[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reduzieren der beim Abspielen von Videomagnetbändern
in Videorekordern auftretenden Bildstörungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei Videorekordern treten in den Sonderbetriebsarten (z. B. Suchlauf, Zeitlupe, Rückwärtsbetrieb
etc.) Störungen im analogen Videosignal auf, die sich als stark gestörte Bildstreifen
(ca. 10 bis 50 Halbbildzeilen) bemerkbar machen. Diese Bildstörungen sind auf die
in den Sonderbetriebsarten bei Schrägspuraufzeichnungsverfahren wie VHS, BETA-MAX,
VCR, usw. unumgänglichen Videospurwechsel der Videoköpfe zurückzuführen (vgl. z. B.
Morgenstern, B.: Technik der magnetischen Videosignalaufzeichnung; Teubner Studienskripten,
1981, Seiten 121-128 und 159-163). Bei diesen unvermeidbaren Videospurwechseln der
Videoköpfe ist sowohl das Bildsignal als auch das Synchronsignal H des Videosignales
gestört. Diese Störungen sind unter der Bezeichnung "Spurwechselstörungen" bekannt
und beruhen darauf, daß ein Videokopf eine für ihn nicht bestimmte Videospur überstreicht.
"Spurwechselstörzonen" sind also durch die Teile des Videosignales bwz. des Bildsignales
bedingt, in denen ein Videokopf die Information eines Halbbildes liest, das im störungsfreien
Normalbetrieb von einem zweiten Videokopf mit anderer Magnetisierungsausrichtung
gelesen wird.
[0003] Bildstörungen beim Abspielen von Videomagnetbändern in Videorekordern werden aber
auch durch Fehler in der magnetischen Beschichtung des Videomagnetbandes bzw. durch
auf dem Magnetband befindliche Schmutzpartikel verursacht. Diese sogenannten Drop-out-Fehler
führen zu verrauschten Zeilen im dargestellten Bild. Je häufiger ein Videoband abgespielt
wird, desto vermehrt treten diese Störungen auf, da das Bandmaterial abgenutzt wird.
Auch eine Verschmutzung des Videobandes kann diese Drop-out-Fehler hervorrufen.
[0004] Es ist bekannt, diese Drop-out-Fehler durch analoge oder digitale Zeilenwiederholung
zu kompensieren (vgl. Morgenstern B.; a.a.O. und Friedrich Manz: Videorekorder-Technik,
Vogel-Verlag, Würzburg, 1979, Seite 111 bis 115). Ist z. B. ein Teil der 25sten Zeile
infolge eines Materialfehlers gestört, d. h., daß an dieser Stelle ein Signaleinbruch
des analogen Videosignales auftritt, so wird über eine geeignete Drop-out-Kompensationsschaltung
erreicht, daß bei einem 50 Hz-Bildsignal ein um 64 Mikrosekunden verzögerte Signalanteil
der vorhergehenden 24sten Zeile hier eingefügt wird. Der Erfolg ist eine Regenerierung
der gestörten 25sten Zeile, die zwar das Signal verfälscht aber optisch unsichtbar
bleibt.
[0005] Bei Spurwechselstörungen ist dieses Verfahren jedoch nicht einsetzbar, da - wie
oben bereits ausgeführt - 10 bis 50 Halbbildzeilen gestört sind. Bekannte Problemlösungen
zur Reduzierung von Spurwechselstörungen setzen bei der Gewinnung eines mit möglichst
wenig störenden Störzonen behafteten Videosignales an. Außerdem werden im allgemeinen
Bandzug- und Kopftrommelservo der Videorekorder so gesteuert, daß die Störzonen am
oberen oder unteren Bildrand zu stehen kommen (vgl. Morgenstern, B.; Seiten 126, 127).
[0006] Aus der EP 36 35 255 C2 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Bildqualität beim
Abspielen von Videorekordern während der Zeitlupenwiedergabe beschrieben. Dazu wird
das Videomagnetband intermittierend angetrieben, in einem Bandstopzustand während
des Betriebes ein Videosignal in eine Speichereinrichtung eingeschrieben und das eingeschriebene
Signal im Bandantriebszustand aus der Speichereinrichtung wieder ausgelesen. Dieses
Verfahren ist jedoch nur für Zeitlupenwiedergabe anwendbar und beruht auch auf der
Gewinnung eines mit möglichst wenig Störzonen behafteten Videosignals.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Reduzieren
der beim Abspielen von Videomagnetbändern in Videorekordern auftretenden Bildstörungen
anzugeben, mit welchen die Bildstörungen auch dann reduziert werden können, wenn ein
gestörtes Videosignal vorliegt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist durch die Merkmale des Anspruchs
6 gekennzeichnet.
[0011] Bei der vorliegenden Erfindung wird die Tatsache ausgenutzt, daß zeitlich aufeinanderfolgende
Bilder ähnlich sind. Das erfindungsgemäße Verfahren setzt beim gestörten Videosignal
an und nutzt die zeitlichen Abhängigkeiten in Bewegtbildszenen aus. Es unterscheidet
sich grundlegend von den herkömmlichen Verfahren zur Reduktion des Störzoneneinflusses
und zur Drop-out-Kompensation durch Zeilenwiederholung. Die Erfindung beruht darauf,
daß eine auftretende Störung des Videosignales erfaßt und ein Schreibverhinderungssignal
generiert wird. Liegt ein Schreibverhinderungssignal vor, d. h. daß das Videosignal
gestört ist, so wird das Einschreiben der gestörten Videosignaldaten in die Speichereinrichtung
verhindert, so daß beim Auslesevorgang die ortsgleiche Bildinformation des letzten
ungestörten Videosignales herangezogen wird. Zur Minimalisierung von Bewegungsstörungen
muß gefordert werden, daè die Störzonen in aufeinanderfolgenden Bildern bzw. halbbildern
örtlich überlappungsfrei sind. Dieses Problem kann durch eine geeignete Bandlaufsteuerung
gelöst werden.
[0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand von 12 Figuren näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
FIG 1 auf einem Bildschirm zeitlich nacheinander erscheinende Zeilen von Halbbildern,
FIG 2 Videospuren auf einem mit Normalgeschwindigkeit bewegtem Videomagnetband, welches
abwechselnd von zwei Videoköpfen abgetastet wird , wobei das Videomagnetband Drop-out-Fehler
aufweist,
FIG 3 das am Bildschirm dargestellt Signal zu FIG 2,
FIG 4 Videospuren und Videokopfbewegung bei doppelter Bandgeschwindigkeit (Suchlauf
mit doppelter Geschwindigkeit)
FIG 5 das am Bildschirm dargestellte Signal zu FIG 4,
FIG 6 Videospuren und Videokopfbewegung bei vierfacher Bandgeschwindigkeit (Suchlauf
mit vierfacher Geschwindigkeit)
FIG 7 das am Bildschirm dargestellte Signal zu FIG 6,
FIG 8 Videospuren und Videokopfbewegung bei halber Bandgeschwindigkeit (Zeitlupe
mit halber Geschwindigkeit),
FIG 9 das am Bildschirm dargestellte Signal zu FIG 8,
FIG 10 Erzeugen eines Schreibverhinderungssignals in Abhängigkeit von der Störzone,
FIG 11 Schaltungsanordnung zur Reduzierung der beim Abspielen von Videomagnetbändern
in Videorekordern auftretenden Bildstörungen,
FIG 12 Schaltungsanordnung für die Takteinrichtung der Schaltungsanordnung nach FIG
11.
