[0001] Die Erfindung betrifft einen Saugwagen zum Entsorgen von Schlämmen und Flüssigkeiten.
[0002] Derartige Saugwagen sind allgemein bekannt. Der Aufnahmebehälter ist bei einem solchen
Saugwagen durch einen im Behälter verschiebbar angeordneten Räumkolben in einen Saug-
und einen Druckraum unterteilt. Über Rohrleitungen sind der Saug- und der Druckraum
mit einer Vakuumpumpe verbunden, die sowohl zum Erzeugen eines Unterdruckes als auch
zum Erzeugen eines Überdruckes verwendet wird. Durch in den zum Saug- und Druckraum
führenden Rohrleitungen angeordnete Sperrventile, die je nach Betriebsart geöffnet
oder geschlossen werden müssen, kann der Saug- oder Druckraum mit der Vakuumpumpe
verbunden werden. Da der Druckraum während des Füllbetriebes auf gleichem Druck wie
der Saugraum gehalten werden muß, damit die Bewegung des Räumkolbens nicht behindert
wird, ist eine gesonderte Ausgleichsleitung vorgesehen, die unter Umgehung des entsprechenden
Sperrventiles in den Druckraum mündet. Im Füllbetrieb wird also sowohl der Saug- als
auch der Druckraum über die Rohrleitungen mit Unterdruck beaufschlagt. Im Entleerungsbetrieb
wird nur der Druckraum mit Überdruck beaufschlagt. Beim Umstellen von der einen Betriebsart
auf die andere müssen im bekannten Fall entsprechende Ventile betätigt werden. Außerdem
bedeutet die Anordnung der Ventile einen entsprechenden Ausstattungsaufwand für den
Saugwagen.
[0003] Ferner sind Saugwagen z.B. durch DIN 30 705, Teil 1, bekannt, bei denen das Ansaugen
von Schlämmen oder Flüssigkeiten mittels einer Vakuumpumpe erfolgt, die Luft über
den Aufnahmebehälter ansaugt. Dadurch wird über ein an den Aufnahmebehälter angeschlossenes
Saugrohr Schlamm oder Flüssigkeit in den Aufnahmebehälter eingesaugt. Zum Entleeren
des Aufnahmebehälters wird durch die Vakuumpumpe Luft in diesen hineingedrückt und
dadurch der Schlamm bzw. die Flüssigkeit durch einen am Aufnahmebehälter vorgesehenen
Entleerungsstutzen wieder nach außen gefördert. Um mittels der Vakuumpumpe Luft in
den Aufnahmebehälter fördern zu können, ist bei diesen bekannten Schlammwagen ein
Vierwegeventil vorgesehen, durch das entweder der Einlaß oder der Auslaß der Vakuumpumpe
an den Aufnahmebehälter angeschlossen wird. Die Anordnung eines solchen Vierwegeventiles
erfordert außerdem eine entsprechende Verrohrung zwischen der Vakuumpumpe und dem
Ventil.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Saugwagen der eingangs beschriebenen Art
so auszubilden, daß das Umschalten zwischen den verschiedenen Betriebsarten wesentlich
vereinfacht ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Eine weitere Lösung der Aufgabe besteht in den im Anspruch 2 angegebenen Merkmalen.
[0006] Nach Anspruch 1 ist bei einem Saugwagen mit einem in einen Saug- und Druckraum unterteilten
Aufnahmebehältnis erfindungsgemäß ein Rückschlagventil in der zum Saugraum führenden
Rohrleitung vorgesehen. Da ein Rückschlagventil in Abhängigkeit von der Strömungsrichtung
selbsttätig sperrt bzw. öffnet, entfällt ein gezieltes Betätigen dieses Sperrorganes.
Es muß lediglich an der Vakuumpumpe von Saug- auf Druckbetrieb bzw. von Druck- auf
Saugbetrieb umgestellt werden. Die direkte Verbindung der Vakuumpumpe mit dem Druckraum
macht außerdem die gesonderte Ausgleichsleitung überflüssig. Somit ergibt sich nicht
nur eine einfache Bedienungsweise des Saugwagens, sondern es kommen auch aktive und
passive Bauteile in Fortfall.
[0007] Eine weitere Lösung der gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß nach Anspruch
2 dadurch, daß eine in beiden Drehrichtungen betreibbare Vakuumpumpe vorgesehen ist,
deren Drehrichtung zum Füllen und Entleeren des Aufnahmebehälters jeweils umgeschaltet
ist. Damit ist die mechanische Umsteuerung der Strömungsrichtung der Luft nicht mehr
notwendig und somit ein Vierwegeventil überflüssig. Gleichzeitig entfällt auch die
aufwendige Verrohrung.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung nach Anspruch 2 sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Als in beiden Drehrichtungen betreibbare Vakuumpumpen können Pumpen gemäß der Ansprüche
3 bis 9 vorgesehen sein.
[0010] Von den vorgenannten Pumpen eignet sich die Gasringpumpe am besten. Sie kann problemlos
von der einen in die andere Drehrichtung umgeschaltet werden. Zwar sinkt die Förderleistung
und auch das Verdichtungsverhältnis, wenn die Gasringpumpe in der von ihrer Konstruktion
her entgegengesetzten Drehrichtung betrieben wird; da die Leistungsanforderungen
an die Vakuumpumpe beim Entleeren des Schlammbehälters geringer sind als beim Füllen,
reicht die reduzierte Leistung einer in der entgegengesetzten Richtung betriebenen
Gasringpumpe noch vollkommen für den Entleerungsvorgang aus.
[0011] Anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Saugwagen nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 in schematischer Darstellung einen erfindungsgemäßen Saugwagen nach Anspruch
1,
Fig. 3 in schematischer Darstellung einen erfindungsgemäßen Saugwagen nach Anspruch
2.
[0012] Mit 1 ist der Aufnahmebehälter eines Saugwagens bezeichnet, der durch einen verschiebbar
angeordneten Räumkolben 2 in einen Saugraum 3 und einen Druckraum 4 unterteilt ist.
Über einen Schieber 23 ist ein Saugrohr 5 an dem Aufnahmebehälter 1 angeschlossen,
durch das Schlamm oder Flüssigkeit in den Saugraum 3 eingesaugt werden kann. Zum Entleeren
des Saugraumes 3 ist ein Entleerungsstutzen 6 an dem Aufnahmebehälter 1 vorgesehen.
[0013] Eine dem Saugwagen zugeordnete Vakuumpumpe 7 ist mit ihren Saug- und Druckstutzen
8 und 9 mit zwei Anschlüssen 11 und 12 eines Vierwegeventiles 10 verbunden. Von den
beiden anderen Anschlüssen 13 und 14 des Vierwegeventiles 10 ist der eine Anschluß
13 mit einer zum Saugwagen führenden Hauptrohrleitung 15 und der andere Anschluß 14
mit einem in die Atmosphäre mündenden Rohrstutzen 16 verbunden. Die Hauptrohrleitung
15 teilt sich in ein erstes und zweites Rohrleitungsstück 17 und 18 auf, von denen
das erstes über einen Druckeinlaß 24 in den Druckraum 4 und das zweite über einen
Saugeinlaß 25 in den Saugraum 3 mündet.
[0014] Bei dem Saugwagen nach dem Stand der Technik (Fig. 1) ist in dem ersten und zweiten
Rohrleitungsstück 17 und 18 jeweils ein Sperrventil 19 bzw. 20 vorgesehen. Außerdem
zweigt von dem Hauptrohr 15 noch ein in dem Druckraum 4 mündendes Ausgleichsrohr
21 ab.
[0015] Zum Füllen des Saugwagens wird über das Vierwegeventil 10 das Hauptrohr 15 mit dem
Saugstutzen 8 der Vakuumpumpe 7 verbunden. Das Sperrventil 19 des ersten Rohrleitungsstückes
17 muß geschlossen und das Sperrventil 20 des zweiten Rohrleitungsstückes 18 geöffnet
werden. Damit wird durch die Vakuumpumpe 7 Luft aus dem Saugraum 3 angesaugt, so daß
über das Saugrohr 5 Schlamm oder Flüssigkeit in den Saugraum 3 des Aufnahmebehälters
1 eingesaugt werden kann. Mit zunehmender Füllung des Saugraumes 3 bewegt sich der
Räumkolben 2 zum Druckraum 4 hin. Um diese Bewegung nicht zu behindern, wird der Druckraum
4 über das Ausgleichsrohr 21 auf dem gleichen Druck wie der Saugraum 3 gehalten.
[0016] Ist der Saugraum 3 gefüllt und soll wieder entleert werden, muß über das Vierwegeventil
10 die Strömungsrichtung der Luft in der Hauptrohrleitung 15 umgeschaltet werden.
Die Hauptrohrleitung 15 wird jetzt nämlich mit dem Druckstutzen 9 der Vakuumpumpe
7 verbunden. Außerdem wird das Sperrventil 20 des zweiten Rohrleitungsstückes 18 geschlossen
und das Sperrventil 19 des ersten Rohrleitungsstückes 17 geöffnet. Nunmehr wird von
der Vakuumpumpe 7 Luft in den Druckraum 4 gefördert und der sich dadurch aufbauende
Druck bewegt den Räumkolben 2 gegen die Füllung in dem Saugraum 3 des Aufnahmebehälters
1. Über den geöffneten Entleerungsstutzen 6 wird der Inhalt des Saugraumes 3 wieder
entleert.
[0017] Um das mühselige Betätigen der Sperrventile zu vermeiden, ist bei dem erfindungsgemäßen
Saugwagen nach Fig. 2 in dem in den Saugraum 3 mündenden zweiten Rohrleitungsstück
18 ein Rückschlagventil 22 angeordnet, das bei Druckbeaufschlagung, d.h. bei einer
zum Saugraum 3 hin gerichteten Luftströmung, sperrt. Damit kan die von der Vakuumpumpe
7 zum Saugwagen hin geförderte Luft nicht in den Saugraum 3 des Aufnahmebehälters
1 gelangen, sondern strömt über das nicht absperrbare erste Rohrleitungsstück 17
in den Druckraum 4 des Aufnahmebehälters 1. Durch den Druckaufbau im Druckraum 4 wird
der Räumkolben 2 - wie bereits beschrieben - entsprechend verschoben und der Saugraum
3 entleert.
[0018] Zum Füllen des Saugraumes 3 wird die Hauptrohrleitung 15 mittels des Vierwegeventiles
10 wieder mit dem Saugstutzen 8 der Vakuumpumpe 7 verbunden. Von der Vakuumpumpe 7
kann nunmehr Luft aus dem Saugraum 3 angesaugt werden, da das Rückschlagventil 22
selbsttätig in seine Öffnungsstellung geht und damit den Ansaugweg freigibt. Über
das nicht abgesperrte erste Rohrleitungsstück 17 wird in dem Druckraum 4 der gleiche
Druck wie in dem Saugraum 3 erzeugt, so daß es keiner gesonderten Ausgleichsleitung
bedarf.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Saugwagen nach Fig. 2 ist somit zur Umstellung der Betriebsarten
lediglich eine Umschaltung der am Saugwagen wirksam werdenden Strömungsrichtung des
von der Vakuumpumpe 7 erzeugten Luftstromes notwendig. Die Anordnung des Rückschlagventiles
22 in dem zweiten Rohrleitungsstück 18 führt darüber hinaus noch zur Einsparung eines
Sperrventiles im ersten Rohrleitungsstück 17 und zu einer einfacheren Verrohrung.
[0020] Bei dem erfindungsgemäßen Saugwagen nach Fig. 3 ist als Vakuumpumpe eine in beiden
Drehrichtungen betreibbare Gasringpumpe 26 vorgesehen. Mit der Drehrichtung einer
solchen Gasringpumpe 26 kehrt sich auch deren Förderrichtung um. Somit bedarf es keines
mechanisch umschaltbaren Vierwegeventiles mehr, um den Aufnahmebehälter 1 einmal
mit Saugluft und einmal mit Druckluft zu beaufschlagen. Mit dem Vierwegeventil entfällt
auch die entsprechende Verrohrung für den Anschluß dieses Ventiles an die Vakuumpumpe.
[0021] Die Hauptrohrleitung 15 wird mit dem Anschlußstutzen verbunden, welcher bei der der
konstruktiven Auslegung der Gasringpumpe 26 entsprechenden Drehrichtung als Saugstutzen
27 wirkt. Der andere, bei dieser Drehrichtung als Druckstutzen 28 wirkende Anschlußstutzen,
mündet in die Atmosphäre.
[0022] Beim Füllen des Aufnahmebehälters 1 wird die Gasringpumpe 26 in der ihrer konstruktiven
Gestaltung entsprechenden Drehrichtung betrieben. Damit saugt die Gasringpumpe 26
Luft aus dem Aufnahmebehälter 1 an, so daß Schlamm und Flüssigkeit über das Saugrohr
5 des Aufnahmebehälters 1 angesaugt werden. Ist der Aufnahmebehälter 1 gefüllt, so
wird zum Entleeren desselben nunmehr die Gasringpumpe 26 in ihrer Drehrichtung umgeschaltet.
Damit kehrt sich auch deren Förderrichtung um. Die Gasringpumpe 26 saugt jetzt über
ihren eigentlichen Druckstutzen 28 Luft aus der Atmosphäre an und drückt diese über
ihren eigentlichen Saugstutzen 27 in die Hauptrohrleitung 15 und von dieser über
das Rohrleitungsstück 17 und den Druckeinlaß 24 in den Druckraum 4 des Aufnahmebehälters
1. Das dem Saugeinlaß 25 zugeordnete und im Rohrleitungsstück 18 angeordnete Sperrventil
20 wird zuvor geschlossen und das dem Druckeinlaß 24 zugeordnete und im Rohrleitungsstück
17 angeordnete Sperrventil 19 entsprechend geöffnet.
[0023] Durch den sich im Druckraum 4 des Aufnahmebehälters 1 aufbauenden Druck wird der
Räumkolben 2 gegen die Füllung in den Saugraum 3 des Aufnahmebehälters 1 gedrückt
und drängt diese über den geöffneten Entleerungsstutzen 6 wieder nach außen.
[0024] Es wurde erkannt, daß die Gasringpumpe 26 beim Betrieb mit der ihrer durch konstruktive
Gestaltung vorgegebenen Drehrichtung entgegengerichteten Drehrichtung noch eine Verdichtungsleistung
erbringt, die zum Entleeren eines Saugwagens ausreicht. Somit ist es möglich, durch
bloße Umschaltung der Drehrichtung der Gasringpumpe 26 den Füll- und Entleerungsvorgang
eines Saugwagens durchzuführen.
1. Saugwagen zum Entsorgen von Schlämmen und Flüssigkeiten, mit einem Aufnahmebehälter
(1), der zum Füllen und Entleeren durch eine angebaute Vakuumpumpe (7) wahlweise mit
Unter- oder Überdruck beaufschlagbar ist, wobei der Aufnahmebehälter (1) in eine
Saug- und Druckraum (3, 4) unterteilt und die Vakuumpumpe (7) über Rohrleitungen (15,
17, 18) sowohl mit dem Saug- als auch mit dem Druckraum (3, 4) verbunden ist, wobei
die Vakuumpumpe (7) über eine Rohrleitung (15,17) direkt mit dem Druckraum (4) verbunden
und in der zum Saugraum (3) führenden Rohrleitung (18) ein bei Druckbeaufschlagung
sperrendes Rückschlagventil (22) angeordnet ist.
2. Saugwagen zum Entsorgen von Schlämmen und Flüssigkeiten, mit einem Aufnahmebehälter
(1), der zum Füllen und Entleeren durch eine angebaute Vakuumpumpe (7, 26) wahlweise
mit Unter- oder Überdruck beaufschlagbar ist, wobei die Vakuumpumpe (26) in beiden
Drehrichtungen betreibbar ist, und die Drehrichtung der Vakuumpumpe (26) zum Füllen
und Entleeren des Aufnahmebehälters (1) jeweils umgeschaltet ist.
3. Saugwagen nach Anspruch 2, wobei als Vakuumpumpe eine Gasringpumpe (26) vorgesehen
ist.
4. Saugwagen nach Anspruch 2, wobei als Vakuumpumpe eine Wälzkolbenpumpe vorgesehen
ist.
5. Saugwagen nach Anspruch 2, wobei als Vakuumpumpe eine Drehschieberpumpe (7) vorgesehen
ist, die zwei um 180° gegeneinander versetzte Drehschieber aufweist.
6. Saugwagen nach Anspruch 2, wobei als Vakuumpumpe eine Membranpumpe vorgesehen
ist.
7. Saugwagen nach Anspruch 2, wobei als Vakuumpumpe eine Kolbenpumpe vorgesehen ist.
8. Saugwagen nach Anspruch 2, wobei als Vakuumpumpe eine Schraubenpumpe vorgesehen
ist.
9. Saugwagen nach Anspruch 2, wobei als Vakuumpumpe eine Klauenpumpe vorgesehen ist.