(19)
(11) EP 0 353 330 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.02.1990  Patentblatt  1990/06

(21) Anmeldenummer: 88112759.1

(22) Anmeldetag:  05.08.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5H01R 13/115
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(71) Anmelder: Weidmüller Interface GmbH & Co.
D-32760 Detmold (DE)

(72) Erfinder:
  • Beer, Dieter
    D-8759 Mösbach/Feldkahl (DE)

(74) Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Loesenbeck Dipl.-Ing. Stracke Jöllenbecker Strasse 164 Postfach 10 18 82
33518 Bielefeld
33518 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Buchsenkontakt


    (57) Bei diesem Buchsenkontakt für elektrische Stecker sind an dem kastenartigen Blechrahmen (1) je zwei zusammenwirkende Kontaktelemente (2, 3; 4, 5) in Einsteckrichtung eines elektrischen Steckers abständig hintereinanderliegend angeordnet, so daß sich für den Stecker zwei unterschied­liche, abständig liegende Kontaktebenen ergeben, die eine besonders sichere Kontaktierung bewirken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Buchsenkontakt für elektrische Stecker, mit einem kastenartigen Blechrahmen, an dem vier Kontaktelemente ausgebildet sind.

    [0002] Handelsüblich sind derartige kastenförmige Buchsenkontakte, die aus einem entsprechend ausgestanzten Blechstück zusammengebogen werden, mit zwei einander gegenüberlie­genden Kontaktelementen, üblicherweise in Form einer relativ starren Kontaktzunge und eines federnden Kontaktarmes. Es ist aber auch bereits durch die EP-A1-0123383 ein der­artiger Buchsenkontakt bekannt geworden, der vier Kontakt­elemente aufweist. Bei diesem bekannten Buchsenkontakt liegen die vier Kontaktelemente in einer einzigen Kontakt­ebene. Dies führt gegenüber Buchsenkontakten mit zwei Kontaktelementen nur zu einer unbefriedigenden Erhöhung der Kontaktsicherheit. Es ist aus Gründen der Kontaktsicher­heit dabei kaum möglich, die eine vorhandene Kontaktebene besonders nahe an das vordere Ende des Buchsenkontaktes zu verlegen, so daß die Kontaktierung extrem kurzer Stecker­stifte problematisch bleibt. Ab Kontaktierung des einbrin­genden Steckers durch die vier Kontaktelemente bis zum Erreichen der Endlage ergibt sich auch eine erhebliche Druck- bzw. Zugkraft für die Betätigung.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Buchsenkontakt der gattungsgemäßen Art zu schaffen, der sich durch besonders hohe Kontaktsicherheit in Verbindung mit einer relativ leichtgängigen Betätigung auszeichnet.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung besteht im wesentlichen darin, daß je zwei zusammenwirkende Kontaktelemente in Einsteck­richtung des Steckers abständig hintereinanderliegend angeordnet sind. Es sind nunmehr somit zwei in einem vor­bestimmten Abstand hintereinanderliegende Kontaktebenen gebildet. Dies führt zu einer besonderen Kontaktsicher­heit und zu einem guten Halt des Steckers im Buchsen­kontakt, insbesondere auch unter Berücksichtigung vibra­torischer Belastungen der Steckverbindung. Ferner ist es bei dieser Ausgestaltung möglich, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, das vordere Kontaktelementen­paar in relativ geringem Abstand von der Buchsenkontakt­vorderkante anzuordnen. Man kann diesen Buchsenkontakt von daher auch auf Stecker mit extrem kurzen Steckstiften aufsetzen, die dann immerhin noch von zwei Kontaktelementen kontaktiert werden.

    [0005] Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang ferner die, gesehen über die ganze Einschublänge des Steckers, relativ geringe für die Betätigung erforderliche Druck- bzw. Zugkraft. Durch den Versatz der beiden Kontaktebenen steigert sich diese nämlich nur stufenweise. Es ist insoweit nur für die relativ kurze Schubstrecke zwischen der hinteren Kontakt­ebene bis zum Ende des Einschubweges die von allen vier Kontaktelementen ausgeübte Kraft zu überwinden. Dieser Vorteil ist umso bedeutender, als in Mehrfach­steckverbindern bis zu 50 Buchsenkontakte und mehr vor­handen sind, deren Kontaktierung simultan bei einer einzigen Steckung erfolgt.

    [0006] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist bei diesem Buchsenkontakt das hintere Kontaktelementenpaar mit seinen Kontaktflächen um 90° versetzt zu den Kontaktflächen des vorderen Kontaktelementenpaares angeordnet. Dies trägt noch­mals zur Erhöhung der Kontaktsicherheit bei. Da Beeinträch­tigungen des Kontaktbereiches, beispielsweise durch beson­dere Schrägeinführung auf die Stecker, oder auch vibratori­sche Belastungen, nur in einer Richtung bzw. deren Gegen­richtung erfolgen, in so einem Fall also zumindest ein Kontaktelementenpaar völlig unbeeinträchtigt bzw. unbeauf­schlagt bleibt. Darüber hinaus ermöglicht dieser Versatz um 90° eine baulich vereinfachte Ausgestaltung des Blech­zuschnittes und damit dessen vereinfachte Herstellung im Hinblick darauf, daß an dem einheitlichen Blechzuschnitt nunmehr ja insgesamt vier Kontaktelemente auszubilden sind.

    [0007] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen sind in weiteren Unter­ansprüchen gekennzeichnet.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel eines Buchsenkontaktes gemäß der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeich­nung näher beschrieben.
    Es zeigen

    Figur 1 eine erste, zur Illustration teilweise gebrochene perspektivische Darstellung eines Buchsenkontaktes gemäß der Erfindung,

    Figur 2 eine weitere perspektivische Darstellung des Buchsen­kontaktes nach Figur 1, gesehen von einer anderen Seite.



    [0009] Der Buchsenkontakt hat einen kastenartig zusammengebogenen Blechrahmen 1, wobei an dem entsprechenden Blechzuschnitt durch Ausstanzen die verschiedenen, nachfolgend näher zu beschreibenden Funktionselemente ausgebildet sind. So ist an diesem Buchsenkontakt, gesehen in Einsteckrichtung eines elektrischen Steckers, eine vordere Kontaktebene durch zwei einander gegenüberliegende Kontaktelemente aus­gebildet, im dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine relativ starre kleine grundete Kontaktzunge 2, die aus der entsprechenden Seitenwand des kastenförmigen Buchsenkontaktes nach innen herausgedrückt ist, sowie ferner mit einem federn­den Kontaktarm 3, der sich von einem hinteren Bereich einer gegenüberliegenden Seitenwand des kastenförmigen Buchsen­kontaktes in den vorderen Bereich erstreckt.

    [0010] An dem Buchsenkontakt ist ferner eine zweite, in Steckrichtung des elektrischen Steckers abständig hinter der ersten Kontakt­ebene liegende Kontaktebene ausgebildet, im dargestellten Ausführungsbeispiel wiederum gebildet durch eine relativ starre Kontaktzunge 4 sowie, ihr gegenüberliegend, ein federnder Kontaktarm 5, der sich in diesem Fall von einem vorderen Bereich der entsprechenden Seitenwand des Buchsen­kontaktes nach hinten erstreckt.

    [0011] Es sind bei dieser Ausgestaltung ferner die Kontaktelemente 2 und 3 sowie 4 und 5 jeweils aus allen vier Seitenwänden des Buchsenkontaktes so gebildet, daß das hintere Kontakt­elementenpaar mit seinen von der Kontaktzunge 4 und dem Kontaktarm 5 gebildeten Kontaktflächen um 90° versetzt zu den Kontaktflächen liegt, die die vordere Kontaktzunge 2 und der vordere Kontaktarm 3 bilden. Dies ermöglicht es, den Stanzzuschnitt relativ einfach zu halten und führt insbesondere zu einer bezüglich der Kontaktelemente ver­schachtelten und damit auch geschützten Anordnung, da auf die Weise beispielsweise die hintere Kontaktebene mit der Kontaktzunge 4 und dem federnden Kontaktarm 5 geschützt zwischen einer Seitenwand des Buchsenkontaktes und dem hinteren Bereich des nach vorne ragenden federnden Kon­taktarmes 3 der vorderen Kontaktzone liegt. In der vorderen Kontaktebene lassen sich dabei dank dieser Ausgestaltung an entsprechenden Seitenwänden des Buchsen­kontaktes umzubiegende Lappen 6 vorsehen, unter denen dann der vordere Wirkbereich des federnden Kontaktarmes 3 ge­schützt liegt.

    [0012] An dem kastenartigen Blechrahmen des Buchsenkontaktes sind ferner in der üblichen Weise ein Rastlappen 7 für die Ver­rastung des Buchsenkontaktes in einem Gehäuse sowie eine Anschlagwand 8 ausgebildet, welch letztere ein zu weites Einstecken eine Steckers verhindert.

    [0013] In zweckmäßiger Ausgestaltung liegt die Kontaktebene der vorderen Kontaktelemente 2, 3 in nur relativ geringem Abstand von der Buchsenkontaktvorderkante, und zwar ge­messen von der Vorderkante des nicht dargestellten Isola­tionsbereiches an. Auf diese Weise können auch extrem kurze Stifte immerhin noch mit zwei Kontaktelementen kontaktiert werden. Es können dabei Stiftlängen von etwa 2,5 mm und weniger vorkommen, bei üblichen Stiftlängen von etwa 5,8 mm. Ausgehend von diesem Zahlenbeispiel kann beispielsweise die vordere Kontaktebene 1,7 mm gemessen von der Isolationsvorderkante an liegen, während die zweite Kontaktebene dann etwa 3,8 mm hinter der ersten Kontakt­ebene liegt.

    [0014] In seinem hinteren Bereich hat der erfindungsgemäße Buchsenkontakt, einstückig aus dem kastenförmigen Blech­rahmen mit ausgebildet, einen der handelsüblichen An­schlüsse, also beispielsweise einen Crimpanschluß oder einen Schneidanschluß, beispielsweise mit zwei abständig voneinander angeordneten Schneidklemmenbereichen, um hier mit einer der gängigen Anschlußtechniken einen elektrischen Leiter anschließen zu können. Abweichend von dem vorstehend beschriebenen Ausführungs­beispiel ist es auch möglich, die vier Kontaktelementen­paare so auszubilden, daß die beiden Kontaktelementen­paare jeweils nur durch federnde Kontaktarme gebildet werden. In weiterer Ausgestaltung ist es auch möglich, nur die vordere oder nur die hintere Kontaktebene je­weils mit zwei federnden Kontaktarmen zu bestücken. Im Rahmen der Erfindung ist jede gewünschte Kombination von federnden Kontaktarmen und relativ starren Kontaktzungen zum Einsatz zu bringen. In dem einen oder anderen Ausge­staltungsfall kann sich dabei das Erfordernis einstellen, den vorstehend beschriebenen Rastlappen 7 für die Ver­rastung des Buchsenkontaktes in einem Gehäuse durch eine andere, übliche Raste zu ersetzen. Im Zusammenhang mit weiteren baulichen Ausgestaltungen ist es auch möglich, anstelle der einen oder anderen relativ starren Kontakt­zunge eine demgegenüber stärker federnde Kontaktzunge vor­zusehen. Wird das vordere Kontaktelementenpaar durch zwei federnde Kontaktarme gebildet, gehen diese zweckmäßig von dem hinteren Bereich zweier einander gegenüberliegender Seitenwände des kastenartigen Rahmens aus, und zwar die hintere Kontaktebene überdeckend.


    Ansprüche

    1. Buchsenkontakt für elektrische Stecker, mit einem kasten­artigen Blechrahmen (1), an dem vier Kontaktelemente (2, 3, 4, 5) ausgebildet sind, dadurch gekenn­zeichnet, daß je zwei zusammenwirkende Kontakt­elemente (2, 3; 4, 5) in Einsteckrichtung des Steckers abständig hintereinanderliegend angeordnet sind.
     
    2. Buchsenkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Kontaktelementenpaar (4, 5) mit seinen Kontaktflächen um 90° versetzt zu den Kontaktflächen des vorderen Kontaktelementenpaares (2, 3) liegt.
     
    3. Buchsenkontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das vordere Kontaktelementenpaar (2, 3) in einem nur geringen Abstand von der Buchsenkontaktvorder­kante, gemessen von Isolationsbereich an, liegt.
     
    4. Buchsenkontakt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Kontaktelementen­paar aus einer relativ starren Kontatkzunge (2, 4) einer­seits sowie einem federnden Kontaktarm (3, 5) andererseits gebildet ist.
     
    5. Buchsenkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Kontaktelementenpaar aus zwei federnden Kontaktzungen gebildet ist.
     
    6. Buchsenkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Kontaktelementenpaare aus zwei federnden Kontaktzungen und das andere Kontaktelementenpaar aus einer relativ starren Kontaktzunge einerseits sowie einem federnden Kontaktarm andererseits gebildet ist.
     
    7. Buchsenkontakt nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der federnde Kontaktarm (3) des vorderen Kontaktelementenpaares von dem hinteren Bereich einer Seitenwand des kastenartigen Rahmens (1), die hintere Kontaktebene überdeckend, ausgeht.
     
    8. Buchsenkontakt nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Kontaktende des federnden Kontaktarmes (3) des vorderen Kontaktelementenpaares durch an dem kastenartigen Blechrahmen (1) gebildete Lappen (6) überdeckt ist.
     
    9. Buchsenkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Kontaktelementenpaar durch zwei federnde Kontaktarme gebildet ist.
     
    10. Buchsenkontakt nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden federnden Kontaktarme des vorderen Kontaktelemen­tenpaares von dem hinteren Bereich zweier einander gegenüber­liegender Seitenwände des kastenartigen Blechrahmens (1), die hintere Kontaktebene überdeckend, ausgehen.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht