(19)
(11) EP 0 353 688 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.02.1990  Patentblatt  1990/06

(21) Anmeldenummer: 89114106.1

(22) Anmeldetag:  31.07.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B42D 9/00, B42C 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 05.08.1988 DE 3826719

(71) Anmelder: MEILLER DRUCK UND VERLAG GMBH
D-8460 Schwandorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Dorner, Siegfried
    D-8450 Amberg (DE)
  • Senff, Christian
    D-8411 Regendorf (DE)

(74) Vertreter: Uri, Peter Alexander, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Strohschänk, Uri & Strasser Innere Wiener Strasse 8
81667 München
81667 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung eines klebegebundenen beschnittenen Druckwerks


    (57) Bei einem klebegebundenen, beschnittenen Druckwerk (1) aus einem aus mehreren Blättern bestehenden Innenteil (2) und einem um den Innenteil (2) gelegten und mit diesem am Heft­rücken (5) verklebten Umschlag (3), wobei der Umschlag (3) und der Innenteil (2) nach dem Verkleben zumindest an einer der an den Heftrücken (5) anschließenden Schnittflächen (6, 8) gemeinsam beschnitten sind, ist wenigstens ein nach dem Beschneiden angebrachtes langgestrecktes Lesezeichen (10) mit seinem einen Ende (13) am Druckwerk (1) befestigt und zwischen den Blättern des Innenteils (2) durch das Druckwerk (1) gezogen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein klebegebundenes, beschnittenes Druckwerk aus einem aus mehreren Blättern bestehenden Innen­teil und einem um den Innenteil gelegten und mit diesem am Heftrücken verklebten Umschlag, wobei der Umschlag und der Innenteil nach dem Verkleben zumindest an einer der an den Heftrücken anschließenden Schnittflächen gemeinsam be­schnitten sind, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines klebegebundenen, beschnittenen Druckwerks, bei dem zuerst ein aus einer Vielzahl bedruckter Blätter bestehender Innen­teil am Heftrücken klebegebunden, dann ein Umschlag um den Innenteil herumgelegt und dabei am Heftrücken mit dem Innen­teil verklebt und schließlich das so gebildete Druckwerk an zumindest einer der an den Heftrücken angrenzenden Schnitt­flächen beschnitten wird.

    [0002] Druckwerke dieser Art sind z.B. Kataloge, Taschenbücher oder ähnliche Druckprodukte, bei denen zuerst die be­druckten, zu bindenden Blätter zusammengetragen, aufein­andergelegt und am Heftrücken zur Bildung des Innenteils klebegebunden werden. Um diesen Innenteil herum wird dann U-förmig ein Umschlag herumgelegt, der aus einem hinteren Deckel, einem Rücken und einem vorderen Deckel besteht. Diese drei Teile sind einstückig miteinander verbunden und in ihren Maßen auf die entsprechenden Maße des Innenteils abgestimmt. Der Rücken des Umschlages wird mit Klebstoff mit dem Heftrücken des Innenteils verklebt. Erst danach wird das gesamte Druckwerk, d.h. der Umschlag und der Innenteil gemeinsam beschnitten, und zwar im allgemeinen an den drei Schnittflächen mit Ausnahme des Heftrückens.

    [0003] Bei einer Reihe von Anwendungsfällen besteht der Bedarf, derartige Druckwerke mit einem oder mehreren Lesezeichen zu versehen, die beispielsweise aus einem Gewebeband oder einem Gewebeband mit daran angebrachter Fahne bestehen, und die in der bei herkömmlich gebundenen Büchern üblichen Art an ihrem einen Ende fest mit dem Druckwerk verbunden sind, während das andere Ende frei beweglich ist, so daß das Lese­zeichen zwischen beliebigen Blättern des Innenteils des Druck­werks hindurchgeführt werden kann. Im allgemeinen ist das befestigte Ende im Heftrücken des Buches festgelegt, tritt von der oberen Schnittfläche her in den Innenteil des Druck­werks ein und ragt mit dem freien anderen Ende an der unteren Schnittfläche heraus, so daß das Lesezeichen im geschlossenen Zustand des Buches auffindbar ist. Bei klebegebundenen Druck­werken der eingangs genannten Art konnte ein derartiges Lese­zeichen nicht vorgesehen werden, weil beim Befestigen des Lesezeichens am Heftrücken des Innenteils, dieses Ende des Lesezeichens notwendigerweise vom Buchrücken aus über die angrenzende Schnittfläche hinausgeführt werden muß, bevor das klebegebundene Druckwerk fertig beschnitten wird. Beim nachfolgenden Beschneiden würde dann das Band des Lese­zeichens sowohl an der Eintrittsstelle in den Innenteil als auch an der Austrittsstelle seines freien Endes abge­schnitten werden. Bei herkömmlich gebundenen Büchern ist eine derartige Anbringung des Lesezeichens hingegen problem­los möglich, weil ja der Innenteil allein bereits beschnitten wurde, bevor die Verklebung mit dem Umschlag und dem Lese­zeichen erfolgt.

    [0004] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk der eingangs genannten Art, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Druckwerks anzugeben, bei denen die Anbringung eines Lesezeichens möglich ist.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Druckwerk der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß wenigstens ein nach dem Beschneiden angebrachtes, langgestrecktes Lese­zeichen mit seinem einen Ende am Druckwerk befestigt und zwischen den Blättern des Innenteils durch das Druckwerk gezogen ist.

    [0006] Bei dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist es möglich, ein klebegebundenes, beschnittenes Druckwerk der eingangs genannten Art zunächst in der bisher üblichen Weise herzu­stellen, d.h. Umschlag und Innenteil durch Kleben mitein­ander zu verbinden und dann gemeinsam zu beschneiden. Danach erst wird das Lesezeichen am Druckwerk befestigt, so daß ein Durchschneiden der Enden des Lesezeichens vermieden wird.

    [0007] Es ist dabei bevorzugt, daß das Lesezeichen am Heftrücken des Druckwerks in der Nähe einer an den Heftrand angrenzen­den Schnittfläche befestigt und so durch das Druckwerk ge­zogen ist, daß es in dieses an der nächstliegenden Schnitt­fläche ein- und aus der entgegengesetzten Schnittfläche wieder austritt.

    [0008] Es kann dabei bevorzugt sein, daß der an der entgegenge­setzten Schnittfläche des Druckwerks austretende Teil des Lesezeichens umgelegt und wieder zwischen die Blätter des Innenteils des Druckwerks eingelegt ist, damit das freie Ende nicht vom Druckwerk absteht.

    [0009] Bevorzugt ist es, daß das Lesezeichen aus einem Band oder einem Faden und einer daran befestigten Fahne besteht, wo­bei die Fahne beispielsweise als Werbeträger bedruckt sein kann.

    [0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Lesezeichen mit einem Ende auf der Außenseite des Umschlags befestigt ist und ganz besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der das Lesezeichen mit einem Klebeetikett am Druckwerk befestigt ist, wobei das Klebe­etikett selbst wiederum für das Druckwerk gestaltend be­druckt sein kann.

    [0011] Das erfindungsgemäße Verfahren der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, daß nach dem Beschneiden ein vorgefertigtes, langgestrecktes Lesezeichen zwischen Blätter des Innenteils eingelegt und mit einem seiner Enden am Druck­werk befestigt wird.

    [0012] Bevorzugt ist es dabei, daß das eine Ende des Lesezeichens auf der Außenseite des Umschlags und am besten auf der Außen­seite des Heftrückens des Umschlags befestigt wird.

    [0013] Bevorzugt ist eine Ausführung des Verfahrens, bei der das eine Ende des Lesezeichens mit einem Klebeetikett an der Außen­seite des Heftrückens des Umschlags angeklebt wird.

    [0014] Bei einer besonders vorteilhaften Verfahrensgestaltung ist vorgesehen, daß bei der Vorfertigung des aus einem Band und einer daran befestigten Fahne bestehenden Lesezeichens ge­gebenenfalls vorher bedruckte Fahnenzuschnitte nacheinander aus einem Vorrat abgezogen und mit einer Falzrille versehen werden, daß das Band in kontinuierlicher Form von einer Band­vorratsrolle abgezogen und entlang der Falzrille angeordnet wird, daß der Fahnenzuschnitt beleimt und um das Band herum zur Bildung der Fahne zusammengefaltet und verklebt wird, und daß auf diese Weise in vorbestimmten Abständen an dem kontinuierlichen Band fortlaufend Fahnen zur Bildung einer fortlaufenden Kette von aneinanderhängenden Lesezeichen aus Band und Fahne angebracht werden.

    [0015] Bevorzugt ist es dabei, daß die fortlaufende Kette von Lese­zeichen vor der Weiterverarbeitung auf eine Lesezeichenvor­ratsrolle aufgespult wird.

    [0016] Eine vorteilhafte Verfahrensführung zeichnet sich dadurch aus, daß das Band vor der Beleimung des Fahnenzuschnitts an diesem angeklebt wird, und zwar zweckmäßigerweise mittels einer punktförmigen Anbringung von Heißkleber.

    [0017] Besonders vorteilhaft ist ferner eine Verfahrensführung, bei der zur Anbringung des Lesezeichens das vorgefertigte, be­ schnittene Druckwerk aus einem Vorrat abgezogen und aufge­schlagen wird, daß ein Lesezeichen der fortlaufenden Kette mit seiner Fahne in das aufgeschlagene Druckwerk eingelegt und von der fortlaufenden Kette abgetrennt wird, daß nun das Druckwerk wieder geschlossen und ein aus einer Schnitt­fläche des Druckwerks herausragendes Ende des Bandes des Lesezeichens auf den Heftrücken angrenzend an diese Schnitt­fläche umgeschlagen wird, und daß schließlich dieses Ende des Bandes am Heftrücken befestigt wird.

    [0018] Eine derartige Verfahrensführung eignet sich ganz besonders zur maschinellen Durchführung, da die Zuführung der Lese­zeichen in Form der fortlaufenden Kette eine maschinelle Handhabung dieser Lesezeichen gewährleistet, während ein­zelne Lesezeichen nur von Hand in das Druckwerk eingelegt werden könnten.

    [0019] Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezug­nahme auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Druckwerks mit Lesezeichen;

    Fig. 2 einen ersten Teil des Herstellungsverfahrens bis zur Aufwicklung der fortlaufenden Kette von Lese­zeichen auf der Lesezeichenvorratsrolle; und

    Fig. 3 den zweiten Teil der Verfahrensführung, bei dem das Lesezeichen von der fortlaufenden Kette her in das vorgefertigte Druckwerk eingelegt und an diesem befestigt wird.



    [0020] Das in der Fig. 1 gezeigte Druckwerk 1, bei dem es sich um einen Katalog, ein Taschenbuch oder ähnliche Druckprodukte handelt, umfaßt einen Innenteil 2, der aus einer Vielzahl von aufeinandergelegten und am Heftrücken klebegehefteten Blättern besteht, sowie einen Umschlag 3, der U-förmig um den Innenteil 2 herumgelegt und mit diesem entlang des Heft­rückens 5 verklebt ist.

    [0021] Nach dem Verkleben des Umschlags 3 mit dem Innenteil 2 ist das Druckwerk 1 an den drei Schnittflächen, also mit Aus­nahme des Heftrückens 5, beschnitten worden, d.h. an der beim Lesen oben befindlichen oberen Schnittfläche 6, an der dem Heftrücken gegenüberliegenden Schnittfläche 7 und an der beim Lesen unten befindlichen unteren Schnittfläche 8.

