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EP 0 236 553 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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28.02.1990 Patentblatt 1990/09 |
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Anmeldetag: 14.11.1986 |
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Ausfahrbarer Aufschlagkontakt für Hohlladungsgeschosse
Deployable impact detector for hollow charges
Ogive déployable pour charges creuses
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Benannte Vertragsstaaten: |
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FR GB IT |
(30) |
Priorität: |
16.01.1986 DE 3601052
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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16.09.1987 Patentblatt 1987/38 |
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Patentinhaber: Messerschmitt-Bölkow-Blohm
Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
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D-81663 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Spengler, Hans
D-8890 Aichach (DE)
- Geiss, Klaus Peter
D-8081 Egenhofen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 1 935 724 FR-A- 2 539 505
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FR-A- 2 310 547
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ausfahren des Aufschlagkontaktes für
Hohlladungen von Raketengeschossen zur Zündauslösung, der in Ruhestellung in der Ausnehmung
der Hohlladung lagert, wobei der ihn tragende Abstandsdorn um eine wählbare Strecke
arretierbar ausgefahren und der Zündkreis für den Detonator geschlossen wird. Eine
solche Einrichtung ist aus der FR-A 2 539 505 bekannt und auch in einer Ausführungsform
durch die Anmelderin entwickelt worden und hat sich bewährt. Aus der FR-A 2 310 547
ist weiterhin bekannt geworden, einen Abstandsdorn mittels pyrotechnischer Mittel
auszufahren.
[0002] Die vorliegende Erfindung baut auf den erstgenannten Ausführungsformen auf und hat
sich die Aufgabe gestellt, die Einrichtung dahingehend zu verbessern, daß der Stachelbildungsraum
beim Ausfahren des Abstandsdorns frei von Verbrennungsrückständen, Druckbeaufschlagung
und Temperatureinwirkungen wird.
[0003] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen gelöst. In den
Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen angegeben und in der nachfolgenden
Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel abgehandelt und in der einzigen Figur der
Zeichnung dargestellt, die einen Querschnitt des im Abschußrohr befindlichen Hohlladungskopfes
zeigt.
[0004] Auch diesem Ausführungsbeispiel liegt der Gedanke zugrunde, zum variierbaren Ausfahren
des Abstandsdorns 34 einer Hohlladung den Stromimpuls einer Piezozündung 33 mit einer
Treibladung 32 zu kombinieren.
[0005] Die in der Figur gezeigte Ausführungsform einer Hohlladung 30 weist einen in ihrem
Freiraum 30a gelagerten Abstandsdorn 34 auf. Dieser Abstandsdorn wird in der Haube
30b des Hohlladungsgeschosses 30 geführt und ist einerseits durch einen Scherstift
36 und andererseits durch einen Verdrehsicherungsstift 36a fixiert. Am Kopfteil dieses
Abstandsdorns 34 befindet sich eine Piezozündung 33 für die Treibladung 32 und ein
Piezogenerator 31 für die Haupthohlladung oder die Nebenhohlladung 39. Weiterhin sind
am vorderen Ende des Abstandsdorns 34 schräg nach hinten gerichtete Düsen 35 angeordnet.
[0006] Aus diesen Düsen 35 strömt das bei der Zündung der Treibladung 32 entstehende Gas
aus und dadurch wird das Ausfahren des Abstandsdorns 34 bewerkstelligt. Letzterer
ist an seinem hinteren, im Freiraum 30a gelagerten Ende mit einem elektrischen Kontaktstecker
37a versehen, der in ausgefahrener Dornstellung in einer Kontaktbuchse 37b zur Anlarge
kommt und so über die Zündleitung 37c mit dem Detonator der Hohlladung 30 verbunden
wird.
[0007] Die vorbeschriebene Einrichtung funktioniert wie folgt: Durch die Abschußbewegung
des Flugkörpers wird der Rohrdeckel 40 des Abschußrohres 38 ausgestoßen und dadurch
die Piezozündung 33 für die Treibladung 32 aktiviert. Zündeinrichtung 33 und Treibladung
32 sind ausserhalb des Stachelbildungsraumes 30a angeordnet. Durch den Rückstoß dieser
Treibladung 32 über die nach hinten gerichteten Düsen 35 wird der Abstandsdorn 34,
der als Teleskop ausgebildet sein kann, in die jeweils vorgegebene Ausfahrstellung
"x" gebracht. Zu erwähnen ist noch, daß um eine ausreichende Vorrohrsicherheit zu
gewährleisten, der Zündimpuls der Piezozündung 33 die Treibladung 32 zeitverzögert
nach der Raketenmotorzündung zu aktivieren ist.
[0008] Hat der Abstandsdorn 34 die ihm vorgegebene Ausfahrstrecke "x" erreicht, so kommt
der an seinem hinteren Ende angeordnete elektrische Stecker 37a mit der an der Geschoßhaube
30b angeordneten Kontaktbuchse 37b in Schließstellung und stellt über die Zündleitung
37c automatisch die elektrische Zündverbindung zur Hohlladung her. Durch den Aufschlagkontakt
33a beim Auftreffen auf das Zeil erfolgt über die Piezozündung 31 in bekannter Weise
die Zündung des Hohlladungsgeschosses 30.
[0009] In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Hohlraum
des Abstandsdorns 34 entweder eine Vorhohlladung bzw. Nebenhohlladung 39 aufnimmt,
die mit den Steckerelementen 37a und 37b in elektrischer Verbindung steht oder daß
in dem Hohlraum Sensoren, Trimmgewichte etc. untergebracht sind. Auch diese Elemente
sind so gelagert, daß sie in ausgefahrenem Zustand außerhalb des Stachelbildungsraumes
zu liegen kommen.
1. Einrichtung zum Ausfahren des Aufschlagkontaktes (33a) für Hohlladungen (30) von
Raketengeschossen zur Zündauslösung, der in Ruhestellung in der Ausnehmung (30a) der
Hohlladung (30) lagert, wobei der ihn tragende Abstandsdorn (34) um eine wählbare
Strecke arretierbar ausgefahren und der Zündkreis für den Detonator geschlossen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Treibladung (32) am vorderen Ende des mit Aufschlagkontakt
(33a) versehenen Abstandsdorns (34) außerhalb des Stachelbildungsraumes angeordnet
ist und diese Treibladung (32) über einen Piezogenerator (31) durch die Abschußbeschleunigung
des Gefechtskopfes automatisch gezündet und durch den Rückstoß von - in Flugrichtung
gesehen - am vorderen Ende des Abstandsdorns schräg nach hinten gestellten Düsen (35)
der Abstandsdorn (34) ausgefahren wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündung der Treibladung
(32) durch den beim Ausstoß eines Rohrdeckels (40) entstehenden Zündimpuls mit Verzögerung
nach der Raketenmotorzündung erfolgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am - in Flugrichtung gesehen
- rückwärtigen Ende des ausfahrbaren Abstandsdorns (34) ein Steckkontakt (37a) angeordnet
ist, der in ausgefahrenem Zustand in einer Steckerbuchse (37b) zur Anlage kommt.
4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandsdorn (34) als Träger für Sensor, Vorhohlladung oder Trimmgewicht (39)
ausgebildet ist.
1. Dispositif pour déployer le contact à impact (33a) pour des charges creuses (30)
de fusées balistiques afin de déclencher l'amorçage, ledit contact étant logé en position
de repos dans l'évidement (30a) de la charge creuse (30), la broche d'espacement (34)
qui le porte étant déployée sur une distance choisie et bloquée et le circuit d'amorçage
pour le détonateur étant fermé, caractérisé en ce qu'une charge propulsive (32) est
disposée à l'extrémité avant de la broche d'espacement (34) munie du contact à impact
(33a), à 1, extérieur de 1, espace de formation du dard, et en ce que cette charge
propulsive (32) est amorcée automatiquement par l'intermédiaire d'un piézogénérateur
(31) par l'accélération de lancement de la tête de combat et la broche d'espacement
(34) est déployée par le recul de tuyères (35) orientées dans la direction de vol
en biais vers l'arrière à l'extrémité avant de la broche d'espacement .
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'amorçage de la charge
propulsive (32) s'effectue par l'impulsion d'amorçage apparaissant lors de l'éjections
d'un couvercle de tube (40) en retard après l'allumage du moteur-fusée.
3. Dispositif selon la revendication 1, caractérisée en ce qu'une fiche de contact
(37a) qui, dans la position déployée, coopère avec une douille de contact (37b), est
disposée dans la direction de vol à l'extrémité arrière de la broche d'espacement
(34) déployable.
4. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que
la broche d'espacement (34) est réalisée en tant que support pour un détecteur, une
précharge creuse antérieure ou un poids d'équilibrage (39).
1. A device for extending the impact contact (33a) for hollow charges (30) of rocket
projectiles for ignition triggering, which in the rest position is acco- modated in
the recess (30a) of the hollow charge, in which the spacing mandrel (34) carrying
said contact can be extended arrestably over a selectable distance and the ignition
circuit of the detonator is closed, characterised in that a propellant charge (32)
is arranged at the front end of the spacing mandrel (34) which is provided with an
impact contact (33a) outside the spike-forming space and that this propellant charge
(32) is automatically ignited by way of a piezogenerator (31) by the firing acceleration
of the warhead and is extended by the recoil of nozzles (35) arranged at the front
end of the spacing mandrel (34) as viewed in the direction of flight and oriented
obliquely rearwards.
2. A device according to Claim 1, characterised in that the ignition of the propellant
charge (32) is effected by the ignition pulse generated on ejection of a tube cover
(40) with a delay after ignition of the rocket motor.
3. A device according to Claim 1, characterised in that at the rearward end - as viewed
in direction of flight - of the extensible spacing mandrel (34) a plug contact (37a)
is arranged which, in the extended position, mates with a plug socket (37b).
4. A device according to one or several of Claims 1 to 3, characterised in that the
spacing mandrel (34) is constructed as support for sensor, primary hollow charge or
trimming weight (39).