[0001] Die Erfindung betrifft einen schweren elektrischen Steckverbinder mit Bezeichnungsträger
für die Polbezeichnung. Die sogenannten schweren elektrischen Steckverbinder, die
auch die hochpoligen Steckverbinder umfassen, und als deren typischer Vertreter beispielsweise
ein Durchführungssteckverbinder mit einem Steckbereich nach DIN 43652 anzusehen ist,
sind durch eine relativ große Kontaktdichte gekennzeichnet, wobei trotz großer Kontaktdichte
und hoher Polzahl anwenderseitig die Forderung nach einer möglichst umfassenden und
umfangreichen Möglichkeit der Bezeichnung der Pole besteht. Man behilft sich bislang
in der Praxis entweder mit pultartig vorstehenden Zusatzelementen auf den Steckverbindern,
die dann die Polbezeichnungen tragen, oder aber man hat an dem Steckverbinder ausgebildete
Kabelkanäle mit Schubdeckeln verschlossen, die auf ihrer Sichtseite dann als Bezeichnungsträger
dienen (EP-A1-0230537). Alle diese Lösungen führen zu einem ganz erheblichen Raumbedarf
für derartige Steckverbinder, einerseits bedingt durch die pultartigen Zusatzteile,
andererseits bedingt durch die Kabelkanäle. Dieser erheblich erhöhte Raumbedarf ist
dabei insbesondere auch insoweit nachteilig, als im Regelfall in Schaltungsanordnungen
eine Vielzahl derartiger Steckverbinder unterzubringen sind, vielfach auch in hintereinanderliegenden
Reihen mit jeweils in einer Reihe aneinandergereihten Steckverbindern. Der voluminöse
Aufbau der Steckverbinder in einer Reihe behindert dann aber in erheblichem Maße die
Verdrahtungsarbeit an Steckverbindern in den anderen Reihen und erzwingt von daher
oft einen relativ großen Reihenabstand.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, einen schweren elektrischen
Steckverbinder der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der eine umfassende Polbezeichnungsmöglichkeit
bei denkbar geringem Raumbedarf dafür ermöglicht.
[0003] Die erfindungsgemäße Lösung besteht im wesentlichen in einem Bezeichnungsträger in
Form einer unter den Steckverbinder schiebbaren und in eine Ableselage hervorziehbaren
Schubplatte. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Polbezeichnungen
im Grunde genommen nur während der Verdrahtungsarbeiten an eben dem betroffenen Steckverbinder
benötigt werden. Für diesen Fall kann die Schubplatte in ihre Ableselage hervorgezogen
werden. Nach Vollendung der Verdrahtungsarbeit wird sie wieder unter den Steckverbinder
geschoben und damit zum Verschwinden gebracht. Die Anordnung hat einen außerordentlich
geringen Raumbedarf. Die Schubplatte steht überhaupt nur vor, wenn der betroffene
Steckverbinder verdrahtet wird, was räumlich überhaupt nicht stört. Bei den Verdrahtungsarbeiten
an weiteren Steckverbindern, insbesondere auch in hinten liegenden Reihen, sind die
für die Verdrahtungsarbeit dann ja nicht mehr benötigten Schubplatten der Steckverbinder
der vorderen Reihen eingeschoben und behindern nicht mehr.
[0004] Die Ausgestaltung der Schubplatten als Bezeichnungsträger ist beliebig. Es können
Reihen zur Steckaufnahme üblicher Bezeichnungsschilder vorgesehen werden, es können
Beschriftungsflächen vorgesehen werden, es können Aufnahmeflächen für beschriftete
Folien vorgesehen werden. Es kann eine direkte Bedruckung erfolgen. Mischformen der
verschiedenen Bezeichnungsmöglichkeiten sind ohne weiteres zu realisieren.
[0005] Bevorzugt ist ferner eine Ausgestaltung, bei der eine Schubplatte und ihre Führung
am Steckverbinder eine Rastenanordnung für eine Verrastung in unterschiedlich weiten
Ausziehlagen vorgesehen ist. Dies kann die Ablesbarkeit insoweit erleichtern, als
man jeweils gerade diejenige Reihe von Bezeichnungen unmittelbar hinter der entsprechenden
Begrenzungskante des Steckverbinders auf der Schubplatte erscheinen läßt, deren Einsichtnahme
für die Verdrahtung gerade erforderlich ist.
[0006] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann die Schubplatte über ihre Einschublänge
hinaus verlängerbar ausgebildet sein. Man bekommt auf diese Weise eine außerordentlich
umfassende Möglichkeit für die Polbezeichnungen, ohne die Verdrahtungsarbeiten an
anderen Steckverbindern zu behindern, da ja in diesem Fall die betroffene Schubplatte
schon wieder vollständig eingeschoben ist. Auch bei dieser Ausgestaltung sind verschiedene
Ausführungsformen möglich. Es kann eine teleskopisch zusammenschiebbare Schubplatte
vorgesehen werden, aber auch eine zweiflügelig aufeinanderklappbare Schubplatte.
[0007] Ausführungsformen schwerer elektrischer Steckverbinder gemäß der Erfindung werden
nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben.
[0008] Es zeigen
Figur 1 eine Draufsicht auf die Anschlußseite eines schweren Steckverbinders gemäß
der Erfindung mit dem Bezeichnungsträger in einer seiner Ausziehstellungen,
Figur 2 eine vereinfachte, teilweise gebrochene Seitenansicht eines derartigen schweren
Steckverbinders mit leicht veränderter Ausführung insbesondere im Bereich des Bezeichnungsträgers,
Figur 3 einen Schnitt durch einen weiteren Bezeichnungsträger eines Steckverbinders
gemäß der Erfindung,
Figur 4 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines Bezeichnungsträgers
eines derartigen Steckverbinders.
[0009] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel eines schweren
Steckverbinders wird von einem handelsüblichen Durchführungssteckverbinder ausgegangen,
in dessen Gehäuse 1, das mit einem Buchsen- oder Steckerteil 2 verbunden ist, sich
eine Vielzahl von Anschlüssen befindet, die in Figur 1 durch die strichpunktierten
Kreuze angedeutet sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind beispielsweise
vier Reihen der Kennung A, B, C, D mit jeweils zehn Anschlüssen, also insgesamt vierzig
Anschlüsse vorgesehen, für die das Bedürfnis einer entsprechenden Bezeichnung besteht,
damit die Verdrahtungsarbeit korrekt durchgeführt werden kann.
[0010] Für eine umfassende Bezeichnung dieser Anschlüsse während der Verdrahtungsarbeit
und insbesondere bei sehr geringem Raumbedarf ist als Bezeichnungsträger nun eine
Schubplatte 3 (Figur 1 bzw. 3′ Figur 2), die in seitlichen Führungen auf der Rückseite
des Steckverbinders 1 geführt ist und hier unter den Steckverbinder 1 schiebbar ist.
Wie in den Figuren 1 und 2 illustriert, wird die Schubplatte 3, 3′ nur bei Bedarf,
d. h. bei Verdrahtungsarbeiten an diesen betroffenen Steckverbinder, in eine Ableselage
hervorgezogen und nach Ende der Verdrahtungsarbeiten wird sie unter den Steckverbinder
1 zurückgeschoben und kann dann insbesondere die Verdrahtungsarbeiten an anderen Steckverbindern,
insbesondere an Steckverbindern, die in der Gesamtschaltanordnung in hinteren Reihen
liegen, überhaupt nicht mehr stören, so daß von daher in einer derartigen Schaltanlage
die Reihenabstände zwischen den einzelnen Reihen derartiger Steckverbinder entsprechend
gering gehalten werden können.
[0011] In zweckmäßiger Ausgestaltung sind an der Schubplatte 3, 3′ und ihrer Führung 4 (Figur
2) am Steckverbinder 1 Rastanordnungen für eine Verrastung in unterschiedlich weiten
Ausziehstellungen vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 2 trägt die Schubplatte
31 am unteren Ende ihres mittleren Führungssteges 5, der in die nutartige Führung
4 auf den beiden Rückseiten des Steckverbinders 1 eingreift, einen Rastnoppen 6, während
im Grund der Führung 4 am Steckverbinder dafür in diversen Lagen entsprechend der
gewünschten Ausziehlage, einschließlich einer Verrastung der vollständig eingeschobenen
Stellung, Rastausnehmungen 7 vorgesehen sind. In Abwandlung dazu ist bei der Schubplatte
nach Figur 1 auf beiden Seiten der Führungssteg in Einzelabschnitte 8 aufgeteilt,
die zwischen sich jeweils an der gewünschten Stelle einen kleinen Freiraum lassen,
in die ein der Führung am Steckverbinder 1 zugeordneter Rastwulst einschnappen kann.
[0012] Die Ausgestaltung der Schubplatten 3, 3′ als Bezeichnungsträger ist beliebig und
orientiert sich an den jeweiligen Erfordernissen. Im Ausführungsbeispiel nach Figur
1 hat die Schubplatte 3 Leisten 9, die jeweils zwischen sich Freiräume lassen, in
die die Zapfen von Bezeichnungsschildchen 10 eingesteckt werden können. Es können
stattdessen oder in Kombination damit auch die üblichen Steckaufnahmen für Bezeichnungsschildchen
üblicher Bauart mit Steckfüßen vorgesehen sein. Es ist ferner möglich, die Schubplatten
3, 3′ ganz oder teilweise mit Klebe- oder Klemmflächen zum Aufbringen beschrifteter
Folien oder sonstiger Schriftträger zu versehen. Auch eine direkte Bedruckung einer
entsprechenden Fläche der Schubplatten 3, 3′ ist möglich.
[0013] Die geschilderte Verrastung in unterschiedlichen Ausziehlagen der Schubplatten 3,
3′ erleichtert, insbesondere mit einer Reihenbildung für die Polbezeichnungen auf
den Schubplatten 3, 3′, die Ablesbarkeit insoweit, als man die Schubplatten 3, 3′
bei der Verdrahtung jeweils so weit auszieht, daß gerade die zur Verdrahtung anstehende
Polreihe im Steckverbinder 1 mit ihren Bezeichnungen am Oberrand des Steckverbinders
1 sichtbar wird.
[0014] Die Anbringungsmöglichkeiten von Polbezeichnungen an einer derartigen Schubplatte
sind ohne weiteres noch zu vergrößern. So wird in zweckmäßiger Ausgestaltung nicht
nur die Vorderseite, sondern auch die Rückseite der Schubplatte 3, 3′ als Träger
für Polbezeichnungen ausgebildet, Gestaltet man den Führungsbereich an den Schmalkanten
der Schubplatten sowie die entsprechenden Führungen auf der Rückseite des Steckverbinders
symmetrisch, kann man im Bedarfsfall die Schubplatte einfach umsetzen, so daß nun
die Polbezeichnungen auf ihrer Rückseite sichtbar werden.
[0015] In Figur 3 ist eine weitere Ausführungsform einer Schubplatte 3˝ dargestellt, die
über ihre Einschublänge hinter den Steckverbinder 1 hinaus dadurch verlängerbar ausgebildet
ist, daß sie teleskopisch ausgebildet ist. Diese Schubplatte 3˝ hat ein Plattengrundelement
11 mit der üblichen Länge entsprechend der Einschubtiefe. In dem Plattengrundelement
11 ist teleskopisch, gegebenenfalls mit Verrastung zumindest in der Einschublage,
ein weiteres Plattenelement 12 geführt.
[0016] In Figur 4 ist eine weitere Ausführungsform einer Schubplatte 3‴ illustriert. Hier
wird die Verlängerung über die Einschublänge hinaus dadurch erreicht, daß an einem
Plattengrundelement 13 über Filmscharniere 14 ein auszuklappendes weiteres Plattenelement
15 angelenkt ist. Das Plattengrundelement 13 ist gleichzeitig als Aufnahme für das
eingeklappte Plattenelement 15 ausgebildet, das zweckmäßig in der Einklapplage verrastet
wird.
1. Schwerer elektrischer Steckverbinder (1) mit Bezeichnungsträger für die Polbezeichnung,
gekennzeichnet durch einen Bezeichnungsträger in Form einer unter den Steckverbinder (1) schiebbaren
und in eine Ableselage hervorziehbaren Schubplatte (3, 3′, 3˝, 3‴).
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schubplatte
(3, 3′) und ihrer Führung (4) am Steckverbinder (1) Rastanordnungen (6, 7, 8) für
eine Verrastung in unterschiedlich leiten Ausziehstellungen vorgesehen ist.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubplatte
(3, 3′) umsteckbar und auf ihrer Rückseite als Bezeichnungsträger ausgebildet ist.
4. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schubplatte (3˝, 3‴) über ihre Einschublänge hinaus verlängerbar ausgebildet
ist.
5. Steckverbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubplatte (3˝)
teleskopisch (11, 12) ausziehbar ausgebildet ist.
6. Steckverbinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubplatte (3‴)
aus zwei aufeinanderklappbaren Plattenelementen (13, 15) besteht.