    [0022] Weiterhin zeigt die Fig. 1 ein nach diesem dreiseitigen Be­schnitt angebrachtes, aus einem Band 11 und einer Fahne 12 bestehendes Lesezeichen 10, dessen eines Ende 13 mit Hilfe eines Klebeetiketts 15 auf der Außenseite des Heftrückens 5 in der Nähe der oberen Schnittfläche 6 befestigt ist. Vom Klebeetikett 15 ausgehend verläuft das Lesezeichen 10 nach oben um die Kante 16 zwischen dem Heftrücken 5 und der oberen Schnittfläche 6 herum und von dort in das Innere des Druck­werks 1, wo es zwischen den Blättern des Innenteils 2 in etwa diagonal nach unten zur unteren Schnittfläche 8 geführt ist, wie dies durch gestrichelte Linien in der Fig. 1 dar­gestellt.

    [0023] An der unteren Schnittfläche 8 tritt das freie Ende des Bandes 11 des Lesezeichens 10 aus dem Druckwerk 1 aus. Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Versand-Zustand des Druck­werks 1 ist das freie Ende 14 des Lesezeichens 10 an der unteren Schnittfläche 8 nach oben umgelegt und tritt einige Blätter oberhalb der Austrittsstelle wieder zwischen die Blätter des Innenteils 2 des Druckwerks 1 ein. Es wird dabei vermieden, daß bei der maschinellen Verpackung oder beim Versand Störungen durch das lose Ende des Bandes 11 auftreten können.

    [0024] Alternativ hierzu kann, falls derartige Störungen nicht zu befürchten sind, das freie Ende 14 lose heraushängend zwi­schen den Blättern des Innenteils 2 belassen werden.

    [0025] Beim späteren Gebrauch wird der Benutzer ohnedies im Regel­fall das Lesezeichen 10 an der unteren Schnittfläche 8 aus dem Druckwerk 1 heraushängen lassen, damit er dem Sinn des Lesezeichens entsprechend die markierte Stelle im Blät­terstapel des Innenteils 2 ohne weiteres erkennen kann.

    [0026] Bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel hat das Lesezeichen 10 die Gestalt eines Bandes 11 mit einer daran befestigten Fahne. Anstelle eines Bandes aus Textil­gewebe, Leder, Kunststoff oder ähnlichem kann ohne weiteres auch ein Faden oder garnartiges Element verwendet werden. Die Fahne 12 kann aus Papier, Karton oder beliebigen ande­ren Materialien bestehen, sie kann entweder neutral gehalten oder mit einem Werbeaufdruck versehen werden. Auch die An­bringung eines nützlichen Zubehörs an die Fahne 12 ist mög­lich, beispielsweise die Anbringung einer Vergrößerungslinse zur Erleichterung des Lesens klein gedruckter Schrift. Des­weiteren ist es möglich, die Fahne 12 ganz wegzulassen und das Lesezeichen nur als Band oder Faden auszugestalten. Das Band kann überdies in verschiedener Breite vorliegen, es kann auch ohne Fahne mit Bildern, Symbolen oder Schriftzügen be­druckt werden.

    [0027] Wesentlich ist dabei, daß die Länge des Lesezeichens 10 ins­gesamt größer ist als die Summe aus der von der Ecke 16 links oben (Fig. 1) zur Ecke 17 rechts unten verlaufenden Diagonale des Druckwerks 1 und desjenigen Bandstücks, das zum Befesti­gen des Bandes 11 am Druckwerk benötigt wird.

    [0028] Das Klebeetikett 15 zur Befestigung des einen Endes des Lese­zeichens 10 kann ein beliebiger einfacher Klebestreifen sein, wobei dieser Klebestreifen wiederum mit Bildern, Symbolen oder Schriftzügen zur Gestaltung des Druckwerks 1 bedruckt sein kann.

    [0029] Die in der Fig. 1 dargestellte Anbringung des Lesezeichens 10 kann bei der Herstellung des Druckwerks 1 maschinell oder von Hand durchgeführt werden.

    [0030] Das am Druckwerk 1 befestigte Ende des Lesezeichens 10 kann alternativ auch an einer anderen Stelle des Druckwerks und auf andere Weise als mit Hilfe eines Klebestreifens oder Klebeetiketts befestigt werden. Wesentlich ist lediglich, daß die Befestigung des Lesezeichens 10 nach dem Beschneiden des Druckwerks 1 erfolgt, so daß ein Zerschneiden des Lese­zeichens beim Beschnitt des Druckwerks 1 vermieden wird.

    [0031] In der gleichen Weise wie dies mit Bezug auf die Fig. 1 für ein einzelnes Lesezeichen 10 beschrieben wurde, können an einem erfindungsgemäßen Druckwerk auch mehrere Lesezeichen angebracht werden, die sich auch voneinander unterscheiden können. Die am Druckwerk zu befestigenden Enden können an ganz unterschiedlichen Stellen des Druckwerks angebracht werden. Auch die Führung der Lesezeichen durch das Druckwerk hindurch kann unterschiedlich erfolgen, und zwar so, daß bei­ spielsweise einige der Lesezeichen mit ihrem freien Ende von vorneherein unten heraushängen, während andere in der beschriebenen Weise zwischen die Blätter des Innenteils 2 zurückgeführt sind.

    [0032] Das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäß mit einem Lesezeichen ausgestatteten klebegebundenen und drei­seitig beschnittenen Druckwerks 1 ist in zwei Verfahrens­abschnitte gegliedert.

    [0033] In einem ersten, in der Fig. 2 bildlich erläuterten Ver­fahrensabschnitt werden die als fortlaufende Kette anein­anderhängenden Lesezeichen 10 hergestellt. In einem zweiten Verfahrensabschnitt, der in der Fig. 3 illustriert ist, wer­den die vorgefertigten, als fortlaufende Kette aneinander­hängenden Lesezeichen in die ebenfalls vorgefertigten, klebe­gebundenen und fertig beschnittenen Druckwerke 1 eingebracht und an diesen fixiert.

    [0034] Wie in der Fig. 2 dargestellt ist, werden zur Herstellung der Lesezeichen 10 vorgefertigte, gegebenenfalls bedruckte oder anderweitig ausgestattete Fahnenzuschnitte 20 von einem Vorratsstapel abgezogen und zunächst im Verfahrensschritt A mittels eines geeigneten Rillwerkzeuges 22 mit einer etwa entlang einer Mittellinie verlaufenden Falzrille 21 versehen. Sodann wird von einer Bandvorratsrolle 30 kontinuierlich das Band 11 der Lesezeichen abgezogen und im Verfahrensschritt B auf dem Fahnenzuschnitt 20 entlang der Falzrille 21 angeordnet. In diesem Verfahrensschritt B besteht auch die Möglichkeit, das Band 11 beispielsweise mit einem Heißkleberpunkt 23 am Fahnenzuschnitt 20 anzuheften, bevor im nachfolgenden Ver­fahrensschritt C auf eine Hälfte des Fahnenzuschnitts 20 in mehreren Spuren ein Leim 24 aufgebracht wird.

    [0035] An dieser Stelle sei hervorgehoben, daß mit fortschreitendem Abziehen des Bandes 11 von der Bandvorratsrolle 30 fortwäh­rend Fahnenzuschnitte 20 zugeführt werden, die in gleich­mäßigen vorbestimmten Abständen mittels des Heißkleberpunkts am Band 11 festgelegt werden.

    [0036] Im nachfolgenden Verfahrensschritt D wird nun nach der Be­leimung der Fahnenzuschnitt 20 zusammengefaltet bzw. "ge­doppelt" und schließlich im Verfahrensschritt E zur Bildung der fertigen Fahne 12 zusammengepreßt und verklebt. Nach die­sem letztgenannten Verfahrensschritt E ergibt sich nun eine fortlaufende Kette von Lesezeichen 10, bestehend aus einem Stück des Bandes 11 und der Fahne 12. Diese fortlaufende Kette kann zur Zwischenlagerung auf eine Lesezeichenvorrats­rolle 31 aufgewickelt werden oder alternativ hierzu unmittel­bar in den zweiten Verfahrensabschnitt der Fig. 3 eingebracht werden.

    [0037] Wie in der Fig. 3 illustriert, werden im zweiten Verfahrens­abschnitt vorgefertigte, klebegebundene und dreiseitig be­schnittene Druckwerke 1 aus einem Vorrat abgezogen und zu­nächst im Verfahrensschritt F nach Art eines Buches zwischen denjenigen Blättern des Innenteils 2 aufgeschlagen, zwischen die das Lesezeichen 10 eingesetzt werden soll.

    [0038] Die vorgefertigten Lesezeichen 10 aus Band 11 und Fahne wer­den als fortlaufende Kette entweder unmittelbar aus dem Ver­fahrensabschnitt gemäß Fig. 2 zugeführt oder von einer Lese­zeichenvorratsrolle 31 abgezogen. Das bei der Zufuhr jeweils voreilende Lesezeichen 10 wird mit seiner Fahne 12 und seinem Bandstück 11 etwa diagonal auf eine Seite des aufgeschlagenen Druckwerks 1 derart aufgelegt, daß das Band 11 etwa von der linken oberen Ecke 16 dieser Seite zur rechten unteren Ecke 17 verläuft, wie im Verfahrensschritt G dargestellt. Nun wird mit einer geeigneten Trennvorrichtung 26 dieses voreilende Lesezeichen von der zugeführten fortlaufenden Kette abge­trennt.

    [0039] Im nächsten Verfahrensschritt wird nun das aufgeschlagene Druckwerk 1 wieder geschlossen, wobei das freie Ende 14 im Bereich der rechten unteren Ecke 17 ein Stück herausragt, während das im vorhergehenden Verfahrensschritt G gerade ab­getrennte Ende 13 um die linke obere Ecke 16 herum auf den Heftrücken 5 des Druckwerks 1 umgelegt wird.

    [0040] Im nachfolgenden letzten Verfahrensschritt I wird schließ­lich aus einer Klebeetikett-Vorratsrolle 32 ein Klebe­etikett 15 abgezogen und über das umgelegte Ende 13 auf dem Heftrücken 5 zur Fixierung dieses Endes 13 des Bandes aufgeklebt.

    [0041] Das Druckwerk 1 mit erfindungsgemäß angebrachtem und ein­gelegtem Lesezeichen 10 ist nun fertiggestellt. Wahlweise ist es nun abschließend noch möglich, das heraushängende freie Ende 14 des Bandes zurückzuschlagen und zwischen die Blätter des Innenteils 2 zurückzuführen.

    [0042] Der vorstehend beschriebene Verfahrensablauf zeichnet sich dadurch aus, daß er eine vollautomatische maschinelle Durch­führung gestattet. Insbesondere trägt dazu bei, daß die vor­gefertigten Lesezeichen 10 als fortlaufende Kette herge­stellt werden, die entweder auf einer Lesezeichenvorrats­rolle 31 zwischengespeichert oder unmittelbar in den Ver­fahrensschritt G des zweiten Verfahrensabschnittes der Fig. 3 eingeführt werden kann.


    Ansprüche

    1. Klebegebundenes, beschnittenes Druckwerk (1) aus einem aus mehreren Blättern bestehenden Innenteil (2) und einem um den Innenteil (2) gelegten und mit diesem am Heft­rücken (5) verklebten Umschlag (3), wobei der Umschlag (3) und der Innenteil (2) nach dem Verkleben zumindest an einer der an den Heftrücken (5) anschließenden Schnitt­fläche (6, 7, 8) gemeinsam beschnitten sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein nach dem Beschneiden angebrachtes langgestrecktes Lesezeichen (10) mit seinem einen Ende (13) am Druckwerk (1) befestigt und zwischen den Blättern des Innenteils (2) durch das Druckwerk (1) gezogen ist.
     
    2. Druckwerk nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Lesezeichen (10) am Heft­rücken (5) des Druckwerks (1) in der Nähe einer an den Heftrand (5) angrenzenden Schnittfläche (6 oder 8) be­festigt und so durch das Druckwerk (1) gezogen ist, daß es in dieses an der nächstliegenden Schnittfläche (6 oder 8) ein- und aus einer der anderen Schnittflächen (8 oder 6, 7) wieder austritt.
     
    3. Druckwerk nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der an einer der anderen Schnitt­flächen des Druckwerks (1) aus dem Innenteil (2) austre­tende Teil des Lesezeichens (10) umgelegt und wieder zwischen die Blätter des Innenteils (2) des Druckwerks (1) eingelegt ist.
     
    4. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß das Lese­zeichen (10) aus einem Band (11) oder Faden und einer daran befestigten Fahne (12) besteht.
     
    5. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß das Lese­zeichen (10) mit einem Ende auf der Außenseite des Um­schlags (3) befestigt ist.
     
    6. Druckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß das Lese­zeichen (10) mit einem Klebeetikett (15) am Druckwerk (1) befestigt ist.
     
    7. Verfahren zur Herstellung eines klebegebundenen, be­schnittenen Druckwerks (1), bei dem zuerst ein aus einer Vielzahl bedruckter Blätter bestehender Innenteil (2) am Heftrücken (5) klebegebunden, dann ein Umschlag (3) um den Innenteil (2) herumgelegt und dabei am Heft­rücken (5) mit dem Innenteil (2) verklebt und schließ­lich das so gebildete Druckwerk (1) an zumindest einer der an den Heftrücken (5) angrenzenden Schnittflächen (6, 8) beschnitten wird, dadurch gekennzeich­net, daß nach dem Beschneiden ein vorgefertigtes, langgestrecktes Lesezeichen (10) zwischen Blätter des Innenteils (2) eingelegt und mit einem (13) seiner Enden am Druckwerk (1) befestigt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß das eine Ende (13) des Lese­zeichens (10) auf der Außenseite des Umschlags (3) befestigt wird.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß das eine Ende (13) des Lese­zeichens (10) auf der Außenseite des Heftrückens (5) des Umschlags (3) befestigt wird.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß das eine Ende (13) des Lese­zeichens (10) mit einem Klebeetikett (15) an der Außen­seite des Heftrückens (5) des Umschlags (3) angeklebt wird.
     
    11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Vorferti­gung des aus einem Band (11) und einer daran befestig­ten Fahne (12) bestehenden Lesezeichens (10) gegebenen­falls vorher bedruckte Fahnenzuschnitte (20) nachein­ander aus einem Vorrat abgezogen und mit einer Falz­rille (21) versehen werden (A), daß das Band (11) in kontinuierlicher Form von einer Bandvorratsrolle (30) abgezogen und entlang der Falzrille (21) angeordnet wird (B), daß der Fahnenzuschnitt (20) beleimt (C) und um das Band (11) herum zur Bildung der Fahne (12) zusammenge­faltet (D) und verklebt (E) wird, und daß auf diese Weise in vorbestimmten Abständen an dem kontinuierlichen Band (11) fortlaufend Fahnen (12) zur Bildung einer fort­laufenden Kette von aneinanderhängenden Lesezeichen (10) aus Band und Fahne angebracht werden.
     
    12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß die fortlaufende Kette von Lesezeichen (10) vor der Weiterverarbeitung auf eine Lesezeichenvorratsrolle (31) aufgespult wird.
     
    13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Band (11) vor der Beleimung des Fahnenzuschnitts (20) an diesem angeklebt (23) wird.
     
    14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anbringung des Lesezeichens (10) das vorgefertigte, beschnittene Druck­werk (1) aus einem Vorrat abgezogen und aufgeschlagen (F) wird, daß ein Lesezeichen (10) der fortlaufenden Kette mit seiner Fahne (12) in das aufgeschlagene Druckwerk (1) eingelegt und von der fortlaufenden Kette abgetrennt wird (G), daß nun das Druckwerk (1) wieder geschlossen und ein aus einer Schnittfläche (6) des Druck­werks (1) herausragendes Ende (13) des Bandes (11) des Lesezeichens (10) auf den Heftrücken (5) angrenzend an diese Schnittfläche (6) umgeschlagen wird (H) und daß schließlich dieses Ende (13) des Bandes (11) am Heft­rücken befestigt wird (I).
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht