[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Haarteils (Toupet), bei
dem das Trägerteil aus einer Maschenware besteht und die Haare durch Knoten mit den
Fäden des Trägerteils verbunden sind.
[0002] Derartige Haarteile sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt geworden (siehe
US-A 3 970 092). Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß das nach bekannten Verfahren
hergestellte Haarteil nicht naturgetreu ist, weil es bisher nicht möglich war, die
natürlichen Verhältnisse im Bereich Kopfhaut - Echthaar so nachzubilden, daß ein den
natürlichen Verhältnissen ideal angenähertes Haarteil hergestellt werden konnte.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Haarteils
der eingangs genannten Art und ein Haarteil, welches nach dem Verfahren hergestellt
ist, so auszubilden, daß es in nahezu idealer Weise den natürlichen Verhältnissen
genähert ist.
[0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß man
zur Herstellung
a. Haare aus Echthaar oder einem Kunststoffmaterial verwendet
a1. diese Haare unterschiedliche Länge
a2. unterschiedliche Dicke und
a3. unterschiedliche Färbung aufweisen,
b. daß die echten Resthaare des Trägers über Schling- oder Knüpfknoten mit einem im
Randbereich rings um das Trägerteil verlaufenden Faden verbunden sind, der durch Schlaufen
zugentlastet ist.
[0005] Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, daß man die natürlichen Verhältnisse im System
Echthaar-Kopfhaut versucht schrittweise dadurch anzunähem, daß man zunächst Haar aus
Kunststoffmaterial verwendet, dem man durch bestimmte Oberflächenbehandlungen (Lichtbrechung,
Reflektionsfaktoren) derartige optische und mechanische Eigenschaften gibt, daß ein
solches Haar bereits schon für sich genommen sehr stark den optischen und mechanischen
Eigenschaften des Echthaares angenähert ist.
[0006] Wenn man zur Herstellung eines Haarteils gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren nun
Haare aus Kunststoffmaterial unterschiedlicher Länge verwendet und ein Haarteil mit
Haaren unterschiedlicher Länge unmittelbar herstellt, hat man mehrere Vorteile gleichzeitig.
[0007] Bisher hatte man Kunsthaar relativ gleicher Länge verwendet und in das Trägerteil
eingeknüpft. Um ein möglichst echtes Aussehen zu erreichen wurde dann mit einer aufwendigen
Schnittechnik das Kunsthaar in sich so gekürzt, daß angenähert unterschiedliche Längen
erreicht wurden.
[0008] Nachteil dieses bekannten Verfahrens war allerdings, daß es einer aufwendigen und
schwierig zu erlem enden Schnittechnik bedurfte, um nachträglich unterschiedliche
Haarlängen in das Haarteil einzuarbeiten.
[0009] Dies wird nun nach dem zweiten Verfahrensschritt der vorliegenden Erfindung vermieden,
denn es werden von vorneherein Haare unterschiedlicher Länge in das Haarteil eingeknüpft,
wodurch die vorher erwähnte, bekannte aufwendige Schnittechnik entfällt.
[0010] Mit dem Einknüpfen von Haaren unterschiedlicher Länge in das Trägerteil wird jedoch
der weitere wesentliche Vorteil erzielt, daß die kürzeren, nahe dem Haarboden sitzenden
Haare, die längeren Haare stützen und daß damit das Toupet einen "Griff" bekommt,
der weitestgehend dem Echthaar angenähert ist.
[0011] Dadurch bekommen alle Haare des Toupets einen günstigen Zusammenhalt und fliegen
nicht mehr so, wie es bei bekannten Haarteilen beobachtet werden kann.
[0012] Es wird hierbei bevorzugt, wenn man Haarlängen im Bereich von 3 cm bis 20 cm vorzugsweise
von 3 bis 10 cm unregelmäßig auf dem gesamten Trägerteil verteilt und genauso in der
Länge unregelmäßig mit dem Trägerteil über Verknotungen verbindet.
[0013] Nach dem dritten Verfahrensmerkmal ist vorgesehen, daß die Haare selbst auch unterschiedliche
Dicke aufweisen, was den natürlichen Echthaaren entspricht, die ebenfalls unterschiedliche
Dicke aufweisen.
[0014] Es wird hierbei bevorzugt, wenn man beispielsweise ein Kunststoffhaar mit einer Dicke
von etwa 50 mü verwendet und ebenfalls Haare, deren Dicke um + 20% bzw. um - 20% von
diesem Mittelwert abweicht, so daß die Haardicke jeweils in dieser Bandbreite verschieden
ist, und zwar unregelmäßig wie beim gewachsenen Kopfhaar.
[0015] Damit bekommt man auch von der Haarstärke her ein den natürlichen Verhältnissen entsprechendes
Aussehen des Haarteils.
[0016] Nach dem vierten erfindungsgemäßen Verfahrensmerkmal ist dann vorgesehen, daß die
Haare unterschiedliche Färbung aufweisen, was ebenfalls ein natürliches Aussehen verleiht.
[0017] Hierbei gibt es zwei unterschiedliche, bevorzugte Ausführungsformen dieses Verfahrensschrittes.
[0018] Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, daß lediglich die
kürzeren Haare dunkel gefärbt sind im Vergleich zu den längeren Haaren. Dadurch erhält
man einen relativ dunkel aussehenden Haaransatz im Vergleich zu den darüberliegenden
Deckhaaren des Haar teils, wodurch der Haaransatz durch die dunkleren, kurzen Haare
abgedeckt wird und der Haarträger damit praktisch nicht mehr sichtbar ist.
[0019] Zum einen wird also damit das Trägerteil optisch verdeckt, so daß man von der Draufsicht
auf das Haarteil her nicht mehr das Trägerteil entdecken kann und zum anderen spart
man durch die optische Abdeckwirkung eine Vielzahl von Haaren, wie sie bei bisher
bekannten Haarteilen notwendig war.
[0020] Bei bisher bekannten Haarteilen mußte man zur Abdeckung des Trägerteils eine Vielzahl
von Haaren und Knoten pro cm
2 verwenden, um die gewünschte Abdeckwirkung zu erreichen.
[0021] Erfindungsgemäß ist dies nun nicht mehr notwendig, denn die dunkler gefärbten, kürzeren
Haare, welche den Haarboden bilden, decken das Trägerteil optisch ab und damit ist
es möglich, eine wesentlich geringere Anzahl von Haaren und Knoten pro cm2 des Trägerteils
zu verwenden.
[0022] Hierdurch werden zum einen Kosten bei der Herstellung des Haarteils gespart und zum
anderen wird die Luftdurchlässigkeit und gleichzeitig die Transparenz der Frisur des
erfindungsgemäßen Haarteils in entscheidender Weise verbessert.
[0023] Nach einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist statt der Verwendung
von dunkler gefärbten, kürzeren Haaren vorgesehen, daß alle Haare eine kontinuierlich
abgestufte Färbung aufweisen in der Art, daß jedes Haar in der Nähe seiner Befestigungsstelle
(Knoten am Trägerteil) dunkler gefärbt ist als an den Haarspitzen.
[0024] Es werden also nicht mehr Haare unterschiedlicher Färbung verwendet, wie bei der
ersten Ausführung, sondern es werden sämtliche Haare gefärbt, nur daß die Färbung
des jeweiligen Haares an den Haarspitzen heller ist als an der Befestigungsstelle
am Trägerteil, so daß eine kontinuierlich abgestufte Färbung gewährleistet ist.
[0025] Nach dem fünften erfindungswesentlichen Verfahrensschritt ist vorgesehen, daß die
Resthaare des Trägers über Schling- oder Knüpfknoten mit einem im Randbereich rings
um das Trägerteil verlaufenden Faden verbunden sind, der durch Schlaufen zugentlastet
ist.
[0026] Dieser Verfahrensschritt bezieht sich auf die Verbindung des erfindungsgemäßen Haarteiles
mit dem umgebenden Resthaar des Trägers.
[0027] Bisher ist es bekannt, für diese Verbindung hartplastik oder celloloid oder metallische
Verbindungsmittel, wie z.B. Klammern, Spangen oder Haken zu verwenden, wobei im Verwendungsfall
eines Hakens der Haken mit seinem einen Ende an einem umlaufenden Faden des Trägerteils
befestigt ist und mit seinem hakenartigen Ende in dem Resthaar des Trägers verankert
wird. Nachteil dieser Verankerungsmethode ist, daß eine Zugentlastung zwischen dem
Resthaar und dem Trägerteil fehlt, wodurch die Resthaare sehr stark auf Zug beansprucht
werden und demzufolge bei längerer Tragdauer schnell brechen oder sogar ausgerissen
werden, so daß mit dem Tragen bekannter Haarteile sich schnell ein Ring ausgefallener
Haare rings um den Befestigungsbereich des Haarteils an der Kopfhaut des Trägers ergibt.
[0028] Dies wird nun erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die Resthaare über Schling-
oder Knüpfknoten mit dem in der Montur angeordneten Faden verbunden werden, wobei
wichtig ist, daß dieser Faden durch entsprechende Schlaufen zugentlastet ist, so daß
der Faden jeglichem Zug an den Resthaaren nachgeben kann, wodurch eine Zugbeanspruchung
der Resthaare im wesentlichen vermieden wird.
[0029] Dadurch kann das erfindungsgemässe Haarteil so auf der Kopfhaut des Trägers befestigt
werden, daß ein Übergangsbereich von dem Resthaar zum erfindungsgemässen Haarteil
praktisch nicht sichtbar ist und wobei ferner dieses Resthaar so zugentlastet ist,
daß auch längeres Tragen eines derartigen Haarteiles nicht zu einer Beschädigung bzw.
zu einem Verlust des Resthaares führt. Die Zugentlastung ist so ausgestaltet, daß
synchrone Zugverhältnisse zum Eigenhaar erreicht werden. Zieht man am Eigenhaar, so
zieht man die Kopfhaut vom Schädel (diese wölbt sich nach außen). Zieht man am Toupethaar
und Eigenhaar, erhält man gleiche Verhältnisse. Dadurch gibt es keine Verspannungen
mehr und dies bedeutet mehr Komfort - insbesondere beim Schlafen.
[0030] In einer Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß die zur Verbindung
mit dem zugentlasteten Faden vorgesehenen Resthaare des Trägers stufig geschnitten
werden und damit in unterschiedlicher Länge am Faden über die Schling- oder Knüpfknoten
verbunden sind.
[0031] Damit wird der sogenannte Längenausgleich in günstiger Weise gelöst, was bisher noch
nicht bekannt war.
[0032] Bisher hatte man die Resthaare stufig auf gleiche Länge geschnitten und diese Resthaare
gleicher Länge dann über entsprechende mechanische Befestigungsmittel mit dem Haarteil
verbunden. Damit bestand der Nachteil, daß das Längenwachstum des Resthaares (etwa
1 cm pro Monat) nicht ausgeglichen werden konnte, denn nach etwa einem Monat waren
die Eigenhaare im Einfrisierbereich der Toupet-Schnittlänge entwachsen. Die Haare
im Einfrisierbereich schieben die Haare im Randbereich des Toupets hoch, so daß dieser
Randbereich wie "aufgedeckelt" auf der Kopfhaut und auf dem Resthaar des Trägers saß,
was zu einem unnatürlichen Aussehen führte.
[0033] Wenn man nun erfindungsgemäß die Resthaare, die zur Verbindung mit dem Randbereich
des Trägerteils dienen, von vornherein stufig schneidet, dann erreicht man in gewisser
Weise einen Ausgleich des natürlichen Längenwachstums. Versuche des Erfinders haben
gezeigt, daß bei stufig geschnittenen Resthaaren, wobei sowohl kürzere als auch längere
Haare mit dem Randbereich des Trägerteils über den zugentlasteten Faden verbunden
sind, ein Ausgleich des Längenwachstums von etwa 30% erreicht wird, d.h. man kann
ein derartiges Haarteil wesentlich länger tragen, ohne daß die Resthaare aufgrund
ihres Längenwachstums den Randbereich des Haarteiles anheben.
[0034] Das erfindungsgemäße Haarteil ist also darauf ausgerichtet, wie eine "zweite Haut
mit Haar" zu wirken, d.h. das erfindungsgemäße Haarteil soll die Verhältnisse der
Kopfhaut und des Echthaares in möglichst idealer Weise annähern.
[0035] Hierzu dient auch die Verbesserung der Luft-und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit des
erfindungsgemäßen Haarteiles.