[0014] In FIG 1 sind die am Bildschirm nacheinander erscheinenden Zeilen der Halbbilder
H1, H2, H3, H4 usw. dargestellt, wie sie sich ergeben, wenn das Videomagnetband eines
Videorekorders abgespielt wird. Das erste Halbbild H1 erscheint mit dem Abtasten
der ersten Videospur durch den ersten Videokopf, während das zweite halbbild H2 mit
dem Überstreichen der zweiten Videospur durch den zweiten Videokopf erscheint usw.
Zum Zeitpunkt t1 (t2) ist die letzte Zeile Z des ersten (zweiten) Halbbildes am Bildschirm
geschrieben. Die Zeilen Z der einzelnen Halbbilder sind zueinander versetzt angeordnet.
[0015] In FIG 2 ist ein Videoband mit Videospuren und der dazugehörigen Videokopfbewegung
eines 2-Kopf-Videorekorders bei normaler Geschwindigkeit v, d. h. Wiedergabebetrieb,
dargestellt. Die Videospuren 1, 2, 3 usw. sind nach dem Schrägspuraufzeichnungsverfahren
auf das Videoband VB aufgebracht. Die unterschiedliche Schraffierung der geraden
und ungeraden Videospuren deutet auf deren unterschiedliche Magnetisierungsrichtung
hin, auf die jeweils einer der beiden Köpfe K1 und K2 optimiert ist. Bei normalem
Wiedergabebetrieb bewegen sich die zwei um 180° versetzt auf einer rotierenden Kopftrommel
befindlichen Videoköpfe K1 bzw. K2 über die Videospuren entsprechend den Pfeilen nach
FIG 2. Der erste Videokopf K1 überstreicht nur die ungeraden Videospuren 1, 3, 5
..., während der zweite Videokopf K2 nur die geraden Videospuren 2, 4, 6 ... erfaßt.
Bei einwandfreiem Normalbetrieb laufen die Videoköpfe parallel zu den Videospuren.
In jeder Videospur 1, 2, 3 ... ist ein Halbbild H1, H2, H3... aufgezeichnet. Gemäß
der Erfindung werden die analogen Videosignaldaten, die vom Videokopf K1 oder K2
erfaßt werden, nach Maßgabe eines Einschreibtaktsignales digitalisiert und in die
Speicherplätze einer Speichereinrichtung geschrieben. Nach maßgabe eines Auslesetaktsignales
werden diese Videosignaldaten wieder ausgelesen. Zum Zeitpunkt t1 stehen damit in
den Speicherplätzen der Speichereinrichtung diejenigen Videosignaldaten, die bis zum
Zeitpunkt t1 vom Videokopf K1 beim Überstreichen der Videospur 1 des Halbbildes H1
gewonnen werden. Zum Zeitpunkt t2 befindet sich in der Speichereinrichtung diejenige
Information, die der Videokopf K2 beim Überstreichen der Videospur 2 des zweiten halbbildes
H2 gewonnen hat. Zur Vereinfachung der Schreibweise werden diese Daten im folgenden
mit KnHm bezeichnet, wobei n den Videokopf bezeichnet und m die Daten des m-ten Halbbildes.
Zum Zeitpunkt t3 befinden sich demnach die Videosignaldaten K1H3 auf den Speicherplätzen
der Speichereinrichtung. In FIG 3 ist das am Bildschirm B dargestellte Signal und
der dazugehörige Speicherinhalt für die verschiedenen Zeitpunkte t1, t2 usw. schematisch
dargestellt, wenn gilt, daß beim Überstreichen des Videobandes von unten nach oben
durch einen Videokopf entsprechend der Pfeildarstellung in FIG 2 der Bildschirm von
oben nach unten mit den aufgezeichneten Videosignalen beschrieben wird.
[0016] Gemäß FIG 2 weist die Videospur 5 und 6 einen Fehler in der magnetischen Beschichtung
auf. Am Ausgang des Videokopf K1 erscheint beim Überstreichen der Videospur 5 kurzzeitig
ein Signaleinbruch, ebenso am Videokopf K2 beim Überstreichen der Videospur 6. Der
fehlerhafte Bereich des Videobandes VB ist mit D gekennzeichnet.
[0017] Gemäß der Erfindung wird das Einschreiben der durch die Störung des analogen Videosignales
bedingten gestörten Videosignaldaten in die Speichereinrichtung verhindert. Demnach
befinden sich in den Speicherplätzen der Speichereinrichtung zum Zeitpunkt t5 die
Videosignaldaten K1H5 mit Ausnahme desjenigen Teils der Speichereinrichtung der nicht
mit neuen Videosignaldaten überschrieben wurde. In diesem nicht überschriebenen Bereich
befinden sich weiterhin die vorherigen Videosignaldaten K2H4. Zum Zeitpunkt t6 werden
die Speicherplätze der Speichereinrichtung mit den ungestörten Videosignaldate K2H6
überschrieben, während auch hier die gestörten Videosignaldaten nicht zur Speichereinrichtung
gelangen. In diesem Bereich der Speichereinrichtung steht weiterhin die Information
K2H4. Zum Zeitpunkt t7 erfaßte der Videokopf K1 ausschließlich ungestörte analoge
Videosignale. Diese ungestörten analogen Videosignale werden digitalisiert, in ein
geeignetes Speicherformat konvertiert und anschließend in die Speicherplätze der Speichereinrichtung
geschrieben. In der Speichereinrichtung befindet sich die fehlerfreie Information
K1H7. In FIG 3 ist die dazugehörige Bilddarstellung
B aufgeführt.
[0018] In FIG 3 ist das Videoband VB mit der Videokopfbewegung der Videoköpfe K1 und K2
bei zweifach erhöhter Geschwindigkeit 2v gegenüber der normalen Wiedergabegeschwindigkeit
v dargestellt. Als Folge der doppelten Bandgeschwindigkeit überstreichen die Videoköpfe
K1 und K2 jeweils teilweise zwei Videospuren. Es entstehen Spurwechselstörzonen dadurch,
daß die Videoköpfe K1, K2 für sie nicht bestimmte Videospurenbereiche D überstreichen.
In diesen Bereichen D ist es nicht möglich die analogen Videosignale, die durch die
Videoköpfe erfaßt werden, störungsfrei zu detektieren. So überstreicht der zweite
Videokopf K2 nur die untere Hälfte der Videospur 3 um dann in die obere Hälfte der
vierten Videospur 4 zu wechseln. Der erste Videokopf K1 überstreicht anschließend
die untere Hälfte der fünften Videospur 5 und die obere Hälfte der Videospur 6. Die
in den Bereichen SD erfaßten Videosignale sind gestört.
[0019] In FIG 5 ist wieder schematisch das Bildschirmsignal, gewonnen durch die Speichereinrichtung
FM, dargestellt. Zum Zeitpunkt t1 befindet sich auf den Speicherplätzen der Speichereinrichtung
FM nur diejenige Information, die durch Überstreichen des ersten Videokopfes K1 ermittelt
wurde, also K1H1. Zum Zeitpunkt t2 wird der vorher nicht mit Videosignaldaten beschriebene
Teil der Speichereinrichtung mit Videosignaldaten beschrieben, die durch Überstreichen
des Videokopfes K2 der Videospur 4 gewonnen wurde. Im ersten Teil der Speichereinrichtung
verbleibt demnach die Information K1H1, während in den zweiten Teil der Speichereinrichtung
die Videosignaldaten K2H4 geschrieben werden usw.
[0020] In FIG 6 sind das Videoband VB und die Videospuren 1,2,3... der abtastenden Videoköpfe
K1 und K2 bei vierfach erhöhter Bandgeschwindigkeit 4v dargestellt. In FIG 7 ist die
dazugehörige Bildschirmdarstellung
B, wie sie nich durch Auslesen der Speichereinrichtung ergibt, wiederum schematisch
dargestellt. Die bereits bekannten Bezugszeichen bezeichnen die gleichen Teile. Für
das Verständnis der Wirkungsweise der Erfindung bei vierfach erhöhter Bandgeschwindigkeit
4v genügt es, wenn allein der Speicherinhalt zum Zeitpunkt t2 näher beschrieben wird.
Die Speichereinrichtung ist jetzt mit vier verschiedenen Infor mationsblöcken beschrieben.
Wird die in der Speichereinrichtung gespeicherte Information ausgelesen und am Bildschirm
dargestellt, so zeigt sich im oberen Viertel des Bildschirmes die Information, die
aus den Videosignaldaten K1H1 gewonnen wurden. Darunter befindet sich die Information
K2H6. Daran schließt sich die Information K1H3 an. Das untere Viertel des Bildschirmes
enthält die Information K2H8. Zum Zeitpunkt t₁ weist der Bildschirm
B gemäß FIG 7 zwei Störzonenbereiche SD auf.
[0021] In den FIG 8 und 9 ist das erfindungsgemäße Verfahren bei halber Bandgeschwindigkeit
v/2, also Zeitlupendarstellung, graphisch dargestellt. Um Wiederholungen zu vermeiden,
soll jetzt lediglich der Speicherinhalt zum Zeitpunkt t3 erläutert werden. Zum Zeitpunkt
t3 hat beispielsweise der erste Videokopf K1 die ganze Breite des Videobandes VB abgetastet.
Auf den Speicherplätzen , die den oberen Bildinhalt wiedergeben, befindet sich die
Information K1H1. Auch die untere Bildhälfte enthält die Information K1H1, welche
aber bereits zum Zeitpunkt t1 in die Speichereinrichtung eingeschrieben wurde. Ansonsten
wird auf FIG 9 im einzelnen hingewiesen.
[0022] Aus den genannten Beispielen ist klar ersichtlich, daß zur Minimalisierung von Bewegungsstörungen
im Bild gefordert werden muß, daß die Störzonen in aufeinanderfolgenden Halbbildern
örtlich überlappungsfrei auftreten. Dieses Problem kann durch eine geeignete Bandlaufsteuerung
gelöst werden.
[0023] In FIG 10 ist der Zusammenhang zwischen dem Generieren des Schreibverhinderungssignales
d und dem Auftreten der Störzonen SD gezeigt. Gemäß der Erfindung wird bei einem auftretenden
Schreibverhinderungssignal d das Einschreiben der gestörten Videosignaldaten in die
Speicherplätze der Speichereinrichtung verhindert.
[0024] Das Einschreiben der Videosignaldaten in die Speicherplätze der Speichereinrichtung
erfolgt nach Maßgabe eines Einschreibtaktsignales, während mit Hilfe eines Auslesetaktsignales
diese Videosignaldaten wieder ausgelesen werden können. Wird das Einschreibtaktsignal
aus einem Synchronsignal H des Videosignales gewonnen, so sind gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung das Einschreibtaktsignal und das Auslesetaktsignal phasenstarr miteinander
verkoppelt. Beim Auftreten des Schreibverhinderungssignales d wird die phasenstarre
Verkopplung von Auslesetaktsignal und Einschreibtaktsignal aufgehoben und eine externe
Taktankopplung eingeleitet. Dies ist deshalb nötig, da auch bei auftretenden Störungen
des Videosignales eine ungestörte Darstellung des Inhaltes der Speichereinrichtung
gewährleistet sein muß. Bei Störungen des Videosignales ist aber auch das Eingangssynchronsignal
H erheblich gestört (Phasenjitter, ausbleibende und zusätzliche H-Impulse). Deshalb
wird bei Störungen die enge Kopplung von Systemtakt und Datentakt an das Horizontalsignal
des Eingangsvideosignales aufgehoben. Im Zusammenhang mit einer im folgenden zu beschreibenden
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird diese Taktankopplung
noch näher beschrieben.
[0025] FIG 11 zeigt eine solche Vorrichtung zum Reduzieren der beim Abspielen von Videomagnetbändern
in Videorekordern auftretenden Bildstörungen. Die Vorrichtung weist eine Eingangsstufe
ES auf, in der die analogen Bildsignale (Y Luminanzsignal, U, V Chromasignale) digitalisiert
und in ein geeignetes Speicherformat konvertiert werden. Diese Eingangsstufe ES besteht
zweckmäßiger Weise aus einer A/D-Wandlereinrichtung AD mit nachgeschaltetem Eingangsdateninterface
II. Eine an den Ausgang der Eingangsstufe ES angeschlossene Speichereinrichtung FM
ist zum Speichern der digitalisierten Bildsignale Y, U, V vorgesehen. Mit dieser Speichereinrichtung
FM ist eine Ausgangsstufe AS, die zweckmäßigerweise einen D/A-Wandler enthält und
zum Umwandeln der in der Speichereinrichtung FM gespeicherten Videosignaldaten in
ein geeignetes analoges Bildsignal vorgesehen ist, verbunden. An den Ausgangsklemmen
der Ausgangsstufe AS erscheint wieder ein Bildsignal Y′, U′, V′. Die Vorrichtung
weist weiterhin eine mit einer Takteinrichtung TI verbundene Steuereinrichtung SI
zum kontrollierten Einschreiben und Auslesen der Videosignaldaten in bzw. aus der
Speichereinrichtung FM auf. Dazu enthält die Steuereinrichtung SI zweckmäßigerweise
einen Speichercontroller MC mit Schreibeinheit WRU und Leseeinheit RDU. Zusätzlich
ist die Steuereinrichtung SI mit einer Detektiereinrichtung DE verbunden, die zum
Erfassen einer Störung des analogen Videosignales des Videorekorders VCR geeignet
ist. Am Ausgang dieser Detektiereinrichtung DE steht bei einer erfaßten Störung ein
Schreibverhinderungssignal d an. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Einschreiben
der durch die Störung des analogen Videosignales auch gestörten Bildsignaldaten in
die Speichereinrichtung FM verhindert. In der Takteinrichtung TI wird ein aus dem
Synchronsignal CSin des Videosignales gewonnener Datentakt cld gewonnen. Die Datentakte
cld zum Einschreiben und die Auslesetaktsignale cls und cls′ sind bei ungestörtem
Videosignal Zweckmäßigerweise phasenstarr verkoppelt. Die Takteinrichtung TI und
die Steuereinrichtung SI sind über zwei Leitungen miteinander verbunden, wobei auf
einer Leitung der durch die Takteinrichtung TI erzeugter Systemtakt cls dem Speicherkontroller
SI zugeführt wird und auf der anderen Leitung der Takteinrichtung TI eine Taktkonstante
tc zugeführt werden kann. Bei auftretenden Störungen wird die enge Kopplung von Systemtakt
cls und Datentakt cld an das Horizontalsignal des Eingangsvideosignales (in CSin)
aufgehoben durch Umschaltung einer Zeit konstanten mittels des Signales tc. Die Steuereinrichtung
SI weist zusätzlich eine Ausgangsklemme auf, an der ein zu den ausgangsseitigen Bildsignalen
Y′, U′, V′ passendes Synchronsignal CSout anliegt.
[0026] In FIG 12 ist eine Ausführungsform der Takteinrichtung TI gezeigt. Diese Takteinrichtung
TI besteht aus einer in seiner Zeitkonstanten umschaltbaren H-PLL-Schaltung und einem
von deren Ausgangssignal H1 geführten Taktsystem TS. Durch das von der Steuereinrichtung
SI bei auftretender Störung generierte Signal tc wird die Zeitkonstante der H-PLL-Schaltung
auf eine langsame Zeitkonstante (typisch größer als 15 Zeilen) geschaltet. Damit
ist stets gewährleistet, daß auch bei einer auftretenden Störung des Videosignales
ein ungestörtes Auslesen des Inhaltes der Speichereinrichtung FM möglich ist.
[0027] Durch das erfindungsgemäße Verfahren können Störungen des Videosignales reduziert
werden. Solche Störungen können Drop-out-Störungen oder Spurwechselstörungen sein.
Bei Spurwechselstörungen ist die erfindungsgemäße Einschreibverhinderung mit einer
geeigneten Umschaltung der Taktankopplung durchzuführen. Das erfindungsgemäße Verfahren
setzt also bei einem gestörten Videosignal an und nutzt die zeitlichen Abhängigkeiten
in Bewegtbildszenen aus. Es unterscheidet sich daher grundlegend von den herkömmlichen
Verfahren zum Reduzieren des Störzoneneinflusses und von der bekannten Dropout-Kompensation
durch Zeilenwiederholung.
1. Verfahren zum Reduzieren der beim Abspielen von Videomagnetbändern in Videorekordern
auftretenden Bildstörungen unter Verwendung einer Speichereinrichtung, deren Speicherplätze
nach Maßgabe eines Einschreibtaktsignales mit aus einem analogen Videosignal des Videomagnetbandes
erzeugten Videosignaldaten beschrieben und nach Maßgabe eines Auslesetaktsignales
ausgelesen werden, und daß bei einer Störung des analogen Videosignales ein Schreibverhinderungssignal
(d) generiert und das Einschreiben der durch die Störung des analogen Videosignales
auch gestörten Videosignaldaten in die Speichereinrichtung verhindert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Einschreibtaktsignal aus einem Synchronsignal des analogen Videosignales
gewonnen wird, daß das Einschreibtaktsignal und das Auslesetaktsignal phasenstarr
miteinander verkoppelt sind und beim Auftreten des Schreibverhinderungssignales (d)
die phasenstarre Verkopplung aufgehoben und eine externe Taktankopplung eingeleitet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schreibverhinderungssignal (d) bei einem auftretenden Fehler in der magnetischen
Beschichtung des Videomagnetbandes (Drop-out-Fehler) generiert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schreibverhinderungssignal (d) bei Störungen generiert wird, die durch einen
oder mehrere Videospurwechsel eines Videokopfes bedingt sind (Spurwechselstörzone).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung bei Zeitlupendarstellung.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Vewendung bei schnellem Suchlauf.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) eine Eingangsstufe (ES), in der die aus dem analogen Videosignal gewonnenen Bildsignale
(Y, U, V) digitalisiert und in ein geeignetes Speicherformat konvertiert werden.
b) eine mit der Eingangsstufe (ES) verbundene Speichereinrichtung (FM) zum Speichern
der digitalisierten Videosignaldaten;
c) eine mit der Speichereinrichtung (FM) verbundene Ausgangsstufe (AS) zum Umwandeln
der in der Speichereinrichtung (FM) gespeicherten Videosignaldaten in ein geeignetes
Bildsignal; (Y′, U′, V′)
d) eine mit einer Takteinrichtung (TI) verbundene Steuereinrichtung (SI) zum kontrollierten
Einschreiben und Auslesen der Videosignaldaten;
e) eine Detektiereinrichtung (DE) zum Erfassen einer Störung des analogen Videosignales,
die mit der Steuereinrichtung (SI) in Verbindung steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Takteinrichtung (TI) Mittel enthält, nach Maßgabe eines im analogen Videosignal
enthaltenem Synchronsignal mindestens die Einschreibtaktsignale und die Auslesetaktsignale
zu erzeugen, daß die Takteinrichtung (TI) weiterhin Mittel enthält, durch die das
Auslesetaktsignal und das Einschreibtaktsignal phasenstarr an das Video-Synchronisationssignal
gekoppelt sind, wobei diese phasenstarre Taktankopplung beim Erfassen einer Störung
des analogen Bildsignales abschaltbar ist.