[0001] Die Erfindung betrifft ein Feuchtwerk für eine Druckmaschine, das zur wahlweisen
Zufuhr von Feuchtflüssigkeit zum Plattenzylinder oder Reinigungsflüssigkeit zu einer
Farbauftragwalze verwendbar ist, mit einer Zuführwalze, einer Transportwalze und einer
Auftragwalze.
[0002] Ein derartiges Feuchtwerk ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 932 642 bekannt.
Zur Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit wird zwischen einer Feuchtauftragwalze und einer
Farbauftragwalze eine zusätzliche Walze eingeschaltet. Dabei wird das Reinigungsmittel
von Hand aufgespritzt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feuchtwerk der eingangs genannten Gattung
so auszugestalten, daß es unter Verwendung der zur Feuchtung unbedingt erforderlichen
Walzen zwischen einer zur Feuchtung und einer zur Zufuhr der Reinigungsflüssigkeit
geeigneten Position umstellbar ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Anwendung der im Kennzeichen des Auspruchs
1 angegebenen Merkmale erreicht. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen,
daß die Reingungsflüssigkeit nach Umstellung in die Reinigungsposition automatisch
zugeführt wird.
[0005] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der Zeichnung beschrieben. Auf
dieser zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Feuchtwerks in der Position für Feuchtung,
Fig. 2 das Feuchtwerk in der Position für Reinigung in einer der Fig. 1 entsprechenden
Wiedergabe und
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Einzelheit und
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung.
[0006] Das Feuchtwerk umfaßt eine Auftragwalze 1, eine Transportwalze 2 und eine Zuführwalze
3. Die Auftragwalze 1 und die Transportwalze 2 weisen zweckmäßig eine elastische Oberfläche
auf, beispielsweise aus Hartgummi oder einem vergleichbaren Kunststoff, während die
Zuführwalze eine metallische, wasserannehmende Oberfläche, beispielsweise aus Chrom,
hat. Die Auftragwalze 1 kann mit einem die Druckform tragenden Formzylinder 4 zusammenwirken.
Der Formzylinder 4 wird über eine Farbauftragwalze 5 und eine Rasterwalze 6 mit Farbe
versorgt.
[0007] Die Auftragwalze 1 ist mittels einer Achse 7 an beiden Enden drehbar in je einem
Traghebel 8 gelagert. Die Transportwalze 2 sitzt drehbar auf einer Achse 9, die gegen
Verdrehung gesichert ebenfalls an den Traghebeln 8 gelagert ist. Die Achse 9 weist
an beiden Enden je einen exzentrisch angeordneten Lagerzapfen 10 auf, der frei drehbar
in je einem Steuerhebel 11 gelagert ist. Die Steuerhebel 11 sind um fest angeordnete
Buchsen 12 schwenkbar, deren Längsachsen mit der Längsachse einer mittels nicht dargestellter
Zahnräder angetriebenen Welle 25 der Zuführwalze 3 zusammenfallen.
[0008] Zur Betätigung des Stellhebels 11 dient eine Stellvorrichtung 13, die aus einem hydraulischen
oder pneumatischen Kolben oder einem elektrisch betätigten Magnet bestehen kann. Mit
Stellvorrichtung 13 wird der Steuerhebel 11 um die Buchse 12 in bzw. entgegen der
Richtung des Pfeiles a geschwenkt.
[0009] Der Traghebel 8 trägt weiterhin einen Zapfen 14, an dem das eine Ende einer Schwinge
15 drehbar angelenkt ist. Das andere Ende der Schwinge 15 ist in gleicher Weise an
einem Zapfen 16 angelenkt, der an einer Seitenwand 17 an der Druckmaschine befestigt
ist.
[0010] Unterhalb der Auftragwalze 1 ist eine Wanne 18 vorgesehen, in die eine Pumpe 19 über
eine Vorlaufleitung 20 Reinigungsflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter 21 pumpen kann.
Nach Beendigung eines Waschvorganges kann die Wanne 19 über eine Rücklaufleitung 22
wieder entleert werden. Dabei fließt die Reinigungsflüssigkeit durch einen Filter
23 in den Vorratsbehälter 21 zurück.
[0011] Weiterhin ist eine Sprüheinrichtung 24 vorgesehen, mit der Feuchtflüssigkeit auf
die Zuführwalze 3 aufgesprüht werden kann. Von der Zuführwalze 3 gelangt die Feuchtflüssigkeit
über die Transportwalze 2 und die Auftragwalze 1 auf den Formzylinder 4.
[0012] Soll das Feuchtwerk ausgehend von der in Fig. 1 wiedergebenen Position zum Waschen
verwendet werden, so wird die Stelleinrichtung 13 betätigt und dreht dabei die Steuerhebel
11 in der Richtung des Pfeiles a um die Buchse 12. Dieser Schwenkbewegung folgen die
Lagerzapfen 10 mit der Achse 9. Infolgedessen wird der Traghebel 8 etwa in Richtung
des Pfeiles b bewegt. Dabei stellt die Schwinge 15 sicher, daß sich die Auftragwalze
1 auf einer vorbestimmten Bahn zur Wanne 18 und die Transportwalze 2 zur Farbauftragwalze
5 bewegen. Werden nunmehr die Walzen 5, 6 angetrieben, so werden Transportwalze 2
und die Auftragwalze 1 durch Reibung mitgenommen und dadurch Reinigungsflüssigkeit
zur Farbauftragwalze 5 gefördert.
[0013] Durch die Exzentrizität zwischen der Achse 9 und den Lagerzapfen 10 wird weiterhin
die Transportwalze 2 beim Umstellen in die in Fig. 2 gezeigte Waschposition von der
Zuführwalze 3 abgehoben. Dieses Abheben ist zweckmäßig, damit auf der Zuführwalze
3 nach Beendigung des Waschens keine Reste der Reinigungsflüssigkeit verbleiben, die
die anschließend vorgenommene Feuchtung des Formzylinders 4 negativ beeinflussen können.
Bei geringeren Anforderungen für einen sofortigen Weiterdruck nach dem Waschvorgang
kann auf die Exzentrizität zwischen der Achse 9 und dem Lagerzapfen 10 verzichtet
werden, so daß die Zuführwalze 3 auch während des Waschens in Kontakt mit der Transportwalze
2 bleibt.
[0014] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 sind die Auftragwalze 1 und die Transportwalze
2 an jedem Ende an je einem Traghebel 26 gelagert. Der Traghebel 26 ist wiederum mittels
des Lagerzapfens 10 am Steuerhebel 11 drehbar gelagert. Abweichend von der Anordnung
gemäß Fig. 1 bis 3 ist anstelle der Schwinge 15 an jedem Traghebel 26 eine Steuerkurve
27 vorgesehen. Jede Steuerkurve 27 wirkt mit einem an der Seitenwand der Druckmaschine
befestigten Stift 28 zusammen.
[0015] Soll das Feuchtwerk aus der in Fig. 4 gezeigten Position für Feuchtung in die Position
für Reinigung überführt werden, so werden die Steuerhebel 11 in Richtung des Pfeiles
a um die Buchsen 12 geschwenkt. Hierbei nehmen die Steuerhebel 11 wiederum über die
Lagerzapfen 10, die dazu exzentrisch angeordnete Achse 9 und die Traghebel 26, die
gegen Verdrehung gesichert auf der Achse 9 sitzen, etwa in Richtung des Pfeiles b
mit. Dabei ist die Bewegung der Traghebel 26 durch das Zusammenwirken der Steuerkurven
27 mit den Stiften 28 vorgegeben. Bei der Bewegung des Traghebels 26 in Richtung des
Pfeiles b wird wiederum die Transportwalze 2 von der Zuführwalze 3 abgehoben und in
Anlage an die Farbauftragwalze 5 gebracht. Gleichzeitig wird die Auftragwalze 1 in
die Wanne 18 abgesenkt.
[0016] Sollte das Gewicht des Traghebels 26 mit den Walzen 1, 2 keine ausreichend sichere
Anlage der Steuerkurven 27 an den Stiften 28 gewährleisten, so kann zusätzlich eine
Feder, die die Steuerkurven 27 in Anlage an den Stiften 28 hält, vorgesehen sein.
Weiterhin ist es auch möglich, jede Steuerkurve 27 als Steuerschlitz auszubilden,
der einen Stift 28 übergreift.
1. Feuchtwerk für eine Druckmaschine, das zur wahlweisen Zufuhr von Feuchtflüssigkeit
zum Plattenzylinder oder Reinigungsflüssigkeit zu einer Farbauftragwalze verwendbar
ist, mit einer Zuführwalze, einer Transportwalze und einer Auftragwalze, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragwalze (1) und die Transportwalze (2) beidseitig an je einem Traghebel
(8, 26) gelagert sind, jeder Traghebel (8, 26) an einem Steuerhebel (11) schwenkbar
gelagert ist und Führungsmittel (14, 15, 16, 27, 28) für den Traghebel (8, 26) zur
Führung zwischen einer ersten Position, in der die Auftragwalze (1) am Plattenzylinder
(4) anliegt und die Transportwalze (2) mit der Auftragwalze (1) und der Zuführwalze
(3) in Kontakt steht, sowie einer zweiten Position, in der die Auftragwalze (1) in
eine Reinigungsflüssigkeit enthaltende Wanne (18) eintaucht und die Transportwalze
(2) an der Farbauftragwalze (5) anliegt, vorgesehen sind.
2. Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel (14,
15, 16) eine Schwinge (15) umfassen, deren eines Ende an dem Traghebel (8) drehbar
angelenkt ist und deren anderes Ende drehbar an einer Seitenwand (17) der Druckmaschine
angeschlossen ist.
3. Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel (27,
28) eine Steuerkurven-Stift-Führung zwischen dem Traghebel (26) und einer Seitenwand
umfassen.
4. Feuchtwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Traghebel (8, 26) um einen exzentrisch zur Achse (9) der Transportwalze (2)
angeordneten Lagerzapfen (10) am Steuerhebel (11) schwenkbar gelagert ist.
5. Feuchtwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steuerhebel (11) um die Längsachse der Zuführwalze (3) schwenkbar gelagert ist.
6. Feuchtwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steuerhebel (11) mittels einer hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen
Stellvorrichtung (13) betätigbar ist.