[0036] Zunächst wurde eingangs schon erwähnt, daß durch Verwendung von Haaren unterschiedlicher
Länge ein besserer Griff erreicht wird, d.h. die Haare kürzerer Länge stützen die
längeren Haare, so daß man aus diesem Grund schon weniger Haare verwenden muß. Verwendet
man unterschiedliche Färbungen, dann wird dadurch der Haarboden abgedeckt, und man
muß wiederum weniger Haare verwenden.
[0037] Verwendet man nun auch noch einen besonderen Kleber unter Vermeidung üblicher Klebepflaster,
dann wird die Luftdurchlässigkeit des erfindungsgemäßen Haarteiles noch weiter verbessert.
Verwendet man beispielsweise,insbesondere im Stirnbereich,einen biologisch in der
Kopfhaut abbaubaren Klebstoff, der eine direkte Verbindung zwischen der Kopfhaut und
dem Trägerteil herstellt , und trägt man diesen Klebstoff in Form von mikrofeinen
Tröpfchen auf, dann erreicht man auch an dieser Klebestelle eine gute Luftdurchlässigkeit,
wie sie bisher mit den bekannten Klebepflastem nicht erreichbar war.
[0038] Es ist selbstverständlich nicht erforderlich, den Klebstoff unmittelbar zwischen
der Kopfhaut und dem Trägerteil anzubringen, sondern es ist auch möglich, an der Unterseite
des Trägerteils einen luftdurchlässigen, semipermeablen Stoff zu verwenden, wie er
unter dem eingetragenen Warenzeichen Goretex bereits schon für andere Zwecke verwendet
wird. Auch die Verwendung dieses Stoffes wird als erfindungswesentlich beansprucht.
[0039] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche un- . tereinander.
[0040] Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den
Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht,
soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
[0041] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0042] Es zeigen:
Figur 1: vergrößerte Schnittansicht durch ein Haarteil nach der Erfindung in einer
ersten Ausführungsform;
Figur 2: vergrößerte Schnittansicht durch das Haarteil nach Fig. 1 in einer zweiten
Ausführungsform mit Darstellung der Befestigung auf der Kopfhaut;
Figur 3: Draufsicht auf ein Trägerteil nach der Erfindung;
Figur 4: Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3;
Figur 5: Draufsicht auf ein Teilstück des Trägerteils nach Fig. 3 in der Ausbildung
als Maschenware;
Figur 6: Detaildarstellung der Befestigung der Resthaare an dem zugentlasteten Faden;
Figur 7: Darstellung gem. Fig. 6 im Endzustand der Befestigung der Resthaare.
[0043] In den Figuren 1 und 2 ist schematisiert der Schnitt Frontalansicht durch ein Trägerteil
1 gezeichnet, das in einer bevorzugten Ausführungsform aus einer Maschenware besteht,
wie sie beispielsweise in Fig. 5 dargestellt ist. Es sind hierbei Fäden 24, 25 kreuzweise
so ineinander verschlungen, daß sich Maschen 4 ergeben.
[0044] Zur Erzeugung eines Haarteiles sind nun gem. Fig. 1 Haare 30 unterschiedlicher Dicke
und unterschiedlicher Färbung mit den Fäden 24, 25 des Trägerteils 1 verbunden.
[0045] Die Verbindung erfolgt hierbei über an sich bekannte Knoten 26.
[0046] Wichtig bei dem Ausführungsbeispiel ist, daß die kürzeren Haare 30b eine dunklere
Färbung 22 aufweisen als die längeren Haare, wodurch der Haarboden, d.h. die Maschen
4, in idealer Weise optisch von oben abgedeckt werden.
[0047] Darüberhinaus werden noch Haare unterschiedlicher Dicke verwendet, wobei die Durchmesservariationen
dieser Haare 30 regellos sowohl längere als auch kürzere Haare betrifft.
[0048] Das längere Haar 30a ist hierbei dicker als das kürzere Haar 30b und ein Haar 30c
mittlerer Länge liegt in seinem Durchmesserbereich zwischen den beiden vorgenannten
Haardicken.
[0049] Durch derartige Durchmesservariationen aller Haare wird ein dem natürlichen Aussehen
des Echthaares angenäherter Gesamteindruck vermittelt.
[0050] In Figur 2 ist gezeigt, daß die Haare eine abgestufte, kontinuierliche Färbung, beginnend
vom Haarboden (Knoten 26) mit dunklerer Färbung und endend an den Haarspitzen mit
hellerer Färbung (23), aufweisen.
[0051] Die Figur 2 zeigt im übrigen eine direkte Verbindung des Trägerteils 1 mit der Kopfhaut
17 des Trägers und zwar über die in Figur 2 übertriebenen in der Größe dargestellten
Klebst offtropfen 16.
[0052] Hieraus ist ersichtlich, daß die Klebstofftropfen 16 teilweise in die Kopfschwarte
18 des Trägers eingreifen und demzufolge auch von Blutgefäßen 19 der Kopfschwarte
18 umströmt werden.
[0053] Wichtig ist nun, daß der Klebstoff 16 aus einem biologisch abbaubaren Material besteht,
welches im Körper des Trägers keine allergischen Erscheinungen hervorruft und welches
von der Kopfschwarte 18 des Trägers selbst abgebaut werden kann.
[0054] Nachdem die Haut sich alle 28 Tage erneuert, kann eine direkte Hautverklebung maximal
20 -25 Tage halten.
[0055] In einer anderen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, daß
die Klebstofftropfen 16 nicht unmittelbar mit den Fäden 24,25 des Trägerteils 1 verbunden
sind, sondern daß an der Unterseite des Trägerteils 1 - nicht dargestellt - ein semipermeables
Textilpflaster angeordnet ist.
[0056] Wichtig ist nur, daß von der Kopfhaut 17 aus ein günstiger Luft- und Feuchtigkeitsdurchfluß
in Pfeilrichtung 21 durch das Trägerteil 1 möglich und gewährleistet ist.
[0057] Die in Figur 3 dargestellte Montur 20 besteht aus dem Trägerteil 1, welches gemäß
Figur 5 aus einer Maschenware besteht. In Figur 3 sind diese Maschen nur schematisch
angedeutet, während in Figur 5 dargestellt ist, daß es sich um sechseckförmige Maschen
4 handelt, welche das Trägerteil 1 bilden.
[0058] Die die Maschen des Trägerteils 1 bildenden Fäden bestehen in an sich bekannter Weise
aus Kunststoff und das zwischen die Maschen 4 eingesetzte künstliche Haar besteht
entweder aus Kunststoff oder aus natürlichem Haar. Im Falle der Verwendung von Haaren
aus Kunststoff kommen auch BEGALON (eingetr. Warenzeichen der Anmelderin) -Haare zur
Anwendung.
[0059] Das in Figur 3 dargestellte Trägerteil 1 weist eine Randzone 2 auf, die gemäß Figur
4 durch ein aufgedoppeltes Verstärkungsband 5 gebildet ist. In anderen Ausführungsformen
kann die Randzone auch durch ein Kunststoffband, einen flüssigen Kleber oder eine
Beschichtung gebildet werden; ebenso kann die Verstärkung der Randzone entfallen.
[0060] Die Figur 4 zeigt lediglich schematisiert, daß das Verstärkungsband 5 mit seiner
unteren Stirnkante sich bis zum Rand 15 des Trägerteils 1 erstreckt.
[0061] In einer weiteren, nicht näher dargestellten, Ausführungsform ist es jedoch auch
vorgesehen, daß das Verstärkungsband 5 über den Rand 15 des Trägersteils 1 geschlagen
ist und sich auch in die Rückseite des Trägerteils 1 hinein erstreckt. Der Rand 15
ist somit vom Verstärkungsband 5 eingefasst.
[0062] Zur besseren Stabilisierung des gesamten Trägerteils 1 ist außerhalb der Randzone
2 ein Faden 3 durch die Maschen 4 des Trägerteils 1 gezogen, um eine gute Formstabilität
des Trägers zu gewährleisten. Der Faden 3 kann in einer anderen Ausgestaltung jedoch
auch entfallen.
[0063] Erfindungsgemäß ist im Bereich der Randzone 2 ein Faden 6 mit dem Trägerteil 1 über
zugentlastende Schlaufen 7 verbunden. Die Verbindung zwischen dem Faden 6 und dem
Trägerteil erfolgt nur im Bereich der zugentlasteten Schlaufen 7, wobei zwischen den
Schlaufen 7 gerade - nicht mit dem Trägerteil 1 verbundene - Teilstücke 8 des Fadens
6 ausgebildet werden.
[0064] Gemäß Figur 6 werden die vorhandenen natürlichen Resthaare 10 des Trägers über jeweils
einen Schlingknoten 9 oder Knüpf- oder Häkelknoten mit dem geraden Teilstück 8 des
Fadens 6 verbunden, wobei in Figur 6 nur schematisiert dargestellt ist, daß im Bereich
des Teilstückes 6 ein einziger Schlingknoten 9 angeordnet ist. In Wirklichkeit sind
eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Schlingknoten 9 vorgesehen.
[0065] Die Anordnung eines Schlingknotens 9 ist deshalb günstig, weil gemäss Figur 6 das
Resthaar 10 noch in Pfeilrichtung 11,12 längs des Teilstücks 8 bewegt werden kann,
bevor es dann endgültig gemäss Figur 7 mit einem Klebstoff 13 am Faden 6 festgelegt
wird.
[0066] Die Fig. 7 zeigt die endgültige Befestigung der natürlichen Haare des Trägers. Dort
ist sichtbar, daß der jeweilige Schlingknoten 9 mit einem Klebstoff 13 am Faden 6
fixiert ist und daß eine Vielzahl von nebeneinander liegenden Schlingknoten 9 vorgesehen
sind, so daß eine umlaufende, allseitige Verbindung der Montur 20 mit dem Resthaar
10 des Trägers gewährleistet ist. Wird nun die Montur in Pfeilrichtung 11, 12 bewegt,
dann wird dieser Zug nicht auf das Resthaar 10 weitergeleitet, denn zunächst wirkt
dieser Zug über den Schlingknoten 9 auf den Faden 6, und der Faden 6 wird damit in
Pfeilrichtung 11 bzw. 12 gezogen, und damit wird eine Schlaufe 7 einer Seite im Bereich
zwischen dem Teilstück 8 mehr oder weniger zugezogen. Hierdurch tritt der vorher beschriebene
zugentlastende Effekt ein, weil der Faden 6 in der eingezeichneten Pfeilrichtung 11,
12 nachgiebig ist und selbstverständlich auch in den zu den Pfeilrichtungen 11, 12
senkrechten Pfeilrichtungen in der Ebene des Trägerteils 1, so daß eine Zugbelastung
des Resthaares 10 vermieden wird.
[0067] Gleichzeitig ist aber mit der beschriebenen Befestigung sichergestellt, daß die Randzone
2 der Montur 20 glatt und unauffällig an der Kopfhaut des Trägers festgehalten ist
und gegen Abheben gesichert ist.
[0068] Der Träger kann die so beschriebene Montur über einen längeren Zeitraum von vielen
Monaten tragen, wobei von Zeit zu Zeit das Haarlängenwachstum ausgeglichen werden
muß, und wenn im Bereich der von der Montur 20 zu bedeckenden Kahlstelle des Kopfes
Haare nachgewachsen sind, so kann die zu bedeckende Kahlstelle durch eine neue anzupassende,
kleinere Montur wieder bedeckt werden.
[0069] Zum Ausgleich des Haarlängenwachstumes wird die Montur beibehalten, aber die Befestigung
der echten Haare am Faden wird dadurch gelöst, daß der Faden entfernt wird. Dazu wird
der Klebstoff 13, welcher die Schlingknoten 9 der Resthaare 10 sichert, mit einem
nicht-haarschädlichen Lösungsmittel auflöst, wodurch dann der Faden 6 in der Pfeilrichtung
11 aus dem Trägerteil 1 herausgezogen werden kann. Hierdurch lösen sich alle Schlingknoten
9 und die Montur 20 ist frei, ohne daß dabei die Haare 10 beschädigt wurden. Oder
der Faden wird einfach abgeschnitten und durch die mit dem Lösungsmittel angelösten
Knoten der Haare herausgezogen.
[0070] Die Montur 20 wird dann in der oben beschriebenen Weise wieder angepasst, indem ein
neuer Faden eingezogen wird und die Zugentlastung zu den echten Haaren 10 mittels
Knoten oder Verklebung der Haare am Faden wieder hergestellt wird.
[0071] Die Figur 3 zeigt, daß ein Ausgleich des Haarlängenwachstums dadurch erreicht wird,
daß das Resthaar 10 auf der Kopfhaut 17 unterschiedlich gestuft geschnitten wird und
daß dieses Resthaar mit unterschiedlicher Länge dann erneut über die beschriebenen
Schlingknoten 9 mit dem Faden verbunden wird.
[0072] Auf diese Weise wird das Haarlängenwachstum besser ausgeglichen als wenn das Resthaar
10 stumpf geschnitten wird und dann diese Spitzen mit dem Faden 6 verbunden werden
würden.
[0073] Mit dem erfindungsgemäßen Stufigschneiden des Resthaares ist es möglich, das Haarteil
um eine 30% längere Zeit zu tragen, als bei stumpf geschnittenem Resthaar.
1. Verfahren zur Herstellung eines Haarteils (Toupet), bei dem das Trägerteil (1)
aus einer Maschenware besteht und die Haare (30) durch Knoten (26) mit den Fäden (24,
25) des Trägerteils (1) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung
a. Haare (30a- e) aus Echthaar oder einem Kunststoff verwendet
a 1. diese Haare (30a - e) unterschiedliche Länge
a 2. unterschiedliche Dicke und
a 3. unterschiedliche Färbung (22, 23) aufweisen,
b. daß die echten Resthaare (10) des Trägers über Schling- oder Knüpfknoten (9) oder
über clipsartige Verbindungsmittel mit einem im Randbereich (2) rings um das Trägerteil
(1) verlaufenden Faden (6) verbunden sind, der durch Schlaufen (7) zugentlastet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verbindung mit dem
zugentlasteten Faden (6) vorgesehenen Resthaare (10) des Trägers stufig geschnitten
(effiliert) werden und damit in unterschiedlicher Länge am Faden (6) über Schling-
oder Knüpfknoten verbunden sind.
3. Verfahren nach Anspruchl oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Haarteil an vorgegebenen
. Punkten mit einem biologisch in der Kopfhaut abbaubaren Klebstoff (16) auf die Kopfhaut
(17) in Form von mikrofeinen Tröpfchen des Klebstoffs (16) aufgeklebt wird.
4.Haarteil mit einem Trägerteil (1) aus Maschenware, bei dem die künstlichen Haare
(30) durch Knoten (26) mit den Fäden (24,25) des Trägerteils verbunden sind.
dadurch gekennzeichnet, daß
a. die Haare (30 a-e) aus einem Kunststoffmaterial bestehen und
a 1. unterschiedliche Länge
a 2. unterschiedliche Dicke
a 3. unterschiedliche Färbung (22, 23) aufweisen und daß
b. die echten Resthaare des Trägers über Schling- oder Knüpfknoten (9) mit einem im
Randbereich (2) rings um das Trägerteil (1) verlaufenden Faden (6) verbunden ist,
der durch Schlaufen (7) zugentlastet ist.
5. Haarteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß alle Haare (30 a-e) eine
kontinuierliche abgestufte Färbung (23) aufweisen, in der Art, daß die Haare (30 a-e)
in der Nähe ihrer Befestigungsstelle (Knoten 26) auf dem Trägerteil dunkler gefärbt
sind, als an den Haarspitzen, (Fig. 2).
6. Haarteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich die kurzen Haaren
(30 b) dunkler gefärbt sind und alle anderen Haare (30 a,c) heller sind (Fig. 1).
7. Haarteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit dem zugentlasteten
Faden (6) vorgesehenen Resthaare des Trägers stufig geschnitten (effiliert) sind.
1. Method for the production of a hair-piece (toupet), in which the support piece
(1) consists of a mesh material and the hairs (30) are connected by knots (26) with
the threads (24, 25) of the support piece (1), characterized in that for the production
a. hairs (30a-e) of real hair or of a plastics material are used
a.1 these hairs (30a-e) are of differing length
a.2 of differing thickness and
a.2 of differing colour (22, 23),
b. the real remaining hairs (10) of the wearer are connected by means of loop- or
tie- knots (9) or by means of clip-like connecting means with a thread (6) running
in the marginal region (2) around the support piece (1), which thread is relieved
of tension by loops (7).
2. Method according to Claim 1, characterized in that the remaining hairs (10) of
the wearer, which are provided for connection with the thread (6) which is relieved
of tension, are cut in a graduated manner (tapered) and are thereby connected with
differing length to the thread (6) by means of loop-or tie- knots.
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that by means of an adhesive
(16) which is able to decompose biologically in the scalp the hair-piece is stuck
at predetermined points onto the scalp (17) in the form of microfine droplets of the
adhesive (16).
4. Hair-piece with a support piece (1) of mesh material, in which the artificial hairs
(30) are connected by knots (26) with the threads (24, 25) of the support piece, characterized
in that
a. the hairs (30a-e) consist of a plastics material and
a.1 are of differing length
a.2 differing thickness
a.3 differing colour (22, 23)
and that
b. the real remaining hairs of the wearer are connected by means of loop- or tie-
knots (9) with a thread (6) running in the marginal region (2) around the support
piece (1), which thread is relieved of tension by loops (7).
5. Hair-piece according to Claim 4, characterized in that all the hairs (30 a-e) have
a continuous graduated colouring (23), in a manner such that the hairs (30a-e) in
the vicinity of their attachment site (knot 26) on the support piece are coloured
darker than at the tips of the hair (Fig. 2).
6. Hair-piece according to Claim 4, characterized in that only the short hairs (30b)
are coloured darker and all the other hairs (30a, c) are lighter (Fig. 1).
7. Hair-piece according to Claim 4, characterized in that the remaining hairs of the
wearer, which are provided for connection with the thread (6) which is relieved of
tension, are cut in a graduated manner (tapered).
1. Procédé de fabrication d'une touffe de cheveux (toupet) dans laquelle la partie
support (1) se compose d'un tissu maillé et les cheveux (30) sont reliés aux fils
(24, 25) de la partie support (1) par des noeuds (26), caractérisé en ce qu'on utilise
pour la fabrication:
a. des cheveux (30a-e) composés de vrais cheveux ou d'une matière synthétique, ces
cheveux (30a-e) présentant:
a.1 des longueurs différentes,
a.2 des épaisseurs différentes et
a.3 des colorations différentes (22, 23) et
b. en ce que les vrais cheveux restants (10) du porteur sont reliés par des noeuds
coulants ou noués (9) ou par des moyens de fixation du type à clip à un fil (6) qui
entoure la partie support (1), dans la zone périphérique (2), et qui est soulagé d'une
traction par des boucles (7).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les cheveux restants (10)
du porteur prévus pour être reliés au fil (6) soulagé d'une traction sont coupés en
dégradé (effilés) et sont donc reliés sur des longueurs différentes au fil (6) par
des noeuds coulants ou noués.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la touffe de cheveux
est collée sur la peau (17) du crâne à des points pédéfinis, à l'aide d'une colle
(16) biodégradable dans la peau du crâne, sous la forme de gouttelettes microscopiques
de colle (16).
4. Touffe de cheveux comprenant une partie support (1) composée d'un tissu maillé,
dans lequel les cheveux artificiels (30) sont reliés par des noeuds (26) aux fils
(24, 25) de la partie support, caractérisée en ce que
a. les cheveux (30a-e) sont composés d'une matière synthétique et présentent:
a.1 des longueurs différentes,
a.2 des épaisseurs différentes et
a.3 des colorations différentes (22, 23), et en ce que
b. les vrais cheveux restants du porteur sont reliés par des noeuds coulants ou noués
(9) à un fil (6) qui entoure la partie support (1), dans la zone périphérique (2),
et qui est soulagé d'une traction par des boucles (7).
5. Touffe de cheveux selon la revendication 4, caractérisée en ce que tous les cheveux
( 30a-e) présentent une coloration (23) dégradée continue de sorte que les cheveux
(30a-e) ont une coloration plus foncée près de leur point de fixation (noeud 26) sur
la partie support qu'aux extrémités des cheveux (figure 2.).
6. Touffe de cheveux selon la revendication 4, caractérisée en ce que seuls les cheveux
courts (30b) ont une coloration plus foncée et que tous les autres cheveux (30a, c)
sont plus clairs (figure 1).
7. Touffe de cheveux selon la revendication 4, caractérisée en ce que les cheveux
restants du porteur prévus pour être reliés au fil (6) soulagé d'une traction sont
coupés en dégradé (effilés).