[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut, insbesondere
Baumwolle, mit wenigstens zwei einer Zuführeinrichtung nachgeordneten Garniturwalzen,
bei der wenigstens zwei Garniturwalzen jeweils mindestens eine Abscheidkante für
Verunreinigungen mit zugehöriger Abscheidöffnung zugeordnet sind und bei der die Fliehkräfte
am Umfang der zweiten Garniturwalze größer sind als bei der ersten Garniturwalze.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung (DE-OS 27 12 650) ist nach einer ersten Ausführungsform
(Fig. 1) eine erste Garniturwalze vorgesehen, der eine zweite Garniturwalze nachgeschaltet
ist. Die Drehrichtung der beiden Walzen ist entgegengesetzt. Die gegenüber der ersten
Garniturwalze im Durchmesser kleinere zweite Garniturwalze läuft mit einer wesentlich
höheren Drehzahl als die erste Garniturwalze um, wobei ihre Garniturspitzen in Abnahmestellung
zu denen der ersten Garniturwalze stehen. Der Unterdruck von der nachgeschalteten
Siebtrommel setzt sich über einen Fasertransportkanal bis zur zweiten Garniturwalze
fort. Nach Passieren der Abscheidöffnung löst sich das Fasermaterial, bedingt durch
die über eine Öffnung im Gehäuse und die Abscheidöffnung eintretende Zuluft, von der
zweiten Garniturwalze ab und gelangt zur Siebtrommel. Nach einer zweiten Ausführungsform
(Fig.2), ist der ersten und der zweiten Garniturwalze eine Garniturwalze zugeordnet.
Die dritte Garniturwalze hat den gleichen Durchmesser wie die erste Garniturwalze
und läuft wie diese entgegen dem Uhrzeigersinn um, jedoch mit niedrigerer Drehzahl.
Die Garniturspitzen der ersten und der dritten Garni turwalze stehen in Kardierstellung
zueinander. Die dritte Garniturwalze ist von einem Gehäuse umschlossen, das durch
eine Abscheidöffnung mit Abscheidkante unterbrochen ist. In beiden Ausführungsformen
arbeitet die zweite Garniturwalze räumlich unmittelbar mit der ersten Garniturwalze
zusammen. Es hat sich gezeigt, daß der Absaugluftstrom, der das Fasermaterial von
der zweiten Garniturwalze abnimmt, in nachteiliger Weise auf die erste Garniturwalze
rückwirkt. Insbesondere stört, daß dieser Absaugluftstrom in den Zwischenraum zwischen
der ersten Garniturwalze und dem Gehäuse um die erste Garniturwalze hineinwirkt und
dadurch die Faserführung beeinträchtigt. Nachteilhaft ist weiterhin, daß über die
Zuluft von außen der Absaugluftstrom zusammen mit den von der zweiten Garniturwalze
abgelösten Gutfaserflocken auch Verunreinigungen aus der Abscheidöffnung an der zweiten
Garniturwalze mitnimmt. Der Saugluftstrom von der Siebtrommel wirkt nachteilig auf
die Abscheidöffnungen an der ersten und zweiten Garniturwalze. Ein weiterer Nachteil
besteht darin, daß das Fasermaterial beim Übergang unmittelbar bei der ersten auf
die zweite Garniturwalze nur durch besonders hohe Drehzahlen aufgelöst werden kann,
was konstruktiv aufwendig ist, insbesondere durch die sog. biegekritische Drehzahl
und die Walzenbreite begrenzt ist. Sofern das Fasermaterial durch wesentlich geringere
Drehzahlen zu wenig aufgelöst wird, ist die Reinigungswirkung der zweiten Garniturwalze
insgesamt zu gering.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschreibenen
Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere eine gleichmäßigere
Faserführung gestattet und eine verbesserte Ausreinigung des Fasermaterials erlaubt.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1.
[0005] Durch die Zwischenschaltung der dritten Garniturwalze wird erreicht, daß die erste
und die zweite Garniturwalze räumlich voneinander entfernt sind. Wesentlich ist, daß
die drei Garniturwalzen hintereinander geschaltet sind, d.h. die zweite Garniturwalze
wirkt unmittelbar nur mit der dritten, nicht jedoch mit der ersten Garniturwalze zusammen.
Auf diese Weise wirkt die zweite Garniturwalze nur in bezug auf die dritte und die
dritte Garniturwalze nur in bezug auf die erste Garniturwalze als Abnahme- und Auflösewalze.
Der räumliche Abstand der zweiten von der ersten Garniturwalze infolge der dritten
Garniturwalze (Zwischenwalze) hat den Vorteil, daß lufttechnisch störende Einflüsse
vermieden werden. Dadurch, daß die dritte Garniturwalze (Zwischenwalze) als Abnahme-
und Auflösewalze mit der ersten Garniturwalze zusammenwirkt, d. h., daß die Garniturspitzen
der ersten und der dritten Garniturwalze nicht in Kardierstellung zueinanderstehen,
entsteht der weitere Vorteil, daß das Fasermaterial zusätzlich aufgelöst bzw. verstreckt
wird, so daß die Reinigungswirkung durch die zweite Garniturwalze verbessert ist.
Die Zwischenwalze (dritte Garniturwalze) hat somit einen Doppelvorteil, nämlich Vermeidung
störender Luftströmungen auf die erste Garniturwalze und Verbesserung der Fasermaterialauflösung,
so daß eine insgesamt gleichmäßigere Fasermaterialführung und eine verbesserte Ausreinigung
des Fasermaterials erreicht wird. Eine weitere Verbesserung des Faserstroms wird dadurch
erreicht, daß durch die zusätzliche Verstreckung auf der dritten Garniturwalze die
Faserbelegung auf der zweiten Garniturwalze vergleichmäßigt ist; ungleichmäßige Stellen
in der Fasermatte werden durch die zweite Garniturwalze verstreckt (auseinandergezogen).
[0006] Je weiter örtlich die Abscheidöffnungen (Ausscheidestellungen) für beide Garniturwalzen
(erste und dritte Garniturwalze) auseinanderliegen, desto besser ist die Trennung
der Lufthaushalte und der Luftströmungen im Bereich der Ausscheidestellen. Dadurch
haben aufeinanderfolgende Abscheidöffnungen keine Beeinflussung aufeinander in dieser
Beziehung. Absaugluftstrom für das Fasermaterial und der Strom der ausgeschiedenen
Verunreinigungen sind getrennt. Auch die Ausscheide- und Flugräume für den Abfall
im Bereich unterhalb der beiden Abscheidöffnungen sind weit vonein ander entfernt.
Jede Abscheidöffnung erzeugt im Bereich darunter Turbulenzen, und zur Ausscheidung
der Abfälle aus diesen turbulenten Strömungen braucht man große Beruhingungsräume.
Auch diese werden größer ausgeführt und sind weiter voneinander entfernt. Somit kann
der Abfallflug aus der Abscheidöffnung an der zweiten Garniturwalze schwerer zu der
Abscheidöffnung an der ersten Garniturwalze gelangen und auch schwerer in die Saugzonen,
die an jeder Abscheidöffnung auch vorhanden sind.
[0007] Vorzugsweise ist die Drehrichtung der dritten Garniturwalze entgegengesetzt zur
Drehrichtung der ersten und zweiten Garniturwalze gerichtet. Dadurch, daß der Materialfluß
zur zweiten Garniturwalze oberhalb der dritten Garniturwalze verläuft, ist nochmals
eine stärkere lufttechnische Trennung zwischen den Abscheidöffnungen an der ersten
und zweiten Garniturwalze gegeben. Diese beiden Abscheidöffnungen werden ideal entkoppelt.
Zweckmäßig ist die dritte Garniturwalze von einem Gehäuse ohne Abscheidöffnungen und
Abscheidkanten umschlossen. Bevorzugt ist die Umfangsgeschwindigkeit an der dritten
Garniturwalze größer als an der ersten Garniturwalze. Dadurch wird das Fasermaterial
zusätzlich aufgelöst (verstreckt), wodurch die nachfolgende Reinigung auf der zweiten
Garniturwalze verbessert wird. Vorteilhaft ist die Umfangsgeschwindigkeit an der
zweiten Garniturwalze größer als an der dritten Garniturwalze. Die Umfangsgeschwindigkeit
an der zweiten Garniturwalze ist durch die Einschaltung der dritten Garniturwalze
(Zwischenwalze) geringer als im bekannten Fall, wodurch sich konstruktiv Vorteile
ergeben. Zweckmäßig ist der zweiten Garniturwalze eine Einrichtung, die die Fasern
von der Transportluft trennt, z. B. Siebtrommel, Entstaubungsmaschine o. dgl., nachgeschaltet,
der das Fasergut, mittels eines Luftstroms durch eine Transportleitung zugeführt wird.
Vorzugsweise ist der zweiten Garniturwalze eine Fasertransportleitung mit einem Materialtransportventilator
nachgeschaltet. Bevorzugt ist in der Nähe der Faserabgabestelle der zweiten Garniturwalze
ein Luftansaugschlitz vorhanden. Dadurch wird eine Ansaugung der Transportluft in
einem räumlichen Abstand zu der Abscheidkante und zu der Abscheidöffnung der zweiten
Garniturwalze erreicht, so daß nicht in un erwünschter Weise aus der Abscheidöffnung
abgeschiedene Verunreinigungen angesaugt werden. Der Absaugluftstrom für das Fasermaterial
ist von dem Strom der Verunreinigung (Trash) getrennt, so daß mit den Faserflocken
kein Trash abgesaugt wird. Die Verunreinigungen fallen zweckmäßig durch Flieh- und
Schwerkraft heraus. Zweckmäßig sind der Durchmesser der zweiten Garniturwalze und
der Durchmesser der dritten Garniturwalze gleich oder nahezu gleich. Dadurch wird
die sogenannte biegekritische Drehzahl der zweiten Garniturwalze verbessert. Vorzugsweise
ist die gemeinsame Abdeckung oberhalb der zweiten Garniturwalze und der dritten Garniturwalze
als Ganzes von den Garniturwalzen wegbewegbar und wieder zurückbewegbar. Dadurch ist
die Herstellung der Abdeckung vereinfacht und die Zugänglichkeit zu den Garniturwalzen
verbessert. Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Vorrichtung
zum Öffnen und Reinigen eine Faserspeisevorrichtung vorgeschaltet, die einen oberen
Reserveschacht und einen unteren Speiseschacht aufweist, von dem das Fasergut durch
eine Überführungseinrichtung der Speiseeinrichtung zugeführt wird.
[0008] Die Erfindung wird nachfolged anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0009] Es zeigt:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Speisewalze und Speisetisch in Seitenansicht,
Fig. 2 eine Vorrichtung wie Fig. 1 mit zwei Speisewalzen, zwei Abscheidöffnungen mit
Abscheidkanten an der ersten Garniturwalze und nachgeschalteter Entstaubungsmaschine,
Fig. 3 eine Ausführungsform mit gleichem Durchmesser der zweiten und dritten Garniturwalze
und
Fig. 4 die Vorrichtung mit vorgeschalteter Faserspeiseeinrichtung und Überführungsvorrichtung.
[0010] Der in einem geschlossenen Gehäuse 1 angeordneten Reinigungsvorrichtung wird das
zu reinigende Fasermaterial, das insbesondere Baumwolle ist, in Flockenform zugeführt.
Dies erfolgt beispielsweise durch einen (nicht dargestellten) Füllschacht. Die Watte
wird mittels eines Speisetisches 2 und einer Speisewalze 3 unter Klemmung einer ersten
Garniturwalze 4 zugeführt, die im Gehäuse 1 drehbar gelagert ist und entgegen dem
Uhrzeigersinn (Pfeil A) umläuft. Der Garniturwalze 4 sind eine dritte Garniturwalze
5 und eine zweite, kleine Garniturwalze 6 nachgeordnet. Die Garniturwalzen 4, 5 und
6 sind mit einer Sägezahngarnitur bezogen. Garniturwalze 4 hat einen Durchmesser von
ca. 360 bis 460 mm, z. B. 410 mm und eine Umfangsgeschwindigkeit von ca. 15 bis 21
m/sec., z. B. 18 m/sec., Garniturwalze 5 hat einen Durchmesser von ca. 135 bis 215
mm, z. B. 175 mm und eine Umfangsgeschwindigkeit von ca. 19 bis 25 m/sec., z. B. m/sec.
und Garniturwalze 6 hat einen Durchmesser von ca. 70 bis 130 mm, z. B. 100 mm und
eine Umfangsgeschwindigkeit von ca. 23 bis 30 m/sec., z. B. 26.5 m/sec.
[0011] Die Garniturwalzen 4, 5 und 6 werden vom Gehäuse 1 bzw. Gehäuseteilen 17 bis 25 umschlossen.
Die Garniturwalze 4 befindet sich damit in einem geschlossenen Gehäuse, das eine Abscheidöffnung
7 für den Austritt von Faserverunreinigungen freiläßt, deren Größere der jeweiligen
Ausscheidungsstufe angepaßt bzw. anpaßbar ist. Der Abscheidöffnung 7 ist eine Abscheidkante
8, z. B. ein Messer, zugeordnet, das zweckmäßig einstellbar an dem Gehäuseteil 1a
befestigt ist. Durch die Öffnung 26 im Gehäuse 1 steht die Abscheidöffnung 7 mit der
Außenluft in Verbindung.
[0012] Die gegenüber der ersten Garniturwalze 4 und der dritten Garniturwalze 5 im Durchmesser
kleinere zweite Garniturwalze 6 läuft mit einer höheren Drehzahl als die Garniturwalzen
4 und 5 um, wobei ihre Garniturspitzen 6a, wie angedeutet, in Abnahmestellung zu den
Garniturspitzen 5a der dritten Garniturwalze 5 stehen. Die Garniturwalze 6 kann daher
von ihrer Wirkung auf das Fasermaterial her als Abnahme- und Auflösewalze bezeichnet
werden. Die Garniturspitzen 5a der Garniturwalze 5 stehen, wie angedeutet, in Abnahmestellung
zu den Garniturspitzen 4a der ersten Garniturwalze 4. Stehen beispielsweise die Durchmesser
der Garniturwalze 4 und der Garniturwalze 5 und die Durchmesser der Garniturwalze
5 und der Garniturwalze 6 in einem Verhältnis von jeweils 2 : 1, so entstehen bei
der mit wesentlich höherer Drehzahl als die Garniturwalze 4 rotierenden Garniturwalze
6 aufgrund der höheren Winkelgeschwindigkeit stärkerer Beschleunigungen und damit
Fliehkräfte als bei der ersten Garniturwalze 4. Die auf das Fasermaterial einwirkenden
Fliehkräfte steigen somit von Garniturwalze zu Garniturwalze an. Die Garniturwalze
6 kann über eine Fasertransportleitung 14 an eine (nicht dargestellte) Siebtrommel
angeschlossen sein. Das Fasermaterial wird durch den Luftstrom 16 pneumatisch transportiert.
Die Siebtrommel ist zur Erzeugung eines Unterdrucks in ihrem Inneren an eine Saugvorrichtung
(nicht gezeigt) angeschlossen. Der Unterdruck setzt sich über die Fasertransportleitung
14 bis zur Garniturwalze 6 hinfort.
[0013] Die Funktionsweise ist folgende: Die aus Faserflocken bestehende Wickelwatte wird
von der Speisewalze 3 unter Klemmung der ersten Garniturwalze 4 zugeführt, die das
Fasermaterial durchkämmt und Faserbüschel auf ihrer Garnitur mitnimmt. Beim Vorbeilauf
der Garniturwalze 4 an der Abscheidöffnung 7 mit Abscheidkante 8 werden, entsprechend
der Umfangsgeschwindigkeit und Krümmung dieser Walze sowie der dieser ersten Ausscheidungsstufe
angepaßten Größe der Abscheidöffnung 7, Kurzfasern und grobe Verunreinigungen durch
die Fliehkraft aus dem Fasermaterial herausgeschleudert, die nach Passieren der Abscheidöffnung
7 in eine Schmutzkammer 9 im Gehäuse 1 gelangen. Das derart vorgereinigte Fasermaterial
wird durch die Garniturspitzen der dritten Garniturwalze 5 von der ersten Garniturwalze
4 abgenommen, wobei es weiter aufgelöst wird. Anschließend wird das Fasermaterial
durch die Garniturspitzen der zweiten Garniturwalze 6 von der dritten Garniturwalze
5 abgenommen, wobei es weiter aufgelöst wird und an der Abscheidöffnung 10 mit Abscheidkante
11 vorbeigeführt wird. Da bei der zweiten Garniturwalze 6, wie oben dargelegt, die
erzeugte Fliehkraft größer ist als bei der ersten Garniturwalze 4, werden demnach
an der Abscheidöffnung 10 nun die im Fasermaterial enthaltenen feineren Schmutz- und
Staubpartikel aus diesem ausgeschieden. Durch die Auflösung des Fasermaterials in
Einzelfasern oder zumindest sehr feine Faserflocken mittels der Garniturwalze 6 wird
die Trennung dieser feineren Verunreinigungen vom Fasermaterial begünstigt. Die an
den Abscheidöffnungen 7 und 10 ausgeschiedenen Verunreinigungen und Faserteile werden
zweckmäßig durch Rohrleitungen 12 bzw. 13 abgesaugt. Dies kann kontinuierlich, oder
auch diskontinuierlich erfolgen. Nach Passieren der Abscheidöffnung 10 löst sich
das Fasermaterial, bedingt durch die über den Ansaugschlitz 15 eintretende Zuluft
sowie die Fliehkraft, von der zweiten Garniturwalze 6 ab und gelangt durch den Fasertransportkanal
14 zur Siebtrommel. Feine und feinste Verunreinigungen, wie Staub- und Faserfragmente,
treten durch den perforierten Mantel der rotierenden Siebtrommel hindurch und werden
vom Saugluftstrom abgezogen, während die Fasern sich auf der Siebtrommel ablagern
und dort ein Faservlies bilden, das von der Siebtrommel abgelöst und der weiteren
Verarbeitung zugeführt wird.
[0014] Nach Fig. 2 wird die Watte mittels zweier Einzugswalzen 3a, 3b (Drehrichtung siehe
Pfeile E, F) der ersten Garniturwalze 4 zugeführt. Unterhalb der Garniturwalze 4 sind
zwei Abscheidöffnungen 7 und 7a mit zugehörigen Abscheidkanten 8 bzw. 8a angeordnet.
Der zweiten Garniturwalze 6 könnte auch eine weitere Abscheidöffnung 10a mit Abscheidkante
11a (nicht gezeigt) zugeordnet sein. Die Garniturwalze 6 ist über die Fasertransportleitung
14 an eine nachgeschaltete Entstaubungsmaschine 27, z. B. TRÜTZSCHLER DUSTEX DX, angeschlossen.
Das Fasermaterial wird an einer feststehenden Siebfläche 28 von der Staubluft getrennt.
Die Fasertransportleitung 14 mündet an der Ansaugseite eines Ventilators 29. Von der
Blasseite des Ventilators 29 geht eine Fasertransportleitung 30 ab.
[0015] Nach Fig. 3 sind der Durchmesser der zweiten Garniturwalze 6 und der Durchmesser
der dritten Garniturwalze 5 gleich. Die Fliehkraft an der zwieten Garniturwalze 6
ist größer als die Fliehkraft an der ersten Garniturwalze 4. Die Umfangsgeschwindigkeit
an der zweiten Garniturwalze 6 ist größer als die Umfangsgeschwindigkeit an der dritten
Garniturwalze 5. Die gemeinsame Abdeckung 37 oberhalb der ersten Garniturwalze 4,
zweiten Garniturwalze 6 und dritten Garniturwalze 5 ist im Drehlager 38 gelagert und
als Ganzes weg- und wieder zurückbewegbar.
[0016] Fig. 4 zeigt die im Gehäuse 1 angeordnete Reinigungsvorrichtung, der eine Faserspeisevorrichtung
31 vorgeschaltet ist, die einen oberen Reserveschacht 32 und einen unteren Speiseschacht
33 aufweist. Zwischen dem Reserveschacht 32 und dem Speiseschacht 33 sind eine langsamlaufende
Einzugswalze 34 und eine schnellaufende Öffnerwalze 35 angeordnet. Von dem unteren
Ende des Speiseschachtes 33 wird das Fasergut durch eine Überführung 36, z. B. ein
Transportband, den Speisewalzen 3a, 3b der Reinigungsvorrichtung zugeführt.
[0017] Ein weitere Vorteil der dritten Garniturwalze 5 besteht darin, daß das Fasermaterial
von der ersten Garniturwalze 4 zur zweiten Garniturwalze 6 über eine Zwischenstufe
beschleunigt wird; es erfolgt keine abrupte, sondern eine fasermaterialschonende Beschleunigung.
1) Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut, insbesondere Baumwolle, mit
wenigstens zwei einer Zuführeinrichtung nachgeordneten Garniturwalzen, bei der wenigstens
zwei Garniturwalzen jeweils mindestens eine Abscheidkante für Verunreinigungen mit
zugehöriger Abscheidöffnung zugeordnet sind und bei der die Fliehkräfte am Umfang
der zweiten Garniturwalze größer sind als der ersten Garniturwalze, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der ersten Garniturwalze (4) und der zweiten Garniturwalze (6) eine dritte
Garniturwalze (5) angeordnet ist, daß die drei Garniturwalzen (4, 5, 6) hintereinandergeschaltet
sind und daß die dritte Garniturwalze (5) mit der ersten Garniturwalze (4) und die
zweite Garniturwalze (6) mit der dritten Garniturwalze (5) jeweils als Abnahme- und
Auflösewalze zusammenarbeitet.
2) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehrichtung (B)
der dritten Garniturwalze (5) entgegengesetzt zur Drehrichtung (A) der ersten Garniturwalze
(4) und zur Drehrichtung (C) der zweiten Garniturwalze (6) ist.
3) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Garniturwalze
(5) von einem Gehäuse (20, 21) ohne Abscheidöffnungen und Abscheidkanten umschlossen
ist.
4) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umfangsgeschwindigkeit der dritten Garniturwalze (5) größer als die Umfangsgeschwindigkeit
der ersten Garniturwalze (4) ist.
5) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umfangsgeschwindigkeit an der zweiten Garniturwalze (6) größer als an der dritten
Garniturwalze (5) ist.
6) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweiten Garniturwalze (6) eine Einrichtung, die die Fasern von der Transportluft
trennt, z. B. Siebtrommel, Entstaubungsmaschine (27) o. dgl. nachgeschaltet ist,
der das Fasergut mittels eines Luftstromes (16) zugeführt wird.
7) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweiten Garniturwalze (6) eine Fasertransportleitung (14) mit einem Materialtransportventilator
(29) nachgeschaltet ist.
8) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Nähe der Faserabgabestelle (14a) der zweiten Garniturwalze (6) ein Luftansaugschlitz
(15) vorhanden ist.
9) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser der zweiten Garniturwalze (6) und der Durchmesser der dritten Garniturwalze
(5) gleich oder nahezu gleich sind.
10) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
gemeinsame Abdeckung (37) oberhalb mindestens der zweiten Garniturwalze (6) und der
dritten Garniturwalze (5) als Ganzes von den Garniturwalzen (5, 6) wegbewegbar und
wieder zurückbewegbar ist.
11) Vorrichtung zum Öffnen und Reinigen von Fasergut, insbesondere Baumwolle, insbesondere
nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrichtung (1)
eine Faserspeisevorrichtung (31) vorgeschaltet ist, die einen oberen Reserveschacht
(32) und einen unteren Speiseschacht (33) aufweist, von dem das Fasergut durch eine
Überführungsvorrichtung (36) der Speiseeinrichtung (2, 3; 3a, 3b) zugeführt wird.
12) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Reserveschacht (32) und dem Speiseschacht (33) eine Einzugswalze (34) und eine
Öffnerwalze (35) angeordnet sind.
13) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
ersten Garniturwalze (4) mindestens eine Abscheidöffnung (7, 7a) und mindestens eine
Abscheidkante (8, 8a) und der zweiten Garniturwalze (6) mindestens eine Abscheidöffnung
(10) und mindestens eine Abscheidkante (11) zugeordnet ist.