(19)
(11) EP 0 354 987 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.02.1990  Patentblatt  1990/08

(21) Anmeldenummer: 89111433.2

(22) Anmeldetag:  23.06.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 9/15, E05D 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 05.07.1988 DE 3822683
10.05.1989 DE 3915233

(71) Anmelder: Janssen, André
NL-8032 Zwolle (NL)

(72) Erfinder:
  • Janssen, André
    NL-8032 Zwolle (NL)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rolladen für Öffnungsabschlüsse


    (57) Die bisher bekannten Rolladen für Öffnungs­abschlüsse bestehen aus einzelnen undurch­sichtigen Rolladenstäben (2) und sind daher für Schaufenster nicht geeignet und verleihen einem Wohnraum bei herabgelassenem Rolladen den Eindruck eines Gefängnisses.
    Um auch bei herabgelassenem Rolladen eine Durchsicht oder einen Lichteinfall von außen nach innen und/oder von innen nach außen zu ermöglichen, wird ein durchsichtiger bzw. transparenter Rolladenstab (2) vorgeschlagen, wo­bei die einzelnen Rolladenstäbe (2) über die er­forderliche Festigkeit garantierende Kupp­lungsstäbe (3) aneinander angeschlossen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rolladen für Öffnungsabschlüsse gemäß dem Oberbegriff des Haupt­anspruches.

    [0002] Ein Rolladen der bekannten Art wird in der US-A-43 45 635 beschrieben. Ein solcher Rolladen läßt trotz Sicherung der Gebäudeöffnung Licht ein­treten und bei entsprechender Ausbildung der durch­sichtigen Kunststoffstäbe können die hinter dem Rolladen, beispielsweise in Schaufenstern ausgeleg­ten Auslagen besichtigt werden. Der bekannte Rolla­den hat den Nachteil, daß beim Aufwickeln der Rolla­denstäbe auf der Wickelwelle die Kupplungsstäbe mit den Außenseiten der durchsichtigen Rolladenstäbe in Kontakt kommen, so daß hier Kratzer und Verschleiß­erscheinungen auftreten können, die soweit führen können, daß in diesem Bereich die Rolladenstäbe un­durchsichtig sind.

    [0003] Bei dem Vorschlag gemäß der US-PS 43 45 635 sind an den Enden der plattenförmigen, durchsichtigen Rolla­denstäbe Verdickungen angeordnet, von denen nicht näher erläutert wird, wie diese Rippen oder Ver­dickungen hergestellt werden. Paßgenaue Verdickungen dieser Art herzustellen, ist aber außerordentlich schwierig und kostenaufwendig.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gat­tungsbildenden Rolladen so zu verbessern, daß auch beim Aufrollen des Rolladens auf die Wickelwelle eine Berührung der einzelnen Rolladenstäbe unterein­ander, mit der Wickelwelle und mit den Kupplungs­stäben nicht erfolgt.

    [0005] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran­sprüchen erläutert.

    [0007] Durch die erfindungsgemäße Anordnung und Ausbildung wird auf jeden Fall ein Verkratzen der Oberflächen der Rolladenstäbe vermieden.

    [0008] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß die Rolladenstäbe, die aus einem durchsichtigen Kunststoff, beispiels­weise Polykarbonat, bestehen, an ihren oberen und unteren Kanten abgefräst werden, so daß in diesen Endbereichen ein Haken geschaffen wird. Auf diesen Haken wird ein Metallprofil aufgeschoben, das vor­zugsweise an seiner Außenseite vollkommen rund aus­gebildet ist und dieses runde Metallprofil greift dann in die runde Aufnahmenut des Kupplungsstabes. Diese Anordnung hat sich sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb des Rolladens bewährt.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­gend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeich­nungen zeigen dabei in

    Fig. 1 einen Schnitt durch eine Wickelwelle mit aufgewickelten Rolladenstäben, in

    Fig. 2 in größerem Maßstab einen Kupplungsstab, in

    Fig. 3 einen Rolladenstab, und zwar in den Zeichnungen a, b, c, d und e die unter­schiedlich breiten Rolladenstäbe, in

    Fig. 4 in größerem Maßstab einen Arretierkopf eines Rolladenstabes, in

    Fig. 5 eine abgeänderte Ausführung der Rolladen­stäbe und in

    Fig. 6 in größerem Maßstab einen Arretierkopf.



    [0010] In den Zeichnungen ist eine Wickelwelle 1 darge­stellt, auf die ein Rolladenpanzer aufgerollt ist. Der Rolladenpanzer besteht im wesentlichen aus den einzelnen Rolladenstäben 2 und den Kupplungsstäben 3. Die Größe, d. h. die Breite B der Rolladenstäbe 2 ist unterschiedlich, so daß erreicht wird, daß sich beim Aufrollen des Rolladenpanzers auf der Wickel­welle 1 die Kupplungsstäbe 3 stets aufeinanderlegen und gleichzeitig die einzelnen Rolladenstäbe 2 auch beim Aufrollen auf der Wickelwelle 1 nicht mitein­ander in Berührung kommen.

    [0011] In Fig. 2 ist in größerem Maßstab ein Kupplungsstab 3 dargestellt. Der Kupplungsstab 3 besteht vorzugs­weise aus hochfestem Aluminium und ist gegenüber seiner Längsachse leicht gewölbt ausgebildet. An den beiden Längsrändern 4 und 5 sind Aufnahmenuten 6 und 6a vorgesehen, die rund gestaltet sind und je eine sich nach außen öffnende Öffnung 7 aufweisen. Hier­bei wird vorzugsweise so vorgegangen, daß der die Aufnahmenut 6, 6a und die Öffnung 7 begrenzende obere Schenkel 11 etwas länger als der untere Schen­ kel 10 gewählt ist. Die Öffnung 7 weist weiterhin eine Öffnungsweite a auf, die kleiner ist als die Weite b der eigentlichen Aufnahmenut.

    [0012] In der Mitte des so gebildeten Kupplungsstabes 3 ist eine zusätzliche Bohrung 9 vorgesehen, die über die gesamte Länge des Kupplungsstabes 3 verläuft und der Aufnahme von Zylinderstababschnitten 16 (Fig. 5) dient. Diese Zylinderstababschnitte 16 weisen eine relativ kleine Länge auf und bewirken somit, daß bei einem Versuch, den Rolladenstab mittels einer Säge durchzutrennen, der Stab 16 sich entsprechend den Sägebewegungen innerhalb der Bohrung 9 drehen kann und somit die Säge unwirksam macht.

    [0013] In Fig. 3 sind bei a, b, c, d und e verschiedene Rolladenstäbe 2 dargestellt, die sowohl in ihrer Längsachse als auch quer zu ihrer Längsachse aus einer ebenen Polykarbonatplatte bestehen, die vor­zugsweise stranggepreßt ist. Beim Herstellen derar­tiger stranggepreßter Polykarbonatplatten werden Riefen oder ähnliche Beschädigungen der Oberfläche ausgeschaltet. Anschließend wird diese Polykarbonat­platte dann in ihren beiden Endbereichen geroll­formt, d. h. es werden die Arretierköpfe 8 und 8a angeformt, die in ihrer Größe den Aufnahmenuten 6 und 6a der Kupplungsstäbe 3 entsprechen. Vorteilhaft ist dabei, daß der Mittelpunkt des Arretierkopfes 8 - so wie dies die Fig. 4 verdeutlicht - nicht in der Mittelebene der eigentlichen Platte des Rolladen­stabes 2 liegt, sondern versetzt ist, so daß dadurch der erforderliche Abbiegewinkel bei eingesetzten Rolladenstäben 2 in die Aufnahmenuten 6a und 6b er­reicht wird, wobei dieser Abbiegewinkel, der wie aus Fig. 1 deutlich ersichtlich vorhanden sein sollte, durch die unterschiedliche Wahl der Länge der Schenkel 10 und 11 unterstützt wird.

    [0014] Aus der voraufgehenden Beschreibung anhand der Zeichnungen wird klar, daß durch den erfindungsge­mäßen Vorschlag ein an seiner Außenseite im wesent­lichen glattflächiger Rolladen geschaffen wird, der also keine großen Angriffsflächen für Einbrecher­werkzeuge bietet. Während die bisher bekannten, eine Transparenz ermöglichenden Schaufenstergitter mit Haken od. dgl. weggezogen werden können, ist dies bei dem erfindungsgemäßen Rolladen nicht möglich. Der erfindungsgemäße Rolladen kombiniert die gute Durchsichtigkeit weiterhin mit einer Wärmeisolation und dem Schutzeffekt.

    [0015] In Fig. 5 ist ein Kupplungsstab 3 dargestellt, an den zwei Rolladenstäbe 12 anschließen.

    [0016] In Fig. 6 ist in größerem Maßstab das Endteil eines Rolladenstabes 12 dargestellt, und es ist erkennbar, daß durch Ausfräsen dieses Endbereiches ein Arre­tierkopf 8b geschaffen wird, der aus einem Hakenteil 15 besteht. Auf diesen Arretierkopf 8b ist ein Me­tallstab 14 aufgeschoben, dessen Innenausnehmung der Hakenform des Arretierkopfes 8b entspricht und dessen Außenform etwas kleiner als die Aufnahmenuten 6, 6a ist. Hierdurch kann jeder Rolladenstab unter Zwischenschaltung des Metallstabes 14 sicher in den Aufnahmenuten 6 und 6a gehalten werden.

    [0017] Das Abfräsen der plattenförmigen Rolladenstäbe 12 stellt einen einfachen Arbeitsvorgang dar, wesent­lich einfacher als das präzise Formrollen der in Fig. 3 beschriebenen Arretierköpfe.


    Ansprüche

    1. Rolladen für Öffnungsabschlüsse, bestehend aus einzelnen, zugfest miteinander verbunde­nen, aus durchsichtigem Kunststoff bestehen­den Rolladenstäben (2, 12), die auf eine Wickelwelle (1) aufrollbar sind und unter Zwischenschaltung von Kupplungsstäben (3) an­einander anschließen, wobei die Kupplungs­stäbe (3) an ihren Längsrändern (4, 5) mit Aufnahmenuten (6, 6a) versehen sind, deren nach außen offene Öffnung (7) eine kleinere Weite (a) als die Nutweite (b) aufweist und an den Längsrändern der Rolladenstäbe (2, 12) Arretierköpfe (8, 8a) vorgesehen sind, die in die Aufnahmenuten (6, 6a) der Kupplungsstäbe (3) einführbar und schwenkbar gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) die Kupplungsstäbe (3) quer zu ihrer Längsachse von außen gesehen konvex und von innen gesehen konkav leicht gewölbt ausgebildet sind,

    b) die Rolladenstäbe (2, 12) unterschiedliche Breite aber gleiche Länge aufweisen, wobei die Breite über die Höhe des Rolladenpan­zers gesehen von oben nach unten zunimmt.


     
    2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Mittelpunkt des Arretier­kopfes (8 bzw. 8a) gegenüber der Mittelebene des Rolladenstabes (2, 12) einseitig versetzt ist (Fig. 4).
     
    3. Rolladen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Rolladenstäbe aus Poly­ karbonat bestehen.
     
    4. Rolladen nach einem oder mehreren der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den Aufnahmenuten (6, 6a) eine mittlere über die ganze Länge des Kupp­lungsstabes (3) verlaufende Bohrung (9) in dem Kupplungsstab vorgesehen ist und in die Bohrung (9) Zylinderstababschnitte relativ kurzer Länge eingesetzt sind.
     
    5. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Arretierköpfe (8, 8a) durch hakenartiges Umbiegen der Enden des Rolladen­stabes (2, 12) gebildet sind.
     
    6. Rolladen nach Anspruch 1 und 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Rolladenstäbe (2, 12) aus einem stranggepreßten Kunststoff bestehen und die einteilig aus dem Rolladenstab (2, 12) ausgeformten Arretierköpfe (8, 8a) durch Rollformen des Stabes erzielt sind.
     
    7. Rolladen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierköpfe (8b) der Rolladenstäbe (12) durch eine hakenartige Formgebung der Enden der Rolladenstäbe (12) gebildet sind, an die ein außen abgerundet ausgebildeter Me­tallstab (14) angeschlossen ist, der seiner­seits in die Aufnahmenuten (6, 6a) einsetzbar ist.
     
    8. Rolladen nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß die hakenartige Formgebung durch Abfräsen des plattenartigen Kunst­stoffes des Rolladenstabes (2) erfolgt.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht