[0001] Die Erfindung geht aus von einer Spraydose mit kindergesicherter Doppelschutzkappe
aus elastischem Kunststoff mit einem randseitig im Börtelflansch des Dosendeckels
steckenden Becher und einem Innenmantel der mit einem bodenseitig ansetzenden Wulst
den Ventildom hintergreift, wobei dem Bechermantel innenseitig, rastförmig schräg
unter dem dort eine Nase bildenden Bodenrand des Innenmantels, eine an sich bekannte
Pinselsteckfassung über einem waagerechten Schlitz gegenüber dem Dosenrand angeformt
ist und der den Ventildrücker aussparende Boden für die Aufnahme von Arbeitszubehör
eingerichtet ist und die Aussparung des Bodens in der Symmetrieebene des Wulstes von
diesem weg radial nach außen verläuft.
[0002] Solch eine Kappe ist bekannt aus der älteren Anmeldung P 37 14 234.8 und hat den
Vorteil, daß bei geringem Herstellungsaufwand sowohl das Arbeitsmaterial wie auch
der eingefüllte Sprühlack gegen ungewollte Entnahme durch Kinder gesichert sind, weil
diese mit dem für die Entnahme erforderlichen Öffnungswerkzeug, etwa einem Schraubenzieher,
noch nicht umgehen können.
[0003] Der Becher ist mit einem Schraubenzieher abnehmbar, wenn man dessen Klinge durch
den Schlitz unten am Becher schiebt und dann den Schraubenzieher nach unten schwenkt.
Dabei stützt sich seine Klinge auf den Dosenrand, und die darüber angeformte Pinselsteckfassung
wird von unten gegen den dort nasenförmig bombierten Bodenrand des Innenmantels gedrückt,
so daß beide Teile elastisch gegeneinander ausweichen und der Becher von der Spraydose
abgezogen werden kann. Er gibt dabei den oben offenen Innenmantel frei, und das darin
untergebrachte Arbeitsmaterial. Um auch den Ventildrücker zugänglich zu machen, braucht
nur der Innenmantel in Richtung seines Wulstes waagerecht vom Ventildom abgezogen
zu werden, was ohne Werkzeug geschehen kann, unter Überwindung einer elastischen Sicherung
gegen unbeabsichtigtes Lösen. Diese ist dadurch gegeben, daß der Wulst den Ventildom
auf einer Bogenlänge von etwas mehr als 180° hintergreift. Für ein kleines Kind ist
diese Funktion kaum vorstellbar.
[0004] Will man sodann das Arbeitsmaterial im Innenmantel getrennt von der Sprühdose aufbewahren,
dann kann der Kappendeckel auf den Innenmantel gesteckt werden. Der Kappendeckel kann
ferner in an sich bekannter Weise zur Aufnahme von etwas Lack aus der Sprühdose benutzt
werden, um diesen Lack dann mit dem beigegebenen Tupfpinsel auf einen Kratzer, etwa
in einer Autokarosserie, zu bringen, wobei der Pinselstiel in ebenfalls bekannter
Weise in die Steckfassung des Bechers gebracht und mit dem Becher als großflächige
Handhabe feinfühlig manipuliert werden kann.
[0005] Diesen Gebrauchsvorteilen steht allerdings gegenüber, daß ein ungeschickter Benutzer
beim hastigen Einstecken der Schraubenzieherklinge mit dieser das dünne Blech des
Doseldeckels beschädigen oder beim unvorsichtigen horizontalen Abziehen des Innenmantels
den über das Aufstoßventil gesteckten Ventildrücker abhebeln kann, der dabei leicht
verloren geht oder das Aufstoßventil beschädigt. In beiden Fällen wird die Spraydose
unbrauchbar. Auch erfordert das waagerechte Einschieben des Innenmantels beim Zusammenbau
mit der Spraydose eine aufwendige Kinematik im Montageautomaten.
[0006] Diese Herstellungs- und Gebrauchsnachteile vermeidet erfindungsgemäß die Merkmalskombination
des Hauptanspruches. Die Schürze schützt den Dosendeckel, und mit seinem halbkreisförmig
profilierten Wulst läßt sich der Innenmantel von oben auf die Dose stecken, aber
nur seitlich abziehen. Die Unterbrechung in der Aussparung schützt dabei den Ventildrücker.
[0007] Die Erfindung wird anhand des in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
veranschaulicht.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 die Doppelschutzkappe in Seitenansicht, auseinandergezogen,
Fig. 2 die Doppelschutzkappe in Einbausituation,
Fig. 3 den Kappendeckel perspektivisch und teilweise geschnitten,
Fig. 4 den Kappenbecher perspektivisch und teilweise geschnitten,
Fig. 5 den Innenmantel perspektivisch,
Fig. 6 eine Unteransicht auf die Doppelschutzkappe,
Fig. 7 eine Seitenansicht entsprechend Fig. 2, jedoch die Kappenteile axial geschnitten
mit zum Öffnen angesetztem Schraubenzieher, entsprechend VII/VII aus Fig. 6,
Fig. 8 eine Darstellung ähnlich Fig. 7, jedoch teilweise geöffnet.
[0009] Die Doppelschutzkappe besteht, wie am besten aus Fig. 1 ersichtlich, aus dem Becher
1 und Innenmantel 2, beide in glasklarer Plastik, sowie dem Deckel 3, welcher die
Farbe des in die Spraydose 4 gefüllten Lackes hat.
[0010] Zur Montage wird erst der Innenmantel 2 mit seinem halbkreisförmig profilierten
Wulst 5 von oben auf den Ventilteller 6 gesteckt, wobei sich die Enden des Wulstes
5 vorübergehend auseinanderspreizen und wieder elastisch zusammenziehen, damit sich
der Innenmantel 2 nicht unbeabsichtigt von der Spraydose 4 lösen kann. Um die richtige
Winkelstellung des Wulstes 5 zu finden, kann ein Fühler am zugehörigen Futter des
Montageautomaten die axiale rinnenförmige Einstülpung 7 des Innenmantels 2 abtasten
(nicht dargestellt). Diese Einstülpung 7 dient auch dazu, um im folgenden Montageschritt,
dem axialen Überstülpen des Bechers 1, seine ihm unten innen angeformte Fassung 8
längs des Innenmantels 2 passieren zu lassen, wobei die Fassung 8 zuletzt die der
Rinne 7 unten angeformte Nase 9 elastisch weg drückt und dann hinter dieser Nase
einschnappt. So sind der Becher 1 und damit auch der Innenflansch 2 und das auf seinem
Boden 10 liegende in Fig. 7 dargestellte Arbeitsmaterial, etwa der in die Fassung
8 steckbare Fupfpinsel 11, und ebenso der unter dem Boden liegende Ventildrücker 12
der Dose 4, gegen unbefugte Handhabung durch den Interessenten vor dem Kauf der Ware
geschützt. Trotzdem kann der Kunde das Arbeitsmaterial durch die in glasklarer Plastik
ausgeführten Kappenwände erkennen, ebenso am Lackauftrag auf dem Deckel 3 den Farbton
des Lackes in der Sprühdose 4.
[0011] Die Einstülpung 7 samt Pinselsteckfassung 8 sowie Schürze 18 sind gegenüber der Symmetrieebene
des Wulstes 5 um etwa 30° versetzt, wie am besten aus Fig. 6 hervorgeht. So wird neben
der Aussparung 13 Platz geschaffen für dem Beckermantel 14 innenseitig angespritzte
Nase 9.
[0012] Der Boden 10 des Innenflansches 2 weist in Aufschubrichtung eine radial verlaufende
Einziehung 13 auf, damit das seitliche Aufschieben bzw. Abziehen des Innenflansches
2 nicht durch den Ventildrücker 12 behindert wird.
[0013] Zum Öffnen wird die Klinge eines Schraubenziehers 17 in den Zwischen dem Rand des
Bechers 1 und dem Doppelrand der Sprühdose 4 gebildeten Schlitz 15 gesteckt und dann
der Schraubenzieher 17 nach unten geschwenkt und dabei die Steckfassung 8 über die
Nase 9 gehebelt, woraufhin der Becher 14 nach oben abgezogen werden kann.
[0014] Der auf der glasklaren Doppelschutzkappe steckende Deckel 3 ist mit der Farbe des
in die Sprühdose 4 gefüllten Lackes versehen und zweckmäßig randseitig in der eingerasteten
Position gegen unberechtigtes Entfernen gesichert durch einen selbstklebenden Abreißstreifen
16.
[0015] Erfindungsgemäß läuft die Pinselsteckfassung 8 am Unterrand aus in eine Schürze 18,
die vorteilhaft parallel zur Kappenachse verläuft, so daß sie keine Hinterschneidung
für das Spritzwerkzeug bildet und somit keinen zusätzlichen Herstellungsaufwand
bedingt. Wenn die Doppelschutzkappe mit dem Montageautomaten auf die Spraydose 4
gedrückt wird, so legt sich die Schürze 18 elastisch gegen den Dosendom, wie aus Fig.
7 ersichtlich, und lenkt die zum Öffnen vom Benutzer eingeführte Schraubenzieherklinge
17 schräg nach oben gegen die als Anschlag wirkende Pinselhalterung 8 und hält sie
dort fest, während der Benutzer den Griff seines Schraubenziehers in Pfeilrichtung
herunterdrückt. Eine Beschädigung des dünnwandigen Dosendoms ist nicht mehr möglich.
Wenn der Benutzer anschließend, nach Annahme des Bechers 14, den Innenmantel 2 durch
waagerechtes Verschieben entriegelt, nach rechts in Fig. 7, kann der Ventildrücker
12 seitlich nicht mehr beansprucht werden, weil er durch die Aussparung 19 im Innenmantel
2 freikommt.
[0016] Zur Verbesserung der Kindersicherheit kann in Weiterbildung der Erfindung die Spraydose
in einem auch den Deckel 3 überlappenden, nicht dargestellten, thermoplastischen,
aufreißbaren Strumpfschlauch stecken. Die Aufreißbarkeit kann in an sich bekannter
Weise verbessert sein durch eine Perforierung oder einen eingearbeiteten, aus dem
Strumpfschlauch ragenden Reißfaden. Ein kleines Kind begreift diese Aufreißmöglichkeit
noch nicht, welche auch als Schutz gegen unberechtigte Lackentnahme, etwa durch einen
probierenden Kunden im Geschäft dient, denn dem Kunden ist klar, daß er durch das
Aufreißen die Lackentnahme dem Verkäufer erkennbar machen und die Ware dann auch kaufen
und bezahlen müßte.
1. Spraydose mit kindergesicherter Doppelschutzkappe aus elastischem Kunststoff mit
einem randseitig im Börtelflansch des Dosendeckels steckenden Becher und einem Innenmantel,
der mit einem bodenseitig ansetzenden Wulst den Ventildom hintergreift, wobei dem
Bechermantel (14) innenseitig, rastförmig schräg unter dem dort eine Nase (9) bildenden
Bodenrand des Innenmantels (2), eine an sich bekannte Pinselsteckfassung (8) über
einem waagerechten Schlitz (15) gegenüber dem Dosenrand angeformt ist und der den
Ventildrücker (12) aussparende (13) Boden (10) für die Aufnahme von Arbeitszubehör
(11) eingerichtet ist und die Aussparung (13) des Bodens (10) in der Symmetrieebene
des Wulstes (5) von diesem weg radial nach außen verläuft, dadurch gekennzeichnet,
daß der im Radialschnitt halbkreisförmige Wulst (5) unten am Boden (10) des Innenmantels
(2) den Ventilteller (6) auf einer Bogenlänge von etwas über 180° hintergreift,
und daß die Pinselsteckfassung (8) am Unterrand ausläuft in eine Schürze (18), und
daß die Einstülpung (7) samt Pinselsteckfassung (8) sowie Schürze (18) gegenüber der
Symmetrieebene des Wulstes (5) um etwa 30° versetzt sind, und der Innenmantel (2)
in Höhe des Ventildrückers (12) im Umfangsbereich der Aussparung (13) eine Unterbrechung
(10) aufweist.
2. Spraydose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schürze (18) parallel
zur Kappenachse verläuft.
3. Spraydose nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Doppelschutzkappe aus glasklarem Material besteht, und der Becher (1) einen lackierten
Deckel (3) trägt.
4. Spraydose nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Deckel (3) der Doppelschutzkappe randseitig mit einem selbstklebenden Abreißstreifen
(16) gegenüber dem Becher (1) fixiert ist.
5. Spraydose nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie in
einem den Deckel (3) überlappenden thermoplastischen aufreißbaren Strumpfschlauch
steckt.