen, mit der der
jeweils nächste Dorn in die Ziehposition der nächst kleineren Düse gezogen werden
soll. Da aber die vorangegangenen Dorne in dem Bereich der nicht reduzierten Wandstärke
des Rohres liegen, kann die Eindellung in einem kurzen Bereich dahinter in die reduzierte
Wandstärke erfolgen, so daß es nicht mehr erforderlich ist, eine größere Länge des
Rohres mit reduzierter Wandstärke als Hohlzug zu ziehen. Hohlzug bedeutet hierbei,
daß das zu ziehende Rohr durch eine Ziehdüse gezogen wird, ohne daß sich gleichzeitig
im Ziehbereich ein Dorn in Ziehposition befindet. Somit also gelingt es mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein Rohr mit einem an sich bekannten Arbeitsergebnis zu ziehen, jedoch einfachere
Dorne zu verwenden, die nötige Hohlzuglänge zu reduzieren und Platz für eine Eindellvorrichtung
zu schaffen. Gerade der letzte Punkt erweist sich als besonders wichtig, weil nunmehr
die Eindellvorrichtung so gestaltet werden kann, daß der eigentliche Eindellbolzen
sich in geeigneter Weise mit der Oberflächenbewegung des Werkstückes mitbewegen kann,
so daß einerseits ein Stillstand des Ziehprozesses zur Einbringung der Delle nicht
nötig ist, andererseits die Rißgefahr des Werkstückes bei herkömmlicher Dellung unter
Ziehgeschwindigkeit vermeidbar wird.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens werden in den Unteransprüchen 2 und
3 beschrieben.
[0008] Eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit mindestens
zwei in Ziehrichtung aufeinander folgenden Ziehdüsen und je mindestens einer Eindellvorrichtung
für jede Ziehdüse zeichnet sich dadurch aus, daß jeder Ziehdüse ein unabhängiger Ziehdorn
sowie in Ziehrichtung abwärts eine Dellvorrichtung mit mindestens einem Dellwerkzeug
zugeordnet ist, welch letzteres so gesteutert ist, daß ein Eindellbolzen frühestens
dann betätigt wird, wenn der mit nicht reduzierter Wandstärke des Werkstückes durchgeführte
Hohlzugbereich des Werkstückes das Werkzeug passiert hat.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den Unteransprüchen
5 bis 10 beschrieben.
[0010] Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel
zeigen, näher erläutert werden.
[0011] Es zeigen:
Figuren 1 bis 6 verschiedene Ziehstufen schematisch
Figur 7 Seitenansicht einer Geradeausziehmaschine mit Ziehdüse, Ziehschlitten und
Eindellvorrichtung
Figur 8 Ansicht in Richtung des Pfeils B nach Figur 7
Figuren 9 bis 11 Ansicht in Richtung des Pfeils A nach Figur 7 in von Figur 11 nach
Figur 9 fortschreitender Arbeitsstellung
[0012] In Figur 1 ist schematisch dargestellt ein Rohr 1 zu Beginn des Ziehvorganges. Am
vorderen Ende des Rohres 1 ist eine Ziehangel 9 angeformt, die bereits durch die Ziehdüse
6 hindurchgeführt wurde. Im Inneren des Rohres der Ziehdüse 6 sind die Dorne 2, 3
und 4 als völlig lose und unabhängige Stücke hintereinander in das Rohr eingelegt.
Hinter dem größten Dorn 2 ist eine Eindellung 10 vorgesehen. In Ziehrichtung werden
die Dorne immer kleiner.
[0013] Wird nun über die Ziehangel 9 das Rohr 1 in Ziehrichtung 5 gezogen, so wandern die
Dorne 3 und 4 durch die Ziehdüse 6 ungehindert hindurch, während dort gleichzeitig
Rohr 1 in seinem Durchmesser, nicht jedoch in seiner Wandstärke reduziert wird.
[0014] Es kommt nun alsbald der Dorn 2 in den Bereich der Ziehdüse 6 und wird von der Eindellung
10 gegen die Ziehdüse 6 zunächst angelegt, wie dies Figur 2 zeigt. Bei weiterem Ziehfortschritt
wird der Dorn 2 so weit in die Ziehdüse 6 hineingezogen, daß er in an sich bekannter
Weise nunmehr in Ziehposition sitzt und hierbei die Wandstärke des Rohres 1 reduziert.
Diese Situation ist in der Darstellung nach Figur 3 eingetreten. Hierbei ist bei Figur
3 zu sehen, daß sich die Dorne 3 und 4 noch im vorderen Bereich des Rohres mit unverminderter
Wanddicke befinden. Kurz hinter dem größeren Dorn 3 beginnt allerdings schon die Dickenverminderung
der Wandstärke. In diesem Bereich kann die nächste Delle 11 gesetzt werden, die in
Figur 3 in übertrieben weitem Abstand zum Dorn 3 dargestellt ist.
[0015] In der nächsten Ziehdüse 7 (Figur 4) wird der Außendurchmesser des Rohres unmittelbar
hinter der Ziehangel 9 erneut vermindert, so daß an dieser Ziehdüse 7 der Dorn 3 aufgehalten
wird. Es wird nun durch diese Ziehdüse 7 der Bereich des Rohres mit der nicht reduzierten
Wandstärke unter gleichzeitiger Durchmesserverringerung des Rohres 1 hindurchgezogen,
so daß der Dorn 3 hierdurch relativ zum Rohr rückwärts wandert in den Bereich des
Rohres mit der reduzierten Wandstärke. Die Eindellung 11 kann so gelegt sein, daß
dann sofort die Eindellung 11 den Dorn 3 in die Ziehdüse 7 hinein in Ziehposition
zieht um nun dort die Wandstärke weiter zu vermindern. Dies ist die Position nach
Figur 4. Der Ziehprozess wird nun fortgesetzt und es wird die Eindellung 12 nach Figur
5 im Bereich des Rohres mit der vom Dorn 3 verminderten Wandstärke vorgenommen. Diese
Delle 12 wird schließlich in der letzten Ziehdüse 8 dafür sorgen, daß der vor der
letzten Ziehdüse 8 hängen bleibende Dorn 4 schließlich dort in Ziehposition gezogen
wird, so daß auch an der Ziehdüse 8 eine weitere Querschnittsverminderung der Wandstärke
des Rohres 1 erreicht wird (Figur 6).
[0016] In den Figuren 7 bis 11 ist eine Geradeausziehmaschine mit einer Eindellvorrichtung
schematisch dargestellt. Geradeausziehmaschinen mit intermittierend arbeitenden Ziehschlitten
20 sind hinreichend bekannt und bedürfen hier nicht der näheren Erläuterung. In Figur
7 ist schematisch in Seitenansicht von einer solchen Geradeausziehmaschine 19 die
Ziehdüse 7 mit einem durch die Ziehdüse 7 bereits hindurchgeführten Anfang des Rohres
1 mit der Ziehangel 9 dargestellt. Mit einem an sich bekannten Greifer ergreift der
Ziehschlitten 20 die Ziehangel 9 und zieht das Rohr 1 in Ziehrichtung 5 um den Einziehhub
13 durch die Ziehdüse 7. Dieser Vorgang ist bekannt und muß daher hier nicht weiter
erläutert werden.
[0017] Von oben, von unten oder auch von der Seite ist eine Eindellvorrichtung 14 radial
zum Werkstück 1 in Geradführungen 23, verschiebbar von einer Antriebseinrichtung 24,
ausgebildet als Hydraulikzylinder, in Richtung des Pfeiles 22 bewegbar. Diese Eindellvorrichtung
14 weist auf der dem Werkstück 1 zugewandten Seite einen Hubkopf 21 auf, an dem Dellwerkzeuge
15 und 16 auf der dem Werkstück 1 zugewandten Seite um die zueinander parallel verlaufenden
Achsen 25 und 26 schwenkbar gelagert sind. Die Schwenkbewegung kann hierbei von einem
als Hydraulikzylinder ausgebildeten Schwenkantrieb 30 über einen entsprechenden, mit
der Schwenkachse 25 verbundenen, nicht näher bezeichneten Hebel durchgeführt werden.
Auf der Schwenkachse 25 ist hierbei auf der Oberseite des Hubkopfes 21 ein Zahnkranzsegment
28 vorgesehen, das mit einem Zahnkranzsegment 29, welches mit der Schwenkachse 26
drehfest verbunden ist, kämmt. Eine Schwenkbewegung des Zahnkranzsegmentes 28 wird
damit in umgekehrter Drehrichtung auf das Zahnkranzsegment 29 und damit jeweils auf
die Dellwerkzeuge 15 bzw. 16 übertragen, die sich damit in gegenüberliegender Anordnung
und jeweils in umgekehrter Drehrichtung bewegen.
[0018] Die Dellwerkzeuge 15 und 16 weisen an ihrer zum Werkstück 1 zeigenden Seite Eindellbolzen
17 und 18 auf, die dann, wenn sie soweit geschwenkt sind, daß sie auf einer Geraden
durch die beiden Schwenkachsen 25 und 26 liegen, mit ihren Spitzen einen solchen Abstand
aufweisen, der kleiner ist als der Außendurchmesser des dort ankommenden Werkstücks
1, so daß sie dort am Werkstück 1 eine entsprechende Eindellung vornehmen.
[0019] Die Eindellung als solche wird während des eben genannten ersten Einziehhubes und
vor Ende des Einziehhubes derart durchgeführt, daß dann, wenn der Ziehschlitten 20
in Ziehrichtung 5 genügend weit verfahren ist, die Eindellvorrichtung 14, getrieben
von der Antriebseinrichtung 24, radial auf das Werkstück 1 zu in Arbeitsposition
gefahren wird. Der Schwenkantrieb 30 hat dann die Dellwerkzeuge 15 und 16 so geschwenkt,
wie dies in Figur 11 dargestellt ist.
[0020] Um das Zusammenwirken deutlicher zu machen, ist in den Figuren 9 bis 11 das jeweilige
Zahnkranzsegment 28 bzw. 29 so dargestellt, als sei es auf der Unterseite des Hubkopfes
21 angeordnet. In Wirklichkeit sind jedoch die Zahnkranzsegmente 28 und 29 vorzugsweise
auf der Oberseite des Hubkopfes 21 angeordnet, wie dies die Figur 8 zeigt und damit
in den Figuren 8 bis 11 unsichtbar. In der Figur 7 ist der Einfachheit halber kein
Dellwerkzeug 15 oder 16 auf der Unterseite des Hubkopfes 21 gezeichnet. Die Anordnung
geht klar aus der Figur 8 und den Figuren 9 bis 11 hervor.
[0021] Ist nun die Eindellvorrichtung 14 wie beschrieben in Arbeitspositon gefahren worden,
so nehmen Werkstück 1 und Dellwerkzeuge 15 und 16 eine relative Lage zueinander ein,
wie dies in Figur 11 erkennbar ist. Das Werkstück 1 wird nun in Ziehrichtung 5 weiterbewegt
und gleichzeitig werden die Dellwerkzeuge 15 und 16 durch eine entsprechende Betätigung
des Schwenkantriebs 30 so geschwenkt, daß die Eindellbolzen 17 und 18 eine Umfangsgeschwindigkeit
aufweisen, die der Ziehgeschwindigkeit des Werkstückes 1 in Ziehrichtung 5 entspricht.
Hierbei bewegen sich dann die Eindellbolzen 17 und 18 auf die Oberfläche des Werkstückes
1 zu und dellen damit das Werkstück 1 ein in einer Position wie in Figur 10 dargestellt.
Diese Anordnung nach Figur 10 ist in anderer Ansicht in Figur 8 wiedergegeben.
Der Einziehub in Ziehrichtung 5 wird nun fortgesetzt und es bewegen sich die Eindellbolzen
17 und 18 und damit die Dellwerkzeuge 15 und 16 infolge ihrer Schwenkbewegung mit,
so daß sie schließlich wieder außer Eingriff kommen und die Delle zurücklassen, wie
dies in Figur 9 dargestellt ist. Es wird nun nachfolgend die Eindellvorrichtung 14
wieder zurück in ihre Ausgangsposition (Figur 7) gefahren und der Ziehvorgang in bekannter
Weise fortgesetzt.
[0022] Es ist ohne weiteres zu erkennen, daß der Ziehvorgang für die Eindellung nicht unterbrochen
werden muß, und daß trotz der Bewegung des Werkstückes während des Einziehvorganges
keinerlei Überlastungsgefahr oder Anrißgefahr des Werkstückes im Bereich der Eindellung,
hervorgerufen durch ein starres Eindellwerkzeug, besteht.
[0023] Dadurch, daß an jeder einzelnen Ziehstufe ein Einziehhub durchgeführt wird, wobei
die Eindellung für den nächst kleineren Ziehdorn bis zum Abschluß des Einziehhubes
eingebracht ist, müssen keinerlei besondere Maßnahmen mehr getroffen werden um den
richtigen Zeitpunkt für die Eindellung festzustellen. Die Schwenkbewegung der Eindellbolzen
und die dadurch hervorgerufene Eindellung verhindern eine falsche Belastung des Werkstückes
während des Eindellvorganges und beseitigen dadurch die Gefahr von Beschädigung. Dadurch,
daß zwei Eindellbolzen in sich gegenüberliegender Anordnung vorgesehen sind, wird
gleichzeitig eine unerwünschte Biegebelastung des Werkstückes während des Eindellvorganges
vermieden.
[0024] Die Zuordnung eines unabhängigen Ziehdornes zu jeder Ziehdüse sorgt dafür, daß die
nicht zu einer bestimmten Ziehdüse gehörigen kleineren Ziehdorne mit dem Ziehfortschritt
vorwärts bewegt werden und nicht bis zur Eindellung in der Nähe der letzten Ziehdüse
hängen bleiben. Erst hierdurch wird es möglich, die jeweilige Eindellung so weit von
der letzten Ziehdüse fort vorzunehmen, daß genügend Bauraum für eine mitschwenkbare
oder mitfahrbare Eindellvorrichtung geschaffen wird, wobei dennoch die Eindellung
in geeignet kurzem Abstand hinter dem letzten Ziehdorn vorgenommen werden kann, so
daß unnötiger Hohlzug vermieden wird. Hierbei sollte jedoch ein so langes Stück des
Rohres 1 mit in der letzten Ziehdüse reduzierter Wandstärke die Dellvorrichtung vor
der Durchführung des Eindellvorganges passiert haben, daß zwischen der Delle als hintere
Begrenzung einerseits und dem Ende des Hohlzugsbereichs mit in der letzten Ziehdüse
unverminderter Wandstärke genügend Platz für den für die nächste Ziehdüse vorgesehenen
Dorn vorhanden ist, weil sonst in der nächsten Ziehdüse in einer Stufe eine zu große
Querschnittsverminderung der Wanddicke des Rohres vorgenommen werden müßte und hierdurch
die Gefahr bestünde, daß das Werkstück Schaden leidet oder aber der Ziehdorn von der
Delle nicht in Ziehposition in die Ziehdüse hineingezogen werden kann.
[0025] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Eindellvorrichtung oder mindestens der Hubkopf
der Eindellvorrichtung in Geradführungen von einer Antriebseinrichtung auf das Werkstück
zu und von diesen weg bewegt werden kann. Dies ist eine einfache und bewehrte Konstruktion,
die eine genaue und rasche Verschiebung und Positionierung erlaubt. Allerdings wäre
auch eine Einschwenkbewegung des Hubkopfes möglich.
[0026] Die Zahnkranzsegmente, mit denen die Drehbewegung der Dellwerkzeuge koordiniert wird,
stellen eine einfache Sicherung dafür dar, daß eine richtige Bewegungsfolge der Eindellwerkzeuge
erreicht wird. Gleichzeitig wird hierdurch ein zweiter Schwenkantrieb sowie die dann
notwendigen Koordinierungsmaßnahmen überflüssig. Der Schwenkantrieb selbst kann durchaus
sehr schwach ausgebildet sein, weil die Eindellkraft durch die Einziehbewegung des
Werkstückes erzeugt werden kann.
[0027] Die Erfindung ist natürlich nicht auf die Anwendung von drei Ziehdüsen beschränkt
sondern kann ebensogut bei mehr oder weniger Ziehdüsen ausgeführt werden.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0028]
1 Rohr
2 Dorn
3 Dorn
4 Dorn
5 Zieheinrichtung
6 Ziehdüse
7 Ziehdüse
8 Ziehdüse
9 Ziehangel
10 Eindellung
11 Eindellung
12 Eindellung
13 Einziehhub
14 Eindellvorrichtung
15 Dellwerkzeug
16 Dellwerkzeug
17 Eindellbolzen
18 Eindellbolzen
19 Geradeausziehmaschine
20 Ziehschlitten
21 Hubkopf
22 Radialbewegung
23 Geradführung
24 Antriebseinrichtung
25 Schwenkachse
26 Schwenkachse
27 Werkstücklängsachse
28 Zahnkranzsegment
29 Zahnkranzsegment
30 Schwenkantrieb
1. Verfahren zum Geradeausziehen eines Rohres in mindestens zwei Stufen über eine
der Anzahl der Ziehstufen entsprechende Anzahl von im Innern des Rohres befindlicher
Dorne (2,3,4), wobei jeder Dorn (2,3,4) durch eine in Ziehrichtung (5) vor der nächsten
Ziehdüse (6,7,8) aber hinter dem dieser Ziehdüse (6,7,8) zugeordneten Dorn in das
Rohr (1) eingebrachte Eindellung (10,11,12) in Ziehposition gebracht wird, dadurch
gekennzeichnet, daß vor Ziehbeginn in bekannter Reihenfolge die gewünschte Anzahl
Dorne (2,3,4) unabhängig voneinander in den Anfangsbereich des Rohres (1) eingebracht
wird so, daß sie mit Ziehbeginn zwischen einer Ziehangel (9) und einer hinter dem
letzten und größten Dorn (7) in das Rohr (1) eingebrachten Eindellung (10) angeordnet
sind, worauf während des nachfolgenden Ziehprozesses die jeweils restlichen Dorne
(3,4) mit dem gezogenen Teil weitertransportiert werden und im Bereich der aus der
jeweiligen Ziehdüse austretenden, in ihrer Dicke verminderten Rohrwandstärke, aber
möglichst nahe hinter dem letzten Dorn, die die vorangegangene Ziehdüse passiert hat,
je eine weitere Eindellung (11,12) vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Ziehstufe ein Einziehhub
(13) durchgeführt wird, wobei die Eindellung (11) für den nächsten kleineren Ziehdorn
bis zum Abschluß des Einziehhubes eingebracht wird.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Einziehhubes Eindellbolzen (17, 18) an das Rohr (1) in geeigneter Lage angelegt
und durch eine Mitschwenkbewegung eingedrückt werden.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit
mindestens zwei in Ziehrichtung (5) aufeinander folgenden Ziehdüsen (6,7,8) und je
mindestens einer Eindellvorrichtung (14) für jede Ziehdüse (6,7,8), dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Ziehdüse (6,7,8) ein unabhängiger Ziehdorn (2,3,4) sowie in Ziehrichtung
(5) abwärts eine Dellvorrichtung (14) mit mindestens einem Dellwerkzeug (15,16) zugeordnet
ist, welch letzteres so gesteuert ist, daß ein Eindellbolzen (17,18) frühestens dann
betätigt wird, wenn der mit nicht reduzierter Wandstärke des Werkstücks durchgeführte
Hohlzugbereich des Werkstückes das Werkzeug (15,16) passiert hat.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Eindellvorrichtung
(14) an einer Geradeausziehmaschine (19) mit intermittierend arbeitendem Ziehschlitten
(20) angeordnet und in Abhängigkeit vom Einziehhub (13) eines Ziehschlittens (20)
so gesteuert ist, daß die Eindellung (10,11,12) bis zum Ende des Einziehhubes vollendet
ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Dellwerkzeuge (15,16) in schwenkbarer und sich gegenüberliegender Anordnung an einem
Hubkopf (21) vorgesehen sind, der Radial (22) zum Werkstück (1) beweglich ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubkopf (21) in Geradführungen
(23) von einer Antriebseinrichtung (24) verschiebbar ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachsen (25,26) der Dellwerkzeuge (15,16) parallel zueinander und senkrecht
zu einer Ebene durch die Werkstücklängsachse (27) verlaufen.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (25, 26) Zahnkranzsegmente
(28, 29) aufweisen, die miteinander kämmen.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Dellwerkzeug
(15) mit einem Schwenkantrieb (30) ausgerüstet ist.