(19)
(11) EP 0 353 582 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.02.1990  Patentblatt  1990/06

(21) Anmeldenummer: 89113581.6

(22) Anmeldetag:  24.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A47B 95/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 23.07.1988 DE 8809410 U

(71) Anmelder: Ninkaplast GmbH
D-32108 Bad Salzuflen (DE)

(72) Erfinder:
  • Twellmann, Günter
    D-4905 Spenge-Lenzinghausen (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - MÜLLER - STEINMEISTER & PARTNER 
Mauerkircherstrasse 45
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Möbelgriff


    (57) Ein Möbelgriff, beispielsweise in einem durch Kunststoff-­Formteile gebildeten Schubkasten-Vorderstück (12) wird ge­bildet durch eine Blende (14), ein durch die Blende zumin­dest teilweise überdecktes Rückenteil (16), eine in die Blende eingeformete Griffschale (20) und einen teilweise über die Griffschale kragenden Griffteil (18).Erfindungsge­mäß wird eine vereinfachte Herstellung ohne Beeinträchti­gung des Erscheinungsbildes dadurch erreicht, daß das Griffteil (18) einstückig mit der Blende (14) ausgebildet ist, daß die Blende (14) in dem durch das Griffteil (18) überdeckten Bereich der Griffschale(20) zum Rückenteil (16) hin offen ist und daß das Rückenteil einen in die Öffnung der Blende eingepaßten Abschnitt (22,24) der Griffschale bildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Möbelgriff gemäß dem Ober­begriff des Anspruchs 1.

    [0002] Derartige Möbelgriffe sind beispielsweise an Schubkasten-­Vorderstücken ausgebildet, die aus wenigstens zwei Kunst­stoff-Formteilen zusammengesetzt sind. Eines der Formteile bildet eine Blende auf der sichtbaren Seite des Vorder­stücks und ist auf das zweite, als Rückenteil dienende Formteil aufgesteckt und mit diesem verklebt oder ver­schweißt. Der Griff wird gebildet durch ein eigentliches Griffteil und eine in die Blende eingeformte Griffschale, die das Erfassen des Griffteils erleichtert.

    [0003] Im Hinblick auf eine einfache Handhabung ist es wünschens­wert, daß das Griffteil über die Griffschale kragt, damit der Benutzer beim Ausziehen des Schubkastens hinter das Griffteil greifen kann. Eine solche Konstruktion führt jedoch bei herkömmlichen Vorderstücken mit einem zweischaligen Aufbau zu Entformungsschwierigkeiten, so daß aufwendige und teure Spritzguß-Werkzeuge benötigt werden.

    [0004] In dem DE-GM 84 15 549 wird ein Schubkasten-Vorderstück beschrieben, bei dem ein separat hergestelltes Griffteil in die Griffschale eingesetzt ist.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Möbelgriff der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der nur aus zwei Teilen besteht und dennoch eine Herstellung mit geringem Werkzeugaufwand ermöglicht.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch den Gegen­stand des Anspruchs 1.

    [0007] Bei dem vorgeschlagenen Möbelgriff ist das Griffteil einstückig mit der Blende ausgebildet. Ein einfaches Entformen der Blende wird dadurch ermöglicht, daß die Blende in dem von dem Griffteil überdeckten Bereich der Griffschale zum Rückenteil hin offen ist. Das Rückenteil bildet einen Wandabschnitt der Griffschale, der die Öffnung der Blende nach dem Zusammenfügen von Blende und Rückenteil paßgenau ausfüllt, so daß die Öffnung der Blende im Bereich der Griffschale optisch nicht in Erscheinung tritt. Es verbleibt lediglich eine über den Boden der Griffschale verlaufende Trennfuge zwischen den zu der Blende und zu dem Rückenteil gehören­den Wandabschnitten der Griffschale. Diese schmale Trenn­fuge ist jedoch kaum auffällig und ist insbesondere aus größerem Abstand nicht zu erkennen. Wenn der Griff in einer bequem erreichbaren Greifhöhe an dem Möbelstück angeordnet ist, sieht ein dicht vor dem Möbelstück stehender Betrachter den Griff unter einem schrägen Blickwinkel, so daß die Trennfuge durch das Griffteil verdeckt ist.

    [0008] Der erfindungsgemäße Möbelgriff zeichnet sich somit trotz einfacher Herstellung nicht nur durch eine einfache Hand­habung, sondern auch durch ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild aus.

    [0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstands sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0010] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.

    [0011] Es zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Schubkasten-Vorderstücks mit einem erfindungsgemäßen Möbel­griff; und

    Fig. 2 einen Querschnitt des Vorderstücks gemäß Figur 1.



    [0012] Ein mit einem Griff 10 versehenes Schubkasten-Vorderstück 12 wird gebildet durch eine Blende 14 und ein Rückenteil 16. Bei der Blende 14 und dem Rückenteil 16 handelt es sich um zwei schalenförmige Kunststoff-Formteile, die zu einem brettartigen Hohlkörper zusammengesetzt und miteinander verklebt oder verschweißt sind. Die Fugen zwischen der Blende 14 und dem Rückenteil 16 sind in Figur 2 aus Gründen der Deutlichkeit übertrieben darge­stellt.

    [0013] Der Griff 10 wird gebildet durch ein einstückig mit der Blende 14 ausgebildetes leistenförmiges Griffteil 18 und eine in Bezug auf die Oberfläche der Blende 14 vertiefte Griffschale 20, die es gestattet, mit den Fingern hinter das Griffteil 18 zu greifen. Die Griffschale 20 hat einen trapezförmigen Grundriß und wird an beiden Schmalseiten und an der dem Griffteil 18 gegenüberliegenden Längsseite durch schräg abfallende Wände 26,28 begrenzt. An der anderen Längsseite wird die Griffschale durch einen Steg 22 des Rückenteils 16 begrenzt. Ein parallel zu dem Griff­teil 18 verlaufender Wandabschnitt 24 der Griffschale 20 wird durch einen Teil des Bodens 30 des Rückenteils 16 gebildet. Die Trennfuge 32 zwischen den zu der Blende 14 und dem Rückenteil 16 gehörenden Teilen der Griff­schale 20 verläuft quer über die stirnseitigen Wände 26 und längs der Grenze zwischen der schräg abfallenden Wand 28 und dem Wandabschnitt 24.

    [0014] Die Blende 14 ist somit in dem durch das Griffteil 18 überdeckten Bereich der Griffschale 20 - nach unten in Figur 2 - offen. Das Rückenteil 16 ist nach oben offen und bildet mit seinem Steg 22, dem Wandabschnitt 24 und Teilen der Wände 26 einen paßgenau in die Öffnung der Blende eingesetzten Teil der Griffschale 20. Diese Bau­weise ermöglicht es, sowohl die Blende 14 als auch das Rückenteil 16 mit Hilfe einfacher Formwerkzeuge herzu­stellen, die zum Entformen in senkrechter Richtung in Figur 2 auseinanderbewegt werden können.

    [0015] Die sichtbaren Oberflächen der Blende 14 und des Rücken­teils 16 sind genarbt, wie durch punktierte Linien und Flächen in Figur 2 angedeutet wird.

    [0016] In Figur 2 ist erkennbar, daß die Teilungslinie 32 mit der Kante des Griffteils 18 in einer Ebene leigt. Diese Teilungsebene ist in Bezug auf die Oberflächen der Blende und des Bodenteils derart geneigt, daß der Wandabschnitt 24 der Griffschale eine etwas größere Breite als das Griffteil 18 aufweist.

    [0017] Das Rückenteil 16 ist mit kreuzweise angeordneten Stegen 34,36 versehen, auf denen sich die Blende 14 abstützt. Die Stege 36 sind im Bereich der Griffschale 20 derart abgeschrägt, daß sie die schräg abfallende Wand 28 der Griffschale abstützen. Eine an dem Griffteil 18 ausge­bildete Rippe 38 liegt an der Innenfläche des Steges 22 an, so daß die Blende 14 und das Rückenteil 16 im Bereich der Griffschale 20 stabil zusammengehalten werden. Die schräg abfallende Wand 28 der Griffschale ist an ihrem unteren Ende schneidenförmig ausgebildet, so daß sich ein glatter Übergang zu dem Wandabschnitt 24 ergibt.

    [0018] Das Rückenteil 16 ist an den Kreuzungspunkten der Stege 34,36 und im Bereich von Verdickungen 40 der Stege 36 mit Schraubenkanälen 42 bzw. Öffnungen 44 versehen, die eine Befestigung des Vorderstücks 12 an einem nicht ge­zeigten Schubkasten ermöglichen.


    Ansprüche

    1. Möbelgriff mit einer durch ein Kunststoff-Formteil ge­bildeten Blende (14) an der sichtbaren Vorderfront eines Möbelteils, einem durch die Blende zumindest teilweise überdeckten Rückenteil (16), einer in die Blende einge­formten Griffschale (20) und einem teilweise über die Griffschale kragenden Griffteil (18), dadurch gekenn­zeichnet, daß das Griffteil (18) einstückig mit der Blende (14) ausgebildet ist, daß die Blende (14) in dem durch das Griffteil (18) überdeckten Bereich der Griff­schale zum Rückenteil (16) hin offen ist und daß das Rückenteil einen in die Öffnung der Blende eingepaßten Abschnitt (22,24) der Griffschale bildet.
     
    2. Möbelgriff nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Rückenteil (16) ein Kunststoff-­Formteil ist.
     
    3. Möbelgriff nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Blende (14) und das Rückenteil (16) zusammen ein Vorderstück (12) eines Schubkastens oder dergleichen bilden.
     
    4. Möbelgriff nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffteil (18) die Form einer langgestreckten Leiste hat und daß die Teilungslinie (32) zwischen den durch die Blende (14) einerseits und das Rückenteil (16) andererseits gebildeten Wandbereichen der Griffschale (20) mit dem die Öffnung der Griffschale begrenzenden Rand des Griff­teils (18) in einer Ebene liegt, die in Richtung der Tiefe der Griffschale zur gegenüberliegenden Seite der Griffschale hin geneigt ist.
     
    5. Möbelgriff nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilungs­linie (32) zwischen der Blende (14) und dem Rückenteil (16) im Bereich des Bodens der Griffschale (20) an der Übergangsstelle zwischen zwei stumpfwinklig aneinander­grenzenden Wandabschnitten (24 ,28) der Griffschale verläuft.
     
    6. Möbelgriff nach Anspruch 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß einer (24) der stumpfwinklig anein­andergrenzenden Wandabschnitte Teil eines Bodens (30) des Rückenteils (16) ist und daß der andere Wandabschnitt (28) an der Teilungslinie (32) schneidenförmig ausgebildet ist.
     
    7. Möbelgriff nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilungs­linie (32) zwischen der Blende (14) und dem Rückenteil (16) an den Stirnseiten der Griffschale (20) jeweils durch eine schräg zum Boden der Griffschale (20) ab­fallende Wandfläche (26) verläuft.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht